Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Land: Slowakei
Reisezeit: Anfang Februar 2012
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Gebirge: Mala Fatra
"Wie seid Ihr bloß auf das winzige Gebirge gekommen?" Diese Frage stellte man uns während der Tour noch öfter. Nun ja, die Mala Fatra steht schon seit 24 Jahren auf meiner Liste. Wären nicht "bedeutendere" Ziele erreichbar geworden, dann hätte ich bestimmt schon eher mal vorbeigeschaut. Die Mala Fatra liegt im nordwestlich Teil des Karpatenbogens. Von Dresden aus sind sind es mit dem Auto nur 6 Stunden Fahrt. Schon beim Blick auf die Karte lässt der ausgeprägte unbewaldete Kamm mein Herz höher schlagen.
Zufälligerweise führt ein bekannter Fernwanderweg über diesen Kamm.
Mit Literatur zur Mala Fatra sieht es etwas mau aus. In meinem Führer aus DDR-Zeiten steht als Empfehlung zu Wintertouren was von Steigeisen und Eispickel.
Und in der Tat, haben wir Leute mit dieser Ausrüstung auf dem Kamm gesehen.
1. Tag
Leider war die Hinfahrt nicht in 6 Stunden zu schaffen. Zwischen Brno und Trenčín fehlt noch ein Stück Autobahn und ausgerechent dort versperrte ein quergestellter Truck die Straße. Kurzentschlossen wendeten wir und suchten uns einen Weg über abenteuerliche ungeräumte Waldstraßen, die eher nach Forstwegen aussahen.


Gegen 10:00 Uhr standen wir dann trotzdem startbereit auf dem Parkplatz im Vrátna-Tal. Der Kamm glitzerte verheißungsvoll in der Sonne.


Zur Abwechslung mal nicht den Skihang hoch, sondern einen Sommerweg.


Es wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben, wieso sich Fußgänger durch den Tiefschnee quälen müssen. Lange hat er nicht durchgehalten, nach 200m enden die tiefen Fußspuren.


Auf einer alten Abfahrtsspur konnte man vernünftig aufsteigen. Aber wehe man kam von der Spur ab. Da versank man gleich bis zu den Knien im tiefen Schnee.


Nach einer Weile verlieren sich die Wegzeichen im Dickicht. Wir nehmen die Abkürzung und steigen eine steile Lichtung hinauf.


Der Veľký Rozsutec.


Auch auf dieser Tour müssen wir nicht hungern. Mittagseinkehr in die Chata na Grúni.


Auch wenn wir keinem Deutschen begegnet sind, scheint man sie zu kennen. Die Speisekarte ist auch in deutsch. Immerhin haben wir einen Österreicher getroffen und einen Slowaken, der recht gut deutsch konnte.

Bei schönstem Sonnenwetter setzen wir unseren Weg über die Skipiste fort.

Die präparierte Piste ist alsbald zu Ende. Über einen schmalen steilen Durchgang schrauben wir uns hinauf.

Was für ein Ausblick. Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.



Und damit ist klar, welcher Fernwanderweg über den Kamm führt. Es ist natürlich der E3 bzw. EB. Das habe ich doch toll hinbekommen.

Nun, da wir oben sind, rückt ein weiterer interessanter Berg ins Blickfeld. Der Stoh. Da will ich eigentlich hoch.

Die Schneebedingungen sind nicht gerade ideal. Der Schnee ist windverpresst, äußerst hart und extrem wellig.


Als wir am Fuße des Stohs standen, mussten wir leider feststellen, dass es bereits 15:00 Uhr war. Da meine Freunde keine Lust auf eine Nachttour im unbekannten Gelände hatten, kehrten wir um. Unser nächstes Ziel war die Chata pod chlebom.

Da müssen wir hinüber. Sieht nach einem anstrengenden Kamm mit vielen Zinken aus.


Der Grat ist verdammt schmal. Erwähnte ich schon die grandiose Aussicht? Beeindruckend sind ältere Lawinenabgänge. Teilweise hat es den halben Schneegrat weggerissen.




Und es wurde anstrengend. Das Rauf und Runter nahm kein Ende. So ein vereistes Mistding habe ich noch nicht erlebt. Kurz vor der Hütte nahmen wir noch den Chleb mit.

Kurz vor der Dunkelheit ereichten wir die Chata pod Chlebom. Eine Reservierung ist angebracht. Die Hütte ist gerammelt voll. Wir kommen in einem 8-Bettzimmer unter. Ich habe mir die Hütte gemütlicher vorgestellt, aber es reicht. Das Bier ist mit 1,30 EUR auch nicht zu teuer.
2.Tag
Erstaunlicher Weise blieben 3 Betten frei. Dabei hatten wir uns auf dem Parkplatz mit 2 Slowaken unterhalten, die keinen Platz mehr auf der Hütte bekommen haben. Einen Waschraum sucht man in dieser Hütte vergeblich. Einzige Waschgelegenheit ist ein Waschbecken im Flur. Erstaunlicherweise muss man nie warten. Mir ist klar, meiner Familie könnte ich diese Hütte nicht zumuten. Üppig beginnen wir den Tag mit Ham and Eggs.


2m Schnee machen aus der ersten Etage der Hütte ein Kellergeschoss. Es ist Sonntag und es gibt das passende Wetter dazu.



Heute ist der Veľký Kriváň, der höchste Berg der Mala Fatra, dran.


Was für eine Aussicht. Am Horizont sind Westtatra und Niedere Tatra zu sehen.



Jetzt liegen 1000 Höhenmeter Abfahrt vor uns. Erst beschwerlich über harten welligen Schnee, später eine präparierte schwarze Piste. Es ist Sonntag. Zahlreiche Tourengeher kommen uns entgegen.

Am Ende des Skihanges steht die Chata Vrátna. Von hier steigen wir wieder zur Chata na Grúni auf.


Auf dieser Strecke kommt mir gleich ein Skifahrer entgegen. Mein freundliches beiseite Treten, wird mit Absacken im Tiefschnee bestraft.


In der Chata na Grúni gönnen wir uns ein ordentliches Mittagessen und auch einem leckeren Nachtisch können wir nicht widerstehen. Kein Wunder, dass ich nicht abnehme.


Was für ein "Sonntag".


Die Rückfahrt verlief ohne Zwischenfälle. Und diesmal dauerte die fahrt auch nur 6 Stunden. Kurz war die Tour, aber dafür sehr intensiv. Es gibt noch einiges zu entdecken. Hier waren wir bestimmt nicht zum letzten Mal.
Reisezeit: Anfang Februar 2012
Region/Kontinent: Mitteleuropa
Gebirge: Mala Fatra
"Wie seid Ihr bloß auf das winzige Gebirge gekommen?" Diese Frage stellte man uns während der Tour noch öfter. Nun ja, die Mala Fatra steht schon seit 24 Jahren auf meiner Liste. Wären nicht "bedeutendere" Ziele erreichbar geworden, dann hätte ich bestimmt schon eher mal vorbeigeschaut. Die Mala Fatra liegt im nordwestlich Teil des Karpatenbogens. Von Dresden aus sind sind es mit dem Auto nur 6 Stunden Fahrt. Schon beim Blick auf die Karte lässt der ausgeprägte unbewaldete Kamm mein Herz höher schlagen.

Mit Literatur zur Mala Fatra sieht es etwas mau aus. In meinem Führer aus DDR-Zeiten steht als Empfehlung zu Wintertouren was von Steigeisen und Eispickel.

1. Tag
Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Leider war die Hinfahrt nicht in 6 Stunden zu schaffen. Zwischen Brno und Trenčín fehlt noch ein Stück Autobahn und ausgerechent dort versperrte ein quergestellter Truck die Straße. Kurzentschlossen wendeten wir und suchten uns einen Weg über abenteuerliche ungeräumte Waldstraßen, die eher nach Forstwegen aussahen.

Gegen 10:00 Uhr standen wir dann trotzdem startbereit auf dem Parkplatz im Vrátna-Tal. Der Kamm glitzerte verheißungsvoll in der Sonne.

Zur Abwechslung mal nicht den Skihang hoch, sondern einen Sommerweg.

Es wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben, wieso sich Fußgänger durch den Tiefschnee quälen müssen. Lange hat er nicht durchgehalten, nach 200m enden die tiefen Fußspuren.


Auf einer alten Abfahrtsspur konnte man vernünftig aufsteigen. Aber wehe man kam von der Spur ab. Da versank man gleich bis zu den Knien im tiefen Schnee.

Nach einer Weile verlieren sich die Wegzeichen im Dickicht. Wir nehmen die Abkürzung und steigen eine steile Lichtung hinauf.

Der Veľký Rozsutec.

Auch auf dieser Tour müssen wir nicht hungern. Mittagseinkehr in die Chata na Grúni.

Auch wenn wir keinem Deutschen begegnet sind, scheint man sie zu kennen. Die Speisekarte ist auch in deutsch. Immerhin haben wir einen Österreicher getroffen und einen Slowaken, der recht gut deutsch konnte.

Bei schönstem Sonnenwetter setzen wir unseren Weg über die Skipiste fort.
Die präparierte Piste ist alsbald zu Ende. Über einen schmalen steilen Durchgang schrauben wir uns hinauf.
Was für ein Ausblick. Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Und damit ist klar, welcher Fernwanderweg über den Kamm führt. Es ist natürlich der E3 bzw. EB. Das habe ich doch toll hinbekommen.


Nun, da wir oben sind, rückt ein weiterer interessanter Berg ins Blickfeld. Der Stoh. Da will ich eigentlich hoch.
Die Schneebedingungen sind nicht gerade ideal. Der Schnee ist windverpresst, äußerst hart und extrem wellig.

Als wir am Fuße des Stohs standen, mussten wir leider feststellen, dass es bereits 15:00 Uhr war. Da meine Freunde keine Lust auf eine Nachttour im unbekannten Gelände hatten, kehrten wir um. Unser nächstes Ziel war die Chata pod chlebom.

Da müssen wir hinüber. Sieht nach einem anstrengenden Kamm mit vielen Zinken aus.

Der Grat ist verdammt schmal. Erwähnte ich schon die grandiose Aussicht? Beeindruckend sind ältere Lawinenabgänge. Teilweise hat es den halben Schneegrat weggerissen.



Und es wurde anstrengend. Das Rauf und Runter nahm kein Ende. So ein vereistes Mistding habe ich noch nicht erlebt. Kurz vor der Hütte nahmen wir noch den Chleb mit.
Kurz vor der Dunkelheit ereichten wir die Chata pod Chlebom. Eine Reservierung ist angebracht. Die Hütte ist gerammelt voll. Wir kommen in einem 8-Bettzimmer unter. Ich habe mir die Hütte gemütlicher vorgestellt, aber es reicht. Das Bier ist mit 1,30 EUR auch nicht zu teuer.

2.Tag
Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Erstaunlicher Weise blieben 3 Betten frei. Dabei hatten wir uns auf dem Parkplatz mit 2 Slowaken unterhalten, die keinen Platz mehr auf der Hütte bekommen haben. Einen Waschraum sucht man in dieser Hütte vergeblich. Einzige Waschgelegenheit ist ein Waschbecken im Flur. Erstaunlicherweise muss man nie warten. Mir ist klar, meiner Familie könnte ich diese Hütte nicht zumuten. Üppig beginnen wir den Tag mit Ham and Eggs.

2m Schnee machen aus der ersten Etage der Hütte ein Kellergeschoss. Es ist Sonntag und es gibt das passende Wetter dazu.


Heute ist der Veľký Kriváň, der höchste Berg der Mala Fatra, dran.

Was für eine Aussicht. Am Horizont sind Westtatra und Niedere Tatra zu sehen.
Jetzt liegen 1000 Höhenmeter Abfahrt vor uns. Erst beschwerlich über harten welligen Schnee, später eine präparierte schwarze Piste. Es ist Sonntag. Zahlreiche Tourengeher kommen uns entgegen.
Am Ende des Skihanges steht die Chata Vrátna. Von hier steigen wir wieder zur Chata na Grúni auf.

Auf dieser Strecke kommt mir gleich ein Skifahrer entgegen. Mein freundliches beiseite Treten, wird mit Absacken im Tiefschnee bestraft.


In der Chata na Grúni gönnen wir uns ein ordentliches Mittagessen und auch einem leckeren Nachtisch können wir nicht widerstehen. Kein Wunder, dass ich nicht abnehme.


Was für ein "Sonntag".


Die Rückfahrt verlief ohne Zwischenfälle. Und diesmal dauerte die fahrt auch nur 6 Stunden. Kurz war die Tour, aber dafür sehr intensiv. Es gibt noch einiges zu entdecken. Hier waren wir bestimmt nicht zum letzten Mal.

Kommentar