Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
also hier ein Bericht über eine Wanderung in Donegal!
Eines Tages packte mich ganz massiv die Sehnsucht; so lange war ich nicht mehr in Irland gewesen. Zuletzt als mein Sohn noch ein toddler und meine Tochter noch nicht geboren war.
16 lange Jahre war es her. Meine Tochter hatte schon Urlaubspläne und den Sohn überredete ich, mit mir das Weite zu suchen. Kurzentschlossen buchte ich uns einen Billigflug nach Dublin.
Erst kurz vor dem Abflug hatten wir uns entschieden, es mit Donegal zu probieren. Dort war ich noch niemals gewesen und die Ecke sollte noch recht ursprünglich sein. Da es bei uns an Reisebüchern und Landkarten nie mangelt, war rasch der Bluestack Mountain Way ausgeguckt und im anschluss daran eine Strecke an die Küste. In Donegal Town sollte es beginnen, von Dublin gibt es eine gute, schnelle und preiswerte Busverbindung dorthin.
Wir verbrachten die erste Nacht in Dublin und enterten am nächsten Morgen den Überlandbus in Richtung Nordwesten.

Wir schlenderten durch Donegal und gingen abends noch in einen Pub, wo die junge Band uns mit klassisch irischer Musik auf die kommenden Tage einstimmte.

Es war ein absoluter Scheißanfang für den ersten wirklichen Wandertag auf dem Bluestack Mountains Way. Wir hatten von Dublin kommend in einer kleiner Pension übernachtet.
Nach dem Duschen wollte ich das Badezimmerfenster weiter öffnen, um den Wasserdunst hinaus zu lassen. Nie zuvor hatte ich einen solchen Öffnungsmechanismus gesehen, nichts zu ziehen oder zu schieben. Ich versuchte gerade doch noch hinter das Geheimnis zu kommen, als plötzlich der obere Teil des Fenster wie bei einer Guillotine heruntersauste und meine rechte Hand einquetschte. Gezwungenermaßen kniete ich am niedrigen Fenster und schrie um Hilfe. Ich konnte weder das Fenster noch die Hand oder sonstwas nur einen Millimeter verschieben. Unten ging gerade der Landlord über den Hof, hörte mich rufen. Er rannte herbei, legte die Leiter, die am anderen Hausteil gelehnt war an und verschob das Fenster von außen. Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte mich auf den Boden übergeben, so übel war mir.
Ich ließ viel kaltes Wasser über die Hand und speziell den rechten Mittelfinger laufen, der am unteren Drittel eine Delle bis weit über die Mitte hinein hatte, er blutete aber seltsamerweise nicht an der Oberfläche. Der Nachbarfinger war auch lädiert, aber nicht so arg.
nunja, wir wollten los und so starteten wir trotzdem, auch wenn ich den Rucksack nicht allein wuchten konnte, weil die Hand fürchterlich schmerzte.
Es nieselte zuerst, ging kurzzeitig in einen heftigen Schauer über, den wir unter einer Brücke sitzend verbrachten, aber dann heiterte das Wetter auf und ebenso unsere Laune.

Und wir gingen und gingen und schwitzten und schwitzten und ich warf nach und nach 3 Asperin ein, weil ich dachte, gleich fällt mir die Hand ab.
Es wurde zwar nicht viel besser, aber irgendwann gewöhnt man sich an alles und ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie mies es mir ging.

Beim Blick über den Lake heiterte sich meine Stimmung nun endgültig auf, was bei dieser Aussicht nun wirklich kein Wunder ist.

Wir machten eine etwas längere Rast, wir hatten uns noch nicht richtig eingelaufen, die Rucksäcke schienen uns bleischwer und überhaupt hatten wir uns ein paar ruhige Minuten verdient. ;)

Es hatte sich immer mehr aufgeklart und so erfreuten wir uns an der guten Sicht zu den Bergen


Wir kamen nun in den Bereich des Eglish River, an dessen Ufern es laut Reiseführer gute Campmöglichkeiten geben sollte. Es war inzwischen später Nachmittag. Wir beschlossen uns einen Platz zum Zelten zu suchen, aber gerade bei diesem Stück des Weges schwammen alle in Frage kommenden Wiesen mehrere Zentimeter im Wasser, es musste die Tage vorher enorm geschüttet haben. Ein Rastplatz war wirklich von Nöten, zumal Douglas bereits den ganzen Tag unter Zahnschmerzen gelitten hatte, was er mir aber jetzt erst sagte.
Gegen 19.00 Uhr marschierte ich kurzentschlossen auf eine Zufahrt, die zu einer der wenigen Farmen in diesem Bereich des Weges ging und klopfte an. Der Farmer (Jim) kam heraus und meinte: Müde, schaut ihr aus. Kann ich was für euch tun?
So kamen wir zu einem relativ trockenen ebenen Platz auf seiner Weide, etwa 100 Meter vom Haus entfernt.


Gerade hatten wir unsere Zelte aufgebaut, als plötzlich dicke Wolken am Himmel auftauchten. Wir konnten gerade noch die Rucksäcke und uns auch hineinwerfen
, da prasselte ein starker Regen auf uns nieder. In der Ferne grollte der Donner und am Horizint sah man den verdunkelten Himmel unter den Blitzen aufleuchten.
Plötzlich hörte der Regen innerhalb weniger Sekunden auf, es wurde hell im Zelt, wagemutig ;) zog ich die Reißverschlüsse auf und sah einen wundervollen Regenbogen zwischen schnellziehenden Wolken. Ich weiß nicht wie lange ich dort lag und dieses Bild in mir aufnahm. Es schien, als ob diese Szenerie nur für uns aufgebaut worden wäre.
Ich erinnerte mich plötzlich an die (geliehene) Kamera und konnte eben noch die letzten Momente des Regenbogens einzufangen.

Auf dem Foto seht ihr das Zelt von Douglas und ein wenig noch von meinem verblassenden Regenbogen.
5 Minuten später kam Farmer Jim und brachte uns Tee - that you feel welcome, meinte er.
So war ein unglückselig begonnener Tag umgewandelt worden durch einen Regenbogen und etwas Freundlichkeit. Es war schon ein ganz besonderer Moment, im Zelt zu liegen und durch den geöffneten Eingang auf dieses Bild zu schauen.
Während der nächsten Stunde gewitterte es immer wieder, wir sahen noch einige Regenbogen.

Wir hatten uns am Morgen in Donegal T eine kleine Flasche Whiskey gekauft und dann gerecht in zwei kleine Fläschlein geteilt. Ein weiteres Asperin und ein Schluck vom Whiskey ließen mich einigermaßen schlafen.
Jim brachte uns am Morgen einen Tee und wies darauf hin, dass er jetzt seine Freundin besuchen würde, die in der Stadt wohne. Wir könnten gern nochmal die sanitären Einrichtungen benutzen, danach müsse er aber das Haus abschließen. Hinter dem Haus wäre ein Brunnen, der aus einer kleinen sehr sauberen Quelle gespeist würde, das wäre sogar Trinkwasserqualität, da könnten wir uns hinterher ja waschen.
Ich fand es schon super, dass er überhaupt an uns dabei dachte und bedankte mich herzlich bei ihm. Douglas pennte noch, als er fuhr und mir noch einmal zuhupte.

Als er endlich munter wurde, waren wir in relativ kurzer Zeit aufbruchbereit, heute soll es bis etwa Disert Graveyard gehen, durch die verlassenen Siedlungen der deserted townlands.
Wir wollten versuchen ohne Schmerzmittel auszukommen und hofften, dass uns die Landschaft genug Ablenkung gibt.
Wir folgten weiter dem Eglish River auf einem schmalen Sträßchen und überquerten ihn bald wieder. Der Weg führt teilweise über Weiden und später open country. Ab und zu wechselt er wieder auf befestigte Straßen, wir begegneten aber weder Mensch noch Auto. ;)


Es gab zwar immer wieder Anzeichen von Besiedlung, allein wir schienen die Einzigen zu sein, die hier durch die Gegend wandern.




Nach einem recht friedlichen und ruhigen Tag, der nur durch einige Schmerzattacken versüßt wurde, suchten wir uns einen Platz zum Campieren. Es bot sich lediglich eine größere, eingezäunte Schafweide direkt neben dem trail an, aber Schafe konnten wir zuerst nicht sichten. Auf dem kleinen Miniesbit kochten wir uns Wasser und rührten eine Tütenmahlzeit an.

- more to come - muss die Fotos erneut einfügen, da sie jetzt bei einem anderen provider sind
Eines Tages packte mich ganz massiv die Sehnsucht; so lange war ich nicht mehr in Irland gewesen. Zuletzt als mein Sohn noch ein toddler und meine Tochter noch nicht geboren war.
16 lange Jahre war es her. Meine Tochter hatte schon Urlaubspläne und den Sohn überredete ich, mit mir das Weite zu suchen. Kurzentschlossen buchte ich uns einen Billigflug nach Dublin.
Erst kurz vor dem Abflug hatten wir uns entschieden, es mit Donegal zu probieren. Dort war ich noch niemals gewesen und die Ecke sollte noch recht ursprünglich sein. Da es bei uns an Reisebüchern und Landkarten nie mangelt, war rasch der Bluestack Mountain Way ausgeguckt und im anschluss daran eine Strecke an die Küste. In Donegal Town sollte es beginnen, von Dublin gibt es eine gute, schnelle und preiswerte Busverbindung dorthin.
Wir verbrachten die erste Nacht in Dublin und enterten am nächsten Morgen den Überlandbus in Richtung Nordwesten.


Wir schlenderten durch Donegal und gingen abends noch in einen Pub, wo die junge Band uns mit klassisch irischer Musik auf die kommenden Tage einstimmte.


Es war ein absoluter Scheißanfang für den ersten wirklichen Wandertag auf dem Bluestack Mountains Way. Wir hatten von Dublin kommend in einer kleiner Pension übernachtet.
Nach dem Duschen wollte ich das Badezimmerfenster weiter öffnen, um den Wasserdunst hinaus zu lassen. Nie zuvor hatte ich einen solchen Öffnungsmechanismus gesehen, nichts zu ziehen oder zu schieben. Ich versuchte gerade doch noch hinter das Geheimnis zu kommen, als plötzlich der obere Teil des Fenster wie bei einer Guillotine heruntersauste und meine rechte Hand einquetschte. Gezwungenermaßen kniete ich am niedrigen Fenster und schrie um Hilfe. Ich konnte weder das Fenster noch die Hand oder sonstwas nur einen Millimeter verschieben. Unten ging gerade der Landlord über den Hof, hörte mich rufen. Er rannte herbei, legte die Leiter, die am anderen Hausteil gelehnt war an und verschob das Fenster von außen. Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte mich auf den Boden übergeben, so übel war mir.
Ich ließ viel kaltes Wasser über die Hand und speziell den rechten Mittelfinger laufen, der am unteren Drittel eine Delle bis weit über die Mitte hinein hatte, er blutete aber seltsamerweise nicht an der Oberfläche. Der Nachbarfinger war auch lädiert, aber nicht so arg.
nunja, wir wollten los und so starteten wir trotzdem, auch wenn ich den Rucksack nicht allein wuchten konnte, weil die Hand fürchterlich schmerzte.
Es nieselte zuerst, ging kurzzeitig in einen heftigen Schauer über, den wir unter einer Brücke sitzend verbrachten, aber dann heiterte das Wetter auf und ebenso unsere Laune.

Und wir gingen und gingen und schwitzten und schwitzten und ich warf nach und nach 3 Asperin ein, weil ich dachte, gleich fällt mir die Hand ab.
Es wurde zwar nicht viel besser, aber irgendwann gewöhnt man sich an alles und ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie mies es mir ging.

Beim Blick über den Lake heiterte sich meine Stimmung nun endgültig auf, was bei dieser Aussicht nun wirklich kein Wunder ist.

Wir machten eine etwas längere Rast, wir hatten uns noch nicht richtig eingelaufen, die Rucksäcke schienen uns bleischwer und überhaupt hatten wir uns ein paar ruhige Minuten verdient. ;)

Es hatte sich immer mehr aufgeklart und so erfreuten wir uns an der guten Sicht zu den Bergen


Wir kamen nun in den Bereich des Eglish River, an dessen Ufern es laut Reiseführer gute Campmöglichkeiten geben sollte. Es war inzwischen später Nachmittag. Wir beschlossen uns einen Platz zum Zelten zu suchen, aber gerade bei diesem Stück des Weges schwammen alle in Frage kommenden Wiesen mehrere Zentimeter im Wasser, es musste die Tage vorher enorm geschüttet haben. Ein Rastplatz war wirklich von Nöten, zumal Douglas bereits den ganzen Tag unter Zahnschmerzen gelitten hatte, was er mir aber jetzt erst sagte.
Gegen 19.00 Uhr marschierte ich kurzentschlossen auf eine Zufahrt, die zu einer der wenigen Farmen in diesem Bereich des Weges ging und klopfte an. Der Farmer (Jim) kam heraus und meinte: Müde, schaut ihr aus. Kann ich was für euch tun?
So kamen wir zu einem relativ trockenen ebenen Platz auf seiner Weide, etwa 100 Meter vom Haus entfernt.


Gerade hatten wir unsere Zelte aufgebaut, als plötzlich dicke Wolken am Himmel auftauchten. Wir konnten gerade noch die Rucksäcke und uns auch hineinwerfen

Plötzlich hörte der Regen innerhalb weniger Sekunden auf, es wurde hell im Zelt, wagemutig ;) zog ich die Reißverschlüsse auf und sah einen wundervollen Regenbogen zwischen schnellziehenden Wolken. Ich weiß nicht wie lange ich dort lag und dieses Bild in mir aufnahm. Es schien, als ob diese Szenerie nur für uns aufgebaut worden wäre.
Ich erinnerte mich plötzlich an die (geliehene) Kamera und konnte eben noch die letzten Momente des Regenbogens einzufangen.

Auf dem Foto seht ihr das Zelt von Douglas und ein wenig noch von meinem verblassenden Regenbogen.
5 Minuten später kam Farmer Jim und brachte uns Tee - that you feel welcome, meinte er.
So war ein unglückselig begonnener Tag umgewandelt worden durch einen Regenbogen und etwas Freundlichkeit. Es war schon ein ganz besonderer Moment, im Zelt zu liegen und durch den geöffneten Eingang auf dieses Bild zu schauen.
Während der nächsten Stunde gewitterte es immer wieder, wir sahen noch einige Regenbogen.

Wir hatten uns am Morgen in Donegal T eine kleine Flasche Whiskey gekauft und dann gerecht in zwei kleine Fläschlein geteilt. Ein weiteres Asperin und ein Schluck vom Whiskey ließen mich einigermaßen schlafen.
Jim brachte uns am Morgen einen Tee und wies darauf hin, dass er jetzt seine Freundin besuchen würde, die in der Stadt wohne. Wir könnten gern nochmal die sanitären Einrichtungen benutzen, danach müsse er aber das Haus abschließen. Hinter dem Haus wäre ein Brunnen, der aus einer kleinen sehr sauberen Quelle gespeist würde, das wäre sogar Trinkwasserqualität, da könnten wir uns hinterher ja waschen.
Ich fand es schon super, dass er überhaupt an uns dabei dachte und bedankte mich herzlich bei ihm. Douglas pennte noch, als er fuhr und mir noch einmal zuhupte.

Als er endlich munter wurde, waren wir in relativ kurzer Zeit aufbruchbereit, heute soll es bis etwa Disert Graveyard gehen, durch die verlassenen Siedlungen der deserted townlands.
Wir wollten versuchen ohne Schmerzmittel auszukommen und hofften, dass uns die Landschaft genug Ablenkung gibt.
Wir folgten weiter dem Eglish River auf einem schmalen Sträßchen und überquerten ihn bald wieder. Der Weg führt teilweise über Weiden und später open country. Ab und zu wechselt er wieder auf befestigte Straßen, wir begegneten aber weder Mensch noch Auto. ;)


Es gab zwar immer wieder Anzeichen von Besiedlung, allein wir schienen die Einzigen zu sein, die hier durch die Gegend wandern.




Nach einem recht friedlichen und ruhigen Tag, der nur durch einige Schmerzattacken versüßt wurde, suchten wir uns einen Platz zum Campieren. Es bot sich lediglich eine größere, eingezäunte Schafweide direkt neben dem trail an, aber Schafe konnten wir zuerst nicht sichten. Auf dem kleinen Miniesbit kochten wir uns Wasser und rührten eine Tütenmahlzeit an.

- more to come - muss die Fotos erneut einfügen, da sie jetzt bei einem anderen provider sind
Kommentar