AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge
Urumqi 6. bis 9. September 2018
Meinen Abschlusstrek will ich in der Gegend um den 5445 m hohen Bogda Feng machen (zu deutsch Göttlichen Gipfels), nahe Urumqi.
Das soll angeblich eine beliebte Trekkinggegend sein.
Beliebt heisst hier, falls man in ganz Xinjiang überhaupt mal irgendwo einen anderen Trekker treffen sollte, dann dort.
Daher rechne ich mit einer entspannten Zeit, ohne mich groß um irgenwelche Checkpoints mogeln zu müssen......
Der Zug von Yining erreicht Urumqi am Nachmittag.
Ich gehe wieder ins Maitian International Youth Hostel, wo ich mich für drei Nächte einchecke, im 5-Bettzimmer für 60Y (=8 Euro die Nacht).
Ich muss noch Proviant und Gaskartuschen einkaufen. Der Proviant ist zwar nebensächlich, aber mit dem Kartuschenkauf fangen die Probleme wieder an
In Yining hatte ich ja meine Bezugsquelle
, aber in Urumqi muss ich mit dem Rumsuchen wieder ganz von vorne anfangen

Zum Glück lerne ich gleich bei meiner Ankunft im Hostel zwei Australier kennen, die morgen auf eine Tour zum Tian Chi (Himmelssee) aufbrechen. Sie wollen dort eine Nacht campen und dann wieder zurück nach Urumqi.
Der Himmelssee liegt im Tianshan Tianchi Nationalpark und gehört mit zu den meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten im gesamten Norden Xinjiangs.
Dort soll auch mein Abschlusstrek starten.
Die beiden Australier leben seit 8 Jahren in Peking, sprechen fließend chinesisch und haben sogar eine chinesische ID. Deshalb dürfen sie auch am Tian Chi campen.
Auf jeden Fall wollen sie sich für ihren Trip eine Gaskartusche kaufen. Da ich auch zwei brauche, schließe ich mich ihnen an. Das ist einfacher als wenn ich mit meinen Null-Sprachkenntnissen alleine losziehen würde......
Wir klappern drei Outdoorläden ab.
Bei allen drei werden wir jedoch abgewiesen, mit der Begründung daß der Verkauf von Gaskartuschen in Xinjiang gesetzlich verboten sei.


Das zeigt mal wieder daß man es ohne persönliche Kontakte und Beziehungen schwer haben wird in Xinjiang an Gaskartuschen zu kommen
.
Die beiden Australier geben auf und entscheiden sich für ihre Campnacht nur kalt zu essen.
Und ich habe ja noch zwei Tage länger Zeit hier in Urumqi noch weiter rumzusuchen........



am Abend treffe ich mich mit einem Einheimischen, den ich im Zug kennengelernt hatte. Wir gehen traditionell uigurisch essen.

Hauptbestandteil eines traditionellen Uiguren-Barbecue sind scharf gewürzte Lammspieße.

und das hier sind die Beilagen

von den Nachbartischen kommen noch Leute zu uns für Selfies
Am nächsten Morgen lerne ich im Hostel einen chinesischen Guide kennen, der geführte Trekkingtouren veranstaltet und mit seinen 6 chinesischen Kunden hier im Hostel übernachtet hat. Sie wollen heute abend weiter nach Yining und Tekes, von dort dann einen 6-tägigen Trek unternehmen.
Dieser Guide verantaltet nicht nur geführte Touren, sondern ist der einzigste Chinese, den ich auf dieser Reise getroffen habe, der auch privat schon krasse Berg- und Trekkingtouren unternommen hat, nicht nur in China sondern auch in den umliegenden Ländern. Er erzählt mir daß er in Indien sogar mal 8 Monate im Knast gesessen hat, weil er dort eine illegale Route gegangen ist
.
Meine hier in Xinjiang gegangene Trekkingroute findet er ziemlich cool, aber als ich ihm von meinem geplanten Abschlusstrek erzähle kommt die Ernüchterung: Er erzählt mir daß die Gegend um den Bogda Feng für Trekking gesperrt ist
. Nicht nur für Ausländer, sondern auch für Chinesen
. Den Grund dafür weiss er nicht, meint aber daß ich es garnicht erst schaffen werde in das Gebiet reinzukommen, weil auf den Zufahrtswegen zum Startpunkt alles voll mit Polizei ist.


Das fängt ja mal wieder gut an hier



Dann erzähle ich ihm von meinem Problem Gaskartuschen zu finden.
Da winkt er allerdings ab und meint, "kein Problem", zückt sein Telefon und ruft eine Ladenbesitzerin an, die er persönlich kennt. Wir treffen uns vor Öffnungszeit in ihrem Laden, wo sie aus einem Hinterzimmer zwei Gaskartuschen hervorholt. Bei der Übergabe bekomme ich noch die Anweisung niemanden zu verraten wo ich die herhabe.

Das Gaskartuschen-Verkaufsverbot ist relativ neu und soll erst kurz vor meiner Ankunft in Xinjiang in Kraft getreten sein. Ob die Läden jetzt nur noch heimlich ihre Restbestände verkaufen oder ob sie auch über geheime Nachschubsquellen verfügen, weiss ich allerdings nicht.
Am Nachmittag kommt ein Chinese aus Shanghai in mein Zimmer, der gerade vom Tian Chi zurückgekehrt ist. Er wollte eigentlich auch eine Trekkingtour zum Bogda Peak machen, wurde aber von der Polizei zurückgeschickt. Sein Englisch ist sehr schlecht, trotzdem erhoffe ich mir von ihm paar Infos.
Aber außer ein mehrmals wiederholtes "no, you can´t go" war ihm nichts weiter zu entlocken
Er sagt daß er jetzt schon zum zweiten Mal versucht hat den Trek zu starten und beide Male zurückgeschickt wurde. Nächstes Jahr will er wiederkommen um es ein drittes Mal zu probieren.

Urumqi

die gleiche Stelle bei Nacht

zusammen mit einem Kanadier (rechts) und Japaner (links) besuchen wir den Nachtmarkt von Urumqi

dieser Nachtmarkt ist eine beliebte Attraktion Urumqis, der auch gerne von Rucksacktouristen besucht wird.
Er ist recht modern und hat nichts mit dem zu tun, was ich mir unter einen traditionellen asiatischen Nachtmarkt vorstelle.
Also eher enttäuschend!
Die Sicherheitsvorkehrungen sind wie überall hier maßlos übertrieben. Dreimal wurde unser Handgepäck durchleuchtet.

Die Essensgasse ist überfüllt mit Menschen und man findet hier kaum Platz.
Eigentlich sind wir nicht hierhergekommen um diesen Nachtmarkt zu sehen, sondern nur um was zu essen.
Das hätten wir aber auch in der Nähe unseres Hostels tun können und uns so die dreiviertel Stunde Anreise mit Stadtbussen sparen können
Zurück sind wir dann mit dem Taxi gefahren.

Ursprünglich hatte ich geplant meinen Abschlusstrek am Tian Chi zu beenden. Da es ohne Sprachkenntnisse vermutlich kompliziert wird mit öffentlichen Bussen und per Anhalter zum Startpunkt zu gelangen, entscheide ich mich in umgekehrter Richtung zu gehen, also am Tian Chi zu starten. Da kommt man jedenfalls leicht hin, weil jeden Tag Dutzende Touristenbusse zum Tian Chi fahren.
Einer davon fährt jeden Morgen um 9:00 vorm Volkspark ab, nur fünf Minuten von meinem Hostel entfernt. Es ist ein Touristen-Tagesausflug für 80 Yuan, der abends wieder zurückkommt.
Der Ticket-Verkaufsschalter liegt direkt neben dem Volkspark-Eingang.
Per Smartphone Übersetzungsprogramm kläre ich ob ich diese Tour auch als Oneway-Transport nutzen darf, weil ich vorhabe dort zu bleiben und abends nicht wieder mit zurückkommen will.
Die Ticketdame meint, "kein Problem", ich muss dann aber trotzdem den vollen Preis zahlen.
Ich kaufe mir das Ticket und morgen früh soll es losgehen...........
Urumqi 6. bis 9. September 2018
Meinen Abschlusstrek will ich in der Gegend um den 5445 m hohen Bogda Feng machen (zu deutsch Göttlichen Gipfels), nahe Urumqi.
Das soll angeblich eine beliebte Trekkinggegend sein.
Beliebt heisst hier, falls man in ganz Xinjiang überhaupt mal irgendwo einen anderen Trekker treffen sollte, dann dort.
Daher rechne ich mit einer entspannten Zeit, ohne mich groß um irgenwelche Checkpoints mogeln zu müssen......

Der Zug von Yining erreicht Urumqi am Nachmittag.
Ich gehe wieder ins Maitian International Youth Hostel, wo ich mich für drei Nächte einchecke, im 5-Bettzimmer für 60Y (=8 Euro die Nacht).
Ich muss noch Proviant und Gaskartuschen einkaufen. Der Proviant ist zwar nebensächlich, aber mit dem Kartuschenkauf fangen die Probleme wieder an




Zum Glück lerne ich gleich bei meiner Ankunft im Hostel zwei Australier kennen, die morgen auf eine Tour zum Tian Chi (Himmelssee) aufbrechen. Sie wollen dort eine Nacht campen und dann wieder zurück nach Urumqi.
Der Himmelssee liegt im Tianshan Tianchi Nationalpark und gehört mit zu den meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten im gesamten Norden Xinjiangs.
Dort soll auch mein Abschlusstrek starten.
Die beiden Australier leben seit 8 Jahren in Peking, sprechen fließend chinesisch und haben sogar eine chinesische ID. Deshalb dürfen sie auch am Tian Chi campen.
Auf jeden Fall wollen sie sich für ihren Trip eine Gaskartusche kaufen. Da ich auch zwei brauche, schließe ich mich ihnen an. Das ist einfacher als wenn ich mit meinen Null-Sprachkenntnissen alleine losziehen würde......

Wir klappern drei Outdoorläden ab.
Bei allen drei werden wir jedoch abgewiesen, mit der Begründung daß der Verkauf von Gaskartuschen in Xinjiang gesetzlich verboten sei.



Das zeigt mal wieder daß man es ohne persönliche Kontakte und Beziehungen schwer haben wird in Xinjiang an Gaskartuschen zu kommen


Die beiden Australier geben auf und entscheiden sich für ihre Campnacht nur kalt zu essen.
Und ich habe ja noch zwei Tage länger Zeit hier in Urumqi noch weiter rumzusuchen........




am Abend treffe ich mich mit einem Einheimischen, den ich im Zug kennengelernt hatte. Wir gehen traditionell uigurisch essen.

Hauptbestandteil eines traditionellen Uiguren-Barbecue sind scharf gewürzte Lammspieße.

und das hier sind die Beilagen

von den Nachbartischen kommen noch Leute zu uns für Selfies
Am nächsten Morgen lerne ich im Hostel einen chinesischen Guide kennen, der geführte Trekkingtouren veranstaltet und mit seinen 6 chinesischen Kunden hier im Hostel übernachtet hat. Sie wollen heute abend weiter nach Yining und Tekes, von dort dann einen 6-tägigen Trek unternehmen.
Dieser Guide verantaltet nicht nur geführte Touren, sondern ist der einzigste Chinese, den ich auf dieser Reise getroffen habe, der auch privat schon krasse Berg- und Trekkingtouren unternommen hat, nicht nur in China sondern auch in den umliegenden Ländern. Er erzählt mir daß er in Indien sogar mal 8 Monate im Knast gesessen hat, weil er dort eine illegale Route gegangen ist

Meine hier in Xinjiang gegangene Trekkingroute findet er ziemlich cool, aber als ich ihm von meinem geplanten Abschlusstrek erzähle kommt die Ernüchterung: Er erzählt mir daß die Gegend um den Bogda Feng für Trekking gesperrt ist







Das fängt ja mal wieder gut an hier




Dann erzähle ich ihm von meinem Problem Gaskartuschen zu finden.
Da winkt er allerdings ab und meint, "kein Problem", zückt sein Telefon und ruft eine Ladenbesitzerin an, die er persönlich kennt. Wir treffen uns vor Öffnungszeit in ihrem Laden, wo sie aus einem Hinterzimmer zwei Gaskartuschen hervorholt. Bei der Übergabe bekomme ich noch die Anweisung niemanden zu verraten wo ich die herhabe.


Das Gaskartuschen-Verkaufsverbot ist relativ neu und soll erst kurz vor meiner Ankunft in Xinjiang in Kraft getreten sein. Ob die Läden jetzt nur noch heimlich ihre Restbestände verkaufen oder ob sie auch über geheime Nachschubsquellen verfügen, weiss ich allerdings nicht.
Am Nachmittag kommt ein Chinese aus Shanghai in mein Zimmer, der gerade vom Tian Chi zurückgekehrt ist. Er wollte eigentlich auch eine Trekkingtour zum Bogda Peak machen, wurde aber von der Polizei zurückgeschickt. Sein Englisch ist sehr schlecht, trotzdem erhoffe ich mir von ihm paar Infos.
Aber außer ein mehrmals wiederholtes "no, you can´t go" war ihm nichts weiter zu entlocken

Er sagt daß er jetzt schon zum zweiten Mal versucht hat den Trek zu starten und beide Male zurückgeschickt wurde. Nächstes Jahr will er wiederkommen um es ein drittes Mal zu probieren.


Urumqi

die gleiche Stelle bei Nacht

zusammen mit einem Kanadier (rechts) und Japaner (links) besuchen wir den Nachtmarkt von Urumqi

dieser Nachtmarkt ist eine beliebte Attraktion Urumqis, der auch gerne von Rucksacktouristen besucht wird.
Er ist recht modern und hat nichts mit dem zu tun, was ich mir unter einen traditionellen asiatischen Nachtmarkt vorstelle.
Also eher enttäuschend!

Die Sicherheitsvorkehrungen sind wie überall hier maßlos übertrieben. Dreimal wurde unser Handgepäck durchleuchtet.

Die Essensgasse ist überfüllt mit Menschen und man findet hier kaum Platz.
Eigentlich sind wir nicht hierhergekommen um diesen Nachtmarkt zu sehen, sondern nur um was zu essen.
Das hätten wir aber auch in der Nähe unseres Hostels tun können und uns so die dreiviertel Stunde Anreise mit Stadtbussen sparen können



Ursprünglich hatte ich geplant meinen Abschlusstrek am Tian Chi zu beenden. Da es ohne Sprachkenntnisse vermutlich kompliziert wird mit öffentlichen Bussen und per Anhalter zum Startpunkt zu gelangen, entscheide ich mich in umgekehrter Richtung zu gehen, also am Tian Chi zu starten. Da kommt man jedenfalls leicht hin, weil jeden Tag Dutzende Touristenbusse zum Tian Chi fahren.
Einer davon fährt jeden Morgen um 9:00 vorm Volkspark ab, nur fünf Minuten von meinem Hostel entfernt. Es ist ein Touristen-Tagesausflug für 80 Yuan, der abends wieder zurückkommt.
Der Ticket-Verkaufsschalter liegt direkt neben dem Volkspark-Eingang.
Per Smartphone Übersetzungsprogramm kläre ich ob ich diese Tour auch als Oneway-Transport nutzen darf, weil ich vorhabe dort zu bleiben und abends nicht wieder mit zurückkommen will.
Die Ticketdame meint, "kein Problem", ich muss dann aber trotzdem den vollen Preis zahlen.
Ich kaufe mir das Ticket und morgen früh soll es losgehen...........
Kommentar