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Mittwoch 12.6.2013
Bologna - Badolo (Nova Arbora) 24,7 km ↑ 927m ↓ 570m ca 7,50 h
Endlich gehen! Die Wetteraussichten sind bestens, das Frühstück reichlich, gesund und lecker.
Die Arkadengänge von Bologna beeindrucken und schützen uns am gesamten Weg von der Stadt bis zur Basilika San Luca auf einem Berghügel etwa 3 km außerhalb von der Sonne und Hitze. Na ja, zumindest meistens, da auch einige Abschnitte direkt in der Sonne liegen. Diese überdachte Stufenstrecke erfreut sich großer Beliebtheit bei Joggern aller Altersstufen. Die Basilika bietet eine erste Rast im Schatten, der Weiterweg nach Casalecchio di Reno ist leicht zu finden.

Laubengänge in Bologna




Santuario della Madonna di San Luca

Die nächsten 8 Kilometer seien laut Beschreibungen im Führer und im Netz sehr sumpfig, allgemein wird die Umfahrung dieser Strecke per Bus angeraten. Wir sind ziemlich gespannt und wollen den Versuch zu Fuß zu gehen wagen, obwohl jetzt nach einer langen Schlechtwetterperiode die ersten trockenen und heute "der erste warme Tag des Jahres" ist. Viele Wegspuren verzweigen sich hier, führen wieder zusammen und leiten uns hier im Uferbereich des Flusses Reno Richtung Süden.
Den nassen, sumpfigen Stellen kann man recht gut ausweichen, am besten schien uns immer die Pfadspuren mit den Mountainbike-Reifenabrücken zu folgen, eine Markierung gibt es hier nicht. Das Buschwerk und der Bewuchs gedeiht hier prächtig, die Pfade sind stark verwachsen und es zeichnen sich zunehmend Kratzer auf den ungeschützten Armen und Beinen ab. Auch Insekten sind froh über die Abwechslung mit zwei schwitzenden Touristen und stechen sich munter ins Blut. Gänzlich ungewohnt ist der hohe Lärmpegel durch die vielen Vögel und anderes Getier in den dicht belaubten Baumkronen, es erinnert ein wenig an die Tropenhäuser im Zoo. Immer wieder ergeben sich Blicke auf das schotterige Ufer des Reno, auf der anderen Seite Hänge mit starken Erosionen und dem typischen trockenheitsresistenten, meist harten und stacheligen Bewuchs, der an die Crete, eine Landschaft südlich von Siena, erinnert.


Am Ufer des Flusses Reno






Die "Sumpfstrecke" ist bald danach auf eigenen Beinen durchwandert, ein bisschen Stolz ist dabei, wegen "alles zu Fuß". In Google Maps ist auf der Strecke in Vizzano eine Trattoria eingezeichnet, welche im Führer und den Beschreibungen mit keinem Wort erwähnt wird, neugierig wird von uns das unscheinbare Haus mit einer Terrasse über dem Reno beäugt.
Wir werden sehr freundlich und nett auf die Aussichtsterrasse eingeladen und sitzen bald mit einem Prachtblick über den dreißig Meter tief unter uns fließenden Reno im Schatten einer Pinie. Hier ist für Wanderer von Bologna ein idealer Punkt für eine kulinarische Mittagspause mit bester Hausmannskost. Der Wirt erzählt von immer wieder vorbeikommenden anderern, aber "nein heute ist keiner vorbeigekommen" und "nein gestern auch nicht". Auf meine Frage, warum am Haus kein Hinweis auf den Gastbetrieb zu sehen sei, meint der Wirt, dass die Trattoria den Einheimischen bestens bekannt und gut besucht sei. Na ja, die Wanderer werden keine große Kundenanzahl darstellen, obwohl die Trattoria sich für eine Mittagsrast mit der herrlichen Lage über dem Steilufer des Reno geradezu anbietet.

Terasse der Trattoria Vizzano über dem Reno

Frisch gestärkt biegen wir nach kurzer Asphaltstrecke nach rechts über eine Brücke in den Wald ein, dieser öffnet sich kurz darauf zu einer sehr sumpfigen Wiese um nach kurzer Passage durch ein Waldstück vor einem rauschenden Bach zu enden. Da auch die Pfadvarianten wenig einladend sind, wird der Rückzug aus dem ersten Verhauer angetreten. Wir gehen meist nach den lokalen Wegweisern, einem "Gefühl für den Weg" gepaart mit einem recht guten Orientierungsinn, und lesen nur sehr selten in den Führern nach. Dies führt kurz danach zum nächsten Verhauer, wobei wir eine gut versteckte Abzweigung "bei einem gelben Haus" übersehen. Kurz danach ist die Wegführung für uns nochmals verwirrend, aber nach kurzem Hin und Her erreichen wir das schön gelegen B&B Prati di Mugnano. Die Wegführung am Waldrand, durch lichte Wälder und an winzigen, menschenleeren Weilern vorbei ergibt ein wunderbar zufriedenes Gefühl der Stimmigkeit der Geschwindigkeit des Wanderns mit dem Erlebnis der Natur und der Kulturlandschaft.

Durch die recht leichten Rucksäcke (aber keineswegs UL), welche mit jeder Tour und Erfahrung weiter an Gewicht verlieren, und dem ausreichenden Training und der Gewöhnung an die höheren Temperaturen bei einer mehrtägigen Wanderung im Vinschgau, ist der Weg purer Genuß. Keine Spur von Plage oder Anstrengung, nur Spaß und Freude. In bester Stimmung erreichen wir das B&B Nova Arbora in der Nähe des Weilers Badolo, inmitten eines riesigen botanischen Gartens mit enormer Vielfalt an Blumen und Pflanzen. Feinste Bänke im Schatten laden zur Rast in der Blütenvielfalt, Unterhaltung bieten auch die Katzenmütter mit der Aufgabe ihren quirligen, unendlich neugierigen Nachwuchs vor allen Gefahren des Katzenlebens zu schützen. Bei Donatella, der freundlichen Wirtin erhalten wir noch ein Abendessen mit einem frizzante Rotwein und stillem Wasser direkt im Wohnzimmer der Familie.
Bologna - Badolo (Nova Arbora) 24,7 km ↑ 927m ↓ 570m ca 7,50 h
Endlich gehen! Die Wetteraussichten sind bestens, das Frühstück reichlich, gesund und lecker.
Die Arkadengänge von Bologna beeindrucken und schützen uns am gesamten Weg von der Stadt bis zur Basilika San Luca auf einem Berghügel etwa 3 km außerhalb von der Sonne und Hitze. Na ja, zumindest meistens, da auch einige Abschnitte direkt in der Sonne liegen. Diese überdachte Stufenstrecke erfreut sich großer Beliebtheit bei Joggern aller Altersstufen. Die Basilika bietet eine erste Rast im Schatten, der Weiterweg nach Casalecchio di Reno ist leicht zu finden.

Laubengänge in Bologna




Santuario della Madonna di San Luca

Die nächsten 8 Kilometer seien laut Beschreibungen im Führer und im Netz sehr sumpfig, allgemein wird die Umfahrung dieser Strecke per Bus angeraten. Wir sind ziemlich gespannt und wollen den Versuch zu Fuß zu gehen wagen, obwohl jetzt nach einer langen Schlechtwetterperiode die ersten trockenen und heute "der erste warme Tag des Jahres" ist. Viele Wegspuren verzweigen sich hier, führen wieder zusammen und leiten uns hier im Uferbereich des Flusses Reno Richtung Süden.
Den nassen, sumpfigen Stellen kann man recht gut ausweichen, am besten schien uns immer die Pfadspuren mit den Mountainbike-Reifenabrücken zu folgen, eine Markierung gibt es hier nicht. Das Buschwerk und der Bewuchs gedeiht hier prächtig, die Pfade sind stark verwachsen und es zeichnen sich zunehmend Kratzer auf den ungeschützten Armen und Beinen ab. Auch Insekten sind froh über die Abwechslung mit zwei schwitzenden Touristen und stechen sich munter ins Blut. Gänzlich ungewohnt ist der hohe Lärmpegel durch die vielen Vögel und anderes Getier in den dicht belaubten Baumkronen, es erinnert ein wenig an die Tropenhäuser im Zoo. Immer wieder ergeben sich Blicke auf das schotterige Ufer des Reno, auf der anderen Seite Hänge mit starken Erosionen und dem typischen trockenheitsresistenten, meist harten und stacheligen Bewuchs, der an die Crete, eine Landschaft südlich von Siena, erinnert.


Am Ufer des Flusses Reno






Die "Sumpfstrecke" ist bald danach auf eigenen Beinen durchwandert, ein bisschen Stolz ist dabei, wegen "alles zu Fuß". In Google Maps ist auf der Strecke in Vizzano eine Trattoria eingezeichnet, welche im Führer und den Beschreibungen mit keinem Wort erwähnt wird, neugierig wird von uns das unscheinbare Haus mit einer Terrasse über dem Reno beäugt.
Wir werden sehr freundlich und nett auf die Aussichtsterrasse eingeladen und sitzen bald mit einem Prachtblick über den dreißig Meter tief unter uns fließenden Reno im Schatten einer Pinie. Hier ist für Wanderer von Bologna ein idealer Punkt für eine kulinarische Mittagspause mit bester Hausmannskost. Der Wirt erzählt von immer wieder vorbeikommenden anderern, aber "nein heute ist keiner vorbeigekommen" und "nein gestern auch nicht". Auf meine Frage, warum am Haus kein Hinweis auf den Gastbetrieb zu sehen sei, meint der Wirt, dass die Trattoria den Einheimischen bestens bekannt und gut besucht sei. Na ja, die Wanderer werden keine große Kundenanzahl darstellen, obwohl die Trattoria sich für eine Mittagsrast mit der herrlichen Lage über dem Steilufer des Reno geradezu anbietet.

Terasse der Trattoria Vizzano über dem Reno

Frisch gestärkt biegen wir nach kurzer Asphaltstrecke nach rechts über eine Brücke in den Wald ein, dieser öffnet sich kurz darauf zu einer sehr sumpfigen Wiese um nach kurzer Passage durch ein Waldstück vor einem rauschenden Bach zu enden. Da auch die Pfadvarianten wenig einladend sind, wird der Rückzug aus dem ersten Verhauer angetreten. Wir gehen meist nach den lokalen Wegweisern, einem "Gefühl für den Weg" gepaart mit einem recht guten Orientierungsinn, und lesen nur sehr selten in den Führern nach. Dies führt kurz danach zum nächsten Verhauer, wobei wir eine gut versteckte Abzweigung "bei einem gelben Haus" übersehen. Kurz danach ist die Wegführung für uns nochmals verwirrend, aber nach kurzem Hin und Her erreichen wir das schön gelegen B&B Prati di Mugnano. Die Wegführung am Waldrand, durch lichte Wälder und an winzigen, menschenleeren Weilern vorbei ergibt ein wunderbar zufriedenes Gefühl der Stimmigkeit der Geschwindigkeit des Wanderns mit dem Erlebnis der Natur und der Kulturlandschaft.

Durch die recht leichten Rucksäcke (aber keineswegs UL), welche mit jeder Tour und Erfahrung weiter an Gewicht verlieren, und dem ausreichenden Training und der Gewöhnung an die höheren Temperaturen bei einer mehrtägigen Wanderung im Vinschgau, ist der Weg purer Genuß. Keine Spur von Plage oder Anstrengung, nur Spaß und Freude. In bester Stimmung erreichen wir das B&B Nova Arbora in der Nähe des Weilers Badolo, inmitten eines riesigen botanischen Gartens mit enormer Vielfalt an Blumen und Pflanzen. Feinste Bänke im Schatten laden zur Rast in der Blütenvielfalt, Unterhaltung bieten auch die Katzenmütter mit der Aufgabe ihren quirligen, unendlich neugierigen Nachwuchs vor allen Gefahren des Katzenlebens zu schützen. Bei Donatella, der freundlichen Wirtin erhalten wir noch ein Abendessen mit einem frizzante Rotwein und stillem Wasser direkt im Wohnzimmer der Familie.

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