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Nachdem die erste Tour an Rhein und Ahr mit Lastenliegetrike und Hunden gut funktioniert hat und ich diesen Sommer noch eine Woche Zeit hatte, habe ich mir kurzentschlossen den Mainradweg, genaugenommen den Teil von Bamberg nach Mainz, vorgenommen. Ich konnte erst Montag Mittag los fahren und musste/wollte am Sonntag Nachmittag wieder in Mainz sein, also habe ich mich mit meinem Gefährt nicht an die ganze Strecke getraut. Bamberg-Mainz kam mir realistisch vor, was sich auch bestätigt hat. Am Ende standen 460 km auf dem Tacho, was in der zur Verfügung stehenden Zeit stressfrei zu fahren war und noch Zeit für gemütliche Mittagspausen und entspanntes vor dem Zelt rumgammeln ließ.
Montag mittag geht es in Bamberg los. Natürlich fängt es, kaum fahre ich los, an zu regnen. Also schaue ich mir Bamberg nicht genauer an, sondern will möglichst schnell weg. Schade, Bamberg hätte bestimmt einen genaueren Blick verdient. Nachdem ich ein paar Kilometer durch den Ort und an der Pegnitz entlang meinen Weg gesucht habe, geht es richtig los.

Besonders umwerfend ist der Weg noch nicht. Es geht oft durch Ortsausläufer durch und die Wegführung ist oft recht weit weg vom Main. Dementsprechend und weil es oft tröpfelt und regnet, mache ich kaum Fotos.
Der Streckenführung verdanke ich aber eine Antwort auf eine Frage, die mich schon seit Jahren umtreibt. Endlich erfahre ich, wo die Schrauben zu Hause sind!


Mein Tagesziel ist Schweinfurt.

Die Beschilderung auf dem Mainradweg ist eigentlich durchgehend sehr gut, man sollte aber immer den nächsten größeren Ort im Kopf haben, da auf den Wegweisern meistens nur der nächste Ort und der nächste größere Ort angegeben ist. Die Symbole des Mainradwegs sind nicht durchgehend an den Wegweisern zu finden. Zumindest eine große Übersichtkarte (oder ein wenig Ortskenntnis) soll mal also haben. Ich hatte die kostenlose Fernradwegekarte des Bayernnetz für Radler dabei, diese hat völlig ausgereicht. An ein, zwei Stellen zog ich noch sicherheitshalber die elektronischen Helferlein hinzu, es wäre aber auch ohne gegangen.
Ein paar Kilometer vor Schweinfurt erwischt mich aber ein Unwetter, das sich gewaschen hat. Ich stolpere über einen Gasthof, der noch bezahlbare, freie Zimmer und Mitleid mit kleinen, dicken, nassen Radlern und angefeuchteten Hunden hat und ich bleibe die Nacht da. So fängt der Zelturlaub doch gut an.

Nachdem ich, Wolle und Lise wieder trocken gelegt sind, gehen wir nach unten in die Gastwirtschaft. Ich lasse es mir fränkisch-deftig mit Schweinelende und einer Apfelschorle von der eigenen Streuobstwiese schmecken. Zum Glück habe ich mich inzwischen soweit an Kümmel gewöhnt, dass ich nicht mehr sofort Würgreflexe bekomme. Ansonsten wäre ich auf der Tour wohl verhungert. Ich bin mir sicher, dass sogar im Apfelsaft und im Fühstückskaffee Kümmel waren.

Derweil schäkert der komplette Gastraum mit Wolle und Lise. Ich kann gar nicht schnell genug "Nein!!!" rufen und schon bekommen sie vom Nebentisch jeder eine Schnitzelhälfte zugesteckt. Den Hunden macht Kümmel gar nichts, also hätten wir innerhalb von zwei Sekunden glückliche Hunde, grinsende Gäste und eine innerlich die Augen verdrehende Chouchen, die ihre gesamte Erziehungsarbeit (wieder einmal) davon schwimmen sieht. Vom Kellner bekommen sie dann auch noch was. Egal, ich kapituliere, sollen doch die Leute und die Hunde ihren Spaß haben; ich widme mich einfach weiter meiner gekümmelten Apfelschorle, dem gekümmelten Pürree, der Kümmellende und dem gemischen Kümmel-Salat.
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