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Ein paar Infos
Die Nordkalottruta (das ist der norwegische Name; Schwedisch heißt es Nordkalottleden; Finnisch Kalottireitti) führt insgesamt durch Norwegen, Schweden und Finnland. Ich hatte 10 Tage Zeit und wollte den Abschnitt zwischen Kilpisjärvi und Abisko laufen. Der Abschnitt startet somit in Finnland und endet in Schweden, aber der weitaus größte Teil der Strecke führt durch Norwegen. Insbesondere alle besuchten Hütten liegen in Norwegen und sind somit vom DNT.
Ich hatte großen Respekt vor der Tour. Ich hatte keine wirkliche Ahnung, wie kalt es so weit nördlich des Polarkreises werden würde, wie lange es hell ist, ob schon Schnee möglich ist und so weiter. Alles ist gut gegangen, es war eine hervorragende Wanderung, Note 1+, uneingeschränkte Empfehlung.
Die Wanderung ließ sich in drei Teile gliedern: Auf den ersten drei Etappen begegnete ich überwiegend finnischen Männergruppen, auf den mittleren drei Tagen norwegischen Frauengruppen und auf den letzten drei Tagen niemandem mehr. Wobei „begegnen“ heißt, dass abends jemand an den Hütten auftaucht. Tagsüber sieht man eigentlich auf keiner der Etappen jemanden, vielleicht 2-3 Menschen. Zumindest mehr Rentiere als Menschen.
Ich lief die 10 Tage allein, Zeitraum war Ende August bis Anfang September 2023. Ich hatte kein Zelt und keinen Schlafsack dabei, musste es also immer bis zur nächsten Hütte schaffen. Die Gesamtlänge lag bei 180 km mit rund 4000 Höhenmetern (und wieder 4000 Meter hinab).
Ich beschreibe erst meine ganz persönlichen Eindrücke der Etappen. Am Ende dann ein paar Infos und Tipps, falls jemand die Strecke in Erwägung zieht („Braucht man eine Powerbank?“ und so weiter).
Anreise
Der Flug nach Tromsö war gut, der Flughafen sehr schick und modern. Erleichtert war ich insbesondere, als mein Rucksack auf dem Gepäckband auftauchte. Ich nahm den Bus in die Stadt, stieg ab im Enter-Backpack-Hotel (zu empfehlen). Auf dem Abendspaziergang schaute ich mal beiläufig, wo denn am nächsten Morgen um 7:10 Uhr der Bus vom Busunternehmen Matkahuolto abgehen sollte.


Damit endete die entspannte Phase. Ich hatte übers Netz reserviert (55 Euro kostete die Fahrt in 2023), was zu empfehlen ist, da der Busfahrer dann weiß, dass er nach einem Fahrgast Ausschau halten sollte. Auf der Suche nach der Bushaltestelle „Prostneset bay 3“ (Bay 3 ist der Fahrgaststeig, Prostneset die Straße bzw. der Platz) musste ich feststellen, dass am Hafen großflächig ein Musikfestival aufgebaut wurde. Alle Busbahnsteige und das gesamte Areal großflächig gesperrt. Na toll. Und jetzt?
Ich fragte herum und bekam letztendlich 3 Antworten, wo der Bus am nächsten Morgen sein könnte. Erstens könnte der finnische Busfahrer einfach versuchen, bis zur alten (gesperrten) Bushaltestelle zu fahren. Das sei aber verboten und nicht möglich, sagten mir die Festival-Leiter. Zweitens könnte der Busfahrer zu der neu eingerichteten Haltestelle fahren, etwa 2 Kilometer entfernt. Das war die offizielle Version. Drittens könnte ich den Bus dort erreichen, wo er über Nacht parkte, an der Circle K Tankstelle an der Brücke. Ebenfalls 2 Kilometer entfernt.
Ich hatte also 3 Punkte, wo ich um 7:10 Uhr zeitgleich sein sollte. Zudem wurde mir geraten „sicherheitshalber“ schon um 6 Uhr dort zu sein. Die Nacht verlief entsprechend. Ich stellte mir den Wecker und machte mich um 5:30 Uhr auf den Weg durch die Stadt. Den Urlaubsstart hatte ich mir etwas entspannter vorgestellt.

Letztendlich erwischte ich den Bus an der Circle K Tankstelle. Der Busfahrer war schon vor Ort und ich durfte als erster Fahrgast ausnahmsweise dort schon einsteigen, normalerweise verboten! Er kurvte dann mit mir durch die Stadt, holperte durch die geschlossene Baustelle, machte anschließend stolz ein Foto von seinem Bus („Der Kollege sollte morgen auch so fahren“, siehe Foto oben) und es stiegen etwa 6 Personen ein, teilweise abgehetzt und im Laufschritt unterwegs, ebenso auf der Suche nach der richtigen Haltestelle. Als alle Kandidaten mit Internetbuchung da waren, fuhr er ab. Die offizielle neue Haltestelle sahen wir nie. Wer dort wartete, ging zumindest an dem Tag leer aus. An anderen Wochen im Jahr dürfte Prostneset natürlich frei und erreichbar sein.

Die Fahrt dauert von 7:10 Uhr bis 10:35 Uhr (dann finnischer Zeit, eine Stunde nach vorne, also 9:35 Uhr norwegischer Zeit). Gehalten wird unterwegs nicht (man kann zwar zusteigen, aber keine Möglichkeit für einen Kaffee). Es geht über die Grenze nach Finnland und bald dahinter ist bereits Kilpisjärvi, 100 Einwohner, ein Supermarkt, ein Camping und ein Truckstop. An letzterem hält der Bus.



Die Raststätte ist sehr empfehlenswert (Ravintola Kilpisjärven retkeilykeskus). Sie wird von drei jungen Damen geschmissen, alles ganz entspannt. Kaffee mit Nachfüllen, es gibt Frühstück, tolle Toiletten und viel Platz, um alle Sachen nochmals zu ordnen. Ich nahm erstmal ein paar Tassen Kaffee. Durchatmen, aus dem Fenster schauen auf die tief hängenden Wolken.

Die Nordkalottruta (das ist der norwegische Name; Schwedisch heißt es Nordkalottleden; Finnisch Kalottireitti) führt insgesamt durch Norwegen, Schweden und Finnland. Ich hatte 10 Tage Zeit und wollte den Abschnitt zwischen Kilpisjärvi und Abisko laufen. Der Abschnitt startet somit in Finnland und endet in Schweden, aber der weitaus größte Teil der Strecke führt durch Norwegen. Insbesondere alle besuchten Hütten liegen in Norwegen und sind somit vom DNT.
Ich hatte großen Respekt vor der Tour. Ich hatte keine wirkliche Ahnung, wie kalt es so weit nördlich des Polarkreises werden würde, wie lange es hell ist, ob schon Schnee möglich ist und so weiter. Alles ist gut gegangen, es war eine hervorragende Wanderung, Note 1+, uneingeschränkte Empfehlung.
Die Wanderung ließ sich in drei Teile gliedern: Auf den ersten drei Etappen begegnete ich überwiegend finnischen Männergruppen, auf den mittleren drei Tagen norwegischen Frauengruppen und auf den letzten drei Tagen niemandem mehr. Wobei „begegnen“ heißt, dass abends jemand an den Hütten auftaucht. Tagsüber sieht man eigentlich auf keiner der Etappen jemanden, vielleicht 2-3 Menschen. Zumindest mehr Rentiere als Menschen.
Ich lief die 10 Tage allein, Zeitraum war Ende August bis Anfang September 2023. Ich hatte kein Zelt und keinen Schlafsack dabei, musste es also immer bis zur nächsten Hütte schaffen. Die Gesamtlänge lag bei 180 km mit rund 4000 Höhenmetern (und wieder 4000 Meter hinab).
Ich beschreibe erst meine ganz persönlichen Eindrücke der Etappen. Am Ende dann ein paar Infos und Tipps, falls jemand die Strecke in Erwägung zieht („Braucht man eine Powerbank?“ und so weiter).
Anreise
Der Flug nach Tromsö war gut, der Flughafen sehr schick und modern. Erleichtert war ich insbesondere, als mein Rucksack auf dem Gepäckband auftauchte. Ich nahm den Bus in die Stadt, stieg ab im Enter-Backpack-Hotel (zu empfehlen). Auf dem Abendspaziergang schaute ich mal beiläufig, wo denn am nächsten Morgen um 7:10 Uhr der Bus vom Busunternehmen Matkahuolto abgehen sollte.
Damit endete die entspannte Phase. Ich hatte übers Netz reserviert (55 Euro kostete die Fahrt in 2023), was zu empfehlen ist, da der Busfahrer dann weiß, dass er nach einem Fahrgast Ausschau halten sollte. Auf der Suche nach der Bushaltestelle „Prostneset bay 3“ (Bay 3 ist der Fahrgaststeig, Prostneset die Straße bzw. der Platz) musste ich feststellen, dass am Hafen großflächig ein Musikfestival aufgebaut wurde. Alle Busbahnsteige und das gesamte Areal großflächig gesperrt. Na toll. Und jetzt?

Ich fragte herum und bekam letztendlich 3 Antworten, wo der Bus am nächsten Morgen sein könnte. Erstens könnte der finnische Busfahrer einfach versuchen, bis zur alten (gesperrten) Bushaltestelle zu fahren. Das sei aber verboten und nicht möglich, sagten mir die Festival-Leiter. Zweitens könnte der Busfahrer zu der neu eingerichteten Haltestelle fahren, etwa 2 Kilometer entfernt. Das war die offizielle Version. Drittens könnte ich den Bus dort erreichen, wo er über Nacht parkte, an der Circle K Tankstelle an der Brücke. Ebenfalls 2 Kilometer entfernt.
Ich hatte also 3 Punkte, wo ich um 7:10 Uhr zeitgleich sein sollte. Zudem wurde mir geraten „sicherheitshalber“ schon um 6 Uhr dort zu sein. Die Nacht verlief entsprechend. Ich stellte mir den Wecker und machte mich um 5:30 Uhr auf den Weg durch die Stadt. Den Urlaubsstart hatte ich mir etwas entspannter vorgestellt.
Letztendlich erwischte ich den Bus an der Circle K Tankstelle. Der Busfahrer war schon vor Ort und ich durfte als erster Fahrgast ausnahmsweise dort schon einsteigen, normalerweise verboten! Er kurvte dann mit mir durch die Stadt, holperte durch die geschlossene Baustelle, machte anschließend stolz ein Foto von seinem Bus („Der Kollege sollte morgen auch so fahren“, siehe Foto oben) und es stiegen etwa 6 Personen ein, teilweise abgehetzt und im Laufschritt unterwegs, ebenso auf der Suche nach der richtigen Haltestelle. Als alle Kandidaten mit Internetbuchung da waren, fuhr er ab. Die offizielle neue Haltestelle sahen wir nie. Wer dort wartete, ging zumindest an dem Tag leer aus. An anderen Wochen im Jahr dürfte Prostneset natürlich frei und erreichbar sein.
Die Fahrt dauert von 7:10 Uhr bis 10:35 Uhr (dann finnischer Zeit, eine Stunde nach vorne, also 9:35 Uhr norwegischer Zeit). Gehalten wird unterwegs nicht (man kann zwar zusteigen, aber keine Möglichkeit für einen Kaffee). Es geht über die Grenze nach Finnland und bald dahinter ist bereits Kilpisjärvi, 100 Einwohner, ein Supermarkt, ein Camping und ein Truckstop. An letzterem hält der Bus.
Die Raststätte ist sehr empfehlenswert (Ravintola Kilpisjärven retkeilykeskus). Sie wird von drei jungen Damen geschmissen, alles ganz entspannt. Kaffee mit Nachfüllen, es gibt Frühstück, tolle Toiletten und viel Platz, um alle Sachen nochmals zu ordnen. Ich nahm erstmal ein paar Tassen Kaffee. Durchatmen, aus dem Fenster schauen auf die tief hängenden Wolken.
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