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[IT][AT][SI]Der Südalpenweg – Von Bozen nach Osten
6 Jahre hat es gedauert bis ich zum Südalpenweg zurückgefunden habe. Eigentlich wollte ich dieses Frühjahr die letzten Löcher in meinem Nordalpenweg stopfen. Aber das Wetter ist dieses Jahr auf der Nordseite des Alpenhauptkamms extrem unbeständig und nass. So passiert es, dass ich im Juni zu meiner ersten Tour für dieses Jahr aufbreche. In den letzten Jahren war ich da schon viel unterwegs.
Als endlich das Wetter stabiler und trockener wird ist es erstmals auf der Südseite des Hauptkamms der Fall. Also schaue ich mich mal um und stelle fest, dass mir beim Südalpenweg noch einige Etappen fehlen. Und der Südalpenweg ist es absolut wert komplett begangen zu werden. Und so hoch gehen die fehlenden Etappen auch nicht hinauf, dass der üppige Schnee, der dieses Jahr gefallen ist, die Tour tangieren könnte. Also packe ich meine sieben Sachen und fahre mit der Bahn mit 3 Mal umsteigen aus dem Raum Reutlingen nach Bleiburg.
Noch recht viel Schnee auf der Alpennordseite
Die Ausblicke auf die Berge auf der Nordseite sind frustrierend: Ich sehe sie kaum! Sie hängen mit ihren Gipfeln in den Wolken herum und bis dahin, wo ich sehen kann, herrscht die Farbe Weiß vor. Das wird nach der Durchquerung des Tauerntunnels besser! Aber auch hier muss es in letzter Zeit viel geregnet haben: Die Bäche und Flüsse sehen alle so aus als wollten sie gleich überlaufen. Aber das Wetter entwickelt sich ganz prächtig.
Der Wörthersee mit Blick auf die Julischen Alpen
Bei der Fahrt entlang des Wörthersees kann ich einen Marathonlauf oder sowas beobachten.
Ich buche mir ein Bett in Bad Bleiburg und entsteige dem Zug an dem Bahnhof, an dem ich die Tour das letzte Mal abgebrochen habe. Durch die Stadt geht es recht schnell zur Unterkunft meiner Wahl. An allen Gasthäusern, an denen ich vorbeikomme, ist aber geschlossen. Ich bekomme an der Rezeption aber noch einen Tipp wo geöffnet ist und so endet der Abend bei einem Italiener.
Schloß Bleiburg
Der Weg zurück zum Hotel zeigt mir, wie klein Bleiburg wirklich ist!
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Montag, 17. Juni 2024
Strecke: 20 Km
Höhenmeter: ↑ 650 m, ↓ 800 m
Gehzeit ohne Pausen: 6 h
Strecke Etappe: 23 Km
Höhenmeter Etappe: ↑ 650 m, ↓ 800 m
Gehzeit Etappe: 6 h
Strecke Gesamt: 521 Km
Höhenmeter Gesamt: ↑ 30.400 m, ↓ 30.275 m
Gehzeit Gesamt: 143 h 15
Der Morgen beginnt mit einem guten Frühstück. Trotzdem stehe ich halb 8 vor der Tür. Ich bin heute nach langer Zeit mal wieder mit Papierkarten unterwegs. Nicht dass ich meinen Locus nicht dabeihätte aber ich hatte mir seinerzeit den ganzen Kartensatz bis Bad Radkersburg gekauft und nach dem Verlust der Karte WK238 diese sogar nachgekauft. Früher konnte ich nicht ohne Papierkarte unterwegs sein. Heute fühlt sich das etwas komisch an. Wie man sich doch umgewöhnen kann!
Eindrücke von Bleiburg
Bleiburg (479 m) ist ja nicht wirklich groß – die haben gerade mal 4.100 Einwohner. Das habe ich ja schon gestern gemerkt. Hinter der Kirche geht es rechts und die ersten Höhenmeter stehen für heute an. Zuerst wird mir aber noch erklärt, wie der Panoramaweg Südalpen – der Südalpenweg selber wird gar nicht mehr erwähnt – geführt wird. Der Südalpenweg taucht nur noch als Nummer auf: Hier ist es gerade die 603.
Der Panoramaweg hat nicht immer Panorama
Der Weg führt steil und sehr nass aufwärts. Ich war mit meinen leichten Hüttenschuhen gestartet, weil ich mit Forstwegen gerechnet hatte. Das muss ich schleunigst ändern!
Ein schöner, kleiner Waldweg führt mich weiter aufwärts. Irgendwo müssen die 650 Höhenmeter für heute ja herkommen. Und so weit geht es auf dieser Etappe nicht mehr hinauf.
Waldwege führen mich aufwärts
Eine erste Lichtung kündigt sich an. Vor mir liegt ein sehr gut gepflegter Hof.
Ein erster Lichtblick - Ein Hof bei Pusching
Ein Hund streunt herum, lässt mich aber in Frieden. Da ist eine Katze deutlich aggressiver. Die übernimmt wohl den Job von dem Hund. Bevor es oberhalb in den Wald geht steht ein Kreuz mit einer Pausenbank am Weg. Die wissen warum die das dahingestellt haben!
Rückblick auf die Karawanken
Der Weg ist jetzt genau das, was ich erwartet hatte: ein recht breiter Forstweg. Und der führt mich gleich zum nächsten Berghof mit grandioser Aussicht.
Hof Runz vor dem Petzen
Immer weiter geht es hinauf. Aber aus dem Wald komme ich aktuell nicht heraus. Leider wird der Weg so schnell nicht besser.
Teilweise etwas langweilige Forstwege
Kurz vor dem höchsten Punkt für heute wird das aber doch nochmal besser: Etwas kleinere Wege führen mich hinauf zum Kömmelgupf (1.065 m).
Waldwanderwege
Der Weg führt nicht mal ganz bis zum Gipfel hinauf. Kurz vorher biegt die Markierung rechts ab und führt mich am Gipfel vorbei. Ein paar Meter weiter sehe ich dann auch warum: Ich komme auf eine Straße.
Eine Straße führt mich vom Gipfel abwärts
Auf ihr geht es ein paar Meter entlang. Aber zum Glück nicht ewig. Und endlich verlasse ich den Wald und bekomme die erwartete Aussicht.
Der Petzen bleibt immer weiter zurück
Hier oben ist ganz normales landwirtschaftliches Gebiet. Aber mit vielen naturbelassenen Wiesen und vielen bunten Blumen. Die haben die Feuchtigkeit der letzten Zeit sicher genossen.
Schicke Flora und Fauna an der Grenze zu Slowenien
Ich kriege nach dem Aufstieg im Wald den Finger gar nicht runter vom Auslöser. Da müsst ihr halt jetzt durch!
Buntes Treiben am Kömmelgupf
Die schroffen Berge der Karawanken sind hier definitiv vorbei. Die Landschaft kommt hier sehr gesittet daher. Über die Drau hinweg gibt es erste Blicke auf die Lavantaler Alpen und die Koralpe.
Das Drautal mit der Koralpe
Die Region hier ist gut gepflegt und die Höfe sehen echt gut aus. Eine Lamazucht bringt Abwechslung. Hatten wir sowas nicht auch schon mal bei Bozen?
Lamas am Weg
Davon scheint man gut leben zu können, denn der passende Hof dazu liegt top in Schuss direkt an der Kante mit großartiger Aussicht.
Der Foschinerhof
Der nächste Wegweiser irritiert mich ein wenig!
Wie? Noch keine Halbzeit für Heute?
Das hatte ich anders gefühlt. Ich bin wohl noch nicht ganz fit für dieses Jahr! Da muss ich wohl noch etwas für die Kondition tun. Und für den Orientierungssinn! Denn trotz der guten Markierungen bin ich hier oben zweimal auf Abwegen.
Auf dem Bergrücken entlang geht es leicht abwärts weiter. Jetzt wenigstens nicht mehr auf Asphalt. Im Süden liegt Slovenien mit dem Bachergebirge, den Ausläufern der Karawanken, und im Norden liegt die Koralpe.
Das Lavantal mit dem Großen Speikkogel
Das ist der höchste Gipfel der Koralpe und ist schon wieder deutlich über 2.100 m. Vielleicht sollte ich da auch mal hin?
Das Slowenien nicht weit ist sieht man an den Grenzsteinen. Und an den obligatorischen Schildern „Achtung Staatsgrenze“. Was auch immer daran so gefährlich ist!
Erster Kontakt mit der Republik Slowenien
Der Wald nimmt wieder zu aber ab und an geht es noch über Wiesen mit ihren bunten Blumen. Hat was!
Bunte Vielfalt am Südalpenweg
Durch Wälder geht es nun wieder deutlicher abwärts. Auch die Wege erinnern mich hier an den Schwarzwald. Ab und Zu kommt man an Lichtungen, auf denen einzelne Höfe oder kleine Weiler liegen.
Kleinste Weiler am Weg
Mit jedem Hof, an dem ich vorbeikomme, wird der Weg wieder etwas größer. Und irgendwann bin ich auch wieder auf Asphalt unterwegs. Aber die Gegend hier ist auch recht dicht besiedelt. Ich hatte hier mit weniger Einwohnern gerechnet.
Idylischer Posdichhof
Es geht immer weiter runter. Nun, die Drau, an der ich übernachten will, verlässt hier Österreich bei ca. 360 Höhenmetern. Da muss man schon absteigen.
Es geht abwärts mit tollen Ausblicken
Die Landschaft gefällt mir hier! Und bis auf ein paar wenige Einwohner habe ich hier noch niemand getroffen. Von Wanderern habe ich nix gesehen. Und das obwohl das Wetter auch hier das erste Mal richtig stabil gut ist.
Am Hang entlang geht es nach Illmitzen (650 m). Zeit für eine letzte Pause für heute. Hier telefoniere ich auch nach einer Unterkunft. Das klappt aber erwartungsgemäß gut.
Bei Illmitzen im Schwarzwaldstyle
Die Teerstraße abwärts ist gesperrt und wird saniert. Also nicht worüber es sich zu berichten lohnt. Direkt an der letzten österreichischen Draubrücke komme ich an die Straße. Der Fluß bringt einiges an Dreck und Treibgut mit. Ein Einheimischer Erzählt mir, dass die Drau in den letzten Tagen ziemlich Hochwasser hatte. Und das Wasser trotz Hochwasserschutzbauten in den Ort geflossen ist. Und dann aber wegen der Hochwasserverbauungen nicht mehr abfließen konnte. Da haben die wohl viel Spaß gehabt, die letzten Tage!
Die Drau bei Lavamünd ist erreicht
Lavamünd ist dann schnell erreicht. Wesentlich mehr als die paar Häuser an der Hauptstraße gibt es aber nicht. Trotzdem ging hier mal eine Bahnlinie durch. Die wurde aber stillgelegt.
In Lavamünd ist ganz schön was los
Die Stadt lebt wohl vom Durchgangsverkehr. Davon hat sie reichlich. An der Straße entlang tigere ich die letzten Meter für heute nach Pfarrdorf, wo ich im Hüttenwirt untergekommen bin.
Grenzflora
Man entschuldigt sich, dass im Haus gerade umgebaut würde und gibt mir ein Zimmer weit weg von der Baustelle. So habe ich ein großes Doppelzimmer mit Balkon zum Preis von einem Einzelzimmer.
Pfarrdorfer Balkonblick
So lasse ich den Nachmittag noch in Ruhe auf meinem Balkon vorüberziehen und versenke mich auch noch in der Badewanne. Dann geht es zum Essen.
Backhendl mit Kartoffelsalat
Typische Steirische Kost. Auch wenn ich immer noch im Kärnten bin. Aber wohl nicht mehr lange. Der Blick in die Karte zeigt, dass ich morgen wohl das Bundesland wechseln werde. Der Weg sieht gut aus! Und der Wetterbericht auch! So muss es sein. So werde ich heute Abend nicht mehr alt und genieße mein großes Doppelbett.
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Dienstag, 18. Juni 2024
Strecke: 19 Km
Höhenmeter: ↑ 1.225 m, ↓ 650 m
Gehzeit ohne Pausen: 7 h
Strecke Etappe: 42 Km
Höhenmeter Etappe: ↑ 1.875 m, ↓ 1.450 m
Gehzeit Etappe: 13 h
Strecke Gesamt: 540 Km
Höhenmeter Gesamt: ↑ 31.625 m, ↓ 30.925 m
Gehzeit Gesamt: 150 h 15
Der Tag begrüßt mich mit einem strahlenden Himmel – und mit Baulärm im Haus. Aber ich wollte heute eh etwas früher los. Also raus aus den Federn und frühstücken. Kurz vor 8 komme ich los. Als erstes steht heute der Aufstieg von Pfarrdorf (360 m) auf den Hühnerkogel (1.522 m) an. Also gleich mal zu Beginn mehr als 1.000 Höhenmeter.
Die ersten Meter gehen entlang der Straße. Das ist die B69 und führt über das Koglereck nach Eibiswald in der Steiermark hinüber. Eine gut befahrene Straße. Aber zum Glück wird sie schnell verlassen: Gleich nach den letzten Häusern geht es ein paar Stufen hinauf und oberhalb der Straße entlang.
Rückblick auf Pfarrdorf bei Lavamünd
Nochmal kurz 100 Meter Straße und dann geht es auf Feldwege. Nach dem nächsten Bauernhof wird das aber gleich besser: Es geht im Wald an einem Bach aufwärts.
Sonnige Waldwege führen mich wieder aufwärts
Zunächst noch recht moderat aber dann ganz schön happig! Nach den ersten 200 Höhenmetern ist der Wanderweg gesperrt. Was ist jetzt das? Eine Trittspur führt links senkrecht aufwärts. Na, die Richtung könnt stimmen. Probieren wir es!
Recht schnell bin ich wieder auf einem Waldweg mit Markierungen. Glück gehabt! Von unten komme ich an eine Lichtung, auf der wiedermal ein paar Häuser stehen.
Im Wald verteilte Wohnhäuser auf ihren Lichtungen
Ich werde freundlich gegrüßt. So viele Wanderer scheinen hier nicht vorbei zu kommen! Weiter geht es recht zügig aufwärts, meist im Wald. Am Wegrand stehen Zeichen eines einer religiösen Region.
Gläubiges Bergvolk
Die sind sehr gut gepflegt und top in Schuss! Sehr schön! Der Wald lichtet sich und wieder komme ich an ein paar Häusern vorbei. Groß ist der Zufahrtsweg hierher nicht gerade. Aber die Häuser sind bewohnt und im Gemüsegarten wird gearbeitet. Wieder werde ich begrüßt und in ein Gespräch verwickelt. Da habe ich nebenher Zeit den Ausblick zu genießen.
Das Drautal mit dem Bachergebirge dahinter
Ich kann verstehen, dass die Leute hier nicht wegziehen! Auf tollen aber sicher wenig begangenen Wegen geht es weiter aufwärts.
Wilde Wege durch eine idyllische Gegend
Der Wald ist hier von vielen Lichtungen durchzogen, die ein herrliche Blumenwelt beherbergen.
Tolle Bergblumenwelt
An der nächsten Lichtung kann ich sehen, dass die Karawanken hinter den Bergen der direkten Umgebung aufgetaucht sind.
Über diese Berge bin ich hierhergekommen
Ich komme an ein kleines Teersträßchen, dass mich auf Lorenzberg zu führt.
Lorenzenberg ist erreicht
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sich die kleinsten Weiler solche Kirchen leisten können und sie auch noch in so einem guten Zustand erhalten! In dem kleinen Weiler wohnen Menschen die ihre Heimat lieben. Davon zeugen reich verzierte Grundstücke.
Verspielter Schmuck am Wegesrand
Über Wiesenwege geht es weiter aufwärts. Am Weg liegen Gehöfte, die zwar noch einigermaßen in Schuss sind aber nicht mehr bewohnt sind. Es gibt sie hier also auch, die Landflucht. Hinter dem letzten Hof von Lorenzberg hört die Teerstraße endlich auf und es geht auf kleinen Wanderwegen weiter aufwärts.
Wo waren diese tollen Wanderwege gestern?
Am Jankitz-Trögli (ja sind wir denn hier in der Schweiz?) treffe ich auf die einzige Wandergruppe, die ich auf meiner ganzen Tour treffen werden. Und damit auch die Hälfte aller Wanderer - und das sind nur 4!
Die Quelle liegt etwas versteckt im Wald aber liefert klares, frisches Wasser. Hier habe ich schon fast 1.000 Höhenmeter geschafft. Aber meine erste Pause will ich weiter oben bei der Rosshütte machen. Da hoffe ich auf eine schöne Aussicht.
Hier oben wir der Weg etwas flacher und führt mich auf einen Sattel zu, auf dem die Rosshütet steht. Das ist dann aber nur eine kleine, verschlossen Hütte. Aber mit einem geschmückten Christbaum davor!
Vergessener Christbaumschmuck bei der Rosshütte
Jetzt ist es aber wahrlich Zeit für ein Pause! Die Aussicht ist zwar noch sehr eingeschränkt aber das ist mir jetzt erstmal egal. Als ich wieder fit bin zieht ein kleiner Steig in Richtung Süd-Ost – gut markiert, versteht sich! Endlich liefert die Aussicht das, was ich mir von dem Weg hier oben versprochen habe.
Am Aufstieg zum Hühnerkogel
Der große Speikkogel ist kaum zu übersehen. Die Koralpe zeichnet sich nicht gerade durch ihre wilden Gipfel aus. Aber mit über 2.000 Höhenmeter geht sich recht weit hinauf.
Der Weg führt mich zum Hühnerkogel (1.522 m). Ein recht unspektakulärer Gipfel. Das scheinen die Berge hier so an sich zu haben. Leider ist die Aussicht nach Süden durch Bäume recht überschaubar.
Pause am Hühnerkogel
Hier stehen ein paar Schilder und Tafeln. Alles immer in zwei Sprachen: Auf Deutsch und auf Slowenisch. Direkt hier oben auf dem Kamm verläuft schließlich die Grenze zwischen den beiden Ländern. Beide Länder warnen ihre Bevölkerung vor der anderen.
Zwei Sprachen - Eine Aussage
Nach einer kleinen Pause mache ich mich auf den Kammweg, den ich beim hochkommen schon gesehen habe. Direkt entlang von Grenzsteinen, also mal hüben und mal drüben geht es auf dem Kamm entlang in östliche Richtung.
Am Abstieg von Hühnerkogel
Dafür, dass ich hier so wenige Wanderer treffe sind die Wege in tadellosem Zustand! Großes Lob an die für die Wegpflege verantwortlichen! Und gerade bei grenzüberschreitenden Wegen ist das nicht immer ganz einfach.
Der Wald ist hier oben recht licht. Eigentlich geht es mehr über Bergwiesen mit einzelnen Bäumen. Und mit gewaltigen Ameisenhäufen in beachtlicher Menge. Ganz toll zu gehen!
Großartige Wege entlang des Kamms beiderseits der Grenze
Auf der Karte ist hier überall Wald eingezeichnet. Aber das stimmt so nicht. Meist hat man hier eine großartige Aussicht!
Die Koralpe grüßt herüber
Unter der Koralpe wird gerade eines der größten, österreichischen Eisenbahnprojekte umgesetzt: Die Koralmbahn. Hoffentlich bleibt die Region trotzdem so schön leer und verlassen. Es wäre schade, wenn sich hier die Massen entlangwälzen würden.
Der Soboth Stausee
Ständig ging es bis hierher abwärts. Nun stehen nochmal ein paar Höhenmeter aufwärts an: Ich nähere mich dem Jantschikfels (1.364 m). Einzelne Felsen zeigen, dass wir immer noch deutlich über 1.300 Höhenmeter sind.
Der Jantschikfels
Erstaunlicherweise ist gerade hier mit Aussicht nicht viel los. Der Wald um mich herum ist langsam doch wieder dichter geworden. Am Abstiegsweg vom Jantschikfels stehen wieder Grenzsteine.
Auch der Abstieg geht entlang der Grenze
Und hier ist nicht nur die Grenze zwischen Österreich und Slowenien, sondern auch zwischen Kärnten und der Steiermark. Vor der Überschreitung dieser Grenze wird aber nicht mit Schildern gewarnt. Die Einreise in die Steiermark erfolgt problemlos und unbürokratisch.
Immer am Kamm entlang führt mich der Weg auf eine kleine Kirche zu.
Die Kirche des Heiligen Urban
Dieses Kleinod steht bei genauerem Hinsehen auf slowenischem Gebiet. Die Kirche ist offen und wieder sehr gut gepflegt. Die Spuren am Waldrand verraten, dass hier wohl erst kürzlich ein Fest gefeiert wurde. Das hätte ich mir gerne angesehen!
Auf österreichischer Seite geht der Weg etwas wild abwärts. Aber nur die ersten paar Höhenmeter bis er auf die ersten Forstwege trifft. Der Südalpenweg führt mich dann aber auch wieder auf kleinen Wanderwegen abwärts.
Ein kleiner See am Abstiegsweg
Neben einer alleinstehenden Hütte liegt ein kleiner See mit einer Quelle. Die Hütte gehört wohl zu dem kleinen Weiler, durch den ich kurz darauf absteige. Auf einer Lichtung liegen ein paar Höfe in ruhiger, abgeschiedener Lage.
Der Lorberhof
Wieder führt der Weg, wir hier wohl üblich, mitten über die Grundstücke. Die Zufahrtswege werden mit jedem Hof, an dem ich vorbeikomme, immer größer. Zunächst noch geschottert gehen sie aber irgendwann in kleine Teerstraßen über. Gut gepflegte Höfe begleiten meinen Weg hinunter ins Tal.
Noch so ein gepflegter Hof
Viel zu schnell bin ich an meinem heuten Ziel, dem Gasthof Strutz. Das ging dann doch schneller als gedacht. So langsam komme ich wohl in die Gänge. Aber noch eine Etappe dran zu hängen wird nicht gehen: Die Nächtigungsmöglichkeiten liegen hier recht weit auseinander. Also bleibe ich für heute hier.
Liebevoll gepflegter Gasthof Strutz
Die Wirtsleute sind ausgesprochen nett. Ich hatte mich angemeldet und sie haben mir eine Übernachtung für heute zugesagt. Aber erst jetzt erzählen sie mir, dass sie heute eigentlich Ruhetag haben. Trotzdem werde ich mit einem Gulasch und Getränken bestens versorgt. Ich bekomme ein Zimmer unter dem Dach mit grandiosem Blick über das Tal, durch das ich morgen wandern will.
So geht der Tag mit viel Ruhe und Gelassenheit in der Abendsonne vor dem Haus zu ende. Schön hier! Hier kann man herrlich runterkommen! Mit Stress und Hektik hat das hier wenig zu tun. Ich hoffe die beiden Wirtsleute, die doch auch schon etwas älter sind, machen das noch eine Weile und finden einen Nachfolger, wenn sie denn mal aufhören sollten. Ohne diesen Stützpunkt wäre diese Tour nur mit Zelt möglich. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt! Gute Nacht!
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Mittwoch, 19. Juni 2024
Strecke: 27 Km
Höhenmeter: ↑ 1.125 m, ↓ 1.250 m
Gehzeit ohne Pausen: 8 h
Strecke Etappe: 69 Km
Höhenmeter Etappe: ↑ 3.000 m, ↓ 2.700 m
Gehzeit Etappe: 21 h
Strecke Gesamt: 540 Km
Höhenmeter Gesamt: ↑ 32.750 m, ↓ 32.175 m
Gehzeit Gesamt: 158 h 15
Am Morgen gibt es ein klasse Frühstück mit frischen Säften und Ei. Gegen 8 Uhr sieht mich die Sonne vor dem Haus. Zunächst geht es etwas eintönig auf der Teerstraße abwärts. Aber nur bis zum nächsten Hof. Da biegt der Südalpenweg von der Straße ab und hält auf einen Hof zu. Die Sonne tut heute wieder was sie kann.
Morgendlicher Start am Gasthof Strutz
Der nächste Hof liegt an einem Hang mit Blick in Nord-östliche Richtung. Ein toller Ausblick! Der Hofhund, der hier frei herumläuft kommt seiner eigentlichen Aufgabe nicht wirklich gut nach.
Am nächsten Hof zeigt mir der Hofhund wie schön er es hier hat
Das ist aber auch ein toller Hof: Top gepflegt und die Tiere haben es hier echt gut!
Das wissen aber auch andere Hofbewohner
Friedliche gehen alle zusammen vor mir her. Ich biege dann aber doch in Richtung Tal ab. Am Waldrand wird die Markierung etwas zweideutig. Und ich erwische natürlich prompt erstmal den falschen Weg. Also zurück und am Waldrand entlang bis mich die Rot-Weiß-Roten Markierungen wieder in den Wald führen. In dem geht es abwärts. Zunächst noch auf recht gut sichtbaren Pfaden.
Eine Zeitlang ist der Weg noch leidlich erkennbar ...
Nachdem ich zwei recht zugewachsene Forstwege gekreuzt habe ist das mit der Sichtbarkeit nicht mehr so weit hat.
... später dann nicht mehr
Ich hoffe mal, dass der Track einigermaßen stimmt und peile ungefähr die Richtung an, an der ich den Weg vermute. Hier sind eindeutig kaum Wanderer unterwegs. Wer es also einsam sucht: Bitte sehr! Hier ist man recht sicher alleine!
Irgendwann wird es wieder ein sichtbarer Pfad, der sogar wieder Markierungen aufweist. Und der führt mich zu einer Brücke.
Ich überquere die Feistritz
Ein paar Meter weiter mündet die Feistritz in dem Krumbach. Und ab hier heißt der Bach denn Bistrica. Ist das Slowenisch für Krumbach?
Der Krumbach wird bei Zweibach überquert
Denn ab der Mündung der Feistritz ist das dann der Grenzfluss, der Österreich von Slowenien trennt. Obwohl hier wohl recht wenige wandern: Die Brücken sind recht gut in Schuss.
Über die Märchenwiese (491 m) geht es parallel zur Grenze nach Osten. Das dürfte der für heute tiefste Punkt sein. Über einen Feldweg geht es am Waldrand aufwärts. Irgendwie fühle ich mich aber beobachtet!
Ich stehe unter Beobachtung
Der Typ ist aber nicht alleine! Ein ganzes Rudel Ziegen verstellt mir den Weg. Und die sind ganz schön bockig! Ganz langsam lassen sie mich durch. Aber ich merke deutlich, dass sie es nicht gewohnt sind in ihrer Ruhe gestört zu werden.
Das ist unser Weg!
Der Weg führt mich in Zick-Zack steil aufwärts. Und das auf einem Südhang. Da wird es schön warm. Nach dem nächsten Hof ist die Straße wieder asphaltiert. Die tun hier was damit ihre Landbevölkerung nicht abwandert. Aber wandern auf Asphalt ... das ist jetzt nicht so mein Ding. Am nächsten Hof wollen mich die Markierungen rechts weg durch den Hof leiten. Vor dem Haus lädt ein Brunnen und eine Bank zur Pause ein.
Pause in Prapertnigg
Dahinter geht der Weg aber im hohen Gras unter. Der Hof ist zwar noch gut gepflegt aber aktuell wohl nicht bewohnt. Also doch Landflucht?
Ich weiche wieder auf die Straße aus und nehme den nächsten Feldweg zurück der mich zu dem Hof bringt, wo der Wanderweg mich eh hinführen wollte. Hier muss man eben etwas Phantasie walten lassen.
Wieder geht es dicht an der Grenze entlang.
Waldfrucht an der Grenze
An der nächsten Lichtung kann ich mal eben nach Slowenien reinschauen. Aber diese Gedenkkapelle steht gerade noch auf österreichischem Boden.
Ein Bildstock auf der Grenze
Ein paar Meter geht es einer Straße entlang bis ich hinter dem nächsten Haus wieder abwärts steigend die Straße verlasse. Die gehen hier sehr großzügig mit Höhenmetern um, wie ich finde! Alternativ könnte ich an der Straße entlangwandern. Keine echte Alternative!
Es geht runter zu einem Bach, wieder hoch zu einem Hof und wieder runter zum nächsten Bach. Und wieder hoch nach St. Lorenzen. Hier soll es einen Gasthof geben. Dazu muss ich aber noch ein Stück die Straße hoch. Dafür bekomme ich während der Mittagspause eine tolle Sicht geboten.
Erster diesiger Blick in die Steiermark hinein
So richtig gute Weitsicht ist heute nicht. Ist wohl zu viel Luftfeuchtigkeit vorhanden. Schade! Denn die Aussicht würde weiter reichen.
Nach einem reichlichen Salatteller starte ich wieder zurück in den Ort. Am Hang leicht unterhalb von mir steht eine tolle Kirche – und das zusätzlich zu der Kirche im Ort.
Diese ist aber deutlich älter. Und geschlossen. Wie soll man da den Weg zur Kirche finden?
Über diese Hügel geht es heute noch drüber
Wieder geht es rechts in das nächste Tal hinab direkt auf die Grenze zu. Mal Wiesen- und mal Waldwege führen mich direkt an den Grenzsteinen entlang weiter nach Osten.
Der Glaube spielt in dieser Region eine große Rolle
Munter geht es mit mir auf und ab – immer entlang der Grenze. Und Jäger scheint es hier auch zu geben.
Ist das noch ein Jägerstand oder schon eine Schutzhütte
Das Teil ist echt klasse gebaut! Und man kann in zwei Länder schießen.
Wiedermal geht es etwas aufwärts. Und dann wird der Blick freigegeben auf einen Steinbruch. Es gibt schöneres! Um den geht es herum.
Der Steinbruch am Radlpass
Dahinter liegt der Radlpass. Da stehen ein paar Häuser. Da gab es auch mal eine kleine Wirtschaft. Die hat aber schon vor längerer Zeit dicht gemacht. Dafür sitzt da jetzt der Zoll. Ich dachte wir hätten eine grenzenlose EU? Da bin ich wohl zu naiv!
Etwas Wasser wäre mir aber recht gewesen. Die Flasche ist leer. Aber jetzt geht es erstmal steil aufwärts. Zunächst auf einem Waldweg und dann auf einem kleinen Wanderweg. Schön hier! Schön trocken! Auf slowenischer Seite scheint es einige Quellen zu geben. Aber da ist kein Durchkommen. So bleibe ich auf dem Weg uns steige durch eine Schonung weiter hinauf. Knapp über den 1.000 Höhenmetern geht es wieder in den schattigen Wald und die Kapunerhütte kommt in Sicht.
Die Kapunerhütte
Die kleine Hütte ist sogar offen und ist super ausgestattet: Ofen, Tische und Bänke und oben wohl ein paar Lager.
Die wirklich wichtigen Details
Ich habe zwar öfter geklingelt aber keiner kam und hat mir ein Bier gebracht. So habe ich meine Flasche an der Quelle 100 m weiter westlich gefüllt. Ich lasse mich nieder und mache Pause. Einen schönen Blick haben die hier. Erinnert mich wieder sehr an den Schwarzwald!
Kapunerhüttenblick
Der weitere Weg führt mich meist knapp unterhalb des Kamms durch Wälder auf und ab. Immer so rund um die 1.000 Höhenmeter-Linie. Schön zu wandern und sporadisch mit Lichtungen und tollen Ausblicken versehen. Auf einer der Lichtungen steht ein Hof. Und der ist wieder top gepflegt: gemähter Rasen, ein Brunnen vor dem Haus und ein paar dösende Typen auf den Bänken davor.
Erfrischung am Waldgregor
Ich werde auf ein Bier eingeladen. Die beiden erwarten noch ihre Freunde zu einem kleinen Fest, das heute hier noch steigen soll. Der Grill steht schon bereit.
Auf dem weiteren Weg komme ich noch an mehreren solchen Höfen vorbei. Alle gut gepflegt mit tollen Aussichten auf die Steiermark. Beim Weg hinauf zum letzten Gipfel für heute sehe ich die kleine Kirche schon eine Weile über mir liegen.
Sankt Pongratzen
Wieder steht die Kirche auf slowenischem Grund. Sehr schick! Und weit habe ich es heute nicht mehr. Eigentlich nur noch den Hang runter. Da kann ich mir noch etwas Zeit nehmen und mir die Kirche näher anschauen. Leider lese ich erst später, dass der Kirchturm auch offen ist und als Aussichtsturm genutzt werden darf. Vielleicht sollte ich doch ab und zu mal vor der Wanderung nachlesen was mich erwartet?
Sankt Pongratzen ist sogar offen
Da vergeht die Zeit viel zu schnell. Ich denke ich sollte mich mal langsam in meiner Unterkunft anmelden. Ich schlage den Weg nach Österreich ein und steige hinab in den Ort Pogratzen.
Am Wegesrand steht wieder einiges, was ich teilweise für essbar halte. Aber ich habe heute keine Möglichkeit das auszuprobieren.
Noch mehr Pilze
In Pogratzen werde ich von einer jungen Frau empfangen. Sie freut sich sehr, dass ich als Wanderer bei ihr übernachte. Und das obwohl sie im Internet schlecht zu finden war. Sie hat die Gastwirtschaft erst kürzlich wohl von ihrer Mutter übernommen und deren Wegseite abgestellt aber noch keine neue aktiviert. Sie will hier aber wieder mehr Gäste bewirten und hat ein Nebenhaus mit ganz tollen Zimmern ausgebaut.
Meine Unterkunft in Pongratzen
Mit diesem großartigen Blick gibt es ein einfaches Vesper mit warmen Würsten, Kren und Brot. Der Garten ist gut gepflegt – Bis auf so manche Ecke, die der Hunde wohl ab und zu umgräbt. Er und der Sohn haben wohl recht viel Blödsinn im Kopf. So wird das ein unterhaltsamer Abend.
Liebevoll gepflegter Gasthof
Die Wirtin will den Südalpenweg wieder beleben und sorgt sich auch um den Gasthof Strutz. Sie sucht auch aktiv nach möglichen Nachfolgern, damit der Weg nicht mangels Unterkünften unbenutzbar wird. Das lobe ich mir!
Das war wieder ein sehr abwechslungsreicher Tag mit meist schönen Wegen aber auch mit recht vielen Höhenmetern. Und 27 Km sind nicht ganz ohne – bei diesen Höhenmetern. Da darf es nicht verwundern, dass ich recht zügig ins Traumland abwandere.
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Donnerstag, 20. Juni 2024
Strecke: 27 Km
Höhenmeter: ↑ 625 m, ↓ 950 m
Gehzeit ohne Pausen: 7 h 30
Strecke Etappe: 96 Km
Höhenmeter Etappe: ↑ 3.625 m, ↓ 3.650 m
Gehzeit Etappe: 28 h 30
Strecke Gesamt: 567 Km
Höhenmeter Gesamt: ↑ 33.375 m, ↓ 33.125 m
Gehzeit Gesamt: 165 h 45
Nach dem Frühstück stehe ich noch vor 8 Uhr vor der Tür. An Wegweisungen fehlt es wahrlich nicht!
Der Südalpenweg ist hier bestens ausgeschildert
Der Himmel ist leicht bewölkt aber die Sonne soll heute sehr aktiv werden. Und es wird warm. Sehr warm! Das wird spannend. Denn ich steige immer weiter ab. Meine Wanderroute führt immer niedriger durch das Steirische Weinland. Da lege ich mal lieber gleich noch eine Schicht Sonnencreme auf.
Talblick beim Start in Pongratzen
Der Südalpenweg führt mich zuerst wieder auf den Grat mit der Grenze hinauf, auf dem ich gestern schon entlanggewandert bin. Der Wald ist hier bei weitem nicht so dicht, wie es die Karten suggerieren. Es gibt recht viele Lichtungen und gerade in Slowenien stehen die Bäume gar nicht so dicht.
Wandern durch die Lavantaler Alpen
Ein paar Meter weiter wird mir dann gezeigt, dass es in der EU doch noch offene Grenzen gibt.
Grenzüberschreitende Straßenführung
Weit und breit kein Zoll oder irgendeine Kontrolle. Aber auch kein Verkehr und das obwohl das anscheinend offizielle Straßen sind. Zwar nur geschottert aber mit Straßenschildern versehen. Zum Glück geht es gleich wieder auf Wanderwege. Und die sind gewohnt gut markiert aber wenig begangen. Teilweise etwas zugewachsen aber erkennbar.
Wiesenwege führen am Kamm und damit auf der Grenze entlang
Direkt an der Grenze stehen auch bewohnte Höfe. Der eine mal in Österreich, der nächste in Slowenien. Hier wird eine internationale Nachbarschaft gepflegt. Meist am Kamm entlang führt mich der Südalpenweg leider manchmal auch auf Asphalt gen Osten.
Der Gigerlhof direkt an der Grenze
Als ich mich der Panoramaschenke Tertinek nähere verlässt der Weg den Kamm. Jetzt ein zweites Frühstück wäre schön. Daraus wird aber leider nix.
Die geschlossene Panoramaschenke
Die Schenke macht erst um 10 Uhr auf. Da bin ich eindeutig zu früh. Und so lange will ich nicht warten, es ist noch vor 9 Uhr. Aber ein hitverdächtiges Panorama haben die hier schon. Der Name kommt ja nicht von ungefähr!
Die Landschaft um mich herum wird hier vorrangig noch landwirtschaftlich genutzt. Das sieht man den Höfen, die am Weg liegen auch an.
Wechtisch
Aber am Horizont ist erkennbar, dass sich hier ein Wechsel ankündigt.
Das südsteirische Weinland taucht am Horizont auf
Vorrangig an den Südhängen tauchen immer mehr Weinberge auf. So verändert sich die Landschaft, durch die ich wandere ständig. Auch südlich von mir. Da ist aber nicht so viel Weinbau erkennbar. Das Bachergebirge läuft hier schon deutlich aus und wird flacher.
Slowenien ist ja so nah ... und schön!
Meist gibt es hier 2 Wege: einer hüben und einer drüben. Wo der Weg in Slowenien schöner ist, nehme ich deren Wege. Der Verlauf der Wege folgt aber nicht immer zwingend der Grenze. Und die Grenze auch nicht immer dem Kamm. So wechsle ich heute vermutlich öfter mal das Land ohne es zu merken. Der Schönheit der Wege tut das aber keinen Abbruch!
Wenig begangene Wanderwege führen mich am Kamm entlang
Als nächstes Zwischenziel kommt die Remschnigg Almhütte langsam näher. Als ich merke, dass ich schon wieder in Slowenien bin, kehre ich um und nehme den österreichischen Weg weil ich mir nicht sicher bin, ob man von der slowenischen Seite so einfach an das Gasthaus herankommt. Das stellt sich aber als unnötig heraus: Am slowenischen Weg steht sogar ein Fahrradständer damit die vielen Radler auch abgeholt werden.
Pause an der Remschnigg Almhütte
Nach einer Pause fällt mir der Neustart immer etwas schwer. Zum Glück geht es hier recht eben über Weiden mit schöner Aussicht entlang. Viel zu schnell stehe ich auf einem asphaltierten Weg. Also nochmal zurück und auf den slowenischen Weg ausweichen. Aber auch der endet kurz darauf an Teer. Hier sollte laut meiner Karte eigentlich der nächste Gasthof stehen. Aber der Alpengasthof Pronintsch scheint schon geraume Zeit nicht mehr bewirtschaftet zu werden. Schade eigentlich, der sieht gut aus!
Der ehemalige Alpengasthof Pronintsch
Ab hier muss ich mich entscheiden: Gehe ich die Grenzweg-Variante, die an der Grenze bleibt und Leutschach umgeht oder halte ich auf Leutschach zu. Aber auch auf dem Weg nach Leutschach stehen mir 2 Möglichkeiten offen. Das ist mir alles zu viel und ich wandere da, wo der Standardweg entlangführt. Der führt mich erstmal auf Waldwegen abwärts.
Doch einiges los auf dem Südalpenweg
Als ich aus dem Wald herauskomme bin ich im steirischen Weinland angekommen: Überall Weinberge. Und an jedem zweiten Hof steht dran, dass man auch übernachten könne. Wenn ich allerdings so rumgoogle sind das erstaunliche Preise, die die da für eine Nacht haben wollen. Zum Glück will ich hier noch nicht übernachten!
Ein Weingut am anderen
Entlang einer kleinen Straße gehe ich weiter abwärts. Neben Wein wird hier auch noch Hopfen angebaut. Weinbau für Arme – quasi.
Hopfenanbau im Südsteirischen Weinland
Ich überquere den Pößnitzbach und stehe an einer Landstraße. Auf dem Radweg gehe ich die letzten Meter nach Leutschach an der Weinstraße hinein. Gegen halb zwei komme ich in der Innenstadt an. Nettes kleines Städtchen! Und schöne Landgasthöfe haben die hier!
Pause in Leutschach an der Weinstraße
Das schreit geradezu nach einem guten Mittagessen. Draußen ist es mir aber zu heiß. Trotz der leichten Schichtbewölkung brennt die Sonne heute doch recht kräftig.
Mahlzeit
Nach einer Forelle ziehe ich weiter. Der Führer wollte hier zwar schon übernachten aber mir ist noch nicht danach. Und bei den vielen Übernachtungsmöglichkeiten am Weg findet sich sicher was. Recht schnell wird es wieder ländlicher.
Es geht aus Leutschach wieder hinaus
Nach der nächsten Siedlung folge ich dem Südalpenweg wieder auf kleinen Pfaden durch den nächsten Wald. Und schon bin ich richtig im ländlichen Raum angekommen.
Gegenverkehr auf dem Südalpenweg
Was mir hier sehr gut gefällt: Hier gibt es wieder sehr viele religiös bedingte Bauwerke: Bildstöcke, Marterl, Kapellen und kleine Kirchen. Und alle in gutem Zustand.
Kleine Kapelle am Weg
So gibt es immer was zu sehen. Da wandert es sich recht kurzweilig. Der nächste Hof scheint sich mal nicht mit Weinbau zu beschäftigen.
Im Weinland wird nicht nur Wein gezüchtet
Der Wanderweg zieht nun wieder etwas von der Straße weg und die Höfe bleiben zurück. Das leicht gewellte Land ist ein schönes Wanderland: Abwechslungsreich und gepflegt. Schön hier!
Wandern im Südsteirischen Weinland
Am Tirschbach entlang geht es nach Norden. Und es geht wieder aufwärts. Ganze 100 Höhenmeter! Ich habe mich wohl recht schnell an das flachere Weinland gewöhnt.
Wandern entlang des Tirschbachs
Oben angekommen hält sich der Südalpenweg an eine Straße. Und so wie ich es schon die letzten Tage gesehen habe: Das südsteirische Weinland ist Hügelland – und auch die Straße geht hier ständig auf und ab. Aber alles tip-top in Ordnung und schön hergerichtet.
Weinlandimpressionen
Der Planet brennt heute heftig vom Himmel. Und Feuchtigkeit ist auch genug in der Luft. Der Schweiß läuft in Strömen und bald ist mein Wasser leer. Also weit geht es heute nicht mehr!
Auf dem nächsten Hügel steht eine kleine Trattoria. Wie jetzt? In der Steiermark? Da hat eine Steierin im Urlaub in Italien einen Italiener kennen gelernt und die betreiben ein richtig nettes kleine Lokal mit großartiger Aussicht über das Weinhügelland.
Pause in einer Steirischen Trattoria
Ich habe mir in der Pause eine Unterkunft ausgesucht und die gilt es nun anzusteuern. Mir wurde ein Zimmer zugesagt. Also muss ich jetzt auch noch bis dahin. Der Start an der Trattoria fällt schwer! Ich halte mich ab hier an eine Variante des Südalpenweges, die direkt auf Spielfeld zuhält und auch noch ein Stück an der Grenze entlangführt. Die normale Route will auf einem asphaltierten Radweg über Gamlitz und Ehrenhausen nach Spielfeld. Da nehme ich lieber gleich den direkten Weg - zumal an dem die Unterkunft meiner Wahl liegt.
Am nächsten Weingut führt der Wanderweg direkt zwischen den Weinreben durch. Das ist schön zu gehen und abwechslungsreich. Aber auch wieder mit Höhenmetern behaftet. Bei dem Klima hier eine schweißtreibende Sache. Die letzten Meter zum Gasthof geht es wieder an der Straße entlang.
Ich bin nicht alleine auf dem anstrengenden Weg
Die zwei watscheln munter vor mir her. Warum halten die sich an die Straße? Na, man muss nicht alles verstehen.
Am Gasthof angekommen steht dran, dass heute Ruhetag sei. Ich rufe nochmal an und mir wird gesagt, sie seien gerade beim Einkaufen, ich solle mich doch schon mal auf die Terrasse setzen. Getränke gäbe es da im Kühlschrank. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen! Die haben hier eine tolle Terrasse mit Aussicht.
Mitten im Weinland endlich angekommen
Ich sitze eine Weile in der Sonne und komme aus dem Schwitzen nicht heraus. Und ich habe heute gehörig an Bräune zugelegt. Das sowas so schnell geht hätte ich nicht gedacht.
Ich bekomme mein Zimmer. Mit einem Gemeinschaftsbad am Ende des Ganges. Na prima! Ich packe meine Sachen ins Zimmer und begebe mich erstmal unter die Dusche. Dort geht sie dann dahin, die edle Bräune. Das war gar keine Bräune sondern Dreck! Die Sicht war heute so diesig weil es heute viel Saharastaub in der Luft gab. Und der hat sich auf der schweißnassen Haut abgelagert. Unter der Dusche verschwindet die mediterrane Farbe dann im Abfluss!
Aber endlich geht es ins Bad!
Das Gemeinschaftsbad am Ende des Ganges
So macht ein Infinitypool echt Sinn! Da heute hier ja eigentlich Ruhetag ist gibt es auch kein Abendessen. Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich bei der Trattoria zugeschlagen. Aber das Nachbarweingut hat zwar kein richtiges Lokal aber einen Buschenschank mit lauter kleinen Leckereien zum Wein. Da wird man mit der Zeit auch satt!
So endet ein mal wieder sehr abwechslungsreicher Tag mit der nötigen Bettschwere. Gute Nacht!
Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Freitag, 21. Juni 2024
Strecke: 54 Km
Höhenmeter: ↑ 350 m, ↓ 625 m
Gehzeit ohne Pausen: 8 h
Strecke Etappe: 150 Km
Höhenmeter Etappe: ↑ 4.000 m, ↓ 4.300 m
Gehzeit Etappe: 37 h 15
Strecke Gesamt: 621 Km
Höhenmeter Gesamt: ↑ 33.725 m, ↓ 33.750 m
Gehzeit Gesamt: 173 h 45
Der Morgen beginnt mit einem tollen Frühstück auf der sonnigen Terrasse.
Frühstück mit sensationellem Ausblick
So muss ein Tag beginnen: Genuss pur!
Aber irgendwann reiße ich mich los und starte. Heute Morgen ist es schon wieder schwülwarm. Das sieht nach einem anstrengenden Tag aus. Aber auch nach einem schönen Tag!
Das hügelige, südsteirische Weinland nach Norden
Zunächst geht es noch etwas an der Straße entlang. Dann biege ich aber auf eine deutlich kleinere Straße ab. Ich hatte eigentlich auf einen Feldweg gehofft, aber das war leider nicht der Fall.
Südlich von mir geht das Hügelland irgendwann in Slowenien über.
Da hinten verläuft irgendwo die Grenze
Auf der kleinen Straße geht es anständig rauf und runter. Ich komme richtig ins Schwitzen. Und die Straße strahlt auch so schön von unten. Wenigstens gibt es meistens neben der Straße einen Radweg. Und bunte Blumen.
Tolle Farbenpracht
Im Allgemeinen sind die Häuser hier in der Region alle top in Schuss. Ausgerechnet ein Malergeschäft macht hier eine Ausnahme.
Das ist keine gute Werbung für diesen Malerbetrieb
Obwohl die Landschaft heute wieder sehr reizvoll ist, ist das Wandern heute etwas zäh. Es ist jetzt schon richtig heiß. An der Abwechslung liegt es auf jeden Fall nicht!
Südsteirische Weinlandimpressionen
Und dann ist sie wieder da, die Grenze zu Slowenien. Hier in der Region wird wohl auch in Slowenien Wein angebaut.
Grenzwertiges Wandern
Durch einen Wald geht es nochmal richtig aufwärts. Wenigstens im Schatten! Oben angekommen kann ich im Norden das erste Mal das weite Tal der Mur erkennen.
Die Mur taucht das erstmal am Horizont auf
Die letzte Erhebung über 500 Höhenmeter wird erstiegen und ab hier geht es mit mir nur noch abwärts. Zum Glück – denn ich bin schon wieder völlig nassgeschwitzt. So komme ich heute nicht sehr weit. Das schwüle Wetter macht mich fertig.
Die Straße wird mal wieder zugunsten eines Stücks Wanderweg verlassen. Leider nicht lange.
Schicke Kleinode am Weg
Jetzt wird wenigstens die doch recht große Grenzland-Weinstraße verlassen. Und siehe da: Selbst an so einem heißen Tag bin ich nicht alleine.
Einer meine Wegbegleiter
Lass dich mal nicht überfahren!
Durch den recht verteilten Weiler Graßnitzberg wandere ich immer weiter auf das Murtal zu.
Das weitläufige Murtal liegt vor mir
Ab hier geht es deutlich abwärts. Die letzten Höhenmeter dieser Tour gehen dahin. Ab Spielfeld wird es nur noch direkt an der Mur entlang gehen.
Spielfeld zieht sich ganz schön an der Straße entlang. Bevor die Bebauung dichter wird wandere ich über Felder direkt auf das Schloss Spielfeld zu. Ein schicker Bau!
Schloss Spielfeld
Aber hier unten im Murtal ist es drückend heiß. Die Luftfeuchtigkeit ist einfach zu hoch! Ein Thermometer zeigt 36°C. Bei der Feuchtigkeit einfach zu viel. Ich komme an den Bahnhof mit einem alten Gemäuer. Da drin mache ich erstmal Pause und überlege mir, wie das weitergehen kann. Ganz ehrlich: Bei so einem Wetter will ich jetzt nicht durch das windstille Murtal wandern! Aber was könnte ich stattdessen machen?
In mir keimt die Idee mir ein Fahrrad auszuleihen. Aber hier in Spielfeld finde ich nichts Passendes. Aber in Bad Radkersburg gibt es einen Fahrradverleih. Und die haben auch ein Bike für mich. Kaum habe ich mich dafür entschieden fährt ein Zug nach Bad Radkersburg ein.
Verschnaufpause am Bahnhof
Als ich das kühle Gemäuer verlasse ist es wie ein Keulenschlag. Ich glaube das mit dem Bike ist eine gute Idee! Die S-Bahn bringt mich nach Bad Radkersburg. Am Bahnhof steht ein Stadtbus der mich ohne weiteres Ticket in die Stad fährt. Punkt 12 Uhr komme ich am Hauptplatz an.
Ankunft in Bad Radkersburg
10 nach 12 bin ich dann beim Fahrradverleih. Gerade schließen sie den Laden zu um Mittag zu machen. Aber sie haben Verständnis und machen nochmal auf. Ich kriege ein Bike und fahre damit zu einem Hotel, das ich unterwegs gebucht habe.
Auf dem Weg durch Bad Radkersburg
Dort lasse ich meine nicht benötigten Dinge wie Rucksack, Wanderstiefel und Stöcke und mache mich auf den Rückweg zum Bahnhof. Die nächste Bahn ist aber ein Schienenersatzverkehr, weil ein Triebwagen kaputt ist. Wir quetschen das Rad in den Kofferraum und ich komme 3 Stunden nach meiner Entscheidung die Wanderung mit dem Rad fort zu setzen, wieder am Bahnhof von Spielfeld an.
In der Bahn habe ich mir den Südalpenweg und den Murradweg angesehen. Die sind auf der Strecke Großteils deckungsgleich. Bei dem Wetter war das mit dem Rad genau die richtige Entscheidung!
Ich schlage den Weg in Richtung Mur ein und schwenke auf den Murradweg ein. Der zeigt mir aber erstmal wie hässlich geht.
Murradwegimpressionen
Genau auf diesem Stück werden die beiden Wege zusammen geführt. Gut, dass ich auf einem Rad sitze!
Da rollt man dahin
Vor Oberscharza trennen sich die Wege aber. Ich bleibe lieber auf dem Radweg. Wer weiß wie der Pfad direkt am Murufer aussieht?
Oberschwarza
Bei der Fähre von Weitersfeld treffe ich den Südalpenweg wieder. Die Fähre ist eine Motorlose Strömungsfähre, die nur an einem Seil hängt und durch die Fließkraft des Wassers angetrieben wird. Hier steht auch eine Hütte mit Erfrischungen. Ich habe auf dem Weg hierher kaum geschwitzt. Aber Durst habe ich trotzdem. Ich denke ich habe nur nicht gemerkt, wie viel ich geschwitzt habe.
Pause an der Fähre Weitersfeld
Ich probiere ab hier mal den Wanderweg aus aber das ist nix fürs Rad. Also zurück auf den Radweg und dort weiter bis Mureck.
Ein typisches Murauendorf
Hinter Mureck werden die beiden Wege dann richtig viel gemeinsam auf Schotter geführt. Schön geht anders! Also zumindest zum Wandern.
Hier, direkt neben der Mur liegen ein paar kleinere Seen. Hinter dem Röcksee komme ich an einen Turm. Das muss ich mir näher ansehen.
Der Murturm
Sieht ja futuristisch aus! Ich erklimme den Turm und oben sitzt eine Gruppe Jugendliche und lasst eine Flasche rumgehen. Aber so viel Platz ist da gar nicht. Und die Aussicht ist überschaubar: Man sieht auf einen Wald und die Mur. Das Weinland verschwindet schon im Dunst. Und Bad Radkersburg ist auch kaum zu erkennen. Also wieder runter und weiter.
Die Murseen bei Fluttendorf
Die Seen an der Mur sind ganz hübsch. Bei dem Wetter hätte ich aber mit viel Badeverkehr gerechnet. Aber da ist nix zu sehen. Ist das hier verboten? Anscheinend nicht, dann an einem der Seen ist ein Badebereich ausgewiesen. Aber da ist auch keiner. An einem heißen Freitagnachmittag wundert mich das. Aber ich bin hier ja in südlichen Gefilden und vielleicht empfinden die das Wetter hier gar nicht so heiß wie ich?
In Dietzen mache ich einen letzten Boxenstopp. Ein letztes Mal werden auf dieser Tour Schmier- und Betriebsstoffe nachgefüllt und dann geht es auf Bad Radkersburg zu.
Die Radkersburg kommt in Sicht
Aber eigentlich heißt die ja Grad Gornja Radgona, denn die steht auf der slowenischen Uferseite. Das ist wieder so eine geteilte Stadt. Früher ging auch die Bahnlinie mal über den Fluss aber der Teil der Strecke wurde abgebaut.
Und dann komme ich an das Ziel meines Südalpenwegtour: Ich komme nach Bad Radkersburg hinein.
Das Ziel ist erreicht
Ich fahre zu meinem Hotel und ziehe mich um. Im Hotelpreis ist der Besuch der Terme inklusive. Und das hat mir der Blauloke ja ans Herz gelegt. Also besuche ich die Terme. Die ist wirklich toll. Aber mir ist heute das Wasser irgendwie viel zu warm. Ich hätte heute ein kühles Mineralwasser vorgezogen. Erfrischend ist das leider nicht. Liegt aber am Wetter und nicht an der Terme!
Zurück im Hotel erkundige ich mich, wo ich in Gornja Radgona, also dem slowenischen Stadtteil, gut essen kann. Mir wird das RG Bistro direkt unter der Burg empfohlen. Ein Bistro? Naja, der Mitarbeiter war ein Slowene, er weiß hoffentlich wo er mich da hinschickt!
Und: Ja, er weiß es! Das Bistro ist das Restaurant eines Weingutes und die haben eine exquisite Küche zu verträglichen Preisen. Und hervorragende Weine. Zum Glück bin ich mit dem Rad da. Da werde ich auf der Rückfahrt hoffentlich nicht kontrolliert.
Nach einem ausgiebigen Mal und ein paar Gläsern Wein steige ich noch zum Ausnüchtern zur Burg hinauf. Da ist jetzt aber nicht viel los und man sieht nicht so wirklich viel. Ich kehre zum Hotel zurück und da steppt der Bär: Direkt im Park vor dem Hotel findet ein Fest statt. Gerade wird ein Feuer entzündet.
Sonnwendfeuer direkt vor dem Hotel in Bad Radkersburg
Mit dem Fest vor dem Fenster kann ich jetzt eh nicht schlafen. Also feiere ich den Abschluss meiner Tour mit der Bevölkerung von Bad Radkersburg direkt am Feuer. Als ich ins Bett komme ist es bereits nach Mitternacht.
Hallo Wafer, da hast du eine gute Entscheidung getroffen mit der abschließenden Radfahrt.
Damit hast du mal wieder einen Weg geschafft.
Ab Spielfeld kenne ich ja die Strecke von der Radfahrt entlang der Mur, zusammen mit meiner Frau.
Radkersburg ist ein schönes Städtchen, es hat uns dort gut gefallen.
Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.
Hallo Wafer,
danke für die beinahe schon vergessene Erinnerung, der 03er WWW war auch einer meiner schönsten Wege, übrigens steht in Radkersburg auch dieser Stein in der Nähe der Therme, wo der 03er, wo ich gestartet bin und der 07er, welchen ich hier bendet habe.
Hallo Wafer, da hast du eine gute Entscheidung getroffen mit der abschließenden Radfahrt.
Damit hast du mal wieder einen Weg geschafft.
Ab Spielfeld kenne ich ja die Strecke von der Radfahrt entlang der Mur, zusammen mit meiner Frau.
Radkersburg ist ein schönes Städtchen, es hat uns dort gut gefallen.
Hallo Blauloke.
Damit habe ich den Südalpenweg, die Nummer 3 unter den Österreichischen Weitwanderwegen, abgeschlossen. Zwar nicht ganz regulär aber was solls. Zumindest habe ich den Weg mit Muskelkraft bewältigt. Bad Radkersburg ist in der Tat ein nettes Städtchen! Mit dem Sonnwendfest direkt vor meinem Hotel fand ich das sehr ansprechend. Auch der Slowenische Teil Gornja Radgona ist sehr schön. Ich habe mir einen riesen Kopf gemacht, ob mein geliehenes Rad dort sicher steht. Später habe ich im Internet gelesen, das Slowenien eines der sichersten Länder in Bezug auf Diebstahl ist und deutlich vor z.B. Deutschland platziert ist. Überhaupt hat Slowenien einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen. Eigentlich auf der ganzen Tour: Sehr schöne Landschaft, gepflegte Regionen, schöne Hütten und nette Leute.
Hallo Wafer,
danke für die beinahe schon vergessene Erinnerung, der 03er WWW war auch einer meiner schönsten Wege, übrigens steht in Radkersburg auch dieser Stein in der Nähe der Therme, wo der 03er, wo ich gestartet bin und der 07er, welchen ich hier bendet habe.
Hallo Wandernomade.
Ich habe den Stein leider nicht gesehen. Ich habe mal im Netz nach ihm gesucht weil ich wissen wollte, ob ich an ihm vorbeigekommen bin oder nicht. Sehr viel habe ich dazu aber nicht gefunden. Außer, dass er wohl mal umgezogen ist. Es soll einen alten Standort geben, an dem er zumindest noch bis 2014 stand. Mehr habe ich leider nicht rausgefunden. Der Hintergrund auf deinem Bild deutet darauf hin, dass es der neue Standort war, wo du das Foto gemacht hast. Weißt du noch, wo der genau stand?
Danke auf jeden Fall für den Hinweis!
Viele Grüße
Wafer 🙋♂️
Hallo Wafer,
der Stein befindet sich ungefähr 33T 574928 E 5170805 N
In Google Street View ist er schön zu sehen.
2005 beim Start zum 03er und 2020 am Ende des 07er stand er am selben Standort.
Gruß Hans
Zuletzt geändert von Wandernomade; 22.09.2024, 17:35.
Habe ihn gefunden! Da bin ich mehrfach mit dem Rad und zu Fuß dran vorbeigekommen und habe ihn nicht gesehen!
Den 07er bin ich ein Stück gegangen, als ich auf dem 01er unterwegs war. Guckst du hier ... Da hatte ich damals schon mal überlegt, ob ich da vieleicht den Kreis - den E4 Alpin alias 01er von Rust bis an den Bodensee bzw. nur bis Alberschwende, den E5 bis Bozen, den 03er bis Bad Radkersburg und den 07er wieder nach Rust - mal schließe.
Am Morgen ist wechselhaftest Wetter. Wenn ich ab Spielfeld zu Fuß weitergewandert wäre, hätte ich sicher unterwegs nochmal übernachten müssen. Dann hätte ich zum einen einen letzten Wandertag mit weniger gutem Wetter gehabt und zum anderen diese grandiose Sonnwendfeier nicht miterlebt.
Ich gebe mein Fahrrad bei der Vermietung ab und bekomme sogar noch einen Rabatt, weil mein Hotel einen Deal mit dem Laden hat. Dann ging es zum Bahnhof.
Bad Radkersburg liegt aber schon etwas abseits. Die Heimreise von dort hat schon deutlich länger gedauert als die Anreise nach Bleiburg. Mit der Bahn geht es zunächst wieder nach Spielfeld. Mit einem D-Zug aus Slowenien weiter nach Graz. Und ab dort geht es mit einem Railjet nach München. Über Bruck an der Mur – nicht weit weg vom Mürztal wo ich auf meiner Nordalpenwegtour nördlich entlanggewandert bin. Weiter über Loeben nach Selzthal – nur wenige Km von Admont entfernt, wo ich auf der Tour erst kürzlich aus den Ennstaler Alpen gekommen bin. Es folgt eine Fahrt entlang der südlichen Ausläufer des Toten Gebirges und des Dachsteins nach Bischofshofen und Werfen wo ich auf der Nordalpengwegtour ebenfalls durchgewandert bin. So bekommt man durch solche Weitwanderungen einen ganz guten Überblick wie die Regionen alle zusammenhängen. Spannend!
Epilog Südalpenweg
Das war in Summe eine extrem abwechslungsreiche Tour von Bozen durch die Sarntaler Alpen, die Dolomiten, entlang des Karnischen Hauptkamms und durch die Karawanken sowie die Lavantaler Alpen. Zum Abschluss ein paar Kilometer an der Mur entlang, die ich ja mit dem Rad zurückgelegt habe.
Die einzelnen Gebirgszüge sind sehr unterschiedlich und vermitteln dadurch sehr viele unterschiedliche Eindrücke. Durch einige Etappen in den Nachbarländern Italien und Slowenien ist auch die Versorgung sehr abwechslungsreich. Was da ein paar Meter rechts oder links vom Grat doch ausmachen können. Sowohl in Italien als auch in Slowenien waren die paar Meter sehr entscheidend für die Ausführung und die Qualität der gereichten Speisen. Das Abendessen auf AV-Hütten ist im direkten Vergleich zu Italienischen Hütten teilweise extrem unterschiedliche. Als Beispiel sei hier die Wolayerseehütte und die Rifugio Marinelli genannt.
Beim Start in den Sarntaler Alpen ist man in sehr grünen Bergen unterwegs und hat meist die großen Gipfel der Dolomiten in Sichtweite. Dann folgt ein Wechsel in die Dolomiten mit Fanes und Pragser Wildsee sowie drei Zinnen. Beim Wechsel in die Karnischen Alpen ändert sich der Charakter wieder sehr grundlegend. Bereits gegen Ende des Karnischen Hauptkamms wird das Gebirge etwas ruhiger und bewaldeter. In den Karawanken ist man dann fast alleine unterwegs. Und ab Bleiburg habe ich eigentlich nur noch sehr vereinzelt Wanderer getroffen. Und das obwohl jeder Gebirgszug einen eigenen Charakter hat und alle sehr schön sind.
Ich kann diese Tour als ganzes nur wärmstens empfehlen. Wer Wert auf bekanntes legt und hohe Gipfel bewandern möchte, der ist eher in den Regionen Sarntaler Alpen, Dolomiten und Karnische Alpen bis zum Nassfeld richtig. Dort ist es aber im Vergleich eher voll. Wer eher etwas mehr Ruhe haben möchte für den sind die Teile ab dem Nassfeld empfehlenswert.
Jetzt noch zu meinem Reisemodus: Ich plane nicht viel im Vorfeld. Dadurch mag es sicher mal passieren, dass ich das eine oder andere Highlight am Weg übersehe. Aber dadurch kann ich meine Reisen sehr kurzfristig gestalten und bei Bedarf umplanen. So liebe ich meine Reisen: kurzfristige Entscheidungen, überraschende Wendungen und interessante Begegnungen! Und das in sehr abwechslungsreichen Regionen. Ich werde jetzt zwar keine Anstecknadel vom Alpenverein erhalten, weil ich eben nicht den ganzen Südalpenweg gewandert bin. Aber darauf kann ich notfalls verzichten. Der Abschluss mit dem Rad war genau richtig und ich würde es wieder so machen.
Ich werde die bereisten Regionen südlich des Hauptkamms in bester Erinnerung behalten. Mal sehen, ob ich irgendwann mal wieder in eine der Regionen komme. Ich bin mich sicher: Lohnen würde es sich auf jeden Fall!
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