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Wandern am Flughafen Frankfurt
Flug nach Island gebucht, den richtigen ICE am Tag des Abflugs erwischt und sogar pünktlich, Blick auf die Anzeigetafel: Kevlafik canceled.
Ich steckte eine Stunde in der Warteschleife der Ansage von Icelandair (sie haben nicht mal einen Schalter am Flughafen) und mein Flug wurde auf den nächsten Morgen verschoben. Wie dumm kann eine Reise beginnen?
Ich checke also vormittags im Flughafenhotel ein und beschließe, dass ein freier Tag immer auch ein Wandertag sein kann. Ein Blick auf die Karte verrät, dass der Flughafen Frankfurt von Wald umgeben ist (dunkle Erinnerung an Waldproteste wegen irgendeiner Start- oder Landebahn). Nur wie wandert man am Frankfurter Flughafen los?
Einfach macht es der Flughafen einem nicht. Der erste Versuch ist ein Fail. Zwar kann man das Flughafenhotel Richtung Norden (dort ist der Wald) verlassen, steht dann aber auf einer Art Rampe, fünf Meter unter sich eine vierspurige Straße (die B43). Nach zweihundert Metern endet der Versuch an vielen Verbotsschildern, Betonwällen und einer Autobahnauffahrt. Ich winke in die Überwachungskameras und drehe um.
Der zweite Versuch ebenfalls ein Fail. Ich fahre mit dem Bus von Terminal 1 hinüber ins Terminal 2 und versuche es Richtung Osten. Dort scheitere ich an der Autobahn 3. Faktisch ist der Flughafen nur mit Auto, Bus oder ähnlichem zu erreichen. Kann das sein?
Ich drücke mich etwas vor dem Terminal 2 herum und frage 2 Polizisten mit Maschinenpistolen nach der Möglichkeit, den Frankfurter Flughafen zu Fuß zu verlassen. Sie sind nicht mal erstaunt (sie rauchen sowieso und nichts kann sie an diesem Einsatzort mehr erschüttern, scheint mir).
Sie zeigen mir eine Richtung. Das Zauberwort heißt „Gateway Gardens“ (muss man erstmal drauf kommen).
Hier also der einzige (mir bekannte) Weg, den Flughafen zu Fuß zu verlassen: Am Terminal 2 ans südöstliche Ende gehen. Der Betonrampe in die Rechtskurve nach unten folgen (schmaler Betonbürgersteig) und nach 400 Metern kommt man schon an die riesige Kreuzung Hugo Eckener Ring und Kapitän Lehmann Straße. Was für schöne Namen.


Viele Leute sind nicht unterwegs, wenige Radfahrer (die offenbar zur Arbeit im Flughafen radeln). Die A3 unterqueren, an der Feuerwache vorbei und am riesigen Kreisverkehr der B43 aufpassen, nicht überfahren zu werden. Die Autos sind schnell und Ampeln gibt es nicht.
Auf der rechten Seite ein paar schicke Hochhäuser und Hotels, auf der linken Seite nun endlich der Wald. Hat kaum 30 Minuten gedauert. Ich nehme das „Pappelpfädchen“. Und es wird bald richtig leise. Sehr erstaunlich. Vielleicht hatte ich Glück mit dem Wind, aber es sind weder die Autobahnen noch die startenden Flugzeuge übermäßig laut zu hören.
Auch keine Drogendealer oder zwielichtige Gestalten in dem Wald. Ein paar asiatisch scheinende Menschen in ihrer Mittagspause, Jogger, Hunde. Gar nicht schlecht der Wald. Irgendwann höre ich dann doch Schüsse. Frankfurt! Aber es scheint sich „nur“ um einen Schießstand zu handeln.

Ich drehe eine große Runde. Lockerer Kiefernwald, schöne Wege, sandig, fest. Wer einen Tag am Flughafen festhängt, dem sei dieses kleine Mikroabenteuer empfohlen. Besser wäre es allerdings, wenn die Flüge nicht ausfallen würden.
Raus aus dem Flughafen Frankfurt.gpx
Flug nach Island gebucht, den richtigen ICE am Tag des Abflugs erwischt und sogar pünktlich, Blick auf die Anzeigetafel: Kevlafik canceled.
Ich steckte eine Stunde in der Warteschleife der Ansage von Icelandair (sie haben nicht mal einen Schalter am Flughafen) und mein Flug wurde auf den nächsten Morgen verschoben. Wie dumm kann eine Reise beginnen?
Ich checke also vormittags im Flughafenhotel ein und beschließe, dass ein freier Tag immer auch ein Wandertag sein kann. Ein Blick auf die Karte verrät, dass der Flughafen Frankfurt von Wald umgeben ist (dunkle Erinnerung an Waldproteste wegen irgendeiner Start- oder Landebahn). Nur wie wandert man am Frankfurter Flughafen los?
Einfach macht es der Flughafen einem nicht. Der erste Versuch ist ein Fail. Zwar kann man das Flughafenhotel Richtung Norden (dort ist der Wald) verlassen, steht dann aber auf einer Art Rampe, fünf Meter unter sich eine vierspurige Straße (die B43). Nach zweihundert Metern endet der Versuch an vielen Verbotsschildern, Betonwällen und einer Autobahnauffahrt. Ich winke in die Überwachungskameras und drehe um.
Der zweite Versuch ebenfalls ein Fail. Ich fahre mit dem Bus von Terminal 1 hinüber ins Terminal 2 und versuche es Richtung Osten. Dort scheitere ich an der Autobahn 3. Faktisch ist der Flughafen nur mit Auto, Bus oder ähnlichem zu erreichen. Kann das sein?
Ich drücke mich etwas vor dem Terminal 2 herum und frage 2 Polizisten mit Maschinenpistolen nach der Möglichkeit, den Frankfurter Flughafen zu Fuß zu verlassen. Sie sind nicht mal erstaunt (sie rauchen sowieso und nichts kann sie an diesem Einsatzort mehr erschüttern, scheint mir).
Sie zeigen mir eine Richtung. Das Zauberwort heißt „Gateway Gardens“ (muss man erstmal drauf kommen).
Hier also der einzige (mir bekannte) Weg, den Flughafen zu Fuß zu verlassen: Am Terminal 2 ans südöstliche Ende gehen. Der Betonrampe in die Rechtskurve nach unten folgen (schmaler Betonbürgersteig) und nach 400 Metern kommt man schon an die riesige Kreuzung Hugo Eckener Ring und Kapitän Lehmann Straße. Was für schöne Namen.
Viele Leute sind nicht unterwegs, wenige Radfahrer (die offenbar zur Arbeit im Flughafen radeln). Die A3 unterqueren, an der Feuerwache vorbei und am riesigen Kreisverkehr der B43 aufpassen, nicht überfahren zu werden. Die Autos sind schnell und Ampeln gibt es nicht.
Auf der rechten Seite ein paar schicke Hochhäuser und Hotels, auf der linken Seite nun endlich der Wald. Hat kaum 30 Minuten gedauert. Ich nehme das „Pappelpfädchen“. Und es wird bald richtig leise. Sehr erstaunlich. Vielleicht hatte ich Glück mit dem Wind, aber es sind weder die Autobahnen noch die startenden Flugzeuge übermäßig laut zu hören.
Auch keine Drogendealer oder zwielichtige Gestalten in dem Wald. Ein paar asiatisch scheinende Menschen in ihrer Mittagspause, Jogger, Hunde. Gar nicht schlecht der Wald. Irgendwann höre ich dann doch Schüsse. Frankfurt! Aber es scheint sich „nur“ um einen Schießstand zu handeln.
Ich drehe eine große Runde. Lockerer Kiefernwald, schöne Wege, sandig, fest. Wer einen Tag am Flughafen festhängt, dem sei dieses kleine Mikroabenteuer empfohlen. Besser wäre es allerdings, wenn die Flüge nicht ausfallen würden.
Raus aus dem Flughafen Frankfurt.gpx
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