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Fortsetzungsbericht über eine Tour von der Haustür in den Süden
1. Königswinter- Siebengebirge - Linz (Rheinsteig) 32 km März 21
2. Linz - Leutesdorf (Rheinsteig) 30 km März 21
3. Namedy - Laacher See - Monreal (Eifel) 38 km April 21
4. Monreal - Burg Eltz - Moselkern (Eifel) 34 km September 21
5. Burgen/ Mosel - Baybachtal - Emmelshausen (Hunsrück) 25 km Oktober 21
6. Emmelshausen - Oberwesel - Bacharach 34 km (Mittelrhein) November 21
7. Bacharach - Bingen (Mittelrhein) 20 km Dezember 21
8. Bingen - Bad Kreuznach - Bad Münster am Stein (Nahe) 28 km Februar 22
9. Bad Münster am Stein - Rockenhausen (Nordpfalz) 31 km März 22
10. Rockenhausen - Trekkingplatz Billesweiher (Nordpfalz) 25 km April 22
11. Billesweiher - Frankenstein - Geiswiese (Pfälzer Wald) 32 km
12. Treckingplatz Geiswiese - Rinnthal - Darstein (Pfälzer Wald) 30 km
13. Darstein - Bundenthal (Pfälzer Wald) 13 km Juni 22
14. Bruchweiler - Dambach (Pfälzer Wald/ Nordvogesen) 27 km August 22
15. Dambach - Wimmenau/ Englishberg (Nordvogesen) 26 km
16. Englishberg - Neuwiler - Saverne (Nordvogesen) 24 km
17. Saverne - Refuge du Schneeberg (Nordvogesen) 26 km November 22
18. Schneeberg - Rocher du Mutzig - Wisches/ Schirmeck (Nordvogesen) 21 km
19. Schirmeck-Rothau - Refuge Rubinot (Mittelvogesen) 32 km März 23
20. Refuge Rubinot - Auberge Schanzwasen (Hochvogesen) 28 km
21. Auberge Schanzwasen - Hohneck - Metzeral (Hochvogesen) 16 km
22. Metzeral - Col Herrenberg - Chalet Hinterbockloch (Südvogesen) 17 km Mai 23
23. Hinterbockloch - Grand Ventron - Refuge Gazon Vert (Südvogesen) 25 km
24. Gazon Vert - Rossberg - Sentheim - Etang Belle Escale (Südvogesen) 30 km
25. Etang Belle Escale - Bellemagny - Dannemarie (Sundgau) 17 km
26. Dannemarie - Tal der Largue - Hotel Morimont (Sundgau) 27 km April 24
27. Morimont - Saint Ursanne - Camping Tariche (Jura/ Doubs) 23 km
28. Tariche - Soubey - Goumois (Jura/ Doubs) 23 km
29. Goumois - La Rasse - Abri des Pecheurs (Jura/ Doubs) 25 km
30. Abri des Pecheurs - Saut du Doubs - Les Brenets (Jura/ Doubs) 14 km
31. Le Locle - Noirague - Creux du Van/ Alpe Soliat (Jura) 25 km
32. Alpe Soliat - Chasseron (Jura) 20 km
33. Chasseron - Saint Croix (Jura) 7 km
34. Saint Croix - Romainmotier - Gorge de Nozon (Jura) 29 km
35. Gorge de Nozon - Cossonay - Morges (Lac Leman) 27 km
36. St. Gingolph - Refuge de Bise (Savoyer Alpen) 12 km
37. Refuge de Bise - Chapelle d'Abondance - Morgins (Savoyer Alpen) 23 km
38. Morgins - Refuge de la Golese - Samoens (Savoyer Alpen) 28 km
39. Samoens - Sixt - Refuge Alfred Wills (Savoyer Alpen) 15 km
40. Refuge Alfred Wills - Col d'Anterne - Chamonix (Savoyer Alpen) 22 km
1.: Königswinter – Siebengebirge – Linz 32 km (Frühjahr 2021)
https://www.komoot.de/tour/375209777?ref=wtd
Schon hunderte Male von zu Hause durchs Siebengebirge gelaufen – also eigentlich nix Besonderes. Und doch bin ich heute beim Brötchenholen positiv aufgeregt. Nämlich doch was Besonderes heute. Es geht los zur Umsetzung einer lange bereits gehegten Idee.
Ursprünglich geplant war eine ausgedehnte Wanderung in einem Rutsch mit ca. 75 Tagesetappen von zu Hause (Königswinter) bis ans Mittelmeer und dann ggf. noch weiter (Korsika). Aber da müsste ich noch bis zur Rente warten. Ich bin jetzt 57, das dauert mir zu lange. Man kann doch auch in kleinen Häppchen vorwärts krabbeln. Immer, wenn ein paar freie Tage zur Verfügung stehen und die Lust da ist, wird an den Endpunkt der vorherigen Etappe gereist und weiter gegangen. Alleine, mit meiner Frau oder mit Freunden, so wie es auskommt. Das Ganze lässt sich ja ohne Ehrgeiz über mehrere Jahre verteilen. So legt man nach und nach eine fortlaufende Wanderspur und erlebt vielleicht auch mit vielen kleinen Fluchten das Gefühl des Unterwegsseins, das einem sonst nur eine kontinuierliche Trekkingtour bieten würde.
Als ich loslaufe, stellt es sich tatsächlich ein, dieses besondere Gefühl. Aufbruch bis zum Horizont. Doch sehr anders, als wenn ich zu einer normalen Tageswanderung starte. In der Psychologie nennt man das glaube ich „Rahmung eines Ereignisses“, welche die Wahrnehmung maßgeblich einfärbt. Also bei mir wirkt die Rahmung „… bis zum Mittelmeer“ erstmal ziemlich stimulierend.
Beim Standardspazierweg von unserem Haus in Vinxel hinunter ins Eichbachtal und hinauf auf die Felder und Wiesen der Kasseler Heide bin ich aufmerksam bis zum Anschlag, nehme den kühl-bewölkten Frühjahrsmorgen intensiv wahr und sehe überall reizvolle Fotomotive.
Weiter geht es dem Ölberg entgegen, der die hügelige Landschaft mit seiner ausgeprägten Kegelform dominiert.
Ich erinnere noch gut, wie ich vor einigen Jahren wie so oft dort oben saß, in die Ferne schaute und plötzlich die Eingebung hatte, von hier aus immer weiter zu laufen, über die Eifel (gut sichtbar), den Hunsrück (in der Ferne sichtbar), den Pfälzer Wald (nicht mehr sichtbar), die Vogesen, den Jura, die Alpen bis zum Mittelmeer …das wär’s doch …
Und jetzt bin ich unterwegs! Ich nehme den Pfad durch die Schluchten am Stenzelberg, Relikte aus der Zeit des Basaltabbaus vor über 100 Jahren, die heute den Eindruck einer reizvollen „Natur-Felslandschaft“ vermitteln.
Vorbei an den wochentags nur mäßig gefüllten Wanderparkplätzen an der Margarethenhöhe gelange ich zum „Dreiseenblick“ unter dem Lohrberg. Die „drei Seen“ sind drei Teilstücke des Rheins, die man von hier oben sieht.
Am Löwenburger Hof liegt unter den teils schon blühenden Obstbäumen tatsächlich noch etwas Schnee von den etwas ungewöhnlichen Frühjahrsschneefällen letztens.
Mittags erreiche ich nach 16 km Bad Honnef, wo ich an der Jugendherberge meinen Bruder treffe, der mit mir den zweiten Teil des Wandertages bestreiten wird. Aufstieg hinauf zum Leyberg, von dem sich nun bei angenehmer Frühlingssonne ein tolles Panorama über die ausgedehnten, noch unbelaubten Wälder des südlichen Siebengebirges mit Drachenfels und Löwenburg bis zur Eifel bietet.
Es folgt ein kilometerlanger Marsch auf Forstwegen dem alten „Rheinhöhenweg“ folgend (Zeichen R) durch teils borkenkäfergeschädigte Fichtenwaldgebiete bis zum Ort Bruchhausen und weiter zur Erpeler Ley, einem bekannten Basaltfelsen mit Blick ins Rheintal.
Nun folgen wir dem Rheinsteig, der uns die letzten Kilometer in stetem Auf- und Ab meist als anregender Pfad mit Blick hinab ins Rheintal bis nach Linz führt. Linz ist hier am Rheinabschnitt zwischen Bonn und Koblenz der vielleicht hübscheste Ort mit viel Fachwerk und schönen Plätzen.
Obwohl „nur“ eine Tageswanderung, empfand ich das Wandern durch die Rahmung „Auf bis zum Mittelmeer“ als ausgesprochen inspirierend. Die insgesamt 32 Wanderkilometer haben meine Beinchen erstaunlich gut weggesteckt – weder Wadenziehen noch Achillessehnenstechen.
Der Marktplatz von Linz ist coronabedingt völlig verwaist, die mindestens 10 Eiskaffees und Restaurants verbarrikadiert, alle Stühle in den Innenräumen gestapelt. Ein Eiskaffee hat offen, wir bekommen eine Flasche Bier-to-Go, mit der wir am Brunnen anstoßen, bevor uns die Deutsche Bahn pünktlich zurück bringt.
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