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Zu meinem letzten ausführlichen Reisebericht gab es ziemlich viele Anfragen und Kommentare, u.a. auch solche:
- Sibirien ist der Traum meiner Jugend, aber da werde ich wohl nie hinkommen
- tolle Wildnis, aber für meinen Geschmack ein bisschen zu wild
- wer hat schon 2 Monate Zeit für so eine Reise
- geht das überhaupt ohne russische Sprachkenntnisse
- sind aktuell Ressentiments gegen deutsche Touristen zu befürchten
Das brachte mich auf die Idee, in diesem Forum mal einen ganz anderen Bericht zu posten: eine Art praktische Anregung für einen Kurztrip, den eigentlich jeder machen kann. Wer sich für Trekking in schöner Landschaft mit Schwierigkeitsgrad wie in den Alpen oder Lappland interessiert, inkl. An- und Abreise aus Deutschland zwei Wochen Zeit hat und bereit ist, dafür ca. 800 € aufzuwenden, kann sich ja mal die folgenden Bilder als Inspiration für einen Einstieg nach Sibirien ansehen.
Etwas ist dann doch anders als in den Alpen oder Lappland: wer unterwegs Lust auf mehr bekommt, kann für ein paar Tage den Pfad verlassen und problemlos in die “richtig wilde Wildnis” eindringen, wo man höchstwahrscheinlich keine anderen Trekker mehr treffen wird. Und wer mehr Zeit zur Verfügung hat, kann auch vier Wochen bleiben und wird dafür kaum mehr Geld aufwenden müssen als die oben erwähnten 800 €. Viel Spaß beim Anschauen, praktische Informationen zu dem Trip folgen im Text.
Als Ziel für so einen Kurztrip kann ich den Kuznetsky Alatau empfehlen, eine bei russischen Trekkern seit Generationen sehr populäre und schöne Bergkette in Südsibirien. Auf dieser Übersichtskarte der südsibirischen Gebirge kann man sehen, wo sich das Ganze befindet.
Hier eine russische topografische Karte. Beim Rauszoomen erscheint auch eine englische Übersichtskarte.
Einige mögliche Tourenkombinationen:
- 2 Wochen Kuznetsky Alatau inkl. An- und Abreise aus Deutschland
- 4 Wochen Kuznetsky Alatau, davon 2-3 Wochen abseits aller Pfade in echter Wildnis
- 2 Wochen Kuznetsky Alatau + 2 Wochen in der dramatischen Ergaki-Kette. Beide Trekking-Gebiete liegen dicht beieinander und sind von der Stadt Abakan aus in jeweils ca. 5h gut zu erreichen.
- Abstecher von der Transsibirischen Eisenbahn: wer eine Transsib-Tour mit kurzen Trekkingeinlagen plant, erreicht Abakan bequem von Krasnojarsk aus. Krasnojarsk ist sowohl Bahnhof an der Transsib als auch mit Flügen aus Deutschland gut erreichbar (1 durchgehendes Ticket mit Flugzeugwechsel in Moskau).
Reisezeit:
Ab Anfang Juni, die Pässe wären dann aber noch schneebedeckt. Ich war 2018 im Kuznetsky Alatau und 2017 im Ergaki jeweils im Zeitraum Mitte August / Anfang September unterwegs, da gab es schon keine Mücken mehr. Noch schöner, wenn auch kälter, wird es Mitte bis Ende September sein, wenn in der Taiga der goldene Herbst einzieht. Ziel des Trekkings im Kuznetsky Alatau ist das “Zolotaya Dolina”. Das “Goldene Tal” trägt seinen Namen gerade wegen dieser wunderbaren Herbstfärbung. Aber auch Wintertouren mit Ski sind in dem Gebiet sehr populär, angeblich sollen sechs Meter Schnee keine Seltenheit sein.
Kosten:
Mit 800 € sollte man gut auskommen. Das größte Loch ins Budget reißt der Flug nach Krasnojarsk, das Return-Ticket kostetete vor Corona 450-600 €. Dazu kommen: Taxi Flughafen-Stadt (1h), preiswertes Qualitäts-Hostel in Krasnojarsk und Abakan, Transport Krasnojarsk-Abakan mit BlaBlaCar (5h), Nachtzug Abakan-Kuznetsky Alatau (5h), evtl. Bus Abakan-Ergaki (5h), Lebensmittel 40 € (für 2 Wochen) bzw. 80 € (für 4 Wochen). Man sieht gleich: ein 4-wöchiger Urlaub wäre nur minimal teurer als der 2-wöchige.
Der Zugang zum Kuznetsky Alatau erfolgt normalerweise von der Bahnstation Luzhba aus. Hier steigt man, mit dem Zug von Abakan kommend, nachts aus und schlägt irgendwo am Fluss sein Zelt auf. Am nächsten Morgen folgt man den Touristen, die mit dem Gegenzug aus der Stadt Mezhdurechensk ankommen, zum Bootsanleger, um über den Fluss Tom überzusetzen.
Russische Version des Busses zum Sarek NP in Schweden, und genauso voll: wer will, steigt am anderen Flussufer auf den bereitgestellten Lkw und fährt noch eine Stunde in die Berge hoch. Das spart ca. 10 km Anmarsch durch unspektakuläres Gelände.
Von hier aus geht es auf gut erkennbaren Pfaden weiter. Man überquert einen einfachen Pass zu Fluss Maly Kazyr. Bei der Passhöhe und unten am Fluss passiert man zwei bewirtschaftete Schutzhütten.
Dem Maly Kazyr folgt man nun ca. 2 Tage lang aufwärts.
Ich habe auf dieser Strecke ein paar Mal am Tag Trekker getroffen. Wenn man sich an den Pfad hält, ist man hier nie weit weg von anderen Menschen.
Unterwegs gibt es immer wieder schöne Stellplätze.
Es folgen noch zwei bewirtschaftete Schutzhütten. Sie sind aber nicht immer geöffnet. In jedem Fall kann man aber bei den Hütten zelten und es gibt eine Feuerstelle.
Die letzte Schutzhütte vor dem Pass. Hier wohnt ein Einsiedler. Die Hütte ist offen, wenn er gerade zuhause ist.
Der Einsiedler mit dem schönen französischen Nachnamen Chevalier. Er ist ein Experte für Kamtschatka, wo er über viele Jahre hinweg schwierige Trekkingtouren geleitet hat. Hinter seiner Hütte beginnt der Anstieg zum Pass.
Ausrüstung, Karten, Navi:
Die Ausrüstung ist die gleiche, mit der ihr in den Alpen oder Lappland trekken gehen würdet. Einziger Unterschied: wer im Kuznetsky Alatau die Pfade verlassen und tiefer die Wildnis eindringen will, hat dort eine größere Chance auf Begegnungen mit Bären. Definitiv viel größer als irgendwo in Lappland. Auch die Ergaki-Kette weist eine hohe Bärendichte auf, man wird unterwegs mindestens auf frische Bärenspuren treffen. Wer möchte, kann sich dafür in Krasnojarsk problemlos eine Abschreckrakete mit Patronen kaufen (ca. 10 €, Details siehe hier (ganz unten). Die meisten russischen Trekker gehen in den beiden genannten Regionen aber auch ohne so etwas auf Tour, allerdings überwiegend in Gruppen.
Für einige vielleicht noch ein zusätzlicher Ausrüstungsgegenstand: ein Gerät zur Notfallkommunikation, ich benutze z.B. einen Satellite Communicator. Wer im Kuznetsky Alatau oder Ergaki auf den Pfaden bleibt und seine Route und erwartetes Rückkehrdatum hinterlassen hat, braucht so ein Gerät nicht unbedingt, obwohl das Mitführen natürlich immer zusätzliche Sicherheit gibt. Wer vorhat, von den Pfaden abzuweichen und wild zu trekken, vielleicht sogar solo, sollte sich im Interesse der eigenen Sicherheit schon so ein Gerät zulegen oder für seinen Urlaub ausleihen.
Karten lädt man sich aus dem Internet herunter. Die Militärkarte für den Kuznetsky Alatau (hier fokussiert auf den höchsten Gipfel der Kette, 2211 m) und für Ergaki (höchster Gipfel 2265 m) gibt es im Maßstab 1:100.000. Außerdem gibt es noch eine gute Touristenkarte des Ergaki.
Wer in einem der Gebiete abseits der Pfade in die richtige Wildnis eindringen will, kann anhand der Karten seine Route gut planen. Hilfreich war für mich außerdem immer eine Karten-App auf dem Handy, um die eigene Position im Zweifelsfall exakt zu bestimmen. Wer sich an die Pfade hält, kommt aber auch ohne elektronische Navigationshilfen aus und kann andere Trekker fragen, die man in der Hauptsaison normalerweise täglich und in den Randmonaten zumindest alle 2-3 Tage zu Gesicht bekommen sollte.
Weiter mit der Tour im Kuznetsky Alatau: ich bin auf dem Pass 1579 m über dem Goldenen Tal angekommen. Man kann dem Pfad weiter folgen und direkt ins Tal absteigen, auf das der Blick hier fällt. Der See ist auf der Karte mit 1259 m markiert.
Oder man kann auf dem Sattel nach Norden gehen und zwischen den Gipfeln 1836 m und 1793 m zum See 1343 m absteigen, der hier groß im Vordergrund zu sehen ist. So habe ich es gemacht. Diese Variante ist etwas schwieriger, einen durchgängig erkennbaren Pfad gibt es hier nicht.
Blick zurück zum Pass. An einigen Stellen muss man ein bisschen die Hände zu Hilfe nehmen, und am Fuß des Passes kommt ein großes und übles Blockfeld. Man sollte für den Abstieg drei Stunden Zeit einplanen, um einen Lagerplatz am See vor Dunkelheit erreichen zu können.
Ein kleiner Bergsee auf dem Weg zum See 1343 m, wo es schöne Wiesen zum Zelten gibt.
Spätabends kommt noch eine nette Familie aus Novosibirsk mit kleinen Kindern vom Pass herunter. Am nächsten Morgen schließen wir Bekanntschaft, was für mich gleich in die Einladung zu einem zweiten Frühstück mündet.
Auf dem Weg zu meinem nächsten Ziel, dem See 1394 m. Links der Pass, von dem ich heruntergekommen war.
Auch hier gibt es unterwegs wieder klasse Zeltplätze. Da sich bisher alles auf etablierten Pfaden abspielt, sind diese Plätze oft mit Feuerstellen ausgerüstet, die andere Trekker hinterlassen haben. Ich würde aber das bisschen Extragewicht für einen Kocher und eine Gaskartusche einplanen. So schützt man die Natur besser, denn an den populären Lagerplätzen merkt man schon, dass zu viele Touristen hier regelmäßig Holz suchen und schließlich Äste abbrechen. Besonders im Ergaki ist das an einigen der Seen ein Problem geworden. Abseits der Pfade, wo alle Jubeljahre mal einer vorbeikommt, liegt natürlich genug dead and down Feuerholz herum.
Der See 1394 m.
In dem Wäldchen am gegenüberliegenden Ufer finde ich einen guten Lagerplatz.
Am nächsten Morgen besteige ich den höchsten Berg des Kuznetsky Alatau. Blick zurück auf meinen Weg der vergangenen Tage. In der Bildmitte der See 1343 m, wo ich vor zwei Tagen zeltete. Darüber der Pass mit dem etwas schwierigeren Abstieg über das Blockfeld.
Der höchste Berg des Kuznetsky Alatau heißt passend “Staraya Krepost” (Alte Festung).
Oben ist ein Plateau mit einzelnen Felsspitzen. Statt der höchsten (2211 m), bei der mir die Kraxelei zu gefährlich wird, besteige ich den 2209 m hohe “Pik Sovietskoi Khakassii”. Die autonome Republik Khakassien mit ihrer Hauptstadt Abakan trägt heute nichts Sowjetisches mehr im Namen, aber die Umbenennung dieses bescheidenen Gipfelchens war anscheinend der Mühe nicht Wert. Anders verfuhr man beim höchsten Berg der ex-UdSSR im tadschikischen Pamir, der längst nicht mehr Pik Kommunismus heißt. Kurioserweise hat Tadschikistan aber die beiden “deutschen” Sechstausender bei ihren sowjetischen Namen belassen. So thronen diese zwei ausgesprochen schönen Gipfel nach wie vor als Pik Karl Marx und Pik Engels über der Grenze zu Afghanistan.
Blick vom Gipfel der Alten Festung nach Nordwesten. Der Kuznetsky Alatau zieht sich noch ein paar hundert Kilometer in diese Richtung, ohne dass man darauf bauen sollte, dort Menschen anzutreffen.
Ich glaube, dies ist das erste Mal, dass ich einen Regenbogen von oben zu sehen bekam.
Blick nach Nordwesten auf den Kuznetsky Alatau. Wer von hier auf einem anderen Weg zurück zum Ausgangspunkt des Treks am Fluss Tom will, kann z.B. einen Schlenker durch diese Berge machen. Hier gelten dann allerdings die Regeln der Wildnis.
Blick nach Südosten ins Tal des Flusses Haratas, das “Goldene Tal”. Später, wenn im September die Herbstfärbung einsetzt, wird es seinem Namen gerecht. Ich habe vor, bis etwa zur Bildmitte zu trekken und dort nach rechts abzubiegen, um über einen einfachen Pass wieder zur Hütte des Einsiedlers zu gelangen. An der Stelle, wo ich dieses Foto mache, hat heute ein Bär herumgelungert. Das erfahre ich am nächsten Tag von der Familie aus Novosibirsk, die ihn von weitem beobachtet hat.
Mein Lager am See 1259 m. Hinter dem hohen Sattel in der Bildmitte liegt dann wieder das Tal des Maly Kazyr mit der Hütte des Einsiedlers und dem Weg zurück zum Ausgangspunkt des Treks. Wer sich abseits der Pfade zur Eisenbahnlinie am Fluss Tom durchschlagen will, kann aber z.B. auch den niedrigeren linken Sattel nehmen und dann 40 km durch echte Wildnis zur Station Balyska trekken, wo es eine Brücke gibt. Das ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Alles was man braucht ist eine Karte und genügend Lebensmittel.
Ich habe hier nur den populärsten und höchsten Teil des Kuznetsky Alatau vorgestellt. Eine Stunde nach links oder nach rechts, und man ist allein und wird aller Wahrscheinlichkeit nach bis zum Ende seines Treks nicht mehr auf Menschen oder Pfade stoßen. Man sollte das nicht unterschätzen – auf dem Weg hierher traf ich gestern die Novosibirsker wieder, die ihren Pfad in einem Sumpf verloren hatten und im Kreis gelaufen waren. Danach versuchten wir es gemeinsam und gerieten doch wieder viel zu weit oben an den Berghang, wo das Ganze in hochanstrengender Kraxelei über steile Blockfelder endete. Aber hier weiß man eben, dass es weiter unten im Tal einen Pfad GIBT, und den findet man dann irgendwann auch wieder. Sobald man den Pfad bewusst verlässt und in die Wildnis eindringt, hat man anstrengendes und schweres Gelände vor sich, wo man teilweise nur sehr langsam vorankommt. Ich kann mir aber vorstellen, dass gerade diese Kombination für einige interessant ist – mal für zwei Tage weg vom Pfad und schauen, wie das so läuft, wenn man seinen Weg durch die Natur selber findet. Aus zwei Tagen werden dann vielleicht auch 10, wenn es Spaß macht. Die Möglichkeit dazu hat man hier.
Ich aber gehe über den Standard-Pass zum Einsiedler und seiner Sauna. Das im Moment noch nicht sehr goldene “Goldene Tal” bleibt hinter mir zurück.
Sprachkenntnisse:
Sind nicht unbedingt nötig. Man wird zwar nicht verbreitet auf Leute treffen, die englisch sprechen, aber an den Schlüsselstellen schon: am Flughafen für ein offizielles Taxi, sowie an den Rezeptionen der Hostels, die einem bei der Buchung der Transporte unterstützen. Es hilft, wenn man die Google Translate App auf dem Handy hat und sich Russisch als Offline-Modul herunterlädt. Ebenso nützlich ist Google Maps mit den Stadtplänen von Krasnojarsk und Abakan. Man sollte sich auch in Krasnojarsk bei einem der Kioske am Straßenrand eine lokale SIM-Karte mit 1 GB Datenvolumen besorgen, kostet fast nichts und erlaubt dann in den Städten high speed surfing. Eine russische Telefonnummer erleichtert auch die Koordination mit den Fahrern von BlaBlaCar. Die holen einen normalerweise am Hostel ab.
Ressentiments gegen Touristen:
Auch diese Frage wurde mal gestellt. Ich finde es auch absolut berechtigt, sich darüber Gedanken zu machen, ob man in diesen Zeiten überhaupt in ein Land wie Russland reisen möchte. Wer das für sich mit “Ja” beantwortet, aber unsicher ist, ob man als westlicher Tourist dort irgendwelche unangenehmen Überraschungen zu erwarten hat: die kurze Antwort lautet, dass man als Deutscher nichts dergleichen zu befürchten hat.
Die lange Antwort: wer keine Sprachkenntnisse hat, wird trotzdem bei den Überlandfahrten und beim Trekken mit zufälligen Bekanntschaften irgendwie kommunizieren, denn man wird 100%ig angesprochen. Die Leute sind kontaktfreudig, und egal wie man sich kleidet – wir werden sowieso auf den ersten Blick als ausländische Touristen erkannt und fallen somit in die Kategorie der interessanten Exoten. Kuznetsky Alatau und Ergaki sind zwar bei russischen Trekkern ungemein populär, doch auf westliche Touristen trifft man dort nach wie vor nur selten, am ehesten noch auf Tschechen.
Wenn die Einheimischen einmal herausgekriegt haben, dass man aus Germania ist, kommt als nächstes gerne die Frage: “Shpion?” Das ist nicht böse und in den allermeisten Fällen auch nicht ernst gemeint. Faustregel – je weiter abgelegen die Provinz, desto eher kann es sein, dass es doch mal halb ernst gemeint ist.

Wer rudimentäre Russischkenntnisse zu erkennen gibt, hat erst recht die Chance auf jede Menge interessanter Begegnungen. Dabei kann man natürlich auch ab und zu mal an einen 100%igen geraten, der die Abendnachrichten aus dem Staats-TV abspult und uns westliche Touristen ausführlich dafür bemitleidet, dass wir in einer "von Arabern und Afrikanern überschwemmten EU" mit “Schwulen-Dauerpropaganda für eure Kinder” leben müssen. Kommt vor, ist halt auch eine Erfahrung, die leider manchmal dazugehört. Wenn's zu viel wird, ein akzeptables russisches Wort für bullshit spricht man ungefähr so aus: “jerunda”.
Ein leichtfertiges Austesten irgendwelcher offizieller Grenzen (besonders derjenigen im Wortsinn) würde ich bleiben lassen. Die hier empfohlenen Trekkinggebiete Kuznetsky Alatau und Ergaki sind weitab der Landesgrenzen, man kann also nicht unbeabsichtigt in die vor ausländischen Touristen abgeschirmten Grenzregionen geraten. Wer aber vom Ergaki aus nicht nach Abakan zurückfährt, sondern eine weitere unglaublich interessante Option wählt, nämlich: der Straße nach Süden bis nach Tuva zu folgen, der muss darauf achten, dort der Grenze nicht zu nahe zu kommen. In dieser autonomen Republik, in der man sich schon nicht mehr in Russland wähnt, gehören Straßen und Gebirgsketten entlang der mongolischen Grenze zur Sperrzone, für die Ausländer ein Permit brauchen. Von solcherlei red tape sollte man sich aber wirklich nicht entmutigen lassen, sondern einfach dahin ausweichen, wo es das nicht gíbt. Das Land ist dafür groß genug.
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