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4 years ago...
Guten Tag, 1x "weg" und das bitte schnell !!!
...ich sitze immer noch im Sessel... *ich muß weg hier*
...vor mir steht mein kalter Kaffee, ich sehe mir das Treiben der Feiertagsausflügler auf dem Rathausplatz an... *ich muß weg hier*
...eine sehr gute Freundin ist gerade gegangen; mit ihr ihre Bilder über den Jakobsweg die sie mir gezeigt hat...
Der Klassiker: Rucksack packen und "ans Ende der Welt"
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...mein einziger Gedanke während ich mit dem BLÖDEN Strohhalm in meinem BLÖDEN kalten Kaffee `rumrühre: Ich muß auch weg hier- und zwar schnell!!!!!!
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Nach insgesamt 9 Stunden Internetforschung ist das Ziel gefunden und spontan gebucht:
Nepal, Annapurnarunde, Trekking mit Überquerung des Thorong La (5416m).

Ich habe so etwas noch nie gemacht und da ich alleine fahre, wird es eine organisierte Reise.
Unsicherheit macht sich breit - egal, ICH LEBE NUR EINMAL. Gebucht ist gebucht
...................................................................................................................
Auf gehts
So, heute gehts los!
HINTER MIR: Sparen und nur Nudeln mit Soße, stark reduzierte H&M Einkäufe, viel arbeiten, über Monate ausgedehntes und genußvolles Ausrüstungskaufen, joggenjoggenjoggen, kribbelige Vorfreude, "Taschenpackungspanik" am Vorabend inclusive "Gewichtsreduzierungskonfrontation" auf Grund "Frau nimmt mal wieder zu viel mit" und fast schon neurotischem "Hab ich alles??!!" mit alle 10 Minuten in sämtliche "Seitentaschenabgesuche" nach Tickets, Geld, und meinen Hello Kitty Socken für den Flug
VOR MIR: Unsicherheit, unglaubliche Vorfreude, Spannung, Neugier, Suche :-)
*Zack*
Irgendwie habe ich rote Flecken auf dem Dekolletè, egal, ich muß zum Flughafen.
*ZackZack*
In der Flugzeugtoilette springen mir noch mehr Flecken ins Auge; auf den Unterarmen, am Bauch und im Gesicht.
Na toll, was soll denn das jetzt? Hatte ich das bestellt? Nein!
So flog ich mit meinen Flecken von München nach Abu Dabi, über Dehli nach Kathmandu...
...und *ZackZackZack*
in Kathmandu war mein Körper voll von all diesen Flecken die mittlerweile irgendwie auch zu jucken anfingen.
Aufregung? Röteln? Windpocken? Kann ich jetzt überhaupt mittrekken???
Egal, ich werde diesen Trip machen, komme was wolle.



Damals, im Bett im Hotel in Kathmandu wußte ich noch nicht, was alles auf mich zukommen sollte, da waren die roten Flecken nix dagegen, aber lest selbst......
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Meine Trekkingkollegen und die 1. Lodge
Am nächsten Morgen (ich bin immer noch ein kleines Fleckentierchen, aber keiner merkts...oder denken alle dass ich immer so aussehe???
) lerne ich meine "Mittrekker" kennen und nach einem kurzen Beschnuppern gehts auf mit dem Bus nach Beshi Sahar (790m) in die erste Lodge und gleichzeitigem Ausgangspunkt des Treks.
Alle aus der Gruppe scheinen nett zu sein, allerdings merke ich schon wie ich auch mit unserem Guide Gorkhana und unseren Trägerjungs auf einer Wellenlänge liege.
An die Fahrt von Kathmandu nach Besi Sahar kann ich mich noch sehr gut erinnern...
durften wir doch in einem gemütlichen Kleinbus sitzen, mit toller nepalischer Musik und lustigem Busfahrer.
Ich schildere sie mal stichpunktartig:
a. Kurven
b. Kurven
c. "Linienbusse" mit ca. 50 Personen IM Bus und ca. jeweils 30 Gepäckstücken als auch Personen AUF dem Bus
d. Tempo ca. 80 kmh
e. Kurven
f. Hupen
g. Kurven
h. Hupen
i. aus dem Fenster kotzende Kinder
j. Kurven
k. wieder hupen
l. nochmal kotzen
usw usw usw usw usw usw usw usw...
Nach Besi Sahar ließ man uns nicht einfahren - nein - eine mir unheimliche und große Menschenmenge (viele Junge) umzingelte uns, schrie uns von außen unverständliche nepalesische, sich wiederholende, Sprüche durchs Fenster entgegen und so langsam fingen sie an auf unser Dach zu klettern und gegen die Scheiben zu schlagen...
Nach endlosen 10 Minuten Verhandlung durch Gorkhana und einer Geldübergabe erklärte er uns was los war... er mußte 9 leichenblasse, verunsicherte, poplige Touristen vor sich sehen und sprach sehr mitfühlend (wobei ich denke, ein unterschwelliges verschmitztes Lächeln erkannt zu haben
) mit uns.
Es handelte sich hier um das "Bruder-Schwester" Fest, ein Fest für die jüngere Generation; später sahen wir auch, das auf der Straße errichtete Feuer, die Tänze und lauschten dem uns noch fremden (aber schönen) Gesang.
Zum feiern "erpressen" sie Geld, ist aber einfach ein Ritual und gehört dazu.
Keiner von uns hatte das gewußt...
By the way, dieses Fest wird gefeiert bis es hell wird, hinzu kommt die Tatsache, daß vor jeder Haustüre 30 Minuten wild gesungen wird.
Klar daß bei solchen Veranstaltungen keiner an die blöden Touris denkt die sich quälend von links nach rechts drehen, in ihrer ersten zugigen Lodge, noch alles vor sich, und total verunsichert.
Die sch**ß Mücke hats auch nicht interessiert, aber nur solange bis meine Zimmernachbarin und ich uns um sie "gekümmert" haben
Gegen den "Intervall jaulenden", über Stunden heiser gewordenen Hund konnten wir leider nichts anderes unternehmen, als die Ohrenstöpsel immer tiefer ins Ohr zu drehen...irgendwann war Schluß da sich, glaube ich, beide Enden in der Mitte getroffen haben
.
Das waren meine ersten 24 Stunden der Reise... was mag uns wohl noch alles erwarten???
Am Morgen ist alles gut, man lernt sich nochmal ein bischen näher kennen, alle scheinen normal zu sein und es bestätigt sich auch in Nachhinein, dass kein Arschkopf dabei war, auch Zickenalarm war Gott sei Dank nicht angesagt.
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*BOOOM*
Der erste Fehler während meiner "Ich möchte mich kennenlernen und viel über mein ICH erfahren" - Trekkingtour war:

PORRIDGE
PORRIDGE *aaaaaarrrggghhh*
PORRIDGE hält bei mir nur 1 Stunde an... auch wenn eine Banane oder ein Apfel reingeschnibbelt wurde!!! So mußte ich an meinem ersten Trekkingtag erstmal hungrig 3 Stunden tapfer weiterwandern bevor wir Lunch bekamen (danach war ich aber auch nicht so satt)...
FAZIT:
1. Kein Porridge zum Frühstück, es sei denn man wuchs als indischer Asket auf
2. Immer Rätzelhefte in Deutschland kaufen. Zum Zeitvertreib, wenn man mal schnell einen Zettel braucht, oder als "Kümmerwerkzeug" für Mücken.
3. Umrechnungskurs: 1€ -> ca. 96 NPR.
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Auf nach Tal (1800m) und Chame (2700m)
Das Schöne am Annapurna Trek ist das Durchwandern der verschiedenen Klimazonen...

...noch befanden wir uns im "Tropischen" Bereich...
...unter Tags drückend heiß, aber alles schön saftig grün und "naß"...


...des Abends saßen wir noch schön bei einigen Kannen Tee draußen an der Lodge im Garten und schnatterten wie wild über das bisher Erlebte, lernten uns kennen und spekulierten über das noch Kommende. Wir verstanden uns gut und schon bald konnten fiese Witze gemacht werden
.
Schnell wurde auch ein guter Rum auf den Tisch gestellt, der uns fast den ganzen Trek über ein treuer "Abendmitgestalter" sein sollte (O-Tone Gorkhana: "You can drink everywhere, but not over 3000m, it`s not good for your health"
).
Das Laufen und Steigen selbst war schon anstrengend und schweißtreibend, allerdings wurde es durch die Landschaft und ein bischen Dschungelfeeling einfach zu sehr belohnt als dass man sich darüber hätte aufregen können.
Am Tag war es sehr heiß, die tiefe Nacht lag jedoch schon bei ca. 0 Grad.

FAZIT:
1. Immer Khukuri Rum bestellen.
2. Freue dich der Hitze des Tages und deines Schweißes - die Nacht wird kalt genug und du wünschst dir den Geruch der Sonnencreme zurück, während du dir zum ersten Mal die Mütze zum Schlafen aufsetzt.
3. Wende dein Gesicht so oft es dir möglich ist diesem wunderschönen und reinen Sternenhimmel zu; GENAU DIESEN Anblick wirst du nie wieder haben!
4. § 16, Abs. 2, "Erklärst du dich einmal zum Weckdienst deines Teams bereit wird dir diese Tätigkeit, über die Dauer des gesamten Treks, stillschweigend, übertragen."
Gedanken sollte man sich allerdings dann machen, wenn der eigene Guide um einen Weckauftrag für sich selbst bittet 
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Pisang (3200m) und Manang (3400m)
"Ähm, kann bitte jemand die Kühlschranktüre zu machen ?!? Und gleich mal noch das Fenster zu, hier ziehts!!!"
Ja Wahnsinn, so extrem habe ich das ja auch noch nie erlebt, ist es sonnig "erschwitz" ich und möchte am liebsten noch meine Haut mit dazu ausziehen, kommen Schatten und Wind um die Ecke, reduziert sich mein Gedankengut auf die Suche nach dem nächsten Unterschlupf in Verbindung mit einem neuen Weltrekordversuch im "schnell und möglichst parallel alle Zugbänder an sämtlichen Klamotten zu machen" und das Mützchen mal kräftig ins Gesicht ziehen.
Vorsicht, auch immer gut eincremen, die Haut geht einfach ans äußerste der Belastungsgrenze sobald sie anfängt, nochmals eine Gänsehautschicht über dem eh schon bestehenden "Hühnercombi" aus der ihr zur Verfügung stehenden Haut zu zaubern
.




Um 9.00h morgens mal schnell barfuß die Gebetsmühle mühlen







An dieser Stelle fällt mir noch ein wichtiger Punkt ein über den ich noch gar nicht gesprochen habe: LODGES
Nur so *schulterzuck* ...wäre eigentlich gar nicht so wichtig.
Mir war im Vorfeld schon klar das alles ziemlich einfach wird, eng, schmuddelig, mit Tieren drin und so.
Das ist auch in Ordnung, ich mag das so und finde mich so ziemlich mit allem ab...
ABER...
...warum sagt den Nepalis niemand DAS EINE WAND NUR EINE WAND IST, WENN DIE HOLZPLATTE IN DER MITTE AUCH MIT DER DECKE UND DEN WÄNDEN A-B-S-C-H-L-I-E-ß-T!!!
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5 cm dicke Spalten nach Aussen - quasi Luftfugen (!!??!!) - das iss` nich` fair
.
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Hm, naja, es ist so wie es ist; von der "Shower" nehme ich keinen Gebrauch, erstmal steht nicht "Hot" dran, der Betonboden ist durch den letzten Duschvorgang schon ein bischen vereisst (muß mir noch irgendwo FlipFlops kaufen damit die Füße beim Duschen nicht abkühlen) und bis ich im Zimmer bin sind mir meine Haare am Kopf festgefroren.
Da stink ich doch mal lieber, mach "Katzenwäsche" und mümmel mich - diesmal zum ersten Mal komplett angezogen - in den Schlafsack.

Am nächsten Tag gings auf nach Manang...
Irgendwie habe ich nicht so richtig während dem Steigen darauf geachtet wie sich die Landschaft um mich herum verändert hat. Ich war zwar noch nie dort, aber so stelle ich mir Nevada vor.
Auch begegnen uns immer weniger Menschen, es gibt weniger Muli-"Verkehr" und die Menschen wirken irgendwie "mongolischer".
Ich bin ja selbst Frau und kann, glaub ich, gut beurteilen daß nepalische Frauen meist von Grund auf schön sind - hier oben werden sie zu richtigen, fast schon hoheitlichen, Schönheiten.
Sie strahlen gesunden Stolz aus, den man ihnen ausnahmslos zugesteht.
In Manang angekommen gibts schnell Lunch und wieder Hikking... wieder in ein Monastry und...wieder STUFEN !!!
Ich habe nämlich herausgefunden, quasi mit meiner Lupe und meinem Detektivhütchen, dass die früheren Nepalis große Stufenanhänger waren, die warscheinlich alles dafür getan haben um irgendwann die größte Stufensammlung der Welt zu haben und ganz Nepal zu "verstufen". Irgendwann aber jedoch muß der "Stufeninitiator" wohl mal von uns gegangen sein.
Nunja, andere Länder führten Kriege wegen Gold, Salz oder Ländereien...
...die Nepalis wollten halt lieber...ähm...ja...also *räusper*...halt Stufen eben. Glaub ich

EGAL, hey ich bin im Urlaub... Stufen bleiben Stufen, man kann sich damit arrangieren...
Schließlich haben wir doch heute schon mal den ersten Meilenstein des Treks geschafft - MANANG !!!

Was soll ich sagen: Ein riesen Zimmer, winddicht, alles im Mexicostyle, das beste Dinner bisher, (fast) eine richtige Stadt, morgen auch noch hier bleiben, da Akklimatisationstag und eine ... sehr wichtig für mich und meinen immer mehr schwindenden Zuckerhaushalt ... Bäckerei !!!

Am Abend entsteht eine lustige Runde, räumlich erzwungen (weil nämlich Ofen im Essensraum) sitzen zum ersten Mal unsere Träger bei uns. Es ist schade, daß sie angehalten sind sich an anderen Orten aufzuhalten und zu essen als wir; ich meine, hey, die tragen unser Gepäck und das ist mal echt schwer und bei manchen Wegstrecken wirklich ein Kunststück.
So lassen wir es uns nicht nehmen sie in unser - mittlerweile bombenmäßiges - Abendprogramm miteinzubinden, Black Tea, Rum und schon bald geht der Punk ab bei nepalischer Mukke. Sogar die Hausherren/Innen tanzen mit.
Ein Wahnsinnsabend (nur die Engländer am Nebentisch möchten weiterhin "erwachsen" bleiben und ignorieren uns. Aber Engländer essen glaub` ich auch Porridge, nicht wahr?
)

Der 2.Tag in Manang gestaltet sich zwar mit wenig Programm, dafür aber anstrengend und röchelnd, nach dem Lunch hikken wir zum "100 Rupien Mönch", ein Lama, hoch oben auf `nem Bergchen in einer Gompa wohnt, um uns von ihm für die Thorong La - Überquerung segnen zu lassen (Oh man, so langsam wird`s ernst
).
Mittlerweile ist er 91 und ist, glaube ich, schon Multimillionär wenn er von jedem Touri 100 Rupies bekommt...
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Nehmen wir an:
1008 Touris in 6 Monaten Hauptsaison (100800 NPR)
->->->->-> ca. 1107 Euro <-<-<-<-<-
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Wenn ich mir überlege, daß MOMO`s (mittlerweile meine Leibspeise) für Touris 115 NPR kosten könnte ich im Jahr 876 Portionen davon essen. Das heißt, täglich fast 3 Portionen (ich sehe davon ab an dieser Stelle zu erwähnen daß ich nach diesem Jahr selbst wie ein MOMO aussehen würde).
*Oh, ich habe noch gar nicht nachgerechnet wieviel das auf seine 91 Jahre gerechnet sein könnte*

Nachdem ich sein "Gehalt" also kurz im Kopf "überschlage", "schlägt" er mir sein Gebetsschriftenaufbewahrungsholzkästchen über die Rübe und wünscht mir alles Gute und "health, health" für den Pass ...
...kurz taucht ein Hoffnungfunke auf, endlich den passenden Beruf für mich gefunden zu haben.
Da ich allerdings denke, daß es mir nach spätestens 10 Jahren dort oben echt langweilig werden würde und ich warscheinlich mit meinem beginnenden Deprivationssyndrom versuchen würde den Himalaya mit meiner Nagelfeile abzutragen, verwerfe ich diesen Gedanken recht schnell wieder.



FAZIT:
1. Zwei Mützen sind besser als eine.
2. Best Nachtisch in Nepal: Apple Pie, Apple Crumble, sowie Chocolate Pie
3. Nepal -> Fernglas Pflicht !!!
4. Solltest du Kühen begegnen die auf einmal anfangen zu rennen, versuche möglichst kompetent wirkend in die Gosse zu springen
5. Ab Pisang -> Gesichtswindschutz Pflicht !!!
6. Best MOMO`s: Vegetarian Fried Momos with Tuna *schmatz*
7. Vergiss nie deine Stirnlampe in den Tagesrucksackzu stecken, du kommst meist erst vom Hikken zurück wenn es schon dunkel ist und der Strom ist mal ratzfatz weg um 17 Uhr

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Yak Kharka (4000m)
So langsam werden die "warmen" Stunden - auch unter Tags - immer rarer.
Ein kalter Wind wird unser ständiger Begleiter, was aber der wahnsinnig schönen Landschaft und der guten Stimmung im Team keinen Abbruch tut.



Nach 9 anstrengenden Stunden erreichen wir endlich Yak Kharka. Es zieht wie Hechtsuppe, aber es hilft nichts. Gorkhana will wieder Hiken.
So langsam bekomme ich einen Gehirnknoten: ich habe echt Probleme mit dem ewigen aufsteigen, absteigen, aufsteigen, absteigen.
Während dem normalen Laufen ist es schon schwierig für mich: Man quält sich 30 Minuten eine extreme Steigung hoch - in 5 Minuten gehst du die selbe Anzahl an Höhenmetern wieder runter. 1 Stunde umsonst. So geht das die ganze Zeit.
Dann auch noch das Hiken, alles wieder von vorne...
O - Tone Gorkhana: "It`s good for your Health"


Gott sei Dank können wir auch irgendwie über alles Witze machen und nehmen es leicht; den Anderen geht es ja schließlich auch nicht anders.
Wir versuchen es uns passend zu machen.
Nun ist es mal an der Stelle auch was Schönes zu erzählen:
Wie einfach ist der Mensch im Grunde seines Wesens doch zufrieden zu stellen. Eine schöne Erfahrung die ich von diesem Trip mitnehmen durfte...
...es braucht keinen Porsche, keinen Pelzmantel o.ä...
...ich schließe das Vorhängeschloß unseres Zimmers auf - ich denke ich sehe nicht richtig - 3 Betten? - Platz zum Laufen - es ist still im Zimmer, das heißt es zieht nirgends - und...EIN SPIEGEL !!!!!! Das erstemal seit Tagen (Wochen, Monaten, Jahren) schaue ich in einen Spiegel...
So einfach ist "frau" glücklich zu machen!!!
Da macht es auch nichts daß ich mir fast den Arm gebrochen hätte, als ich auf dem total vereißten Klo mit offener Hose einen Schneewalzer hingelegt habe (Hey, man konnte das Eis echt nicht sehen *sich verteidigt*
)


FAZIT:
1. Es stimmt: Bei Minustemperaturen könnte das Innenleben von Cremetuben gefrieren
2. Ist Zähneputzen neben einem Yak gefährlich? NEIN, nur interessant für das Yak weil es wohl gerne zusieht was wir denn so machen.
3. Fingernägel im Schlafsack schneiden GEHT!
4. Wörterbücher Nepali - Deutsch, Deutsch - Nepali sind bevorzugte Mittel zum Zeitvertreib der Trägerjungs. Die lieben das, auch "Oachkatzlschwoaf", "Zicke" oder Zahlen lernen findet großen Anklang und man ist voll der Held


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Guten Tag, 1x "weg" und das bitte schnell !!!
...ich sitze immer noch im Sessel... *ich muß weg hier*
...vor mir steht mein kalter Kaffee, ich sehe mir das Treiben der Feiertagsausflügler auf dem Rathausplatz an... *ich muß weg hier*
...eine sehr gute Freundin ist gerade gegangen; mit ihr ihre Bilder über den Jakobsweg die sie mir gezeigt hat...
Der Klassiker: Rucksack packen und "ans Ende der Welt"
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...mein einziger Gedanke während ich mit dem BLÖDEN Strohhalm in meinem BLÖDEN kalten Kaffee `rumrühre: Ich muß auch weg hier- und zwar schnell!!!!!!
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Nach insgesamt 9 Stunden Internetforschung ist das Ziel gefunden und spontan gebucht:
Nepal, Annapurnarunde, Trekking mit Überquerung des Thorong La (5416m).

Annapurna II
Ich habe so etwas noch nie gemacht und da ich alleine fahre, wird es eine organisierte Reise.
Unsicherheit macht sich breit - egal, ICH LEBE NUR EINMAL. Gebucht ist gebucht

...................................................................................................................
Auf gehts
So, heute gehts los!
HINTER MIR: Sparen und nur Nudeln mit Soße, stark reduzierte H&M Einkäufe, viel arbeiten, über Monate ausgedehntes und genußvolles Ausrüstungskaufen, joggenjoggenjoggen, kribbelige Vorfreude, "Taschenpackungspanik" am Vorabend inclusive "Gewichtsreduzierungskonfrontation" auf Grund "Frau nimmt mal wieder zu viel mit" und fast schon neurotischem "Hab ich alles??!!" mit alle 10 Minuten in sämtliche "Seitentaschenabgesuche" nach Tickets, Geld, und meinen Hello Kitty Socken für den Flug

VOR MIR: Unsicherheit, unglaubliche Vorfreude, Spannung, Neugier, Suche :-)
*Zack*

Irgendwie habe ich rote Flecken auf dem Dekolletè, egal, ich muß zum Flughafen.
*ZackZack*

In der Flugzeugtoilette springen mir noch mehr Flecken ins Auge; auf den Unterarmen, am Bauch und im Gesicht.
Na toll, was soll denn das jetzt? Hatte ich das bestellt? Nein!
So flog ich mit meinen Flecken von München nach Abu Dabi, über Dehli nach Kathmandu...
...und *ZackZackZack*

in Kathmandu war mein Körper voll von all diesen Flecken die mittlerweile irgendwie auch zu jucken anfingen.
Aufregung? Röteln? Windpocken? Kann ich jetzt überhaupt mittrekken???
Egal, ich werde diesen Trip machen, komme was wolle.

Thamel/ Kathmandu


Damals, im Bett im Hotel in Kathmandu wußte ich noch nicht, was alles auf mich zukommen sollte, da waren die roten Flecken nix dagegen, aber lest selbst......
...................................................................................................................
Meine Trekkingkollegen und die 1. Lodge
Am nächsten Morgen (ich bin immer noch ein kleines Fleckentierchen, aber keiner merkts...oder denken alle dass ich immer so aussehe???

Alle aus der Gruppe scheinen nett zu sein, allerdings merke ich schon wie ich auch mit unserem Guide Gorkhana und unseren Trägerjungs auf einer Wellenlänge liege.
An die Fahrt von Kathmandu nach Besi Sahar kann ich mich noch sehr gut erinnern...
durften wir doch in einem gemütlichen Kleinbus sitzen, mit toller nepalischer Musik und lustigem Busfahrer.
Ich schildere sie mal stichpunktartig:
a. Kurven
b. Kurven
c. "Linienbusse" mit ca. 50 Personen IM Bus und ca. jeweils 30 Gepäckstücken als auch Personen AUF dem Bus
d. Tempo ca. 80 kmh
e. Kurven
f. Hupen
g. Kurven
h. Hupen
i. aus dem Fenster kotzende Kinder
j. Kurven
k. wieder hupen
l. nochmal kotzen
usw usw usw usw usw usw usw usw...
Nach Besi Sahar ließ man uns nicht einfahren - nein - eine mir unheimliche und große Menschenmenge (viele Junge) umzingelte uns, schrie uns von außen unverständliche nepalesische, sich wiederholende, Sprüche durchs Fenster entgegen und so langsam fingen sie an auf unser Dach zu klettern und gegen die Scheiben zu schlagen...
Nach endlosen 10 Minuten Verhandlung durch Gorkhana und einer Geldübergabe erklärte er uns was los war... er mußte 9 leichenblasse, verunsicherte, poplige Touristen vor sich sehen und sprach sehr mitfühlend (wobei ich denke, ein unterschwelliges verschmitztes Lächeln erkannt zu haben

Es handelte sich hier um das "Bruder-Schwester" Fest, ein Fest für die jüngere Generation; später sahen wir auch, das auf der Straße errichtete Feuer, die Tänze und lauschten dem uns noch fremden (aber schönen) Gesang.
Zum feiern "erpressen" sie Geld, ist aber einfach ein Ritual und gehört dazu.
Keiner von uns hatte das gewußt...
By the way, dieses Fest wird gefeiert bis es hell wird, hinzu kommt die Tatsache, daß vor jeder Haustüre 30 Minuten wild gesungen wird.
Klar daß bei solchen Veranstaltungen keiner an die blöden Touris denkt die sich quälend von links nach rechts drehen, in ihrer ersten zugigen Lodge, noch alles vor sich, und total verunsichert.

Die sch**ß Mücke hats auch nicht interessiert, aber nur solange bis meine Zimmernachbarin und ich uns um sie "gekümmert" haben

Gegen den "Intervall jaulenden", über Stunden heiser gewordenen Hund konnten wir leider nichts anderes unternehmen, als die Ohrenstöpsel immer tiefer ins Ohr zu drehen...irgendwann war Schluß da sich, glaube ich, beide Enden in der Mitte getroffen haben

Das waren meine ersten 24 Stunden der Reise... was mag uns wohl noch alles erwarten???
Am Morgen ist alles gut, man lernt sich nochmal ein bischen näher kennen, alle scheinen normal zu sein und es bestätigt sich auch in Nachhinein, dass kein Arschkopf dabei war, auch Zickenalarm war Gott sei Dank nicht angesagt.
----------------------------------------------------------------------------------
*BOOOM*
Der erste Fehler während meiner "Ich möchte mich kennenlernen und viel über mein ICH erfahren" - Trekkingtour war:

Porridge
PORRIDGE
PORRIDGE *aaaaaarrrggghhh*
PORRIDGE hält bei mir nur 1 Stunde an... auch wenn eine Banane oder ein Apfel reingeschnibbelt wurde!!! So mußte ich an meinem ersten Trekkingtag erstmal hungrig 3 Stunden tapfer weiterwandern bevor wir Lunch bekamen (danach war ich aber auch nicht so satt)...

FAZIT:
1. Kein Porridge zum Frühstück, es sei denn man wuchs als indischer Asket auf

2. Immer Rätzelhefte in Deutschland kaufen. Zum Zeitvertreib, wenn man mal schnell einen Zettel braucht, oder als "Kümmerwerkzeug" für Mücken.
3. Umrechnungskurs: 1€ -> ca. 96 NPR.
...................................................................................................................
Auf nach Tal (1800m) und Chame (2700m)
Das Schöne am Annapurna Trek ist das Durchwandern der verschiedenen Klimazonen...

...noch befanden wir uns im "Tropischen" Bereich...
...unter Tags drückend heiß, aber alles schön saftig grün und "naß"...


...des Abends saßen wir noch schön bei einigen Kannen Tee draußen an der Lodge im Garten und schnatterten wie wild über das bisher Erlebte, lernten uns kennen und spekulierten über das noch Kommende. Wir verstanden uns gut und schon bald konnten fiese Witze gemacht werden

Schnell wurde auch ein guter Rum auf den Tisch gestellt, der uns fast den ganzen Trek über ein treuer "Abendmitgestalter" sein sollte (O-Tone Gorkhana: "You can drink everywhere, but not over 3000m, it`s not good for your health"

Das Laufen und Steigen selbst war schon anstrengend und schweißtreibend, allerdings wurde es durch die Landschaft und ein bischen Dschungelfeeling einfach zu sehr belohnt als dass man sich darüber hätte aufregen können.
Am Tag war es sehr heiß, die tiefe Nacht lag jedoch schon bei ca. 0 Grad.

Speise- und Getränkekarte (bitte das Porridge ignorieren
)

FAZIT:
1. Immer Khukuri Rum bestellen.
2. Freue dich der Hitze des Tages und deines Schweißes - die Nacht wird kalt genug und du wünschst dir den Geruch der Sonnencreme zurück, während du dir zum ersten Mal die Mütze zum Schlafen aufsetzt.
3. Wende dein Gesicht so oft es dir möglich ist diesem wunderschönen und reinen Sternenhimmel zu; GENAU DIESEN Anblick wirst du nie wieder haben!
4. § 16, Abs. 2, "Erklärst du dich einmal zum Weckdienst deines Teams bereit wird dir diese Tätigkeit, über die Dauer des gesamten Treks, stillschweigend, übertragen."


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Pisang (3200m) und Manang (3400m)
"Ähm, kann bitte jemand die Kühlschranktüre zu machen ?!? Und gleich mal noch das Fenster zu, hier ziehts!!!"
Ja Wahnsinn, so extrem habe ich das ja auch noch nie erlebt, ist es sonnig "erschwitz" ich und möchte am liebsten noch meine Haut mit dazu ausziehen, kommen Schatten und Wind um die Ecke, reduziert sich mein Gedankengut auf die Suche nach dem nächsten Unterschlupf in Verbindung mit einem neuen Weltrekordversuch im "schnell und möglichst parallel alle Zugbänder an sämtlichen Klamotten zu machen" und das Mützchen mal kräftig ins Gesicht ziehen.
Vorsicht, auch immer gut eincremen, die Haut geht einfach ans äußerste der Belastungsgrenze sobald sie anfängt, nochmals eine Gänsehautschicht über dem eh schon bestehenden "Hühnercombi" aus der ihr zur Verfügung stehenden Haut zu zaubern


Päuschenausblick



Um 9.00h morgens mal schnell barfuß die Gebetsmühle mühlen


Old Pisang

Higher Pisang





An dieser Stelle fällt mir noch ein wichtiger Punkt ein über den ich noch gar nicht gesprochen habe: LODGES
Nur so *schulterzuck* ...wäre eigentlich gar nicht so wichtig.
Mir war im Vorfeld schon klar das alles ziemlich einfach wird, eng, schmuddelig, mit Tieren drin und so.
Das ist auch in Ordnung, ich mag das so und finde mich so ziemlich mit allem ab...
ABER...
...warum sagt den Nepalis niemand DAS EINE WAND NUR EINE WAND IST, WENN DIE HOLZPLATTE IN DER MITTE AUCH MIT DER DECKE UND DEN WÄNDEN A-B-S-C-H-L-I-E-ß-T!!!
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5 cm dicke Spalten nach Aussen - quasi Luftfugen (!!??!!) - das iss` nich` fair

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Hm, naja, es ist so wie es ist; von der "Shower" nehme ich keinen Gebrauch, erstmal steht nicht "Hot" dran, der Betonboden ist durch den letzten Duschvorgang schon ein bischen vereisst (muß mir noch irgendwo FlipFlops kaufen damit die Füße beim Duschen nicht abkühlen) und bis ich im Zimmer bin sind mir meine Haare am Kopf festgefroren.
Da stink ich doch mal lieber, mach "Katzenwäsche" und mümmel mich - diesmal zum ersten Mal komplett angezogen - in den Schlafsack.

Am nächsten Tag gings auf nach Manang...
Irgendwie habe ich nicht so richtig während dem Steigen darauf geachtet wie sich die Landschaft um mich herum verändert hat. Ich war zwar noch nie dort, aber so stelle ich mir Nevada vor.
Auch begegnen uns immer weniger Menschen, es gibt weniger Muli-"Verkehr" und die Menschen wirken irgendwie "mongolischer".
Ich bin ja selbst Frau und kann, glaub ich, gut beurteilen daß nepalische Frauen meist von Grund auf schön sind - hier oben werden sie zu richtigen, fast schon hoheitlichen, Schönheiten.
Sie strahlen gesunden Stolz aus, den man ihnen ausnahmslos zugesteht.
In Manang angekommen gibts schnell Lunch und wieder Hikking... wieder in ein Monastry und...wieder STUFEN !!!

Ich habe nämlich herausgefunden, quasi mit meiner Lupe und meinem Detektivhütchen, dass die früheren Nepalis große Stufenanhänger waren, die warscheinlich alles dafür getan haben um irgendwann die größte Stufensammlung der Welt zu haben und ganz Nepal zu "verstufen". Irgendwann aber jedoch muß der "Stufeninitiator" wohl mal von uns gegangen sein.
Nunja, andere Länder führten Kriege wegen Gold, Salz oder Ländereien...
...die Nepalis wollten halt lieber...ähm...ja...also *räusper*...halt Stufen eben. Glaub ich


StufenStufenStufen
EGAL, hey ich bin im Urlaub... Stufen bleiben Stufen, man kann sich damit arrangieren...
Schließlich haben wir doch heute schon mal den ersten Meilenstein des Treks geschafft - MANANG !!!

Auf dem Weg nach Manang
Was soll ich sagen: Ein riesen Zimmer, winddicht, alles im Mexicostyle, das beste Dinner bisher, (fast) eine richtige Stadt, morgen auch noch hier bleiben, da Akklimatisationstag und eine ... sehr wichtig für mich und meinen immer mehr schwindenden Zuckerhaushalt ... Bäckerei !!!


Deutschland sieh her...
Am Abend entsteht eine lustige Runde, räumlich erzwungen (weil nämlich Ofen im Essensraum) sitzen zum ersten Mal unsere Träger bei uns. Es ist schade, daß sie angehalten sind sich an anderen Orten aufzuhalten und zu essen als wir; ich meine, hey, die tragen unser Gepäck und das ist mal echt schwer und bei manchen Wegstrecken wirklich ein Kunststück.
So lassen wir es uns nicht nehmen sie in unser - mittlerweile bombenmäßiges - Abendprogramm miteinzubinden, Black Tea, Rum und schon bald geht der Punk ab bei nepalischer Mukke. Sogar die Hausherren/Innen tanzen mit.
Ein Wahnsinnsabend (nur die Engländer am Nebentisch möchten weiterhin "erwachsen" bleiben und ignorieren uns. Aber Engländer essen glaub` ich auch Porridge, nicht wahr?


Manang Night Fever
Der 2.Tag in Manang gestaltet sich zwar mit wenig Programm, dafür aber anstrengend und röchelnd, nach dem Lunch hikken wir zum "100 Rupien Mönch", ein Lama, hoch oben auf `nem Bergchen in einer Gompa wohnt, um uns von ihm für die Thorong La - Überquerung segnen zu lassen (Oh man, so langsam wird`s ernst

Mittlerweile ist er 91 und ist, glaube ich, schon Multimillionär wenn er von jedem Touri 100 Rupies bekommt...
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Nehmen wir an:
1008 Touris in 6 Monaten Hauptsaison (100800 NPR)
->->->->-> ca. 1107 Euro <-<-<-<-<-
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Wenn ich mir überlege, daß MOMO`s (mittlerweile meine Leibspeise) für Touris 115 NPR kosten könnte ich im Jahr 876 Portionen davon essen. Das heißt, täglich fast 3 Portionen (ich sehe davon ab an dieser Stelle zu erwähnen daß ich nach diesem Jahr selbst wie ein MOMO aussehen würde).
*Oh, ich habe noch gar nicht nachgerechnet wieviel das auf seine 91 Jahre gerechnet sein könnte*

Nachdem ich sein "Gehalt" also kurz im Kopf "überschlage", "schlägt" er mir sein Gebetsschriftenaufbewahrungsholzkästchen über die Rübe und wünscht mir alles Gute und "health, health" für den Pass ...
...kurz taucht ein Hoffnungfunke auf, endlich den passenden Beruf für mich gefunden zu haben.
Da ich allerdings denke, daß es mir nach spätestens 10 Jahren dort oben echt langweilig werden würde und ich warscheinlich mit meinem beginnenden Deprivationssyndrom versuchen würde den Himalaya mit meiner Nagelfeile abzutragen, verwerfe ich diesen Gedanken recht schnell wieder.

Frau vom Lama

Des Lamas Ausblick: Gangapurna Ice Lake

Gangapurna
FAZIT:
1. Zwei Mützen sind besser als eine.
2. Best Nachtisch in Nepal: Apple Pie, Apple Crumble, sowie Chocolate Pie
3. Nepal -> Fernglas Pflicht !!!
4. Solltest du Kühen begegnen die auf einmal anfangen zu rennen, versuche möglichst kompetent wirkend in die Gosse zu springen
5. Ab Pisang -> Gesichtswindschutz Pflicht !!!
6. Best MOMO`s: Vegetarian Fried Momos with Tuna *schmatz*
7. Vergiss nie deine Stirnlampe in den Tagesrucksackzu stecken, du kommst meist erst vom Hikken zurück wenn es schon dunkel ist und der Strom ist mal ratzfatz weg um 17 Uhr


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Yak Kharka (4000m)
So langsam werden die "warmen" Stunden - auch unter Tags - immer rarer.
Ein kalter Wind wird unser ständiger Begleiter, was aber der wahnsinnig schönen Landschaft und der guten Stimmung im Team keinen Abbruch tut.

Blick zurück

1 Stunde vor Yak Kharka

Yak Kharka
Nach 9 anstrengenden Stunden erreichen wir endlich Yak Kharka. Es zieht wie Hechtsuppe, aber es hilft nichts. Gorkhana will wieder Hiken.
So langsam bekomme ich einen Gehirnknoten: ich habe echt Probleme mit dem ewigen aufsteigen, absteigen, aufsteigen, absteigen.
Während dem normalen Laufen ist es schon schwierig für mich: Man quält sich 30 Minuten eine extreme Steigung hoch - in 5 Minuten gehst du die selbe Anzahl an Höhenmetern wieder runter. 1 Stunde umsonst. So geht das die ganze Zeit.
Dann auch noch das Hiken, alles wieder von vorne...
O - Tone Gorkhana: "It`s good for your Health"



Gott sei Dank können wir auch irgendwie über alles Witze machen und nehmen es leicht; den Anderen geht es ja schließlich auch nicht anders.
Wir versuchen es uns passend zu machen.
Nun ist es mal an der Stelle auch was Schönes zu erzählen:
Wie einfach ist der Mensch im Grunde seines Wesens doch zufrieden zu stellen. Eine schöne Erfahrung die ich von diesem Trip mitnehmen durfte...
...es braucht keinen Porsche, keinen Pelzmantel o.ä...
...ich schließe das Vorhängeschloß unseres Zimmers auf - ich denke ich sehe nicht richtig - 3 Betten? - Platz zum Laufen - es ist still im Zimmer, das heißt es zieht nirgends - und...EIN SPIEGEL !!!!!! Das erstemal seit Tagen (Wochen, Monaten, Jahren) schaue ich in einen Spiegel...
So einfach ist "frau" glücklich zu machen!!!

Da macht es auch nichts daß ich mir fast den Arm gebrochen hätte, als ich auf dem total vereißten Klo mit offener Hose einen Schneewalzer hingelegt habe (Hey, man konnte das Eis echt nicht sehen *sich verteidigt*


Oben rechts: DER Spiegel 


Hiking Ausblick
FAZIT:
1. Es stimmt: Bei Minustemperaturen könnte das Innenleben von Cremetuben gefrieren

2. Ist Zähneputzen neben einem Yak gefährlich? NEIN, nur interessant für das Yak weil es wohl gerne zusieht was wir denn so machen.
3. Fingernägel im Schlafsack schneiden GEHT!
4. Wörterbücher Nepali - Deutsch, Deutsch - Nepali sind bevorzugte Mittel zum Zeitvertreib der Trägerjungs. Die lieben das, auch "Oachkatzlschwoaf", "Zicke" oder Zahlen lernen findet großen Anklang und man ist voll der Held



Auf gehts nach Thorong Phedi
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