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Ich war Ende Juli / Anfang August alleine im Aostatal unterwegs. Viele Tipps habe ich aus diesem Forum bekommen, daher möchte ich mich nun mit einem Reisebericht bedanken. Inzwischen ist er auch komplett.

auch Rundwanderung der Riesen genannt
Land: Italien
Reisezeitraum: Juli/August 2016
Dauer: 18 Tage
Vorbereitung
Italien kenne ich bisher so gut wie nicht, ich spreche kein italienisch und kenne auch niemanden persönlich, der eine ähnliche Tour dort unternommen hat. Trotzdem klingt vieles was ich bei der Suche nach einem passenden Wanderziel (siehe mein Thread in der Reisevorbereitung) lese, vielversprechend.
Es ist meine zweite Tour dieser Art alleine und auch erst die dritte insgesamt.
Da ich bei meiner letzten Tour im Winter auf Mallorca ab dem zweiten Tag plötzlich sehr starke Knieschmerzen hatte (die mich fast zum Aufgeben gebracht hätten) und seitdem bei jeder mehrstündigen Wanderung Probleme habe, besteht meine Vorbereitung auch aus einem Arztbesuch und ein paar verordneten Übungen. Außerdem lege ich mir Wanderstöcke zu.
Ich plane deshalb im Vorfeld auch keine festen Etappen, sondern will versuchen auf meinen Körper zu hören und rechtzeitig Pausen zu machen. Mit einem Zelt und genauen Karten (Carta dei sentieri 1:25000 von L'escursionista editore) im Gepäck bin ich auch etwas flexibler.
Bis ein paar Tage vor der Abreise habe ich nur eine grobe Ahnung, wie ich vom Turiner Flughafen in die Berge kommen werde. Den Tag vor der Abreise habe ich aber weitgehend frei und kläre auf den letzten Drücker noch alle Fragen. Meine Ausrüstung habe ich schon über Wochen Stück für Stück vorbereitet. Mein Rucksack wiegt auf der Tour je nach Füllstand von Wasser und Proviant und der Menge der Kleidung am Körper zwischen 11-16 kg, durchschnittlich wohl so etwa 14 kg.
Da auch im Alltag das Frühstück meine regelmäßigste und gesündeste Mahlzeit ist, mache ich mir im Vorfeld Gedanken zu einem Müsliersatz ohne Joghurt oder Milch und nach ein paar Testmischungen gibt es sogar drei verschiedene Müslibreie, die nur mit kaltem Wasser aufgegossen (und ohne Milchpulver) noch schmecken. Ich rechne damit, ab und zu unterwegs Proviant kaufen zu können, vermutlich aber nichts so gesundes. Aber wenn ich für fast jeden Morgen ein kleines Müsli dabei habe, kann ich auch den restlichen Tag mal von Schokolade und Keksen leben. Außer den Müslibreitüten nehme ich von zuhause noch viele verschiedene Riegel, Nüsse, zwei gekochte Eier, Salami, Käse, Cracker und Kekse mit.

Meine Müslikollektion
Freitag, 22.7.2016
Mein Wecker ist für 4:00 Uhr gestellt, damit ich den frühen Bus zum Flughafen um 4:35 Uhr erwische. Mit dem nächsten Bus 40 Minuten später wäre es angesichts der langen Schlange am Gepäckschalter auch knapp geworden. Ich fliege mit einem stand-by-Ticket von Hamburg über Frankfurt nach Turin. Da ich für den ersten Flug gleich einen Sitzplatz bekommen habe, kann mein Rucksack durchgecheckt werden und ich habe zwei sehr angenehme Flüge, auf denen ich entspannt frühstücke.

Noch ein bißchen Strom in die Powerbank...
Im Landeanflug auf Turin erzählt uns der Pilot, dass wir, um ein heftiges Gewitter zu umfliegen, sogar östlich von Mailand die Alpen überquert haben. Man sieht die außergewöhnlich hohen Wolken und ich denke mir, dass ich genau darunter wandern werde, aber ja zum Glück erst morgen...

Am Flughafen verstecke ich dann am frühen Mittag die IKEA-Tasche, die meinen Rucksack im Aufgabegepäck geschützt hat, unter einem Getränkeautomaten in der Abflughalle und erwerbe ein Busticket in die Innenstadt Turins. Weil ich die im Halbdunkel liegende Haltestelle übersehe, folge ich den Schildern mit dem Bus-Piktogramm - und lande auf einem leeren Parkplatz. Von dort sehe ich aber immerhin einen der Shuttle-Busse ankommen und finde so doch noch die richtige Stelle direkt vor dem Terminal, auch wenn es nur für den nächsten Bus reicht. Macht nichts, der Bus fährt alle 15 Minuten.
Die anschließende Bahnfahrt ist günstig und funktioniert gut, trotz Verspätung klappt das Umsteigen in Ivrea. Während der Bahnfahrt fängt es zu regnen an. In Pont-St-Martin habe ich nun eine Stunde Wartezeit auf den Bus nach Gressoney, in der ich ein Sandwich in der Bahnhofskneipe esse und dort noch ein bisschen mein iPhone lade. Da der Bus keine Anzeige hat, muss man wissen wo man ist und aussteigen möchte, aber intuitiv erwische ich genau den richtigen Stop in Gressoney-St-Jean (1385 m). Dort erhasche ich zwischen den Wolken einen ersten Blick auf das Monte-Rosa-Massiv, es ist inzwischen 16 Uhr. Aus dem Bus habe ich schon gesehen, dass hier die Täler noch ein bisschen schmaler und die Hänge noch ein bisschen steiler sind als ich es mir vorgestellt hatte, sodass ich mich frage, wo ich da wohl mein Zelt aufstellen kann.

Start in Gressoney-St-Jean

Zeltunfreundliche Hänge
Ich ziehe meine Regenjacke an und beginne trotz regelmäßiger Schauer fröhlich gestimmt meine Wanderung, zuerst noch fast eben das Tal entlang, dann Richtung Westen relativ steil auf den Berg, vorbei am recht hübschen Walserdorf Alpenzu grande, wo es auch eine private Hütte gäbe. Oberhalb davon möchte ich mir einen Zeltplatz suchen. Es sind allerdings sehr viele Bauern hier oben anwesend, sodass ich noch bis auf über 2000 m hochsteige. Es hat zwar aufgehört zu regnen, aber die nassen hohen Gräser machen meine Hose klitschnass; hier hätte sich die Regenhose das erste Mal gelohnt - wenn ich sie denn rechtzeitig angezogen hätte. Erst jetzt merke ich die deutliche Erschöpfung des langen Reisetages, ich friere ziemlich während ich mitgebrachte Salami und Käse esse und darauf warte, dass es endlich dunkel wird. Ein lieber Freund macht mir am Telefon dann Mut, dass auch jetzt schon keiner mehr vorbeikommen wird und so baue ich mein Zelt doch schon um 20 Uhr mit Blick auf ein Stückchen des Monte Rosa auf und verschwinde schnell in meinen kuscheligen Schlafsack. Ich habe nicht mal mehr Kraft zum Zähneputzen, was ich sonst so gewissenhaft erledige.

Blick zurück auf Gressoney

Ein Stückchen des Monte-Rosa-Massivs

endlich ins Bett...
das waren heute: 670 hm hoch, 4,8 km

auch Rundwanderung der Riesen genannt
Land: Italien
Reisezeitraum: Juli/August 2016
Dauer: 18 Tage
Vorbereitung
Italien kenne ich bisher so gut wie nicht, ich spreche kein italienisch und kenne auch niemanden persönlich, der eine ähnliche Tour dort unternommen hat. Trotzdem klingt vieles was ich bei der Suche nach einem passenden Wanderziel (siehe mein Thread in der Reisevorbereitung) lese, vielversprechend.
Es ist meine zweite Tour dieser Art alleine und auch erst die dritte insgesamt.
Da ich bei meiner letzten Tour im Winter auf Mallorca ab dem zweiten Tag plötzlich sehr starke Knieschmerzen hatte (die mich fast zum Aufgeben gebracht hätten) und seitdem bei jeder mehrstündigen Wanderung Probleme habe, besteht meine Vorbereitung auch aus einem Arztbesuch und ein paar verordneten Übungen. Außerdem lege ich mir Wanderstöcke zu.
Ich plane deshalb im Vorfeld auch keine festen Etappen, sondern will versuchen auf meinen Körper zu hören und rechtzeitig Pausen zu machen. Mit einem Zelt und genauen Karten (Carta dei sentieri 1:25000 von L'escursionista editore) im Gepäck bin ich auch etwas flexibler.
Bis ein paar Tage vor der Abreise habe ich nur eine grobe Ahnung, wie ich vom Turiner Flughafen in die Berge kommen werde. Den Tag vor der Abreise habe ich aber weitgehend frei und kläre auf den letzten Drücker noch alle Fragen. Meine Ausrüstung habe ich schon über Wochen Stück für Stück vorbereitet. Mein Rucksack wiegt auf der Tour je nach Füllstand von Wasser und Proviant und der Menge der Kleidung am Körper zwischen 11-16 kg, durchschnittlich wohl so etwa 14 kg.
Da auch im Alltag das Frühstück meine regelmäßigste und gesündeste Mahlzeit ist, mache ich mir im Vorfeld Gedanken zu einem Müsliersatz ohne Joghurt oder Milch und nach ein paar Testmischungen gibt es sogar drei verschiedene Müslibreie, die nur mit kaltem Wasser aufgegossen (und ohne Milchpulver) noch schmecken. Ich rechne damit, ab und zu unterwegs Proviant kaufen zu können, vermutlich aber nichts so gesundes. Aber wenn ich für fast jeden Morgen ein kleines Müsli dabei habe, kann ich auch den restlichen Tag mal von Schokolade und Keksen leben. Außer den Müslibreitüten nehme ich von zuhause noch viele verschiedene Riegel, Nüsse, zwei gekochte Eier, Salami, Käse, Cracker und Kekse mit.

Meine Müslikollektion

Freitag, 22.7.2016
Mein Wecker ist für 4:00 Uhr gestellt, damit ich den frühen Bus zum Flughafen um 4:35 Uhr erwische. Mit dem nächsten Bus 40 Minuten später wäre es angesichts der langen Schlange am Gepäckschalter auch knapp geworden. Ich fliege mit einem stand-by-Ticket von Hamburg über Frankfurt nach Turin. Da ich für den ersten Flug gleich einen Sitzplatz bekommen habe, kann mein Rucksack durchgecheckt werden und ich habe zwei sehr angenehme Flüge, auf denen ich entspannt frühstücke.

Noch ein bißchen Strom in die Powerbank...
Im Landeanflug auf Turin erzählt uns der Pilot, dass wir, um ein heftiges Gewitter zu umfliegen, sogar östlich von Mailand die Alpen überquert haben. Man sieht die außergewöhnlich hohen Wolken und ich denke mir, dass ich genau darunter wandern werde, aber ja zum Glück erst morgen...

Am Flughafen verstecke ich dann am frühen Mittag die IKEA-Tasche, die meinen Rucksack im Aufgabegepäck geschützt hat, unter einem Getränkeautomaten in der Abflughalle und erwerbe ein Busticket in die Innenstadt Turins. Weil ich die im Halbdunkel liegende Haltestelle übersehe, folge ich den Schildern mit dem Bus-Piktogramm - und lande auf einem leeren Parkplatz. Von dort sehe ich aber immerhin einen der Shuttle-Busse ankommen und finde so doch noch die richtige Stelle direkt vor dem Terminal, auch wenn es nur für den nächsten Bus reicht. Macht nichts, der Bus fährt alle 15 Minuten.
Die anschließende Bahnfahrt ist günstig und funktioniert gut, trotz Verspätung klappt das Umsteigen in Ivrea. Während der Bahnfahrt fängt es zu regnen an. In Pont-St-Martin habe ich nun eine Stunde Wartezeit auf den Bus nach Gressoney, in der ich ein Sandwich in der Bahnhofskneipe esse und dort noch ein bisschen mein iPhone lade. Da der Bus keine Anzeige hat, muss man wissen wo man ist und aussteigen möchte, aber intuitiv erwische ich genau den richtigen Stop in Gressoney-St-Jean (1385 m). Dort erhasche ich zwischen den Wolken einen ersten Blick auf das Monte-Rosa-Massiv, es ist inzwischen 16 Uhr. Aus dem Bus habe ich schon gesehen, dass hier die Täler noch ein bisschen schmaler und die Hänge noch ein bisschen steiler sind als ich es mir vorgestellt hatte, sodass ich mich frage, wo ich da wohl mein Zelt aufstellen kann.

Start in Gressoney-St-Jean

Zeltunfreundliche Hänge
Ich ziehe meine Regenjacke an und beginne trotz regelmäßiger Schauer fröhlich gestimmt meine Wanderung, zuerst noch fast eben das Tal entlang, dann Richtung Westen relativ steil auf den Berg, vorbei am recht hübschen Walserdorf Alpenzu grande, wo es auch eine private Hütte gäbe. Oberhalb davon möchte ich mir einen Zeltplatz suchen. Es sind allerdings sehr viele Bauern hier oben anwesend, sodass ich noch bis auf über 2000 m hochsteige. Es hat zwar aufgehört zu regnen, aber die nassen hohen Gräser machen meine Hose klitschnass; hier hätte sich die Regenhose das erste Mal gelohnt - wenn ich sie denn rechtzeitig angezogen hätte. Erst jetzt merke ich die deutliche Erschöpfung des langen Reisetages, ich friere ziemlich während ich mitgebrachte Salami und Käse esse und darauf warte, dass es endlich dunkel wird. Ein lieber Freund macht mir am Telefon dann Mut, dass auch jetzt schon keiner mehr vorbeikommen wird und so baue ich mein Zelt doch schon um 20 Uhr mit Blick auf ein Stückchen des Monte Rosa auf und verschwinde schnell in meinen kuscheligen Schlafsack. Ich habe nicht mal mehr Kraft zum Zähneputzen, was ich sonst so gewissenhaft erledige.

Blick zurück auf Gressoney

Ein Stückchen des Monte-Rosa-Massivs

endlich ins Bett...
das waren heute: 670 hm hoch, 4,8 km
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