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In 2017 hatte ich die Möglichkeit, fünf Touren durch die russische Wildnis zu machen. Nach und nach möchte ich hier ein paar Fotos aus diesen Regionen vorstellen, darunter Bilder vom Trekking im Ergaki-Gebirge, zwei Raftingtouren durch die Berge am Baikalsee und in Yakutien, Wintertrekking im Südural, und vielleicht am faszinierendsten: Trekking durch Dagestan im östlichen Kaukasus.
Los geht es im Ergaki-Gebirge, das mit seinen schroffen Gipfeln und mächtigen Felswänden ein bisschen an unsere Dolomiten oder auch an den Yosemite-Nationalpark in den USA erinnert.
Wer konkretes Interesse an solchen Wildnis-Touren hat und auch etwas Erfahrung mitbringt, kann in den kommenden Jahren vielleicht einmal mitmachen, denn zu zweit oder zu dritt ist es im Bärengebiet immer sicherer als alleine. Mehr dazu am Ende dieses Posts.
Der Ergaki-Naturpark liegt in Südsibirien, ungefähr eine Tagesreise von der mongolischen Grenze entfernt. Die Anreise ist problemlos: auf der Überlandstraße Krasnoyarsk-Abakan-Tuva-Mongolei steigt man bei Kilometer 614 auf der Passhöhe aus dem Bus, registriert sich bei der Parkverwaltung, und kann loslaufen. Im Sommer gibt es hier sehr viele russische Trekker, aber Ende August ist man schon ziemlich alleine und trifft tagelang auf keine anderen Menschen. Dabei kann einen schon ein mulmiges Gefühl beschleichen, denn leider ist die Bärendichte im Ergaki viel zu hoch (die Parkverwaltung schätzt 600 Exemplare), und am Eingang des Parks wird ausdrücklich vor der hohen Gefahr von Angriffen gewarnt.
In den letzten Jahren steigt die Zahl solch tragischer Zwischenfälle. Doch guter Rat ist hier nicht teuer, sondern wird von der Parkverwaltung kostenlos in Form einer Broschüre im Visitor Center erteilt, Zitat:
"Leisten Sie Widerstand, jedes Mittel ist recht. Versuchen Sie, dem Bären möglichst schmerzhafte Schläge beizubringen. Wenn Sie ein Messer haben, zielen Sie auf die Augen. Das Wichtigste ist, immer daran zu denken, dass es auch in der aussichtslosesten Lage eine Chance auf Rettung gibt. Davon, wie Sie diese Chance nutzen, hängt Ihr Leben ab."
Na denn!
Zum Vergleich: ich trage Schuhgröße 47.
Sobald man von der Straße aus einen der steilen Pässe überwunden hat, ist man weg aus der Zivilisation und auf sich allein gestellt. Zwar ist das Ergaki wegen seiner leichten Erreichbarkeit im Sommer gut besucht, aber wer im Herbst kommt, kann schon den Eindruck bekommen, in völliger Wildnis unterwegs zu sein. Diese Berge sind deshalb ideal für Sibirien-Einsteiger, die einmal in dieses riesige Land reinschnuppern möchten, ohne sich gleich den Gefahren und der umfangreichen Vorbereitung einer echten Wildnistour auszusetzen.
Dieser "hängende Stein" soll 500-600 Tonnen wiegen.
Blick vom Tal auf den hängenden Stein rechts oben auf dem Grat.
Der "Pass der Maler", mit Blick auf den gleichnamigen See, wo ich ein paar Tage verbringen wollte. Mit meinem schweren Rucksack war dieser Pass nicht ganz einfach zu gehen. Die grobe Bewegungslinie ist in großen Abständen mit kleinen Steintürmchen markiert. Wenn man den Pfad zwischen den Felsblöcken verliert, gelangt man schnell in Sackgassen über schwer einzusehenden Abgründen. Ausländische Trekker sind im Ergaki schon zu Tode gestürzt. Im Zweifel lohnt es sich, ein paar Minuten zurückzugehen und sich zu vergewissern, ob man wirklich noch auf dem richtigen Pfad ist.
Einer der Höhepunkte im Ergaki ist die Besteigung des Zub Drakona, des "Drachenzahns". Der Gipfel hängt über einer 600m hohen Felswand.
Der Weg vom See der Maler zum Drachenzahn ist lang und beschwerlich.
Im Urwald verliert sich der Pfad vollends.
An diesem See richtete ich mein Basislager für die Ersteigung ein.
Die hintere Spitze ist das Ziel.
Kurz vor dem Gipfel des Drachenzahns.
Panorama vom überhängenden Gipfel. Unter mir sind 5m Fels und 600m Luft.
Vom Drachenzahn kletterte ich auf abenteuerlichen Wegen ins Tal und folgte den Bergflüssen. In diesem abgelegenen Teil des Naturparks traf ich niemanden.
In den Tälern des Ergaki wächst dichter Urwald, das Fortkommen ist anstrengend.
Mit der Zeit wurde das Wetter schlechter. Ich hatte inzwischen fast das ganze Massiv umrundet und musste noch über zwei Pässe, um wieder die Straße zu erreichen.
An diesem See traf ich erstmals wieder auf Menschen, zwei Parkwächter. Einer schenkte mir ein Buch über eine andere abgelegene Bergkette in dieser Region, die auch wunderschöne Gipfel aufweist, aber ganz wild ist und nur selten besucht wird. Die möchte ich als nächstes einmal der Länge nach durchqueren. Bisher hat das anscheinend noch niemand gemacht.
Mit An-und Abreise dauert das mindestens einen Monat. Wen so ein Projekt reizt, der kann mich ja mal drauf ansprechen. Mit einem Rucksackgewicht von etwas über 30 kg müsste man dabei hinkommen. Das Zeitfenster für Trekking in dieser Region ist ca. 1. Juli bis 15. September.
Los geht es im Ergaki-Gebirge, das mit seinen schroffen Gipfeln und mächtigen Felswänden ein bisschen an unsere Dolomiten oder auch an den Yosemite-Nationalpark in den USA erinnert.
Wer konkretes Interesse an solchen Wildnis-Touren hat und auch etwas Erfahrung mitbringt, kann in den kommenden Jahren vielleicht einmal mitmachen, denn zu zweit oder zu dritt ist es im Bärengebiet immer sicherer als alleine. Mehr dazu am Ende dieses Posts.
Der Ergaki-Naturpark liegt in Südsibirien, ungefähr eine Tagesreise von der mongolischen Grenze entfernt. Die Anreise ist problemlos: auf der Überlandstraße Krasnoyarsk-Abakan-Tuva-Mongolei steigt man bei Kilometer 614 auf der Passhöhe aus dem Bus, registriert sich bei der Parkverwaltung, und kann loslaufen. Im Sommer gibt es hier sehr viele russische Trekker, aber Ende August ist man schon ziemlich alleine und trifft tagelang auf keine anderen Menschen. Dabei kann einen schon ein mulmiges Gefühl beschleichen, denn leider ist die Bärendichte im Ergaki viel zu hoch (die Parkverwaltung schätzt 600 Exemplare), und am Eingang des Parks wird ausdrücklich vor der hohen Gefahr von Angriffen gewarnt.
In den letzten Jahren steigt die Zahl solch tragischer Zwischenfälle. Doch guter Rat ist hier nicht teuer, sondern wird von der Parkverwaltung kostenlos in Form einer Broschüre im Visitor Center erteilt, Zitat:
"Leisten Sie Widerstand, jedes Mittel ist recht. Versuchen Sie, dem Bären möglichst schmerzhafte Schläge beizubringen. Wenn Sie ein Messer haben, zielen Sie auf die Augen. Das Wichtigste ist, immer daran zu denken, dass es auch in der aussichtslosesten Lage eine Chance auf Rettung gibt. Davon, wie Sie diese Chance nutzen, hängt Ihr Leben ab."
Na denn!
Zum Vergleich: ich trage Schuhgröße 47.
Sobald man von der Straße aus einen der steilen Pässe überwunden hat, ist man weg aus der Zivilisation und auf sich allein gestellt. Zwar ist das Ergaki wegen seiner leichten Erreichbarkeit im Sommer gut besucht, aber wer im Herbst kommt, kann schon den Eindruck bekommen, in völliger Wildnis unterwegs zu sein. Diese Berge sind deshalb ideal für Sibirien-Einsteiger, die einmal in dieses riesige Land reinschnuppern möchten, ohne sich gleich den Gefahren und der umfangreichen Vorbereitung einer echten Wildnistour auszusetzen.
Dieser "hängende Stein" soll 500-600 Tonnen wiegen.
Blick vom Tal auf den hängenden Stein rechts oben auf dem Grat.
Der "Pass der Maler", mit Blick auf den gleichnamigen See, wo ich ein paar Tage verbringen wollte. Mit meinem schweren Rucksack war dieser Pass nicht ganz einfach zu gehen. Die grobe Bewegungslinie ist in großen Abständen mit kleinen Steintürmchen markiert. Wenn man den Pfad zwischen den Felsblöcken verliert, gelangt man schnell in Sackgassen über schwer einzusehenden Abgründen. Ausländische Trekker sind im Ergaki schon zu Tode gestürzt. Im Zweifel lohnt es sich, ein paar Minuten zurückzugehen und sich zu vergewissern, ob man wirklich noch auf dem richtigen Pfad ist.
Einer der Höhepunkte im Ergaki ist die Besteigung des Zub Drakona, des "Drachenzahns". Der Gipfel hängt über einer 600m hohen Felswand.
Der Weg vom See der Maler zum Drachenzahn ist lang und beschwerlich.
Im Urwald verliert sich der Pfad vollends.
An diesem See richtete ich mein Basislager für die Ersteigung ein.
Die hintere Spitze ist das Ziel.
Kurz vor dem Gipfel des Drachenzahns.
Panorama vom überhängenden Gipfel. Unter mir sind 5m Fels und 600m Luft.
Vom Drachenzahn kletterte ich auf abenteuerlichen Wegen ins Tal und folgte den Bergflüssen. In diesem abgelegenen Teil des Naturparks traf ich niemanden.
In den Tälern des Ergaki wächst dichter Urwald, das Fortkommen ist anstrengend.
Mit der Zeit wurde das Wetter schlechter. Ich hatte inzwischen fast das ganze Massiv umrundet und musste noch über zwei Pässe, um wieder die Straße zu erreichen.
An diesem See traf ich erstmals wieder auf Menschen, zwei Parkwächter. Einer schenkte mir ein Buch über eine andere abgelegene Bergkette in dieser Region, die auch wunderschöne Gipfel aufweist, aber ganz wild ist und nur selten besucht wird. Die möchte ich als nächstes einmal der Länge nach durchqueren. Bisher hat das anscheinend noch niemand gemacht.
Mit An-und Abreise dauert das mindestens einen Monat. Wen so ein Projekt reizt, der kann mich ja mal drauf ansprechen. Mit einem Rucksackgewicht von etwas über 30 kg müsste man dabei hinkommen. Das Zeitfenster für Trekking in dieser Region ist ca. 1. Juli bis 15. September.
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