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Mitreisende | |
Land: Deutschland
Reisezeit: 1. Mai
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Teil I: Vom Rhein bis zur Lahn
(ich werde hier in lockerer Folge, sicher auch mit grossen Zeitabständen und wenn ich eine weitere Strecke des Limes gelaufen bin, weitere Beiträge zum Thema einstellen)
Zum 1. Mai und dem vermutlich schönsten Wochenende im Jahr (alle Vögel da, Gesangsaktivität mörderisch hoch, Frühblüher, Bäume gerade ausgeschlagen (Buchen) oder beginnend (Eichen), Obstbäume blühend) habe ich zwei Mitwanderer überzeugt, meinem Faible für lange Mauern(*) folgend mit dem westlichsten Punkt des Rhein-Donau Limes beginnend diesem Bodendenkmal zu folgen. Ausgerüstet haben wir uns mit Schlafsäcken, Isomatten, minimaler Wechselkleidung und Hygieneausstattung, einem Hobo, einem 0,7l Titangefäß, Kamera und der Limeswanderkarte.
Startpunkt der Reise: Rheinbrohl am Rhein. Wir sind erst bei Dunkelheit angekommen und dann fast ohne Orientierung im Gelände einfach dem ansteigenden Mittelgebirge gefolgt. Die erste trockene und ebene Gelegenheit haben wir dann zum Nachtlager gewählt.
Am nächsten Morgen:
![](http://img367.imageshack.us/img367/6395/dsc0112sdu2.jpg)
Duch Glück hatten wir tatsächlich den Limeswanderweg gefunden,
![](http://img178.imageshack.us/img178/4144/dsc0125svj2.jpg)
der wechselnd gut markiert ist:
![](http://img367.imageshack.us/img367/6196/dsc0143sfc6.jpg)
Bald war dann auch der Limes selber in Form eines noch erhaltenen Walles nebst Graben zu erkennen:
![](http://img228.imageshack.us/img228/1851/dsc0135smi2.jpg)
Über weite Strecken führt der Limes heute durch Rotbuchen-Hochwald (Charaktervogel: Misteldrossel),
![](http://img240.imageshack.us/img240/1141/dsc0180szd5.jpg)
oft jedoch auch durch landwirtschaftlich genützte Strecken (Grasmücken ohne Ende)
![](http://img228.imageshack.us/img228/9623/dsc0155siy3.jpg)
und bisweilen öffnet sich der Blick bis auf den Rhein
![](http://img228.imageshack.us/img228/1750/dsc0144syb7.jpg)
Im Wald ist der Limesverlauf oft noch recht gut zu erkennen:
![](http://img352.imageshack.us/img352/6219/dsc0170siq3.jpg)
Die steinernen Wachtürme sind restlos zerstört und bestenfalls noch an Steintrümmern zu erkennen:
![](http://img240.imageshack.us/img240/5619/dsc0247sxn7.jpg)
An einigen Orten sind jedoch Nachbauten errichtet, die aber eher weniger als mehr autentisch und von "Limesromantik" bestimmt sind:
![](http://img98.imageshack.us/img98/126/dsc0200sos2.jpg)
In den letzten Jahren sind an einigen Stellen, wo Überreste gefunden worden sind Kastelle, Kleinkastelle, Bäder oder Tore teilrekonstruiert worden. Hier ein Beispiel eines Kleinkastells:
![](http://img240.imageshack.us/img240/3156/dsc0243sek3.jpg)
Hier eine rekonstruierte Palisade, die in der letzten Ausbaustufe Wall und Graben zusätzlich sicherte:
![](http://img228.imageshack.us/img228/4360/dsc0167sga1.jpg)
An sehr vielen Orten ist die limesbegleitende Landschaft einfach "schön" bis atemberaubend:
![](http://img393.imageshack.us/img393/4738/dsc0253szs5.jpg)
Wegen des aussergewöhlich guten und stabilen Wetters konnten wir unter freiem Himmel schlafen
![](http://img98.imageshack.us/img98/1731/dsc0281smi9.jpg)
es sind aber auch entlang des Limeswanderweges viele Schutzhütten vorhanden (die sogar in der Wanderkarte verzeichnet sind), so dass man mit Schlafsack und Isomatte in jedem Fall auskommt. Belohnt wird man mit morgendlichen Ausblicken:
![](http://img147.imageshack.us/img147/3343/dsc0278sbr7.jpg)
Noch ein paar allgemeine Anmerkungen:
- Es ist erstaunlich, wie einfach doch das Wandern in zivilisierten Gegenden ist. Man kann zwar nicht überall einkaufen (streng genommen ist es sogar schwierig überhaupt Geschäfte entlang des Limes-Wanderweges zu finden), aber man kann sicher ein mal am Tag in einem Restaurant essen, man kann aus praktisch jedem der kleinen Mittelgebirgsbäche trinken, man findet oft eine Gelegenheit zum Waschen. Man kann mit Minimalgepäck gehen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt mehr als 10Kg auf dem Rücken und habe noch nennenswerte Anteile der Ausrüstung meiner Mitwanderer getragen. Ich habe diesmal keine "Wanderschuhe" getragen, sondern "Walkingschuhe" (Turnschuhklasse) und hatte _null_ Fussprobleme. Das kenne ich ganz anders von einer anderen Mauer(*) ...
- Wir sind in zwei Tagen untrainiert 80km gewandert. Dabei insgesamt ca. 1500 kumulierte Höhenmeter.
- Verwendete Wanderkarte: Offizielle Karte UNESCO-Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes in Rheinland-Pfalz von Rheinbrohl bis zur Saalburg (Hessen). Gemeinschaftlich hrsg. v. Deutsche Limeskommission, Generaldirektion Kulturelles Erbe - Direktion Archäologie, verein Deutsche Limes-Straße, Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz. - Koblenz: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz 2007. ISBN 978-3-89637-384-7
- Es waren _extrem_ wenig Menschen unterwegs auf dem Weg abseits von Ortschaften. Wenn wir in zwei Tagen mehr als 30 getroffen haben ...
- Die Wanderung wird fortgesetzt bis zur Donau und dann gibt es noch den Neckar-Odenwald-Limes.
- Auch an anderen Orten dieser Welt gibt es lange Mauern ...
-chinoook
(*) ein Reisebericht von mir über eine andere lange Mauer steht noch aus ...
Reisezeit: 1. Mai
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Teil I: Vom Rhein bis zur Lahn
(ich werde hier in lockerer Folge, sicher auch mit grossen Zeitabständen und wenn ich eine weitere Strecke des Limes gelaufen bin, weitere Beiträge zum Thema einstellen)
Zum 1. Mai und dem vermutlich schönsten Wochenende im Jahr (alle Vögel da, Gesangsaktivität mörderisch hoch, Frühblüher, Bäume gerade ausgeschlagen (Buchen) oder beginnend (Eichen), Obstbäume blühend) habe ich zwei Mitwanderer überzeugt, meinem Faible für lange Mauern(*) folgend mit dem westlichsten Punkt des Rhein-Donau Limes beginnend diesem Bodendenkmal zu folgen. Ausgerüstet haben wir uns mit Schlafsäcken, Isomatten, minimaler Wechselkleidung und Hygieneausstattung, einem Hobo, einem 0,7l Titangefäß, Kamera und der Limeswanderkarte.
Startpunkt der Reise: Rheinbrohl am Rhein. Wir sind erst bei Dunkelheit angekommen und dann fast ohne Orientierung im Gelände einfach dem ansteigenden Mittelgebirge gefolgt. Die erste trockene und ebene Gelegenheit haben wir dann zum Nachtlager gewählt.
Am nächsten Morgen:
![](http://img367.imageshack.us/img367/6395/dsc0112sdu2.jpg)
Duch Glück hatten wir tatsächlich den Limeswanderweg gefunden,
![](http://img178.imageshack.us/img178/4144/dsc0125svj2.jpg)
der wechselnd gut markiert ist:
![](http://img367.imageshack.us/img367/6196/dsc0143sfc6.jpg)
Bald war dann auch der Limes selber in Form eines noch erhaltenen Walles nebst Graben zu erkennen:
![](http://img228.imageshack.us/img228/1851/dsc0135smi2.jpg)
Über weite Strecken führt der Limes heute durch Rotbuchen-Hochwald (Charaktervogel: Misteldrossel),
![](http://img240.imageshack.us/img240/1141/dsc0180szd5.jpg)
oft jedoch auch durch landwirtschaftlich genützte Strecken (Grasmücken ohne Ende)
![](http://img228.imageshack.us/img228/9623/dsc0155siy3.jpg)
und bisweilen öffnet sich der Blick bis auf den Rhein
![](http://img228.imageshack.us/img228/1750/dsc0144syb7.jpg)
Im Wald ist der Limesverlauf oft noch recht gut zu erkennen:
![](http://img352.imageshack.us/img352/6219/dsc0170siq3.jpg)
Die steinernen Wachtürme sind restlos zerstört und bestenfalls noch an Steintrümmern zu erkennen:
![](http://img240.imageshack.us/img240/5619/dsc0247sxn7.jpg)
An einigen Orten sind jedoch Nachbauten errichtet, die aber eher weniger als mehr autentisch und von "Limesromantik" bestimmt sind:
![](http://img98.imageshack.us/img98/126/dsc0200sos2.jpg)
In den letzten Jahren sind an einigen Stellen, wo Überreste gefunden worden sind Kastelle, Kleinkastelle, Bäder oder Tore teilrekonstruiert worden. Hier ein Beispiel eines Kleinkastells:
![](http://img240.imageshack.us/img240/3156/dsc0243sek3.jpg)
Hier eine rekonstruierte Palisade, die in der letzten Ausbaustufe Wall und Graben zusätzlich sicherte:
![](http://img228.imageshack.us/img228/4360/dsc0167sga1.jpg)
An sehr vielen Orten ist die limesbegleitende Landschaft einfach "schön" bis atemberaubend:
![](http://img393.imageshack.us/img393/4738/dsc0253szs5.jpg)
Wegen des aussergewöhlich guten und stabilen Wetters konnten wir unter freiem Himmel schlafen
![](http://img98.imageshack.us/img98/1731/dsc0281smi9.jpg)
es sind aber auch entlang des Limeswanderweges viele Schutzhütten vorhanden (die sogar in der Wanderkarte verzeichnet sind), so dass man mit Schlafsack und Isomatte in jedem Fall auskommt. Belohnt wird man mit morgendlichen Ausblicken:
![](http://img147.imageshack.us/img147/3343/dsc0278sbr7.jpg)
Noch ein paar allgemeine Anmerkungen:
- Es ist erstaunlich, wie einfach doch das Wandern in zivilisierten Gegenden ist. Man kann zwar nicht überall einkaufen (streng genommen ist es sogar schwierig überhaupt Geschäfte entlang des Limes-Wanderweges zu finden), aber man kann sicher ein mal am Tag in einem Restaurant essen, man kann aus praktisch jedem der kleinen Mittelgebirgsbäche trinken, man findet oft eine Gelegenheit zum Waschen. Man kann mit Minimalgepäck gehen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt mehr als 10Kg auf dem Rücken und habe noch nennenswerte Anteile der Ausrüstung meiner Mitwanderer getragen. Ich habe diesmal keine "Wanderschuhe" getragen, sondern "Walkingschuhe" (Turnschuhklasse) und hatte _null_ Fussprobleme. Das kenne ich ganz anders von einer anderen Mauer(*) ...
- Wir sind in zwei Tagen untrainiert 80km gewandert. Dabei insgesamt ca. 1500 kumulierte Höhenmeter.
- Verwendete Wanderkarte: Offizielle Karte UNESCO-Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes in Rheinland-Pfalz von Rheinbrohl bis zur Saalburg (Hessen). Gemeinschaftlich hrsg. v. Deutsche Limeskommission, Generaldirektion Kulturelles Erbe - Direktion Archäologie, verein Deutsche Limes-Straße, Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz. - Koblenz: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz 2007. ISBN 978-3-89637-384-7
- Es waren _extrem_ wenig Menschen unterwegs auf dem Weg abseits von Ortschaften. Wenn wir in zwei Tagen mehr als 30 getroffen haben ...
- Die Wanderung wird fortgesetzt bis zur Donau und dann gibt es noch den Neckar-Odenwald-Limes.
- Auch an anderen Orten dieser Welt gibt es lange Mauern ...
-chinoook
(*) ein Reisebericht von mir über eine andere lange Mauer steht noch aus ...
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