Danke!
Ein wunderbarer Bericht.
Bei mir war es 2019 nur das "Damenprogramm" draußen auf dem Schiff.
Und in der Tat ...
Olympiada
... die ganze Gegend ist schön authentisch.
[GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria
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Epilog 2023
Das waren wieder ein paar ganz großartige Tage auf Athos! Ich fühle mich da auch zunehmend wohler. Beim ersten Mal war mir alles etwas fremd aber es hat mir sehr gut gefallen. Beim nächsten Mal kannte ich schon das eine oder andere aber diesmal war es wie heimkommen: Schon in Thessaloniki wusste ich wo ich hinmuss und der Weg zur Halbinsel war mir bekannt und ich empfand ihn als vertraut. Auf der Halbinsel selber war es dann so, als käme ich schon seit Jahren hier her: Alles war mir vertraut und ich habe mich rundum wohl gefühlt! Bis auf die Sprache, bei der ich keinen einzigen Satz verstehe. Aber bei der Kommunikation mit den Mönchen war die Sprache in der Regel kein Hindernis. Ich konnte mich auf Englisch, Französisch oder Deutsch mit vielen Beteiligten unterhalten. Bis auf die Ausnahmen, die nur griechisch gesprochen haben. Das war leider meist eher auf der Halbinsel der Fall. Und da haben mir meine Reisebegleiter bereitwillig übersetzt. An dieser Stelle nochmal ein sehr herzliches Dankeschön an dieser Stelle.
Die Landschaft und die Kultur auf Athos haben mich wieder in ihren eigenen Bann gezogen. Irgendwie ist das anders als wo anders. Ich habe sowas bisher noch nicht so oft erlebt. Z.B. das Ritual der Anreise mit dem ‚letzten Abendmahl‘ vor der Einreise oder die Reise durch Griechenlands unbekannte Regionen nach der Ausreise von Athos haben mich wieder völlig begeistert. Die Menschen dort habe ich wieder als sehr aufgeschlossen und herzlich kennen gelernt. Die Landschaft ist erfrischend anders und die Reiseerlebnisse sehr überzeugend. Und Athos selber mit seiner grandiosen Bergwelt und seinen monumentalen Klöstern ist ein eigenes Kapitel für sich. Das hautnahe Erlebnis religiöser Geschichte und die tiefgreifenden Unterhaltungen mit den Mönchen haben dieser Athosreise wieder ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Ich habe in Europa schon viel gesehen – man sehe sich als Referenz meine diversen Reiseberichte an, die sicher keine vollständiges aber repräsentatives Bild vermitteln – aber Athos ist ganz anders und sehr besonders! Ich hoffe, ich war hier nicht das letzte Mal!
Einzig stört mich in diesem Gesamtbild die abwehrende Haltung gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Das basiert auf alten Wurzeln, die es auch in der katholischen Kirche gibt. Dort werden sie zwar Stück für Stück reduziert, sind aber deutlich tiefgreifender als auf der Halbinsel bzw. im orthodoxen Glauben! Im orthodoxen Glauben darf jeder heiraten. Nur für höchste, religiöse Ämter wird ein Zölibat gewünscht aber nicht zwingend gefordert. Nur darf die Partnerin nicht nach Athos einreisen. Aber jeder Geistliche darf im orthodoxen Glauben mit einer Partnerin zusammenleben. Nur wenige Ämter sind ihm dann verwehrt. Ein normaler Priester oder Pfarrer ist davon nicht betroffen wie in der katholischen Kirche. Nur wer nach Athos geht ist Beschränkungen bei der Reisebegleitung unterworfen. Eine Einreise selber wird ihm aber nie verwehrt – auch wenn er verheiratet ist. Das ist schon deutlich offener als es die katholische Kirche heute ist. Dabei haben beide die gleichen Wurzeln. Ich habe einen Priester in höherem Amt auf Athos kennen gelernt, der verheiratet war und Kinder hat. Seine Frau war gestorben und seine Kinder ausgezogen. Er ist dann nach Athos gezogen und konnte dort uneingeschränkt jedes Amt bekleiden. Ich würde mir wünschen, dass die katholische Kirche in dieser Richtung auch so offen wäre. Die evangelische hat da meines Wissens weniger Probleme mit dem Thema. Das sind aber Themen, die meine Begeisterung für die Region nur wenig tangieren, sondern eher die Sicht auf unsere Gesellschaft! Und hier hinterlässt die katholische Kirche deutlich tiefere Spuren in der Gesellschaft als es die abgeschlossene Mönchsrepublik Athos tut – Zumindest in meinen Augen! Das Leben im orthodoxen Glauben ist deutlich weniger Einschränkungen in Bezug auf das weibliche Geschlecht ausgesetzt als dem in der katholischen Kirche! Nur eben auf Athos selber.
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6. Tag: Heimreise Teil 2 – Kilkis - Stuttgart
Dienstag, 9. Mai 2023
Am Morgen fahren wir nach Kilkis hinein und suchen uns eine Bäckerei um zu frühstücken. Die finden wir auch – mit ganz leckeren Sachen!
Frühstück in Kilkis
Das Zeug ist so lecker, da packen wir uns jeder noch was für unsere Frauen zuhause ein. Da freuen die sich sicher wie Bolle!
Wir schlendern noch etwas durch Kilkis denn der Flieger geht erst am frühen Nachmittag.
Naturkostladen in Kilkis
Auf dem Weg nach Thessaloniki machen wir nochmal halt an dem Einkaufszentrum, das ich die letzten Male schon kennengelernt habe. Dort ziehen wir uns ein typisch griechisches Gyros rein: Mit Senf und Ketchup! Das kannte ich bisher nicht. Ist aber ganz gut.
Gyros mit Senf und Ketchup
Als es Zeit wird geben wir den Mietwagen am Flughafen ab und begeben uns zum Gate. Pünktlich sitzen wir im Flieger und starten in Richtung Heimat. Beim Einsteigen nimmt uns eine aufmerksame Stewardess unsere Frühstückspakete für unsere Damen ab und verstaut sie.
Schneebedeckte Alpen auf dem Rückflug
In Stuttgart wollen wir unsere Frühstückspräsente wieder in Empfang nehmen. Das klappt weniger gut: Die gute Frau hatte uns nicht verstanden und hat die Mitbringsel für unsere Frauen gleich in Thessaloniki im Müll entsorgt. So stehe ich mit leeren Händen vor meiner Frau und meinem Hund, die mich abholen. Mein Hund freut sich wie immer aber meine Frau schaut schon etwas irritiert. Schließlich hatte ich ihr versprochen ihr eine griechische Frühstücksspezialität mitzubringen. Wenn es ein nächstes Mal geben sollte, dann muss ich das unbedingt nochmal versuchen!
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5. Tag: Heimreise Teil 1 - Kloster Simonos Petras - Kilkis
Montag, 8. Mai 2023
Heute ist leider schon wieder Abreise. Das Visum gilt immer nur für 3 Nächte und das wird in der Regel bei Eintreffen in einem Kloster überprüft. Einzige Ausnahme: Man wird von einem Mönch explizit eingeladen. Dann kann man aber auch nicht herumreisen, sondern muss bei dem einladenden Mönch auch übernachten. Schade eigentlich! Ich könnte noch ewig so weiterwandern.
Aber noch bin ich ja auf Athos! Zuerst geht es heute Morgen zum Frühstück. Eine schöne Gelegenheit nochmal eine Runde um das Kloster zu drehen!
Morgendlicher Umlaufbalkonblick
Es fällt mir extrem schwer von hier abzureisen. Das Kloster hat meine Erwartungen mehr als Erfüllt. Es ist einfach großartig hier! Irgendwann bleibt uns aber nichts mehr übrig und wir machen uns auf den Weg.
Der alte Weg aus dem Kloster Simonos Petras hinaus
Was dann kommt ist wenig prickelnd: Ein kleiner Bus fährt uns nach Dafni, dem Haupthafen der Halbinsel. Hier checken wir auf die nächste Fähre ein. Hier gibt es sogar stichpunktartige Grenzkontrollen. Wir machen schließlich einen Grenzübergang. Da wir ein Schnellboot erwischt haben hält das Boot direkt auf den Zielhafen zu: Ouranoupoli.
Zurück in Ouranoupoli
Das mit dem Schnellboot war keine gute Idee: Irgendwie ging mir das jetzt zu schnell! Die laute Zivilisation hat uns wieder. Aber der Griechenlandurlaub ist ja noch nicht zu Ende: Mit meinem Freund wollen wir in einen Ort fahren, in dem er viele Jahre bei seinem Onkel aufgewachsen ist. Abseits jeglicher Touristenströme. Das wird spannend!
Rückblick auf Athos kurz vor der Abfahrt
Wir machen uns auf den Weg. Mein Freund zeigt mir noch ein paar Ecken von seiner Heimat, die ihm gut gefallen.
Ein noch recht ursprünglicher Küstenort in Chalkidiki
Dann steuern wir noch einen kleinen Strand an, den er kennt, der auch noch recht naturbelassen sein soll. Wir müssen etwas von der Straße weg hinunter zu dem Strandabschnitt steigen. Dort ist wirklich wenig los. Ein richtig tolles Stück Erde!
Pause an einem fast einsamen Strand
Unsere Fahrt führt uns nach Kilkis, wo mein Freund in die Schule gegangen ist. Von dort geht es in einen kleinen Vorort. Dort wohnt heute noch ein Onkel von ihm und betreibt eine Tankstelle. Wir Besuchen noch einige Bekannte von ihm. Da verstehe ich wenig bis nichts, da natürlich griechisch gesprochen wird.
Auch in Griechenland gibt es schillernde Käfer
Mit seinem Onkel fahren wir zu einem Restaurant, in dem es klassische, griechische Kost gibt. Total lecker! Als ich die beiden einladen will lade ich mir nicht nur den Zorn der griechischen Götter auf: Auch die beiden sind völlig entsetzt. Auf Empfehlung der Bedienung ziehe ich mein Einladungsangebot zurück. Sie erklärt mir einen der eklatanten Unterschiede zwischen Italienern und Griechen: Beide würden leidenschaftlich gerne gut essen. Aber wenn es ans Bezahlen ginge würden sich die Italiener still und leise verdrücken und die Griechen würden streiten wer wen einladen darf! Genau das läuft hier gerade ab.
Spät am Abend kommen wir in das Haus seines Onkels und der Tag geht bei einem letzten Absacker zu Ende.
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4. Tag: Von Karyes zum Kloster Simonos PetrasHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Sonntag, 7. Mai 2023
Strecke: 11 Km (Gesamt: 24 Km)
Höhenunterschiede: ↑ 500 m, ↓ 1.000 m (Gesamt: ↑ 1.525 m, ↓ 1.850 m)
Gehzeit: 5 h (Gesamt: 10 h 30)
Gestern haben meine Griechen mitbekommen, dass ein Kurier zur Skete of Aghiou Dimitriou tou Lakkou fahren soll und haben uns als Mitfahrer zumindest bis hinauf zur Straßenabzweigung angemeldet. So werden wir am Morgen abgeholt und hinauf auf den Kamm gefahren. Da der Fahrer nicht wirklich genau weiß wo sein Ziel liegt studieren wir die verschiedenen Karten und verlassen ihn, wo unser Weg von seiner Route abzweigt.
Die nördliche Westküste von Athos
Zunächst wandern wir entlang einer Forststraße. Später entnehme ich der Karte, dass das die erste Straße zum Kloster Osios Grigorios war. Die wird heute wohl noch immer benutzt, obwohl es jetzt auch eine befestigte Straße dorthin gibt. Nur ist die wohl länger. An der nächsten Abzweigung verlassen wir sie aber zugunsten von Wanderwegen. Der Weg führt uns zunehmend steiler abwärts. Der Wald wird verlassen und wir haben freien Blick auf das Meer.
Es wird felsiger
An einem Wasserlauf machen wir Pause. Einer der Griechen holt sein Lieblingsspielzeug heraus: Eine Fotodrohne. Mit dem Handy gekoppelt macht sie sich auf den Weg und macht Panoramabilder von oben. Wir packen die Vorräte aus den Rücksäcken und lassen es uns gut gehen. Um uns herum blüht so manches, was ich nicht kenne.
Ungewöhnliche Athos-Flora
Die lokale Fauna ist ganz clever: Sie schwimmt auf einem Blatt über die überfluteten Felsen.
Eine Raupe wagt sich durch das Wasser eines Bergbachs
Auf dem weiteren Weg abwärts wird die Vegetation wieder etwas höher. Erst Büsche und dann Bäume. Stellenweise weht uns der Duft von wildem Oregano um die Nase. Ich brauche eine Weile, bis ich das eindeutig identifizieren kann. Der bekannte Geruch hat mich hier etwas überrascht.
Es blüht überall
Der Wanderweg ist hier aufwendig gebaut: Mit Steinen wurde der Weg belegt, damit die Erosion ihm nicht zu sehr schadet. Da hat sich jemand viel Zeit für genommen! Zwischen den Steinen wächst zwar was aber man sieht, dass die Wege hier gepflegt werden. Sonst wären die schon völlig zugewachsen.
Wanderwege von Karyes zum Kloster Simonos Petras
Bei der nächsten Bachquerung überrascht uns ein kleines Wasserbecken mit geregeltem Zu- und Ablauf und einer Brücke.
Eine Wasserstelle
Wofür wird sowas gebraucht? Zum Baden wäre das an heißen Tagen genau richtig. Aber das ist hier ja nicht erlaubt! Und nur als Trinkwasserspeicher? Oder einfach nur zur Luftverbesserung? Da wurden jedenfalls viel Arbeit reingesteckt!
Wasser ist auch auf Athos ein kostbares Gut
Langsam und stetig geht es immer weiter abwärts. Schließlich wollen wir heute noch bis ans Meer hinunter. Zumindest ich! Das sind aber von unserem Startpunkt an die 800 Höhenmeter. Am Weg stehen immer wieder Kräuterbüsche – teilweise mannshoch. Thymian und Rosmarin kann ich erkennen.
Und immer wieder gibt es sehr schöne Ausblicke.
Sithonia liegt heute häufig immer Blick
An der nächsten Ecke haben wir endlich mal Blick auf den Namensgebenden Berg der Region.
Heute ist der Gipfel des Mount Athos frei
Der Wald bleibt immer weiter zurück und wir genießen die warme Frühjahrssonne. Die Griechen sprechen von ‚ganz angenehm‘ – ich finde es schon ziemlich heiß. Und bei dem Wetter müssen andere arbeiten! Die Armen!
Es wird emsig gearbeitet
Wir nähern uns immer weiter der Höhe an, auf der wir das Kloster Simonos Petras erwarten. Es lässt aber noch auf sich warten. Bei den Aussichten ist das wahrlich kein Beinbruch!
Traumhafte Wanderwege auf der Halbinsel Athos
Die Schneisen, die für die grob befestigten Straßen in die Wälder gehauen werden sind kaum zu übersehen. Ich glaube gerne, dass es auf Athos viele Stimmen gibt, die solche Entwicklungen nicht begrüßen.
Endlich erhaschen wir einen ersten Blick auf das Kloster von oben.
Das Kloster Simonos Petras kommt erstmals in Blickfeld
In dem Olivenhain dahinter wird gearbeitet. Das Kloster Osios Grigorios hält seine landwirtschaftlichen Anlagen gut in Schuss!
Das ist nicht mehr weit. Und eigentlich ist es noch recht früh am Tag. So lassen wir uns an einem Pausenplatz nochmal nieder und lassen noch etwas die Seele baumeln. Es ist so schön hier!
So ganz lassen sich die Weibchen doch nicht von der Halbinsel fernhalten
An unserem Pausenplatz wurde auch ein Kreuz aufgestellt. Machen die das für die Wanderer oder für sich selber? Das ist ja schon einiges an Arbeit. Aber wirklich schön.
Simonos Petras vor dem Heiligen Berg Athos
Das Kloster sieht von dieser Seite gar nicht so hoch aus. Aber man erkennt schon, dass es ein riesiger Bau ist. Wieder wurde er auf Felsen gebaut um ihn besser verteidigen zu können. Den Mönchen auf Athos ging es schon immer gut weil die Gläubigen viel Geld spenden. Das weckte schon immer Begehrlichkeiten.
Als wir weiterziehen wollen hat sich so manches Getier bei uns niedergelassen.
Bunte Fauna Griechenlands
Viel zu schnell kommen wir an die Straße, über die das Kloster an den Hafen von Dafni angeschlossen ist. Und wir erkennen immer mehr Einzelheiten an dem gewaltigen Klosterbau.
Monumentaler Bau Simonos Petras
Auf der Straße kommen wir auf gleiche Höhe mit dem Kloster herunter und kommen von hinten heran. Das alte aber gut erhaltene Aquädukt ist gut erkennbar. Das hat man von unten gar nicht gesehen. Hinter dem Kloster liegen noch einige Bauten, die bisher durch den Blickwinkel verborgen waren.
Simonos Petras von hinten
Die Straße ist hier nicht einfach nur asphaltiert. Nein, die ganze Straße ist in Sichtweite des Klosters mit Platten belegt und mit einem Randmauer versehen. Da wird viel Aufwand und Geld reingesteckt.
An der Zufahrtsstraße von Dafni herauf
An der letzten Kehre der Straße liegt eine kleine Höhle. Hier hatte sich einmal der Mönch Simon den Athoniten niedergelassen und hatte immer diesen Felsen vor sich. Auf diesem Felsen baute er die erste Kirche und ein erstes Haus. Daraus entwickelte sich das Kloster, das nach ihm benannt wurde: Simonos Petras – Dem Simon sein Fels. Diese Höhle beherberg heute eine kleine Kapelle für ein stilles Gebet zu ehren dieses Mönchs.
In der kleinen Felsenkapelle Spelaio Simonos
Auf der anderen Straßenseite steht ein kleiner Pavilion von dem man das Kloster von hinten betrachten kann. Der Anbau links im Bild ist das Gästehaus, in dem wir unterkommen werden. Der Empfang ist das erste Haus hinter dem Aquädukt mit dem hellen Eingangsportal. Und der breitere Boden führt in den älteren Teil der Anlage hinauf.
Simonos Petras
Zwischen dem Kloster und dem Aussichtspunkt liegt eine recht tiefe Schlucht die aber komplett mit Gärten bebaut wurde.
Wir wandern vollends bis zum Kloster und checken am Empfang ein. Bevor uns unser Zimmer gezeigt wird habe ich noch etwas Zeit einen ersten Blick auf die Anlage zu werfen. Da kann ich nur sagen: Sehr beeindruckend!
Weltbekanntes Kloster Simonos Peras aus der Nähe
Am Empfang in einem speziellen Speiseraum für Gäste wird uns auch noch ein Mittagessen gereicht. Ein Kohleintopf mit Schafskäse. Also die können hier kochen – und zeigen es uns auch! So manches schwäbische Gasthaus hat keine so gute vegetarische Kost.
Mahlzeit
Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung. Ich will auf jeden Fall hinunter ans Meer und das Kloster Osios Grigorios besuchen. Einer meiner Begleiter will mitkommen. Die anderen beiden bleiben hier. Sie haben für heute genug vom Wandern.
So ziehen wir nach dem Essen los und suchen den Weg, der hinunter zum Hafen führen soll. Er führt uns zunächst mitten durch die imposanten Mauern des Klosters.
Sehr gepflegtes Kloster Simonos Petras
Mit viel Liebe wird die Anlage so bepflanzt, dass möglichst immer irgendetwas blüht.
Bunte Zierde
Durch die Gärten, die südlich des Klosters an dem steilen Hang liegen, den wir bei den Bootsfahren immer gesehen haben, steigen wir stufenweise ab. Mit viel Aufwand wurde hier Ackerfläche angelegt und kultiviert. Es gibt auf jeder Terrasse eine eigene Wasserversorgung und es werden viele Lebensmittel, die im Kloster gebraucht werden, selber angebaut. Und das an diesem steilen Hang – Respekt!
Abstieg durch den Garten des Klosters
Je weiter wir uns vom Kloster entfernen, desto verwilderter werden aber die Terrassen. Recht weit unten wird nur noch Wein angebaut. Auf recht steilen Wegen geht es hinunter in Richtung Hafen.
Über diese Wege wurde das Kloster früher versorgt
Wir treffen aber kaum noch Menschen. Die meisten kommen heute mit einem Bus von Dafni herauf und ersparen sich den mühsamen Aufstieg.
An einem Tor verlassen wir die Anlage aber der Weg ist immer noch sehr gut gepflegt. Wir steigen aber gar nicht ganz zum Klostereigenen Hafen hinab, sondern biegen vorher ab und halten auf das nächste Kloster zu.
Das Kloster Osios Grigorios kommt in Sicht
Das ist hier eine großartige Wanderregion: Grandiose Landschaft, sehenswerte Bauten und gut gepflegte Wege mit guten Markierungen und Beschilderungen.
Gute Wegweisung auf der Halbinsel Athos
Die tun hier was für ihre gläubigen Besucher!
In einem Bogen kommen wir dem Kloster Osios Grigorios näher. Zwischen uns liegt eigentlich nur noch der Hafen, in dem gerade das Fährschiff ablegt und wendet.
Das Kloster Osios Grigorios mit seinem Hafen
Wir wandern entlang der Straße, an der ein parkartiger Grünstreifen angelegt wurde und täglich bewässert wird. Wassermangel scheint hier zumindest im Frühjahr kein Problem zu sein. Wir drehen eine Runde durch das Kloster. Leider läuft gerade ein Gottesdienst, so dass wir keinen Menschen antreffen. Das Kloster hat mir schon bei meinem letzten Besuch sehr gut gefallen!
Das Katholikon des Klosters Osios Grigorios
Auf dem Heimweg gehen wir das kurze Stück zu einem kleinen Kiesstrand bis ans Meer hinunter. Eine kleine Hütte ist nicht mehr in bestem Zustand, zeigt aber, dass auch hier schon mal jemand länger gewohnt hat.
In der kleinen Bucht ist Baden verboten
In der prallen Nachmittagssonne steigen wird wieder den Weg hinauf. Aus dieser Perspektive kann man gut erkennen, dass das Kloster über die Jahrhunderte kontinuierlich gewachsen ist.
Willkommen zurück auf Simonos Petras
Im Hof empfängt uns die Jugendbrigade der Mäusefänger. Weibliche Katzen werden akzeptiert, weil sie wild über die Grenze kommen können und die Tiere die Mäusepopulation im Zaum halten.
Ganz süße Klosterbewohner
Vor dem Abendgebet erkunde ich den Hauptteil der Anlage: Den Klosterteil auf den Felsen. Diese imposanten Gebäude, die von unten so markant in den Himmel aufragen. In so einem Kloster kommen alle Bauarten zusammen: Hier die dicken Mauern, die mit Steinen verfüllt werden und unter dem Hof vor dem Eingang gibt es eine Tiefgarage aus Spannbeton und eine moderne Krankenstation.
Jetzt schaue ich mir aber den ältesten Teil der Anlage an.
Auf einem der hölzernen Umlaufbalkone
Auf diesen umlaufenden Balonen kann man das Kloster fast komplett umrunden. Private Balkone gibt es nur auf einzelnen Etagen. Die Aussicht ist hitverdächtig. Zumindest für schwindelfreie!
Die steilen Gärten und der Friedhof des Klosters
Der oberste Gartenteil ist der Friedhof mit dem Kapellenhäuschen am Rand. Doch dazu später mehr.
Von hier oben ist der heilige Berg von seiner alpinen Seite aus zu sehen und der tief unter uns liegende Hafen.
Ein Mönch spricht mich an, als ich am Geländer stehe und die Landschaft in mich aufnehme. In Englisch unterhalten wir uns über die Motivation meiner Reise hierher und über die Geschichte des Klosters, über Gott und die Welt. Er erzählt mir, dass sie hier aktuell Mönche aus über 10 Nationen haben. Unter anderem auch deutschsprachige. Einer soll aus Fellbach bei Stuttgart kommen.
Der Ruf zum Abendessen beendet die angeregte Unterhaltung. Bei solchen Gesprächen erfahre ich immer am meisten über die Region und die Menschen hier und was sie dazu bewegt hat ein Leben auf Athos zu führen. Ich könnte die ganze Nacht mit solchen Leuten philosophieren.
Das Refektorium wird für das Abendessen vorbereitet
Beim Essen wird nicht gesprochen. Wieder ist es ein einfaches aber sehr gut zubereitetes Essen. Nur darf man sich nicht zu viel Zeit lassen. Wenn der Abt mit seiner Glocke bimmelt ist das Essen zu ende. Egal ob man schon satt ist oder nicht. Anfangs hatte ich mich immer gewundert, warum die alle so schnell essen. Jetzt weiß ich, dass wir Gäste als letztes bedient werden aber mit den anderen aufhören müssen zu essen.
Da das Refektorium, also der Speisesaal, auf einer anderen Etage liegt, als da, wo ich vorhin war, drehe ich noch eine Runde um den Bau.
Damit wird zum Essen gerufen
Nach dem Essen gibt es für Besucher die Möglichkeit sich mit dem Gastpater am Empfang zu unterhalten. Da diese Unterhaltung auf Griechisch stattfindet, ist das etwas mühsam für mich. Aber der Pater reicht auch Bücher mit Bildern und englischen Texten herum, die über die Geschichte des Klosters berichten. Brände scheinen hier ein großes Problem zu sein. Also wird mit offener Flamme sehr respektvoll umgegangen.
Wir sind mit die letzten, die bei dem Gastpater bleiben. So fragt er uns, ob wir bereit wären ihn bei seiner letzten Aufgabe für heute zu begleiten. Natürlich sind wir das! Er führt uns zu dem sehr kleinen Friedhof des Klosters. Er zeigt uns den begrenzten Raum, der für Beerdigungen zur Verfügung steht und zeigt uns auch die Grabkappelle, die als solche von außen nicht erkennbar ist. Hier gibt es im Keller einen Raum, in dem die Gebeine der verstorbenen gelagert werden, wenn der Platz auf dem Friedhof für jüngst Verstorbene benötigt wird. Eine seiner Aufgaben ist es, dafür zu sorgen, dass ab und zu gelüftet wird und hier immer eine kleine Öllampe zum Andenken an die Vorfahren brennt.
Langjährige Klostervergangenheit
Seit ein paar hundert Jahren wird der Name und das Datum des Verstorbenen beim Ausgraben auf den Schädel geschrieben. So kann man heute noch viele der Verstorbenen identifizieren.
Als wir die Kapelle verlassen ist es stockdunkle Nacht. Da sich die Mönche nicht zwingend an EU-Vorschriften gebunden fühlen und nicht alle Wege und Treppen den Sicherheitsrichtlinien der Union entsprechen werden wir gebeten etwas Vorsicht walten zu lassen. Das war es dann aber auch schon. So turnen wir an den steilen Terrassenmauern entlang wieder zum Kloster hinauf. Dabei haben wir einen grandiosen Blick auf das wenig beleuchtete Kloster.
Das Kloster Simonos Petras bei Nacht
So fallen bei dieser Nachtaufnahme die wenigen Außenbeleuchtungen natürlich extrem auf. Mit diesem stimmungsvollen Bild geht der Tag zu Ende und wir in die Betten.
Das war wieder ein absoluter Hammertag! Neben großartiger Landschaft habe ich heute 2 absolute Top-Klöster besucht und angeregte Gespräche mit den Mönchen geführt. Dieser enge Kontakt zu den Bewohnern einer Region geben erst die wirklich tieferen Einblicke in die besuchte Kultur. Und der Umstand, dass ich mit Nativspeakern, also griechisch aufgewachsenen Freunden, unterwegs bin, öffnet mir Türen, die ich als Alleinreisender nie hätte öffnen könnte. Mein Interesse an der Geschichte der christlichen Religion führt immer wieder zu überraschenden Wendungen. Und das obwohl ich als Student aus der evangelischen Kirche ausgetreten bin. Aber das interessiert hier keinen Menschen. Sehr spannend! Ich freue mich auf Morgen!Zuletzt geändert von Wafer; 03.06.2024, 12:50.
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3. Tag: Von Nea Skiti nach KaryesHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Samstag, 6. Mai 2023
Strecke: 7 Km (Gesamt: 13 Km)
Höhenunterschiede: ↑ 325 m, ↓ 300 m (Gesamt: ↑ 1.025 m, ↓ 850 m)
Gehzeit: 2 h 30 (Gesamt: 5 h 30)
Nach einem späten aber guten Frühstück machen wir uns auf den Weg. Mir fällt der Abschied richtig schwer! Das ist ein ganz toller Flecken Erde hier.
Blick entlang der Westküste von Athos
Und die Menschen strahlen eine Ruhe aus, die mir bei uns fehlt. Sehr gastfreundlich sind sie auch. Und ich gehöre nicht zu ihrer Religion. Ich habe aber noch keinen Mönch getroffen, der mich gefragt hat, zu welcher Konfession ich gehöre.
Das Wetter ist heute richtig gut. Wir steigen die Stufen wieder hinunter, die wir heute Nacht – oder eigentlich eher heute Morgen – im Dunkeln heraufgekommen sind.
Abstieg zum Hafen von Nea Skiti
Unten am Hafen steht eine lange Kette von Eseln, die Waren heruntergebracht haben und warten, bis die Fähre kommt. Da wird es wohl auch wieder was zu transportieren geben. Wir lassen uns nieder und warten. Hier geht der Fahrplan nicht auf die Minute genau. In Griechenland muss man da immer eine gewisse Ruhe mitbringen.
Wehrhafter Hafen
Neben dem Hafen steht ein alter Turm. Wieder ein Zeichen, dass sich die Mönche der Halbinsel schon immer zur Wehr setzen mussten. Hier gab es eben schon immer Reichtümer zu holen.
Mit dem Boot fahren wir wieder gen Norden. Bei dem heutigen Wetter machen die Klöster, an denen wir vorbeikommen gleich mehr her als gestern. Die Büsche, die auf den Terrassen vor vier Jahren recht neu gepflanzt worden waren, sind schon nicht mehr zu übersehen.
Kloster Dionyssios
Die pflegen ihre Anlagen schon wirklich gut! Aber auch die Natur ist hier gut in Schuss und es gibt viel zu sehen.
Der Wasserfall Καταρράκτης Γραβανιστή
Das Kloster Oisios Grigorios ist auf der Südseite eingerüstet. Auch hier achtet man auf die Jahrtausende alte Bausubstanz. Ein paar Meter weiter liegt das Kloster Simonos Petras oben am Hang. Das ist einfach ein imposanter Bau!
Simonos Petras steht über den Dingen
Da oben wollen wir morgen übernachten. Hoffentlich klappt das!
Das Boot fährt weiter die Küste entlang auf Dafni zu. Rückblickend muss ich sagen, dass der Mount Athos auch dieses Jahr keine Audienzen abhält.
Der Mount Athos hüllt den Gipfel wieder in Wolken
In Dafni angekommen suchen wir unsere Mitfahrgelegenheit, die einer unserer Griechen organisiert hat. Hier gibt es eine böse Überraschung: Das Auto ist zwar da aber der Motor verliert das Kühlwasser. So können wir kaum nach Karyes fahren. Ich mache mir schon Gedanken, wie es jetzt weiter gehen könnte aber meine griechischen Begleiter bleiben ganz cool. Da würde sich schon ein Weg finden lassen. Und er findet sich: Ein Bekannter des Fahrers ist gerade mit seinem Auto da und er erklärt sich bereit uns kurz nach Karyes auf die andere Seite der Halbinsel zu fahren.
Wir quetschen uns in sein Auto und fahren über den Bergrücken hinauf. Oben ist die Straße wegen eines Hangrutsches gesperrt und es geht über eine wilde Forststraße abwärts. Unsere Griechen unterhalten sich nebenher angeregt mit unserem Fahrer.
Als wir in der Skiti Agios Andrea ankommen steigen wir aus. Hier haben wir ja das letzte Mal schon mal übernachtet. Wieder haben sie einen der verfallenen Ruinen zum Leben erweckt. Und auch die Kirche strahlt mit dem Wetter um die Wette.
Die Kirche der Skiti Agios Andreas
Ich bin ein paar Meter ins Kloster rein aber die Kollegen haben mich wohl gesucht. Es soll wo anders hingehen. Hier sei alles voll sein wegen des Namenstages des Heiligen Georgios und wir müssten hier in einem Großraumlager mit sehr viel anderen Gästen übernachten. Die Griechen haben von unserem Fahrer einen Hinweis bekommen, dass er einen Mönch kenne, der etwas abseits leben würde und sicher gerne bereit wäre uns auf zu nehmen. So fährt uns unser Fahrer noch zu dem abgelegenen Grundstück und macht uns mit unserem Wirt bekannt.
Wir dürfen dann erstmal auf der Baustelle etwas aufräumen. Dann fährt er uns zur Skiti des Propheten Elias. Ein grandioser Bau mitten im Wald. Auf der umliegenden Lichtung wird penible Landwirtschaft betrieben. Hier ist wieder alles wie geleckt: alles Top in Schuss und in wirklich gutem Zustand!
Die Skiti tou Prophete Elias
Das ist eigentlich wieder ein vollwertiges Kloster. Aber da sich die Regierung von Athos auf eine Obergrenze von 20 Klöstern festgelegt haben läuft das wieder als Skiti.
Eines der Gebäude des halben Klosters
Wir schauen uns die grandiose Kirche an und bewundern den Ausblick über die Landschaft. Auch hier aktuellste Technik bei der PV-Anlage. Geld spielt hier auf Athos wohl eine sehr untergeordnete Rolle.
Wir brechen auf und wandern zum Meer hinunter. Wieder sind die Wanderwege gut ausgebaut. Als wir in den Einzugsbereich des nächsten Klosters kommen, es ist das Kloster Pantokratos, haben wir einen schönen Blick zurück auf das Anwesen für den Propheten Elias.
Die Bauten zu Ehren des Propheten Elias
Wir wandern durch große Olivenhaine und die ganze Umgebung ist sehr grün. Wasser scheint hier kein Problem zu sein. Alte Ruinen zeigen, dass mit dem Wasser hier schon seit Jahrhunderten gewirtschaftet wird.
Ein altes Aquädukt sorgte mal für Wasser im Kloster
Wir kommen von hinten an das Kloster heran. Von da sieht es etwas verwinkelt und abweisend aus. Aber von Vorne macht es schon was her! Wir betreten das Kloster durch einen wehrhaften Eingang, der wieder von der bewegten Geschichte der Halbinsel zeugt. Innen erwartet uns ein Innenhof mit Orangenbäumen und großartigen Bauten.
Der Innenhof des Klosters Pantokratos
Das ist das erste Mal, dass wir nicht mit Kaffee, Wasser, Lukumi und Tsiporou empfangen werden. Eigentlich ist uns das ganz recht: Wir haben nicht allzu viel Zeit. So machen wir uns wieder auf den Weg. Wir wollen am Wasser entlangwandern und das nächste Kloster besuchen, das meinem Freund besonders gut gefällt. Wir gehen hinunter zu dem kleinen Hafen. Eigentlich nur ein kleines Hafenbecken mit einer Anlegestelle. Dahinter zieht ein kleiner Wanderweg etwas aufwärts und präsentiert uns das Kloster in bestem Licht.
Abschied vom Kloster Pantokratos
Der Wanderweg ist wieder gut gepflegt. Eselspuren sind hier keine zu finden. Die beiden Klöster, zwischen denen wir hier unterwegs sind, sind beide zwischenzeitlich ans Straßennetz angeschlossen. Aber diese Wege, die teilweise recht dicht an der Küste entlangführen, wurden früher zur Versorgung genutzt.
Immer mal wieder kommen wir an Einsiedeleien vorbei, die aber in der Regel auch in sehr gutem Zustand sind. Die Häuser von Karoulia gestern waren da wohl echt eine Ausnahme.
Blick auf das Kloster Stavronikita mit dem Mount Athos
Viel zu schnell sind wir am Kloster Stavronikita. Dieses Kloster kenne ich aus einem Krimi, der dort spielt. So hat es das Kloster schon in die internationale Literatur geschafft, denn ich habe ihn in einer deutschen Übersetzung gelesen.
Über eine großartige Parkanlage kommen wir auf das Kloster zu. Richtig schön hier!
Wir kommen zum Kloster Stavronikita
Wieder sorgte ein Aquädukt früher für die Wasserversorgung des Klosters. Ob das heute noch in Betrieb ist, war nicht zu erfahren.
Im Innenhof ist nicht viel Platz: Die Kirche nimmt fast den gesamten Platz ein. Das Heiligtum der Kirche ist eine Ikone der Jungfrau Maria, die bei einem Piratenangriff mit einem Messer beschädigt wurde und aus dem hinterlassenen Loch genau an der Brust der Jungfrau soll daraufhin Blut geflossen sein.
Eindrücke vom Kloster Stavronikita
Als wir gehen wollen werden wir noch auf einen Schwaz am Empfang eingeladen und wir bekommen die üblichen Gastgaben. Die Mönche sind ausgesprochen nett und erzählen uns aus der jüngeren Geschichte des Klosters. Leider auf Griechisch!
Es ist schon etwas später als wir endlich loskommen. Aber wie von meinem Freund angekündigt, hat mir das Kloster sehr gut gefallen!
Abschied vom Kloster Stavronikita
Wir wandern hier durch eine parkartige Anlage. Überall blüht es und die Grünflächen sind gut gepflegt. Wir wenden uns jetzt wieder in Richtung Karyes. Wenn wir wie vereinbart gegen 17 Uhr an der Unterkunft sein wollen, dann müssen wir es laufen lassen.
Wir verlassen die Nähe des Meeres
Durch die tollen Anlagen des Klosters geht es aufwärts.
Die parkähnliche Anlage von Stavronikita
Leider verlassen wir irgendwann diese Wunderwelt des Klosters.
Tolle Flora auf Athos
Wir steigen auf die Hügel der Umgebung hinauf und halten auf Karyes zu. Ein letzter Blick zurück überzeugt mich von der architektonischen Kunstfertigkeit der Mönche.
Das Kloster Stavronikita ist einfach ein schöner Bau
Als wir über die Bergkuppen ziehen reicht es meinem Freund so langsam. So lassen wir einen größeren Schlenker weg, der uns noch zu einer anderen Skiti gebracht hätte. Lieber machen wir nochmal eine kleine Pause mit Blick auf das Heiligtum der Halbinsel.
Pause mit Blick auf den Mount Athos
Irgendwie kann ich sehr gut verstehen warum es hier so viele gläubige Menschen herzieht. Und aktuell bleiben ja auch viele für längere Zeit. Die Anzahl der Mönche auf Athos nimmt derzeit zu. Das war nicht immer so.
Als wir bei unserer etwas spartanischen Unterkunft ankommen gibt es nichts zu Essen. So koche ich noch in einer sehr provisorischen Küche unter freiem Himmel Spagetti mit einer Awaruli-Soße. Als ich gefragt werde, was das denn besonderes sei: Alles was rum liegt!
Das war wieder ein sehr abwechslungsreicher Tag mit einer schönen Wanderung. Das es mir in den Klöstern gefallen hat, besonders in Stavronikita, wird euch aufgefallen sein. Auf die etwas spartanische Unterkunft hätte ich gut verzichten können. Vielleicht hätten wir die gebuchte Unterkunft nicht so leichtfertig aufgeben sollen? Aber morgen übernachten wir im Kloster Simonos Petras. Da darf es am Tag davor ruhig mal etwas einfacher sein!Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 16:26.
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2. Tag: Schiffsfahrt und Wanderung nach Nea SkitiHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Freitag, 5. Mai 2023
Strecke: 6 Km
Höhenunterschiede: ↑ 700 m, ↓ 550 m
Gehzeit: 3 h
Der Wecker bimmelt zu unchristlicher Zeit! Wir schälen uns aus den Betten. Draußen ist es noch dunkel. Trotzdem machen wir uns fertig und laden das Gepäck, das wir die nächsten 3 Tage nicht brauchen, ins Auto. Durch die Straßen ziehen wir zur Ausgabestelle der Visa. Dort wartet schon eine Riesenmeute. Da fängt es auch noch an zu regnen. Na Prima! Da fängt der Tag ja schon irgendwie falsch an. Mit den Visa machen wir uns auf den Weg zum Hafen. Eine Bäckerei hat schon offen und wir besorgen uns Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen.
Am Hafen wartet schon die Fähre und viele andere Athosreisende. Unter anderem auch die Sänger von gestern. Im Morgengrauen legt die Fähre ab.
Start in Ouranoupoli am frühen Morgen
Auch heute ist es wieder bedeckt. Aber das wird hoffentlich noch. Nun beginnt wieder die große Klostershow. Den Anfang macht Dochiariou gefolgt von Xenofontos.
Das Kloster Xenofontos
Aber was zeige ich euch schon wieder die ganzen Klöster? Die kennt ihr ja nun schon alle. Über Panteleimonos, wo die Sänger von gestern Abend aussteigen, geht es nach Dafni und weiter zur Anlegestellt von Simonos Petras zum Kloster Osios Grigorios, wo wir beim ersten Mal eingestiegen sind. Das Kloster hat mir sehr gut gefallen. Wenn wir in Simonos Petras übernachten will ich auf jeden Fall nochmal hier herunter wandern.
Das Kloster Osios Grigorios erwacht
Mein Lieblingskloster Dionyssios macht bei Wolken nicht mehr ganz so viel her. Aber imposant ist es immer noch wie es da hoch auf den Felsen thront.
Eines meiner Lieblingsklöster auf Athos - Kloster Dionyssios
In Nea Skiti steigen wir aus und gehen zu unserer Unterkunft hinauf. Es ist das gleiche Haus, in dem wir schon beim ersten Mal übernachtet haben und den grandiosen Sonnenuntergang genießen konnten.
Für mich war das aber irgendwie noch nicht genug. Ich will mich noch etwas umsehen. So ziehen wir zu zweit wieder zum Hafen hinunter und warten auf das nächste Boot in Richtung Süden. Man merkt daran, dass die lokalen Transporteure eintreffen, dass demnächst ein Boot kommen wird.
Das nächste Boot wird erwartet
Wir besteigen die Fähre und wollen bis Karoulia fahren, den Hafen von Mikri Agia Anna, das weiter oben in den Felsen liegt.
Mikri Agia Anna am steilen Hang
Da wollen wir hinaufsteigen und dann über Agia Anna wieder nach Nea Skiti zurückwandern. Karoulia ist ein recht kleiner Weiler aus einzelnen Häusern, die liebevoll in die Felsen gebaut wurden. Hier ist nicht viel ebener Platz zu finden und so liegen die Häuser zwar recht dicht beieinander aber die Wege gehen recht aufwendig durch die Felsen. Es gibt sogar eine Materialseilbahn, über die ein paar Häuser direkt in den Klippen versorgt werden. Ein Weg zu diesen Häusern führt oben über die Felsen und ich recht lang.
In Karoulia wollen wir aussteigen
Der Hafen ist nicht mehr als eine Anlegestelle mit einem Eselstall. Im Zickzack windet sich ein Weg durch die Felsen hinauf. An diesem Weg liegen ein paar Häuser auf verschiedener Höhe am Hang. Aber auch andere Zeugnisse unserer Zivilisation.
Der heiße Draht nach oben
Ich hatte ja mit viel gerechnet, aber nicht mit einem öffentlichen Fernsprecher! Ohne Münzeinwurf! Die Kabel hängen wieder von Baum zu Baum. Die griechische Lösung eben.
Etwas höher kommen wir an der Materialseilbahn vorbei, die zu den Häusern in der steilen Felswand hinüberführt. Sieht sehr provisorisch aus. Das dürfte wohl auch ein Eigenbau sein.
Materialseilbahn zu einem schwer zugänglichen Gebäude
Die letzten Häuser von Karoulia bleiben zurück und es geht im Zickzack zwischen 2 Felswänden aufwärts. In voller Südlage und bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die Klamotten sind klatschnass. Mit Mauern werden die Wege und Felder abgestützt, damit die ebene Fläche größer wird. Da müssen schon Generationen daran gebaut haben.
Aufwändiger Wegebau vor Mikri Agia Anna
Karoulia bleibt zurück.
Karoulia liegt unter uns
Nur noch wenige, einzelne Dächer sind von hier oben zu erkennen. Auf dem gemauerten Serpentinenweg steigen wir weiter auf.
Steiler Aufstieg zwischen Karoulia und Mikri Agia Anna
Die Weitsicht ist bei weitem nicht so gut wie letztes Jahr. Da hatten wir ja die Sporaden gesehen, die über 100 Km weit weg liegen. Durch die krassen Felswände ist der Blickwinkel eh etwas eingeschränkt. Dafür wachsen hier Blumen, die ich noch nie gesehen habe.
Blühendes am Wegesrand
Als wir höher kommen, wandern wir an einem größeren Anwesen vorbei. Hohe Mauern verhindern einen Blick in den Garten. Was gibt es denn da zu schützen? Und vor wem?
Na, egal. Dann steigen wir halt weiter auf. Ich hatte eigentlich geglaubt, wir hätten die Höhenmeter schon aber der Weg zieht nochmal etwas an. Über das Meer können wir Sithonia sehen, die mittlere der drei Halbinseln von Chalkidiki.
Blick auf Sithonia am Horizont
Endlich wird es ebener und wir können am nächsten Sattel Mikri Agia Anna liegen sehen. Auf der Locus-Karte sind nur 6 Gebäude eingetragen. Es gibt hier aber durchaus noch mehr. Auch das Satellitenbild zeigt noch ein paar Dächer mehr. Wo es eben ist, haben sich hier oben ein paar Mönche mehr niedergelassen. Bei der Aussicht durchaus verständlich!
Mikri Agia Anna
Die Häuser und Wege sind hier top in Schuss! Karoulia war nicht so gepflegt. Und der Terrassenbau für die Gärten ist klar zu erkennen. Jedes Fleckchen ebener Erde wird für den Anbau von Lebensmitteln genutzt. Hier sieht man auch einige Mönche an ihren Anlagen arbeiten. In Karoulia unten hatten wir niemanden gesehen.
Unser Weg führt uns zwischen Häusern hindurch und auf den Sattel zwischen den Photovoltaikanlagen hinauf. Ein toller Blick entlang der Westküste von Athos zeigt uns wo wir heute noch hinwollen.
Blick auf Agia Anna - das ist noch ein Stück durch wildes Gelände
Das sieht auf den ersten Blick recht weglos aus. Ist es aber nicht. Ein kleiner aber gut gepflegter Pfad führt uns ziemlich die Höhe haltend durch die steilen Hänge.
Wir nähern uns Agia Anna von einer mir bisher ungekannten Seite
Wir kommen an die endlosen Treppen, über die wir schonmal zum Hafen von Agia Anna abgestiegen sind. An der Kirche machen wir wieder einen Boxenstopp. Der Blick ist einfach der Hammer! Wir müssen aber recht schnell wieder los, weil wir in Nea Skiti noch eingeladen sind.
Über den Wanderweg verlassen wir den Ort wieder und halten auf Nea Skiti zu.
Auf dem Weg nach Nea Skiti
Erstaunlich schnell sind wir an unserer Unterkunft. Hier besprechen wir, wie der Tag noch weitergeht. Unten im Dorf gibt es eine recht große Mönchsgemeinschaft, deren Haus dem heiligen St. Georg gewidmet ist. Und heute hat Georgios, wie er auf griechisch heißt, Namenstag. Daher ist das ganze Dorf dorthin eingeladen um das zu feiern. Namenstage sind in Griechenland deutlich wichtiger als Geburtstage. Und die Namenstage von Heiligen sind hier auf Athos natürlich was ganz Besonderes.
Bis dahin haben wir aber noch etwas Zeit. So chillen wir noch etwas auf der Terrasse unserer Unterkunft.
Unsere Hütte in Nea Skiti
Der Tag neigt sich seinem Ende zu. Die Sonne nähert sich dem Horizont. Auf der Terrasse haben wir das gut im Blick.
Nea Skiti liegt uns zu Füßen
Wir bekommen eine Kleinigkeit zu essen und helfen noch beim Abwasch. Anschließend bleibt noch etwas Zeit und ich stromere noch über das Anwesen, das liebevoll gebaut wurde und mit viel Aufwand gepflegt wird.
Verzierungen am Haus
Als die Sonne dann nur noch knapp über dem Horizont steht machen wir uns auf den Weg ins Dorf hinunter. Das sind immerhin 150 Höhenmeter. An der Hütte des Heiligen St. Georg werden wir begrüßt. Im Haus wird schon eine Weile gebetet und gefeiert.
Abend über Nea Skiti
Als es dunkel ist werden wir in den Speisesaal geführt und uns wird für hiesige Verhältnisse ein sehr üppiges Mahl serviert. Ein mehrgängiges Menü mit viel Fisch und Gemüse, Salaten, Suppe und Getränke steht bereit. Im Anschluss werden wir als Gäste auch zu den Gebeten eingeladen.
Hier geht’s zum Fest für Agios Georgios
Ein Teil der Mönche kümmert sich um die Liturgie und ein anderer Teil unterhält sich. So ein Fest ist nicht nur zum Beten, sondern auch dazu da die sozialen Kontakte zu pflegen. Um Mitternacht gibt es noch einen kleinen Imbiss und viele süße Leckereien und Tsipouro, den lokalen Anisschnaps, sowie etwas Wein.
Hinter diesen Mauern wird gebetet und gefeiert
Erst weit nach Mitternacht verlasse ich das Fest und steige die vielen Stufen zu unserer Unterkunft hinauf.
Ich respektiere den Wunsch der Mönche und zeige hier keine Bilder, auf denen Mönche zu sehen sind. Daher gibt es auch keine Bilder von der Feier selber.
Das war heute wieder ein sehr abwechslungsreicher Tag mit einer tollen Landschaft, sehr gastfreundlichen Mönchen und einem heiligen Fest zum Abschluss. Einfach großartig! Schauen wir mal, was uns der morgige Tag bringt.Zuletzt geändert von Wafer; 03.06.2024, 10:19.
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Hallo Wafer, das verspricht wieder ein interessanter Bericht von dir zu werden.
Schon mal Danke für das Bild vom Toten Gebirge und Dachstein, da sind Erinnerung von meiner Wanderung über die beiden Massive hoch gekommen.
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1. Tag: Anreise nach Ouranoupoli
Donnerstag, 4. Mai 2023
Wir treffen uns am Stuttgarter Flughafen und starten pünktlich. Naja, wir fliegen ja auch mit Germanwings und fahren nicht mit der Deutschen Bahn!
Dachstein und Totes Gebirge von oben
Diese Regionen kenne ich gut von meiner Nordalpenwegtour von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz am Bodensee. Jetzt könnte man da noch nicht wandern. Und die Hütten machen ja eh erst Mitte Juni auf. Gut, dass wir auf Athos wandern und nicht in den Alpen!
Pünktlich landen wir in Thessaloniki, der Hauptstadt der Verwaltungsregion Zentralmakedoniens und zweitgrößte Stadt Griechenlands – nach Athen. Am Gepäckband stehen dann meine Nachbarn aus meinem Heimatdorf und sind recht überrascht mich hier zu sehen. Da hätten wir die Anreise besser absprechen können, wenn ich das gewusst hätte. Da hätte mich meine Frau nicht zum Flughafen fahren müssen. Aber hinterher ist man ja immer klüger.
Mit einem Mietwagen fahren wir erstmal nach Nea Kallikratia wo sich die Wanderkollegen wie üblich mit Wanderstöcken eindecken und wir essen was am Strand.
Pause am Strand von Nea Kallikratia
So richtig kompromisslos sonnig ist es heuer aber nicht: Es hängen einige Wolken am Himmel und die Wetterapp will sogar strichweise Regen. Das werden wir ja sehen, was uns da erwartet. Wir fahren noch ein Stück Autobahn und dann geht es gemütlich auf kleineren Straßen weiter. Je öfter ich das Hinterland von Griechenland sehe, desto besser gefällt es mir hier!
Blick auf die Insel Amouliani
Von hier war das letzte Mal der Mount Athos zu sehen. Da hängen aber ein paar Wolken drüber. Aber bisher hält das Wetter. In aller Ruhe fahren wir weiter nach Ouranoupoli wo wir in unserem Hotel vom letzten Mal wieder Zimmer reserviert haben. Nach dem einchecken schlendern wir noch etwas durch die Stadt und am Strand entlang.
Ankunft in Ouranoupoli
Das kommt mir alles schon recht vertraut vor. Wir suchen uns eine Pinte für das Abendessen. Aber das ist noch eine Weile bis hin. Die einen gehen noch was einkaufen und ich schlendere am Strand entlang. Einfach schön hier! Gegen Abend treffen wir uns im Restaurant. Es ist allgemein recht voll. Die Gäste kommen wohl aus aller Herren Länder, so werden z.B. ein paar Tische weiter russische Seemannslieder gesungen.
Wir bestellen uns typisch griechische Speisen und der Tisch vor uns wird vollgeladen.
Übliches Abendmal vor der Einreise auf Athos
Die Küche hier ist gut und von meinem Platz aus habe ich direkten Blick aufs Meer. Also hier kann ich es eine Weile aushalten!
Das letzte Tageslicht über Amouliani
Wir sehen zu, dass wir nicht allzu spät ins Bett kommen. Wir wollen morgen die ganz frühe Fähre nehmen, die Ouranoupoli schon kurz vor 6 Uhr verlässt. Und vorher müssen wir noch die Visa besorgen. Also brechen wir bei Zeiten auf und freuen uns auf morgen.Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:30.
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Prolog 2023
Hurra! Es ist wieder so weit: Es geht wieder auf den Berg Athos! Endlich! 4 Jahre hat es jetzt gedauert bis Corona ausgestanden ist und eine Reise dorthin wieder einigermaßen tragbar ist.
Die Vorbereitungen laufen schon fast routiniert ab. Wir wollen dieses Mal auf jeden Fall in dem Kloster Simonos Petras übernachten. Mehr steht aber eigentlich noch nicht fest.
Die Visa werden im November 2022 beantragt und als diese alle kommen gehen wir an die Feinplanung. Der Flieger wird gebucht und wir kontaktieren diverse Klöster und prüfen wo wir übernachten können. Es scheint ziemlich voll zu werden! Es wollen wohl recht viele auf die Halbinsel. Die Leute haben nach Corona viel Reiselust aufgestaut. So wird das wohl keine klar strukturierte Tour von Kloster zu Kloster, sondern etwas zusammengestückelt. Die Übernachtungsplätze, die wir zugesagt bekommen, lassen die Planung so aussehen:- Tag: Anreise nach Ouranoupoli
- Tag: Wanderung nach Nea Skiti
- Tag: Wanderungen rund um Karyes
- Tag: Wanderung nach Simonos Petras
- Tag: Heimreise 1. Teil
- Tag: Heimreise 2. Teil
Mehr ist jetzt im Vorfeld nicht machbar. Jetzt kommt wieder das übliche: Warten bis es soweit ist. Und das zieht sich ganz schön! Aber dann ist es endlich soweit: Es geht los!
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AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria
Zitat von Wafer Beitrag anzeigenHallo EbsEls.
Ja, sowas ist von dort aus möglich.
Bei der Einreise wird nicht zwischen 'gläubig' oder nicht unterschieden, sondern nur zwischen Orthodox oder nicht. Ich selber bin offiziell in keiner Kirche. Aus meiner Vergangenheit habe ich einen christlichen Bezug. Der religiös-geschichtliche Hintergrund auf Athos finde ich hoch interessant!
Deine geplante Tour liest sich aber auch sehr interessant! Ich wünsche Dir viel Spaß!
Gruß WaferZuletzt geändert von EbsEls; 17.10.2019, 17:56.
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AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria
hallo Wafer,
vielen Dank für das interessante Fazit. das mit dem Müllproblem ist wirklich erschreckend, hoffentlich gelingt in dieser Hinsicht ein Umdenken. Ich kann mir gut vorstellen, dass man, wenn man in solch einer Gegend wandert sich viele Gedanken über Religionen an sich macht und vielleicht auch darüber, woher diese offenbar zutiefst menschliche Sehnsucht stammt, ein Gottwesen zu suchen und für sich zu finden. Egal wie man dazu stehen mag oder ob man das teilt, eines Gottessehnsucht als solches ist nicht zu leugnen, spannendes Thema.
aber jetzt freue ich mich erst einmal darüber, dass du noch weitere Teile von Griechenland erwandern willst. Hoffentlich bald und hoffentlich mit Reiseberichten.
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AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria
EpilogHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Das war wieder eine großartige Reise! Leider waren wir nicht ganz so viel zu Fuß unterwegs, wie wir es uns gewünscht haben. Das hat der Reise und auch dem Erholungswert aber keinen Abbruch getan.
An dieser Stelle möchte ich noch kurz 2 Themen ansprechen, die auf der Halbinsel sehr speziell sind:- Religion
Selten habe ich so viel über Religion gesprochen wie auf Athos. Der Kontakt zu einer mir recht fremden Glaubensrichtung des Christentums eröffnet mir Einblicke in deren Glauben aber hilft mir auch sehr gut mich mit den anderen Richtungen des Christentums auseinander zu setzen. Die Geschichte mit der Entstehung der einzelnen Kirchenorganisationen und die Unterschiede zwischen ihnen helfen mir sehr im eigenen Umfeld einen klareren Blick zu bekommen. - Müll
Athos hat ein Müllproblem! Solange die Mönche auf der Halbinsel Selbstversorger waren dürfte es noch nicht so schlimm gewesen sein. Aber seit die EU etliche Millionen, wenn nicht gar Milliarden, auf die Halbinsel gepumpt hat und damit immer mehr Waren von außerhalb den Weg auf die Halbinsel finden, vergrößert sich das Problem stetig. Die Lösung, den Müll einfach den Hang hinunter zu werfen, wie es auf der Berghütte angeschrieben steht, kann keine dauerhafte Lösung sein. Im Umfeld der Klöster sieht es leider manchmal ähnlich aus. Hier muss noch ein Umdenken stattfinden. Vor allem auch bei den Besuchern!
Eine Höhle, in der eine Zeit lang ein Mönch gehaust hat
Als Wanderregion ist Athos eine Bereicherung! Ich war schon mehrfach in Griechenland unterwegs. Aber hier hat es mir bisher am besten gefallen. Vielleicht sollte ich mir noch weitere Gegenden des Landes ansehen? Zumal hier das Wanderjahr etwas frühe anfängt und später endet als bei uns.
In Bezug auf religiöse Orientierung und Besinnung auf christliche Werte ist Athos ziemlich unschlagbar! Das mag vielleicht auch an meinen Mitreisenden liegen aber in der Region dort gibt es an jeder Ecke eine Anregung über den christlichen Glauben nach zu denken und zu diskutieren. Das habe ich bisher noch in keiner Region so erlebt.Angehängte DateienZuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:23.
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- Religion
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AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria
Zitat von EbsEls Beitrag anzeigenKann man in Ouranoupoli eine Bootstour vor die Klöster machen (ohne Landgang, bin Atheist)?
Ja, sowas ist von dort aus möglich.
Bei der Einreise wird nicht zwischen 'gläubig' oder nicht unterschieden, sondern nur zwischen Orthodox oder nicht. Ich selber bin offiziell in keiner Kirche. Aus meiner Vergangenheit habe ich einen christlichen Bezug. Der religiös-geschichtliche Hintergrund auf Athos finde ich hoch interessant!
Deine geplante Tour liest sich aber auch sehr interessant! Ich wünsche Dir viel Spaß!
Gruß Wafer
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Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
Etappe #7
Kann man in Ouranoupoli eine Bootstour vor die Klöster machen (ohne Landgang, bin Atheist)?Zuletzt geändert von EbsEls; 14.08.2019, 19:59.
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6. Tag: Heimreise die Zweite
Dienstag, 4. Juni 2019
Nach dem Aufstehen und Zusammenpacken fahren wir nach Kallikratia. Hier wollen wir noch etwas Tsipouro besorgen. Das Zeug hat schon was! Aber zuerst wird gefrühstückt! Direkt am Strand von Kallikratia.
Frühstück am Strand von Kallikratia mit Blick auf den Olymp
Es bleibt noch etwas Zeit bis der Flieger geht. Also schlendern wir noch eine Runde über den Markt.
Auf dem Markt von Kallikratia
Das Angebot ist vielfältig und frisch. Nicht diese Großmarktware, die man bei uns auf dem Wochenmarkt bekommt.
Frisches Marktangebot in Kallikratia
Aber auch der Umgang mit den Hygienevorschriften fällt hier etwas anders aus als bei uns ...
Rauchender Fischhändler
Dann noch schnell zu dem Händler mit dem besten Tsipouro ...
Alkohollager – vermutlich von einer Schwarzbrennerei
Dann geht es zurück nach Thessaloniki und zum Flughafen. Viel zu schnell waren die schönen Tage hier auf Chalkidiki vorbei. Athos hat mir wieder sehr gut gefallen. Aber das Griechenland drum herum auch. Vielleicht sollte ich mir das auch mal näher ansehen?
Heimflug über die Alpen mit viel SchneeZuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:21.
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5. Tag: Heimreise die Erste
Montag, 3. Juni 2019
Heute ist leider schon wieder Heimreise angesagt. Aber da die Flieger in Thessaloniki so ungünstig nach Stuttgart fliegen erfolgt die Heimreise auch wieder in 2 Teilen.
Nach dem Frühgottesdienst und dem Frühstück (Reste von gestern Abend!) drehen wir noch eine Runde durch das Kloster.
Die Kirche des Klosters Agios Andreas
Die Kirche hat recht wenig von der typisch Orthodoxen Kirchenarchitektur. Ich würde als Laie sagen: Sehr westlich angehaucht!
Teile des Klosters Agios Andrea
Leider wird es Zeit zum Aufbruch. Ein Bus bringt uns nach Dafni zum Hafen. Hier treffen wir auch unseren Mitreisenden, der die ganzen Tage bei seinem Beichtvater in Kavsokalivia verbracht hat. Ein Boot bringt uns zurück nach Ouranoupoli.
Mount Athos vom Boot aus
Viel zu schnell geht die Fahrt zu Ende.
Wir kommen zurück nach Ouranoupoli
Wir ziehen durch die Straßen und gehen zu unserem Auto. Natürlich nicht ohne vorher noch kurz einen Boxenstopp zu machen und ein klassisches Gyros zu vertilgen. Wir treten die Heimreise an. Dieses Jahr werden wir bei Kallikratia übernachten. Dort haben die Schwiegereltern eines unserer Griechen ein Sommerhaus mit genug Platz.
Ein Strand bei Ouranoupoli
Im Prinzip fahren wir den gleichen Weg zurück, den wir hergekommen sind. Die Sicht ist bedeutend besser als letztes Jahr!
Mount Athos verschwindet in der Ferne
So richtig Lust auf Heimfahren hat hier eigentlich noch keiner. So wird der Vorschlag noch zu einem kleinen, tollen Sandstrand zu fahren mit Begeisterung aufgenommen. Unser Grieche ist schwer enttäuscht weil es hier so voll ist. Er hatte gemeint, das sei noch ein Geheimtipp. Aber bei dem grandiosen Sandstrand, der Sicht auf Athos und dem klaren Wasser bleibt das nicht lange ein Geheimtipp.
Am Karidi Beach
So plätschert der Tag so dahin. Wir genießen die Vorzüge Griechenlands in vollen Zügen. Irgendwann müssen wir dann aber doch weiter. Wir haben heute Abend einen Tisch bei einem Restaurant in der Gegend von Kallikratia reserviert. Wenn wir das noch schaffen wollen, müssen wir los. Schade! Hier war es großartig!
Traumstrand mit Blick auf die Halbinsel Athos
So beziehen wir bei den Schwiegereltern unsere Quartiere und machen uns auf den Weg das etwas einfache Essen der letzten Tage aus zu gleichen. Das Restaurant liegt direkt an einem Strand.
Direkt an diesem Strand liegt das Restaurant
Dort lassen wir es uns gut gehen ...
Der erste Gang steht auf dem Tisch ...
Müde und satt kommen wir nach einem tollen Tag zurück in unser Quartier. Dort gibt es dann noch einen letzten Absacker mit dem Hausherren.Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:20.
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4. Tag: Agia Anna - KaryesHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Sonntag, 2. Juni 2019
Strecke: 2 Km (Gesamt: 19 Km)
Höhenunterschiede: ↑ 50 m, ↓ 350 m (Gesamt: ↑ 2.100 m, ↓ 2.150 m)
Gehzeit: 2 h
Heute nach war sternklarer Nachthimmel. Ich habe versucht ein paar Nachtaufnahmen zu machen, die sind aber leider alle nichts geworden.
Der Tag beginnt mit Telefonaten: Wann fährt wo das nächste Boot wohin? Hier weiß keiner was. Also beschließen wir irgendwann nach dem Frühstück einfach zum Hafen ab zu steigen und dort nach zu fragen.
Der Blick von der Terrasse nach Nord-Westen
So packen wir unsere Sachen und verabschieden uns. Hier hat es mir wieder sehr gut gefallen!
Die Gästeterrasse in Agia Anna
Von hier geht es eigentlich nur über Treppen abwärts.
Endlose Treppen führen uns zum Hafen von Agia Anna
Von der Seite sieht man gut die Terrassen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Wasser scheint hier kein Problem zu sein. Eher die Steilheit des Hanges.
Das Gästehaus in Agia Anna
Unser Grieche möchte noch einen Mönch besuchen, den er vor vielen Jahren mal kennen gelernt hat. Er ist schon weit über 90 Jahre alt und ist heute nicht zu sprechen. Schade! Er erzählt uns viel von dem Mann. Den hätte ich gerne kennen gelernt!
Weiter geht es die Treppen hinunter. Hier außerhalb der dichteren Bebauung sind die Treppen vom Grün überwuchert. So läuft man auch bei kräftigem Sonnenschein im Schatten.
Die Treppen sind überwachsen und liegen großteils im Schatten
Im Hafen treffen wir einige Wartende an. Es heißt, es käme demnächst ein Boot. Wir gesellen uns dazu. Mit den Vesperstullen füttern wir Katzen und Fische: Die Katzen kriegen den Käse und die Fische das Brot. Da kommt ein Schnellboot. Es ist zwar in der falschen Richtung unterwegs aber es muss ja auch wieder zurück. Wir sprechen den Fahrer an und er sagt uns für die Rückfahrt Plätze zu. Nach einer halben Stunde kommt er dann auch und nimmt uns mit bis nach Dafni.
Eigentlich war geplant über Simonos Petras auf zu steigen und bis Karyes zu wandern. Aber das Boot fährt da nicht hin. Also suchen wir uns eine Alternative. Von hier gibt es leider nur die Straße nach Karyes. Und die ist zum Wandern nicht so der Knaller. Am Hafen steht ein Bus, der uns mitnimmt.
So haben wir recht viel Zeit in Karyes.
Die Kirche von Karyes ist eine der ältesten Halbinsel
Man sieht gut, dass die verschiedenen Teile der Kirche in verschiedenen Epochen gebaut wurden.
Die Gewölbe beim Eingang zeugen vom Alter der Kirche
Was ich ganz erstaunlich finde: Mir wird erlaubt hier in der Kirche Bilder zu machen. Aber nur 2 und nur mit dem Handy. Das wurde mir bisher noch nirgends erlaubt.
Der Innenraum der Kirche von Karyes
Das dürfte daran liegen, dass dies kein Teil eines Klosters ist.
Karyes selber ist nicht sehr groß. Verfügt aber als einziges auf der Halbinsel über einen städtischen Charakter: Hier haben sich Handwerker niedergelassen, es gibt ein Restaurant, eine Post, einen Geldautomat, einen Supermarkt, ...
Karyes mit Kirche und Regierungsgebäude
Recht schnell hat man dann aber auch alles von Karyes gesehen. So machen wir uns auf zur Skiti Agios Andreas. Hier haben wir für die Nacht reserviert. In diesem Kloster, das aber nicht zu den 20 Klöstern von Athos zählt, werden Ikonen handgemalt und verkauft. Das ist der Grund warum wir hierher kommen: Der Schwager, der uns die Unterkunft in Kerasia besorgt hat, hat hier eine Ikone bestellt, die angefertigt wurde und die wir nun abholen sollen. Eine Hand wäscht die andere. Dieses Kloster hat aber auch die größte orthodoxe Kirche des Balkans!
Die Kirche des Klosters Agios Andreas
Das Kloster selber war wohl auch mal sehr groß. Die zum Kloster gehörenden Ländereien erstrecken sich recht weit am Stadtrand von Karyes entlang. Teile davon wurden und werden restauriert. Teilweise in Handarbeit der Mönche und teilweise durch Auftragsfirmen.
Das Kloster Agios Andreas
So ergibt sich ein sehr unterschiedliches Bild – je nachdem welche Gebäudeteile man gerade betrachtet.
Verfallene Teile des Klosters Agios Andrea
Nach einem Gottesdienst in der großartig renovierten Kirche gibt es ein Abendessen mit den Mönchen im Refektorium. Leider ist hier das Fotografieren leider wieder verboten. Heute ist Sonntag, da gibt es etwas Besonderes: Eine Art Paella – Reis mit Meeresfrüchten. Dazu ein Schluck Wein.
Am frühen Abend öffnet der Laden, in dem die Ikonen verkauft werden. Hier ist viel mit Silber überladenes dabei. Sowas wird wohl gerne von den Russen gekauft. Ich kaufe mir eine von hier handgemalte Ikone.
Meine Ikone
So sind wir heute leider nicht viel gewandert. Dadurch konnten wir uns aber die Hauptstadt der Mönchsrepublik näher anschauen. Nach dem recht anstrengenden Wandertag gestern war das aber kein Beinbruch.
Viel gesehene Büsche auf Athos
Die Unterkunft ist wie man sich das in einem Kloster vorstellt: Eine kleine Kammer mit 3 Betten und einem Kanonenofen. Das Abluftrohr wird einfach durch die Scheibe geführt und endet knapp oberhalb des Fensters im Freien. Eine Zentralheizung wurde bisher wohl nicht eingebaut.Angehängte DateienZuletzt geändert von Wafer; 01.06.2024, 15:19.
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AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria
Hallo Kathi.
Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigenEine beeindruckende Tour und wirklich schöne Fotos.
Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigenWobei ich besonders die langsame Schiffsanreise gern machen würde, es gibt wenig schöneres, als so irgendwohin zu reisen.
Gruß Wafer
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AW: [GR] Mount Athos - Wandern im Garten der Heiligen Jungfrau Maria
Hallo Wafer,
du hast es also doch noch auf den Berg Athos nach ganz oben geschafft! Eine beeindruckende Tour und wirklich schöne Fotos. Wobei ich besonders die langsame Schiffsanreise gern machen würde, es gibt wenig schöneres, als so irgendwohin zu reisen.
Bin gespannt, ob der Rest dann auch noch geklappt hat.
mit Grüßen - Kathi
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