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Land: Deutschland
Reisezeit: Juli 2009
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Gebirge: Zittauer Gebirge
Ursprünglich wollte ich in einer anderen Kategorie einen Thread "Klettersteige Sachsen" aufmachen. Beim Sichten der Bilder fand ich, auch wenn es nur ein Tag war, wird das vielleicht ein interessanter Reisebericht.
Klettersteige (Kletteranlagen trifft es besser) kennt jeder aus den Alpen. Dort sind sie recht zahlreich vertreten und nichts besonderes. Auch in Sachsen gibt es ein paar, die zwar nicht so lang und hoch sind, aber auch ihren eigenen Reiz haben. Im Juli 2009 war ich mit meinen zwei großen Kindern auf dem Nonnensteig im Zittauer Gebirge. Der Name kommt von den Nonnenfelsen, eine recht bizarre Felsengruppe. Immerhin wurden die Nonnenfelsen schon in einem Reisebericht (Quer-durch-das-Zittauer-Gebirge) und in einem "Wo bin ich"-Beitrag erwähnt.
Mit einer Gesamtkletterlänge von 300m ist der Nonnensteig angeblich der längste Klettersteig Sachsens. Dabei werden 80Hm überwunden. Ich weiß, nicht gerade viel, aber in Sachsen sind die Berge halt (leider) etwas kleiner.
Passt also schon. Am Ende geht es ein paar Höhenmeter wieder hinab. Die Schwierigkeit wird mit KS 3 angegeben. Der "Kurt und Georg Löwinger-Steig" im Plauenschen Grund (direkt an der Autobahnbrücke) wird auch mit KS3 angegeben. Den finde ich aber etwas schwerer. Ich fand den Steig nicht allzu schwer. Man sollte ihn aber auf jeden Fall gesichert begehen (klettern).
Die Nonnenfelsen sind übrigens 537m hoch. Der Klettersteig führt aber auf einen Nebengipfel.
1. Teil
Schon bei der Anfahrt sah man, über dem Zittauer Gebirge braut sich was zusammen. Es wird doch nicht etwa Regnen? Wir parkten auf dem großen Parkplatz bei Jonsdorf. Das letzte mal bin ich auf einer Langstreckenwanderung 1998 hier vorbeigekommen. Wir wählten den Weg Richtung Nonnenfelsen.

Steiler Aufstieg durch die Zigeunerstuben.

Der Weg war zwar wunderschön, aber als wir am Berggasthof ankamen, dämmerte mir, dass das der falsche Weg gewesen war. So ein Klettersteig fängt ja schließlich unten an. Wären wir in Johnsdorf links am Gondelteich abgebogen, hätten wir uns den Aufstieg gespart. Jetzt müssen wir auf der anderen Seite durch den Schwarzen Gang und wieder hinab ins Tal. Gutes Training für die Kinder.
Dabei konnten wir schon das Ende des Klettersteiges begutachten.
Der Himmel verdunkelte sich immer mehr.
Unten stieg gerade eine Gruppe von Tschechen los. Seit dem Wegfall der Passkontrollen sieht man immer öfter welche auf deutscher Seite. Damals betrieben meine Kinder noch kein Sportklettern und ich hatte Vollgurte besorgt. Das Anlegen und Anpassen dauerte natürlich eine Weile. Endlich waren wir bereit.

Und es fing an zu regnen.
Da kann man nichts machen. Alles wieder ausziehen. Wir bestiegen zum zweiten mal die Nonnenfelsen. Oben verzogen wir uns zum Mittagessen erstmal in die Baude. Das war schon besser. 
Nach einer Stunde regnete es leider immer noch. Ich legte fest, das wir jetzt zur Lausche, dem höchsten Berg des Zittauer Gebirges aufbrechen. Meine Tochter war überhaupt nicht begeistert. Das hatte sie sich ganz anders vorgestellt. Erschwerend kam hinzu, das wir keine Regenjacken mit hatten.
Es nützte nichts, jetzt wird gewandert. 

Eine Wanderung im Zittauer Gebirge kann man immer wieder empfehlen. Ein kleines, aber feines Mittelgebirge. Zwischendurch wurde der Regen etwas schwächer. Kurz vor der Lausche(793m) ging es aber wieder volle Kanne los.

Bei strömenden Regen stürmen wir den Berg. Wie ich bereits im Sommer 1998 erfahren musste, gibt es dort oben keine Baude mehr. Aussicht gibt es bei diesem Wetter natürlich auch nicht. Triffend vor Nässe machen wir uns gleich wieder an den Abstieg. Am Fuße der Lausche liegt die Rübezahlbaude. Zur Belohnung lade ich die Kinder auf einen Eisbecher ein. Obwohl wir klitschnass auf den Polstern saßen, bediente der Wirt uns freundlich.
Jetzt haben wir aber genug Zeit vertrödelt. Auf dem Rückweg zum Nonnenfelsen hörte es dann endlich auf zu regnen.
2. Teil
Nun komme ich endlich zum Klettersteig. Wir beginnen mit dem dritten Aufstieg zu den Nonnenfelsen.
Am Anfang befindet sich eine Leiter. Wenn der Weg gesperrt ist (z.B. im Winter), dann ist die Leiter hochgeklappt. Das kapiert jeder.

Jede Menge künstliche Tritte machen den Aufstieg zum Kinderspiel.

Ein Highlight ist die Hängebrücke.

Es geht immer weiter hoch und die Aussicht wird immer besser. Sieht ja fast aus wie in der Sächsischen Schweiz.

Und das soll halten?

Die Kinder haben den Bogen raus.

Zum Glück waren wir zu dieser Zeit alleine auf dem Steig. Keiner drängelte. Auf dem Klettersteig Fernau an der Dresdner Hütte war mehr los.

Ausgesetzte Stellen hat es natürlich auch jede Menge.

Ist das tief!

Was für tolle Felsformationen.
Nur noch dort hinauf und wir haben es geschafft.

Ungefähr 3000 Leute schreiben sich jedes Jahr ins Gipfelbuch ein.

Die Felsgasse Schwarzer Gang (glaube ich zumindest).

Von diesen Felsengasse gibt es einige im Zittauer Gebirge (Große und Kleine Felsengasse). Sie sind dadurch entstanden, dass Basalte und Phonolithe schneller verwitterten.
Auf dem Rückweg konnten wir noch einmal die Nonnenfelsen von unten bewundern.

Es regnete nicht mehr und wir hatten noch etwas Zeit.
3. Teil
Machen wir doch noch einen kleinen Abstecher zum Kleis(Klíč). Ein markanter Kegelberg im Lausitzer Gebirge (Tschechien). Das Zittauer Gebirge ist der deutsche Teil des Lausitzer Gebirges. Im Anfangs erwähnten Bericht gibt es sogar ein Bild, auf dem der Kleis zu sehen ist. Von der 760m hohen Felskuppe hat man einen einmaligen Blick. Natürlich nur bei gutem Wetter.
Mit dem Auto fuhren wir zur Ortschaft Svor, welches am Fuße des Berges liegt. Der Weg war uns nicht unbekannt. Vor nicht all zu langer Zeit waren wir hier schon einmal. Da hatte ich den Kindern demonstriert, dass man bei Gewitter nicht auf den Gipfel steigt.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Steinblockhalde auf dem Kleis.

Beim Aufstieg ist der Tannenberg(Jedlová, 774m) sehr gut zu sehen. Noch so ein toller Berg. Auf diesem gibt es eine Baude und einen steinernen Aussichtsturm.

Na so was, er ist nur 759m hoch.

Nach den reichhaltigen Regengüsse dampft es noch über allen Tälern. Der Blick fällt auf den Rosenberg. Müßig zu erwähnen, dass ich auf dem schon öfter war.
Vom Turm und Baude gibt es nur noch klägliche Überreste.
Aber welcher markante Berg versteckt sich dahinter? Erst neulich gab es einen Reisebericht.

Ein Gipfelfoto darf nicht fehlen.

Zurück fuhren wir über Schmilka. Überall waren die Flüsse über die Ufer getreten. Damals kam Hrensko noch einmal davon. Ein Jahr darauf war es schlimmer.

Das war nun kein reiner Klettersteigbericht. Ich hoffe, es hat trotzdem Spaß gemacht, ihn zu lesen.
Reisezeit: Juli 2009
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Gebirge: Zittauer Gebirge
Ursprünglich wollte ich in einer anderen Kategorie einen Thread "Klettersteige Sachsen" aufmachen. Beim Sichten der Bilder fand ich, auch wenn es nur ein Tag war, wird das vielleicht ein interessanter Reisebericht.
Klettersteige (Kletteranlagen trifft es besser) kennt jeder aus den Alpen. Dort sind sie recht zahlreich vertreten und nichts besonderes. Auch in Sachsen gibt es ein paar, die zwar nicht so lang und hoch sind, aber auch ihren eigenen Reiz haben. Im Juli 2009 war ich mit meinen zwei großen Kindern auf dem Nonnensteig im Zittauer Gebirge. Der Name kommt von den Nonnenfelsen, eine recht bizarre Felsengruppe. Immerhin wurden die Nonnenfelsen schon in einem Reisebericht (Quer-durch-das-Zittauer-Gebirge) und in einem "Wo bin ich"-Beitrag erwähnt.

Mit einer Gesamtkletterlänge von 300m ist der Nonnensteig angeblich der längste Klettersteig Sachsens. Dabei werden 80Hm überwunden. Ich weiß, nicht gerade viel, aber in Sachsen sind die Berge halt (leider) etwas kleiner.

Die Nonnenfelsen sind übrigens 537m hoch. Der Klettersteig führt aber auf einen Nebengipfel.
1. Teil
Schon bei der Anfahrt sah man, über dem Zittauer Gebirge braut sich was zusammen. Es wird doch nicht etwa Regnen? Wir parkten auf dem großen Parkplatz bei Jonsdorf. Das letzte mal bin ich auf einer Langstreckenwanderung 1998 hier vorbeigekommen. Wir wählten den Weg Richtung Nonnenfelsen.
Steiler Aufstieg durch die Zigeunerstuben.
Der Weg war zwar wunderschön, aber als wir am Berggasthof ankamen, dämmerte mir, dass das der falsche Weg gewesen war. So ein Klettersteig fängt ja schließlich unten an. Wären wir in Johnsdorf links am Gondelteich abgebogen, hätten wir uns den Aufstieg gespart. Jetzt müssen wir auf der anderen Seite durch den Schwarzen Gang und wieder hinab ins Tal. Gutes Training für die Kinder.

Der Himmel verdunkelte sich immer mehr.

Unten stieg gerade eine Gruppe von Tschechen los. Seit dem Wegfall der Passkontrollen sieht man immer öfter welche auf deutscher Seite. Damals betrieben meine Kinder noch kein Sportklettern und ich hatte Vollgurte besorgt. Das Anlegen und Anpassen dauerte natürlich eine Weile. Endlich waren wir bereit.

Und es fing an zu regnen.


Nach einer Stunde regnete es leider immer noch. Ich legte fest, das wir jetzt zur Lausche, dem höchsten Berg des Zittauer Gebirges aufbrechen. Meine Tochter war überhaupt nicht begeistert. Das hatte sie sich ganz anders vorgestellt. Erschwerend kam hinzu, das wir keine Regenjacken mit hatten.


Eine Wanderung im Zittauer Gebirge kann man immer wieder empfehlen. Ein kleines, aber feines Mittelgebirge. Zwischendurch wurde der Regen etwas schwächer. Kurz vor der Lausche(793m) ging es aber wieder volle Kanne los.
Bei strömenden Regen stürmen wir den Berg. Wie ich bereits im Sommer 1998 erfahren musste, gibt es dort oben keine Baude mehr. Aussicht gibt es bei diesem Wetter natürlich auch nicht. Triffend vor Nässe machen wir uns gleich wieder an den Abstieg. Am Fuße der Lausche liegt die Rübezahlbaude. Zur Belohnung lade ich die Kinder auf einen Eisbecher ein. Obwohl wir klitschnass auf den Polstern saßen, bediente der Wirt uns freundlich.

Jetzt haben wir aber genug Zeit vertrödelt. Auf dem Rückweg zum Nonnenfelsen hörte es dann endlich auf zu regnen.
2. Teil
Nun komme ich endlich zum Klettersteig. Wir beginnen mit dem dritten Aufstieg zu den Nonnenfelsen.

Am Anfang befindet sich eine Leiter. Wenn der Weg gesperrt ist (z.B. im Winter), dann ist die Leiter hochgeklappt. Das kapiert jeder.

Jede Menge künstliche Tritte machen den Aufstieg zum Kinderspiel.
Ein Highlight ist die Hängebrücke.
Es geht immer weiter hoch und die Aussicht wird immer besser. Sieht ja fast aus wie in der Sächsischen Schweiz.
Und das soll halten?
Die Kinder haben den Bogen raus.
Zum Glück waren wir zu dieser Zeit alleine auf dem Steig. Keiner drängelte. Auf dem Klettersteig Fernau an der Dresdner Hütte war mehr los.
Ausgesetzte Stellen hat es natürlich auch jede Menge.
Ist das tief!
Was für tolle Felsformationen.

Ungefähr 3000 Leute schreiben sich jedes Jahr ins Gipfelbuch ein.
Die Felsgasse Schwarzer Gang (glaube ich zumindest).
Von diesen Felsengasse gibt es einige im Zittauer Gebirge (Große und Kleine Felsengasse). Sie sind dadurch entstanden, dass Basalte und Phonolithe schneller verwitterten.
Auf dem Rückweg konnten wir noch einmal die Nonnenfelsen von unten bewundern.
Es regnete nicht mehr und wir hatten noch etwas Zeit.

3. Teil
Machen wir doch noch einen kleinen Abstecher zum Kleis(Klíč). Ein markanter Kegelberg im Lausitzer Gebirge (Tschechien). Das Zittauer Gebirge ist der deutsche Teil des Lausitzer Gebirges. Im Anfangs erwähnten Bericht gibt es sogar ein Bild, auf dem der Kleis zu sehen ist. Von der 760m hohen Felskuppe hat man einen einmaligen Blick. Natürlich nur bei gutem Wetter.

Mit dem Auto fuhren wir zur Ortschaft Svor, welches am Fuße des Berges liegt. Der Weg war uns nicht unbekannt. Vor nicht all zu langer Zeit waren wir hier schon einmal. Da hatte ich den Kindern demonstriert, dass man bei Gewitter nicht auf den Gipfel steigt.

Steinblockhalde auf dem Kleis.
Beim Aufstieg ist der Tannenberg(Jedlová, 774m) sehr gut zu sehen. Noch so ein toller Berg. Auf diesem gibt es eine Baude und einen steinernen Aussichtsturm.
Na so was, er ist nur 759m hoch.
Nach den reichhaltigen Regengüsse dampft es noch über allen Tälern. Der Blick fällt auf den Rosenberg. Müßig zu erwähnen, dass ich auf dem schon öfter war.

Aber welcher markante Berg versteckt sich dahinter? Erst neulich gab es einen Reisebericht.
Ein Gipfelfoto darf nicht fehlen.
Zurück fuhren wir über Schmilka. Überall waren die Flüsse über die Ufer getreten. Damals kam Hrensko noch einmal davon. Ein Jahr darauf war es schlimmer.
Das war nun kein reiner Klettersteigbericht. Ich hoffe, es hat trotzdem Spaß gemacht, ihn zu lesen.

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