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Zwei Tage Bayerischer Wald
Hoher Bogen und Osser
Zwei Tage Bayerischer Wald
Hoher Bogen und Osser
Plötzlich öffnen sich für mich zwei freie Tage die genutzt werden wollen. Für den ersten Tag ist Regen vorhergesagt, am zweiten soll das Wetter besser werden. Mir fällt ein, dass ich schon lange nicht mehr auf dem Osser war und klicke mir eine Strecke für die beiden Tage zusammen.
1.Tag-------- 19.9.2016-----------Hoher Bogen---------22,7 km
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Von nun an geht es bergauf zur Trettinger Kapelle. Hier mache ich eine erste kurze Rast.
Oberpalzbahn am Bahnhof Arnschwang
Der Fluss ist heute zu dreckig, da spiegelt sich keine Kirche.
Rückblick auf Arnschwang bei Regen
Leichen pflastern meinen Weg

erste Rast an der Trettinger Kapelle
Vierhundert Meter weiter erreiche ich eine Wegkreuzung an der sich mehrere Wanderwege treffen. Ab jetzt bin ich gleichzeitig auf dem E6, Goldsteig und einigen lokalen Wegen zum Hohen Bogen unterwegs. Zunächst steigt der Weg an, aber nur auf einen Hügel vor dem Hohen Bogen. Der Anstieg reicht aus um mich aus dem Regen in die Wolke zu bringen. Ich bin jetzt im Nebel unterwegs. Jemand hat mal gesagt "Nebel sind Wolken die zu Fuss gehen", das trifft heute zu. Die Wolkenuntergrenze liegt sehr tief auf den Bergen auf. Bei Nebel im Wald herrscht immer eine besondere Stimmung. Die Tage vorher hat es auch schon geregnet und die Wege sind entsprechend nass.
Schließlich senkt sich der Weg ab, ich überquere eine Straße und komme an einigen Häusern vorbei wo mich Gänse an schnattern. Ab hier beginnt der Anstieg auf den Hohen Bogen, der um einiges steiler ist. Anfangs noch ein breiter Schotterweg, zweigt der markierte Weg bald auf einen schmalen verwurzelten Pfad ab, der mich auf den Burgstall, den östlichen der beiden Gipfel des Hohen Bogen bringt.
Das Gipfelkreuz hat am Fuß einen Kasten in dem das Gipfelbuch liegt. Innen ist der Kasten trocken, jedoch das Buch ist total durchnässt. Jemand muss es die Tage vorher außen im Regen liegen gelassen haben. Es ist mir nicht möglich mich in das Buch ein zu tragen, die nassen Seiten reißen sofort beim schreiben.
Wegweiser nach der Trettinger Kapelle
Wandern in der Wolke
Ergebnis mehrerer Tage Regen
schnatternde Gänse in Grafenried
Gipfelkreuz auf dem Burgstall, dem östlichen Gipfel des Hohen Bogen
Vom Sendeturm auf dem Burgstall ist nur die untere Hälfte zu sehen. Ich rätsle etwas herum wie der Weg vom Gipfelkreuz aus weiter geht. Hier fehlt eine klare Markierung. Schließlich nehme ich die schmale Teerstraße die am Betriebsgebäude des Sendeturms vorbei führt und sehe auch bald wieder eine Markierung, ich bin also richtig. Nach ein paar hundert Metern zweigt der Wanderweg von dem Sträßchen in den Wald ab. Auf relativ breitem Weg gelange ich zur Diensthütte des Forstamts. Das Forsthaus steht an einer Wegspinne die gut ausgeschildert ist und ich kann nun auf einem schmalen Pfad weiter wandern der mit Steinplatten ausgelegt ist.
Recht bald komme ich an einer niedrigen Schutzhütte vorbei. Das passt, denn ich habe Hunger, mache eine Pause und koche mir mir eine Packung Fertigreis. Während ich in der Hütte sitze geht der einzige andere Wanderer des heutigen Tages vorbei. Nachdem ich satt bin mache ich mich wieder auf die Socken.
Weiter auf dem Plattenweg komme ich zu einer Kreuzung an der ich über den höchsten Punkt des Hohen Bogen, den Schwarzriegel mit seiner ehemaligen Abhörstation, oder am Hang entlang auf einem Steig weiter wandern kann. Ich entscheide mich für den Steig und werde durch einen spannenden Pfad über Blockfelsen belohnt. Irgendwo habe ich mich mal wieder verstiegen, weil ich nicht an der Bergstation der Ahornriegelbahn vorbei komme sondern etwas tiefer die Skipisten kreuze. Dafür passiere ich die Bergkapelle und erreiche kurz darauf den breiten Schotterweg der zum Berggasthof Schönblick führt. Ich kehre nicht ein, da meine Pause noch nicht so lange zurück liegt und ich genügend Proviant dabei habe. Wegen des Nebels ist die Sicht von der Terrasse auch sehr beschränkt.
Sendeturm auf dem Burgstall
Plattenweg
Rast in der Schutzhütte
Steig über die Blockfelsen
Berggasthof Schönblick, heute ohne Aussicht
Nach dem Gasthof fällt der Weg stark ab und mir gehen ein paar hundert Höhenmeter verloren, die ich heute Morgen mühsam erstiegen habe. Beim Ort Höllhöhe habe ich den Hohen Bogen hinter mir. Im Dorf stehen einige Totenbretter. Bis die verfault sind dauert es noch und die armen Seelen müssen solange im Fegefeuer schmoren.
Erst entlang der Straße auf einem Pfad, biegt dieser in den Wald auf einen Höhenrücken. Durch den Wald wandernd öffnet sich oberhalb von Kolmstein eine Lichtung auf der eine Wallfahrtskirche und eine Wirtschaft stehen, wie es sich in Bayern gehört.

Totenbretter in Höllhöhe
Wallfahrtskirche und Wirtschaft oberhalb von Kolmstein
Kreuze mit Blechfiguren bei der Kirche.
Felsen auf dem Fahrenberg
2.Tag-------- 20.9.2016-----------Osser---------18,1 km
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Heute Morgen kann ich beim weiter Wandern die Felsgebilde entlang des Grats deutlich sehen, teilweise verläuft der Pfad direkt daran vorbei. Die Luft ist noch feucht, so dass die Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen gut sichtbar sind. Immer ein romantischer Anblick. Unterwegs komme ich an einem eisernen Wegkreuz vorbei, das schreiend rot angepinselt ist. Nun ja, die Geschmäcker sind verschieden, mir ist es jedenfalls zu bunt.
Meist bin ich im dichten Wald, nur vereinzelt bieten sich Ausblicke ins Tal oder zum Osser und Arber.
Zelt auf der Mooswiese am Morgen
Felsgebilde
Sonnenstrahlen
Pfad am Felsen entlang
Lichtstrahlen
Rotes Kreuz
Lichtzelt
Links der Osser, rechts der Arber
Nach gut einer Stunde erreiche ich die Grenze zu Tschechien. Eigentlich muss ich jetzt rechts abbiegen um zum Osser zu kommen, ich gehe aber erst mal nach links leicht abwärts. Nach rund zweihundert Metern erreiche ich die Taubenquelle an der ich meine Wasserflasche auffülle. Die Quelle ist leicht zu finden, da sie ein hölzernes Taubenpaar markiert.
Nun gehe ich wieder zurück, der Grenze entlang. An einem Wegweiser verlasse ich den markierten Wanderweg, um direkt entlang der weiß-blauen Grenzpfähle zum Osser zu wandern. Den ganzen Tag werde ich ab jetzt der Grenze folgen. Der Pfad schwingt sich ständig von einer Seite zur anderen. Interessant ist die tschechische Seite der Grenzsteine. Sie wurde geschickt von CS für Tschechoslowakei auf ein C, für Tschechien, umgemalt.
Auf dem Kamm wächst der Wald nicht mehr so dicht und ich kann das Osserhaus bereits von weitem sehen. Der Pfad wechselt zwischen einer ebenen Spur im Gras und felsigen Abschnitten an den Steigungen. Der letzte Anstieg zum Ossergipfel windet sich zwischen Felsen hindurch.
Taubenquelle
Wanderwegweiser
entlang der Grenze
umgemalter Grenzstein
Blick zum Osserhaus auf dem Gipfel
Anstieg im Wald
die letzten Meter zum Gipfel
Das Osserhaus liegt wenige Meter unterhalb des Gipfels. Es sind nur einige andere Wanderer da. Ich leiste mir das teuerste Essen das es auf der Hütte gibt, Leberkäs mit Spiegelei. Direkt durch den Biergarten verläuft die Grenze. Der von Bierbänken umzingelte Grenzstein ist für mich das perfekte Symbol der offenen Grenzen in der EU.
Nachdem ich mich gestärkt habe lasse ich meinen Rucksack im Vorraum der Hütte zurück und mache mich auf den Weg zum "Kleinen Osser".
Der Osser hat einen Doppelgipfel der etwa 500m entfernt ist. Zunächst muss ich zu einem Sattel absteigen, komme an einem historischen Grenzstein und einer Kapelle vorbei, danach geht es durch Wald und Fels wieder aufwärts. Das letzte Stück zum Gipfel verzweigen sich sich die Spuren, ich erwische selbstverständlich die falsche und muss kurz vor dem Ziel noch eine tiefe, breite Spalte überspringen.
Nachdem die beiden auf dem Kleinen Osser anwesenden Wanderer abgestiegen sind habe ich den Gipfel für mich alleine und kann die Aussicht in Ruhe genießen. Dabei sehe ich auch meinen restlichen Weg für heute, der über den Kamm des Künischen Gebirges verläuft. Schließlich mache ich mich wieder auf den Weg zurück zum Großen Osser, schultere dort den Rucksack und setze meinen Weg fort.
Osserhaus
Mittagessen
von Bierbänken umzingelter Grenzstein
historischer Grenzstein
Rückblick zum Großen Osser
Blick in den Lamer Winkel
Osserwiese
Künisches Gebirge, über den Kamm wandere ich weiter
Zunächst muss ich am Fuß des Gipfelaufbaus entlang. Hier ist ein Wanderweg markiert, der bald nach Lohberg ins Tal abbiegt. Da ich dort nicht hin will biege ich in einen Pfad ein der nahe an den Felsen bleibt, außerdem stehen da wieder die weiß-blau markierten Grenzpfähle. Kurze Zeit später wird der Pfad schmaler und er steigt in die Felsen wo er aufhört. Hier bin ich in einer Sackgasse gelandet und komme nicht weiter. Offensichtlich bin ich zu früh vom Wanderweg abgebogen. Umdrehen mit dem großen Rucksack direkt an der Felswand ist schwierig. Ich schaue mich um und sehe unten im Wald einen breiten Pfad. Zunächst muss ich einen gut zwei Meter tiefen, senkrechten Absatz hinunter, dann kann ich zum Pfad den steilen Hang zwischen den Bäumen hinab. Zuerst werfe ich meine Wanderstöcke runter, anschließend meinen Rucksack. Der überschlägt sich, bleibt aber glücklicherweise an einem quer liegenden Baum hängen, sonst wäre er den ganzen Hang hinab gerollt. Als letztes springe ich die zwei Meter den Felsen hinab. Jetzt zerre ich erst mal den Rucksack wieder zu meinem Standplatz hoch, sortiere alles und steige vorsichtig den Hang hinab. Der jetzige Pfad sieht besser aus, leitet mich endgültig um den felsigen Gipfelaufbau des Osser und ich erreiche den breiten Rücken auf dem die Grenze verläuft.
Jetzt brauche ich nur wieder den Grenzmarkierungen zu folgen. Wieder abwechslungsreich durch Gras und über Felsen geht es im ständigen Ab und mehr Auf über das Künische Gebirge. Der Bewuchs wechselt von Gras mit einzelnen Bäumen zu dichtem Wald. Etliche Bäume sind wegen dem Borkenkäfer kahl und abgestorben.
Für Abwechslung sorgen auch die historischen Grenzmarkierungen die vereinzelt erhalten sind. Am Zwercheck habe ich den höchsten Punkt meiner Wanderung erreicht. Von hier geht es steil den Hang, teilweise über Steinstufen, hinab zum Scheiben-Parkplatz. Ich beeile mich, denn ich muss den letzten Bus für heute erreichen. Vorsichtshalber noch ein Stoßgebet unterwegs, dass der Bus ein paar Minuten Verspätung hat. Schließlich komme ich auf einen breiten Forstweg auf dem ich noch zwei Spaziergänger überhole und erreiche die Bushaltestelle am Parkplatz sogar noch kurz vor der Abfahrtszeit. Der Bus hat dann tatsächlich einige Minuten Verspätung und ich komme mit ihm und der Bahn wie geplant nach Hause.
Unten in der Mitte beginnt der falsche Pfad den ich gegangen bin. Der Pfad rechts davon, der weiter nach unten führt wäre richtig gewesen.
Hier gings nicht mehr weiter
Rückblick zum Kleinen und Großen Osser
auf dem Rücken des Künischen Gebirges
historische Grenzmarkierungen
Pfad durch Wald
Blick zum Arber
Gipfelplateau des Zwercheck
Felsen des Svarohgipfels auf dem Zwercheck6
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