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Reiseart: Weitwanderung
Region: Mitteleuropa
Reisezeit: Fortlaufend
Prolog
Dieses Jahr stehen mir zum Weitwandern im Frühjahr nur ein paar Tage um Himmelfahrt zur Verfügung. Daher lohnt eine weite Anreise zur Fortsetzung einer der offenen Projekte nicht. Und warum in die Ferne schweifen wenn man im eigenen Land noch so viele unbekannte Flecken auf der Landkarte hat?
An Projektideen fehlt es wahrlich nicht. Einer der großen Fernwanderwege quer durch Europa - der E1 - geht nicht allzu weit bei uns vorbei. Wenn ich also Deutschland näher kennen lernen will kann ich mit vertretbarem Aufwand wieder mal direkt vor der Haustür einsteigen.
Da ich in den letzten Jahren in Richtung Süden schon das eine oder andere Projekt umgesetzt habe entscheide ich mich für die Süd-Nord-Richtung. Amazon bietet reichlich Literatur dazu. Ich entscheide mich für den Kompass Wanderführer „Europäischer Fernwanderweg E1: Nordsee-Bodensee-Gotthard (-Mittelmeer)“ und ein paar Topographische Wanderkarten vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg im Maßstab 1:50.000: Blatt 523 Tübingen Reutlingen, Blatt 502 Pforzheim, Blatt 516 Karlsruhe und Blatt 513 Mannheim Heidelberg. Diese Karten sind erfahrungsgemäß sehr genau, gut strukturiert und für solche Vorhaben bestens geeignet. Wenn man nur wenige Tage zur Verfügung hat sind das nicht allzu viele Karten, die man mitnehmen muss.
Die weiteren Anschlusskarten nach Norden sind nicht ganz so einfach zu identifizieren. Der Blattschnitt von Hessen ist nicht wirklich klar strukturiert. Aber bei einer ersten Etappe mit wenigen Tagen werde ich Baden-Württemberg wohl noch nicht verlassen.
Inhalt
Der Übersichtlichkeit halber hier das Verzeichnis der einzelnen Tagesetappen, die ich bisher gewandert bin:
Zwischenzeitlich bin ich auf dem E1 von Pforzheim in Richtung Süden unterwegs gewesen. Details zu dieser Tour findet hier im Tourenbericht "[DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden".
1. Etappe
1. Tag: Reutlingen – Weiler Hütte im Schönbuch
Mittwoch, 1. Juni 2011
Strecke: 18 Km – Gesamtstrecke: 18 Km
Höhenunterschiede: ↑ 200 m, ↓ 200 m
Gehzeit: 3 h 45 min
Es ist schon recht spät als ich loskomme. Ich ziehe zwischen den Nordraumgemeinden hindurch bis ich nach Altenburg an den Neckar komme. Manch einer schaut mir interessiert nach: es gibt in unserer Gegend nicht so viele, die mit einem großen Rucksack um die Ortsteile wandern. Da gilt man schon als Exot.
Durch den Wald geht es aufwärts auf breiten Forstwegen zum Einsiedel. Ich bin weit und breit der einzige, der zu Fuß unterwegs ist. Dafür sind auf den Straßen umso mehr im Auto unterwegs. Entlang der Bebenhäuser Allee geht es auf den Schönbuch zu. Der Kiosk an der Zeitungseiche hat leider noch zu. Schade! Anita – die Pächterin seit ich denken kann – hat nicht mehr jeden Tag offen.
Auf der anderen Seite der Straße geht es durch ein Gatter – in der Kernzone des Schönbuchs wird das Wild durch Zäune daran gehindert die Straßen zu überqueren. Hier bin ich wieder vollkommen allein mit der Natur. Über einige Waldwege komme ich zur alten B27. Auch hier kann man nur durch wenige Gatter die Straße queren. Dann komme ich auf das Böblinger Sträßle – ein schnurgerader Waldweg. An Wildgehegen und Brunnen geht es vorbei bis ich nördlich wieder auf eine Straße – die B464 – stoße. Von dort geht es dann noch ein paar 100 Meter durch den Wald bis zur Weiler Hütte. Übernachten kann man hier nur nach Voranmeldung. Die kulinarische Versorgung ist aber sehr gut.
2. Tag: Weiler Hütte im Schönbuch – Hackermühle im Würmtal
Donnerstag, 2. Juni 2011
Strecke: 43 Km – Gesamtstrecke: 61 Km
Höhenunterschiede: ↑ 510 m, ↓ 350 m
Gehzeit: 9 h 30 min
Heute Morgen geht es zunächst noch ein wenig durch den Schönbuch bis ich am Golfplatz Schaichhof den Wald verlasse. Hier ist heute reichlich Betrieb. Ein paar Meter weiter auf den Feldwegen in Richtung Altdorf bin ich dann aber schon wieder fast alleine. Kurz vor Altdorf mache ich noch einen Schlenker um den Würmursprung zu sehen. Ich werde der Würm vom Ursprung bis zur Mündung in die Nagold bei Pforzheim folgen.
Immer an der Würm entlang geht es durch Altdorf und durch die letzten Ausläufer des Schönbuchs. Im Wald verlasse ich kurz die Würm bis ich die Autobahn A81 gekreuzt haben und das Industriegebiet von Ehningen hinter mir gelassen habe. Das Mittagessen in der Pizzaria Da Leo war nicht ganz so der Hit. Die Würm führt mich aus dem Ort wieder heraus und durch ein wunderschönes Tal in Richtung Aidlingen. Hier kann man schon mal vergessen, dass man im Großraum Stuttgart unterwegs ist. Aber langsam häufen sich die Fahrradfahrer. Der Würmtalradweg scheint sehr beliebt zu sein.

Das junge Würmtal bei Aidlingen
An Aidlingen vorbei geht es immer am Waldrand entlang mit schönem Blick durch das Tal. In Grafenau führt eine große Straße an der Würm entlang: Grund genug von der Würm etwas Abstand zu nehmen. Die Idee auf der alten Eisenbahntrasse entlang zu wandern gestaltet sich schwieriger: Die Gleise liegen zwar noch sind aber so zugewachsen, dass kaum an ein schnelles vorrankommen zu denken ist. Eigentlich schade! Das wäre ein toller Rad- und Wanderweg.

Die alte Bahnlinie wird von der Natur zurückerobert
Ich schlage mich über diverse Waldwege und teilweise doch entlang der alten Linie durch nach Weil der Stadt.

Dieses Tier liegt hier wohl schon eine Weile
Hinter dem Bahnhof nehme ich die Spur der Würm wieder auf weil diese nun keine verkehrsreiche Straße mehr als Begleiter hat.
Von Merklingen ziehe ich über den Heuberg nach Hausen. Langsam wird es Zeit nach einer Unterkunft zu suchen. In Hausen finde ich nichts. Dank moderner Technik werde ich in der Hackermühle fündig. Das sind aber noch 6 Km Luftlinie. Leider muss ich 2 Km an der Straße entlang bis ich wieder auf naturnahe Wanderwege ausweichen kann. So umgehe ich Mühlhausen bis ich am Ortsausgang noch kurz das Fest des örtlichen Musikvereins besuche. Dann geht es immer an der Würm entlang bis ich unterhalb von Tiefenbronn an der Hackermühle eintreffe.

Die Würm in der nähe der Hackermühle
Die Hackermühle ist mit einer sehr guten Küche ausgestattet und verfügt über erstklassige Gästezimmer. Die Flasche Wein zu dem 4-Gänge-Menü sowie die über 40 Km sorgen für die nötige Bettschwere.
3. Tag: Hackermühle im Würmtal - Bretten
Freitag, 3. Juni 2011
Strecke: 38 Km – Gesamtstrecke: 99 Km
Höhenunterschiede: ↑ 350 m, ↓ 325 m
Gehzeit: 9 h 45 min
Am Morgen gehe ich gegen 8 Uhr 30 los und ziehe immer an der Würm entlang auf dem Würmtalradweg über Würm nach Pforzheim.

An der Würm stehen ein paar schöne alte Häuser!
An der Würmmündung in die Nagold treffe ich auf den offiziellen E1 der von Konstanz über den Hochschwarzwald nach Pforzheim führt. Von dort geht es dann durch Pforzheim durch: zuerst durch einen sehr schönen Park, dann durch die Innenstadt mit Fußgängerzone und dem Bahnhof.

Park in Pforzheim
Von dem geht es dann entlang einer Straße bis man Pforzheim wieder verlässt. Sobald man dann die Autobahn A8 unterwandert hat wird es wieder ländlicher und schöner. Es geht durch Ispringen durch und in der Neubausiedlung am nördlichen Ende gewinnt man an Höhe. Dann geht es in den Wald und auch dort geht es meist noch aufwärts. Dann bin ich oben auf den Hügelkuppen angekommen und als ich den Wald verlasse habe ich einen tollen Blick über die hügeligen Ausläufer des Odenwaldes.
Bis Pforzheim ging es immer am Grunde des Würmtals entlang – also hatte man wenig Weitblick. Ab Hier ändert sich das dann deutlich. Der Weg – ab Pforzheim mit einem weißen Andreaskreuz auf braunem Grund markiert – zieht hinab in ein schönes Tal und hinein nach Stein. Nach der ersten Radlerpause geht es wieder auf die Hügel hinauf und hinter dem Heuberg in den Wald. Wenn man den verlässt sieht man Rinklingen und Bretten im Tal vor einem liegen. Ich steige nach Rinklingen ab und gehe entlang der Bahnlinie nach Bretten.
Der Gasthof Hirsch sagt mir zu: Mit eigener Metzgerei und Hausbrauerei! Das Tagesessen ist heute ein Zwiebelrostbraten – was will Mann mehr? Im Biergarten sitzen auch noch andere Wanderer. Ich bin auf diesem Teil der Strecke also nicht mehr der Exot.
4. Tag: Bretten - Nußloch
Samstag, 4. Juni 2011
Strecke: 41 Km – Gesamtstrecke: 140 Km
Höhenunterschiede: ↑ 320 m, ↓ 320 m
Gehzeit: 10 h
Und wieder steigt man als erstes wieder auf die Höhen. Zwischen Feldern und Weinbergen hindurch geht es auch streckenweise durch Wälder. Dann steigt man wiedermal ab um nach Buchig zu kommen. Hinter dem Dorf geht es dann wieder rauf. Die ICE-Trasse ist gut erkennbar. Genau auf diese geht es jetzt zu. Ich erspare mir den Schlenker über Gochsheim und gehe über Oberacker nach Münzesheim-Ost. Hinter den Sportanlagen am Kraichbach erklimmt man wieder die Höhen. Die Kirschbäume hängen voll mit Kirschen. Es geht durch Weinberge immer leicht auf und ab bis ich nach einem Waldstück wieder mal ins Tal absteige um in den Ort Odenheim zu kommen. Das Gasthaus „Zum Ochsen“ hat als Tagesessen ein Rehragou – sehr gut! Im Biergarten kann man auch sehr schön in der Sonne die Zeit vertrödeln.
Hinter Odenheim geht es durch einen Hohlweg im Sandstein weiter. Hinter der zu kreuzenden Straße geht es im Wald steil aufwärts damit man dann wieder die Aussicht über das Kraichgau genießen kann. Die kleine Kapelle am Wege ist liebevoll geschmückt. Dann geht es aber auch schon wieder abwärts um nach Östringen zu kommen.

Das alte und das neue Rathaus von Östringen
Am Ortsausgang geht es am Sportplatz vorbei auf einen Trimm-Dich-Pfad. Hier verliert sich die Markierung etwas. Der Weg soll verlegt worden sein. Irgendwo habe ich mich wohl zu stark an der Karte und zu wenig an Wegzeichen orientiert. Als ich durch den Wald auf Mühlhausen zukomme weiß ich dann auch warum: Mühlhausen bekommt eine Ortsumgehung. Und da ist den Bauarbeiten wohl der Weg zum Opfer gefallen.
Bis man dann in der Dorfmitte ist gibt Mühlhausen nicht viel her. Der Weg am Bach entlang ist aber sehr schön. Schnell verlässt man Mühlhausen und man kommt nach Rotenberg mit seinem Schloss.

Rotenberg mit seinem Schloss
Ab hier verlasse ich den E1 weil ich morgen in Heidelberg sein will um von dort aus nach Hause zu fahren. Außerdem möchte ich gerne am Rand des Rheintals entlang gehen und auf den Königstuhl steigen.
Rauenberg, der nächste Ort, besteht zur Hälfte aus Baustellen: Der Ort wächst ständig. Die Nähe zum Hauptarbeitsgeber der Region – SAP – macht sich stark bemerkbar. Die einzige Unterkunft ist ein 4-Sterne-Hotel. Ich finde es nicht sehr ansprechend. Also ziehe ich trotz leichtem Regen weiter. Unter der Autobahn A6 hindurch geht es dann nach Wiesloch. Da hier die Sonne nochmal raus kommt lege ich eine Pause auf dem Marktplatz ein bevor ich auf Quartiersuche gehe. Da mich die Unterkünfte aber auch nicht wirklich ansprechen ziehe ich weiter nach Nußloch.
Vor Nußloch zieht sich eine uralte Transportbahn von den Steinbrüchen dahin. Ein interessantes relikt, das so heute sicher nicht mehr gebaut werden würde.
Am Hauptplatz gibt es ein tolles Restaurant mit spanischen Tapas. Da die Sonne wieder scheint lasse ich den Abend hier ausklingen. Mir wird die Weinkneipe um die Ecke als Unterkunft empfohlen. So beziehe ich dann nach dem spanischen Abendessen ein nettes Zimmer in Henkel’s Weinstube.
5. Tag: Nußloch - Heidelberg
Sonntag, 5. Juni 2011
Strecke: 19 Km – Gesamtstrecke: 159 Km
Höhenunterschiede: ↑ 570 m, ↓ 100 m
Gehzeit: 3 h
Von Nußloch ziehe ich hinauf auf den Hirschberg um dann immer auf dem Rücken bleibend nach Norden zu ziehen. So komme ich nach Leimen mit sporadischem Weitblick über das Rheintal. Von Leimen (118 m) geht es dann stetig bergauf durch den Rohrbacher Wald. Über „Drei Eichen“ (464 m) und den Leopoldstein (526 m) ziehe ich hinauf auf den Königstuhl (568 m). Der Blick ins Rheintal und auf Heidelberg belohnt die Mühe des kleinen Umweges.

Auf dem Königstuhl
Da leider die Zeit schon wieder zu Ende geht muss ich heute noch zurückfahren. Den Abstieg mache ich mit der alten Standseilbahn. Die untere Sektion ist komplett neu gebaut worden wogegen die obere Sektion zwar modernisiert wurde aber seine alte Holzwagen behalten hat.

Blick aus der Bergstation auf Heidelberg
Bei der Haltestelle Schloss steige ich aus um das weltberühmte Heidelberger Schloss zu besichtigen. Mit meinem Rucksack und den Wanderkleidern bin ich hier wieder der Exot.

Heidelberger 'Reihenhäuser'
Nach einem Bummel durch die Altstadt und einem Mittagessen in einem der kleinen Restaurants gehe ich zum Bahnhof wo mich der IC zurück nach Stuttgart und die Regionalbahn weiter nach Reutlingen bringt. Meine Frau und meine Kinder holen mich am Bahnhof ab.

Heidelberger Altstadthaus
Region: Mitteleuropa
Reisezeit: Fortlaufend
Prolog
Dieses Jahr stehen mir zum Weitwandern im Frühjahr nur ein paar Tage um Himmelfahrt zur Verfügung. Daher lohnt eine weite Anreise zur Fortsetzung einer der offenen Projekte nicht. Und warum in die Ferne schweifen wenn man im eigenen Land noch so viele unbekannte Flecken auf der Landkarte hat?
An Projektideen fehlt es wahrlich nicht. Einer der großen Fernwanderwege quer durch Europa - der E1 - geht nicht allzu weit bei uns vorbei. Wenn ich also Deutschland näher kennen lernen will kann ich mit vertretbarem Aufwand wieder mal direkt vor der Haustür einsteigen.
Da ich in den letzten Jahren in Richtung Süden schon das eine oder andere Projekt umgesetzt habe entscheide ich mich für die Süd-Nord-Richtung. Amazon bietet reichlich Literatur dazu. Ich entscheide mich für den Kompass Wanderführer „Europäischer Fernwanderweg E1: Nordsee-Bodensee-Gotthard (-Mittelmeer)“ und ein paar Topographische Wanderkarten vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg im Maßstab 1:50.000: Blatt 523 Tübingen Reutlingen, Blatt 502 Pforzheim, Blatt 516 Karlsruhe und Blatt 513 Mannheim Heidelberg. Diese Karten sind erfahrungsgemäß sehr genau, gut strukturiert und für solche Vorhaben bestens geeignet. Wenn man nur wenige Tage zur Verfügung hat sind das nicht allzu viele Karten, die man mitnehmen muss.
Die weiteren Anschlusskarten nach Norden sind nicht ganz so einfach zu identifizieren. Der Blattschnitt von Hessen ist nicht wirklich klar strukturiert. Aber bei einer ersten Etappe mit wenigen Tagen werde ich Baden-Württemberg wohl noch nicht verlassen.
Inhalt
Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Der Übersichtlichkeit halber hier das Verzeichnis der einzelnen Tagesetappen, die ich bisher gewandert bin:
- 1. Tag: Reutlingen - Weiler Hütte im Schönbuch (18 Km)
- 2. Tag: Weiler Hütte im Schönbuch – Hackermühle im Würmtal (43 Km)
- 3. Tag: Hackermühle im Würmtal - Bretten (38 Km)
- 4. Tag: Bretten - Nußloch (41 Km)
- 5. Tag: Nußloch - Heidelberg (19 Km)
- 6. Tag: Heidelberg – Kohlhof (Wilhelmsfeld) (16 Km)
- 7. Tag: Kohlhof - Lautertal / Reichenbach (39 Km)
- 8. Tag: Reichenbach (Elmshausen) - Ober-Ramstadt (20 Km)
- 9. Tag: Ober-Ramstadt - Jagdschloss Mönchsbruch (34 Km)
- 10. Tag: Jagdschloss Mönchsbruch - Eppstein (30 Km)
- 11. Tag: Eppstein - Aarbergen-Michelbach (40 Km)
- 12. Tag: Aarbergen-Michelbach - Weinähr (32 Km)
- 13. Tag: Weinähr - Siershahn (27 Km)
- 14. Tag: Siershahn - Bad Marienberg (Westerwald) (34 Km)
- 15. Tag: Bad Marienberg (Westerwald) - Würgendorf (35 Km)
- 16. Tag: Würgendorf - Lützel (43 Km)
- 17. Tag: Lützel - Rhein-Weser-Turm (18 Km)
- 18. Tag: Rhein-Weser-Turm - Kahler Asten (32 Km)
- 19. Tag: Kahler Asten - Petersborn (42 Km)
- 20. Tag: Petersborn - Marsberg (30 Km)
- 21. Tag: Marsberg - Essentho (4 Km)
- 22. Tag: Essentho - Willebadessen (33 Km)
- 23. Tag: Willebadessen - Horn (36 Km)
- 24. Tag: Horn - Lemgo (31 Km)
- 25. Tag: Lemgo - Aerzen (38 Km)
- 26. Tag: Aerzen - Bad Münder (32 Km)
- 27. Tag: Bad Münder - Riehe (28 Km)
- 28. Tag: Riehe - Steinhude (21 Km)
- 29. Tag: Steinhude - Bissendorf (38 Km)
- 30. Tag: Bissendorf - Groß Hehlen (38 Km)
- 31. Tag: Groß Hehlen - Wietzendorf (39 Km)
- 32. Tag: Wietzendorf - Behringen (30 Km)
- 33. Tag: Behringen - Handeloh (21 Km)
- 34. Tag: Handeloh - Neugraben-Fischbek (38 Km)
- 35. Tag: Neugraben-Fischbek - Billstedt (40 Km)
- 36. Tag: Billstedt - Witzhave (33 Km)
- 37.Tag: Witzhave - Mölln (32 Km)
- 38. Tag: Mölln - Groß Sarau (27 Km)
- 39. Tag: Groß Sarau - Techau (40 Km)
- 40. Tag: Techau - Sierksdorf (19 Km)
- 41. Tag: Sierksdorf - Neustadt in Hollstein (8 Km)
- 42. Tag: Neustadt in Hollstein - Niederkleveez (35 Km)
- 43. Tag: Niederkleveez - Preetz (28 Km)
- 44. Tag: Preetz - Strande (37 Km)
- 45. Tag: Strande - Eckernförde (34 Km)
- 46. Tag: Eckernförde (1 Km)
- 46. Tag: Eckernförde - Lottdorf (36 Km)
- 47. Tag: Lottdorf - Idstedt (27 Km)
- 48. Tag: Idstedt - Flensburg (29 Km)
- 49. Tag: Flensburg – Padborg (Pattburg) (13 Km)
Zwischenzeitlich bin ich auf dem E1 von Pforzheim in Richtung Süden unterwegs gewesen. Details zu dieser Tour findet hier im Tourenbericht "[DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden".
1. Etappe
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1. Tag: Reutlingen – Weiler Hütte im Schönbuch
Mittwoch, 1. Juni 2011
Strecke: 18 Km – Gesamtstrecke: 18 Km
Höhenunterschiede: ↑ 200 m, ↓ 200 m
Gehzeit: 3 h 45 min
Es ist schon recht spät als ich loskomme. Ich ziehe zwischen den Nordraumgemeinden hindurch bis ich nach Altenburg an den Neckar komme. Manch einer schaut mir interessiert nach: es gibt in unserer Gegend nicht so viele, die mit einem großen Rucksack um die Ortsteile wandern. Da gilt man schon als Exot.
Durch den Wald geht es aufwärts auf breiten Forstwegen zum Einsiedel. Ich bin weit und breit der einzige, der zu Fuß unterwegs ist. Dafür sind auf den Straßen umso mehr im Auto unterwegs. Entlang der Bebenhäuser Allee geht es auf den Schönbuch zu. Der Kiosk an der Zeitungseiche hat leider noch zu. Schade! Anita – die Pächterin seit ich denken kann – hat nicht mehr jeden Tag offen.
Auf der anderen Seite der Straße geht es durch ein Gatter – in der Kernzone des Schönbuchs wird das Wild durch Zäune daran gehindert die Straßen zu überqueren. Hier bin ich wieder vollkommen allein mit der Natur. Über einige Waldwege komme ich zur alten B27. Auch hier kann man nur durch wenige Gatter die Straße queren. Dann komme ich auf das Böblinger Sträßle – ein schnurgerader Waldweg. An Wildgehegen und Brunnen geht es vorbei bis ich nördlich wieder auf eine Straße – die B464 – stoße. Von dort geht es dann noch ein paar 100 Meter durch den Wald bis zur Weiler Hütte. Übernachten kann man hier nur nach Voranmeldung. Die kulinarische Versorgung ist aber sehr gut.
2. Tag: Weiler Hütte im Schönbuch – Hackermühle im Würmtal
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Donnerstag, 2. Juni 2011
Strecke: 43 Km – Gesamtstrecke: 61 Km
Höhenunterschiede: ↑ 510 m, ↓ 350 m
Gehzeit: 9 h 30 min
Heute Morgen geht es zunächst noch ein wenig durch den Schönbuch bis ich am Golfplatz Schaichhof den Wald verlasse. Hier ist heute reichlich Betrieb. Ein paar Meter weiter auf den Feldwegen in Richtung Altdorf bin ich dann aber schon wieder fast alleine. Kurz vor Altdorf mache ich noch einen Schlenker um den Würmursprung zu sehen. Ich werde der Würm vom Ursprung bis zur Mündung in die Nagold bei Pforzheim folgen.
Immer an der Würm entlang geht es durch Altdorf und durch die letzten Ausläufer des Schönbuchs. Im Wald verlasse ich kurz die Würm bis ich die Autobahn A81 gekreuzt haben und das Industriegebiet von Ehningen hinter mir gelassen habe. Das Mittagessen in der Pizzaria Da Leo war nicht ganz so der Hit. Die Würm führt mich aus dem Ort wieder heraus und durch ein wunderschönes Tal in Richtung Aidlingen. Hier kann man schon mal vergessen, dass man im Großraum Stuttgart unterwegs ist. Aber langsam häufen sich die Fahrradfahrer. Der Würmtalradweg scheint sehr beliebt zu sein.

Das junge Würmtal bei Aidlingen
An Aidlingen vorbei geht es immer am Waldrand entlang mit schönem Blick durch das Tal. In Grafenau führt eine große Straße an der Würm entlang: Grund genug von der Würm etwas Abstand zu nehmen. Die Idee auf der alten Eisenbahntrasse entlang zu wandern gestaltet sich schwieriger: Die Gleise liegen zwar noch sind aber so zugewachsen, dass kaum an ein schnelles vorrankommen zu denken ist. Eigentlich schade! Das wäre ein toller Rad- und Wanderweg.

Die alte Bahnlinie wird von der Natur zurückerobert
Ich schlage mich über diverse Waldwege und teilweise doch entlang der alten Linie durch nach Weil der Stadt.

Dieses Tier liegt hier wohl schon eine Weile
Hinter dem Bahnhof nehme ich die Spur der Würm wieder auf weil diese nun keine verkehrsreiche Straße mehr als Begleiter hat.
Von Merklingen ziehe ich über den Heuberg nach Hausen. Langsam wird es Zeit nach einer Unterkunft zu suchen. In Hausen finde ich nichts. Dank moderner Technik werde ich in der Hackermühle fündig. Das sind aber noch 6 Km Luftlinie. Leider muss ich 2 Km an der Straße entlang bis ich wieder auf naturnahe Wanderwege ausweichen kann. So umgehe ich Mühlhausen bis ich am Ortsausgang noch kurz das Fest des örtlichen Musikvereins besuche. Dann geht es immer an der Würm entlang bis ich unterhalb von Tiefenbronn an der Hackermühle eintreffe.

Die Würm in der nähe der Hackermühle
Die Hackermühle ist mit einer sehr guten Küche ausgestattet und verfügt über erstklassige Gästezimmer. Die Flasche Wein zu dem 4-Gänge-Menü sowie die über 40 Km sorgen für die nötige Bettschwere.
3. Tag: Hackermühle im Würmtal - Bretten
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Freitag, 3. Juni 2011
Strecke: 38 Km – Gesamtstrecke: 99 Km
Höhenunterschiede: ↑ 350 m, ↓ 325 m
Gehzeit: 9 h 45 min
Am Morgen gehe ich gegen 8 Uhr 30 los und ziehe immer an der Würm entlang auf dem Würmtalradweg über Würm nach Pforzheim.

An der Würm stehen ein paar schöne alte Häuser!
An der Würmmündung in die Nagold treffe ich auf den offiziellen E1 der von Konstanz über den Hochschwarzwald nach Pforzheim führt. Von dort geht es dann durch Pforzheim durch: zuerst durch einen sehr schönen Park, dann durch die Innenstadt mit Fußgängerzone und dem Bahnhof.

Park in Pforzheim
Von dem geht es dann entlang einer Straße bis man Pforzheim wieder verlässt. Sobald man dann die Autobahn A8 unterwandert hat wird es wieder ländlicher und schöner. Es geht durch Ispringen durch und in der Neubausiedlung am nördlichen Ende gewinnt man an Höhe. Dann geht es in den Wald und auch dort geht es meist noch aufwärts. Dann bin ich oben auf den Hügelkuppen angekommen und als ich den Wald verlasse habe ich einen tollen Blick über die hügeligen Ausläufer des Odenwaldes.
Bis Pforzheim ging es immer am Grunde des Würmtals entlang – also hatte man wenig Weitblick. Ab Hier ändert sich das dann deutlich. Der Weg – ab Pforzheim mit einem weißen Andreaskreuz auf braunem Grund markiert – zieht hinab in ein schönes Tal und hinein nach Stein. Nach der ersten Radlerpause geht es wieder auf die Hügel hinauf und hinter dem Heuberg in den Wald. Wenn man den verlässt sieht man Rinklingen und Bretten im Tal vor einem liegen. Ich steige nach Rinklingen ab und gehe entlang der Bahnlinie nach Bretten.
Der Gasthof Hirsch sagt mir zu: Mit eigener Metzgerei und Hausbrauerei! Das Tagesessen ist heute ein Zwiebelrostbraten – was will Mann mehr? Im Biergarten sitzen auch noch andere Wanderer. Ich bin auf diesem Teil der Strecke also nicht mehr der Exot.
4. Tag: Bretten - Nußloch
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Samstag, 4. Juni 2011
Strecke: 41 Km – Gesamtstrecke: 140 Km
Höhenunterschiede: ↑ 320 m, ↓ 320 m
Gehzeit: 10 h
Und wieder steigt man als erstes wieder auf die Höhen. Zwischen Feldern und Weinbergen hindurch geht es auch streckenweise durch Wälder. Dann steigt man wiedermal ab um nach Buchig zu kommen. Hinter dem Dorf geht es dann wieder rauf. Die ICE-Trasse ist gut erkennbar. Genau auf diese geht es jetzt zu. Ich erspare mir den Schlenker über Gochsheim und gehe über Oberacker nach Münzesheim-Ost. Hinter den Sportanlagen am Kraichbach erklimmt man wieder die Höhen. Die Kirschbäume hängen voll mit Kirschen. Es geht durch Weinberge immer leicht auf und ab bis ich nach einem Waldstück wieder mal ins Tal absteige um in den Ort Odenheim zu kommen. Das Gasthaus „Zum Ochsen“ hat als Tagesessen ein Rehragou – sehr gut! Im Biergarten kann man auch sehr schön in der Sonne die Zeit vertrödeln.
Hinter Odenheim geht es durch einen Hohlweg im Sandstein weiter. Hinter der zu kreuzenden Straße geht es im Wald steil aufwärts damit man dann wieder die Aussicht über das Kraichgau genießen kann. Die kleine Kapelle am Wege ist liebevoll geschmückt. Dann geht es aber auch schon wieder abwärts um nach Östringen zu kommen.

Das alte und das neue Rathaus von Östringen
Am Ortsausgang geht es am Sportplatz vorbei auf einen Trimm-Dich-Pfad. Hier verliert sich die Markierung etwas. Der Weg soll verlegt worden sein. Irgendwo habe ich mich wohl zu stark an der Karte und zu wenig an Wegzeichen orientiert. Als ich durch den Wald auf Mühlhausen zukomme weiß ich dann auch warum: Mühlhausen bekommt eine Ortsumgehung. Und da ist den Bauarbeiten wohl der Weg zum Opfer gefallen.
Bis man dann in der Dorfmitte ist gibt Mühlhausen nicht viel her. Der Weg am Bach entlang ist aber sehr schön. Schnell verlässt man Mühlhausen und man kommt nach Rotenberg mit seinem Schloss.

Rotenberg mit seinem Schloss
Ab hier verlasse ich den E1 weil ich morgen in Heidelberg sein will um von dort aus nach Hause zu fahren. Außerdem möchte ich gerne am Rand des Rheintals entlang gehen und auf den Königstuhl steigen.
Rauenberg, der nächste Ort, besteht zur Hälfte aus Baustellen: Der Ort wächst ständig. Die Nähe zum Hauptarbeitsgeber der Region – SAP – macht sich stark bemerkbar. Die einzige Unterkunft ist ein 4-Sterne-Hotel. Ich finde es nicht sehr ansprechend. Also ziehe ich trotz leichtem Regen weiter. Unter der Autobahn A6 hindurch geht es dann nach Wiesloch. Da hier die Sonne nochmal raus kommt lege ich eine Pause auf dem Marktplatz ein bevor ich auf Quartiersuche gehe. Da mich die Unterkünfte aber auch nicht wirklich ansprechen ziehe ich weiter nach Nußloch.
Vor Nußloch zieht sich eine uralte Transportbahn von den Steinbrüchen dahin. Ein interessantes relikt, das so heute sicher nicht mehr gebaut werden würde.
Am Hauptplatz gibt es ein tolles Restaurant mit spanischen Tapas. Da die Sonne wieder scheint lasse ich den Abend hier ausklingen. Mir wird die Weinkneipe um die Ecke als Unterkunft empfohlen. So beziehe ich dann nach dem spanischen Abendessen ein nettes Zimmer in Henkel’s Weinstube.
5. Tag: Nußloch - Heidelberg
Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Sonntag, 5. Juni 2011
Strecke: 19 Km – Gesamtstrecke: 159 Km
Höhenunterschiede: ↑ 570 m, ↓ 100 m
Gehzeit: 3 h
Von Nußloch ziehe ich hinauf auf den Hirschberg um dann immer auf dem Rücken bleibend nach Norden zu ziehen. So komme ich nach Leimen mit sporadischem Weitblick über das Rheintal. Von Leimen (118 m) geht es dann stetig bergauf durch den Rohrbacher Wald. Über „Drei Eichen“ (464 m) und den Leopoldstein (526 m) ziehe ich hinauf auf den Königstuhl (568 m). Der Blick ins Rheintal und auf Heidelberg belohnt die Mühe des kleinen Umweges.

Auf dem Königstuhl
Da leider die Zeit schon wieder zu Ende geht muss ich heute noch zurückfahren. Den Abstieg mache ich mit der alten Standseilbahn. Die untere Sektion ist komplett neu gebaut worden wogegen die obere Sektion zwar modernisiert wurde aber seine alte Holzwagen behalten hat.

Blick aus der Bergstation auf Heidelberg
Bei der Haltestelle Schloss steige ich aus um das weltberühmte Heidelberger Schloss zu besichtigen. Mit meinem Rucksack und den Wanderkleidern bin ich hier wieder der Exot.

Heidelberger 'Reihenhäuser'
Nach einem Bummel durch die Altstadt und einem Mittagessen in einem der kleinen Restaurants gehe ich zum Bahnhof wo mich der IC zurück nach Stuttgart und die Regionalbahn weiter nach Reutlingen bringt. Meine Frau und meine Kinder holen mich am Bahnhof ab.

Heidelberger Altstadthaus
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