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Schweiz und China. Der Bärentrek als Teil der Via Alpina.
Wir sind auf die Idee einer Wanderung in der Schweiz gekommen, weil ein Freund dort seit kurzem arbeitet und er uns die Schönheit des Landes zeigen wollte. Eine gute Woche Zeit, einigermaßen hohe Berge und mit Hund. Das waren die Vorgaben.
Wir hatten dann schnell herausgefunden, dass wir bei einem Pauschalanbieter buchen sollten. Der würde alle Unterkünfte reservieren, und auch einen Gepäcktransport organisieren („bis 20kg, ein Gepäckstück pro Person“). Das klappte alles sehr gut, die zugesandten Wanderkarten waren allerdings völlig unbrauchbar. Erster Tipp: Eine Karten-App auf dem Handy ist definitiv empfehlenswert für diese Tour. Der Weg der Via Alpina ist nicht überall so ausgeschildert, dass man ihn immer sofort findet.
Warum mit einem Veranstalter? Es ist komischerweise preiswerter. Die Unterkünfte selbst zu buchen, wäre weitaus teurer gekommen. Aber wir wollten definitiv keine geführte Tour. Ohne Guide konnten wir an jedem beliebigen Wochentag beginnen (also nicht in der Samstag-Samstag-Welle mitschwimmen), und es wird keine Mindestzahl Reisender benötigt (also keine Absage der gebuchten Tour wenige Tage vor dem Start durch den Veranstalter). Und man muss nicht im Gänsemarsch einer Gruppe Mitreisender hinterher trotten.
Der Bärentrek als Teil der Via Alpina ist eine recht dicht begangene Route, um dieses Geheimnis nochmals zu erwähnen. Wir stellten zudem schnell fest, dass man doch häufig die gleichen Personen wieder trifft. Abbiegen tut niemand.
Die Tour begann in Meiringen. Der Ort ist gut mit der Bahn aus Deutschland erreichbar. Mit wenig Umsteigen fuhr ich bis Interlaken in der berühmten Schweizer Bahn. Leider saß ich schon ab Heimatbahnhof im berühmten „Schweizer Gotthartexpress“, der zwar einen phantastischen Panoramawagen hat, dessen vier hinterste Waggons der ersten Klasse allerdings nur defekte Toiletten aufwiesen (ich saß im letzten Waggon). Auf den elf Stunden Fahrt benötigte daher jeder Toilettenbesuch eine ausgeklügelte Planung. Auch Zeitungen gab es keine (anders als in der deutschen 1. Klasse), die Platzreservierung wurde nicht angezeigt, die Gleisangaben in Basel stimmten nicht und die Zugnummer wurde auch geändert.
Um sofort die Rückfahrt abzuarbeiten: In der Schweiz wird auf allen Bahnsteigen und auch sonst überall kräftig gequalmt, die Klimaanlagen waren ausgefallen (bei 30 Grad), der Kellner rührte so lange mit dem Finger in seinem Portemonnaie bis ich das Trinkgeld nach und nach auf eine ihm genehme Höhe aufstockte und ich kam im Heimatbahnhof mit nur einer Stunde Verspätung an (um diese Schilderung positiv zu beenden).
Alles wie gehabt, zaubern können die Schweizer bei ihren Bahnen und Zeitplänen offenbar auch nicht. Ihr Trick besteht weitgehend darin, dass die Züge an allen Bahnhöfen deutlich lange Aufenthalte haben, dadurch können Verspätungen einfacher korrigiert werden. Man muss Ideen haben, um eine pünktliche Bahn zu realisieren.

Meiringen ist ein netter Ort (etwas irritierend: das Sherlock Holmes Museum – offenbar ist der Mann dort laut Romanvorlage verstorben) und am nächsten Morgen ging es mit dem Postbus in die erste Steigung bis zur schönen Haltestelle Rosenlaui. Eine halbe Stunde Fahrt kostete umgerechnet 32 Euro, ein stolzer Preis für 11 Kilometer Straße. Eine Jahreskarte kostet (umgerechnet) einige hundert Euro, wurde mir berichtet. Nach der ersten Fahrt wusste ich, dass das ein Schnäppchen ist. Ein anderer Fahrgast bezahlte schon nur für zwei kleine Hunde zackige 46 Euro für die schaukelnde Postbusfahrt, einfache Strecke. Nach einer halben Stunde Schweiz war er 78 Euro ärmer, aber auch 11 Kilometer weiter.
Die nachfolgende Wanderung war allerdings den Preis wert. Der Weg führte bergauf zur Großen Scheidegg und dann hinunter nach Grindelwald. Insgesamt deckt der Bärentrek 12.700 Höhenmeter ab (zu etwa gleichen Teilen auf und ab). Die Berge am ersten Tag waren bereits spektakulär, die Eiger Nordwand tauchte zur Linken auf und die Sonne brannte recht heiß vom Himmel.

Grindelwald zeichnet sich dadurch aus, dass wir erstens ein erstklassiges Hotel gebucht bekommen hatten, dass zweitens alle Restaurants im Ort die Speisekarte auch in Chinesisch aushändigen, und man drittens ohne Vorbestellung keinen Tisch bekommt, auch nicht in einer Pizzeria. Erstaunlich, dass Chinesinnen und Chinesen die Touristen anderer Herkunftsländer in der Schweiz nahezu vollständig ersetzt haben (Jahr 2019). Ein paar Inderinnen und Inder sieht man noch, einige Araberinnen und Araber (gerne mit Kindern, ebenso wie die Inder, die Chinesen komischerweise fast nie mit kleinen Kindern). Und nachts läuten viertens in Grindelwald die lauten Kirchenglocken durchgehend alle Viertelstunde (!), und zwar erschreckend nah und nachdrücklich.

Über die Chinesinnen und Chinesen hörten wir viele Klagen der Gastgeber („Sie buchen ein Einbettzimmer und kommen dann heimlich mit vier Personen“). Aber sie zahlen offenbar hervorragend. Am zweiten Tag ging es zu Fuß hinauf zur Kleinen Scheidegg. Man kann auch mit einer Zahnradbahn hinauf fahren (oder eigentlich mit zweien) und es führt eine dritte Zahnradbahn weiter zum Jungfraujoch.
Ob das Joch sehenswert ist, wissen wir nicht, die Bahnstation an der Kleinen Scheidegg war es allemal. Es werden alle paar Minuten nochmals hunderte Besucher auf der kleinen Passhöhe ausgespuckt, mehrstöckige Kaufhäuser dort oben, Umspannwerke wie an einem Hauptbahnhof, Durchsagen, Bimmeln, Schilifte, Betonabstützungen, überall flattern Schweizer Fahnen. Etwas irritierend ein riesiges Indianerzelt mit Coca-Cola Aufdruck. Aber irgendwie auch passend. Wäre eine John Wayne Kopie ins Bild geritten, hätte das auch nicht gestört.


Witzig ist, dass die Zahnradbahnen genauso aussehen wie anderswo Straßenbahnen, beinahe etwas profan. Die Straßenbahnfahrt aufs Joch kostet übrigens rund 230 Euro pro Person, 2. Klasse, retour. Ein Ticket für 35 Minuten Fahrtzeit bzw. 10 km. Der Postbus war ein Schnapper.
Die weitere Wanderung führt entlang von Eiger, Mönch und Jungfrau ins Tal nach Wengen. Das ist imposant, insbesondere bei blauem Himmel, wie wir ihn hatten. Und einige Meter unterhalb der Scheidegg trifft man auch nicht mehr ganz so viele Personen (also weniger als 100 Menschen für den Rest des Tages). Wir durchbrachen die Baumgrenze nach unten und wie an allen Tagen kamen wir nach rund 6 Stunden am neuen Hotel an, keine allzu großen Strapazen.

In Wengen erwischten wir ein Hotel („Bellevue“), das seit den Zeiten von Thomas Mann unverändert vor sich hin dämmerte, von den Sesseln bis zu den Speisesälen. Sehr nett alles, absolute Empfehlung. Der Ort ist autofrei, was allerdings wenig bringt, da sich nicht alle daran halten und reichlich äußerst agile Elektrokarren unterwegs sind. Der Blick vom Balkon ist spektakulär (siehe Photo), und die Kirchenglocken läuten erfreulicherweise nur bis 22 Uhr.


Wir freuten uns bereits darauf, am nächsten Tag auch mal Berge ohne dichte Seilbahnen, Schilifte, Zahnradbahnen und so weiter zu durchwandern. Allerdings mussten wir morgens erst einen kurzen Zug nehmen ins Tal, dann eine Seilbahn hinauf auf den gegenüberliegenden Hang und dann nochmals eine kurze Zugfahrt, um in den Ort Mürren zu gelangen. Es regnete. Die Sicht war mies.
Wir wanderten hinauf zur Rotstockhütte auf rund 2000 Metern, und es begann intensiver zu regnen. Endlich ein Tal ohne Schilift, aber oben auf den Bergspitzen sieht man weiterhin die Seilbahnstationen, wie drohende Überwacher. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen uns von dort oben aus im Tal beobachtet haben, wie wir im Regen durch die Steigungen schlichen.
Die gute Nachricht war, dass ich als diesjährigen Ausrüstungsversuch einen Knirps-Herrenschirm dabei hatte. Diesen bei Aufstiegen einfach aufgespannt über die Schulter zu hängen funktionierte sehr gut (hatte ich mir bei den Bergführern in Österreich abgeschaut). Ich blieb einigermaßen trocken und konnte meist ohne schwitzende Regenjacke aufsteigen. Allerdings wurde das Gelände oben im letzten Abschnitt recht steil, Seile, Treppen, im Regen abrutschender Schutt. Spektakuläre Wolkenbilder zogen vorbei. Und nach dem Grat, der Sefinenfurgge auf 2612 Meter, hörte es auf zu regnen.


Bewährt hatten sich trotz des Wetters und Untergrunds übrigens das Wandern in Trail-Runnern (Altra Olympus). Sie sind leicht, luftig und ich hatte keinerlei Blasen oder Druckstellen. Wir stiegen ab ins Kiental auf die Griesalp, etwas durchnässt, und kamen unter in einem „Nostalgiehotel“. Dies bedeutet, dass die Dusche auf dem Flur ist, kein WLAN oder Netz vorhanden und die Holzwände so dünn sind, dass man das Leben der Nachbarn gut verfolgen kann. Aber gut geschlafen haben wir und das Essen war hervorragend.
Am nächsten Morgen behielt der Wetterbericht Recht („21 Stunden Regen mit 90% Wahrscheinlichkeit“) und wir beschlossen, aus Sicherheitsgründen nicht über den nächsten Pass zu gehen, sondern eine Seilbahn zu nehmen. Die Bahn stellte sich als Sessellift heraus (ging nicht mit dem Hund), so dass wir stattdessen eine recht schöne Tour am Talhang machten, viel erzählten, richtig nass wurden, und dann den Zug nach Kandersteg nahmen. Kein aufregender Tag und andere Wanderer (die man wie angedeutet immer wieder antrifft) hatten den Aufstieg gewagt. War nicht einfach, aber machbar. Sie hatten besser gepokert als wir.
Wir verbrachten den Abend in einer Kneipe, wo wir die absolut einzigen Gäste waren, was die Wirtin nicht störte: „Freitag kommen sicher wieder welche, da haben wir Livemusik“. Es war Dienstag.
Das ist auffällig. In Grindelwald und anderen Hotspots drängen sich Chinesinnen und Chinesen und so weiter, bevorzugt in bekannten Schigebieten oder vor gut vermarkteten Bergzügen. In den restlichen Tälern scheint der Niedergang kaum aufzuhalten. Der Service eher dürftig, die Preise gewöhnungsbedürftig, die Wanderung nicht besser als in Österreich oder Italien. Der Schweizer Tourismus scheint vielfach von der Substanz zu leben, den alten guten Zeiten. Bezahlung mit Kreditkarte ist eher ungewöhnlich, Roaming des Handys funktioniert nicht (anders als in den Nicht-EU Staaten Norwegen oder Island). Dies hier werden sicher auch Wanderer aus der Schweiz lesen. Wie ist dazu die Meinung? Ist das zu hart formuliert?

Am nächsten Morgen, kaum zu glauben, blauer Himmel und bestes Wetter. Die Hitze war fort, wir hatten noch zwei Wandertage vor uns. Von Kandersteg aus ging es hinüber ins nächste Tal nach Adelboden. Den Namen hatte ich noch nie gehört, aber es ist ein recht bekanntes Schigebiet, so dass auch die Chinesinnen und Chinesen uns wieder freudig begrüßten und Fotos von uns mit dem Hund machten. Sie sind vernarrt in Hunde.
Wir kletterten auf die Bunderspitz (rund 2500 Meter, im Hintergrund noch Eiger, Mönch und Jungfrau in weiß zu sehen, wo wir herkamen) und dann geht es eine recht lange Fahrstraße hinab nach Adelboden.
Der letzte Wandertag führte wieder hinüber ins nächste Tal, diesmal nach Lenk. Lenk hat einen Bahnhof und eignet sich daher als Endpunkt, doch als Wandertag hätte man sich die Strecke sparen können. Alle Kabinenbahnen waren in Betrieb, und wir trotteten unter den Anlagen entlang über die Schipisten. In den Kabinen saßen andere Touristen, die auf der Bergfahrt ihre Leihroller dabei hatten und uns dann pausenlos entgegen gesaust kamen. Mit anderen Worten hätte man sich den letzten Tag nach Lenk sparen können. Besser wäre gewesen, selbst ebenfalls mit der Bahn bergauf zu fahren und sofort weiter zu wandern, bspw. bis Gstaad (wahrscheinlich wieder voller Chinesen?).


In Lenk hatten wir allerdings noch einen netten Abend, alle Bekanntschaften von unterwegs trafen sich wieder, fünf Personen, drei Hunde. Die Bedienung in dem Gasthaus kam aus Herne, wie sie erzählte, und hat zuvor jahrelang in Clubs auf Malle gearbeitet („Echt anders hier in Lenk, meine Güte, wirklich anders. Was kann ich euch bringen, ihr Lieben?“).
Was bleibt hängen?
Die Schweiz hat wunderbare Berge und Landschaften, ganz großartig, Weltklasse. Da sie so schön sind, wurden sie allerdings weitgehend für den Winter und gut betuchte Schifahrer zurecht gemacht. Mit wenigen Ausnahmen wanderten wir über Schipisten, unter Gondeln, neben Zahnradbahnen und in Sichtweite von Sesselliften. Das ist nicht jedermanns Vorstellung eines perfekten Wanderurlaubs.
Die Preise habe ich schon erwähnt und jeder nimmt das anders war. Ich finde umgerechnet 60 Euro für ein vegetarisches Nudelgericht mit Salat und einem alkoholfreien Bier recht viel (Preis Sommer 2019). Norwegen, Island etc. sind ebenfalls teuer. Aber die Schweiz fand ich richtig teuer. Im Übrigen ist die Schweiz im Unterschied zu Österreich ein Weinland, kein Bierland, wie mir streng berichtet wurde. Allerdings war der Wein auch nicht billiger, im Gegenteil.
Das Preisniveau der Schweiz ist einfach irrwitzig hoch, aber die Löhne ebenfalls. Das ist die gute Nachricht, selbst Studenten verdienen nicht unter 25 Euro die Stunde, die Bedienung und andere Kräfte im Fremdenverkehr können von den Löhnen gut leben. Das ist in anderen Länder anders, wo Personen im Tourismus nicht gut von den Löhnen leben können. So wurde es uns zumindest berichtet.
Die Schweiz kämpft allerdings deutlich mit den Folgen der Preise. Bei den Gastwirten war ein gewisser Trotz und Widerwillen sich anzupassen zu spüren. Aber auch Ratlosigkeit. Sich über Touristen einiger Länder zu mokieren, anderseits jedoch zu 90% auf diese angewiesen zu sein, scheint kein nachhaltiges Modell zu sein. Eine Lösung haben wir nicht.
Ich wäre gerne mit den Chinesinnen und Chinesen ins Gespräch gekommen. Solche Gespräche sind meist außerordentlich interessant. Das hätte dem Urlaub noch eine neue Orientierung gegeben: In der Schweiz wandern, um sich den Flug nach China zu sparen. Allerdings brachte ich keinen Austausch zustande, sehr schade. Außer Hundefotos keinerlei wirklichen Kontakt.

Überraschend für mich war, dass die Schweiz so laut ist. Vom Tal bis zu den Bergspitzen wechseln sich Flussrauschen, Traktorlärm, Kuhglocken und Flugzeuge ab. Irgendwo klappert und dröhnt es immer. Die Schweizer Luftwaffe übt fleißig. Da das Land so klein ist, fliegen sie wohl dauernd im Kreis. Die Bauern türmen ihr Heu überall mit motorbetriebenen Laubbläsern auf, nicht mit Harken. Keine Sekunde hatten wir in der Woche wirklich Ruhe. Bis zu nächtlichen Kirchenglocken.
Und ebenso überraschend war, dass die Schweiz in gewisser Weise so leer war. In allen Hotels waren noch Zimmer frei, in Lokalen (außer in Grindelwald) war sehr viel Platz. Der Komfort der Hotels erinnerte teilweise an das letzte Jahrhundert, da könnte etwas getan werden (oder auch nicht – anscheinend geht es dem Land mit der Strategie recht gut).
Die Wanderung war interessant, aber ich denke, für die nächsten Jahre erstmal woanders unterwegs sein werde. Andere Wanderrouten, auch in den Alpen, zeigen ebenso schöne Berge, dafür ohne Schianlangen, zu einem Viertel des Preises, mit weniger Folklore. Irgendwie hatte man nicht das Gefühl, wirklich in der Natur unterwegs zu sein, sondern in einer verkabelten Märklin-Modellwelt mit Lautsprecherboxen.
Auf der Rückreise im Zug habe ich dann auch endlich erkannt, weshalb die Tour Bärentrek heißt: Der Bär ist das Wappentier des Berner Oberlandes. Etwas bessere Vorbereitung meinerseits wäre daher notwendig gewesen.

Infos:
Die Tour wird von mehreren Anbietern unter dem Namen „Bärentrek“ vermarktet. Unser Anbieter hat die Hotels vorgebucht und uns die Namen der Unterkünfte wenige Tage vor der Tour mitgeteilt. Das war gut organisiert. Morgens konnten wir jeweils einen großen Rucksack abgeben (oder Koffer), der abends am nächsten Hotel wartete. Welch ein Luxus! Und man konnte gar nicht ohne Gepäcktransport buchen. Am Tage bzw. unterwegs war daher nur Regenzeug und Wasser notwendig. Hütten finden sich überall.
Die mitgeschickten Karten und Beschreibungen waren unbrauchbar. Mitnehmen lohnte nicht, die kann man sofort zu Hause entsorgen. Eine der üblichen Apps auf dem Handy mit Karten und Navigation ist empfehlenswert, insbesondere für die Durchquerung der bewohnten Gebiete. Am Berg ist die Tour hingegen gut ausgeschildert.
Der größte Vorteil der gebuchten Tour ist allerdings, dass sie preislich erträglich schien. Die Hotels eigenständig zu buchen als Privatperson schien weitaus teurer. Der Preisvorteil der gebuchten Tour scheint erheblich. Den Gepäcktransport nimmt man dann einfach mit und genießt jeden Tag frische Wäsche. Und man musste nicht nach Unterkünften mit Hundeerlaubnis suchen, das kann man vorher bei der Buchung angeben. Auch das hat einwandfrei funktioniert.
Wir sind auf die Idee einer Wanderung in der Schweiz gekommen, weil ein Freund dort seit kurzem arbeitet und er uns die Schönheit des Landes zeigen wollte. Eine gute Woche Zeit, einigermaßen hohe Berge und mit Hund. Das waren die Vorgaben.
Wir hatten dann schnell herausgefunden, dass wir bei einem Pauschalanbieter buchen sollten. Der würde alle Unterkünfte reservieren, und auch einen Gepäcktransport organisieren („bis 20kg, ein Gepäckstück pro Person“). Das klappte alles sehr gut, die zugesandten Wanderkarten waren allerdings völlig unbrauchbar. Erster Tipp: Eine Karten-App auf dem Handy ist definitiv empfehlenswert für diese Tour. Der Weg der Via Alpina ist nicht überall so ausgeschildert, dass man ihn immer sofort findet.
Warum mit einem Veranstalter? Es ist komischerweise preiswerter. Die Unterkünfte selbst zu buchen, wäre weitaus teurer gekommen. Aber wir wollten definitiv keine geführte Tour. Ohne Guide konnten wir an jedem beliebigen Wochentag beginnen (also nicht in der Samstag-Samstag-Welle mitschwimmen), und es wird keine Mindestzahl Reisender benötigt (also keine Absage der gebuchten Tour wenige Tage vor dem Start durch den Veranstalter). Und man muss nicht im Gänsemarsch einer Gruppe Mitreisender hinterher trotten.
Der Bärentrek als Teil der Via Alpina ist eine recht dicht begangene Route, um dieses Geheimnis nochmals zu erwähnen. Wir stellten zudem schnell fest, dass man doch häufig die gleichen Personen wieder trifft. Abbiegen tut niemand.
Die Tour begann in Meiringen. Der Ort ist gut mit der Bahn aus Deutschland erreichbar. Mit wenig Umsteigen fuhr ich bis Interlaken in der berühmten Schweizer Bahn. Leider saß ich schon ab Heimatbahnhof im berühmten „Schweizer Gotthartexpress“, der zwar einen phantastischen Panoramawagen hat, dessen vier hinterste Waggons der ersten Klasse allerdings nur defekte Toiletten aufwiesen (ich saß im letzten Waggon). Auf den elf Stunden Fahrt benötigte daher jeder Toilettenbesuch eine ausgeklügelte Planung. Auch Zeitungen gab es keine (anders als in der deutschen 1. Klasse), die Platzreservierung wurde nicht angezeigt, die Gleisangaben in Basel stimmten nicht und die Zugnummer wurde auch geändert.
Um sofort die Rückfahrt abzuarbeiten: In der Schweiz wird auf allen Bahnsteigen und auch sonst überall kräftig gequalmt, die Klimaanlagen waren ausgefallen (bei 30 Grad), der Kellner rührte so lange mit dem Finger in seinem Portemonnaie bis ich das Trinkgeld nach und nach auf eine ihm genehme Höhe aufstockte und ich kam im Heimatbahnhof mit nur einer Stunde Verspätung an (um diese Schilderung positiv zu beenden).
Alles wie gehabt, zaubern können die Schweizer bei ihren Bahnen und Zeitplänen offenbar auch nicht. Ihr Trick besteht weitgehend darin, dass die Züge an allen Bahnhöfen deutlich lange Aufenthalte haben, dadurch können Verspätungen einfacher korrigiert werden. Man muss Ideen haben, um eine pünktliche Bahn zu realisieren.
Meiringen ist ein netter Ort (etwas irritierend: das Sherlock Holmes Museum – offenbar ist der Mann dort laut Romanvorlage verstorben) und am nächsten Morgen ging es mit dem Postbus in die erste Steigung bis zur schönen Haltestelle Rosenlaui. Eine halbe Stunde Fahrt kostete umgerechnet 32 Euro, ein stolzer Preis für 11 Kilometer Straße. Eine Jahreskarte kostet (umgerechnet) einige hundert Euro, wurde mir berichtet. Nach der ersten Fahrt wusste ich, dass das ein Schnäppchen ist. Ein anderer Fahrgast bezahlte schon nur für zwei kleine Hunde zackige 46 Euro für die schaukelnde Postbusfahrt, einfache Strecke. Nach einer halben Stunde Schweiz war er 78 Euro ärmer, aber auch 11 Kilometer weiter.
Die nachfolgende Wanderung war allerdings den Preis wert. Der Weg führte bergauf zur Großen Scheidegg und dann hinunter nach Grindelwald. Insgesamt deckt der Bärentrek 12.700 Höhenmeter ab (zu etwa gleichen Teilen auf und ab). Die Berge am ersten Tag waren bereits spektakulär, die Eiger Nordwand tauchte zur Linken auf und die Sonne brannte recht heiß vom Himmel.
Grindelwald zeichnet sich dadurch aus, dass wir erstens ein erstklassiges Hotel gebucht bekommen hatten, dass zweitens alle Restaurants im Ort die Speisekarte auch in Chinesisch aushändigen, und man drittens ohne Vorbestellung keinen Tisch bekommt, auch nicht in einer Pizzeria. Erstaunlich, dass Chinesinnen und Chinesen die Touristen anderer Herkunftsländer in der Schweiz nahezu vollständig ersetzt haben (Jahr 2019). Ein paar Inderinnen und Inder sieht man noch, einige Araberinnen und Araber (gerne mit Kindern, ebenso wie die Inder, die Chinesen komischerweise fast nie mit kleinen Kindern). Und nachts läuten viertens in Grindelwald die lauten Kirchenglocken durchgehend alle Viertelstunde (!), und zwar erschreckend nah und nachdrücklich.
Über die Chinesinnen und Chinesen hörten wir viele Klagen der Gastgeber („Sie buchen ein Einbettzimmer und kommen dann heimlich mit vier Personen“). Aber sie zahlen offenbar hervorragend. Am zweiten Tag ging es zu Fuß hinauf zur Kleinen Scheidegg. Man kann auch mit einer Zahnradbahn hinauf fahren (oder eigentlich mit zweien) und es führt eine dritte Zahnradbahn weiter zum Jungfraujoch.
Ob das Joch sehenswert ist, wissen wir nicht, die Bahnstation an der Kleinen Scheidegg war es allemal. Es werden alle paar Minuten nochmals hunderte Besucher auf der kleinen Passhöhe ausgespuckt, mehrstöckige Kaufhäuser dort oben, Umspannwerke wie an einem Hauptbahnhof, Durchsagen, Bimmeln, Schilifte, Betonabstützungen, überall flattern Schweizer Fahnen. Etwas irritierend ein riesiges Indianerzelt mit Coca-Cola Aufdruck. Aber irgendwie auch passend. Wäre eine John Wayne Kopie ins Bild geritten, hätte das auch nicht gestört.
Witzig ist, dass die Zahnradbahnen genauso aussehen wie anderswo Straßenbahnen, beinahe etwas profan. Die Straßenbahnfahrt aufs Joch kostet übrigens rund 230 Euro pro Person, 2. Klasse, retour. Ein Ticket für 35 Minuten Fahrtzeit bzw. 10 km. Der Postbus war ein Schnapper.
Die weitere Wanderung führt entlang von Eiger, Mönch und Jungfrau ins Tal nach Wengen. Das ist imposant, insbesondere bei blauem Himmel, wie wir ihn hatten. Und einige Meter unterhalb der Scheidegg trifft man auch nicht mehr ganz so viele Personen (also weniger als 100 Menschen für den Rest des Tages). Wir durchbrachen die Baumgrenze nach unten und wie an allen Tagen kamen wir nach rund 6 Stunden am neuen Hotel an, keine allzu großen Strapazen.
In Wengen erwischten wir ein Hotel („Bellevue“), das seit den Zeiten von Thomas Mann unverändert vor sich hin dämmerte, von den Sesseln bis zu den Speisesälen. Sehr nett alles, absolute Empfehlung. Der Ort ist autofrei, was allerdings wenig bringt, da sich nicht alle daran halten und reichlich äußerst agile Elektrokarren unterwegs sind. Der Blick vom Balkon ist spektakulär (siehe Photo), und die Kirchenglocken läuten erfreulicherweise nur bis 22 Uhr.
Wir freuten uns bereits darauf, am nächsten Tag auch mal Berge ohne dichte Seilbahnen, Schilifte, Zahnradbahnen und so weiter zu durchwandern. Allerdings mussten wir morgens erst einen kurzen Zug nehmen ins Tal, dann eine Seilbahn hinauf auf den gegenüberliegenden Hang und dann nochmals eine kurze Zugfahrt, um in den Ort Mürren zu gelangen. Es regnete. Die Sicht war mies.
Wir wanderten hinauf zur Rotstockhütte auf rund 2000 Metern, und es begann intensiver zu regnen. Endlich ein Tal ohne Schilift, aber oben auf den Bergspitzen sieht man weiterhin die Seilbahnstationen, wie drohende Überwacher. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen uns von dort oben aus im Tal beobachtet haben, wie wir im Regen durch die Steigungen schlichen.
Die gute Nachricht war, dass ich als diesjährigen Ausrüstungsversuch einen Knirps-Herrenschirm dabei hatte. Diesen bei Aufstiegen einfach aufgespannt über die Schulter zu hängen funktionierte sehr gut (hatte ich mir bei den Bergführern in Österreich abgeschaut). Ich blieb einigermaßen trocken und konnte meist ohne schwitzende Regenjacke aufsteigen. Allerdings wurde das Gelände oben im letzten Abschnitt recht steil, Seile, Treppen, im Regen abrutschender Schutt. Spektakuläre Wolkenbilder zogen vorbei. Und nach dem Grat, der Sefinenfurgge auf 2612 Meter, hörte es auf zu regnen.
Bewährt hatten sich trotz des Wetters und Untergrunds übrigens das Wandern in Trail-Runnern (Altra Olympus). Sie sind leicht, luftig und ich hatte keinerlei Blasen oder Druckstellen. Wir stiegen ab ins Kiental auf die Griesalp, etwas durchnässt, und kamen unter in einem „Nostalgiehotel“. Dies bedeutet, dass die Dusche auf dem Flur ist, kein WLAN oder Netz vorhanden und die Holzwände so dünn sind, dass man das Leben der Nachbarn gut verfolgen kann. Aber gut geschlafen haben wir und das Essen war hervorragend.
Am nächsten Morgen behielt der Wetterbericht Recht („21 Stunden Regen mit 90% Wahrscheinlichkeit“) und wir beschlossen, aus Sicherheitsgründen nicht über den nächsten Pass zu gehen, sondern eine Seilbahn zu nehmen. Die Bahn stellte sich als Sessellift heraus (ging nicht mit dem Hund), so dass wir stattdessen eine recht schöne Tour am Talhang machten, viel erzählten, richtig nass wurden, und dann den Zug nach Kandersteg nahmen. Kein aufregender Tag und andere Wanderer (die man wie angedeutet immer wieder antrifft) hatten den Aufstieg gewagt. War nicht einfach, aber machbar. Sie hatten besser gepokert als wir.
Wir verbrachten den Abend in einer Kneipe, wo wir die absolut einzigen Gäste waren, was die Wirtin nicht störte: „Freitag kommen sicher wieder welche, da haben wir Livemusik“. Es war Dienstag.
Das ist auffällig. In Grindelwald und anderen Hotspots drängen sich Chinesinnen und Chinesen und so weiter, bevorzugt in bekannten Schigebieten oder vor gut vermarkteten Bergzügen. In den restlichen Tälern scheint der Niedergang kaum aufzuhalten. Der Service eher dürftig, die Preise gewöhnungsbedürftig, die Wanderung nicht besser als in Österreich oder Italien. Der Schweizer Tourismus scheint vielfach von der Substanz zu leben, den alten guten Zeiten. Bezahlung mit Kreditkarte ist eher ungewöhnlich, Roaming des Handys funktioniert nicht (anders als in den Nicht-EU Staaten Norwegen oder Island). Dies hier werden sicher auch Wanderer aus der Schweiz lesen. Wie ist dazu die Meinung? Ist das zu hart formuliert?
Am nächsten Morgen, kaum zu glauben, blauer Himmel und bestes Wetter. Die Hitze war fort, wir hatten noch zwei Wandertage vor uns. Von Kandersteg aus ging es hinüber ins nächste Tal nach Adelboden. Den Namen hatte ich noch nie gehört, aber es ist ein recht bekanntes Schigebiet, so dass auch die Chinesinnen und Chinesen uns wieder freudig begrüßten und Fotos von uns mit dem Hund machten. Sie sind vernarrt in Hunde.
Wir kletterten auf die Bunderspitz (rund 2500 Meter, im Hintergrund noch Eiger, Mönch und Jungfrau in weiß zu sehen, wo wir herkamen) und dann geht es eine recht lange Fahrstraße hinab nach Adelboden.
Der letzte Wandertag führte wieder hinüber ins nächste Tal, diesmal nach Lenk. Lenk hat einen Bahnhof und eignet sich daher als Endpunkt, doch als Wandertag hätte man sich die Strecke sparen können. Alle Kabinenbahnen waren in Betrieb, und wir trotteten unter den Anlagen entlang über die Schipisten. In den Kabinen saßen andere Touristen, die auf der Bergfahrt ihre Leihroller dabei hatten und uns dann pausenlos entgegen gesaust kamen. Mit anderen Worten hätte man sich den letzten Tag nach Lenk sparen können. Besser wäre gewesen, selbst ebenfalls mit der Bahn bergauf zu fahren und sofort weiter zu wandern, bspw. bis Gstaad (wahrscheinlich wieder voller Chinesen?).
In Lenk hatten wir allerdings noch einen netten Abend, alle Bekanntschaften von unterwegs trafen sich wieder, fünf Personen, drei Hunde. Die Bedienung in dem Gasthaus kam aus Herne, wie sie erzählte, und hat zuvor jahrelang in Clubs auf Malle gearbeitet („Echt anders hier in Lenk, meine Güte, wirklich anders. Was kann ich euch bringen, ihr Lieben?“).
Was bleibt hängen?
Die Schweiz hat wunderbare Berge und Landschaften, ganz großartig, Weltklasse. Da sie so schön sind, wurden sie allerdings weitgehend für den Winter und gut betuchte Schifahrer zurecht gemacht. Mit wenigen Ausnahmen wanderten wir über Schipisten, unter Gondeln, neben Zahnradbahnen und in Sichtweite von Sesselliften. Das ist nicht jedermanns Vorstellung eines perfekten Wanderurlaubs.
Die Preise habe ich schon erwähnt und jeder nimmt das anders war. Ich finde umgerechnet 60 Euro für ein vegetarisches Nudelgericht mit Salat und einem alkoholfreien Bier recht viel (Preis Sommer 2019). Norwegen, Island etc. sind ebenfalls teuer. Aber die Schweiz fand ich richtig teuer. Im Übrigen ist die Schweiz im Unterschied zu Österreich ein Weinland, kein Bierland, wie mir streng berichtet wurde. Allerdings war der Wein auch nicht billiger, im Gegenteil.
Das Preisniveau der Schweiz ist einfach irrwitzig hoch, aber die Löhne ebenfalls. Das ist die gute Nachricht, selbst Studenten verdienen nicht unter 25 Euro die Stunde, die Bedienung und andere Kräfte im Fremdenverkehr können von den Löhnen gut leben. Das ist in anderen Länder anders, wo Personen im Tourismus nicht gut von den Löhnen leben können. So wurde es uns zumindest berichtet.
Die Schweiz kämpft allerdings deutlich mit den Folgen der Preise. Bei den Gastwirten war ein gewisser Trotz und Widerwillen sich anzupassen zu spüren. Aber auch Ratlosigkeit. Sich über Touristen einiger Länder zu mokieren, anderseits jedoch zu 90% auf diese angewiesen zu sein, scheint kein nachhaltiges Modell zu sein. Eine Lösung haben wir nicht.
Ich wäre gerne mit den Chinesinnen und Chinesen ins Gespräch gekommen. Solche Gespräche sind meist außerordentlich interessant. Das hätte dem Urlaub noch eine neue Orientierung gegeben: In der Schweiz wandern, um sich den Flug nach China zu sparen. Allerdings brachte ich keinen Austausch zustande, sehr schade. Außer Hundefotos keinerlei wirklichen Kontakt.
Überraschend für mich war, dass die Schweiz so laut ist. Vom Tal bis zu den Bergspitzen wechseln sich Flussrauschen, Traktorlärm, Kuhglocken und Flugzeuge ab. Irgendwo klappert und dröhnt es immer. Die Schweizer Luftwaffe übt fleißig. Da das Land so klein ist, fliegen sie wohl dauernd im Kreis. Die Bauern türmen ihr Heu überall mit motorbetriebenen Laubbläsern auf, nicht mit Harken. Keine Sekunde hatten wir in der Woche wirklich Ruhe. Bis zu nächtlichen Kirchenglocken.
Und ebenso überraschend war, dass die Schweiz in gewisser Weise so leer war. In allen Hotels waren noch Zimmer frei, in Lokalen (außer in Grindelwald) war sehr viel Platz. Der Komfort der Hotels erinnerte teilweise an das letzte Jahrhundert, da könnte etwas getan werden (oder auch nicht – anscheinend geht es dem Land mit der Strategie recht gut).
Die Wanderung war interessant, aber ich denke, für die nächsten Jahre erstmal woanders unterwegs sein werde. Andere Wanderrouten, auch in den Alpen, zeigen ebenso schöne Berge, dafür ohne Schianlangen, zu einem Viertel des Preises, mit weniger Folklore. Irgendwie hatte man nicht das Gefühl, wirklich in der Natur unterwegs zu sein, sondern in einer verkabelten Märklin-Modellwelt mit Lautsprecherboxen.
Auf der Rückreise im Zug habe ich dann auch endlich erkannt, weshalb die Tour Bärentrek heißt: Der Bär ist das Wappentier des Berner Oberlandes. Etwas bessere Vorbereitung meinerseits wäre daher notwendig gewesen.
Infos:
Die Tour wird von mehreren Anbietern unter dem Namen „Bärentrek“ vermarktet. Unser Anbieter hat die Hotels vorgebucht und uns die Namen der Unterkünfte wenige Tage vor der Tour mitgeteilt. Das war gut organisiert. Morgens konnten wir jeweils einen großen Rucksack abgeben (oder Koffer), der abends am nächsten Hotel wartete. Welch ein Luxus! Und man konnte gar nicht ohne Gepäcktransport buchen. Am Tage bzw. unterwegs war daher nur Regenzeug und Wasser notwendig. Hütten finden sich überall.
Die mitgeschickten Karten und Beschreibungen waren unbrauchbar. Mitnehmen lohnte nicht, die kann man sofort zu Hause entsorgen. Eine der üblichen Apps auf dem Handy mit Karten und Navigation ist empfehlenswert, insbesondere für die Durchquerung der bewohnten Gebiete. Am Berg ist die Tour hingegen gut ausgeschildert.
Der größte Vorteil der gebuchten Tour ist allerdings, dass sie preislich erträglich schien. Die Hotels eigenständig zu buchen als Privatperson schien weitaus teurer. Der Preisvorteil der gebuchten Tour scheint erheblich. Den Gepäcktransport nimmt man dann einfach mit und genießt jeden Tag frische Wäsche. Und man musste nicht nach Unterkünften mit Hundeerlaubnis suchen, das kann man vorher bei der Buchung angeben. Auch das hat einwandfrei funktioniert.
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