[ES] Planlos durch die (Vor) Pyrenäen

[Dotti]

[ES] Planlos durch die (Vor) Pyrenäen
[ES] Planlos durch die (Vor) Pyrenäen

Die erste Tour. Also die erste Tour die Ich überhaupt fotografisch festgehalten habe um sie hier in Form eines Reiseberichts beizutragen. Nun ja, jetzt wird es halt die "siebte". Aber besser spät als noch später.

Ich habe wenig Erinnerungen, nix aufgeschrieben, für die erste Woche so gut wie gar keine, für die weiteren Wochen aber mehrere (mittelmäßige) Fotos. Denke es reicht aber um zumindest den Charakter und den Verlauf der Tour zu beschreiben und mit Bildern zu beleben. Mir gefallen die Fotos besonders weil Ich mir damals wenig Mühe gegeben habe und sie irgendwie so roh, so echt und realitätsnah wirken. Wenig geschönt. Zeigen was ist.

Sowas in etwa kann man hier demnächst erwarten:

mal Schnee von oben


mal Schnee zum angucken

mal Schnee "untendrunter"

mal kein Schnee-vorerst zumindest

dann Schnee von allen "Seiten"

dann wenig Platz und viel Gesträuch-freistehendes Zelt mit kleiner Stellfläche von Vorteil

Auf Insta, ganz am Anfang des Feeds, finden sich einige Beiträge und Videoschnipsel der Tour.
https://www.instagram.com/dotti_im_zelt/

Was und Wohin
Das erste mal in die Pyrenäen. Im Januar? Zum wandern? Klingt erstmal etwas abenteuerlich, um nicht zu sagen verwegen. Leichtsinnig. Naiv würde mir noch einfallen. Der Hauptkamm ist ausgeschlossen. Aber Ich mach ja eh am liebsten "halbe" Sachen auf halber Höhe. Der nicht vorhandene Plan war folgender: Vom Atlantik erstmal auf dem GR11 bis Ich nicht mehr weiterkomme, dann etwas runter auf den GR15, und wenn da auch nix mehr gehen sollte weiter auf dem GR1. Alle drei Wege verlaufen halbwegs parallel, aber auf verschiedenen Höhen.

Die Idee hatte Ich nachdem Ich auf dem YouTube Kanal Trail Life ein Video vom GR15 gesehen habe was mich irgendwie in seinen Bann gezogen hat.
https://www.youtube.com/@traillife3763/videos

Route

©OpenStreetMapContributors

Ich war vom 29. Dezember 2022 bis zum 31. Januar 2023 unterwegs. Die Tour dauerte 34 Tage, 32 Nächte habe Ich im Zelt geschlafen. Einmal in einer Hütte. Es waren ungefähr 600 Kilometer // 26766 Hm rauf // 26083 Hm runter. Sie führte mich von Irun bis La Seu d’Urgell. Hab Ich noch nie was von gehört, aber da fährt ein Bus. Reicht mir.

[Moltebaer]

Ui, ui, ui. Netter Teaser auf jeden (Schnee-)fall

[Dotti]

Tag 01 // 29. Dezember 2022 // 10 km // Hm rauf 524 // Hm runter 126


©OpenStreetMapContributors

Bilbao Flughafen im weihnachtlichen "Kleid". Bus steht bereit-ist aber der falsche.

Am 29. Dezember 2022 flog ich nach Bilbao und fuhr von dort mit einem Bus direkt nach San Sebastian. Ich will hier Gaskartuschen kaufen, stehe etwas unter Zeitdruck weil mein Zug gleich abfährt. Im Decathlon City gibt es haufenweise Fitnessklamotten, Bauchfrei, und alles mögliche Lifestyle Zeugs, nicht das richtige.

San Sebastian. Regen. Kälte. Keine Gaskartuschen für Dotti

Ich steig in den Zug nach Irun, schaue während der Fahrt auf`m Handy nach Outdoorshops und finde einen Baumarkt, Ferreteria auf Google Maps, etwas außerhalb. Ich steig in Bentak aus, geh hin, kaufe zwei Gaskartuschen. Campinggaz. Gut das Ich einen Adapter dabei habe.

In Irun ist es grau, bewölkt, nieselt, die Menschen fröhlich und gut gelaunt. Weihnachten vorbei, das Jahresende steht vor der Tür. Es ist schon dunkel als Ich nach einigem rumsuchen das erste Wanderzeichen des GR11 finde. Nach 10 Kilometern baue Ich mein Zelt auf einer kurzgefressenen Wiese mit Blick auf die Lichter von Irun auf.

Zeltplatz 01


Mittlerweile regnet es ordentlich. Völlig durchweicht und verschwitzt aber glücklich liege Ich im Schlafsack. Endlich wieder draußen. Endlich wieder wandern.

Blick auf die Lichter von Irun. Kein Schönes Foto-aber schöne Erinnerung

[Dotti]

Tag 02 // 30. Dezember 2022 // 20 km // Hm rauf 912 // Hm runter 940


©OpenStreetMapContributors

alles eingepackt-kann los gehen

Nächster Tag, immer noch leichter regen. Dann eher wolkig und bedeckt. Im Tagesverlauf immer windiger.

schönes, leichtes gehen auf (von vermutlich Schafen) kurzgefressenen Wiesenwegen

der Stausee in Sicht


an der Staumauer des Endara / San Anton Urtegia entlang

Durch`s vorwiegend bräunlich-grün gefärbte und hügelige Baskenland. Pfad, Forstweg, Stausee Endara / San Anton Urtegia, ein paar Tiere, ein paar Basken, Pfad, Pause, einkaufen in Bera im kleinen Supermarkt. Wird zwar grade geschlossen wegen vierstündiger "Mittagspause", Ich darf aber trotzdem rein. Netter Mann. Nette Frau. Hier gehen die Uhren anders.

Pause irgendwo im irgendwo

Ich erreiche Bera


Im Supermarkt kaufe Ich ein-trotz grade beginnender Mittagspause

Oberhalb von Bera, auf einem Hügel, mit Blick auf Bera, baue Ich mein Zelt auf. Es windet ganz schön, das Zelt wird ordentlich durchgeschüttelt. Auch die Spaziergägnger die noch unterwegs sind werden durchgeschüttelt-und schütteln die Köpfe, wundern sich über den "Verrückten". Haben Mitleid, wollen helfen, bieten mir ein Zimmer in ihrem Haus an. Aber Ich lehne dankbar ab. Für mich gibt es nichts schöneres als hier, in meinem Zelt zu schlafen. Ich will es so.

Zeltplatz 02


mit Blick auf Bera

[Dotti]

Tag 03 // 31. Dezember 2022 // 21 km // Hm rauf 1065 // Hm runter 668


©OpenStreetMapContributors

Von dem Tag weiß Ich so gut wie nichts mehr, außer das mir auf der Tour jeder Tag Freude gemacht hat. So vermutlich auch dieser. Der Zeltplatz war sehr schön.


Tag 04 // 01. Januar 2023 // 23 km // Hm rauf 1190 // Hm runter 819


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Auch zu diesem Tag sind mir nur einzelne, zusammenhanglose "Fragmente" wieder eingefallen, Fotos gibt es auch nicht.


Tag 5 // 02. Januar 2023 // 17 km // Hm rauf 771 // Hm runter 985


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Auch nach einigem nachdenken weiß Ich zu diesem Tag nichts zu schreiben was halbwegs interessant ist.


Tag 6 // 03. Januar 2023 // 23 km // Hm rauf 956 // Hm runter 748


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Nix neues, auch dieser Tag ist mir irgendwie abhanden gekommen. Sowohl von der Erinnerung-als auch von den (anscheinend nicht gemachten) Fotos.


Tag 7 // 04. Januar 2023 // 25 km // Hm rauf 1076 // Hm runter 995


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Noch so ein fotoloser-aber in meiner diffusen Erinnerung schöner Tag.


Tag 8 // 05. Januar 2023 // 28 km // Hm rauf 1241 // Hm runter 1073


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Ein sehr schöner Zeltplatz auf 1400 m unterhalb des Paso de Taxeras.

Zeltplatz 08

[Dotti]

Tag 9 // 06. Januar 2023 // 21 km // Hm rauf 1355 // Hm runter 891


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Über den Collada de Petraficha, hinab, am Refugio Sabucar vorbei. Ich treffe einen Bergsteiger, mit Seil behangen, älterer, drahtiger Mann, gegerbte Haut, braungebrannt, stahlblaue Augen. Wir tauschen uns aus, er auf (vermutlich) baskisch-Ich erst auf englisch, dann auf deutsch. Macht keinen Unterschied. Wir verstehen uns trotzdem.

entlang des Río Aragón Subordán, Blick zurück

Durchs Tal aufwärts, dem Ufer des Río Aragón Subordán folgend, unterhalb der Piste. Dort fahren Menschen in ihren Autos langsam hin und her, genießen die schöne Gegend. Und das herrliche Wetter. Aussteigen tun die wenigsten. Vom Parkplatz geht es steil für mich empor, für Familien mit schreienden Kindern hinunter. Im Refugio de Aguas Tuertas finde Ich einen Schokoriegel, vermutlich haltbar bis 2037, und tausche ihn gegen einen meiner Müsli-Rriegel aus. Guter Tausch. Schmeckt sehr gut.

hier geht`s rauf Richtung Aguas Tuertas


Hinter der nächsten Bergecke verschlägt es mir fast den Atem. Das Aguas Tuertas. Meine Güte-ist das schön hier. Es ist ein wunderbarer Ort in den aragonesischen Pyrenäen, eine grasige Ebene, ca. zwei Kilometer lang und etwa 350 Meter breit, durchzogen von einer Reihe von kleinen Bächen und Zuflüssen.



Einige Wanderer, meist mit Hunden, sind unterwegs. Drehen `ne Runde. Am Talende steige Ich auf steinigem Berpfad bergan. Je höher Ich komme umso einsamer wird es. Und dunkler. Es dämmert bereits. Drei junge Menschen mit Schneeschuhen und Eis-Axt am Rucksack kommen mir schnellen Schrittes entgegen, grüßen, die Blicke skeptisch.

Zeltplatz 09 auf 1862 m.


Die Dämmerung ist bereits erheblich fortgeschritten als Ich am Ibón de Estanés ankomme, hier muss Ich allerdings erst mal auskundschaften, rumsuchen und rumprobieren bis Ich einen halbwegs ebenen und "unbukkeligen" Platz fürs Zelt finde.



Glücklich das sich bisher alles so schön gefügt und ergeben hat schlafe Ich mit Blick auf den mondbeschienen See zufrieden ein.

[Moltebaer]

Wow, schicker Zeltplatz und tolle Nachtaufnahme!

[StefanBoe]

Wie geil ist das denn? Mitten im Winter Zelt-Trekking durch die spanischen (Vor-) Pyrenäen! Dein Ansatz mit dem Improvisieren, je nach Schneelage, in höher oder tiefer gelegenen Zonen, scheint ja zumindest im Westteil (Baskenland) gut funktioniert zu haben, auch wenn deine Teaserfotos am Anfang das Schneethema schon andeuten. Für die langen, dunklen, kalten Winterabende im Zelt muss man freilich ein hartgesottener Outdoorer sein, oder? Dafür vermutlich viel mehr Abenteuer als beim lauen Sommerwandern.

[Dotti]

Tag 10 // 07. Januar 2023 // 17 km // Hm rauf 1239 // Hm runter 1078


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Heute verlasse Ich den GR11 und mache mich auf Richtung Puerta de Vernera. Hier oben ist alles weis und vereist, steil geht es empor, meine Micro-Spikes krallen sich ins Eis, geben sicheren Halt. Ich fühl mich wie ein "echter" Bergsteiger. Durch ein Hochtal, auch ganz in weiss, auf teils nicht mehr ganz tragfähigem Schnee zum Humedal De Plana Mistresa, Ich immer noch "in" Micro-Spikes, zwei Bergsteiger die mir entgegenkommen "ohne".

Am Refugio de Lizara, mach Ich Pause und wisch meinen "Hintern" ab. Also die Trekking-Hose. Von Außen. Beim Abstieg hat's mich in die Matsche gelegt. Durch den geschmolzenen Schnee ist die Erde glatt und schmierig.

Ich such mir meinen weiteren Weg wieder irgendwo rauf, dann wieder runter, am Refugio Del Bozo stell Ich mich unter, es regnet, dann schneit es leicht.

Auf dem Collado De La Magdalena gefällt es mir, hier möchte Ich bleiben. Mach Ich.

Zeltplatz 10 auf 2041m (Foto ist vom nächsten Morgen)

[Dotti]

Tag 11 // 08. Januar 2023 // 750 m // Hm rauf 34 // Hm runter 66


©OpenStreetMapContributors



Zeltplatz 10 am nächsten Morgen

Eingeschneit, alles nass, es ist kalt, schlechte Sicht. Abenteuer.

so sieht`s drinne aus. Nass und feucht. Zusammengedrückt. Aber geschützt.



Das Refugio Militar López Huici, gestern noch zu sehen, jetzt im dichten Nebel nicht zu orten. Für die ca. 750 Meter Luftlinie brauch Ich über zwei Stunden. Kann's gar nicht glauben. Alle paar Meter guck Ich aufs Handy-dann auf den Kompass. "White-Out-Feeling". Schließlich taucht es im Nebel wie aus dem "Nichts" völlig unerwartet auf.

Mit Ofen, Feuerholz und Wasser in großen Flaschen ausgestattet

halbleere Gaskartuschen finde Ich vor

nachdem es warm ist ist es richtig gemütlich, draussen pfeifft der Wind

Hier breite Ich erst mal alles aus, schmeiss den Ofen an, mach's mir warm und `nen heissen Kaffee. Ich fotografier die Kontaktdaten der Organisation die die Hütte unterhält und überweise nach der Tour 20€. Vielen Dank für den Schutz und die Wärme.

Der Ofen, der kann was, im Nu ist es warm, das Essen kocht

Ich ess Nüsse und schreib anscheinend irgend was auf. Wusste Ich gar nicht mehr

Draussen tobt der Wind, es schneit ununterbrochen. Ich geh nur noch raus um notdürftiges zu verrichten. Die Stockbetten kurz, zu kurz für mich. Ich schieb zwei Bänke im "Wohnzimmer" zusammen, Isomatte drauf und knäul mich in meinen inzwischen wieder trockenen Schlafsack.

[Dotti]

Tag 12 // 09. Januar 2023 // 22 km // Hm rauf 806 // Hm runter 1620


©OpenStreetMapContributors

Rückblick zum Refugio Militar López Huici

rechts oben nochmal die Hütte zu sehen

Im Laufe des Morgens hat der Wind nachgelassen, aber es hat Neuschnee, vielleicht 40 cm. Um 08:14 bei Morgenröte mach Ich mich an den Abstieg, der Weg, Pfad oder sonstwas ist nicht zu sehen. Ich strauchel voran, es ist hubbelig und wellig, von Schnee bedeckt, Ich orientiere mich am Gelände, der Blick aufs Handy aber unerlässlich. Hier kann man sich wunderbar festlaufen. Immer mal wieder gibt es Geländeabbrüche. Manchmal muss Ich etwas klettern, nehme die Hände zu Hilfe. Aber Immer sicher. So sicher wie möglich. Manchmal kehre Ich um, probiere es an einer anderen Stelle.



Diese Fähigkeit, umzudrehen und es nicht als versagen oder als Fehler zu begreifen, sondern als Erfolg, daran habe Ich lange gearbeitet. Vieleicht eine Sache des älter werdens. Und von Erfahrung. Bei meinen Wanderungen so wie Ich sie unternehme ist es unerlässlich so zu handeln. Und gibt mir ein gutes, ein sicheres Gefühl.



Es ist wunderschön, unberührt, zunächst der Himmel noch blau, die Sonne leuchtet auf die Berggipfel, Ich bin hin und weg. Es geht mir gar nicht so sehr um irgendwelche bekannten Hotspots oder "muss-man-unbedingt-gesehen-haben" Gegenden. Es geht mir um den Moment. Das erleben. In seiner Gesamtheit. Und das erlebe Ich grade. Egal ob Mount Everest oder Schwarzwald. Oder Pyrenäen.



Je tiefer Ich komme desto einfacher wird es. Teils auf schönem Pfad durch Wald, dann auf baumlosen Bergrücken, mal bin Ich falsch, dann richtig.





Auf einer Piste näher Ich mich Villanūa, ein Trailrunner kommt mir entgegen gerannt. Hier ist kaum was los, Im Supermarkt kaufe Ich ein. Bekomme sogar Batterien für meine Uhr.



lange sitze Ich hier oben, oberhalb von Villanūa. Mache Pause. Und staune

Von Schnee hab Ich erst mal genug, Ich versuch mich auf dem GR15. Auf meiner App (MapOut) finde Ich einen Pfad der dort hinführt, gemächlich geht es bergauf. Dann treffe Ich auf den GR15. Eher matschige Fahrspur, ist aber hartgefroren.

GR15


Dann zweigt ein schmaler Pfad nach Links ab, steil, in engen Serpentinen schlängelt er sich hinunter zur kleinen Kapelle Ermita de Santa María de Iguácel. Ich erinnerte mich an das Video auf YouTube und das die beiden Jungs auch dort gezeltet hatten. So werde Ich es auch machen.

Ein schöner, ruhiger Ort, hier fühl Ich mich richtig wohl, zu meiner linken die Kirche, zu meiner rechten der kleine Fluss Rio Ijuez.

[Dotti]

Ui, ui, ui. Netter Teaser auf jeden (Schnee-)fall

echt klasse wie Du solche passenden "Wortspiele" immer aus dem Ärmel zauberst 👍

[Dotti]

Mitten im Winter Zelt-Trekking durch die spanischen (Vor-) Pyrenäen! Dein Ansatz mit dem Improvisieren, je nach Schneelage, in höher oder tiefer gelegenen Zonen, scheint ja zumindest im Westteil (Baskenland) gut funktioniert zu haben, auch wenn deine Teaserfotos am Anfang das Schneethema schon andeuten.

Ja, das war echt eine gute "Dreier" Option. Mehrmals habe Ich die Höhen, also die Wege gewechselt. Aber es geht manchmal mehr als man denkt. Nicht nur im Baskenland. Flexibilität ist (fast) alles. Ich war mittlerweile drei mal zu dieser Jahreszeit mehrere Wochen in den Pyrenäen mit Zelt unterwegs und es war immer sehr, sehr schön.

Schnee schreckt mich eigentlich gar nicht. Klar, unter Umständen Lawinengefahr, erhöhte Verletzungsgefahr durch z.B. ausrutschen, eine sehr viel höhere Kraft-Anstrengung durch Schnee zu stapfen, mehr Zeit benötigen, eingeschneit werden, Weg suchen, nasse Füsse, Kälte und ähnliches. Was bei mir Voraussetzung ist: Viel Zeit, keine Planung, keine Erwartung, nehmen wie es kommt, gegebenenfalls zurück gehen, alles dabei haben, also schwerer Rucksack.

Für die langen, dunklen, kalten Winterabende im Zelt muss man freilich ein hartgesottener Outdoorer sein, oder?

Naja, eher "Weichei", einfach in den Schlafsack verkrümeln und mal nix machen. Kann Ich ziemlich gut 😀.

Dafür vermutlich viel mehr Abenteuer als beim lauen Sommerwandern.

Ist schon manchmal etwas abenteuerlich, aber es geht mir nicht darum das große Abenteuer zu erleben, um die große Herausforderung. Ich mag einfach die kalte, dunkle Jahreszeit. Vom Herbst bis in den Frühling. Da erlebe Ich oft Einsamkeit, wenig Menschen, freue mich über die Ruhe, die winterliche Sonne, die Nebelbildungen, Wolken, die Elemente, den Sternenhimmel den Ich dann als besonders schön empfinde. All das gefällt mir in der dunklen Jahreszeit. Und auch den Schnee, bei allen Widrigkeiten und Herausforderungen die er mit sich bringen kann.

[agricolina]

Zeltplatz 10 am nächsten Morgen

Schon wieder ein neuer Dotti! Unfassbar. Danke für den tollen Output und diese fantastischen Zeltplatzfotos. Bin staunend überall dabei, um eines deiner Lieblingsworte zu verwenden.

Und jetzt verrate bitte noch: Wie hast du dieses Bild gemacht, wenn du vorher im Zelt warst?

[Flachlandtiroler]

Zeltplatz 10 auf 2041m (Foto ist vom nächsten Morgen)

Ein Foto das ohne Worte auskommt

[Dotti]

Schon wieder ein neuer Dotti! Unfassbar. Danke für den tollen Output und diese fantastischen Zeltplatzfotos. Bin staunend überall dabei, um eines deiner Lieblingsworte zu verwenden.

Das mache Ich sehr gerne! Für euch-aber auch für mich. Bei dem beschäftigen mit der Tour und dem anschauen der Fotos kommen immer mehr schon vergessen geglaubte Erinnerungen zurück. Die vielen, unscheinbaren, kleinen Momente des Glückes, des Leidens und der Freude. Dafür bin Ich sehr dankbar.

Und jetzt verrate bitte noch: Wie hast du dieses Bild gemacht, wenn du vorher im Zelt warst?

Du meinst weil da keine Fußspuren im Schnee zu sehen sind? Ehrlich gesagt, Ich hab keinen Dunst. Ich vermute das Ich hinter dem Zelt am Zaun etwas langgegangen bin und dann in einem Bogen vor das Zelt um die Fußstapfen im Bild zu vermeiden. Das würde zu mir passen. Bearbeitet habe Ich das Foto nicht. Nur komprimiert um die Größe und somit die Ladezeiten zu reduzieren.

[Dotti]

Tag 13 // 10. Januar 2023 // 13 km // Hm rauf 1050 // Hm runter 499


©OpenStreetMapContributors

Am Morgen ist es kalt, also sehr kalt. Zelt steht direkt am Fluss, alles ist gefroren. Das Zelt, Wasser in der Flasche, Schlafsack auch. Mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Zelt war Nachts offen. Mag Ich am liebsten. Das Gras zeigt sich mit einer weisslichen Schicht Raureif bedeckt.

die kleine Siedlung Larossa

Fast direkt am Weg, etwas im Wald versteckt und von der Natur teilweise schon wieder zurück erobert befindet sich die in den sechziger Jahren aufgegebene Siedlung Larrosa.
http://www.despobladosenhuesca.com/search/label/LARROSA (auf spanisch)



Die Bewohner wurden zwangsumgesiedelt. Wegen dem Bau des Yesa-Stausees. Das Gebiet wurde aufgeforstet, um der Bodenerosion und damit der Verschlammung der Talsperre entgegenzuwirken (Quelle Wikipedia).





Laut der Informationstafel findet jedes Jahr eine gemeinsame Wanderung der Bewohner von Castiello de Jaca hierher statt. Zumindest meine Ich es so zu erinnern.



Solche verfallenen Dörfer gefallen und faszinieren mich immer wieder. Wie mag das Leben hier vor vielen Jahrzehnten gewesen sein? Ich stromer ein bisschen umher, mache unzählige Fotos. Das Wetter traumhaft, im Schatten immer noch ziemlich frisch, in der Sonne sehr warm.



Unten im Tal überquere Ich den Río Aurín, im schön restaurierten Dorf Acumuer arbeiten drei Handwerker an einer Hausfassade. Mehrere Brunnen, mehrere Katzen, keine weiteren Menschen, mehrere Bänke. Ich mach Pause, esse was, wärmende Katze auf dem Schoß. Lautes wohliges schnurren.

schlechtes Foto, schöne Erinnerung. Als Ich dort stand, den Rucksack abgenommen hatte und mich einfach unglaublich darüber freute unterwegs zu sein. Hier zu sein

schöner Pfad durch den südeuropäischen Wald

Blick hinunter zum Río Aurín

Brücke über den Río Aurín

anscheinend noch jemand hier unterwegs. "Fußgröße" 25? also ca. 15 cm

Hoch geht's, erst auf kleiner Piste, dann auf Pfad, dann irgendwie Tierpfad, ob richtig oder falsch-keine Ahnung. Also weglos, den grasigen Hang hochgestiegen. Weisse Berggipfel tauchen auf. Ist das schön hier, tut richtig gut. Am Hang entlang, bei bestem Wetter und schöner Aussicht, komme Ich an einem kleinen Wasserlauf vorbei. Flaschen auffüllen und hier zelten. Keine Frage.

oberhalb von Acumuer


einfach rauf, mal auf Pfad, mal weglos

Zeltplatz 13


Bei Sonnenuntergang mach Ich noch einen Spaziergang, dann verzieh Ich mich in`s Zelt und genieße die letzten Strahlen sowie Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln und frischem Knoblauch.

mein Zelt auf dem Bergrücken kaum zu erkennen

auch deswegen mag Ich das Unna so gerne-freie Sicht!

einfach unglaublich schön, wie in meiner Erinnerung

[ronaldo]

... und wieder ein neuer "Dotti", bin natürlich an Bord.

[Nicki]

Tolle Tour! Und die Jahreszeit...... wie kalt war es denn? Traillife hatte auf dem GR 15 Anfang Mai noch bis zu -6°? Ich mitte Mai immer über 0°. Der GR 15 ist sehr schön, ich war sehr begeistert.

[Dotti]

Tolle Tour! Und die Jahreszeit...... wie kalt war es denn? Traillife hatte auf dem GR 15 Anfang Mai noch bis zu -6°? Ich mitte Mai immer über 0°.

Ehrlich gesagt-Ich hab keine Ahnung. Ich messe nix, schreib nie was auf. Hatte aber eine Trekking-Uhr dabei die die Temperatur anzeigt, hab Ich auf dieser Tour aber leider nicht fotografiert. Aber es hatte zumindest Nachts sicherlich erhebliche Minusgrade, sicher bis in den zweistelligen Minusbereich hinein. Manchmal waren die Wege komplett vereist und nur mit Microspikes sicher zu begehen, immer mal wieder kam Ich an riesigen "Eiszapfenbatterien" vorbei.

Bei der nächsten Tour die im März 2023 stattfand und mich von La Seu D‘Urgell über die Serra del Cadí bis Andorre L`Hospitalet führte hab Ich die Uhr ab und zu morgens fotografiert. Hab mal paar Fotos rausgesucht. Das dürfte bei dieser Tour ähnlich gewesen sein.

Der GR 15 ist sehr schön, ich war sehr begeistert.

Der GR15 ist auch für mich der schönste der "Drei", auch Ich war richtiggehend begeistert!