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„Woll´n Sie auf die Emberger Alm?“ fragt mich ein Herr freundlich aus dem geöffneten Autofenster. „Ja“ sage ich, „sind Sie Herr Sattlegger?“ - „Jo, der bin i´; also foahr´ ma los!“ – So geschehen im Juni 2019 auf dem Bahnhofsvorplatz von Greifenburg in Kärnten, etwa auf dem halben Weg zwischen Lienz und Spittal an der Drau. Für diesen Sommer hatte ich wieder einmal einen Wanderurlaub in den Alpen geplant; das ließ sich gut verbinden mit anderen Dingen, die ich in Deutschland und Österreich zu erledigen hatte. Bei diesem Planen hatte ich unter anderem geschaut, für welche Bereiche der Alpen es noch keine Tourenberichte auf den Outdoorseiten gibt, und dabei war mir die Kreuzeckgruppe am südlichen Rand der Hohen Tauern aufgefallen. Für weitere Einzelheiten hatte ich mich stark auf die Website „Bergwelten“ gestützt; dort findet man eine Vielzahl von recht genauen Beschreibungen von Touren und Hütten in den Alpen. So war ich eben darauf gekommen, daß die Emberger Alm ein gutes „Basislager“ für Wanderungen in der Kreuzeckgruppe sein müßte, und hatte mir dort von den Betreibern, dem Ehepaar Sattlegger, ein Zimmer reservieren lassen. Da Herr Sattlegger an meinem Ankunftstag sowieso etwas im Talort Greifenburg zu tun hatte, holte er mich netterweise vom Bahnhof ab; denn die Zufahrt zur Alm selbst ist lang, und ich wollte sie nicht laufen müssen. So werde ich denn mit dem BMW die Asphaltstraße hoch gefahren und komme mir vor wie Graf Koks.
Die erwähnte Website „Bergwelten“ listet die Emberger Alm als eine Berghütte auf (sonst hätte ich sie ja auch gar nicht gefunden), aber das ist nicht wirklich zutreffend. Vielmehr handelt es sich um einen Berggasthof, leicht mit dem Auto zu erreichen und dementsprechend stark frequentiert von älteren Herrschaften, Familien mit Kindern und anderen, die es im Urlaub gerne ruhig angehen lassen, aber dennoch ein wenig Bergluft haben wollen. Für mich aber ist sie ein sehr adäquates Basislager; denn ich habe ja nicht nur meine Wandersachen dabei, sondern noch einen zweiten, größeren Rucksack mit Stadtklamotten, Stadtschuhen, Computer und Arbeitsmaterialien für eine fünfwöchige Reise durch Mitteleuropa, also Dingen, die ich nicht auf den Bergen im Kreis herum tragen will.
Als erstes bieten sich mir Bilder wie aus dem Fremdenverkehrs-Prospekt; Ahhh - Sommerfrische:
Der Nordhang des Drautals ist auch ein Dorado für Gleitschirmflieger. Offenbar gibt es hier den ganzen Tag lang richtig gute Thermik, und so kommen die Gleitschirmflieger zu Hunderten hierher:
So weit, so kitschig, könnte man sagen, und ich kann mir gut vorstellen, daß die Puristen auf diesem Forum schon beginnen, die Nase zu rümpfen: solche Fotos gehören doch nicht hierher! Keine Angst, Freunde: ich schwenke schon noch auf den „richtigen“ Kurs ein... *zwinker*
Der Tag ist schon zu fortgeschritten, um noch eine längere Wanderung anzutreten, aber es reicht doch für einen kleinen Nachmittags-Spaziergang auf dem Fahrweg hinüber zur nahe gelegenen Oberberger Alm.
Ende Juni denken die Bauern bereits an den Almauftrieb; wenigstens treiben sie das Vieh schon einmal Zug um Zug auf immer höher gelegene Wiesen.
Nach einer guten Stunde Gehzeit erreiche ich die Oberberger Alm. Nichts Besonderes, aber ganz nett.
Der Gasthof „Tristenhaus“, den ihr z. B. auf „Opentopomap“ eingetragen findet, wird leider nicht mehr bewirtschaftet (davor hatten mich die Leute auf der Emberger Alm schon gewarnt), und so kann ich hier leider nicht die Radler-Halbe trinken, die ich verdient zu haben glaube. Aber so geht es eben im Leben: man bekommt keineswegs immer das, was man verdient zu haben glaubt. - So gehe ich denn - was bleibt mir anderes übrig? – ganz gemütlich den gleichen Weg wieder zurück.
Beim Abendessen (heute: Hirschgulasch) nehme ich mir aber vor, daß es ab morgen früh richtig zur Sache gehen soll...
Fortsetzung folgt
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