[NP] Nepal 2012 - Reisedokumentation (Kathmandu - Manaslu - Trisuli)

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    [NP] Nepal 2012 - Reisedokumentation (Kathmandu - Manaslu - Trisuli)

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    Mitreisende
    DIE REISE

    Land: Nepal
    Reisezeit: Februar/März 2012
    Regionen: Manaslu Conservation-Area, Trisuli River, Kathmandu

    2012 machten sich 3 Freunde auf eine Reise in die Berge des Himalaya, zu einem der wohl weniger frequentierten Gegenden (zu dieser Zeit), dem Manaslu Circuit.
    Leider war der Larkya La Pass, nördlich des Manaslu mit zu viel Schnee bedeckt und niemand hatte bisher den Pass überquert. So waren wir gezwungen den Weg zurück nach Arughat zu nehmen.
    Auf dem Rückweg entschieden wir uns kurzfristig, eine zwei-tägige Rafting Tour auf dem Trisuli River zu machen, um wenigstens noch ein abenteuerliches Highlight zu genießen. Zurück in Kathmandu teilten wir unsere Geschichte mit Freunden und besuchten das ein oder andere kulturelle Festival.

    Die gesamte Reise ist eine Filmdokumentation. Da die wenigsten einen 60 minütigen Film anschauen, habe ich die Doku in 9 Episoden aufgeteilt. Ich hoffe, dass es euch gefällt, auch wenn es nicht ganz dem üblichen Schema hier in diesem Forum entspricht. Dies ist nur eine Art, eine (unsere) Geschichte zu erzählen.

    Für mich gilt: Bilder sagen eben oft mehr als tausend Worte! ;)

    In diesem Sinne,
    Viel Spaß!

    EPISODE 1

    Frankfurt – Flughafen, 18.02.2012
    Nach einer endlos erscheinenden Odysee sitzen wir nun endlich im Flieger nach Bahrain, wo wir das Flugzeug wechseln und Nepals Hauptstadt – Kathmandu anfliegen werden. Bei unserer Ankunft in Kathmandu haben wir seit 2 Tagen nicht geschlafen. Wir verlängerten diese Periode auf 3 Tage, indem wir uns zunächst in das Verkehrsgetümmel der Hauptstadt begaben. Unser Ziel war ein Straßenfestival im Dorf Sidhhipur.
    Nachdem wir uns den wohlverdienten Schlaf geholt haben, ging es nächsten Morgen zu einem Freund, dessen Handwerk das Gießen buddhistischer Statuen ist. Diese Art von Handwerk ist in Nepal ein überwiegendes Geschäft neben dem Tourismus. So besuchten wir den Onkel unseres Freundes Prakash, der uns die Herstellung der weitverbreiteten tibetischen Gebetsmühlen zeigte.
    Am Abend versammelten sich alle, um sowohl unsere Ankunft als auch unseren Abschied zu feiern. Denn bereits nächsten Tag sollten wir Kathmandu verlassen, um uns auf den Weg in die Berge des Himalaya zu begeben.



    EPISODE 2

    Nach 2 Stunden Schlaf, brachte uns ein Taxi zum Busbahnhof. Die Plätze waren bereits reserviert und wir stiegen in den vollbesetzten Bus, der uns in 10 Stunden nach Arughat bringen sollte. Nach einer kurzen Mittagspause, in der uns das typisch nepalesische Gericht Dhal Bhat kredenzt wurde und wir uns einiger Früchte und Snacks bereichert haben, ging es weiter auf der holprigen Straße Richtung Arughat. Zu unserer Verwunderung hielt der Bus unzählige Male. Es war der Tag, an dem das hinduistische Festival Shivaratri gefeiert wurde. Zu diesem Anlass werden Straßensperren von Kindern errichtet, die um etwas Geld bitten, bevor sie die Fahrzeuge wieder passieren lassen. Am Abend erreichten wir Arughat, wo wir die erste Nacht verbrachten.
    Nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg, um die erste Etappe des Manaslu-Treks zu bewältigen. Der Trek führt entlang des Buri Gandaki Flusses zum Fuße des 8163m hohen Mount Manaslu. Die Umrundung des achthöchsten Berges der Welt erfolgt mit der Überquerung des Larkya Pass, nördlich des Manaslu. Unser Team bestand aus unserem Guide und Freund Prakash Kaji Dangol und den beiden Trägern Mingma Tamang und Bir Bahadur Gurung. Sie sollten die unglaubliche Leistung vollbringen, unser gesamtes Gepäck und ihr eigenes über den beschwerlichen Weg auf den 5100m hohen Larkya Pass zu tragen. Wir passierten viele kleine Dörfer, in denen die Leute ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Steine werden gemahlen und Holz zugeschnitten, um Häuser zu bauen. Reiswein, auch Roksi genannt, wird in jedem Haushalt hergestellt. Die Toten werden traditionell verbrannt und die Überreste vom Fluß davongetragen. In den Schulen werden Morgenappells vollzogen, bevor der Unterricht beginnt. In Soti Khola angekommen, aßen wir zu Abend und amüsierten uns mit den Kids, die sich an den kleinen Dingen im Leben erfreuten.

    http://vimeo.com/75724476

    EPISODE 3

    Im frühen Nebel starteten wir unsere zweite Etappe, die uns in das Dorf Khola Beshi führte. Wir machten Pause, um uns zu stärken, während sich die netten Anwohner an unserem Gepäck stärkten. Terrassen werden für den Ackerbau angelegt. Kartoffeln, Reis und verschiedenes Gemüse ist Grundnahrungsmittel in ganz Nepal. In den verwinkelten Ecken des himalayischen Gesteins verstecken sich diese acht-beinigen Gefährten, die sich mit einem Trick aus ihren Höhlen locken lassen.
    Bis hier sind wir einer für Jeeps befahrbaren Straße gefolgt, die sich langsam aber sicher immer weiter in das Gebirge frisst. Ab hier wird die Straße zu einem engen Pfad, der keinen Trittfehler verzeiht. Der Weg führt ins Flußbad des Buri Gandaki. Zu dieser Jahreszeit führt er kaum Wasser, was sich während der Monsoon-Zeit drastisch ändert. In Khola Beshi erwartete uns eine Lodge, die zu unserem Erstaunen lokalen Kaffee anbietet. Ein einziger Baum sorgt für diese exotische Überraschung, die von Hand gesammelt, geröstet und gemahlen wird.

    http://vimeo.com/75912630

    EPISODE 4

    Wir setzten unseren Marsch am nächsten Tag fort, der uns über dicht bewaldete Pfade und lange Brücken nach Yaru Khola bringen sollte. Dato Pani bedeutet „heißes Wasser“ und ist gleichermaßen der Name des Dorfes, welches wir passierten. Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen, unter den heißen Quellen, eine Dusche zu nehmen. Elektronische Tanzmusik ist in dieser Gegend völlig unbekannt. Und doch flößt sie diesem Jungen die rythmischen Schwingungen direkt in die Tanzmuskulatur. In Yaru Khola angekommen, begegneten wir einem ganz besonders exotischen Einheimischen.
    Die schwarze Witwe, die das Ende nicht nur für diesen Trek bedeuten würde, wenn sie ihre kleinen Beißerchen ins menschliche Fleisch rammen würde.
    Unsere heutige Etappe führte uns in das nur eine Stunde entfernte Dorf Jagat. Weil mein linkes Bein nicht mitmachte, entschieden wir uns, heute und den morgigen Tag hier zu verbringen. Der Rest des Teams nutzte die Zeit, um die Gegend zu erkunden, während ich der Genesung meines Beins nachging, indem ich einfach nichts tat.
    Am sechsten Tag unseres Trekkings wagten wir uns an die nächste Etappe, in der Hoffnung dass mein Bein durchhalten wird. Wir verließen Jagat und steuerten das Dorf Chicho Pani an. Die längste aller Brücken, die wir bisher überquerten, führte uns nach Phillim.
    Hier trafen sich Landbesitzer zusammen, dessen Land durch einen Erdrutsch zerstört wurde. Die Regierung hat ihnen neues Land zugesichert, welches es nun zu verteilen hieß. Wir erreichten Chicho Pani, wo uns freundliche Lodgebesitzer eine Unterkunft gaben.

    http://vimeo.com/76100109

    EPISODE 5

    Nächsten Morgen verließen wir dieses wunderschöne Dorf, welches übersetzt „kaltes Wasser“ bedeutet. Unser nächstes Ziel war das Dorf Dheng. Auf dem Weg passierten wir eine Weggabelung, die zur rechten in das Tsum Valley führt.
    Über vertrauenerweckende Brücken und von Affen besetzte Pfade erreichten wir dann unser Etappenziel. Wir stiegen auf bis nach Ghap, wo wir in einer kleinen privaten Hütte zu Mittag aßen, bevor wir den langen Marsch nach Namrung fortsetzten. Der zweite Abschnitt führte uns durch mystisch bewaldetes Terrain mit engen Schluchten, die im Laufe von Jahrtausenden von den Gletscherbächen in den Fels gefressen wurden. Der Aufstieg nach Namrung erwies sich als sehr steil und glich einer endlos erscheinenden Treppe.
    Übernacht hatte der Schnee die umliegenden Hügel in einen weißen Schleier gehüllt. Keine Gute Nachricht, da dies noch mehr Schnee auf dem 5100m hohen Larkya Pass bedeutet, den wir in den nächsten Tagen überqueren wollten. Der Weg nach Lho ist verziert mit Stupas, Gebetssteinen und tibetischen Klöstern.
    Exotische Vögel, Affen und Yaks begegneten uns hier in dieser eiskalten Region.
    In Lho besuchten wir eine Ghompa, in der tibetische Mönche die Schriften Buddha’s lernten.

    http://vimeo.com/76280410

    EPISODE 6

    Die ersten Sonnenstrahlen am nächsten Morgen, tauchten das Dorf in ein traumhaftes Licht. Gebetsfahnen wehen im Wind, der die Gebete gen Himmel trägt und Mount Manaslu? – versteckt sich nach wie vor hinter Wolken, als wäre er noch nicht bereit, sein Gesicht zu zeigen.
    Bevor wir aufbrachen, stärkten wir uns in der Küche der freundlichen Lodgebesitzer. Unser nächstes Ziel war das Dorf Samagaon am Fuße des acht-höchsten Berges der Welt. Wir stiegen 500 Höhenmeter und erreichten das märchenhafte Dorf Shyala. Der schneebedeckte Pfad nach Samagaon schlängelt sich über ein breit- und flach-gelegenes Plateau. Das Dorf liegt auf ca. 3600m über dem Meeresspiegel und ist das letzte in seiner Größe auf dem Weg zum Larkya Pass. Die Anwohner des Dorfes rieten uns von einer Überquerung ab, da in diesem Jahr noch keiner den Pfad über den Pass eröffnet hatte. Wir blieben und wollten nächsten Tag entscheiden.
    Übernacht hatte es heftig geschneit und somit stand die Entscheidung fest. Schwerenherzens traten wir den Rückmarsch an, der uns zurück nach Arughat bringen sollte. In Samagaon versammelten sich Mönche zu einer buddhistischen Zeremonie, bei der sie mit den Gebetsmühlen in der Hand, tibetische Mantras singen. Auf dem Weg zurück nach Lho, wollten wir uns der Entscheidung zur Rückkehr vergewissern und testeten die Schneeverhältnisse an den Hängen der umliegenden Hügel.
    Ohne Ausrüstung und Erfahrung, gab es nur den Weg zurück.
    Nächsten Morgen zeigte sich nun auch endlich der 8163m hohe Mount Manaslu. Seine schneebedeckte Ost-Flanke glüht im Licht der aufgehenden Sonne – ein faszinierender Anblick.
    Während die tibetischen Mönche für eine Zeremonie das Kloster verließen und in das Dorf hinabstiegen, entschieden wir uns, es zu besichtigen. Dieser Ort auf einem exponierten Hügel am Rande des Dorfes ist magisch. Alles strahlt diese Ruhe aus, die uns für diesen Moment in eine Art Trance versetzt. Zurück im Dorf genossen wir die warmen Sonnenstrahlen und beobachteten die uns umgebene Welt mit ihren wunderbaren Menschen.

    http://vimeo.com/76511017

    EPISODE 7

    Nächsten Tag machten wir uns flussabwärts auf den Weg nach Arughat. In drei Tagen erreichten wir Yaru Khola, wo wir aufgrund eines Unwetters übernachteten. Die ganze Nacht regnete es heftig. Das Dach der Lodge war undicht, so waren wir gezwungen, die Betten mehrfach zu wechseln.
    Nach wiederum 3 Tagen Marsch, erreichten wir Soti Khola, von wo aus die Jeeps nach Arughat starten. Während unser Gepäck auf dem Jeep verstaut wurde, lauschten wir den Geschichten unseres Trägers Mingma, auch wenn wir kein Wort verstanden. Der Jeep füllte sich schnell. So waren am Ende zehn Leute auf der Ladefläche und fünf in der Fahrerkabine untergebracht. In Arughat angekommen, suchten wir nach einem geeigneten Hotel. Mingma ging es nächsten Morgen nicht gut. Er hatte schon seit zwei Tagen mit Magenbeschwerden zu kämpfen. Wir stiegen auf den Bus, um unser nächstes Ziel anzusteuern. Die holprige Fahrt nach Fishling auf dem Dach des Busses gab uns einen kleinen Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte. Wir wechselten den Bus und verabschiedeten uns von unseren beiden Freunden Mingma und Bir. In Fishling lauschten wir den rauschenden Fluten des Trisuli, bevor wir die Nacht in den Zelten verbrachten.

    http://vimeo.com/76733245

    EPISODE 8

    Zusammen mit einem Engländer, der sich auf einer Asien-Tour befand, stiegen wir auf den Jeep, der uns 24km flussaufwärts brachte. Nachdem die Boote prepariert wurden, ging es los.
    Zunächst glich das Rafting einer Kaffeefahrt. Wir genossen die Sonne und die Jokes unseres über-coolen Rafting-Guides Kamal. Nach dem Mittags-Picknick wurde der Fluss hektisch und es bestand keine Chance mehr, trocken davon zu kommen. Nach einem BBQ am Flussufer trocknete ich die Kamera, die während des Raftings ziemlich gelitten hat.
    Der zweite Tag unseres Rafting-Abenteuers brachte uns nach Mugling.
    Wir passierten die Seilbahn von Mongomona, die zu einem sehr beliebten Tempel führt. Von Mugling brachte uns ein Taxi zurück nach Kathmandu, wo wir in Pushpar’s Haus die Geschichten unserer Reise mit den Freunden teilten.

    http://vimeo.com/76822624

    EPISODE 9

    Am vorletzten Tag unseres Nepal-Aufenthalts fuhren wir zu einem Ort, an dem ein Festival nur ein mal in 12 Jahren zelebriert wird. Das Fulchoki-Festival in Godavari. Zu diesem Anlass pilgern viele Menschen auf den 1000m höher gelegenen Fulchoki-Hügel, um die Götter zu ehren, die das Kathmandu-Valley beschützen.
    Nach dem Abstieg zum Tempel am Fuße des Hügels, wo die Gläubigen sich des heiligen Wassers begießen, folgten die Feierlichkeiten. Der nepalesische TV-Sender „Nepalmandal Television“ ließ es sich nicht nehmen, die einzigen Ausländer zu interviewen, die an diesem Festival teilnahmen.
    Den vorletzten Abend verbrachten wir in einem Sherpa-Lokal in Kathmandu, wo wir das typisch nepalesische Getränk Tongba tranken, welches in Holzbottichen serviert wird.
    Dies waren die letzten Stunden in Kathmandu.
    Wir genossen die Zeit mit unseren nepalesischen Freunden und danken für ihre Gastfreundschaft.

    http://vimeo.com/76995321

    Ich hoffe der Reisebericht hat euch gefallen.

    Cheers!
    Zuletzt geändert von XanderRose; 04.12.2013, 11:02.
    Visual & Motion Designer
    www.xander-rose.de
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