[DE] Drei-Tage-Paddeltour auf der Havel (Rathenow - Havelberg)

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  • zilka

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    • 29.06.2017
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    [DE] Drei-Tage-Paddeltour auf der Havel (Rathenow - Havelberg)

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    Drei-Tage-Kurztour auf der Havel (Rathenow-Gülper Havel-Havelberg)

    Prolog

    Samstagmittag. Müsste eigentlich so viel tun, aber hänge nur erschöpft auf dem Sofa rum. Sehe das Wochenende schon wieder dahinschmelzen, ohne weder etwas getan, noch mich erholt zu haben. Ich bin einfach urlaubsreif, aber der ist noch hin. So geht das nicht weiter. Vielleicht sollte ich eine Kurztour einschieben? Natur hilft mir oft in diesem Zustand. „Mikro-Abenteuer“ nennen sie das großspurig auf YouTube. Mir reicht das als „einfach länger Draußensein“.

    Paddeln war ich auch schon länger nicht mehr. Und ich wollte eigentlich schon immer mal an die Havel. im Westen von Berlin war ich noch nie. Lohnt sich das jetzt so spontan überhaupt noch? Auf dem Sofa liegend schaue ich in meinen Kalender und nach möglichen Zugverbindungen: Montag könnte ich noch dranhängen… Und den Zug nach Rathenow um halb vier könnte ich sogar noch schaffen, der ist von Berlin aus gegen fünf da… Dann wäre ich so um sechs auf dem Wasser… Also los!!!

    Speed-packing, alles in den Rucksack werfen, Brote schmieren, den Wetterbericht checken. Sonntagvormittag Regen, aber dann soll das Wetter gut werden. Und morgens im Zelt abwettern wäre auch ok. Im trockenen Zelt höre ich den Regen gern.

  • Torres
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    • 16.08.2008
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    #2
    Na, da bin ich ja mal gespannt
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

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    • zilka

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      • 29.06.2017
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      #3
      Samstag, 3. August

      Ich schaffe es in den überfüllten Zug, ein schreiendes Baby, das Umsteigen klappt. Nur das ich mir meinen Milchkaffee, den ich mir auf dem Gleis gönne, über den Latz kippe, weil der Deckel nicht fest ist.
      In Rathenow laufe ich ca. eine Viertelstunde zur Alten Schleuse, da soll man gut einsetzen können. Seltsame Stadt. Wirkt irgendwie verloren. Oder ist es der Samstagnachmittag? An der Schleuse sehe ich schon die breite Treppe, die zum Wasser führt. Ich gehe über die Brücke und fege mit den Füßen ersteinmal die vielen kleinen Scherben auf den Stufen weg. An das andere Ende der Treppe setzt sich ein Mann mit Kampfhund und öffnet sich ein Bier. Beide sehen aber ganz entspannt aus. Der Hund schaut mir auf dem Bauch liegend beim Aufbauen des Packrafts zu, der Mann aufs Wasser. Im Hintergrund hört sich oben auf der Parkbank ein Gruppe junger Männer mit lautstarker Kommentierung und Gelächter Videos in einer afrikanischen Sprache an. Gegenüber sehe ich den Rewe. Ob sie wohl das Netzwerk nutzen? Mist, ich wollte ja noch Wasser kaufen! Habe mit meinem ganzen Geraffel auf dem Rücken (Zelt, Boot, Proviant und so) nur zwei Liter Wasser mitnehmen können. Aber jetzt geh ich auch nicht mehr rüber. Wird sich schon was finden. Bin froh, wenn ich endlich auf dem Wasser bin. In der Abendsonne flugs das Boot aufgebaut, alles verstaut und los geht es! Es ist kurz nach sechs Uhr.
      Im Stadtpark paddle ich noch an ein paar Grüppchen vorbei, die offensichtlich am Ufer sitzend heute schon länger trinken und dann bin ich endlich auf der Havel und allein. Wie schön. Ganz glatt liegt sie da.
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ID: 3272601​Ich mag das Abendlicht und die Stimmung. Mich erstaunt, wie breit die Havel ist. Andere Boote treffe ich nicht, nur ein paar Angler. Die machen es dann etwas schwierig, eine gute Stelle zum Übernachten zu finden, weil sie an den besten Stellen sitzen. Auch als Gruppe mit Zelten. Im Jübermann ist kurz nach km 110 eine Stelle eingezeichnet, die auch wirklich sehr schön ist. Allerdings gibt es ein Schild, dass das Zelten aus Naturschutzgebietsgründen verbietet und auf den Wasserwanderplatz in Grütz verweist. Also weiter. Schließlich findet sich kurz nach der Hohennauener Wasserstraße doch noch etwas nach meinem Geschmack. Nicht perfekt, aber weit genug von einer Straße weg und allein. Schnell habe ich mein Zelt aufgebaut.
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      Ich koche einen Abendtee und dann wird es auch schon dunkel und Zeit für das Zelt. 12km waren es heute. Kraniche rufen regelmäßig in der Ferne, etwas Größeres platscht immer mal wieder im Wasser (Biber oder Fisch?) und ab und zu raschelt etwas anderes als der leichte Wind im Schilf. Ich merke, wie ich ankomme.
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ID: 3272604​In der ersten Zeltnacht sind meine Ohren immer besonders „auf“. Und so wache ich kurz nach Mitternacht auf, es hat angefangen zu regnen. In der Ferne grummelt es. Mist. Ich meine ein, zwei Blitze wahrzunehmen. Einundzwanzig, Zweiundzwanzig... Gewitter im Zelt finde ich stressig, auch wenn es noch etwas weg zu sein scheint. An Gewitter habe ich gestern beim Zeltaufbauen nicht gedacht, aber es war auch nicht vorhergesagt. Zum Glück zieht es vorbei und nach einer Stunde ist wieder alles gut. Ab und zu regnet es jetzt kräftig.

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      • zilka

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        #4
        Sonntag, 4. August

        Ich wache mit dem Sonnenaufgang auf. Da es bedeckt ist, sieht man den nicht. Weil ich auf den angekündigten Regen warte, mache ich erst einmal eine Morgenspaziergang durch die angrenzenden Felder. Ich beobachte einen Reiher und Störche, die sogar tatsächlich klappern. Das habe ich noch nie gehört.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 198,1 KB ID: 3272606Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,19 MB ID: 3272607
        ​Zurück am Zelt gibt es ersteinmal einen Kaffee mit dem kostbaren Wasser. Wie still es hier ist. Ich lausche den Kranichen, die auch schon wieder auf sind. Mein Zelt ist schon fast ganz trocken. Es kommen immer wieder dunkle Wolken, aber sie ziehen jedes Mal über mich hinweg, ohne sich abzuregnen. Na ja, Regenwahrscheinlichkeit von 70% ist eben auch nur Wahrscheinlichkeit. Als die Sonne schließlich ein wenig durch die Wolken schaut, beschließe ich loszufahren.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 7,05 MB ID: 3272609
        Regenjacke und Spritzdecke packe ich griffbereit und um viertel vor zehn bin ich auf dem Wasser. Da passt es ja ganz gut, wenn die Schleuse Grütz Paddler „talwärts“ nur zur vollen Stunde schleust, denke ich und lege einen Zahn zu. In Grütz wird mir allerdings klar, dass ich das nicht rechtzeitig schaffen werde. Dann um elf.
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ID: 3272614​So trödele ich ein wenig rum, fotografiere Pflanzen, genieße das Wasser und erreiche gegen halb elf die Schleuse. Hier muss man anrufen. Das klappt ganz gut, auch wenn ich zunächst vergesse zu sagen, an welcher Schleuse ich bin.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,70 MB ID: 3272610
        Die Schleuse ist riesig, weil sie mal für die Binnenschifffahrt genutzt wurde. Ich kann schon verstehen, dass sie hier Einzelpaddler lieber sammeln wollen. Auch wenn mir das Umtragen mit dem Packraft alleine ohne Bootswagen möglich ist, wäre mir das hier eindeutig zu weit.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,67 MB ID: 3272613​Kurz nach mir kommt noch ein Hausboot und so werden wir zu zweit geschleust. Danach tuckert es weiter und ich bin wieder allein auf der Havel.
        Zuletzt geändert von zilka; 06.08.2024, 23:18.

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        • zilka

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          #5
          Jetzt werden die Wolken dunkler. Diesmal komme ich um den Regen wohl nicht herum.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,02 MB ID: 3272616​Kurz bevor es anfängt zu regnen, kommt hinter dem km 120 links an einem Strandstück ein Badeplatz mit Schutzhütte. Die ist zwar leer und ohne Bänke, weil irgendwelche Idioten diese vermutlich verfeuert haben, aber perfekt zum Regen abwettern und ich habe ja meinen tollen Stuhl mit.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 531,3 KB ID: 3272617Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 120,1 KB ID: 3272618​Wenn ich jetzt noch mehr Wasser hätte, würde ich mir hier einen Kaffee kochen. So warte ich nur gemütlich den Regen ab und esse etwas. In der Ferne grummelt es wieder ein wenig. Zweimal zieht eine fette Wolke über mich hinweg und regnet sich über mir ab. Dann ist es vorbei und die Sonne kommt wieder raus.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,35 MB ID: 3272619​Es bleibt aber schwül. Nach nur kurzer Zeit verdichten sich die Wolken mehr und mehr. Die Luft steht und es herrscht eine seltsame Stimmung. Das Wasser ist ganz glatt. Man ahnt, das gleicht etwas kommt.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,42 MB ID: 3272620Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,57 MB ID: 3272621​Ich lege einen ordentlichen Zahn zu, um noch vor dem Gewitter den kleinen Hafen in Molkeberg zu erreichen.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,05 MB ID: 3272622​Auf meinen letzten Metern dorthin donnert es jetzt richtig und grummelt nicht nur. Als ich anlege, mein Boot umdrehe und meine Sachen schnappe, schaffe ich es gerade noch zum Restaurantschiff zu laufen, bevor ein absoluter Platzregen loslegt. Der ist so stark, dass wir das Oberdeck verlassen und nass im Schiff Schutz suchen müssen, weil die großen Schirme im Sturm nicht ausreichend Schutz bieten. Bin ich froh, es gerade noch hierhin geschafft zu haben! Nicht auszudenken, wenn ich jetzt irgendwo draußen wäre. Stattdessen schaue ich mir das Schauspiel bei heißem Kaffee und Reibekuchen mit Lachs von drinnen an und darf sogar mein Handy aufladen!
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3272623
          Das Gewitter und der Regenguss sind genauso schnell weg, wie sie gekommen sind. Der Himmel ist wieder aufgeklart, als ob nichts gewesen sei. Beeindruckend.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 403,7 KB ID: 3272624​Die Bedienung erklärt, diese plötzlichen, heftigen Regengüsse seien hier in Molkeberg zwischen Elbe und Havel typisch und für heute würde nichts mehr kommen. Ich müsste hier nur fürchten, was aus Westen heranzieht. Draußen darf ich noch mein Wasser auffüllen und dann geht es bei schönstem Wetter weiter. Der kleine Zeltplatz an der Marina sieht auch nett aus.
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,87 MB ID: 3272625Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,83 MB ID: 3272626
          Über mir kreisen zum Abschied die Molkeberger Störche.
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          • zilka

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            #6
            Ich biege in die Nietze ein, um auf die Gülper Havel zu kommen.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,50 MB ID: 3272629​Auf der Gülper Havel sind keine Motorboote erlaubt. Auch wenn es erstaunlich ist, wie wenig auf der Havel für einen Sonntag in den Ferien los ist, finde ich das super.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,47 MB ID: 3272630
            Die Gülper Havel hat ein wenig Kraut, aber es macht Spaß, sich den Weg zu suchen.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,42 MB ID: 3272631​Sie ist wunderschön.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,75 MB ID: 3272632Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,13 MB ID: 3272633
            Links und rechts sind im dichten Schilf viele Vögel zu hören und zu sehen. Anlegen kann man erst wieder in Gülpe nach der Brücke. Gülpe hat auch einen Biwakplatz, aber ich will noch weiter. Die Gülper Schleuse ist leider kaputt und außer Betrieb.
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,45 MB ID: 3272634​Ich muss mein vollgepacktes Packraft den Steilhang hochwuchten. Einige Angler an der Schleuse schauen interessiert aus der Ferne zu. „Wenn einer von denen nur kurz mitanfassen würde, würde das echt schnell und einfach gehen“, denke ich. Aber es bietet keiner an und fragen tue ich nicht. „Ist Angeln direkt an der Schleuse nicht ziemlich unfair den Fischen gegenüber und deshalb häufig verboten? Kein Wunder…“, denke ich weiter und fühle mich in meinem Eindruck bestätigt. Kurz nach Strodehne fließen Gülper Havel und Havel wieder zusammen.
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            Nach der großen Straßenbrücke wird es langsam Zeit, einen Übernachtungsplatz zu suchen.
            Zuletzt geändert von zilka; 07.08.2024, 00:03.

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            • zilka

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              #7
              Inzwischen ist es sechs Uhr, ich habe 23km hinter mir, es weht ein kräftiger Wind von vorne und die Wellen werden mir zu anstrengend.
              Es gibt auch hier wieder viele schöne Plätze an der Havel, aber die meisten sind schon belegt. Ein paar Hausboote ankern an schönen Stränden (“Wozu brauchen die denn ‘nen Strand?”, denke ich), Angler mit Auto sitzen in schönen kleinen Buchten und ein Familienkanu und zwei Paddler haben jeweils schon einen Platz mit Sandstrand gefunden, den ich auch genommen hätte. Da ich alleine bin, habe ich meine Ansprüche. Nicht wirklich Autozugänglich, abgelegen, ohne jemanden in Sichtweite und natürlich wunderschön soll er sein. Schließlich habe ich Glück! Auf der Höhe von Kuhlhausen finde ich am rechten Ufer einen wunderschönes Plätzchen. Der Platz sieht von der Havel aus ganz unscheinbar aus und ich bin froh, überhaupt ausgestiegen zu sein. Er hat keinen Strand, aber er ist windgeschützt und hat Abend- und Morgensonne. Genial. Den nehme ich!
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,38 MB ID: 3272645​Zunächst ist der Wind noch so stark, dass ich auf einen Tee zum Abendbrot verzichte. Kurz vor Sonnenuntergang legt sich der Wind aber und es gibt noch eine heiße Schokolade. Noch einen kleinen Spaziergang im Abendlicht.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,99 MB ID: 3272638Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,61 MB ID: 3272639​Und dann vom Stuhl aus dem Sonnenuntergang zuschauen. Ein Glas Rotwein wäre jetzt auch nicht schlecht. Aber Kranichrufe in der Ferne tun es auch. Ich höre die wirklich gern. Und nach Sonnenuntergang ins Bett bzw. auf die Matte und den leichten Rascheln der Blätter im Wind zuhören. Das Leben kann so schön und einfach sein.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,98 MB ID: 3272641Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,91 MB ID: 3272642​Als ich nachts mal raus muss, bin ich schwer beeindruckt vom Sternenhimmel, auch wenn der Himmel nicht ganz klar ist, sieht es wirklich toll aus. Gülpe, durch das ich heute gekommen bin, soll der dunkelste Ort Deutschlands sein. Weil die Gegend hier so wenig besiedelt ist und kaum Lichtverschmutzung gibt, kommen die Leute zum Milchstraße und Sterne schauen hierher.
              Zuletzt geändert von zilka; 07.08.2024, 00:30.

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              • zilka

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                #8
                Montag, 5. August

                Wieder wache ich zum Sonnenaufgang auf. Und diesmal mit Sonne! Wunderbar.
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ID: 3272702
                Ich sitze mit meinem Morgenkaffee vor meinem Zelt und genieße das Leben. Man hört Gänse und ab und zu Kraniche rufen.
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ID: 3272703
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ID: 3272706
                Später frischt der Wind etwas auf. Ich lasse mir Zeit, da ich heute nur noch nach Havelberg will, was nochmal 12km sind.
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ID: 3272707
                Obwohl ich so früh aufgewacht bin, komme ich erst um halb zehn Uhr nach einem weiteren Kaffee los.
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ID: 3272708
                Ich habe wieder leichten Gegenwind, aber das Wetter ist perfekt und es macht mir Spaß, gegen den leichten Wind zu paddeln und die Wellen zu spüren.
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                Ich beobachte lange einen Fischadler. Jetzt gibt es immer mehr kleine Sandstrände und viel Natur zu sehen.
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                An einem Strand finde ich die Speisestelle eines Reihers oder anderen Tieres.
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                Neben den leeren Muschelschalen gibt es auch volle Muscheln.
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ID: 3272715​Die graben sich im Sand ein und hinterlassen eine Spur. Das ist interessant zu beobachten. An vielen Stellen gibt es soviel wilde Minze, dass man sie in der Mittagshitze bis auf das Wasser riechen kann.
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                Langsam bekomme ich einen Sonnenbrand auf den Knien und Ellenbogen, denn Sonnencreme habe ich leider vergessen. Noch einmal anlegen für einen weiteren Kaffee und den Rest des Proviantes. Mittagspause.
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ID: 3272716

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                  #9
                  Es geht weiter und bald kommt schon Havelberg in Sicht.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,98 MB ID: 3272725Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,62 MB ID: 3272726​Jetzt begegnen mir ein paar Motorboote. Kurz vor Havelberg sitzen am linken Ufer große Gänseschwärme. Am rechten Ufer drängeln sich Rinder im Wasser.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,31 MB ID: 3272727Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,53 MB ID: 3272728Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,58 MB ID: 3272729
                  In Havelberg finde ich direkt zu Beginn der Stadtinsel eine schöne Stelle zum Aussetzen und Abbauen. Dort liegt schon ein rotes Kanu, deren Besitzer scheinbar Einkaufen sind und es ist eine offizielle Anlegestelle unterhalb des Spielplatzes.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,40 MB ID: 3272730Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 656,2 KB ID: 3272731
                  Ganz in Ruhe packe ich zusammen, schultere meine Rucksack und gehe durch die Stadt zur Touristinfo, da der Akku meines Handys inzwischen völlig leer ist und ich Verbindungen zurück erfragen will. Auf der Karte am Spielplatz sieht alles viel weiter weg aus, als es wirklich ist. Die Innenstadt ist hübsch, allerdings ist es Montagnachmittag und fast alles hat geschlossen. In der Touristinfo erfahre ich, dass von Havelberg aus stündlich ein Bus nach Glöwen fährt und es dann einen Anschlusszug direkt nach Berlin gibt. Insgesamt bin ich in zwei Stunden wieder zu Hause. Klasse. Da es erst kurz nach drei Uhr ist, will ich mir noch den Dom anschauen, der oben auf dem Berg trohnt.
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                  Auch der Dom hat Montags zu, aber zum Glück nicht das italienische Restaurant direkt gegenüber, dessen Aussichtsterasse voll ist. Hier gibt es einen riesigen Eisbecher mit frischen Früchten, Apfelsaftschorle vom Fass und einen Milchkaffee. Das Essen, das die vielen Havelradwegfahrer bestellen, sieht auch sehr gut aus.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,1 KB ID: 3272734Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,12 MB ID: 3272735Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 659,7 KB ID: 3272736
                  Was für ein schöner Abschluss einer wirklich genialen Wochenendtour! Ich genieße die Aussicht und das Eis.
                  Die Rückfahrt mit dem Bus vom Bahnhof Wasserturm in Havelberg um kurz nach fünf klappt problemlos, nur ist leider der Regionalzug in Glöwen bereits so voll, dass ich auf den Treppenstufen sitzen muss. Das wird bis Berlin nicht besser, eher im Gegenteil.
                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,32 MB ID: 3272737
                  Aber mein Rucksack hat einen guten Platz, ich bin superentspannt und wieder innerlich aufgeräumt und ich bin dankbar, dass ich so einfach mit dem Zug von Berlin aus so tolle Bootstouren machen kann.

                  Ende.

                  Nachtrag (Gibt es so etwas wie „Post-log?)

                  P.S: Ich hab’s hier zwar schon so oft gesagt, aber ohne Euch hätte ich mir kein Packraft, sondern ein für mich viel zu schweres Luftkajak gekauft, das ich mir schon in den Kopf gesetzt hatte. Dann wäre ich ohne Auto bestimmt nicht so oft und spontan auf dem vielen Wasser hier um Berlin unterwegs. Nach nun vier Jahren bin ich immer noch sehr glücklich mit meinem Nomad S1.
                  Also: Tausend Dank nochmal für die damals so kompetente Beratung!
                  P.P.S.: Auch kurze verlängertes-Wochenende-Touren lohnen sich.
                  Zuletzt geändert von zilka; 07.08.2024, 09:48.

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                  • sompio

                    Erfahren
                    • 25.04.2013
                    • 291
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                    Nachtrag (Gibt es so etwas wie „Post-log?)
                    Epilog?

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                    • blauloke

                      Lebt im Forum
                      • 22.08.2008
                      • 8696
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Schöne Paddeltour, ich mag so kurze entspannte Touren.
                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                      • atlinblau
                        Alter Hase
                        • 10.06.2007
                        • 4532
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        "Das Leben kann so schön und einfach sein."

                        ...und du hast dich wirklich nicht sponsern lassen?

                        Zuletzt geändert von atlinblau; 07.08.2024, 13:31.

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                        • ronaldo
                          Freak
                          Moderator
                          Liebt das Forum
                          • 24.01.2011
                          • 12277
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Schöne Tour!
                          Übrigens: Seeadler.

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                          • zilka

                            Erfahren
                            • 29.06.2017
                            • 373
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
                            "Das Leben kann so schön und einfach sein."

                            ...und du hast dich wirklich nicht sponsern lassen?

                            [video]
                            ha, ha… nee, hab ich nicht… die große Stadt so richtig nur in grau dargestellt…

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                            • zilka

                              Erfahren
                              • 29.06.2017
                              • 373
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                              Schöne Tour!
                              Übrigens: Seeadler.
                              Danke Dir sehr für die Info!
                              (So was finde ich interessant. Ich hatte einfach angenommen, im Inland gibt es nur Fischadler, hab aber echt keine Ahnung)

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                              • zilka

                                Erfahren
                                • 29.06.2017
                                • 373
                                • Privat

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                                #16
                                Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                Schöne Paddeltour, ich mag so kurze entspannte Touren.
                                Ich auch. Mit Übernachtung ist es doch gleich was anderes.

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                                • zilka

                                  Erfahren
                                  • 29.06.2017
                                  • 373
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Vielleicht könnt ihr mir auch helfen: ich würde diesen Kurzbericht gern auch auf der Karte eintragen. Irgendwie gelingt es mir aber dieses Mal nicht, auch wenn ich das bei anderen Berichten schon gemacht habe...
                                  Irgendeine Idee was ich falsch mache?
                                  zilka

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                                  • ronaldo
                                    Freak
                                    Moderator
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                                    • 24.01.2011
                                    • 12277
                                    • Privat

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                                    #18

                                    Post als Moderator
                                    Die Beiträge zur Kennzeichnung von Booten habe ich auf zilkas Wunsch nach "Bootsname" verschoben.

                                    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der

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