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luvohhs Reisebericht war schuld. Genau genommen dieser eine Satz daraus: Für die Strecke von Rotenburg nach Verden hatte ich mir bei naviki einen Track herunter geladen, dem ich einfach nur folgen wollte. Schon als ich ihn las, war mir klar, dass er Nachwirkungen haben würde.
Als sich für das bevorstehende Wochenende Möglichkeiten abzeichneten, die vorher noch nicht vorhanden waren, fand ich mich am Rechner wieder. „naviki“ tippte ich in die Browserzeile. Ich sah: „Cycling route planner“ und: „Work out cycling route“. Oh, Selberbauen! Das war ja noch besser als gedacht! In das Kästchen bei „destination“ tippte ich „Bützow“.
Das Ergebnis war ein gps-track, der, nach Import in ein anderes Programm, 10 Seiten ausgedruckte Karte ergab. Das Ganze in einer Vergrößerung, in der man relativ viele Ortsnamen lesen konnte. Nicht ganz Schaumermal-Reisen, aber fast. Eher Radwege-Hopping. Spannend.
Tag 1:
Freitag mittag. Der Morgen war eisig kalt gewesen. Als die Sonne raus kam und langsam wärmte, stieg mit der Temperatur auch die Reiselust. Zum Glück kann ich meine Radtaschen inzwischen in Rekordgeschwindigkeit packen: In die eine Tasche kommen die Nacht-Utensilien, in die andere Wechselklamotten und Kocher, dann noch 1. Hilfe-Tasche und Wasser, Regenkleidung, und, in die Zwischenräume, etwas Brot, Käse und Oliven (erprobt perfektes, weil schön salziges Radltourfutter). Noch ein paar Vorräte für abends dazu, das Zelt, die Evazote, die Crocs drauf und fertig. Los!
Bei bester Laune radelte ich raus aus der Kleinstadt, noch auf Wegen, die schon länger kenne, von diversen abendlichen Radlrunden. Weiter ins nächste Dorf. Interessante Abzweige, hier war ich noch nie ...
... und dort nicht mit dem Fahrrad. Zu Fuß, ja, das kam mir bekannt vor: Naturschutzgebiet Otternhagener Moor und E1 – hier hatte ich vor längerer Zeit mal überlegt, wo abbiegen, und später Teepause gemacht. Per pedes dauert das, bis man da ankommt, mit dem Radl ging alles ganz schnell. Erstmal weiter auf dem E1.
Im Wald am Horizont hatte ich damals die Mücken verflucht. Kein Problem jetzt, die erwischen mich nicht. Auch kein kläffender Vierbeiner diesmal in der Nähe der Blaubeerplantage, den hatte ich eigentlich erwartet. Dafür bildschöne Fliegenpilze, aufgereiht am Wegesrand. Hier mal der Kleinste
Die Sonne strahlte, aber es war noch immer verhältnismäßig kalt, auch wegen des Winds. Sobald ich anhielt, konnte ich deutlich spüren, wie die Beine auftauten. Unter dem Windbreaker war zwar alles warm, der war aber zu kurz. Und das Wasser in der Trinkflasche hatte sich in Eiswasser verwandelt, wovon man gar nicht viel trinken mochte: Nächstes Mal muss eine Thermosflasche mit.
Auf den Feldern war die Maisernte in vollem Gang, jedoch waren kaum Menschen zu sehen. Dann doch, überraschend, im nächsten Dorf eine Gruppe Leute: am Brelinger Bratwurststand. Den kenne ich, sonst aus etwas anderer Richtung kommend, als Autofahrerin, und wie immer verblüffte mich auch dieses Mal die Existenz dieser plötzlichen Enklave, mit scheinbar immerwährend glühendem Grillfeuer, so gut wie mitten im Nichts
Die Gäste umgaben weiße Wolken von Atemluft. Einhellig wurde das Schaschlik gelobt, knapp Neuigkeiten ausgetauscht. Tradition, wahrscheinlich täglich um diese Uhrzeit (Edit: Besser Ortskundige sagen: inzwischen nur noch freitags). Selbige passte zum Angebot, also beschloss ich, ebenfalls eine kleine Pause einzulegen. Ein frisch gegrilltes und wirklich gutes Nackensteak später fotografierte dann ich noch die daneben liegende Stätte geistiger Nahrung
und überquerte die Hauptstraße L383, weiter dem gespeicherten Track hinterher.
Kein E1 mehr jetzt. Erst durch das Dorf Elze, dann die Autobahn überquert und rein in den Forst Rundholz, das hieß: Ab sofort himmlische Ruhe, ein paar Jogger, Vogelgezwitscher. Und das so nah an der A7.
Dann wieder folgten ausgedehnte Felder und Wiesen
und ein gut zu fahrender Weg neben der kopfsteinbepflasterten Straße. Da hatte jemand ein Herz für Radfahrer! Danke!
In Wietze ein Schild: Zeltplatz. Es war noch zu früh, aber ich war neugierig. Ich fand einen hübsch gelegen kleinen Campingplatz, aber keinen Zettel mit Kontaktdaten. Gut, dann nur ein Wegpunkt ins gps, für den Zeltplatz-Fundus. Unterwegs war ich inzwischen auf dem Radweg R8.
Jetzt weiter in Richtung Winsen, auf dem Aller-Radweg, mitten durch Dorf-Idylle und Sonntagsausflugsoptik. An sonnigen Wochenenden wimmelt es hier bestimmt nur so vor Radtouristen.
Auf dem Campingplatz in Winsen an der Aller prangten die Wohnmobile, gut sichtbar schon von der Brücke aus. Ich ließ ihn links liegen und fuhr weiter.
„Campingpark Südheide“ hörte sich zwar auch nicht nach kleinem, ruhigen Platz an, aber gut, mal anschauen. Pluspunkt Nr. 1: der Platz lag nicht direkt an der stark von LKWs befahrenen L180. Hmmm. Nach kurzem Zögern und einem Blick auf die Uhr checkte ich dann doch ein und hatte Glück: die kleine Zeltwiese lag direkt am kleinen Flüsschen Örtze, und ich hatte sie ganz für mich alleine.
Pilze gab's auch, wenn auch keine pfannentauglichen Sorten (wieder mal die falschen Schwefelköpfe)
Grauer Faltentintling?
Pluspunkt Nr. 2: Die Heizung in den Sanitäranlagen war angeschaltet. Wunderbar! Ich füllte meine Wasserflasche mit heißem Wasser, weil ich noch Tee kochen wollte und deponierte sie erstmal im Fußraum des Schlafsacks. Wow! Beste Idee ever!! Kurzentschlossen kochte ich das Kartoffelpü und den Tee mit den Eiswasservorräten, der Sonnenuntergang gab alles und die Örtze plätscherte leise vor sich hin. Perfekt!
Tag 2:
Die Nacht wurde wieder kalt, aber die Wärmflasche war klasse! Im Zelt waren es knapp 2 Grad, draußen gab es ziemlich sicher Minusgrade. Am nächsten Morgen war alles von Rauhreif überzogen, nur der Platz um mein Zelt nicht. War das die Wirkung meiner Wärmflasche? Kurze Zeit später bildeten sich doch noch Eiskristalle am Zelt und auf der Wiese um das Zelt herum. Seltsam.
Ich beschloss, zusammenzupacken und für Kaffee ein Stückchen zurück nach Winsen zu fahren. Zum Glück hatte ich zuhause spontan zum Schluss noch die Handschuhe in die Tasche geworfen, um die war ich jetzt wirklich froh. Frühstück gab’s auf einer Bank in der Sonne. Der Tag versprach wärmer zu werden als der vorhergehende.
Nach einem Stück an der L180 entlang konnte ich dann in den Wald abbiegen. Links von mir mäanderte die Örtze, die hier viel schmaler war als am Zeltplatz. Der Weg durch den Wald fuhr sich angenehm: Neben einer matschig-sandigen Variante gab es einen weiteren kleinen Weg, extra für Fußgänger und Radfahrer, der sehr gut zu befahren war. So konnte man auch den Hirschlausfliegen prima entkommen – die entdeckten mich, als ich Preiselbeeren fotografieren wollte. Nix wie weg hier ...
Am Waldrand entlang wurde es besser, da etwas Wind aufkam.
Es folgt erneut ein Stückchen Straße, niemand war unterwegs
dann ging die Strecke durch 3 x Hustedt: Dorf, Jägerei und Bahnhof.
Der Weg war zunächst prima zu befahren, die Sonne leuchtete durch die Gräser, es war einfach wunderschön hier
und, Überraschung: am Waldrand gab es endlich mal genießbare, wenn auch lange zu kochende oder bratende Pilze: Reizker!
Der Weg blieb schön bis zur nächsten Schutzhütte, die wiederum am E1 lag, der hier querte.
Aber ab dort sah es sehr sandig aus, dazu hatten sich viele große Pfützen verteilt.
Bald war zu erkennen: Es gab keine Möglichkeit mehr, hier fahrend durchzukommen. Landschaftlich war’s aber so schön, dass ich nicht umdrehen wollte.
So gut wie alle abzweigenden Forstwege sahen besser befahrbar aus, jedenfalls die ersten paar Meter ...
und hier steht noch eins dieser Verkehrsschilder mit den alten Symbolen, von denen es leider fast gar keine mehr gibt
Einige Zeit später stand auf einem Wegweiser 3,3 km bis Rebberlah. Na gut, die kann man auch laufen, so weit ist das ja nicht. Und beim Laufen kann man mehr Fotos machen
Reifen, paniert
und mehr Pilze sehen
... kleiner Pilz mitten auf den Fahrspuren – wenn das nicht angewandter Optimismus ist
Warum hat der Pilzsammler diesen Pilz auf dem rechten Foto eigentlich nicht mitgenommen?
Ab kurz vor Rebberlah wurden die Wege dann, wie erhofft, wieder leichter befahrbar. Das mit einem Tor & Zaun gesicherte Wildschutzgebiet vor Starkshorn hätte ich wohl durchqueren dürfen, auch stand an dessen Anfang eine weitere der in dieser Gegend wirklich kleinen (ca. 1.80 m breiten) Schutzhütten: eher der Typ Buswartehäuschen mit einer Bank darin.
Bei der nächste Waldstrecke hatten die Wegeplaner wieder einen gut befestigten zusätzlichen Weg für Fußgänger und Radfahrer angelegt: Schon viel besser! Dann hätte ich, laut track, die folgende Eisenbahntrasse queren müssen, aber ich hatte nicht auf's gps geschaut. Egal, der Weg links daneben fuhr sich ebenso gut und ich querte später.
In Suderburg am Hardausee hätte sich die nächste Übernachtungsmöglichkeit ergeben. Auch hier hatte schon mal ein kleines Nordlichtertreffen stattgefunden (Bilder ab hier) An der Kreuzung bei Unterlüß, wo der nächste Bahnhof lag, beschloss ich jedoch, mal nach Zugverbindungen nach Bützow zu schauen. Das Ergebnis entpuppte sich als derart praktisch, dass ich den weiteren Tag mit DB-Hopping verbrachte, was es ermöglichte, gerade richtig zum ODS-Warnow-Paddeltour-Feuer in Bützow einzutreffen
Tag 3:
Während die Paddler sich wieder auf's Wasser begaben
begleitete ich sie (einigermaßen ) per Fahrrad: Ich folgte zunächst dem Radweg Berlin-Kopenhagen. Zwar eigentlich in die falsche Richtung, das war aber in diesem Fall egal, weil es nur eine Strecke entlang der anderen Warnow-Seite bedeutete
Nach Bützow folgten die Orte Wolken und Zepelin
Schlehen sind tatsächlich genießbarer nach dem ersten Frost
und dann ging es schön hügelig, und teilweise über unbefestigte Straßen, über Oettelin, Mistorf und den Rastplatz Werle
zum gemeinsamen Packen für die Heimreise auf den Campingplatz in Schwaan.
Fazit:
Langsame Anreisen zu ODS-Treffen machen wirklich Spaß und lassen sich per naviki prima planen. Man sollte nur ein bisschen mehr Zeit haben
Als sich für das bevorstehende Wochenende Möglichkeiten abzeichneten, die vorher noch nicht vorhanden waren, fand ich mich am Rechner wieder. „naviki“ tippte ich in die Browserzeile. Ich sah: „Cycling route planner“ und: „Work out cycling route“. Oh, Selberbauen! Das war ja noch besser als gedacht! In das Kästchen bei „destination“ tippte ich „Bützow“.
Das Ergebnis war ein gps-track, der, nach Import in ein anderes Programm, 10 Seiten ausgedruckte Karte ergab. Das Ganze in einer Vergrößerung, in der man relativ viele Ortsnamen lesen konnte. Nicht ganz Schaumermal-Reisen, aber fast. Eher Radwege-Hopping. Spannend.
Tag 1:
Freitag mittag. Der Morgen war eisig kalt gewesen. Als die Sonne raus kam und langsam wärmte, stieg mit der Temperatur auch die Reiselust. Zum Glück kann ich meine Radtaschen inzwischen in Rekordgeschwindigkeit packen: In die eine Tasche kommen die Nacht-Utensilien, in die andere Wechselklamotten und Kocher, dann noch 1. Hilfe-Tasche und Wasser, Regenkleidung, und, in die Zwischenräume, etwas Brot, Käse und Oliven (erprobt perfektes, weil schön salziges Radltourfutter). Noch ein paar Vorräte für abends dazu, das Zelt, die Evazote, die Crocs drauf und fertig. Los!
Bei bester Laune radelte ich raus aus der Kleinstadt, noch auf Wegen, die schon länger kenne, von diversen abendlichen Radlrunden. Weiter ins nächste Dorf. Interessante Abzweige, hier war ich noch nie ...
... und dort nicht mit dem Fahrrad. Zu Fuß, ja, das kam mir bekannt vor: Naturschutzgebiet Otternhagener Moor und E1 – hier hatte ich vor längerer Zeit mal überlegt, wo abbiegen, und später Teepause gemacht. Per pedes dauert das, bis man da ankommt, mit dem Radl ging alles ganz schnell. Erstmal weiter auf dem E1.
Im Wald am Horizont hatte ich damals die Mücken verflucht. Kein Problem jetzt, die erwischen mich nicht. Auch kein kläffender Vierbeiner diesmal in der Nähe der Blaubeerplantage, den hatte ich eigentlich erwartet. Dafür bildschöne Fliegenpilze, aufgereiht am Wegesrand. Hier mal der Kleinste
Die Sonne strahlte, aber es war noch immer verhältnismäßig kalt, auch wegen des Winds. Sobald ich anhielt, konnte ich deutlich spüren, wie die Beine auftauten. Unter dem Windbreaker war zwar alles warm, der war aber zu kurz. Und das Wasser in der Trinkflasche hatte sich in Eiswasser verwandelt, wovon man gar nicht viel trinken mochte: Nächstes Mal muss eine Thermosflasche mit.
Auf den Feldern war die Maisernte in vollem Gang, jedoch waren kaum Menschen zu sehen. Dann doch, überraschend, im nächsten Dorf eine Gruppe Leute: am Brelinger Bratwurststand. Den kenne ich, sonst aus etwas anderer Richtung kommend, als Autofahrerin, und wie immer verblüffte mich auch dieses Mal die Existenz dieser plötzlichen Enklave, mit scheinbar immerwährend glühendem Grillfeuer, so gut wie mitten im Nichts
Die Gäste umgaben weiße Wolken von Atemluft. Einhellig wurde das Schaschlik gelobt, knapp Neuigkeiten ausgetauscht. Tradition, wahrscheinlich täglich um diese Uhrzeit (Edit: Besser Ortskundige sagen: inzwischen nur noch freitags). Selbige passte zum Angebot, also beschloss ich, ebenfalls eine kleine Pause einzulegen. Ein frisch gegrilltes und wirklich gutes Nackensteak später fotografierte dann ich noch die daneben liegende Stätte geistiger Nahrung
und überquerte die Hauptstraße L383, weiter dem gespeicherten Track hinterher.
Kein E1 mehr jetzt. Erst durch das Dorf Elze, dann die Autobahn überquert und rein in den Forst Rundholz, das hieß: Ab sofort himmlische Ruhe, ein paar Jogger, Vogelgezwitscher. Und das so nah an der A7.
Dann wieder folgten ausgedehnte Felder und Wiesen
und ein gut zu fahrender Weg neben der kopfsteinbepflasterten Straße. Da hatte jemand ein Herz für Radfahrer! Danke!
In Wietze ein Schild: Zeltplatz. Es war noch zu früh, aber ich war neugierig. Ich fand einen hübsch gelegen kleinen Campingplatz, aber keinen Zettel mit Kontaktdaten. Gut, dann nur ein Wegpunkt ins gps, für den Zeltplatz-Fundus. Unterwegs war ich inzwischen auf dem Radweg R8.
Jetzt weiter in Richtung Winsen, auf dem Aller-Radweg, mitten durch Dorf-Idylle und Sonntagsausflugsoptik. An sonnigen Wochenenden wimmelt es hier bestimmt nur so vor Radtouristen.
Auf dem Campingplatz in Winsen an der Aller prangten die Wohnmobile, gut sichtbar schon von der Brücke aus. Ich ließ ihn links liegen und fuhr weiter.
„Campingpark Südheide“ hörte sich zwar auch nicht nach kleinem, ruhigen Platz an, aber gut, mal anschauen. Pluspunkt Nr. 1: der Platz lag nicht direkt an der stark von LKWs befahrenen L180. Hmmm. Nach kurzem Zögern und einem Blick auf die Uhr checkte ich dann doch ein und hatte Glück: die kleine Zeltwiese lag direkt am kleinen Flüsschen Örtze, und ich hatte sie ganz für mich alleine.
Pilze gab's auch, wenn auch keine pfannentauglichen Sorten (wieder mal die falschen Schwefelköpfe)
Grauer Faltentintling?
Pluspunkt Nr. 2: Die Heizung in den Sanitäranlagen war angeschaltet. Wunderbar! Ich füllte meine Wasserflasche mit heißem Wasser, weil ich noch Tee kochen wollte und deponierte sie erstmal im Fußraum des Schlafsacks. Wow! Beste Idee ever!! Kurzentschlossen kochte ich das Kartoffelpü und den Tee mit den Eiswasservorräten, der Sonnenuntergang gab alles und die Örtze plätscherte leise vor sich hin. Perfekt!
Tag 2:
Die Nacht wurde wieder kalt, aber die Wärmflasche war klasse! Im Zelt waren es knapp 2 Grad, draußen gab es ziemlich sicher Minusgrade. Am nächsten Morgen war alles von Rauhreif überzogen, nur der Platz um mein Zelt nicht. War das die Wirkung meiner Wärmflasche? Kurze Zeit später bildeten sich doch noch Eiskristalle am Zelt und auf der Wiese um das Zelt herum. Seltsam.
Ich beschloss, zusammenzupacken und für Kaffee ein Stückchen zurück nach Winsen zu fahren. Zum Glück hatte ich zuhause spontan zum Schluss noch die Handschuhe in die Tasche geworfen, um die war ich jetzt wirklich froh. Frühstück gab’s auf einer Bank in der Sonne. Der Tag versprach wärmer zu werden als der vorhergehende.
Nach einem Stück an der L180 entlang konnte ich dann in den Wald abbiegen. Links von mir mäanderte die Örtze, die hier viel schmaler war als am Zeltplatz. Der Weg durch den Wald fuhr sich angenehm: Neben einer matschig-sandigen Variante gab es einen weiteren kleinen Weg, extra für Fußgänger und Radfahrer, der sehr gut zu befahren war. So konnte man auch den Hirschlausfliegen prima entkommen – die entdeckten mich, als ich Preiselbeeren fotografieren wollte. Nix wie weg hier ...
Am Waldrand entlang wurde es besser, da etwas Wind aufkam.
Es folgt erneut ein Stückchen Straße, niemand war unterwegs
dann ging die Strecke durch 3 x Hustedt: Dorf, Jägerei und Bahnhof.
Der Weg war zunächst prima zu befahren, die Sonne leuchtete durch die Gräser, es war einfach wunderschön hier
und, Überraschung: am Waldrand gab es endlich mal genießbare, wenn auch lange zu kochende oder bratende Pilze: Reizker!
Der Weg blieb schön bis zur nächsten Schutzhütte, die wiederum am E1 lag, der hier querte.
Aber ab dort sah es sehr sandig aus, dazu hatten sich viele große Pfützen verteilt.
Bald war zu erkennen: Es gab keine Möglichkeit mehr, hier fahrend durchzukommen. Landschaftlich war’s aber so schön, dass ich nicht umdrehen wollte.
So gut wie alle abzweigenden Forstwege sahen besser befahrbar aus, jedenfalls die ersten paar Meter ...
und hier steht noch eins dieser Verkehrsschilder mit den alten Symbolen, von denen es leider fast gar keine mehr gibt
Einige Zeit später stand auf einem Wegweiser 3,3 km bis Rebberlah. Na gut, die kann man auch laufen, so weit ist das ja nicht. Und beim Laufen kann man mehr Fotos machen
Reifen, paniert
und mehr Pilze sehen
... kleiner Pilz mitten auf den Fahrspuren – wenn das nicht angewandter Optimismus ist
Warum hat der Pilzsammler diesen Pilz auf dem rechten Foto eigentlich nicht mitgenommen?
Ab kurz vor Rebberlah wurden die Wege dann, wie erhofft, wieder leichter befahrbar. Das mit einem Tor & Zaun gesicherte Wildschutzgebiet vor Starkshorn hätte ich wohl durchqueren dürfen, auch stand an dessen Anfang eine weitere der in dieser Gegend wirklich kleinen (ca. 1.80 m breiten) Schutzhütten: eher der Typ Buswartehäuschen mit einer Bank darin.
Bei der nächste Waldstrecke hatten die Wegeplaner wieder einen gut befestigten zusätzlichen Weg für Fußgänger und Radfahrer angelegt: Schon viel besser! Dann hätte ich, laut track, die folgende Eisenbahntrasse queren müssen, aber ich hatte nicht auf's gps geschaut. Egal, der Weg links daneben fuhr sich ebenso gut und ich querte später.
In Suderburg am Hardausee hätte sich die nächste Übernachtungsmöglichkeit ergeben. Auch hier hatte schon mal ein kleines Nordlichtertreffen stattgefunden (Bilder ab hier) An der Kreuzung bei Unterlüß, wo der nächste Bahnhof lag, beschloss ich jedoch, mal nach Zugverbindungen nach Bützow zu schauen. Das Ergebnis entpuppte sich als derart praktisch, dass ich den weiteren Tag mit DB-Hopping verbrachte, was es ermöglichte, gerade richtig zum ODS-Warnow-Paddeltour-Feuer in Bützow einzutreffen
Tag 3:
Während die Paddler sich wieder auf's Wasser begaben
begleitete ich sie (einigermaßen ) per Fahrrad: Ich folgte zunächst dem Radweg Berlin-Kopenhagen. Zwar eigentlich in die falsche Richtung, das war aber in diesem Fall egal, weil es nur eine Strecke entlang der anderen Warnow-Seite bedeutete
Nach Bützow folgten die Orte Wolken und Zepelin
Schlehen sind tatsächlich genießbarer nach dem ersten Frost
und dann ging es schön hügelig, und teilweise über unbefestigte Straßen, über Oettelin, Mistorf und den Rastplatz Werle
zum gemeinsamen Packen für die Heimreise auf den Campingplatz in Schwaan.
Fazit:
Langsame Anreisen zu ODS-Treffen machen wirklich Spaß und lassen sich per naviki prima planen. Man sollte nur ein bisschen mehr Zeit haben
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