[NP] Manaslu Umrundung

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    [NP] Manaslu Umrundung

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    Nachdem ich hier seit Jahren mitlese und Inspirationen hole, möchte ich nun auch meinen ersten Reisebericht einstellen. Fragen beantworte ich gerne, aber bitte hier im Thread, nicht per PN, dann haben alle was davon.
    Gleich vorweg: Der Text wurde (fast) ungekürzt aus meinem Blog übernommen, ich verlinke hier aus Performance-Gründen aber nur wenige Bilder. Wer auf Text steht kann hier weiterlesen, wer mehr Bilder sehen möchte tut dies besser im Blog: Manaslu Umrundung in Nepal


    Manaslu (8.163m)

    Warum Nepal?

    Wer von Bergen fasziniert ist muss schon fast zwangsläufig davon träumen einmal die höchsten Berge der Welt zu sehen. Umgeben sein von (für uns) unerreichbar hohen Gipfeln, dabei in Höhen vorzudringen die es in den Alpen gar nicht gibt, und das ganz ohne Hochtourenausrüstung und -ausbildung. Aber auch kulturell bietet Nepal viel, ich war noch nie zuvor in Asien und wollte die Art zu leben, die sich so von uns Europäern unterscheidet, hautnah erleben. Nachdem ich dann verschiedenste Reiseberichte über Trekking in Nepal gelesen habe stand die Entscheidung fest.

    Warum die Manaslu-Umrundung?

    Diese Frage stellt man früher oder später allen Trekkern die man unterwegs trifft, und auf der Manaslu-Runde war die Antwort immer (ausnahmslos!): "Weil hier weniger los ist als auf der Annapurna-Runde". Das Annapurna-Gebiet, gemeinhin bekannt als die beliebteste und schönste Trekkingroute der Welt, besuchen jährlich über 20.000 Touristen, im Manaslu-Gebiet sind es ca. 2.000. Da diese Zahl stetig steigt wollten wir unbedingt die Manaslu-Runde gehen bevor sie ebenso überlaufen wird und immer touristischer, oder gar von Straßen erschlossen, wird. Die Annapurna kann man mittlerweile mit Hilfe von Jeep und Flugzeug in 5 Tagen umrunden. Kurz gesagt: Landschaftlich ist sicherlich beides sehr reizvoll, wer auf Komfort verzichten kann und eher "unverdorbene" Kultur erleben will ist am Manaslu besser aufgehoben. Zu beachten ist nur: Am Manaslu benötigt man zwingend einen Guide, andere Treks kann man auch selbstorganisiert gehen.

    Nepal nach dem Erdbeben

    Als Nepal am 25. April 2015 von einem schweren Erdbeben erschüttert wurde, waren unsere Flüge und die Tour schon längst gebucht. Für uns kam es nicht in Frage zu stornieren, da man nach dem Erdbeben überall gelesen hat dass man das Land am besten unterstützt indem man es bereist und dort Geld ausgibt. Lediglich bei der Routenwahl waren wir uns bis kurz vor Abflug nicht sicher, denn die Manaslu-Runde führt genau durchs Epizentrum des Bebens, die Wege und Brücken waren teils komplett zerstört und die Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Mit unserer Trekking-Agentur sind wir aber so verbleiben dass wir die Tour machen wenn es möglich ist und ansonsten spontan vor Ort um planen. Letztendlich war es dann ziemlich problemlos. An manchen Stellen wurde der Weg von Erdrutschen blockiert und man musste einen kleinen Umweg gehen, an anderen Stellen waren die Brücken provisorisch ersetzt und etwas abenteuerlicher. Da die Bewohner aber auf die Handelswege angewiesen sind wurden sie auch ziemlich schnell wieder repariert. Schlimmer sieht es in den Dörfern aus: Fast überall ist das Stromnetz der Wasserkraftwerke ausgefallen, die meisten Häuser sind eingestürzt, als erstes wurden Lodges wieder aufgebaut damit die Touristen kommen. Die Situation war also traurig, aber keineswegs gefährlich. Der gesamte Weg war durchgehend leichter zu gehen als ein durchschnittlicher Wanderpfad in den Alpen!
    Im Kathmandu-Tal fehlt uns etwas der Vorher-Nachher-Vergleich. In Kathmandu selbst haben wir relativ wenig Zerstörung gesehen. In Thamel sind nur zwei Häuser eingestürzt, am Durbar Square dafür wohl alles zerstört (wir waren nicht dort). Die großen Tempel werden schnellstmöglich repariert und neu angemalt, hier sieht man eigentlich kaum noch etwas. Swayambhunath sah nicht sonderlich betroffen aus als wir dort waren. Anders sieht es dagegen in Bhaktapur aus, dort ist der Durbar Square nicht ganz so stark betroffen, dafür ansonsten der ganze Ort schwer beschädigt und ganze Viertel dem Erdboden gleich gemacht.


    Teil 1 der Tour - Von Arughat nach Jagat

    Der erste Teil der Manaslu Runde führt uns zunächst mit dem Jeep über sehr abenteuerliche Straßen zum Startpunkt nach Arughat. Die ersten Tage der Tour gehen wir gemeinsam mit Jessy und Marko die ebenfalls die Manaslu-Runde gehen, allerdings noch mit einem Abstecher ins Tsum Valley. Zusammen mit den Guides und Trägern quetschen wir uns also in den Jeep und es geht los. P1040455In Kathmandu scheint es keine Verkehrsregeln zu geben, oder zumindest hält sich keiner daran. Überholt wird eigentlich immer, der Gegenverkehr wird schon ausweichen, Anschnallgurte gibt es nicht ("Nepali Style") und das wichtigste Utensil am Auto ist die Hupe. Nach ca. 2h Fahrt verlassen wir dann die gut ausgebaut Straße und das eigentlich Abenteuer beginnt. Auf dem Weg wechseln sich tiefe Schlaglöcher und riesige Felsbrocken ab, der Jeep rumpelt und wackelt durch die Gegend, dennoch kommen uns hier noch vollbeladene Linienbusse entgegen. Unser Fahrer hat aber alles gut im Griff, und so erreichen wir nach ca. 6h Arughat. In der Lodge haben wir ein schönes Zimmer mit eigenem Bad, das Essen ist lecker und es hat angenehme Temperaturen.

    Am nächsten Tag geht es dann richtig los. Ein komisches Gefühl wenn man selbst kaum etwas zu tragen hat weil der Träger alles schleppt. Er macht aber keinen unglücklichen Eindruck und wir versuchen uns daran zu gewöhnen. Bis zum nächsten Ort, Soti Khola, laufen wir entlang der Straße, ab und zu kommt ein Local Bus entgegen. In Soti Khola essen wir etwas und folgen dann dem Pfad weiter, immer am Fluss entlang. Ab hier gibt es keine Straße mehr, alle Güter werden mit Mulis (später mit Yaks) transportiert, immer wieder kommen uns die Tiere auf dem Weg entgegen und wir müssen ausweichen.



    Mulis, die besten Schwerlastträger in den Bergregionen

    Unterwegs kommen wir immer wieder durch kleine Dörfer. Die Bewohner sind uns gegenüber ziemlich gleichgültig, nur die Kinder kommen auf uns zu und betteln ("Give me Sweets", "Give me Pen"). Überall sieht man die Auswirkungen des Erdbebens, viele Häuser wurden notdürftig mit Planen und Wellblech gegen den Monsun geschützt, Strom gibt es fast nirgends da die Leitungn zerstört wurden. Dafür haben fast alle Häuser kleine Solarpanels auf den Dächern, damit werden Autobatterien geladen die dann wiederum abends Glühbirnen betreiben. In der Lodge in Lapubesi lernen wir erstmals die anderen Trekker kennen die mit uns die Manaslu-Runde laufen. Da es nur wenige Lodges gibt, und alle dasselbe Tagespensum laufen, treffen wir die anderen jeden Abend wieder, auch wenn wir tagsüber unser eigenes Tempo gehen. Vier Engländer sind bereits zum siebten Mal in Nepal und tragen all ihre Sachen selbst, und zwei Rumänen haben professionelle Fotoausrüstung dabei und bleiben dauernd zum fotografieren stehen, dazu wir zwei und Jessy und Marko. Das war es auch schon, 10 Leute, soviel zur Frage wie überlaufen der Manasu-Trek wohl ist.

    Das Wort "Berge" hat in Nepal eine andere Bedeutung als bei uns, es bezeichnet grob alles über 5.000m. Die 3.000er die uns hier bereits umgeben haben weder Namen noch Bezeichnungen, wenn sie flach genug sind werden sie zum Reisanbau genutzt, ansonsten interessiert sich keiner dafür. Im Ort Machkakhola sehen wir zum erstenmal Berge die den Namen auch verdient haben: Ganesh Himal (wir sehen Ganesh II, 7.118m). Wenn man nicht genau hinschaut erkennt man gar nicht dass es keine Wolken sind. Abends erreichen wir Khorlabeshi, nur 10km vom Epizentrum des Erdbebens entfernt und von allen Dörfern am heftigsten betroffen. Hier steht wirklich gar nichts mehr, das erste was aufgebaut wurde war das Guesthouse, damit die Touristen kommen können... Es ist sehr schön hier und warm genug um draußen zu sitzen, Dipendra und Manoj bringen uns ein nepalesisches Kartenspiel bei.

    Weiter geht es über Tatopani, dort gibt es heiße Quellen (tato = heiß, pani = Wasser), nach Dobhan. Der Ort liegt wunderschön oberhalb des Flusses und hat vom Erdbeben gar nichts abbekommen. Es ist das erste Dorf was ordentlich aussieht, alles ist aufgeräumt und gepflegt. Es gibt hier außerdem eine Schule, und nachdem wir freundlich gefragt haben dürfen wir die Schüler im Klassenzimmer besuchen. Ein schönes Erlebnis, die Kinder haben sich gefreut und wir haben dafür eine Spende dagelassen.


    Schule in Dobhan

    Der weitere Weg nach Jagat war dann wieder von Zerstörung geprägt. Zunächst mussten wir einen riesigen Erdrutsch queren der den Weg mitgerissen hat. Danach war ein Umweg notwendig da der Fluss nach dem Monsun den Pfad unterspült hat. Die Dorfbewohner waren schon fleißig dabei eine Brücke zu bauen um den Weg an den geänderten Flusslauf anzupassen. Abends erreichten wir dann Jagat kurz bevor es anfing heftig zu regnen. Wir verbrachten den letzten gemeinsamen Abend zusammen mit Marko und Jessy, gingen aber früh schlafen da es jetzt abends doch schnell kalt wurde.

    Teil 2 der Tour - Von Jagat nach Samagaon

    Nachdem es abends teils heftig geregnet hatte, begrüßt uns der Morgen mit sonnigem Wetter. Am Schnee auf den umliegenden Hängen sieht man aber, dass es langsam dem Winter entgegen geht. Zu Beginn der Tour haben wir hauptsächlich Strecke gemacht und sind in den letzten drei Tagen lediglich von 600m auf 1.300m aufgestiegen. Das ändert sich nun, es wird merklich steiler, auch wenn Dipendra immer sagt es wäre flach („Nepali Flat“). Der Blick wird auch immer besser, der Shringi Himal (7.161m) dominiert das Tal, bald werden wir den Manaslu zu Gesicht bekommen.



    Auf dem Weg nach Philim sehen wir den ersten wilden Affen, Mittagessen gibt’s in Ekle Bhatti. Kurz darauf erreichen wir die Abzweigung zum Tsum Valley und damit heißt es endgültig Abschied nehmen von Jessy und Marko. Alle sind ein bisschen traurig, wir haben uns gut verstanden und auch Guides und Träger hatten viel Spaß miteinander. Für uns geht es weiter nach Deng, wo wir in einer zugigen Lodge mit eiskalter Dusche unterkommen. Es wird die letzte Nacht werden die wir im Schlafsack ohne extra Decken auskommen, denn bei sternenklarem Himmel kühlt es jetzt nachts extrem ab.

    Der nächste Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein und herrlichem Blick auf den Lapchun Himal. Die letzte längere Etappe steht an, bevor das Tagespensum es aufgrund der Akklimatisierung etwas gedrosselt wird. Die Dörfer werden nun immer weniger, dafür merkt man aber immer mehr den tibetanischen Einfluss. Überall gibt es Stupas und „Mani Walls“, hoch geschichtete Steinhaufen aus Gebetstafeln. In Ghap machen wir Mittagspause, genießen den schönen Garten mit tollem Blick auf die umliegenden 6.000er Gebirgsketten und unterhalten uns ausgiebig mit unseren rumänischen Mitreisenden. Danach geht es weiter durchs immer tiefer eingeschnittene Tal in Richtung Namrung.


    Mittagspause in Ghap

    Namrung wird uns schon seit mehreren Tagen groß angepriesen, weil es dort Strom gibt und die Zimmer schön sind. Voller Vorfreude erhoffen wir uns Licht, warmes Wasser und die Möglichkeit den Kamera-Akku zu laden. Immerhin zwei Punkte davon werden erfüllt, leider gehört das warme Wasser nicht dazu... Trotzdem hält die Lodge was uns versprochen wurde, wir wohnen in einem gemütlichen Cottage. Die Wände sind sogar dicht, d.h. man kann zumindest nicht durch die Ritzen nach draußen schauen (man lernt die kleinen Dinge zu schätzen). Besonders hervorheben muss man allerdings den Koch: Der wird in der Trekking-Saison extra angestellt und macht einen hervorragenden Job, das Essen in Namrung war mit das Beste! Die Guides freuen sich besonders über den Fernseher mit Satellitenempfang, können sich aber nicht auf eine Sendung einigen und schauen daher, durch ständiges umschalten, fünf auf einmal (unter anderem eine Teenie-Dating-Show auf MTV).


    "Nepali Style"

    Am nächsten Tag lassen wir uns Zeit, wir sind jetzt auf 2.600m und steigern die Schlafhöhe um maximal 500m pro Tag, daher sind die Etappen nun kurz. Nach guten 2h erreichen wir Sho, und dann geschieht es um uns, der Manaslu zieht uns in seinen Bann. Bisher hielten wir die 6.000er um uns herum für hohe Berge, aber als wir den Manaslu sehen scheint alles andere winzig. 8.163m, gletscherbedeckt und windumweht, das ist beeindruckend und wunderschön! Von hier aus zeigt sich der Berg von seiner schönsten Seite, erscheint durch die vorgelagerte Felsnadel wie ein Doppelgipfel.


    Manaslu - Berg der Seele

    In Lho angekommen beziehen wir unsere Lodge. Wieder ein freistehendes Cottage, umgeben von einem schönen Garten und mit unverstelltem Blick auf „Big Manaslu“. Die Lage ist ein Traum, definitiv meine Lieblingslodge auf der ganzen Tour! Von hier starten wir noch eine kleine Akklimatisierungstour zum nahegelegenen Kloster auf einem Hügel über dem Ort. Leider wurde es beim Erdbeben sehr stark zerstört, die Mönche mussten im Tal eine Zeltstadt errichten, da die Klostergebäude einsturzgefährdet sind. Mit dem Wiederaufbau wurde bereits begonnen, hoffentlich lässt sich noch etwas retten…

    Morgens werden wir um 6Uhr geweckt, zum Glück nicht ohne Grund: Die Sonne geht auf, und zwar am Manaslu! Also schnell warm angezogen und raus, und WOW! Der beeindruckende Berg wird, von der Morgensonne angestrahlt, noch beeindruckender. Nachdem ich gefühlte tausend Bilder gemacht habe beginnen wir zu packen. Eine Schwierigkeit dabei: Die zum trocknen aufgehängten Klamotten sind über Nacht gefroren. Die Sonne kümmert sich aber schnell darum und wir machen uns auf den Weg nach Samagaon.


    Sonnenaufgang am Manaslu

    Kurz nach Lho geht es steil bergauf, wir lassen den Fluss nun unter uns, und wir merken dass die Höhe langsam die Leistung mindert. So hoch wie jetzt waren wir noch nie zuvor aus eigener Kraft. Doch nach dem knackigen Aufstieg entschädigt der Ort Shyala mit dem schönsten Panorama der Tour, 360° Berge, natürlich dominiert vom Manaslu dessen gesamtes Massiv man von hier sieht. Leider schmeckt der Tee im Teahouse überhaupt nicht, aber das ist nur ein sehr kleiner Minuspunkt. Nach Samagaon sind es nun nur noch 1,5h, dort beziehen wir die sehr spartanische Lodge (kein fließendes Wasser, Strom sowieso nicht) und bekämpftes leichtes Kopfweh mit einem Spaziergang zum nahegelegenen Birendra Tal (ein grüner Gletschersee). Abends essen wir im eiskalten Aufenthaltsraum und gehen durchgefroren ins Bett


    Gebetsmühlen in Samagaon
    Zuletzt geändert von moeTi; 27.12.2015, 18:38.
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    #2
    AW: [NP] Manaslu Umrundung

    Teil 3 der Tour - Von Samagaon über den Larke Pass nach Bhimtang

    In Samagaon haben wir einen Tag zur Akklimatisierung eingeplant und wollen dafür das 4.440m gelegene Manaslu Base Camp besuchen. Leider kommt es anders, denn Sanne bekommt über Nacht heftige Magen-Darm-Probleme. Unsere Medikamente helfen nicht, Flüssigkeit behält sie nicht bei sich und so sind wir am nächsten Morgen beide kaputt. Völlig entkräftet ist natürlich nicht an eine Tour zum Manaslu Base Camp zu denken, stattdessen gehen wir zum Dorfarzt. Der verschreibt eine Handvoll Tabletten ohne Beschriftung, wählerisch kann man hier nicht sein, helfen tun sie aber leider auch nicht so richtig… Während Sanne sich ausruht unternehme ich mit Dipendra und Manoj zumindest einen kleinen Spaziergang um etwas Höhe zu gewinnen und den grünen See nochmal von oben zu sehen.

    Auf dem Rückweg fragen wir bei einer anderen Lodge nach einem Zimmer und bekommen eines mit viel mehr Platz, eigenem Bad und fließendem Wasser. Warum wir das nicht schon am Vortag gemacht haben erschließt sich mir nicht, die erste Lodge in Samagaon war wirklich nicht empfehlenswert, die zweite dagegen wirkt wie ein Hotel. Sanne fühlt sich immerhin wieder fit genug die Sachen zu packen und umzuziehen, essen und trinken kann sie trotzdem nicht. Keine Gute Situation, denn vorwärts und rückwärts sind wir mindestens 4 Tage von der nächsten Straße entfernt… Nachts passiert dann das denkbar schlechteste, denn auch ich bekommen Magen-Darm-Probleme

    Unsere Guides sind am nächsten Morgen besorgt, wir haben zwar noch ein paar Tage Puffer, aber eben auch noch den Pass vor uns. Mir geht es glücklicherweise schon wieder ganz gut. Ich habe zwar keinen Appetit, aber Tee trinken geht schon wieder und ich halte es auch außerhalb des Betts aus. Nach einem kleinen Spaziergang durchs Dorf, inklusive Test der Nahrungsaufnahme mit einem Müsliriegel, befinde ich mich für ausreichend fit. Eine Stunde später gehe ich zusammen mit Sanne nochmal eine Runde laufen, und auch ihr geht es ein bisschen besser. Die Rücksprache mit den Guides ergibt: Nach Samdo sind es nur ca. 3h und 400 Höhenmeter, für die Akklimatisierung wäre es hilfreich aufzusteigen und lieber dort nochmal einen Ruhetag einzulegen. Sanne ist auch damit einverstanden, so beschließen wir ganz langsam die nächste Etappe anzugehen. Der Weg nach Samdo führt uns zurück zu „unserem“ Fluss, der hier aber nur noch ein kleiner Bach ist. Um uns herum sind überall knorrige Bäume (Baumgrenze auf ca. 3.900m) die von den Bewohnern gefällt und auf dem Rücken zurück ins Dorf getragen werden. Ein echter Knochenjob, aber der Winter steht bevor. Wir werfen nochmal einen (vermeintlich) letzten traurigen Blick auf den Manaslu, denn er verschwindet jetzt hinter dem Naike-Peak-Massiv. Aber auch das Panorama rund um Samdo kann sich sehen lassen, hier überragt der Samdo Peak alles (genau genommen gibt es zwei Berge mit diesem Namen, ein grüner „Wander-5000er“ und ein vergletscherter "Expeditions-6000er").


    Blick von Samdo nach Süden

    In Samdo ist es furchtbar kalt. Um 15Uhr verschwindet die Sonne hinter den Bergen und Sekunden danach ist es frostig. Die Lodge ist sehr spartanisch, aber das Essen ist gut. Alle Gäste sitzen in der warmen Küche und schauen beim Kochen zu. Unglaublich was die Köchin auf kleinstem Raum und mit spärlichen Utensilien alles zaubert, und dazu ist alles hygienisch sauber. Hier können wir uns mit viel mehr Trekkern unterhalten, da einige einen Ruhetag in Samdo verbringen. So kommen wir mit zwei Skandinavierinnen ins Gespräch die auch beide in Samagaon krank geworden sind (und noch mehr kranke Leute kennengelernt haben). Scheinbar ging dort also ein Virus rum, wir haben insgesamt von 10 Leuten gehört die Probleme hatten. Die wichtigste Bekanntschaft aber waren zwei Deutsche, denn die hatten eine mexikanische Wunderpille gegen Durchfall dabei. Sanne hatte noch immer keinen Hunger, bis auf eine halbe Nudelsuppe konnte sie nichts essen. Die Pille hat dann aber tatsächlich geholfen, am nächsten Tag war alles viel besser!

    Einen weiteren Ruhetag legen wir aber in Samdo trotzdem ein, wir wollen eine leichte Tour in Richtung tibetische Grenze machen. Uns wurde schon gesagt dass der Weg ziemlich weit ist, aber es ging auch nicht darum zur Grenze zu kommen, Bewegung und das Erreichen von deutlich über 4.000m standen im Vordergrund. Diese magische Grenze durchbrechen wir schon kurz nach Samdo am Larke Bazar, danach steigen wir noch bis auf ca. 4.300m auf. Sanne ist sehr langsam unterwegs und auch ich bin durch die Höhe sehr langsam. Kopfweh, Schwindel oder sonstige Anzeichen von Unwohlsein bleiben zum Glück aus, aber mein Puls steigt auf gefühlt 200 obwohl ich so langsam laufe wie nie zuvor. Um Überanstrengung zu vermeiden habe ich mir vorgenommen immer durch die Nase zu atmen und entsprechend das Tempo zu drosseln. Das klappte die letzten Tage schon erstaunlich gut und geht auch in dieser Höhe noch. Trotzdem ein komisches Gefühl so langsam und dennoch körperlich am Limit zu sein…


    Scheiß Wolken, zum kotzen das Wetter

    Zurück in Samdo verbringen wir eine weitere Nacht im Tiefkühlschrank (immerhin sind die Decken sehr warm). Morgens gibt es dann kein Zurück mehr, wir brechen auf nach Dharamsala, dem High Camp auf 4.400m, letzte Lodge vor dem Larke Pass. Mit uns gehen nur noch zwei Spanierinnen los, alle anderen bleiben länger oder sind schon am Vortag in Richtung Pass gegangen. Der Aufstieg nach Dharamsala ist steil und anstrengend. Sanne hat noch immer kaum etwas gegessen, hält sich mit Traubenzucker und Keksen über Wasser, und ist entsprechend langsam. Ich fühle mich wieder 100%ig fit, die Höhe macht mir nichts aus, das Laufen auch nicht. Umso mehr Zeit bleibt mir die Landschaft zu genießen, denn „unser“ Manaslu taucht wieder auf, diesmal sieht man die Nordseite mit dem vorgelagerten Manaslu Nord und dem Syacha Gletscher. Kurz vor Dharamsala steht eine riesige Herde „Blue Sheep“, das ist eine Mischung aus Schaf und Steinbock und sie sind, anders als der Name vermuten lässt, braun.

    Dharamsala – was soll man sagen? Die Erwartungen waren niedrig, unsere Guides sprechen seit Tagen davon wie schlecht die Lodge ist, und entsprechend sind wir immerhin nicht enttäuscht. Unser Zimmer gleicht eher einem Stall, das Essen ist mäßig, die Toilette 100m entfernt auf einem Feld (man muss bei völliger Dunkelheit einen gefrorenen Bach überqueren um sie zu erreichen). Aber das krasseste: Es gibt mindestens 10 Zimmer, und da außer uns und den Spanierinnen niemand da ist stehen alle leer. Dennoch müssen die vier Guides alle zusammen in einem Zelt schlafen, da die Zimmer nur für Gäste sind. Für zusätzliche Decken gegen die fiese Kälte mussten sie noch 5 Minuten diskutieren obwohl es selbst bei Vollbelegung mehr als genug für alle gibt! Leider gibt es nur die eine Lodge und die Besitzer können sich daher alles erlauben... Immerhin hat Sanne zum ersten mal nach drei Tagen wieder Hunger und isst (fast) die ganze Nudelsuppe auf, dazu gibt es Popcorn und viel Tee um Kopfweh vorzubeugen.


    Braune Blue Sheeps

    Vor der Nacht hatten wir etwas Angst, denn es hieß immer dass in der Höhe an Schlaf nicht zu denken sei. Dazu sagte man uns dass wir unter Umständen Atemnot bekommen und dann keine Panik kriegen dürfen. Das Wasser muss unter die Decke, sonst gefriert es, die Trinkschläuche müssen aus gleichem Grund leer sein. Außerdem haben wir ca. 5l Tee getrunken und die Toilette ist, wie beschrieben, eher abenteuerlich erreichbar. So genießen wir also beim Zähneputzen den unfassbar schönen Sternenhimmel und verkriechen uns ins Bett. Und siehe da, alle Warnungen waren umsonst, ich schlafe wie ein Baby, aber leider nur bis 3.30Uhr, denn dann werden wir geweckt.

    Uhr Frühstück (kein Hunger um diese Zeit, noch dazu wirklich schlechtes Porridge), und um 4.30Uhr ist Abmarsch. Jetzt ist es also soweit, die 5.000er Marke will heute geknackt werden! Bei völliger Dunkelheit uns Eiseskälte gehen wir im Schein der Stirnlampen los. Nach kurzer Zeit spüre ich meine Finger nicht mehr und bekomme leichtes Nasenbluten. Das fängt ja Spitze an… Es dauert ca. 1h bis die Sonne aufgeht, ein wirkliches Spektakel, aber Bilder gibt es davon nicht, denn meine Finger sind nicht in der Lage den Auslöser zu drücken. Erst als uns nach ca. 1,5h die ersten Sonnenstrahlen erreichten erwacht mein innerer Akku zum Leben und ich bin wieder fit wie ein Turnschuh. Der Körper taut auf, Nasenbluten ist weg, die Höhe macht keine Probleme und ich kann alles um mich herum genießen. Sanne ist zwar noch immer sehr langsam, aber wir kommen dem Pass immer näher, und auch wenn keine Rekordzeit zu erwarten ist sind wir uns jetzt sicher es zu schaffen.

    Der Weg zum Pass ist zermürbend. Es ist nur selten wirklich steil („Nepali Flat“), aber man läuft Bogen um Bogen und sieht den Pass nie. Der Weg ist mit Schnee und Eis bedeckt, aber alles ist platt getrampelt und problemlos zu begehen. Die Landschaft um uns herum ist schön, ändert sich aber kaum, alles sieht irgendwie gleich aus. Kurz vor dem Pass laufen wir an zwei gefrorenen Seen vorbei, und dann sehen wir endlich eine Anhöhe mit vielen bunten Gebetsfahnen. Um 11Uhr haben wir es geschafft, wir stehen auf 5.135m am Larke Pass Kaputt aber glücklich genießen wir den Augenblick bei Windstille und wolkenfreiem Himmel, machen viele Bilder und eine ausgedehnte Pause.


    Fünftausendeinhundertfünfunddreißig

    Eine Stunde später machen wir uns an den Abstieg. Ich habe nun leichtes Kopfweh bekommen, rechne aber damit dass es im Abstieg wieder verschwindet. Der gestaltet sich deutlich anspruchsvoller als der Aufstieg, es ist sehr steil und rutschig, lockeres Gestein und Eis wechseln sich ständig ab und wir kommen auch hier nur langsam voran. Um uns herum sind beeindruckende Gletscher aus denen ständig mit lautem Krachen Eis und Steine abbrechen, darüber thront der Himlung (7.126m), am Horizont sehen wir die Annapurna II (7.937m). Als wir an einem Teehaus Halt machen ist mein Kopfweh nicht besser geworden, es lag wohl doch nicht nur an der Höhe, Sonne und Anstrengung kamen eben auch noch dazu. Eine Schmerztablette, die einzige der ganzen Tour, wirkt aber Wunder und so schaffen wir auch noch den restlichen Abstieg nach Bhimtang. Unterwegs zieht eine Wolke aus dem Tal hoch, so erreichen wir die Lodge in dichtem Nebel, erleichtert aber völlig KO.

    Insgesamt haben wir, mit Pausen, 13h gebraucht (normal sind 8-10h), aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ab jetzt geht es nur noch bergab, die größten Herausforderungen liegen hinter uns! Abends unterhalten wir uns lange mit zwei Amerikanern. Sie laufen die Annapurna-Runde und machen hier einen kleinen Abstecher, allerdings sind sie ziemlich planlos, denn sie haben mit einer Tagestour gerechnet und sind ohne Gepäck los, wurden allerdings hier in Bhimtang von der Dunkelheit überrascht. Mit der Aussicht auf eine kurze Etappe am nächsten Tag gehen wir ins Bett uns schlafen mit tollen Erinnerungen an den großen Pass-Tag ein.


    Nebel kurz vor Bhimtang

    Teil 4 der Tour - Von Bhimtang nach Besishahar

    Die Nacht in Bhimtang war sehr erholsam, aber nach der langen Passüberquerung hätten wir uns vermutlich überall wohlgefühlt. In der Morgensonne strahlt uns die Westflanke des Manaslu an und auch der vergletscherte Talschluss mit Himlung Himal im Norden ist beeindruckend. Allerdings gibt es auch noch Organisatorisches zu klären: Da wir in Samdo einen zusätzlichen Ruhetag gebraucht haben, fehlt uns dieser nun am Ende der Tour. Wir müssen zurück nach Besishahar, von dort fahren wir nach Kathmandu. Um in der Zeit zu bleiben müssten wir mit dem Jeep nach Besishahar fahren, aber wir wollen lieber laufen. Dipendra schlägt vor dass wir einen Sightseeing-Tag in Kathmandu opfern können um die Tour zu verlängern. Nach etwas Überlegungszeit gehen wir darauf ein. Für uns ist es schöner als zwei Tage im Auto zu verbringen, die Guides freuen sich über einen Tag mehr Bezahlung

    Nach gemütlichem Frühstück in Bhimtang brechen wir auf in Richtung Karche. Die Etappe ist recht kurz, die nächste Lodge soll aber sehr schön sein. Bisher war für mich mental nach dem Pass die Tour zu Ende, ich habe nicht erwartet dass danach noch viel spektakuläres passiert. Damit lag ich eindeutig falsch, denn die Etappe von Bhimtang nach Karche ist ein Highlight! Auf 3.500m Höhe laufen wir durch herbstlich-bunten Laubwald, dahinter steht die Nordwest-Flanke des Manaslu. Es ist wirklich wunderschön.


    Herbstlicher Laubwald mit 8.000er Blick

    Auch mit der Lodge in Kharche wurde nicht zu viel versprochen, sie liegt idyllisch im Wald und ist sehr schön. Wir genießen die Sonne, waschen unsere Klamotten und das Highlight: Nachdem wir nun wieder unter 3.000m sind und die Akklimatisierung keine Rolle mehr spielt, dürfen wir wieder Bier trinken! Das erste Bier nach zwei Wochen schmeckt herrlich, und es bleibt nicht bei einem, denn wir müssen ja unseren Pass-Erfolg feiern. So entwickelt sich der Abend zu einer fröhlichen Larke-Party, denn die Guides sind heute natürlich eingeladen.

    Trotz des erhöhten Bierkonsums geht es morgens früh weiter, die Etappen werden nun wieder länger. Um 8 Uhr ist Abmarsch, wir folgen dem Fluss talauswärts nach Dharapani. Dort treffen wir auf die Trekking-Autobahn der Annapurna-Runde. Es gibt unzählige Lodges, eine Jeep-Straße und jede Menge Touristen. Allein an diesem Tag kommen uns sicherlich 100 Leute entgegen die zum Thorung La unterwegs sind. Zu Erinnerung: Den Larke Pass haben außer uns am selben Tag nur die zwei Spanierinnen überquert, inklusive Guides also insgesamt 8 Personen. Sehr positiv hervorzuheben ist in Dharapani allerding das Essen, die (unerwartet riesigen) Frühlingsrollen waren super!



    Ab der Mittagspause ist die Route leider nicht mehr so schön. Wir folgen hauptsächlich der Straße, aufgrund des Benzinmangels ist immerhin kaum etwas los. Auch das Wetter wird schlechter, es sieht ständig so aus als ob es bald regnet, was aber zum Glück nicht passiert. So laufen wir durch das an sich schöne Tal dem Ort Tal (nepalesisch für See) entgegen. Dort warten zahlreiche Annehmlichkeiten auf uns, allen voran eine warme Dusche im eigenen Bad. Das hatten wir seit 2,5 Wochen nicht mehr und es ist ein absoluter Traum! Außerdem haben wir hier WLAN und können zuhause Bescheid geben dass alles in Ordnung ist, leider führt es aber auch dazu das wir statt Karten zu spielen alle nur ins Smartphone starren. Fluch und Segen der modernen Kommunikation…

    Die letzte ganztägige Etappe führt uns dann von Tal nach Ghermu. Das Tal wird immer breiter und die Berge um uns herum wieder flacher, leider folgen wir auch heute hauptsächlich der Straße. Bereits nach wenigen Metern folgt uns ein Hund und weicht für einige Kilometer nicht mehr von unserer Seite. Er hat uns als Herde identifiziert und schaut immer das wir alle zusammenbleiben und uns nichts passiert. Erst als ein anderer Hund entgegenkommt verliert er das Interesse an uns und läuft wieder zurück.



    Unterwegs machen wir Pause und bestellen wieder Frühlingsrollen da sie gestern so gut waren. Leider schmecken sie diesmal überhaupt nicht gut, ich esse fast gar nichts davon, Sanne knabbert aus Verlegenheit ein bisschen mehr daran rum. Der Ort Ghermu liegt etwas oberhalb des Flusses und bietet eine schöne Aussicht. Wir unterhalten uns eine Weile mit dem Lodgebesitzer, trinken Bier und essen mal wieder Dal Bhat. Da wir die einzigen Gäste sind und mit Holz gekocht wird, ist es zu aufwändig etwas anderes zu machen. Nach einem kurzem Stromausfall und einem kleinen Waldbrand auf der anderen Talseite gehen wir ins Bett.

    Der letzte Tag sieht eine ca. dreistündige Tour nach Nadi Bazar vor, von wo wir mit dem Local Bus weiter nach Besishahar fahren. Da nicht so viele Busse fahren müssen wir morgens zeitig los, leider scheinen das die Lodgebesitzer nicht zu wissen, denn das Frühstück dauert ziemlich lange. Nach den ganzen Tagen in der Höhe bin ich das subtropische Wetter hier nicht mehr gewöhnt bereits nach kurzer Zeit bin ich komplett nassgeschwitzt. Der letzte Aufstieg der gesamten Umrundung, rauf zum Ort Bahundanda hat es nochmal in sich, doch danach geht es nur noch bergab.



    Genau pünktlich zum Bus erreichen wir Nadi Bazar. Eine riesige Baustelle macht eindeutig klar dass wir wieder in der Zivilisation sind, Nepal lässt hier mit chinesischer Hilfe ein riesiges Wasserkraftwerk bauen. Die Busfahrt wird dann sehr abenteuerlich, „überfüllt“ wäre untertrieben, der Bus platzt aus allen Nähten und fährt dazu noch auf Straßen und in Schräglagen über die man lieber nicht so ganz genau nachdenkt. Nach 2,5h erreichen wir dann endlich Besishahar.

    Besishahar ist größer als gedacht, es gibt eine Vielzahl an Läden und Hotels und sehr viele Menschen. Unser Guide Dipendra hat heute Geburtstag und Sanne hat unterwegs herausgefunden dass er Schwarzwälder Kirschtorte mag. Wie es der Zufall so will finden wir tatsächlich eine Bäckerei in der wir Torte kaufen können. So beenden wir den letzten Abend mit Torte, einigen Leckereien aus der Küche (die eigentlich zuerst nur Dal Bhat anbieten wollte) und viel Bier. Am nächsten Tag geht es dann per Jeep wieder zurück nach Kathmandu.
    Zuletzt geändert von moeTi; 27.12.2015, 18:39.
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      • 18.02.2013
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      #3
      AW: [NP] Manaslu Umrundung

      Sind da irgendwo die Bilder verloren gegangen?

      Ein schöner Bericht.

      Die Manaslurunde ist zwar wie Du beschreibst wesentlich seltener begangen im Vergleich zur Annapurnarunde, wenn man sich aber auf der Annapurna "antizyklisch" verhält, dann hält sich auch zu Hauptreisezeiten der "Andrang" in Grenzen. Ich war im Oktober 2014 auf der Annapurnarunde unterwegs (eigentlich die Hauptreisezeit) und hatte an 6 Tagen die Lodge für mich alleine (als Tourist, an 3 Tagen waren Einheimische in der Lodge). OK, ich war im Zelt mit Begleitmannschaft unterwegs, aber man zeltet dann dort auch immer direkt an den Lodges und gegessen wird in der Lodge (gekocht von der Begleitmannschaft). Auf den 50km zwischen Jomsom und Tatopani waren keine 10 Touristen.

      Zu Euren Magen-Darm-Problemen:
      Aus hygienischen Gründen meide ich bei solchen Touren gerne "Massenunterkünfte" mit täglich wechselnden Gästen (die mental zusätzlich außerhalb ihren Komfortwohlfühlzonen sind => gerne "neuronale" Probleme in der Darmgegend - in der Darmgegend gibt es mehr neuronale Verknüfung als im Gehirn) und ziehe das Übernachten im Zelt vor, und dies nicht nur in Nepal. Bis jetzt bin ich immer von Magen-Darm-Infektionen verschont geblieben. Wenn ich mir dann in den Lodges die hygienischen Fahrlässigkeiten der Touristen in den Essensräumen anschaue und der mentale Stress solch einer Trekkingtour dazu kommt, wundern mich Magen-Darm-Unpässlichkeiten kaum noch.

      Bei meinen Zelttouren gab es das Essen erst ausgehändigt, wenn ich mir unmittelbar davor unter Kontrolle des Guides die Hände gewaschen hatte. Besteck wurde nie auf eine Tischdecke gelegt, sondern lag auf dem Serviertablett oder direkt auf dem Teller. Die ganzen Kochuntensilien und das Besteck wurden immer auf das pingeligste gereinigt (hatte manchmal das Gefühl, der Abwasch dauert länger als das Kochen) und das 3x täglich.

      Bei meiner Begleitmannschaft (und bei vielen anderen Nepali) ist mir aufgefallen, dass diese nie direkt aus der Flasche trinken (wie wir in Deutschland), sondern immer mindestens 1cm Abstand zwischen Flaschenhals und Mund einhalten.
      Schaffe Dir Erinnerungen bevor Du nur noch diese hast!

      Nur heute wärmt uns das Feuer, gestern war es Holz und morgen wird es Asche sein.
      (Autor unbekannt)

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      • moeTi
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        • 24.07.2014
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        #4
        AW: [NP] Manaslu Umrundung

        Zitat von Bergzebra Beitrag anzeigen
        Sind da irgendwo die Bilder verloren gegangen?
        Die sind einer internen Umstrukturierung zum Opfer gefalen. Jetzt gehen sie wieder

        Zitat von Bergzebra Beitrag anzeigen
        Bei meiner Begleitmannschaft (und bei vielen anderen Nepali) ist mir aufgefallen, dass diese nie direkt aus der Flasche trinken (wie wir in Deutschland), sondern immer mindestens 1cm Abstand zwischen Flaschenhals und Mund einhalten.
        Das ist mir auch aufgefallen. Die hatten aber auch immer so Kannen bei denen das gut funktioniert hat. Als ich es mit ner normalen Flasche versucht hab war ich danach nass und alle haben gelacht
        http://www.outdoorlogbuch.de

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