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So, nach einer doch ziemlich stressigen Anreise sitze ich hier im vermutlich einzigen Internetcafe von Lutenblag und genieße meinen ersten Abend in Molwanien. Die anderen sitzen in einer Art Kneipe nebenan, aber ich möchte die Gelegenheit nutzen, euch die Eindrücke des ersten Tages unserer Molwanienreise zu schildern.
Prolog
Schon viele Jahre habe ich geplant, einmal durch Molwanien zu reisen (Leute, die noch nie von diesem Land gehört haben, finden hier einen ersten Einblick). Dieses wilde und raue Land am Rande Europas war mir bisher nur von Reiseführern bekannt. Auch im Forum fand sich kein Reisebericht. Im Dezember habe ich sodann beschlossen, den Traum in die Tat umzusetzen. Auf meine Anfrage im Forum meldeten sich tatsächlich einige interessierte Mitreisende. Nach einem Treffen hatte sich dann die Reisegruppe gebildet, die Aufgaben wurden verteilt, Reisführer nach lohnenden Zielen durchsucht und schließlich eine grobe Route festgelegt.
Seit heute, dem 01. April, sind wir unterwegs. So oft wir die Möglichkeit haben, werden wir euch unsere Erlebnisse in Molwanien in diesem Reisebericht nahe bringen.
01. April 2011 – Anreise nach Lutenblag
Am späten Vormittag trudeln alle nach und nach auf dem Flughafen Ludwigshafen-Speyer ein. Die molwanische Fluggesellschaft Aeromolw fliegt von hier aus die einzige Linienverbindung aus Deutschland nach Lutenblag. Als ich ankomme sind Chouchen und Patiperra bereits da und trinken, wie sie sagen „den letzten Filterkaffee für 4 Wochen“. Alle freuen sich. Wir sind ganz aufgeregt, schließlich werden wir auf unserer Molwanien-Tour durch Gegenden kommen, die vom Tourismus noch weitgehend unberührt sind.
Kurz nach mir kommen noch Anja2, hotdog und schließlich unser Fotograf Libertist an. Während Anja2 und Patiperra leider aus beruflichen bzw. schulischen Gründen nur die Schönheiten Lutenblags mit uns betrachten können, wird die restliche Gruppe von vier Personen (Chouchen, hotdog, Libertist und ich) die gesamte Reise durch das unbekannte Molwanien unternehmen.
Wir sind gerade dabei, durch die Sicherheitskontrolle zu gehen, als von hinten durch die Abflughalle eine Gestalt mit großem Rucksack auf uns zu läuft. Es ist Lutz-Berlin, der sich im letzten Augenblick und nach langem Zögern nun doch noch für unsere gemeinsame Molwanienreise entschieden hat.
Nach 2,5 Stunden Flug, setzen wir äußerst hart auf der Piste auf. Nach der Landung klatschen alle. Wir auch. Beim Blick über die von Riefen durchzogene Betonpiste ist die Landung ein echtes Kunststück. Die Stewardess hatte uns bereits während des Fluges darauf hingewiesen, dass wir uns sicher fühlen können - was uns außerordentlich misstrauisch gemacht hatte. Die Piloten sind angeblich sämtlich aus der ehemals stolzen kommunistischen Luftwaffe Molwaniens requiriert, der Rotska Aeroforzci. Das stickige und offensichtlich ziemlich abgenutzte Flugzeug, das Aeromolw stilecht für die Fluglinie nach Molwanien requiriert hat, stammt augenscheinlich auch noch aus der Flotte der Rotska Aeroforzci.
Bei der Einreise stehen wir in den langen Schlangen, von denen wir bereits im Reiseführer gelesen haben. Chouchen hat die Einholung der Visa übernommen, da das molwanische Konsulat seinen Sitz aus Kostengründen nicht in Frankfurt sondern in Mainz-Gonsenheim hat. Nun steht sie mit den mit allerlei bunten Stempeln versehenen Pässen neben uns in der Reihe. Nach etwa einer knappen Stunde sind wir an der Reihe und dürfen in das einer größeren Wahlkabine gleichende Passhaus eintreten.
Patiperra ist als Zoll- und Einreisebeauftragte bereits auf diesen Moment vorbereitet. Obwohl ja in Molwanien mit dem molwanischen Strubl gezahlt wird, soll sich laut Reiseführer wegen der hohen Inflationsrate des Strubls Knoblauch als zweite Währung etabliert haben. Um die Passkontrolle noch weiter zu erleichtern hat also Patiperra die am Flughafen gekaufte Flasche Wodka in eine Thermoskanne mit warmen Knoblauch gefüllt und überreicht sie dem Passkontrolleur mit den molwanischen Worten (übersetzt): „Ein flüssig Knoblauch machen leichter Kontrolle.“
An dieser Stelle kann ich bereits vorweg nehmen, dass die Reiseführer die große Entwicklung, die die molwanische Wirtschaft und Gesellschaft in den letzten Jahren vollzogen haben, nicht berücksichtigt haben. Natürlich haben wir an vielen Stellen noch das ursprüngliche, wilde Molwanien vorgefunden. In vielen anderen Bereichen hat allerdings mittlerweile auch in Molwanien die Moderne Einzug gehalten: So zum Beispiel auch bei der Grenzkontrolle.
Der Passkontrolleur öffnet die Flasche und trinkt die Hälfte des Knoblauch-Wodkas aus. Zufrieden grinsend stellt es die Flasche hin und sagt in einem routiniert wirkenden Englisch: „Sssänk you. I want now tenn Dollarrs frrom you. And frrom you. And frrom you. Euros is also gutt.“ Wir schauen uns an, holen dann jeder einen 10-Euro-Schein aus der Tasche und dürfen anschließend passieren. Wir gehen aus dem Flughafengebäude, nehmen den Bus in die Stadtmitte und schon sind wir endlich in Lutenblag.

Busbahnhof vor dem Flughafen; unser Zubringerbus in die Innenstadt ist hier rechts abgebildet. (Foto: Libertist)
Nach unserer Ankunft im Zentrum von Lutenblag wird schnell klar, dass wir die Nacht statt wie geplant im Hostel auf dem Campingplatz im Zentrum von Lutenblag verbringen werden. Genau genommen befindet sich der Campingplatz im Hinterhof des Wohnblocks, in welchem auch das Hostel untergebracht ist. Das Hostel wurde im Reiseführer als „typische Herberge mit der Molwanien eigenen Gemütlichkeit“ beschrieben. Die Gemütlichkeit kam durchaus auf, weil sich bei den Herren 18 Leute ein 12-Bett-Zimmer teilen müssen. (6 Betten werden für 16 Stunden vermietet, die übrigen jeweils nur für 8 Stunden mit einem Wechsel um 3 Uhr morgens). Da es nur eine kleine Dachluke gibt, und sich unsere mitteleuropäischen Nasen noch nicht an die typische Duftpalette einer voll besetzten molwanischen Herberge gewöhnt haben, sind wir dann schließlich mit unseren Zelten auf den Hinterhof gezogen. Das dortige Haus ist angeblich vor ca. 10 Jahren eingestützt, sodass wir auf den vom Hostelbesitzer liebevoll begrünten Trümmern unser Nachtlager aufschlagen konnten.

Hier ein Foto von dem Zimmer, das uns Männern im Hostel angeboten wurde. (Foto: Lutz-Berlin)
Die Sanitätanlagen des Hostels sind auf dem in Molwanien technisch neuestem Stand. (Foto: Cattlechaser)
So, jetzt gehe ich wieder rüber zu den anderen. Ich werde vermutlich in der nächsten Woche auf kein Internetcafe treffen. Aber ich melde mich wieder so bald es geht, vermutlich ab dem 08. April wieder, wenn wir in der nächst größeren Stadt sind.
Prolog
Schon viele Jahre habe ich geplant, einmal durch Molwanien zu reisen (Leute, die noch nie von diesem Land gehört haben, finden hier einen ersten Einblick). Dieses wilde und raue Land am Rande Europas war mir bisher nur von Reiseführern bekannt. Auch im Forum fand sich kein Reisebericht. Im Dezember habe ich sodann beschlossen, den Traum in die Tat umzusetzen. Auf meine Anfrage im Forum meldeten sich tatsächlich einige interessierte Mitreisende. Nach einem Treffen hatte sich dann die Reisegruppe gebildet, die Aufgaben wurden verteilt, Reisführer nach lohnenden Zielen durchsucht und schließlich eine grobe Route festgelegt.
Seit heute, dem 01. April, sind wir unterwegs. So oft wir die Möglichkeit haben, werden wir euch unsere Erlebnisse in Molwanien in diesem Reisebericht nahe bringen.
01. April 2011 – Anreise nach Lutenblag
Am späten Vormittag trudeln alle nach und nach auf dem Flughafen Ludwigshafen-Speyer ein. Die molwanische Fluggesellschaft Aeromolw fliegt von hier aus die einzige Linienverbindung aus Deutschland nach Lutenblag. Als ich ankomme sind Chouchen und Patiperra bereits da und trinken, wie sie sagen „den letzten Filterkaffee für 4 Wochen“. Alle freuen sich. Wir sind ganz aufgeregt, schließlich werden wir auf unserer Molwanien-Tour durch Gegenden kommen, die vom Tourismus noch weitgehend unberührt sind.
Kurz nach mir kommen noch Anja2, hotdog und schließlich unser Fotograf Libertist an. Während Anja2 und Patiperra leider aus beruflichen bzw. schulischen Gründen nur die Schönheiten Lutenblags mit uns betrachten können, wird die restliche Gruppe von vier Personen (Chouchen, hotdog, Libertist und ich) die gesamte Reise durch das unbekannte Molwanien unternehmen.
Wir sind gerade dabei, durch die Sicherheitskontrolle zu gehen, als von hinten durch die Abflughalle eine Gestalt mit großem Rucksack auf uns zu läuft. Es ist Lutz-Berlin, der sich im letzten Augenblick und nach langem Zögern nun doch noch für unsere gemeinsame Molwanienreise entschieden hat.
Nach 2,5 Stunden Flug, setzen wir äußerst hart auf der Piste auf. Nach der Landung klatschen alle. Wir auch. Beim Blick über die von Riefen durchzogene Betonpiste ist die Landung ein echtes Kunststück. Die Stewardess hatte uns bereits während des Fluges darauf hingewiesen, dass wir uns sicher fühlen können - was uns außerordentlich misstrauisch gemacht hatte. Die Piloten sind angeblich sämtlich aus der ehemals stolzen kommunistischen Luftwaffe Molwaniens requiriert, der Rotska Aeroforzci. Das stickige und offensichtlich ziemlich abgenutzte Flugzeug, das Aeromolw stilecht für die Fluglinie nach Molwanien requiriert hat, stammt augenscheinlich auch noch aus der Flotte der Rotska Aeroforzci.
Bei der Einreise stehen wir in den langen Schlangen, von denen wir bereits im Reiseführer gelesen haben. Chouchen hat die Einholung der Visa übernommen, da das molwanische Konsulat seinen Sitz aus Kostengründen nicht in Frankfurt sondern in Mainz-Gonsenheim hat. Nun steht sie mit den mit allerlei bunten Stempeln versehenen Pässen neben uns in der Reihe. Nach etwa einer knappen Stunde sind wir an der Reihe und dürfen in das einer größeren Wahlkabine gleichende Passhaus eintreten.
Patiperra ist als Zoll- und Einreisebeauftragte bereits auf diesen Moment vorbereitet. Obwohl ja in Molwanien mit dem molwanischen Strubl gezahlt wird, soll sich laut Reiseführer wegen der hohen Inflationsrate des Strubls Knoblauch als zweite Währung etabliert haben. Um die Passkontrolle noch weiter zu erleichtern hat also Patiperra die am Flughafen gekaufte Flasche Wodka in eine Thermoskanne mit warmen Knoblauch gefüllt und überreicht sie dem Passkontrolleur mit den molwanischen Worten (übersetzt): „Ein flüssig Knoblauch machen leichter Kontrolle.“
An dieser Stelle kann ich bereits vorweg nehmen, dass die Reiseführer die große Entwicklung, die die molwanische Wirtschaft und Gesellschaft in den letzten Jahren vollzogen haben, nicht berücksichtigt haben. Natürlich haben wir an vielen Stellen noch das ursprüngliche, wilde Molwanien vorgefunden. In vielen anderen Bereichen hat allerdings mittlerweile auch in Molwanien die Moderne Einzug gehalten: So zum Beispiel auch bei der Grenzkontrolle.
Der Passkontrolleur öffnet die Flasche und trinkt die Hälfte des Knoblauch-Wodkas aus. Zufrieden grinsend stellt es die Flasche hin und sagt in einem routiniert wirkenden Englisch: „Sssänk you. I want now tenn Dollarrs frrom you. And frrom you. And frrom you. Euros is also gutt.“ Wir schauen uns an, holen dann jeder einen 10-Euro-Schein aus der Tasche und dürfen anschließend passieren. Wir gehen aus dem Flughafengebäude, nehmen den Bus in die Stadtmitte und schon sind wir endlich in Lutenblag.

Busbahnhof vor dem Flughafen; unser Zubringerbus in die Innenstadt ist hier rechts abgebildet. (Foto: Libertist)
Nach unserer Ankunft im Zentrum von Lutenblag wird schnell klar, dass wir die Nacht statt wie geplant im Hostel auf dem Campingplatz im Zentrum von Lutenblag verbringen werden. Genau genommen befindet sich der Campingplatz im Hinterhof des Wohnblocks, in welchem auch das Hostel untergebracht ist. Das Hostel wurde im Reiseführer als „typische Herberge mit der Molwanien eigenen Gemütlichkeit“ beschrieben. Die Gemütlichkeit kam durchaus auf, weil sich bei den Herren 18 Leute ein 12-Bett-Zimmer teilen müssen. (6 Betten werden für 16 Stunden vermietet, die übrigen jeweils nur für 8 Stunden mit einem Wechsel um 3 Uhr morgens). Da es nur eine kleine Dachluke gibt, und sich unsere mitteleuropäischen Nasen noch nicht an die typische Duftpalette einer voll besetzten molwanischen Herberge gewöhnt haben, sind wir dann schließlich mit unseren Zelten auf den Hinterhof gezogen. Das dortige Haus ist angeblich vor ca. 10 Jahren eingestützt, sodass wir auf den vom Hostelbesitzer liebevoll begrünten Trümmern unser Nachtlager aufschlagen konnten.
Hier ein Foto von dem Zimmer, das uns Männern im Hostel angeboten wurde. (Foto: Lutz-Berlin)
Die Sanitätanlagen des Hostels sind auf dem in Molwanien technisch neuestem Stand. (Foto: Cattlechaser)
So, jetzt gehe ich wieder rüber zu den anderen. Ich werde vermutlich in der nächsten Woche auf kein Internetcafe treffen. Aber ich melde mich wieder so bald es geht, vermutlich ab dem 08. April wieder, wenn wir in der nächst größeren Stadt sind.
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