Hallo Outdoor Freunde,
ich lese zwar schon ne weile mit - dies ist dann mal mein erstes Posting hier
Eins meiner Hobbys ist das Messermachen. Letztens hab ich mal ausprobiert was dünne Messer so aushalten. Ich persönlich bevorzuge bei kleinen Messern eher dünn - das schneidet einfach besser und bringt auch weniger Gewicht auf die Waage. Zum hacken darfs natürlich etwas dicker sein aber dafür ist so nen kleines Teil ja eh nicht geeignet.
Viele Leute denken ja dass man so nem Dünnen Teil nix zutrauen kann und das bei Belastung gleich abbricht usw.
Da ich selbst nicht wusste wo da die Grenzen sind hab ich mal 2 Testklingen gemacht und bis zur Zerstörung getestet.
Die Klingen sind normal gehärtet/angelassen und dann der Rücken nochmal differentiell Federhart Angelassen um die Flexibilität zu erhöhen.
Den Test hab ich auch schon mal in dem Messerforum in dem ich mich Üblicherweise rumtreibe veröffentlicht, wollte ich euch aber auch hier nicht vorenthalten - Ich fand das recht informativ.
Angefangen hab ich mal mit den zwei Zwergen hier:


„Pocket Scalpel“ 14,7cm aus 1,5mm 80CrV2 – das ist jetzt wirklich dünn, ich seh euch schon mit den Köpfen schütteln und einige Augenbrauen hochgehen
„Microbushie“ 15cm aus 2mm 75Ni8(15N20) schon etwas stärker aber immer noch ziemlich abgemagert…
Beides prima Kohlenstoffstähle die ordentlich Scharf werden und dazu noch was aushalten.


Da ich die Messer sowieso bis zur Zerstörung teste hab ich mir ein tolles finish erspart, haben also noch ordentlich Kratzer usw. Da muss man mal drüber hinwegsehen - Es geht beim hier Test ja nicht um die Optik..
Griffschalen drauf, da wollte ich mal Kydex testen , wenn die Klingen schon so dünn sind gibt das insg. ein schön flaches ,leichtes package. Mit dickeren Holzgriffschalen mal zu sehen ganz am Ende.
Pocket verklebt mit epoxy, Bushie verklebt mit flexiblem PU-Kleber (der hat mich sehr
enttäuscht- hält leider so gut wie garnicht aber vielleicht war der auch schon
zu alt)

Die Tests sind auf meinem Mist gewachsen , hab einfach mal
gemacht was mir so einfiel und erheben keine Ansprüche auf
Wissenschaftlichkeit, Vergleichbarkeit etc.etc.
Schnittests
Beide Messer lassen sich prima schärfen und werden Rasierscharf.
Mal ein bischen Karton Zerschnippelt.
Ein Traum! Besonders das Pocket segelt noch besser durch aufgrund der dünneren
Klinge. Beide Rasieren danach noch. Sieger : Pocket

Mal ein bischen geschnitzt und danach jeweils noch 2x Quer durch den
Stock geprügelt. Holz ist sehr Hart war glaub ich vom Kirschlorbeer und hat
schon ne weile getrocknet. Beide Kandidaten überstehen das ohne irgendwelche
Beschädigungen oder viel an Schärfe zu verlieren. Man wünscht sich jedoch mehr
Griffvolumen. Geht zwar so gut aber bei
längerem einsatz wird’s Unbequem.
Beim Pocket merkt man minimalen Flex im Griff ist aber nicht
störend. Trotzdem würd ich mich dabei fürs Bushie entscheiden. Sieger: Bushie.

Danach
noch nen dickeren Ast gekappt. Wieder mit dem Hammer auf den Klingenrücken und durch ists recht fix. Null Problemo für
beide. Das Pocket braucht 9 Cuts das
Bushie nur 7 wohl wegen der minimal breiteren Klinge. Sieger: Bushie


http://s270.photobucket.com/user/rolynd666/slideshow/knives/zwerge
Mal Konservendosen Aufgeschnitten. Beide Ohne Beanstandungen. Geht mit beiden gleich gut. Keine Beschädigungen an der Schneide/Spitze sind jetzt aber merkbar Stumpfer – rasieren ist nicht mehr Karton und Papier geht aber noch. Sieger: Beide.


IM Teil 2 gehts dann weiter...
In ein Stück abgelagerte Eibe mit der Spitze ein Loch gebohrt. Dabei gibt’s schön Torsionskräfte und Querbelastung auf die Schneide/Spitze. Beides ohne Beschädigung Überstanden mit dem Pocket wird das Loch runder (liegt vielleicht an Mir?) oder an der etwas spitzeren Klinge. Sieger deshalb :Pocket.

Als nächstes hab ich ein Stück übliches 5-Adriges Leitungskabel, 4mm Messing und nen Nagel durchgehackt. Wie man sieht – sieht man nix =keine Beschädigung! Scheine also was richtig gemacht zu haben.



WTF! Die geben ja immer noch nicht auf! Zeit also ein größeres Geschütz aufzufahren = 6mm Zimmermannsnagel! Da gibt’s dann bei beiden doch beschädigungen. Beim Pocket gibs usbrüche und Reste der Schneide stecken noch im Nagel, hat den Nagel nur zur Hälfte Durchtrennt. Das Bushie schafft es den Nagel zu durchtrennen zeigt aber auch bechädigung an der Schneide in Form von ner Kerbe und leicht seitlicher Einrollung

Das Beste Zum Schluss – hab beide dann im Schraubstock eingespannt und Abgebrochen. Um Stressriser zu vermeiden hab ich vorher die Kerben vom Letzten Test rausgeschliffen. Videoqualität ist jetzt nich berauschend aber ich denke man kann erkennen was es braucht Sie Abzubrechen.
Bruchtest Pocket :
So sieht das aus nach dem Abbrechen: Pocket ist an der Ersten Bohrung gebrochen, beim Bushie ist der Bruch in der Klinge da wo es eingespannt war.

Fazit:
Ich bin selber Überrascht was die dünnen Zwerge so aushalten aber natürlich auch erfreut dass sich der Zeitaufwand mir der aufwendigeren WB gelohnt hat. Vielleicht nimmts ja dem Ein oder Anderen Die Angst mal ne Dünnere klinge auszuprobieren. Mit der Stabilität einer massiveren Klinge können die natürlich nicht mithalten aber wie man sieht sind durchaus Reserven vorhanden. Ganz so schnell kriegt man die nicht Kaputt.
Vorteil seh ich in der besseren Schnittleistung und im geringeren Gewicht. Als „one-to-do-it-all“ Messer wärs mir zu klein aber als PSK Messer, Kleines Hosentaschenfixed oder Beimesser zu nem Größeren Campknife kann ich mir sowas durchaus gut Vorstellen.
Mit dem Kydexgriffschalen bin ich noch nicht ganz Zufrieden – das liegt aber Hauptsächlich daran dass ich mit den bisher Ausprobierten Klebern nicht zufrieden bin. Wenn ich da noch was finde ist das ne Superflache leichtgewichtige Lösung und Kydex gibt’s ja in zig Farben – man hat also Variationen genug. Für längere Schnitzorgien würd ich aber einen Dickeren Griff bevorzugen.
Da das Microbushie mein pers. Favorit ist hab ich gleich mal noch eines Gemacht. Griffschalen sind aus Eibe. Mit 400er Handsatiniert, dünne rote Spacer. Gewicht gerade mal 70g!Und so sieht das dann mit besserem Finish aus:



Man brauch also nicht unbedingt immer gleich ne dickere Klinge - Wenn die WB stimmt halten auch die dünnen Teile genug aus finde ich :
Scharf wie der Teufel, "tough as nails" und lassen sich noch um 90° verbiegen ohne zu brechen - was will man von so nem Kleine Messer noch mehr verlangen???
Ich hoffe Ihr hattet Spass beim Zuschaun!
Beste Grüße
Ralph
ich lese zwar schon ne weile mit - dies ist dann mal mein erstes Posting hier

Eins meiner Hobbys ist das Messermachen. Letztens hab ich mal ausprobiert was dünne Messer so aushalten. Ich persönlich bevorzuge bei kleinen Messern eher dünn - das schneidet einfach besser und bringt auch weniger Gewicht auf die Waage. Zum hacken darfs natürlich etwas dicker sein aber dafür ist so nen kleines Teil ja eh nicht geeignet.
Viele Leute denken ja dass man so nem Dünnen Teil nix zutrauen kann und das bei Belastung gleich abbricht usw.
Da ich selbst nicht wusste wo da die Grenzen sind hab ich mal 2 Testklingen gemacht und bis zur Zerstörung getestet.
Die Klingen sind normal gehärtet/angelassen und dann der Rücken nochmal differentiell Federhart Angelassen um die Flexibilität zu erhöhen.
Den Test hab ich auch schon mal in dem Messerforum in dem ich mich Üblicherweise rumtreibe veröffentlicht, wollte ich euch aber auch hier nicht vorenthalten - Ich fand das recht informativ.

Angefangen hab ich mal mit den zwei Zwergen hier:


„Pocket Scalpel“ 14,7cm aus 1,5mm 80CrV2 – das ist jetzt wirklich dünn, ich seh euch schon mit den Köpfen schütteln und einige Augenbrauen hochgehen
„Microbushie“ 15cm aus 2mm 75Ni8(15N20) schon etwas stärker aber immer noch ziemlich abgemagert…
Beides prima Kohlenstoffstähle die ordentlich Scharf werden und dazu noch was aushalten.


Da ich die Messer sowieso bis zur Zerstörung teste hab ich mir ein tolles finish erspart, haben also noch ordentlich Kratzer usw. Da muss man mal drüber hinwegsehen - Es geht beim hier Test ja nicht um die Optik..
Griffschalen drauf, da wollte ich mal Kydex testen , wenn die Klingen schon so dünn sind gibt das insg. ein schön flaches ,leichtes package. Mit dickeren Holzgriffschalen mal zu sehen ganz am Ende.
Pocket verklebt mit epoxy, Bushie verklebt mit flexiblem PU-Kleber (der hat mich sehr
enttäuscht- hält leider so gut wie garnicht aber vielleicht war der auch schon
zu alt)

Die Tests sind auf meinem Mist gewachsen , hab einfach mal
gemacht was mir so einfiel und erheben keine Ansprüche auf
Wissenschaftlichkeit, Vergleichbarkeit etc.etc.
Schnittests
Beide Messer lassen sich prima schärfen und werden Rasierscharf.
Mal ein bischen Karton Zerschnippelt.
Ein Traum! Besonders das Pocket segelt noch besser durch aufgrund der dünneren
Klinge. Beide Rasieren danach noch. Sieger : Pocket

Mal ein bischen geschnitzt und danach jeweils noch 2x Quer durch den
Stock geprügelt. Holz ist sehr Hart war glaub ich vom Kirschlorbeer und hat
schon ne weile getrocknet. Beide Kandidaten überstehen das ohne irgendwelche
Beschädigungen oder viel an Schärfe zu verlieren. Man wünscht sich jedoch mehr
Griffvolumen. Geht zwar so gut aber bei
längerem einsatz wird’s Unbequem.
Beim Pocket merkt man minimalen Flex im Griff ist aber nicht
störend. Trotzdem würd ich mich dabei fürs Bushie entscheiden. Sieger: Bushie.

Danach
noch nen dickeren Ast gekappt. Wieder mit dem Hammer auf den Klingenrücken und durch ists recht fix. Null Problemo für
beide. Das Pocket braucht 9 Cuts das
Bushie nur 7 wohl wegen der minimal breiteren Klinge. Sieger: Bushie



Mal Konservendosen Aufgeschnitten. Beide Ohne Beanstandungen. Geht mit beiden gleich gut. Keine Beschädigungen an der Schneide/Spitze sind jetzt aber merkbar Stumpfer – rasieren ist nicht mehr Karton und Papier geht aber noch. Sieger: Beide.


IM Teil 2 gehts dann weiter...
In ein Stück abgelagerte Eibe mit der Spitze ein Loch gebohrt. Dabei gibt’s schön Torsionskräfte und Querbelastung auf die Schneide/Spitze. Beides ohne Beschädigung Überstanden mit dem Pocket wird das Loch runder (liegt vielleicht an Mir?) oder an der etwas spitzeren Klinge. Sieger deshalb :Pocket.

Als nächstes hab ich ein Stück übliches 5-Adriges Leitungskabel, 4mm Messing und nen Nagel durchgehackt. Wie man sieht – sieht man nix =keine Beschädigung! Scheine also was richtig gemacht zu haben.




WTF! Die geben ja immer noch nicht auf! Zeit also ein größeres Geschütz aufzufahren = 6mm Zimmermannsnagel! Da gibt’s dann bei beiden doch beschädigungen. Beim Pocket gibs usbrüche und Reste der Schneide stecken noch im Nagel, hat den Nagel nur zur Hälfte Durchtrennt. Das Bushie schafft es den Nagel zu durchtrennen zeigt aber auch bechädigung an der Schneide in Form von ner Kerbe und leicht seitlicher Einrollung

Das Beste Zum Schluss – hab beide dann im Schraubstock eingespannt und Abgebrochen. Um Stressriser zu vermeiden hab ich vorher die Kerben vom Letzten Test rausgeschliffen. Videoqualität ist jetzt nich berauschend aber ich denke man kann erkennen was es braucht Sie Abzubrechen.
Bruchtest Pocket :
So sieht das aus nach dem Abbrechen: Pocket ist an der Ersten Bohrung gebrochen, beim Bushie ist der Bruch in der Klinge da wo es eingespannt war.

Fazit:
Ich bin selber Überrascht was die dünnen Zwerge so aushalten aber natürlich auch erfreut dass sich der Zeitaufwand mir der aufwendigeren WB gelohnt hat. Vielleicht nimmts ja dem Ein oder Anderen Die Angst mal ne Dünnere klinge auszuprobieren. Mit der Stabilität einer massiveren Klinge können die natürlich nicht mithalten aber wie man sieht sind durchaus Reserven vorhanden. Ganz so schnell kriegt man die nicht Kaputt.
Vorteil seh ich in der besseren Schnittleistung und im geringeren Gewicht. Als „one-to-do-it-all“ Messer wärs mir zu klein aber als PSK Messer, Kleines Hosentaschenfixed oder Beimesser zu nem Größeren Campknife kann ich mir sowas durchaus gut Vorstellen.
Mit dem Kydexgriffschalen bin ich noch nicht ganz Zufrieden – das liegt aber Hauptsächlich daran dass ich mit den bisher Ausprobierten Klebern nicht zufrieden bin. Wenn ich da noch was finde ist das ne Superflache leichtgewichtige Lösung und Kydex gibt’s ja in zig Farben – man hat also Variationen genug. Für längere Schnitzorgien würd ich aber einen Dickeren Griff bevorzugen.
Da das Microbushie mein pers. Favorit ist hab ich gleich mal noch eines Gemacht. Griffschalen sind aus Eibe. Mit 400er Handsatiniert, dünne rote Spacer. Gewicht gerade mal 70g!Und so sieht das dann mit besserem Finish aus:



Man brauch also nicht unbedingt immer gleich ne dickere Klinge - Wenn die WB stimmt halten auch die dünnen Teile genug aus finde ich :
Scharf wie der Teufel, "tough as nails" und lassen sich noch um 90° verbiegen ohne zu brechen - was will man von so nem Kleine Messer noch mehr verlangen???
Ich hoffe Ihr hattet Spass beim Zuschaun!
Beste Grüße
Ralph
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