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Radtour Weser 2020
Prolog
Ursprünglich geplant war eine Radtour in Dänemark. Dann kam Corona dazwischen und gesundheitliche Probleme. Na, das passt gut zusammen. Also habe ich erst einmal alle Reisepläne auf Eis gelegt. Im Frühsommer startete ich zu einer Testtour mit Rad und Zelt auf die Schwäbische Alb, um herauszufinden, ob Zelten überhaupt noch möglich ist, oder ob es mich beim Herausfädeln aus dem Unna gleich hinlegt. Der Albtäler Radweg verlief problemlos. Alles gut soweit, aber immer mit Achtsamkeit. Nach diesem Test regte sich eine Art von Vorfreude auf die kommende Radtour und so entschloss ich mich, den Weser-Radweg zu fahren und je nach Lust und Laune zu erweitern. Entweder ein Stück den Elbe-Radweg radeln oder, wenn alles super gut läuft, weiter an die Ostsee. Letztendlich war ich “nur“ 2 Wochen unterwegs, mit kompletter Ausrüstung, damit ich unabhängig bin. Das waren dann 4 Packtaschen am Rad. Viel Volumen, weniger Gewicht. Unterwegs wurde ich des Öfteren gefragt warum ich so viel Gepäck dabei habe. Das Packen verlief dieses Mal ohne großen Aufwand und Packliste. Im September habe ich von meiner Chefin grünes Licht bekommen und konnte endlich 3 Wochen „Urlaub“ realisieren. Jetzt kann ich mich endlich um die Zugfahrkarte kümmern, 5 Tage vorher gehe ich zum Bahnhof in dem Glauben, die Sommerferien sind jetzt vorbei und wer fährt jetzt noch größere Touren mit dem Rad. Da hatte ich mich ordentlich getäuscht! Mein von mir recherchtierter Zug nach Kassel, 8:06h, ein direkt fahrender ICE, war ausgebucht! Keine Fahrradstellplätze mehr verfügbar. Bei den Zügen davor und danach die gleiche Aussage. Na super. Nach einigem Suchen gab es dann doch noch ein Ticket für mich, um 6:08h, mit Umsteigen in Fulda, für mich.
Samstag_5.9.
Am 5. September ist es endlich soweit, die Radtour kann beginnen. Das Wetter ist noch frisch so früh am Morgen, es ist 5:30 Uhr als ich durch den Park zum Bahnhof radle. Junge Leuten stehen in Grüppchen herum, ich sehe zu, dass ich zügig durch komme. Schön ist es so früh am Morgen, vor allem die Luft ist noch gut und es riecht nach Herbst. An den Bahnsteigen ist schon viel Betrieb, es ist Wochenende. Im Zug bin bin die einzige mit Fahrrad und genieße die Fahrt, während ich immer wieder das Display ansehe, wo Informationen gezeigt werden, auch die Fahrtgeschwindigkeit. Maximal waren es 229 km/h. In Fulda muss ich Umsteigen, die Zeit ist knapp und ich finde das Fahrradabteil nicht. Eine Zugbegleiterin steht einige Wagen entfernt und winkt, ich solle mich beeilen. Ich eile. Zum Abladen der Packtaschen bleibt keine Zeit. Zum Glück hilft mir die Dame das schwere Rad samt Gepäck in das Abteil zu hieven. Ich zerre vorne am Rad, die Dame wuchtet von hinten. Hier bin ich dann nicht mehr alleine im Abteil. Wie gesagt, es ist Wochenende und so stehen einige Räder im Wagen. Von Kassel-Wilhelmshöhe bis zum Fulda-Radweg muss ich quer durch Kassel fahren, das sind etwa 8 Kilometer. Beim Aussteigen bemerke ich, dass ich eine Hinterrad-Gepäcktasche nicht vom Rad bekomme. Die Packtaschen-Aufhängung hat sich in dem Verschluss der Ortlieb-Tasche verklemmt und ich kann das nicht reparieren. Blöd aber auch, und das gleich zu Beginn der Tour. Während ich mich von Komoot durch Kassel lotsen lasse, komme ich zufällig an einem Fahrradladen vorbei. Ich habe wieder Glück, der Ladenbesitzer bringt das Problem wieder in Ordnung. Es ist kalt hier, brrr, ich ziehe meine Regenjacke an und radle weiter durch den Stadtpark Karlsaue an die Fulda. Auf der Drahtbrücke über der Fulda treffe ich ein Radler-Paar auf dem Weg an den Bodensee. Wir halten einen kurzen Schwatz und der Mann stellt mit Freude fest, dass wir beide ein TX 400 fahren.

Brüderchen und Schwesterchen
Dann radle ich weiter, den Einstieg zum Fulda-Radweg zu finden. Das Wetter wird so langsam freundlicher und wärmer und es kommt die Freude des Unterwegsseins auf. Auf dem Radweg ist nicht viel los, ich bin fast alleine unterwegs und so geht es entspannt weiter nach Hann.-Münden auf den Campingplatz, der zentrumsnah an der Fulda liegt.

An der Fulda
Der Platz ist ok, die Zeltwiese liegt am anderen Ende des Platzes unweit der B496, die auf einer Brücke den Fluss und den Campingplatz überquert. Hin und wieder sehe ich Menschen auf der Brücke stehen, die dem Treiben auf dem CP zuschauen. Nachdem das Unna steht, mache ich mich zu Fuß auf den Weg, die Altstadt zu erkunden.

Hann.-Münden

CP Hann.-Münden
Voll ist es hier! Trotz Corona. Selbst für eine Currywurst muss ich minutenlang auf der Straße anstehen, der Hunger lässt mich ausharren, bis ich endlich meine Bestellung aufgeben kann. Die Wurst verdrücke ich an einem kleinen Stehtisch. Anschließend schlendere ich ein wenig durch die Altstadt. Zum Abschluss gönne ich mir in einem italienischen Eiscafé eine Waffel mit Vanilleeis und Sahne. Die Portion ist mir zu groß, fast schaffe ich es nicht. Danach schaue ich noch kurz bei dem Weserstein vorbei. Auch hier sind viele Menschen, die warten, bis das Denkmal frei ist um ein Foto zu machen. Amüsiert schaue ich mir die Variationen an, wie ein Urlaubsfoto arrangiert wird. Ich betätige mich auch einige Male als Fotografin. Der Weserstein ohne Menschen, mit 1 Person, 2 Personen oder Grüppchen wird fotografiert. Ein Rennradler stellt sein Rad an den Stein und fotografiert es.

Der Weserstein. Von rechts kommt die Werra, von links die Fulda.

Sonntag_6.9.
Trotz des Rauschens der Fulda habe ich gut geschlafen. Als ich aus dem Zelt krieche ist alles klatschnass und kalt ist es auch, 11°. Ich schlappe mit meinen Flip Flops durch das nasse Gras, unter der Brücke der Bundestraße durch zum Sanitärgebäude. Danach wieder durch die nasse Wiese zum Zelt zurück. Ein paar Meter weiter stehen noch die Zelte von zwei Radler-Ehepaaren aus Rostock. Ich werde sie auf der Tour noch öfter treffen. Bei den Nachbarn regt sich noch nichts. Ich warte ab, bis sich die Sonne zeigt, da ich keine Lust habe, das Unna schon nach der ersten Nacht nass einzupacken. Nach einer halben Stunde ist die Sonne da! Freu! Ich packe meine Sachen und radle los.

Die ersten Kilometer.
Die ersten Kilometer gehen unspektakulär an der Straße auf einem Radweg entlang, weiter durch kleine Ortschaften. Nach dem Ort Gimte kommt besagte erste Steigung, die in fast jedem Weser Video gezeigt wird. Anfangs geht es noch ganz gut. Ich kurble gemütlich auf dem relativ schmalen Radweg, während sich ein ganzer Trupp Pedelec-Fahrer und Fahrerinnen in fortgeschrittenen Alter an mir vorbei schafft. Diese Steigung ist die erste Herausforderung der Weser-Tour. Am Ende der Steigung treffe ich alle bei einer Pause wieder. Es geht weiter durch kleine Ortschaften bis ich endlich an der Weser bin. Schön ist es hier! Und das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite.


Ich komme am Campingplatz Hemeln vorbei. Es ist Mittagszeit und Hunger habe ich auch. Dann lese ich, dass es hier frisch gebackene Pizza gibt, leider erst ab 17 Uhr. Ich unterhalte mich noch ein wenig mit der Platzbetreiberin, mache ein paar Fotos von den Tieren des Platzes. Hier gibt es Hasen, Enten, Hunde und drei junge Mini-Schweine. Ein sympathischer Platz, leider viel zu früh, um zu bleiben.

Im nächsten Ort mache ich in einem Restaurant Café eine Kaffeepause mit hausgemachtem Zwetschgenkuchen. Ich würde am liebsten ein weiteres Stück bestellen, so lecker ist das. Zufrieden und glücklich radle ich weiter nach Bursfelde und mache hier einen Besichtigungsstopp, um die Klosterkirche, erbaut im Jahr 1093, anzusehen. Ich bin begeistert und genieße die Stille und die schönen restaurierten Wandmalereien. Für einige Minuten bin ich alleine hier. Ich kehre wieder zu meinem Rad zurück, das unweit des Eingangs parkt und sehe, dass noch zwei weitere Radler mit dickem Gepäck auf der Bank an der Kirche sitze und vespern. Ich habe Lust auf einen Schwatz und sage hallo zu den beiden. Außer einem knappen Hallo ist keine weitere Kommunikation möglich.

Bursfelde


Traumhaft zum Radeln.


In Bodenfelde mache ich nur einen kurzen Fotostopp, um den Baron Münchhausen zu fotografieren. Lange halte ich mich hier nicht auf. Unterwegs sehe ich immer wieder ein großes gelbes W in der Landschaft stehen. Was das wohl bedeutet? Wenige Kilometer weiter, auf dem Weg zum nächsten Campingplatz, im Ort Würgassen, frage ich ein Ehepaar nach dem Weg. Wir kommen ins Gespräch und unterhalten uns sehr nett. Dabei erfahre ich, dass das gelbe W für Würgassen und den Widerstand gegen das Endlager steht, das hier geplant ist. Ich verfahre mich und lande in der Nähe des stillgelegten KKW, jetzt fühle ich mich doch unwohl. Zum Glück treffe ich eine Familie mit Hund, die mir den richtigen Weg zum CP Axelsee erklärt. Nach dieser kleinen Irrfahrt finde ich den Campingplatz und erwische gerade noch die Dame von der Rezeption, die mit ihrem alten Auto eben den CP verlassen will. Sie ist so nett und und lässt mich einchecken und schenkt mir noch ein paar Kekse für das Frühstück. Auf der Zeltwiese steht noch das Zelt eines weiteren Radlers. Es ist ruhig hier, die Ferien sind vorbei. Das Restaurant hat auf und zum Abschluss des Tages gönne ich mir das Tagesmenü: Gyrosbraten mit Pommes und Salat. Aus purer Neugier, was das ist, bestelle ich und es ist sehr lecker.

Erstes Frühstück
Prolog
Ursprünglich geplant war eine Radtour in Dänemark. Dann kam Corona dazwischen und gesundheitliche Probleme. Na, das passt gut zusammen. Also habe ich erst einmal alle Reisepläne auf Eis gelegt. Im Frühsommer startete ich zu einer Testtour mit Rad und Zelt auf die Schwäbische Alb, um herauszufinden, ob Zelten überhaupt noch möglich ist, oder ob es mich beim Herausfädeln aus dem Unna gleich hinlegt. Der Albtäler Radweg verlief problemlos. Alles gut soweit, aber immer mit Achtsamkeit. Nach diesem Test regte sich eine Art von Vorfreude auf die kommende Radtour und so entschloss ich mich, den Weser-Radweg zu fahren und je nach Lust und Laune zu erweitern. Entweder ein Stück den Elbe-Radweg radeln oder, wenn alles super gut läuft, weiter an die Ostsee. Letztendlich war ich “nur“ 2 Wochen unterwegs, mit kompletter Ausrüstung, damit ich unabhängig bin. Das waren dann 4 Packtaschen am Rad. Viel Volumen, weniger Gewicht. Unterwegs wurde ich des Öfteren gefragt warum ich so viel Gepäck dabei habe. Das Packen verlief dieses Mal ohne großen Aufwand und Packliste. Im September habe ich von meiner Chefin grünes Licht bekommen und konnte endlich 3 Wochen „Urlaub“ realisieren. Jetzt kann ich mich endlich um die Zugfahrkarte kümmern, 5 Tage vorher gehe ich zum Bahnhof in dem Glauben, die Sommerferien sind jetzt vorbei und wer fährt jetzt noch größere Touren mit dem Rad. Da hatte ich mich ordentlich getäuscht! Mein von mir recherchtierter Zug nach Kassel, 8:06h, ein direkt fahrender ICE, war ausgebucht! Keine Fahrradstellplätze mehr verfügbar. Bei den Zügen davor und danach die gleiche Aussage. Na super. Nach einigem Suchen gab es dann doch noch ein Ticket für mich, um 6:08h, mit Umsteigen in Fulda, für mich.
Samstag_5.9.
Am 5. September ist es endlich soweit, die Radtour kann beginnen. Das Wetter ist noch frisch so früh am Morgen, es ist 5:30 Uhr als ich durch den Park zum Bahnhof radle. Junge Leuten stehen in Grüppchen herum, ich sehe zu, dass ich zügig durch komme. Schön ist es so früh am Morgen, vor allem die Luft ist noch gut und es riecht nach Herbst. An den Bahnsteigen ist schon viel Betrieb, es ist Wochenende. Im Zug bin bin die einzige mit Fahrrad und genieße die Fahrt, während ich immer wieder das Display ansehe, wo Informationen gezeigt werden, auch die Fahrtgeschwindigkeit. Maximal waren es 229 km/h. In Fulda muss ich Umsteigen, die Zeit ist knapp und ich finde das Fahrradabteil nicht. Eine Zugbegleiterin steht einige Wagen entfernt und winkt, ich solle mich beeilen. Ich eile. Zum Abladen der Packtaschen bleibt keine Zeit. Zum Glück hilft mir die Dame das schwere Rad samt Gepäck in das Abteil zu hieven. Ich zerre vorne am Rad, die Dame wuchtet von hinten. Hier bin ich dann nicht mehr alleine im Abteil. Wie gesagt, es ist Wochenende und so stehen einige Räder im Wagen. Von Kassel-Wilhelmshöhe bis zum Fulda-Radweg muss ich quer durch Kassel fahren, das sind etwa 8 Kilometer. Beim Aussteigen bemerke ich, dass ich eine Hinterrad-Gepäcktasche nicht vom Rad bekomme. Die Packtaschen-Aufhängung hat sich in dem Verschluss der Ortlieb-Tasche verklemmt und ich kann das nicht reparieren. Blöd aber auch, und das gleich zu Beginn der Tour. Während ich mich von Komoot durch Kassel lotsen lasse, komme ich zufällig an einem Fahrradladen vorbei. Ich habe wieder Glück, der Ladenbesitzer bringt das Problem wieder in Ordnung. Es ist kalt hier, brrr, ich ziehe meine Regenjacke an und radle weiter durch den Stadtpark Karlsaue an die Fulda. Auf der Drahtbrücke über der Fulda treffe ich ein Radler-Paar auf dem Weg an den Bodensee. Wir halten einen kurzen Schwatz und der Mann stellt mit Freude fest, dass wir beide ein TX 400 fahren.

Brüderchen und Schwesterchen
Dann radle ich weiter, den Einstieg zum Fulda-Radweg zu finden. Das Wetter wird so langsam freundlicher und wärmer und es kommt die Freude des Unterwegsseins auf. Auf dem Radweg ist nicht viel los, ich bin fast alleine unterwegs und so geht es entspannt weiter nach Hann.-Münden auf den Campingplatz, der zentrumsnah an der Fulda liegt.

An der Fulda
Der Platz ist ok, die Zeltwiese liegt am anderen Ende des Platzes unweit der B496, die auf einer Brücke den Fluss und den Campingplatz überquert. Hin und wieder sehe ich Menschen auf der Brücke stehen, die dem Treiben auf dem CP zuschauen. Nachdem das Unna steht, mache ich mich zu Fuß auf den Weg, die Altstadt zu erkunden.

Hann.-Münden

CP Hann.-Münden
Voll ist es hier! Trotz Corona. Selbst für eine Currywurst muss ich minutenlang auf der Straße anstehen, der Hunger lässt mich ausharren, bis ich endlich meine Bestellung aufgeben kann. Die Wurst verdrücke ich an einem kleinen Stehtisch. Anschließend schlendere ich ein wenig durch die Altstadt. Zum Abschluss gönne ich mir in einem italienischen Eiscafé eine Waffel mit Vanilleeis und Sahne. Die Portion ist mir zu groß, fast schaffe ich es nicht. Danach schaue ich noch kurz bei dem Weserstein vorbei. Auch hier sind viele Menschen, die warten, bis das Denkmal frei ist um ein Foto zu machen. Amüsiert schaue ich mir die Variationen an, wie ein Urlaubsfoto arrangiert wird. Ich betätige mich auch einige Male als Fotografin. Der Weserstein ohne Menschen, mit 1 Person, 2 Personen oder Grüppchen wird fotografiert. Ein Rennradler stellt sein Rad an den Stein und fotografiert es.

Der Weserstein. Von rechts kommt die Werra, von links die Fulda.

Sonntag_6.9.
Trotz des Rauschens der Fulda habe ich gut geschlafen. Als ich aus dem Zelt krieche ist alles klatschnass und kalt ist es auch, 11°. Ich schlappe mit meinen Flip Flops durch das nasse Gras, unter der Brücke der Bundestraße durch zum Sanitärgebäude. Danach wieder durch die nasse Wiese zum Zelt zurück. Ein paar Meter weiter stehen noch die Zelte von zwei Radler-Ehepaaren aus Rostock. Ich werde sie auf der Tour noch öfter treffen. Bei den Nachbarn regt sich noch nichts. Ich warte ab, bis sich die Sonne zeigt, da ich keine Lust habe, das Unna schon nach der ersten Nacht nass einzupacken. Nach einer halben Stunde ist die Sonne da! Freu! Ich packe meine Sachen und radle los.

Die ersten Kilometer.
Die ersten Kilometer gehen unspektakulär an der Straße auf einem Radweg entlang, weiter durch kleine Ortschaften. Nach dem Ort Gimte kommt besagte erste Steigung, die in fast jedem Weser Video gezeigt wird. Anfangs geht es noch ganz gut. Ich kurble gemütlich auf dem relativ schmalen Radweg, während sich ein ganzer Trupp Pedelec-Fahrer und Fahrerinnen in fortgeschrittenen Alter an mir vorbei schafft. Diese Steigung ist die erste Herausforderung der Weser-Tour. Am Ende der Steigung treffe ich alle bei einer Pause wieder. Es geht weiter durch kleine Ortschaften bis ich endlich an der Weser bin. Schön ist es hier! Und das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite.


Ich komme am Campingplatz Hemeln vorbei. Es ist Mittagszeit und Hunger habe ich auch. Dann lese ich, dass es hier frisch gebackene Pizza gibt, leider erst ab 17 Uhr. Ich unterhalte mich noch ein wenig mit der Platzbetreiberin, mache ein paar Fotos von den Tieren des Platzes. Hier gibt es Hasen, Enten, Hunde und drei junge Mini-Schweine. Ein sympathischer Platz, leider viel zu früh, um zu bleiben.

Im nächsten Ort mache ich in einem Restaurant Café eine Kaffeepause mit hausgemachtem Zwetschgenkuchen. Ich würde am liebsten ein weiteres Stück bestellen, so lecker ist das. Zufrieden und glücklich radle ich weiter nach Bursfelde und mache hier einen Besichtigungsstopp, um die Klosterkirche, erbaut im Jahr 1093, anzusehen. Ich bin begeistert und genieße die Stille und die schönen restaurierten Wandmalereien. Für einige Minuten bin ich alleine hier. Ich kehre wieder zu meinem Rad zurück, das unweit des Eingangs parkt und sehe, dass noch zwei weitere Radler mit dickem Gepäck auf der Bank an der Kirche sitze und vespern. Ich habe Lust auf einen Schwatz und sage hallo zu den beiden. Außer einem knappen Hallo ist keine weitere Kommunikation möglich.

Bursfelde


Traumhaft zum Radeln.


In Bodenfelde mache ich nur einen kurzen Fotostopp, um den Baron Münchhausen zu fotografieren. Lange halte ich mich hier nicht auf. Unterwegs sehe ich immer wieder ein großes gelbes W in der Landschaft stehen. Was das wohl bedeutet? Wenige Kilometer weiter, auf dem Weg zum nächsten Campingplatz, im Ort Würgassen, frage ich ein Ehepaar nach dem Weg. Wir kommen ins Gespräch und unterhalten uns sehr nett. Dabei erfahre ich, dass das gelbe W für Würgassen und den Widerstand gegen das Endlager steht, das hier geplant ist. Ich verfahre mich und lande in der Nähe des stillgelegten KKW, jetzt fühle ich mich doch unwohl. Zum Glück treffe ich eine Familie mit Hund, die mir den richtigen Weg zum CP Axelsee erklärt. Nach dieser kleinen Irrfahrt finde ich den Campingplatz und erwische gerade noch die Dame von der Rezeption, die mit ihrem alten Auto eben den CP verlassen will. Sie ist so nett und und lässt mich einchecken und schenkt mir noch ein paar Kekse für das Frühstück. Auf der Zeltwiese steht noch das Zelt eines weiteren Radlers. Es ist ruhig hier, die Ferien sind vorbei. Das Restaurant hat auf und zum Abschluss des Tages gönne ich mir das Tagesmenü: Gyrosbraten mit Pommes und Salat. Aus purer Neugier, was das ist, bestelle ich und es ist sehr lecker.

Erstes Frühstück
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