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Wie sicherlich längst bekannt, bastele ich an einem eigenen Fernwanderweg über die Alpen als Alternative zum überlaufenen E5. Da ich jetzt etwaige Interessenten an der Route nicht einfach ins Ungewisse rennen lassen kann, indem ich die Route nur am PC durchrechne, wandere ich alle Etappen und Abschnitte selber ab.
Anfang Oktober ergab sich nach einer Schlechtwetterphase mit Schnee bis runter auf teilweise 800m ein Zwischenhoch im südlichen Teil der Schweiz, welche ich zum "Abhaken" des Südabschnitts nutzen konnte. Dieser beginnt beim Vorderrhein (Rein Anteriur) bei Trun bzw. Sumvitg, verläuft von dort zur und über die Greina, die Camadra Ebene, das Val di Campo, Lukmanierpaß und Cadlimoebene und endet letztendlich in Airolo.
Tag 1 - 7.10.2016 - Sumvitg - Cna Terri (1400Hm Aufstieg, 300Hm Abstieg, 19km, 5.5 Stunden reine Gehzeit, 6.5 Stunden total)
Um 9 Uhr morgens spuckt mich der Zug bei Sumvitg Cumpadials aus. Die Haltestelle habe ich gewählt, um einen kurzen Blick auf den dortigen Campingplatz werfen zu können, welcher einer der möglichen Übernachtungsplätze entlang des B1 darstellt. Der Platz direkt am Bahnhof ist klein, schweiztypisch sauber und ohne überflüssigen Luxus - ideal. Weiter geht es nach Cumpadials selbst, auf der vergeblichen Suche nach Einkaufsmöglichkeiten. Diese finde ich dann in Form eines Volgs im Dorfzentrum von Surrein, dem nächsten Ziel auf der Etappe. Spätestens ab hier finden sich dann auch durchgehend Wegweiser, welche die Richtung zur Terrihütte zeigen, dem Ziel der Tagesetappe.

Volg in Surrein - etwa 1 Gehstunde vom Bahnhof Cumpaidals entfernt
Von der Kirche in Surrein aus geht es direkt in den etwas östlich davon gelegenen tiefen Taleinschnitt des Val Sumvitgs hinein und einen schattigen Pfad entlang des steilen Westufers des Rein Sumvitgs zum ersten Zwischenziel - Val auf 1200m (45min ab Surrein). Hier befindet sich ein Restaurant, sollte einen schon der Hunger plagen.

Beim Einstieg in das Val Sumvitg kommen die Brigelser Hörner in Sicht.

Eher unüblich - schattiger Laubwald auf einer Bergtour

Kurze Engstelle unterwegs

Val auf 1200m ist erreicht...

... und durchquert. Hinten rechts die Brigelser Hörner, das Val Punteglias als Einschnitt und kinks daneben Posta Biala und Piz Avat. Hinter den beiden Ketten verläuft die Alpinetappe des B1 durch Val Frisal, Punteglias und Gliems.
Von hier folgt der Weg der Fahrstraße und verläßt diese nur einmal kurz bei Acla Mulin, um einen Abstecher über eine Hängebrücke zu nehmen. Kurz danach erreiche ich das leider aufgegebene Tenigerbad, welches eventuell mit Eröffnung des Schweizer Nationalparks Park Adula eine neue Funktion erhalten könnte.

Hängebrücke
Eine Kurve danach splittet sich der Weg, und beide Fahrwege sind mit "Cna Terri" beschriftet. Hier treffe ich die richtige Wahl, den oberen, ungeteerten Weg zu nehmen, welcher auf der westlichen Talseite bis zum Stausee verläuft, und dort bei der Mauer auf den anderen Weg trifft. Viel schenken sich die Wege nicht, der von mir genommenen spart ein paar Höhenmeter ein und wird nicht befahren. Besonders viel ist aber eh nicht los und große Teile der Straße kann man am Seitenrand entlanggehen und muß so nicht auf dem Teer laufen.

Am Stausee 1

Und jap, das Wasser sieht so aus.
Am oberen Ende des Stausees endet die Straße in einem Parkplatz. Nach einer kurzen Pause auf einer Bank dort breche ich zum zweiten Abschnitt auf, dem Aufstieg durch das obere Val Sumvitg bis zur Hütte. Zunächst einmal geht es eine Stunde lang ohne großen Höhengewinn auf einem breiten Pfad bis zu einer Brücke bei 1409m, erst ab hier geht es dann einen schmäleren Pfad entlang aufwärts.

Unterwegs im Bereich der Alpen auf 1350m

Bei 1410m, Blick in Richtung Hüttenaufstieg

Rein Sumvitg

Abstecher zum und ins Bachbett

Der anstrengendste Abschnitt - Steilaufschwung zw. 1650m und 2000m

Auf 2000m, Blick nach Norden

kurze Kettenpassage, die aber völlig harmlos ist
Die Strecke bis zur Hütte ist abwechslungsreich und fotografisch hoch interessant. Es bieten sich mehrere Stellen, wo vom Weg aus zum Bachverlauf gequert werden kann. Auf 2000m, nach dem einzigen kurzen Steilaufschwung, eröffnet sich dann der Blick auf die nördlich des Rheins gelegene Surselva, und wenig später kommt auch die Hütte - wenn auch dank der Farbe gut getarnt - ins Blickfeld. Ein paar Meter Aufstieg und eine kurze kettenversicherte Querung auf Blankeis später ist Tag 1 erlegt - die Hütte ist erreicht.

Hütte in Sicht

Zum Glück mit Ketten und Trittleisten versichert, eine überfrorene Felsplatte, die man queren muß.

Hüttenbrunnen und Ausblick nach Norden

Hütte und Hüttenterasse

Aufenthaltsraum der Hütte

Eingangsbereich der Terri

Abendstimmung
Diese wurde erst vor einigen Jahren renoviert und bietet dank eigenem Wasserkraftwerk sogar 220V Strom für ausgehungerte Handys. Da ich Freitag auf Samstag übernachte, hält sich der Besucheransturm in Grenzen, es finden sich lediglich knapp 16 Gäste ein.
Die Idee, noch eine Runde durch die Greina zu wandern (Rundtour um den Muot la Greina ca. 2h) verwerfe ich und lege mich statt dessen möglichst windgeschützt in die Sonne.
Anmerkungen:
Wasser muß man nicht all zu viel schleppen, es hat alle naselang Bäche, wo man nachfüllen kann. Biwak unterwegs ist an der Talsperre des Stausees, am Autoparkplatz dahinter und dann erst wieder in der Ebene auf 2170m bei der Hütte sowie auf dem Weg hoch zur Greinaebene selbst sinnvoll. Inwiefern die Wirte es dulden, wenn man vor ihrer Nase nächtigt ist mir unklar, aber wer mit Hund unterwegs ist, muß biwakieren (keine Hunde auf der Terri) oder bis zur Scalettahütte weiter gehen (zusätzliche 2-2 1/2h Gehzeitt). Achtung: unbedingt überprüfen, wo das Jagdbanngebiet beginnt, denn hier ist weder Biwak noch Camping erlaubt.
Anfang Oktober ergab sich nach einer Schlechtwetterphase mit Schnee bis runter auf teilweise 800m ein Zwischenhoch im südlichen Teil der Schweiz, welche ich zum "Abhaken" des Südabschnitts nutzen konnte. Dieser beginnt beim Vorderrhein (Rein Anteriur) bei Trun bzw. Sumvitg, verläuft von dort zur und über die Greina, die Camadra Ebene, das Val di Campo, Lukmanierpaß und Cadlimoebene und endet letztendlich in Airolo.
Tag 1 - 7.10.2016 - Sumvitg - Cna Terri (1400Hm Aufstieg, 300Hm Abstieg, 19km, 5.5 Stunden reine Gehzeit, 6.5 Stunden total)
Um 9 Uhr morgens spuckt mich der Zug bei Sumvitg Cumpadials aus. Die Haltestelle habe ich gewählt, um einen kurzen Blick auf den dortigen Campingplatz werfen zu können, welcher einer der möglichen Übernachtungsplätze entlang des B1 darstellt. Der Platz direkt am Bahnhof ist klein, schweiztypisch sauber und ohne überflüssigen Luxus - ideal. Weiter geht es nach Cumpadials selbst, auf der vergeblichen Suche nach Einkaufsmöglichkeiten. Diese finde ich dann in Form eines Volgs im Dorfzentrum von Surrein, dem nächsten Ziel auf der Etappe. Spätestens ab hier finden sich dann auch durchgehend Wegweiser, welche die Richtung zur Terrihütte zeigen, dem Ziel der Tagesetappe.

Volg in Surrein - etwa 1 Gehstunde vom Bahnhof Cumpaidals entfernt
Von der Kirche in Surrein aus geht es direkt in den etwas östlich davon gelegenen tiefen Taleinschnitt des Val Sumvitgs hinein und einen schattigen Pfad entlang des steilen Westufers des Rein Sumvitgs zum ersten Zwischenziel - Val auf 1200m (45min ab Surrein). Hier befindet sich ein Restaurant, sollte einen schon der Hunger plagen.

Beim Einstieg in das Val Sumvitg kommen die Brigelser Hörner in Sicht.

Eher unüblich - schattiger Laubwald auf einer Bergtour

Kurze Engstelle unterwegs

Val auf 1200m ist erreicht...

... und durchquert. Hinten rechts die Brigelser Hörner, das Val Punteglias als Einschnitt und kinks daneben Posta Biala und Piz Avat. Hinter den beiden Ketten verläuft die Alpinetappe des B1 durch Val Frisal, Punteglias und Gliems.
Von hier folgt der Weg der Fahrstraße und verläßt diese nur einmal kurz bei Acla Mulin, um einen Abstecher über eine Hängebrücke zu nehmen. Kurz danach erreiche ich das leider aufgegebene Tenigerbad, welches eventuell mit Eröffnung des Schweizer Nationalparks Park Adula eine neue Funktion erhalten könnte.

Hängebrücke
Eine Kurve danach splittet sich der Weg, und beide Fahrwege sind mit "Cna Terri" beschriftet. Hier treffe ich die richtige Wahl, den oberen, ungeteerten Weg zu nehmen, welcher auf der westlichen Talseite bis zum Stausee verläuft, und dort bei der Mauer auf den anderen Weg trifft. Viel schenken sich die Wege nicht, der von mir genommenen spart ein paar Höhenmeter ein und wird nicht befahren. Besonders viel ist aber eh nicht los und große Teile der Straße kann man am Seitenrand entlanggehen und muß so nicht auf dem Teer laufen.

Am Stausee 1

Und jap, das Wasser sieht so aus.
Am oberen Ende des Stausees endet die Straße in einem Parkplatz. Nach einer kurzen Pause auf einer Bank dort breche ich zum zweiten Abschnitt auf, dem Aufstieg durch das obere Val Sumvitg bis zur Hütte. Zunächst einmal geht es eine Stunde lang ohne großen Höhengewinn auf einem breiten Pfad bis zu einer Brücke bei 1409m, erst ab hier geht es dann einen schmäleren Pfad entlang aufwärts.

Unterwegs im Bereich der Alpen auf 1350m

Bei 1410m, Blick in Richtung Hüttenaufstieg

Rein Sumvitg

Abstecher zum und ins Bachbett

Der anstrengendste Abschnitt - Steilaufschwung zw. 1650m und 2000m

Auf 2000m, Blick nach Norden

kurze Kettenpassage, die aber völlig harmlos ist
Die Strecke bis zur Hütte ist abwechslungsreich und fotografisch hoch interessant. Es bieten sich mehrere Stellen, wo vom Weg aus zum Bachverlauf gequert werden kann. Auf 2000m, nach dem einzigen kurzen Steilaufschwung, eröffnet sich dann der Blick auf die nördlich des Rheins gelegene Surselva, und wenig später kommt auch die Hütte - wenn auch dank der Farbe gut getarnt - ins Blickfeld. Ein paar Meter Aufstieg und eine kurze kettenversicherte Querung auf Blankeis später ist Tag 1 erlegt - die Hütte ist erreicht.

Hütte in Sicht

Zum Glück mit Ketten und Trittleisten versichert, eine überfrorene Felsplatte, die man queren muß.

Hüttenbrunnen und Ausblick nach Norden

Hütte und Hüttenterasse

Aufenthaltsraum der Hütte

Eingangsbereich der Terri

Abendstimmung
Diese wurde erst vor einigen Jahren renoviert und bietet dank eigenem Wasserkraftwerk sogar 220V Strom für ausgehungerte Handys. Da ich Freitag auf Samstag übernachte, hält sich der Besucheransturm in Grenzen, es finden sich lediglich knapp 16 Gäste ein.
Die Idee, noch eine Runde durch die Greina zu wandern (Rundtour um den Muot la Greina ca. 2h) verwerfe ich und lege mich statt dessen möglichst windgeschützt in die Sonne.
Anmerkungen:
Wasser muß man nicht all zu viel schleppen, es hat alle naselang Bäche, wo man nachfüllen kann. Biwak unterwegs ist an der Talsperre des Stausees, am Autoparkplatz dahinter und dann erst wieder in der Ebene auf 2170m bei der Hütte sowie auf dem Weg hoch zur Greinaebene selbst sinnvoll. Inwiefern die Wirte es dulden, wenn man vor ihrer Nase nächtigt ist mir unklar, aber wer mit Hund unterwegs ist, muß biwakieren (keine Hunde auf der Terri) oder bis zur Scalettahütte weiter gehen (zusätzliche 2-2 1/2h Gehzeitt). Achtung: unbedingt überprüfen, wo das Jagdbanngebiet beginnt, denn hier ist weder Biwak noch Camping erlaubt.
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