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Vorbemerkungen, generelle Tipps für die Gegend... (ein wenig Textwüste)
Viele Jahre hatte ich keine mehrtägigen Wandertouren mehr unternommen, regelmäßige Tagestouren gehörten jedoch immer zu meinem Programm. Der Wunsch, mal wieder eine längere Tour zu laufen, wurde in den letzten Jahren aber immer intensiver. Und beim Surfen durch´s Netz kamen mir dann einige Infos zum Sentier des Douaniers, dem Zöllnerweg, unter, der sich als GR 34 entlang der bretonischen Küste zieht. Einen Urlaub in der Bretagne hatte ich bedingt durch die Corona Einschränkungen vor ein paar Jahren abblasen müssen, und so erschien es mir eine gute Gelegenheit, diesen Teil Frankreichs zu begehen. Zum Wiedereinstieg ins Tourenwandern erschien es optimal: mäßige Steigungen, recht gute Infrastruktur, aber trotzdem mit einsamen Landstrichen und, falls es aus irgendeinem Grund erforderlich wird (z.B. wenn die Knie streiken...), immer mit der Möglichkeit, auszusteigen. Last not least sprach natürlich der Fakt dafür, dass es sich um Frankreich handelt: gutes Essen, guter Wein, die schöne Sprache, die Menschen, Frankreich lockt mich einfach immer wieder. Und die Bretagne hat dann auch noch die Austern....
Die Idee reifte, und schließlich stand es fest: ich werde einige Tage durch die Bretagne laufen. Ich beschloß, zwei Touren in unterschiedliche Küstenregionen zu wählen, eine stand ziemlich schnell fest: die Presqu´ile de Crozon mit ihrer rauhen Küste.
Der zweite Abschnitt stand erst wenige Tage vor Urlaubsbeginn einigermaßen fest, es sollte die Rosa Granitküste werden. Also einmal die Westküste, einmal die nördliche Küste der Bretagne.
Unterkunft
Von vornherein stand fest, dass ich mit dem Zelt unterwegs sein werde. Gemütliche Campingpläzte gibt es in Frankreich viele, reines Wildcampen war mir für den Wiedereinstieg erstmal too much (ungeachtete der formaljuritsischen Lage). Auch zeigt ein Blick mit Google Earth auf die Landschaft, dass die Vegetation Wildcampen über weite Strecken kaum zulässt. Das bestätigte sich vor Ort auch. Weite Teile sind mit knochigen Büschen dicht bewachsen und bieten kaum die Möglichkeit, ein Zelt aufzustellen. Sich durch die Büsche auf der Suche nach einem schönene Plätzchen zu schlagen, sollte man m.E. eher vermeiden: man trampelt in kurzer Zeit Pflanzen kaputt, die Jahre zum Wachsen brauchen.
Da die Atmosphäre auf den französischen Campingplätzen, insbesonders auf den oft recht einfachen Camping Municipale, ganz angenehm ist, stellen diese für mich eigentlich eine ganz gute Alternative dar.
Hinzu kommt die Frage nach Wasser. Es gibt entlang der Küste praktisch keine Quellen, Bäche o.ä.. Man muß also für mindestens zwei Tage Wasser tragen. Was auf der Karte wie Ortschaften erscheinen mag, sind besonders auf der Presqu´Ile de Crozon oftmals nur kleine Weiler oder zwei drei dahingestreute Häuser; einen Laden oder ein Gasthaus, wo man Wasser bekäme, sucht man meist vergebens. Und da es sich bei den meisten Häusern inzwischen um Ferienhäuser handelt, findet man insbesondere außerhalb der Saison auch keine Anwohner, die einem mit etwas Wasser aushelfen könnten. Das sieht an der nördlichen Küste der Bretagne ein wenig anders aus.
Ab September beginnt die Nachsaison, die Campingplätze beginnen zu schließen. Am besten informiert man sich vorab auf den Internetseiten der Plätze, manchmal etwas schwierig, die Infos zu finden, aber zu 99% vorhanden. Französischkentnisse von Vorteil.
Zurechtfinden / Navigieren
Der GR34 ist gut mit den rot/weißen Streifen gekennzeichnet. Lediglich in Ortschaften war es manchmal etaws verwirrend. Oft wird auch durch das durchgestrichene Wegsymbol darauf hingewiesen, welchen Weg man nicht nehmen soll. Ganz offensichtlich wird der Weg auch gut instand gehalten. Wenn die Flut kommt und eine Alternativroute für den Flutfall ausgeschildert ist, ist man wirklich gut beraten, sich an diese Alternative zu halten. Der Tidenhub ist wirklich groß.
Das französiche IGN gibt gutes Kartenmaterial heraus, erhältlich meist bis zum Maßstab 1:25000, die 1:100 000 geben auch schon einen guten Überblick. Sinnvoll, weil man vorbereitend sehen kann, wo der Weg mal etwas länger von der Küste weg und ggf. an der Straße entlang führt. Ich mag es immer gerne, zusätzlich zu den digitalen Helferlein auch eine klassische Karte im Gepäck zu haben. Den Kompass kann man für diese Route aber getrost zu Hause lassen.
Grundsätzlich ist es aber leicht, sich zurecht zu finden, da man ja prinzipiell der Küstenlinie folgt.
An-/Abreise
Da ich aufgrund eines kieferchirurgischen Eingriffs den Abreisetag nicht lange voraus festlegen konnte, war der Ticketkauf nicht ganz so einfach. Ein geduldiger Mitarbeiter im DB Reisezentrum Hamburg nahm sich aber wirklich viel Zeit. Schließlich verließ ich den Bahnhof mit einem Interrail Pass, der erste meines Lebens, und einer Reservierung für zwei Tage später.
Von Hamburg aus ging es um zwei Uhr nachts mit dem ICE nach Karlsruhe. Dort in den Zug nach Paris (über Strasbourg). Die Bummelfahrt hatte dann auch bald ein Ende. Kaum hatte der Zug die Grenze zu Frankreich überquert und somit das deutsche Gleisbett verlassen, ga der Zugführer ordentlich Gas und wir beschleunigten auf über 300km/h. Von Strasbourg nach Paris (400km, 1 ¾ h) brauchten wir nicht viel länger als von Hamburg nach Hannover (140km, über eineinhalb Stunden).....

In Paris kommt man üblicherweise am Gare de l´Est an und muss, wenn man in die Bretagne weiterfahren will, mit der Metro 4 zum Gare Montparnasse fahren. Die Metro braucht ca. 20 Minuten, man sollte auf jeden eine knappe Stunde Umsteigezeit einplanen. Es gibt im Normalfall die Möglichkeit, im Zug nach Paris schon das Metroticket zu kaufen. Ist dann etwas entspannter, da man nicht noch am Fahrkartenautomaten anstehen muss. Ich hab gleich zwei Metrotickets im Zugrestaurant gekauft, da ich auf der Rückreise ja wieder die Metro in umgekehrter Richtung nehmen werde.
Am Gare Montparnasse stieg ich in den TGV nach Brest, wo ich um kurz nach sechs am frühen Abend entspannt ankomme und mir erstmal ein Hotel für die Nacht organisierte. In der Umgebung gibt es einige Hotels unterschiedlicher Preisklassen, meines befindet sich etwa 10 Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt.
Zum Abend gönne ich mir als Willkommensgruss ein schönes regionales Essen in einem nahegelegenen Restaurant (Pâté mit Foie Gras und Moules Frites à l´Andouillette, dazu ein leckeres bretonisches Bier vom Fass). Ach wie schön, Urlaub.


Zurück im Hotel falle ich aufs Bett und werde zur Begrüßung gleich von einer Mücke in die Fußsohle gestochen. Dankeschön, jetzt kann ich erstmal nicht einschlafen weil´s juckt.
Am nächsten Morgen nehme ich um kurz vor acht den Bus, der mich auf die Presqu´Ile de Crozon bringt, wo meine Wanderung beginnen wird.
Der Busbahnhof befindet sich direkt vor dem Hauptbahnhof, der Bus fährt nur einmal täglich und je nach Jahreszeit auch nur von Montag bis Donnerstag. Tickets kauft man im Busbahnhof vor Fahrtantritt.
Fahrpläne und gute Informationen zum Busnetz findet man unter www.breizhgo.bzh, nur in französischer Sprache.
Viele Jahre hatte ich keine mehrtägigen Wandertouren mehr unternommen, regelmäßige Tagestouren gehörten jedoch immer zu meinem Programm. Der Wunsch, mal wieder eine längere Tour zu laufen, wurde in den letzten Jahren aber immer intensiver. Und beim Surfen durch´s Netz kamen mir dann einige Infos zum Sentier des Douaniers, dem Zöllnerweg, unter, der sich als GR 34 entlang der bretonischen Küste zieht. Einen Urlaub in der Bretagne hatte ich bedingt durch die Corona Einschränkungen vor ein paar Jahren abblasen müssen, und so erschien es mir eine gute Gelegenheit, diesen Teil Frankreichs zu begehen. Zum Wiedereinstieg ins Tourenwandern erschien es optimal: mäßige Steigungen, recht gute Infrastruktur, aber trotzdem mit einsamen Landstrichen und, falls es aus irgendeinem Grund erforderlich wird (z.B. wenn die Knie streiken...), immer mit der Möglichkeit, auszusteigen. Last not least sprach natürlich der Fakt dafür, dass es sich um Frankreich handelt: gutes Essen, guter Wein, die schöne Sprache, die Menschen, Frankreich lockt mich einfach immer wieder. Und die Bretagne hat dann auch noch die Austern....
Die Idee reifte, und schließlich stand es fest: ich werde einige Tage durch die Bretagne laufen. Ich beschloß, zwei Touren in unterschiedliche Küstenregionen zu wählen, eine stand ziemlich schnell fest: die Presqu´ile de Crozon mit ihrer rauhen Küste.
Der zweite Abschnitt stand erst wenige Tage vor Urlaubsbeginn einigermaßen fest, es sollte die Rosa Granitküste werden. Also einmal die Westküste, einmal die nördliche Küste der Bretagne.
Unterkunft
Von vornherein stand fest, dass ich mit dem Zelt unterwegs sein werde. Gemütliche Campingpläzte gibt es in Frankreich viele, reines Wildcampen war mir für den Wiedereinstieg erstmal too much (ungeachtete der formaljuritsischen Lage). Auch zeigt ein Blick mit Google Earth auf die Landschaft, dass die Vegetation Wildcampen über weite Strecken kaum zulässt. Das bestätigte sich vor Ort auch. Weite Teile sind mit knochigen Büschen dicht bewachsen und bieten kaum die Möglichkeit, ein Zelt aufzustellen. Sich durch die Büsche auf der Suche nach einem schönene Plätzchen zu schlagen, sollte man m.E. eher vermeiden: man trampelt in kurzer Zeit Pflanzen kaputt, die Jahre zum Wachsen brauchen.
Da die Atmosphäre auf den französischen Campingplätzen, insbesonders auf den oft recht einfachen Camping Municipale, ganz angenehm ist, stellen diese für mich eigentlich eine ganz gute Alternative dar.
Hinzu kommt die Frage nach Wasser. Es gibt entlang der Küste praktisch keine Quellen, Bäche o.ä.. Man muß also für mindestens zwei Tage Wasser tragen. Was auf der Karte wie Ortschaften erscheinen mag, sind besonders auf der Presqu´Ile de Crozon oftmals nur kleine Weiler oder zwei drei dahingestreute Häuser; einen Laden oder ein Gasthaus, wo man Wasser bekäme, sucht man meist vergebens. Und da es sich bei den meisten Häusern inzwischen um Ferienhäuser handelt, findet man insbesondere außerhalb der Saison auch keine Anwohner, die einem mit etwas Wasser aushelfen könnten. Das sieht an der nördlichen Küste der Bretagne ein wenig anders aus.
Ab September beginnt die Nachsaison, die Campingplätze beginnen zu schließen. Am besten informiert man sich vorab auf den Internetseiten der Plätze, manchmal etwas schwierig, die Infos zu finden, aber zu 99% vorhanden. Französischkentnisse von Vorteil.
Zurechtfinden / Navigieren
Der GR34 ist gut mit den rot/weißen Streifen gekennzeichnet. Lediglich in Ortschaften war es manchmal etaws verwirrend. Oft wird auch durch das durchgestrichene Wegsymbol darauf hingewiesen, welchen Weg man nicht nehmen soll. Ganz offensichtlich wird der Weg auch gut instand gehalten. Wenn die Flut kommt und eine Alternativroute für den Flutfall ausgeschildert ist, ist man wirklich gut beraten, sich an diese Alternative zu halten. Der Tidenhub ist wirklich groß.
Das französiche IGN gibt gutes Kartenmaterial heraus, erhältlich meist bis zum Maßstab 1:25000, die 1:100 000 geben auch schon einen guten Überblick. Sinnvoll, weil man vorbereitend sehen kann, wo der Weg mal etwas länger von der Küste weg und ggf. an der Straße entlang führt. Ich mag es immer gerne, zusätzlich zu den digitalen Helferlein auch eine klassische Karte im Gepäck zu haben. Den Kompass kann man für diese Route aber getrost zu Hause lassen.
Grundsätzlich ist es aber leicht, sich zurecht zu finden, da man ja prinzipiell der Küstenlinie folgt.
An-/Abreise
Da ich aufgrund eines kieferchirurgischen Eingriffs den Abreisetag nicht lange voraus festlegen konnte, war der Ticketkauf nicht ganz so einfach. Ein geduldiger Mitarbeiter im DB Reisezentrum Hamburg nahm sich aber wirklich viel Zeit. Schließlich verließ ich den Bahnhof mit einem Interrail Pass, der erste meines Lebens, und einer Reservierung für zwei Tage später.
Von Hamburg aus ging es um zwei Uhr nachts mit dem ICE nach Karlsruhe. Dort in den Zug nach Paris (über Strasbourg). Die Bummelfahrt hatte dann auch bald ein Ende. Kaum hatte der Zug die Grenze zu Frankreich überquert und somit das deutsche Gleisbett verlassen, ga der Zugführer ordentlich Gas und wir beschleunigten auf über 300km/h. Von Strasbourg nach Paris (400km, 1 ¾ h) brauchten wir nicht viel länger als von Hamburg nach Hannover (140km, über eineinhalb Stunden).....
In Paris kommt man üblicherweise am Gare de l´Est an und muss, wenn man in die Bretagne weiterfahren will, mit der Metro 4 zum Gare Montparnasse fahren. Die Metro braucht ca. 20 Minuten, man sollte auf jeden eine knappe Stunde Umsteigezeit einplanen. Es gibt im Normalfall die Möglichkeit, im Zug nach Paris schon das Metroticket zu kaufen. Ist dann etwas entspannter, da man nicht noch am Fahrkartenautomaten anstehen muss. Ich hab gleich zwei Metrotickets im Zugrestaurant gekauft, da ich auf der Rückreise ja wieder die Metro in umgekehrter Richtung nehmen werde.
Am Gare Montparnasse stieg ich in den TGV nach Brest, wo ich um kurz nach sechs am frühen Abend entspannt ankomme und mir erstmal ein Hotel für die Nacht organisierte. In der Umgebung gibt es einige Hotels unterschiedlicher Preisklassen, meines befindet sich etwa 10 Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt.
Zum Abend gönne ich mir als Willkommensgruss ein schönes regionales Essen in einem nahegelegenen Restaurant (Pâté mit Foie Gras und Moules Frites à l´Andouillette, dazu ein leckeres bretonisches Bier vom Fass). Ach wie schön, Urlaub.
Zurück im Hotel falle ich aufs Bett und werde zur Begrüßung gleich von einer Mücke in die Fußsohle gestochen. Dankeschön, jetzt kann ich erstmal nicht einschlafen weil´s juckt.
Am nächsten Morgen nehme ich um kurz vor acht den Bus, der mich auf die Presqu´Ile de Crozon bringt, wo meine Wanderung beginnen wird.
Der Busbahnhof befindet sich direkt vor dem Hauptbahnhof, der Bus fährt nur einmal täglich und je nach Jahreszeit auch nur von Montag bis Donnerstag. Tickets kauft man im Busbahnhof vor Fahrtantritt.
Fahrpläne und gute Informationen zum Busnetz findet man unter www.breizhgo.bzh, nur in französischer Sprache.
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