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Als ich im Jugendalter war, machte meine Pfadfindergruppe eine Winterwanderung mit Übernachtung im verschneiten Wald, zu der ich nicht mitdurfte (es waren deutliche Minusgrade angesagt und das war meiner Mutter wohl nicht ganz geheuer). Rund 24 Jahre später habe ich das nun endlich, wenn auch erstmal im kleinen Umfang, nachgeholt.
Am Freitagabend führt mich der Weg von zu Hause in Richtung des nahen Mittelgebirgskamms. Ich wohne so, dass ich ihn von der Haustür aus mit nur minimalen Straßenabschnitten erreichen kann. Im ersten Abschnitt durch den Park sind noch einige Spaziergänger neben (friedlichen) Konsumenten berauschender Rauchmittel unterwegs, danach sind die einzigen Menschen, die ich an diesem Tag noch antreffe, die Jugendlichen, die in einer noch siedlungsnahen Schutzhütte den Temperaturen knapp über 0 trotzen und den Coronafrust mit Kerzenlicht und Bluetoothbox bekämpfen.
Nach der letzten Straßenquerung geht es dann richtig in den Wald, stetig bergan und mit zunehmender Schneedecke. Es ist erstaunlich, wie hell es ist, auch lange nach Sonnen- und Monduntergang - die Wolkendecke reflektiert das Licht der nahen Großstadt, die Schneedecke streut es dann in alle Richtungen, so dass alle wichtigen Konturen sichtbar sind und die Stirnlampe zum Gehen überflüssig ist. Manchmal bin ich fest überzeugt, von hinten nähere sich eine Lichtquelle - wieder und wieder ist es nur das Streulicht der Zivilisation, das ich in diesem Moment einfach nur in einem anderen Blickwinkel als kurz vorher wahrgenommen habe.
Schnell lerne ich, die Wegoberfläche zu lesen: Schwarz heißt schneefrei, weißer Schnee ist meist noch locker genug ist, um sicheren Halt zu bieten. Irgendwo dazwischen liegt die Farbe von vereisten Flächen, die nur dann genug Tritt bieten, wenn sie uneben genug sind, dass das Schuhprofil Kanten zum Abstützen findet. Alte Fußspuren sind ein Indiz, aber keine Garantie dafür, dass eine Spur bequem zu gehen ist. In weiser Voraussicht bin ich, entgegen meiner sonstigen Wandergewohnheit, mit Stöcken unterwegs.
Meinen Übernachtungsplatz, eine Schutzhütte auf ca. 450 Meter Höhe, erreiche ich nach knapp 3 Stunden. Die Stille im Wald ist atemberaubend - schon bei kleinsten Bewegungen kommt mir das Rascheln der Jacke wie ein Donnerwetter vor. Während meine letzten Outdoorübernachtungen von einem realen Klangteppich aus Autobahnrauschen, Fluglärm oder (im besseren Fall) dem Rauschen eines Wasserlaufs untermalt waren, ist hier das einzige Dauergeräusch das Rauschen des Bluts in meinen Ohren. Nach viel Staunen über diese Eindrücke und einer deftigen Abendmahlzeit (Instantpürre mit Bio-Bifi) lege ich mich zum wohlverdienten, aber leider viel zu leichten Schlaf.
Leicht ist der Schlaf, weil ich leider seit einiger Zeit eine Art psychische Blockade beim draußen schlafen habe und kaum zur Ruhe komme (vielleicht ist aber auch die anregende Wirkung des Ingwertees zumindest mit schuld?) Die seelische Erholung, die das morgendliche Erwachen in der Natur bringt, wiegt den Schlafmangel aber für einen Großteil des Tages auf.

Für das Frühstück nehme ich noch den Weg zu einem Ort mit besserer Aussicht auf mich, bevor mich der Überlandbus zurück zur Familie bringt. Erst im näheren Umfeld der Haltestelle, gegen 10:30, sehe ich zum ersten Mal seit dem Vorabend wieder andere Menschen.

Zu guter letzt eine Erkenntnis, die ich bei dieser Tour gewonnen habe: Beim Aufenthalt in Schutzhütten bei Dunkelheit lohnt es sich, Kerze oder Teelicht dabei zu haben. Macht stimmungsvolles Licht und der grelle Schein der Stirnlampe bleibt den Momenten vorbehalten, in denen man wirklich gut sehen muss.
Am Freitagabend führt mich der Weg von zu Hause in Richtung des nahen Mittelgebirgskamms. Ich wohne so, dass ich ihn von der Haustür aus mit nur minimalen Straßenabschnitten erreichen kann. Im ersten Abschnitt durch den Park sind noch einige Spaziergänger neben (friedlichen) Konsumenten berauschender Rauchmittel unterwegs, danach sind die einzigen Menschen, die ich an diesem Tag noch antreffe, die Jugendlichen, die in einer noch siedlungsnahen Schutzhütte den Temperaturen knapp über 0 trotzen und den Coronafrust mit Kerzenlicht und Bluetoothbox bekämpfen.
Nach der letzten Straßenquerung geht es dann richtig in den Wald, stetig bergan und mit zunehmender Schneedecke. Es ist erstaunlich, wie hell es ist, auch lange nach Sonnen- und Monduntergang - die Wolkendecke reflektiert das Licht der nahen Großstadt, die Schneedecke streut es dann in alle Richtungen, so dass alle wichtigen Konturen sichtbar sind und die Stirnlampe zum Gehen überflüssig ist. Manchmal bin ich fest überzeugt, von hinten nähere sich eine Lichtquelle - wieder und wieder ist es nur das Streulicht der Zivilisation, das ich in diesem Moment einfach nur in einem anderen Blickwinkel als kurz vorher wahrgenommen habe.
Schnell lerne ich, die Wegoberfläche zu lesen: Schwarz heißt schneefrei, weißer Schnee ist meist noch locker genug ist, um sicheren Halt zu bieten. Irgendwo dazwischen liegt die Farbe von vereisten Flächen, die nur dann genug Tritt bieten, wenn sie uneben genug sind, dass das Schuhprofil Kanten zum Abstützen findet. Alte Fußspuren sind ein Indiz, aber keine Garantie dafür, dass eine Spur bequem zu gehen ist. In weiser Voraussicht bin ich, entgegen meiner sonstigen Wandergewohnheit, mit Stöcken unterwegs.
Meinen Übernachtungsplatz, eine Schutzhütte auf ca. 450 Meter Höhe, erreiche ich nach knapp 3 Stunden. Die Stille im Wald ist atemberaubend - schon bei kleinsten Bewegungen kommt mir das Rascheln der Jacke wie ein Donnerwetter vor. Während meine letzten Outdoorübernachtungen von einem realen Klangteppich aus Autobahnrauschen, Fluglärm oder (im besseren Fall) dem Rauschen eines Wasserlaufs untermalt waren, ist hier das einzige Dauergeräusch das Rauschen des Bluts in meinen Ohren. Nach viel Staunen über diese Eindrücke und einer deftigen Abendmahlzeit (Instantpürre mit Bio-Bifi) lege ich mich zum wohlverdienten, aber leider viel zu leichten Schlaf.
Leicht ist der Schlaf, weil ich leider seit einiger Zeit eine Art psychische Blockade beim draußen schlafen habe und kaum zur Ruhe komme (vielleicht ist aber auch die anregende Wirkung des Ingwertees zumindest mit schuld?) Die seelische Erholung, die das morgendliche Erwachen in der Natur bringt, wiegt den Schlafmangel aber für einen Großteil des Tages auf.
Für das Frühstück nehme ich noch den Weg zu einem Ort mit besserer Aussicht auf mich, bevor mich der Überlandbus zurück zur Familie bringt. Erst im näheren Umfeld der Haltestelle, gegen 10:30, sehe ich zum ersten Mal seit dem Vorabend wieder andere Menschen.
Zu guter letzt eine Erkenntnis, die ich bei dieser Tour gewonnen habe: Beim Aufenthalt in Schutzhütten bei Dunkelheit lohnt es sich, Kerze oder Teelicht dabei zu haben. Macht stimmungsvolles Licht und der grelle Schein der Stirnlampe bleibt den Momenten vorbehalten, in denen man wirklich gut sehen muss.
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