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5 Tage Radfahren. Rund 400 km Ostseeradweg von Lübeck bis Polen
Tag 1:
Start meiner Tour ist Lübeck, da es für mich mit dem Zug einfach zu erreichen ist. Umsteigen in Hamburg: die erste Bahn-Challenge. Stau vor den Aufzügen, ich schleppe das Rad samt Gepäck im Eilschritt die Treppen hinauf und hinunter, hechte hinten in den Zug. Pling, die Mail der Bahn, dass ich meinen Anschlusszug leider nicht mehr erreichen werde. Zum Glück sitze ich schon drin.
In Lübeck ist es warm, 28 Grad. Die Radstrecke aus Lübeck heraus über Schwartau nach Travemünde ist nicht wirklich attraktiv. Etwas Grün, etwas Bootswerften, etwas Hochspannungsleitungen. Wer optimieren möchte, kann die Tour auch in Travemünde beginnen ohne wirklichen Verlust. Oder eine bessere Route finden. Ich hänge die gpx-Datei an.
In Travemünde überquert man die Trave nach Priwall mit einer Fähre. Die Fähren sind (auch für Autos) im Dauereinsatz und fahren pausenlos hin und her. Der Fahrkartenverkäufer gähnt und weigert sich, mir eine Karte zu verkaufen und schickt mich zum Automaten. Nur Autofahrer werden von ihm bedient, ohne aussteigen zu müssen. Ich muss absteigen, abladen, am Automaten Münzen einwerfen (2,50 Euro mit Rad), den Fahrschein wegstecken und darf dann übersetzen.


Wirklich ein schöner Start ist dann aber Priwall. Ich glaube, dass Priwall so eine Enklave war, die noch zum Westen gehörte in Zeiten der deutschen Teilung. Der kleine Ort hat sich etwas unberührte Anarchie erhalten. Kleine Buden, etwas Surferromantik, Strand, ein paar abgerissene Typen scheinen endlos vor dem Edeka im Schatten zu sitzen. Vielleicht sind sie aber auch nur ebenso wie ich mit dem Rad auf dem Ostseeradweg unterwegs.
Bis Boltenhagen und Wismar benötigt man von der Gangschaltung eigentlich nur den höchsten und den niedrigsten Gang. Es geht immer verblüffend steil bergan und danach rasant bergab. Eine äußerst hügelige Strecke, dafür dass man dem Himmel nie näher als 50 Meter kommt. Ich habe nachgeschaut, dass die gesamte Strecke (bis Polen) immerhin 1500 Höhenmeter aufweist, nicht schlecht für „nur Ostsee“.
Und die Strecke ist sehr nice. Nach den Erfahrungen an der Nordsee (LINK) mit schnurgeraden Deichen, endlosen Zäunen und Wattenmeer hier nun eine abwechslungsreiche und freie Natur. Alles etwas krumm, baden wo man will, auf und ab, schöne Blicke. Bereits der Beginn ist einer der schönsten Abschnitte des gesamten Küstenradwegs.





Links geht es immer wieder durch ein paar Büsche wenige Meter direkt an den Strand, schöner Sand und Wasser, auch im Sommer menschenleer. Das ist traumhaft, anhalten, Badehose an, ins Wasser springen, weiterfahren. Perfekt. Leider befestige ich die Badehose etwas nachlässig (und der Wind steigert sich auf Sturmstärke), dass meine Badehose bis zum Abend verschwunden ist. Erste Aufgabe für Wismar: Neue Badehose kaufen.
Ab 17 Uhr (nach etwa 60km) Suche nach einem Camping. Die gute Nachricht ist, dass es genügend Plätze gibt auf der Strecke. Eine Sorge war, dass es in der Hochsaison (Juli 2022, also kurz „nach“ Corona) schwierig sein könnte, dort happy go lucky ohne Anmeldung unterzukommen. Zu meiner Überraschung waren auf der gesamten Strecke sämtliche Campingplätze bei weitem nicht voll belegt. Auch mit Wohnwagen etc. wäre ein Stellplatz problemlos zu haben, teilweise erschreckend große Leerstände.
Ich machte erste Nacht am Camping „Ostseequelle“ in Niendorf, schöne Wiese nur für Zelte, gute Sanitäranlagen, sehr viel Sturm. Morgens kann man Brötchen und einen Kaffee an einer kleinen Bude direkt an der Rezeption kaufen. Abends kann man auch nochmals schnell zum Strand laufen und ins Wasser hüpfen (wenn die Badehose vorher während der Fahrt nicht fliegen gegangen ist …).



Neu für mich ist, dass viele Familien mit Kindern wieder in Zelten unterwegs sind. Und viele junge Paare haben sich notdürftig Transporter ausgebaut, mehr oder weniger nur Kocher und Matratze hinein geworfen. Van-Life lässt grüßen. Die Kosten für mich betrugen (1 Person, 1 Zelt, 1 Rad, 1 Nacht, kein Strom) auf der Fahrt zwischen 13 Euro und 29 Euro. Und der teuerste Platz war nicht der Beste oder Schönste.
Tag 1:
Start meiner Tour ist Lübeck, da es für mich mit dem Zug einfach zu erreichen ist. Umsteigen in Hamburg: die erste Bahn-Challenge. Stau vor den Aufzügen, ich schleppe das Rad samt Gepäck im Eilschritt die Treppen hinauf und hinunter, hechte hinten in den Zug. Pling, die Mail der Bahn, dass ich meinen Anschlusszug leider nicht mehr erreichen werde. Zum Glück sitze ich schon drin.
In Lübeck ist es warm, 28 Grad. Die Radstrecke aus Lübeck heraus über Schwartau nach Travemünde ist nicht wirklich attraktiv. Etwas Grün, etwas Bootswerften, etwas Hochspannungsleitungen. Wer optimieren möchte, kann die Tour auch in Travemünde beginnen ohne wirklichen Verlust. Oder eine bessere Route finden. Ich hänge die gpx-Datei an.
Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
In Travemünde überquert man die Trave nach Priwall mit einer Fähre. Die Fähren sind (auch für Autos) im Dauereinsatz und fahren pausenlos hin und her. Der Fahrkartenverkäufer gähnt und weigert sich, mir eine Karte zu verkaufen und schickt mich zum Automaten. Nur Autofahrer werden von ihm bedient, ohne aussteigen zu müssen. Ich muss absteigen, abladen, am Automaten Münzen einwerfen (2,50 Euro mit Rad), den Fahrschein wegstecken und darf dann übersetzen.
Wirklich ein schöner Start ist dann aber Priwall. Ich glaube, dass Priwall so eine Enklave war, die noch zum Westen gehörte in Zeiten der deutschen Teilung. Der kleine Ort hat sich etwas unberührte Anarchie erhalten. Kleine Buden, etwas Surferromantik, Strand, ein paar abgerissene Typen scheinen endlos vor dem Edeka im Schatten zu sitzen. Vielleicht sind sie aber auch nur ebenso wie ich mit dem Rad auf dem Ostseeradweg unterwegs.
Bis Boltenhagen und Wismar benötigt man von der Gangschaltung eigentlich nur den höchsten und den niedrigsten Gang. Es geht immer verblüffend steil bergan und danach rasant bergab. Eine äußerst hügelige Strecke, dafür dass man dem Himmel nie näher als 50 Meter kommt. Ich habe nachgeschaut, dass die gesamte Strecke (bis Polen) immerhin 1500 Höhenmeter aufweist, nicht schlecht für „nur Ostsee“.
Und die Strecke ist sehr nice. Nach den Erfahrungen an der Nordsee (LINK) mit schnurgeraden Deichen, endlosen Zäunen und Wattenmeer hier nun eine abwechslungsreiche und freie Natur. Alles etwas krumm, baden wo man will, auf und ab, schöne Blicke. Bereits der Beginn ist einer der schönsten Abschnitte des gesamten Küstenradwegs.
Links geht es immer wieder durch ein paar Büsche wenige Meter direkt an den Strand, schöner Sand und Wasser, auch im Sommer menschenleer. Das ist traumhaft, anhalten, Badehose an, ins Wasser springen, weiterfahren. Perfekt. Leider befestige ich die Badehose etwas nachlässig (und der Wind steigert sich auf Sturmstärke), dass meine Badehose bis zum Abend verschwunden ist. Erste Aufgabe für Wismar: Neue Badehose kaufen.
Ab 17 Uhr (nach etwa 60km) Suche nach einem Camping. Die gute Nachricht ist, dass es genügend Plätze gibt auf der Strecke. Eine Sorge war, dass es in der Hochsaison (Juli 2022, also kurz „nach“ Corona) schwierig sein könnte, dort happy go lucky ohne Anmeldung unterzukommen. Zu meiner Überraschung waren auf der gesamten Strecke sämtliche Campingplätze bei weitem nicht voll belegt. Auch mit Wohnwagen etc. wäre ein Stellplatz problemlos zu haben, teilweise erschreckend große Leerstände.
Ich machte erste Nacht am Camping „Ostseequelle“ in Niendorf, schöne Wiese nur für Zelte, gute Sanitäranlagen, sehr viel Sturm. Morgens kann man Brötchen und einen Kaffee an einer kleinen Bude direkt an der Rezeption kaufen. Abends kann man auch nochmals schnell zum Strand laufen und ins Wasser hüpfen (wenn die Badehose vorher während der Fahrt nicht fliegen gegangen ist …).
Neu für mich ist, dass viele Familien mit Kindern wieder in Zelten unterwegs sind. Und viele junge Paare haben sich notdürftig Transporter ausgebaut, mehr oder weniger nur Kocher und Matratze hinein geworfen. Van-Life lässt grüßen. Die Kosten für mich betrugen (1 Person, 1 Zelt, 1 Rad, 1 Nacht, kein Strom) auf der Fahrt zwischen 13 Euro und 29 Euro. Und der teuerste Platz war nicht der Beste oder Schönste.
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