Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Land: Schottland
Reisezeit: 28.04. - 10.05.2009
Region/Kontinent: Nordeuropa
Teil 1
Hier ist dann nun endlich der lange ersehnte Reisebericht der ersten großen Forumstour "Das Forum geht den West Highland Way".
Dieser Reisebericht wurde aus einzelnen Berichten von einigen Mitwanderern erstellt. Um den Überblick in diesem Gesamtwerk zu behalten, gibt es für jeden Tag ein Kapitel, gefolgt von dem Namen des Verfasser und seinem Bericht.
Einleitung
ranunkelruebe:
"Ihr wart mit 18 Leuten 11 Tage im Regen wandern? Wie kommt man denn auf so eine bescheuerte Idee?"
Diese Frage, von guten Freunden gestellt, möchte ich hier beantworten
Also, das war so:
Schuld an Allem ist der Werner ähh, Rainer aus Dortmund oder anderswo her, der über seine Kintyreway-Wanderung 2008 einen so schönen Reisebericht in's Forum geschrieben hat. In ebenjenem Thread entwickelte sich dann die Idee, doch eine WHW-Forumstour zu veranstalten. OliverR eröffnete einen neuen Thread, schnell meldeten potentielle Mitwanderer ihr Interesse an und es entspann sich eine rege Diskussion über Etappenlänge, Dauer, Zeitraum und Modalitäten. Es wurden Flugpläne gecheckt und Busfahrpläne studiert und in Posting 142 machte Rainer dann Nägel mit Köpfen und stellte eine Grundplanung auf. Nach einer einwöchigen Einspruchsfrist galt diese als allgemein akzeptiert und die Ersten meldeten sich verbindlich an... und dann die Nächsten, und noch ein paar dazu. Wir waren vier, dann sechs, dann eine Fußballmannschaft (erst ohne, dann mit Auswechselspieler), die wilde Dreizehn, die furchtlose Vierzehn, dann meldeten noch ein paar nicht im Forum angemeldete Freunde von Mitwanderen ihre Teilnahme an, und schwuppdiwupp waren wir 18!
Es folgte die Klärung von Kleinigkeiten, das Organisieren der gemeinsamen An- und Abreise, es bildeten sich Fahrgemeinschaften und wir buchten alle unsere Flüge – die dann prompt am 28. Januar storniert wurden. Großes Hin und Her, Krisenrat und Geschimpfe auf Ryanair, dann hatten wir alle neue Flüge; fliegen wir halt nach Edinburgh statt Glasgow, macht ja nichts. Anfang Februar dann der nächste Schreck – eine erneute Flugumbuchung wird notwendig, Ryanair ist jetzt bei allen untendurch. Wir fliegen einen Tag früher und schlafen die erste Nacht im Hostel in Edinburgh, so soll es sein.
Dann die Packlistendiskussionen, Trainingspläne werden veröffentlicht, es gibt einen harten Kampf um die Position des Schlusslichts und am 23. Februar teilt OliverR, der 'Vater' des Threads mit, dass er leider nicht teilnehmen kann
Nochmehr Packlisten, am 18. April ein kleines Vortreffen bei Rainer im Garten... und dann treffen sich die ersten auch schon am Flughafen!

Unsere Gruppe am Startpunkt des WHW
Im Anschluss möchte ich euch die tapferen Mitwanderer vorstellen, in der Reihenfolge ihrer Anmeldung:

Jens (Stompy)

Rana (ranunkelruebe)

Anja (Anja2)

Hans

Rainer (Rainer Duesmann)

Berni (berni71)

Mathias (masc)

Thomas (dooley242)

Daniel (Mr.Sunrise)

Dirk (Komtur)

Stefan (Stefan FF)

Susi

Harry (samsons_fox)

Dominik (schluetti)

Sebastian (Beckerbursche-On-The-Run)

Micha (Michabbb)

Hinnerk

Christian (Dragamor)
Mr.Sunrise:
Es ist ein Tag im November und ich sitze im Zug nach Köln, wir treffen uns heute mal wieder zu unserem Kölner Stammtisch. Bis heute habe ich mir noch keinerlei Gedanken wegen meinem Urlaub für das kommende Jahr gemacht,
doch das wird sich heute Abend ändern - auch wenn ich jetzt noch nichts von meinem Glück ahne. Irgendwo im Forum ist eine gemeinsame Tour über den WHW ins Gespräch gekommen, leise, still und heimlich und von mir vollkommen unbemerkt. Abends fällt das Gespräch auch auf eben jenen Thread und so kommt es wie es kommen muss - Anja und Hans
schaffen es innerhalb kürzester Zeit mein Interesse für Schottland zu wecken. Keine 24 Stunden später habe ich mich durch den Planungsthread im Forum gelesen und in meinem elektronischen Briefkasten findet sich eine Buchungsbestätigung von Ryanair.
Weit ist es noch bis es losgeht, ein langer Winter liegt noch vor mir. Ich ahne auch noch nichts von dem Chaos, welches mich mit Ryanair durch Flugstreichungen Anfang des Jahre noch erwartet. Aber sämtliche Klippen auf dem Weg nach Schottland werden geschickt umsegelt und so stehe ich jetzt, gefühlt sind seit der Buchung keine zwei Tage vergangen, vor meinem großen Rucksack und überlege, was ich alles einpacken soll.
Anja2:
Inspiriert durch unzählige Romane und Filme stand Schottland schon vor c.a.5 Jahren auf meinem Reisewunschplan!
Wenn man aber Familie, einen Kleinzoo, einen Garten und einen Achtstundenjob hat, ist das mit der Umsetzung keine ganz einfache Sache. Abgesehen davon, sind wir noch nie eine Tour länger als drei Tage gelaufen und ich leide unter schlechter Kondition. Das musste sich ändern, der Weg ist das Ziel, ich muss mit!
Den Hans musste ich nicht lange überzeugen, er war Feuer und Flamme.Trotz einiger Zweifel im Bezug auf die Gruppengröße und dem vorher diskutierten Gruppenzwang, sowie mehrfaches Umbuchen aller Flüge durch Ryanair, freuten wir uns riesig auf dieses Abenteuer!
Schneller als gedacht, war es dann soweit.
Stompy:
Wir schreiben das Jahr 2008, Monat Ende Oktober.
Ich bin in diesem Monat 33 geworden und mein Umbau am Haus läuft seit ca. 2 Jahren schleppend voran.
So langsam kann ich keinen Beton, Mauersteine, Putz und Pflastersteine mehr sehen. Ich brauch mal ne Pause, aber dafür, muss ich mal ne Woche von Zuhause und dem Haus weg.
In meinem engerem Bekanntenkreis wird wie wild geheiratet und fleißig am Nachwuchs gearbeitet...
Hmm, ab nächstes Jahr wird sich vieles ändern, denke ich mir, wenn fast alle dann verheiratet sind und die ersten Kinder geworfen werden, ob der Freundeskreis, so wie früher bleiben wird?
Moment komme ich in meine Wechseljahre/Midlifecrisis oder was?!?
Ich brauche Urlaub, denke ich mir.
Schließlich habe ich seit über 10 Jahren keinen "echten" Urlaub mehr gemacht, von 5x Snowboardurlaub (die zum Teil in diversen Beinbrüchen und Bänderrissen endeten) mit den Kumpels mal abgesehen für ne Woche.
Aber was soll ich machen?
Hotel und am Strand liegen, ist nix für mich, da kann ich auch Zuhause im Garten sitzen.
Mal überlegen, was hatte ich den früher gerne gemacht?
Ach ja, früher warst Du jedes Jahr als Pfadileiter mit den Kiddies, Rucksack, Kocher und Zelt unterwegs.
Das ist es! Mal wieder den Rucksack raus kramen und mit Zelt und Kocher, wie früher, unterwegs sein.
Flugs wurde die Alte Ausrüstung gescheckt und festgestellt, das viele Dinge weg waren (durch verleihen und nicht zurückgegeben) bzw. ich leider gute 25-30 kg zugelegt hatte und die blöde Hose/Jacke einfach nicht mehr zugehen wollte. (nicht mal annähernd... ...war schon froh, wenn sie überhaupt über´n Arsch herüber ging... ...bin Ich Fett geworden...)
Schnell ne Liste gemacht, mit Dingen die ich noch an neuer Ausrüstung brauche und dann kam die Überlegung wohin.
Da ich Wärme nicht ab kann, musste es was im Norden sein.
Mein Finger wanderte über die Landkarte:
Irland, England, Norwegen, Finnland, Schweden da warst Du schon überall mal oder öfters.
Mal sehen. aha Schottland warst Du noch nicht!
Also nach Schottland.
Ich brauche Infos zu Schottland... ...mal googeln... ...und lande bei Outdoorseiten.net und stoße nach einigen Tagen lesen auf einen Thread... ..."Das Forum geht den WHW"...
Bingo! Das ist es.
- Vorbereitung
Ich gebe Unsummen an Geld bei Globi und Co. aus und bringe meine Ausrüstung auf aktuellerem Stand.
Wobei, jetzt kann ich die vielen Frauen, beim Schuhekaufen verstehen... ...es gibt so viele tolle Outdoorsachen, die man eigentlich nicht braucht, aber sie unbedingt haben muss...
(Von dem Geld hätte eine 5-köpfige Familie wahrscheinlich 3 Wochen All Inclusive im 5 Sternehotel auf Teneriffa gemacht - Und ich will 154km und noch mehr, freiwillig, im Regen wandern und im Zelt pennen?!?).
Teste diverse Zelte, Kocher und Co. und brate Abends im Wohnzimmer auf dem Gaskocher Spiegeleier, Pfannekuchen und Nudelgerichte...
Freue mich wie ein kleiner Junge und könnte im Kreis grinsen... ...das macht jetzt schon wieder Spaß...
(Mein Wohn- und Schlafzimmer, sind nur noch auf "Trampelfaden zu begehen, weil überall die neuen Outdoor(spiel)sachen verstreut liegen.)
Packlisten werden erstellt und mit der Küchenwaage alle Gegenstände gewogen.
Alle Dinge werden nochmals getestet, gereinigt und dann in den Rucksack gepackt.
Eigentlich wollte ich vor der Tour noch ordentlich den Crosstrainer entstauben, aber irgendwie hatte meine Couch einen höheren Anziehungswert....
...Scheiß drauf! Früher hattest Du auch 30kg im Rucksack und das ging... ...Böser Fehlgedanke...
Ergo geht´s ohne Fitnessvorbereitung dann am Dienstag los."
Samsons_fox:
WHW....eine unendliche Geschichte.....
Da ich schon immer davon geträumt hatte eine längere Trekkingtour zu machen, begann ich 2007 ernsthaft über dieses Vorhaben nachzudenken und mich in den bekannten Outdoorforen nach Tourbeschreibungen und Erlebnisberichten umzusehen. Es sollte nach Schottland gehen, dass ich nur von den schönen Bildern, dem saftigen Grün der Wiesen, den romantischen Lochs und den schönen alten Herrenhäusern aus Bildern und Filmen kannte.
Irgendwann 2007 stolperte ich dann über eine Tourbeschreibung von Rainer Dusemann aus Dortmund der auf seine lockere und nette Art seine Tour auf dem West Highland Way in Planung und Ausführung beschrieb.......
Ja genau so muss das auch bei mir sein dachte ich und nahm auch sofort mit dem netten Rainer aus Dortmund Verbindung auf.
Nach seinem ersten Reisebericht begannen meine ersten Planungen ,Listen wurden geschrieben und Wegstrecken skizziert. Die Tragweite dessen was ich da zu Planen begann war mir aber damals noch nicht bewusst.
Da eine Reise 2008 nicht möglich war plante ich diese für 2009. Ja im Juli will ich dahin, denn da ist das Wetter einigermaßen gut.
Schnell und euphorisch einen Post ins Forum um mit all den anderen meine Vorfreude zu teilen.
Dann ging es mit den Postings los..
„Bist Du dir hinsichtlich des gewählten Zeitraumes sicher? Im Juli dürften die Midgets sich sehr auf dein Blut freuen.
„Rainer hat Recht, fahre lieber im Mai oder im September. Ich war letztes Jahr Anfang September und hatte an einem Campingplatz einen kleinen Schwarm Midges. Das war die Hölle! Sonst wurde ich zum Glück verschont“
Ich beherzigte den Rat und überlegte nun ernsthaft Alternativen. Daraufhin wurde ich von Werner auf die Forumstour hingewiesen, damit ich dieser Hölle entgehen könnte. Nach langem hin und her konnte ich doch den neuen Termin fixieren und ich begann zu planen und Ausrüstung zukaufen die benötigt wurde. Die Vorfreude steigerte sich ins Unermessliche und ich hatte Freude an jeder Minute die ich mich mit meinem Projekt zubrachte.
Rainer Duesmann:
Nun gehts also Morgen los. Ich bin ganz schön aufgeregt. Bisher bin ich immer alleine auf Trekkingtour gegangen, habe höchstens mal eine kurze Zeit mit Zufallsbekanntschaften den Weg geteilt. Einige der Teilnehmer kenne ich aus dem Forum durch ihre Beiträge, andere sogar persönlich durch unser Treffen bei mir in Münster. Es scheint als wenn alle echt schwer in Ordnung sind. Aber wer weiß schon wie es auf Tour aussieht wenn wir in Stress durch die Anstrengung geraten? Nun, schauen wir mal. Heute am letzten Tag vor der Abreise gehe ich nochmal die Ausrüstung durch. Im Prinzip ist alles gleich wie bei meinen ersten beiden Touren zum WHW 2007 und 2008. Damals absolvierte ich den gesamten Weg in zwei Teilen. Wegens Forum und weil ich den Weg gerne einmal am Stück absolvieren möchte nun also ein zweites Mal WHW. Hoffentlich ist das Wetter wieder so prima wie die letzten Jahre. Mein Rucksack wiegt mit 2 Liter Wasser, Tütenfutter und Essen für 10 Tage nun endgültig gut 20kg. Da ich mich recht fit fühle sollte das Gewicht kein Problem sein. Seit Januar habe ich eisern an meinem Joggingplan festgehalten und dreimal die Woche eine Runde zwischen sechs und zehn Kilometer gedreht. Die anderen sind wahrscheinlich alle recht fit und ich will ja nun nicht ewig hinterherrennen müssen. Leider hats mit dem gewünschten Gewichtsreduzieren durch meine Gefräßigkeit nicht geklappt und die Waage zeigt stolze 101,5kg an. Was solls. Mit dem Gewicht bin ich die letzten Jahre ja auch los gezogen.
Komtur:
Wie es anfing:
In einem Thread über den WHW haben Oliver und ich ein klein wenig rumgealbert und über eine gemeinsame Tour nach Schottland geschrieben. In Folge dessen kam dann mein nicht ganz ernst gemeinter Kommentar: Dann mach doch einen neuen Thread auf "Das Forum geht den WHW"
... und was macht Oliver? .... genau .... nach 10 Minuten gab es bereits einen neuen Thread "Das Forum geht den WHW" ... Hey Oliver, machst Du immer was man Dir sagt?
Tatsächlich gab es dann innerhalb weniger Minuten die ersten Anmeldungen tapferer Mitstreiter.
Montag, der 27.04.2009
Samsons_fox:
so, und jetzt geht’s los. Mein Cousin brachte mich noch zum Flughafen und um 07 55 Ortszeit hob dann der British Airways Flug von Wien Schwechat Richtung Großbritannien ab. Einmal in Heathrow umgestiegen und um 13 45 landete ich in Glasgow International.
Ich brauchte eine Weile um mit dem äußerst strengen Schottischen Akzent zurecht zu kommen. Es war aber nicht notwendig nach dem Weg zu fragen, den mit dem großen Rucksack war jedem sofort klar wohin ich wollte.
„Ahh you´ll go the WestHighland Way” und “…wellcome to scotland and enjoy it”..sagte man mir immer wieder. Ich war ganz entzückt von der netten und freundlichen Art der Schotten. Mit dem Bus ging es dann zur Queens Street Station, und dann weiter mit dem Vorortzug nach „Mulgai“ wie Milgavnie von den Einheimischen genannt wird. Dort angekommen traf ich dann das erste Mal auf „Alan“, einen Kanadier dem ich immer wider auf dem Weg begegnen sollte, und mit dem ich einige sehr interessante Gespräche führen durfte. Danach steuerte ich mein B&B an, von dem ich nun 2 Tage die Gegend erkunden wollte. Laurel Bank B&B sei an dieser Stelle als besonders freundliches B&B empfohlen.
Ich hatte kaum ausgepackt, besuchte mich schon der erste Bekannte aus dem Forum, der aber schon am nächsten Tag mit seiner Tour beginnen wollte.
Mit VBender (Christian) spreche ich im Cross Keys am Abends noch über unsere Pläne, die fast identisch waren, bis wir uns dann händeschüttelnd trennten. Leider sollte ich dem sehr netten Kerl nicht mehr auf dem Weg begegnen.
Dienstag, der 28.04.2009
Mr.Sunrise:
Der Rucksack ist gepackt, zumindest die Ausrüstung und jetzt stehe ich zusammen mit Hinnerk vor unseren Einkäufen und überlege, wie wir das alles noch verstauen sollen. Das kommt also dabei rum, wenn man ohne einen wirklichen Plan in die Metro fährt und Proviant für die Tour einkauft. Diverse Kartons an Riegeln - welche mir in den nächsten Tagen einen neuen Namen einbringen werden - verschwinden in unserem Handgepäck.
Nach einigem wilden hin und her ist es geschafft, unsere Rucksäcke bleiben unter der magischen 15Kg Grenze und auch das Handgepäck bleibt im akzeptablen Rahmen. Dann geht es endlich los - wir lassen uns nach Weeze zum Flughafen bringen.
Dort angekommen gibt es erst mal eine große Begrüßung - schließlich sind wir schon 12 "Weezianer"! Jetzt müssen wir also nur noch zwei Stunden abwarten und dann startet endlich der Flieger in Richtung Schottland - ein
leichtes kribbeln macht sich in mir breit.
Bereits jetzt fange ich mit den Versuchen zur Gewichtsreduzierung an und
stelle eine Frage in den Raum, die in den nächste Tagen nur zu oft von mir zu hören sein wird - "Darf ich jemandem ein Mr.Tom anbieten?"
Dann ist es endlich soweit - wir haben den "Check-in" hinter uns gebracht uns sitzen im Flieger. In Edinburgh geht es dann als erstes zum Geldautomat und anschließend mit dem Bus in die Stadt. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichen wir das Hostel und ich freue mich, endlich ins Bett zu kommen. Ausgerüstet mit einem Sortiment Ohropax verbringe ich eine etwas zu kurze Nacht in der Donau! Ja Genau - richtig gelesen - unsere Betten sind alle nach Flüssen benannt.
Anja2:
Nachdem Thomas bei uns eingetroffen ist, fuhren wir gemeinsam mit einem leicht, mulmigen Gefühl im Bauch zum Flughafen. Als wir in Weeze ankamen waren schon einige der Mitwanderer da und es war von Anfang an so, als würden wir uns schon relativ gut kennen, einfach schön! Es war auch schön das zwei weitere Mitwanderinnen dabei waren, Rana die ich schon vom Stammtisch her kannte und Ihre Freundin Susi, die immer lächelt auch wenn es noch so weh tut.
Die beiden sind prima und ich bin froh nicht die einzige weibliche Besetzung zu sein.
Nach einem ruhigen Flug wurde noch schnell der Geldautomat am Flughafen EDI von den ODS'lern geplündert, weiter ging es mit dem Bus nach Edingburgh und dann zu Fuß ins Hostel. Es war schon c.a. 00:30 Uhr und im Dorm schliefen schon etliche Leute, so wurden die Betten leise im Dunklen bezogen. Es dauerte dann noch eine ganze Weile bis ich endlich einschlafen konnte, da klingelten auch schon zwei Handywecker, jetzt war an Schlaf nicht mehr zu denken, so war die erste Nacht sehr kurz.

Stompy:
Als ich um 6:30 Uhr von meiner Nachtschicht nach Hause fahre denke ich: "Scheiße, heute Abend geht´s los. War das wirklich so eine gute Idee? Du bist vollkommen untrainiert, hast viel zu viel Gepäck und Lebensmittel eingepackt und, ach egal. Gleich geh ich pennen und dann geht´s los.
Um 18:10 Uhr fahre ich los Richtung Weeze zum Bunker, wo ich mein Auto parken werde und lande natürlich direkt in einem 4km langen Stau. Na super, geht ja schon gut los, denke ich mir. Ich komme trotzdem pünktlich um 20:30 Uhr am Bunker an und werde von einem Shuttlefahrer zum Flughafen gebracht.
Kurz vor 21 Uhr erreichen wir den Flughafen, bin mal gespannt, wer schon da ist und was für einen Eindruck die Leute machen, die auf dem Vortreffen nicht konnten.
Nach und nach trudeln alle ein. Macht nen guten Eindruck die Runde. Schnell mal ausloten, ob ich der einzige Raucher bin - Gott sei dank hab ich zwei Mitstreiter...
Nach dem CheckIn und dem bezahlen von 2kg Übergepäck geht es nach kurzem warten in den Flieger und ab Richtung Edinburgh. Wir fahren, nachdem wir alle unser Gepäck in Empfang nehmen konnten, mit dem Bus in die Stadt und laufen durch die Straßen in Richtung von unserem Dorm. Schon jetzt merke ich, das 27kg Gepäck ohne Wasser, für die nächsten Tage nichts gutes verheißen werden.
Am Dorm angekommen geht es nach der Anmeldung und Bezahlung auf´s Zimmer.
Puh, stinkt wie im Pumakäfig und ist heiß wie in einer Sauna.
Rainer bewahrt meinen Rucksack rechtzeitig davor, von der glühenden Heizung eingeschmolzen zu werden.
Schnell wurde sich bettfertig gemacht und dann ging´s ab die Falle.
Erkenntnis des Tages:
Ein Zelt für sich alleine kann etwas sehr schönes sein.
Samsons_fox:
Frühmorgens, brach ich dann nach meinem ersten schottischen Frühstück wieder mit der Lokalbahn nach Glasgow auf.
Ich war ganz entzückt vom Leben auf der Straße und den alten Gebäuden. Gemütlich lasse ich das Leben an mir vorüber ziehen und besichtige einige der Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie den Dombezirk St. Mungos. Schwer beeindruckt und sichtlich Müde fahre ich abends wieder nach Mulgai, um in einem Pub noch angenehm den Tag zu beschließen.
Rainer Duesmann:
Jetzt gehts los!
Noch einmal die Abschiedsrunde bei meinen Eltern vorbei gemacht und schon sitze ich im Wagen und bin auf dem Weg zu Dirk.
Rein mit seinen Klamotten (Meine Fresse ist sein Rucksack groß und schwer
) und weiter gehts. Begeistert von der Vorfreude plappern wir beide munter vor uns hin. Gemeinsam schaffen wir es sogar die Zielrichtung Flughafen Weeze einzuhalten. Allerdings erst nachdem wir merken das der Flughafen Weeze nicht bedeutet zum Flughafen Düsseldorf zu fahren (Guten Morgen Dirk
) und das Weeze nicht in Dortmund liegt (wie ich dem Navi eingegeben hatte
)! Na das kann ja heiter werden! 
Nach erfolgreicher Ansteuerung des Zieles gibts ein großes Hallo in der Abflughalle. Alle "Weeze-Flieger" sind schon da. Großes Händeschütteln reihum. Die Chemie stimmt und trotz anfänglicher Zurückhaltung machen erste Witze die Runde. Sieht ja alles ganz professionell aus bei den Leuten.
Neugierig halte ich Ausschau nach den Mädels. Nachdem ich ja nun bei den Jungs wohl eher einer der letzten sein werde was die körperliche Fitness angeht, bin ich gespannt ob ich auch in der Gesamtwertung die rote Laterne halten darf.
Anja ist mit ihrem Mann Hans dabei. Man merkt sofort das die beiden mit beiden Beinen fest im Leben stehn. Der Typ Mensch bei dem man nach wenigen Minuten schon weiß das auch das sprichwörtliche "Pferdestehlen" kein Problem sein dürfte.
Offen und freundlich schauen die hübschen Augen aus Anjas Gesicht einen an und signalisieren einem die Vorfreude auf die Tour. Auch körperlich macht die Anja einen robusten Eindruck. Da braucht man sich wohl keine Gedanken über mangelnde Fitness machen, die packt das sicher.
So, und wo sind die anderen Mädels? Da soll doch noch diese Rana mit einer Freundin kommen. Hm, wohl noch nicht da. Doch, Moment, da regt sich was. Ja haben denn die beiden Rucksäcke da vorn Beine?? Nein, da ist auch noch wer hinter! Tatsächlich. Und schon stehen Sie vor mir und grinsen mir offen ins Gesicht. Was ich vom weiten für Hobbits gehalten hätte entpuppt sich als zwei hübsche junge Frauen namens Rana und Susi. Die Körpergröße der beiden bemisst sich vielleicht nur auf ca. 150cm, aber die Geschmeidigkeit mit der beide ihre Rucksäcke händeln lässt auf geschätzte 50kg Energie und Fitness schließen. Hoffentlich sind die beiden so frech wie sie gerade ausschauen, dann bekommen wir eine Menge Spaß und es darf viel gelacht werden.
Na prima, denke ich. Bei der Gesamtgruppe werde ich mich wohl leistungstechnisch ganz hinten anstellen. Juckt mich allerdings auch wenig. Ist schließlich Urlaub und keine Flucht wo der letzte vom Hund gebissen wird.
Nach kurzem Flug haben wir Edinburgh erreicht und düsen per Flughafenbus in die City. Das kleine Hostel in dem die Rana uns eingebucht hat entpuppt sich als verwinkelter niedlicher Kasten. Prima das ich nicht allein unterwegs bin. Ich rechne fest damit mich eines Tages in so einem Wohnlabyrinth zu verlaufen und im Keller zu verhungern weil ich nicht wieder herausfinde! Der Tag ist aber noch nicht gekommen da ich einfach den anderen hinterher trotte. Ziel ist ein kleiner Schlafsaal mit ca. 10 Betten. Das Aroma der Luft ist durch die vielen Schläfer, nun ja, sagen wir mal grenzwertig (Zitat Jens:"Alter Falter! Das stinkt ja hier wie im Pumakäfig!"). Ich stelle als erstes die kochend heiße Heizung ab. Da ich in einem der selten Anfälle von Genialität meine Schlafklamotten griffbereit gepackt habe bin ich danach schnell bettfertig und verschwinde in meiner Koje. Schnell noch die nagelneuen Ohropax eingebaut (noch schmecken sie lecker...), ein kurzes Stoßgebet an den Herrn sich um die (bisher erfolglose) Trainersuche des glorreichen FC Schalke 04 doch mal persönlich zu kümmern und ich döse weg.
Mittwoch, der 29.04.2009
Mr.Sunrise:
Nach einer nicht gerade langen Nacht heißt es schon wieder raus aus den Federn. Nach einem ganz passablen Frühstück heißt es erst mal Rucksack umpacken. Unmengen von Mr.Tom und Corny füllen sämtliche Lücken meines Rucksacks aus, ich glaube alleine von den Riegeln die ich dabei habe kann
ich die ganze Tour überleben ohne auch nur einmal ein Hungergefühl zu haben. Nach dem packen machen wir uns auf die Suche nach einem Laden, der Gaskartuschen führt, aber leider sind wir damit wenig erfolgreich. Dann muss das halt warten bis wir in Glasgow sind. An der Bus Station brauche ich aber erst mal die Bustickets - ich weiß immer noch nicht warum, aber ich konnte die Tickets leider nicht online buchen. Egal, wozu gibt es denn noch den guten alten Schalter?
Die Busfahrt will ich eigentlich nutzen, um den fehlenden Schlaf noch etwas nachzuholen, aber der Bus ist derartig überheizt, dass an erholsamen Schlaf nicht zu denken ist und so steige ich 90 Minuten später leicht zerknautscht aus dem Bus aus. Hier bekommen wir beim Tiso auch die gesuchten Gaskartuschen und sind damit dann bestens gerüstet, um den für heute angedachten Prolog zu laufen. Dazu müssen wir erst mal ein Stück mit der U-Bahn fahren und die ist alles andere als für große Leute mit noch größeren Rucksäcken ausgelegt.
Nach ein paar Stationen erreichen wir die Kelvinbridge, den Startpunkt für heute. Jetzt ist der Moment gekommen, mein 27kg schwerer Rucksack will geschultert und in Richtung Norden getragen werden - ich bin ja mal gespannt was das gibt. Die Strecke ist von der Landschaft noch nicht das großartige, was ich mir vom WHW verspreche - aber was erwarte ich, wir sind hier immer noch mitten in der Stadt und laufen erst langsam durch die Vororte in die Schönheit der schottischen Natur.
Aber zumindest ist die heutige Etappe gut, um sich ein wenig warm zu laufen und sich an den Rucksack zu gewöhnen. Den gesamten Weg laufen wir in einer Gruppe und am Ende des Tages kann man schon sagen - da passt einfach alles.
Im Laufe des Tages wir dann auch die Forderung laut, dass mein Name in Mr.Tom geändert werden soll - aber wieso nur? Ich habe doch nur sehr selten besagte Riegel angeboten!
Am späten Nachmittag erreichen wir den Obelisken in Milngavie - hier also treffen wir morgen früh den Rest der Gruppe und starten eigentlichen Weg. Etwa 3 Kilometer später stehen wir an der Campsite, endlich, meine Füße sind sehr glücklich darüber. Nachdem wir die Zelte aufgeschlagen haben werden erst mal die schweren Schuhe durch bequeme Latschen ersetzt.
Zur Feier des Tages haben Hinnerk und ich im Ort Grillfleisch besorgt und wollen jetzt den eingepackten Grill einweihen - 2 kg Stahlplatten für die Feuerschale wollen ja nicht umsonst dabei gewesen sein.
Doch zu unserem Entsetzen müssen wir feststellen, das die mühevoll hierher getragenen Briketts nicht gescheit funktionieren und so wird aus dem Grillen leider nur ein braten im Trangia und der Sack mit den Briketts landet in der Tonne.
Anja2:
Die Vorfreude war so groß, wir konnten es kaum erwarten los zulaufen, es wurde noch schnell im Hostel gefrühstückt und dann ging es mit dem Bus weiter nach Glasgow, nachdem wir dort einen Outdoorladen stürmten um uns mit Gas einzudecken, fuhren wir mit der U-Bahn nach Kelvinbridge zu unserem Prologstartpunkt.

Start
Der Weg führte überwiegend durch einen Park, das Wetter war prima und wir voller Tatendrang, Daniel zauberte in gewissen Abständen, auf unerklärliche Weise, Berge von Mr. Tom - Riegeln herbei und ich konnte zusehen wie er Aufgrund des schwindenden Volumens aus seinen Taschen peu a´peu immer schlanker wurde.

Als wir abends am Obelisken in Milngavie ankamen, taten mir die Füsse weh, es beschlich mich die Angst, dass unser Bekanntenkreis, "der dieses Vorhaben ausnahmslos, mitleidig belächelte" doch hoffentlich kein Recht behält.
Zu unserer Überraschung waren wir nicht die Ersten dort, wir wurden von Harald herzlich begrüßt, er war schon einen Tag vorher angereist.
"Hallo ich bin der Harry aus Austria" dieser Satz hat uns noch so manches Mal zum schmunzeln gebracht!
Zu diesem Zeitpunkt war ich zwar glücklich aber sehr müde. Nach weiteren drei Kilometern, haben wir endlich unser erstes Ziel erreicht.
Unsere "Reihenhaussiedlung" war schnell aufgebaut und die Campside hatte wunderbare Duschen. Leider wurde es an diesem Abend so windig das wir nicht mehr lange zusammen sitzen konnten, also wurden die ersten Asianudeln im Zelt gekocht. Hans und ich sprachen noch kurz über unsere Eindrücke und dann sind wir zufrieden eingeschlafen.


Stompy:
Die Nacht war viel zu kurz und geschlafen habe ich auch nicht wirklich gut. Nach dem Waschen und Zähneputzen ging´s runter und erst einmal Frühstücken.
Danach haben wir noch kurz eine Runde durch die Stadt gedreht, auf der Suche nach Gaskartuschen, die leider nicht von Erfolg gekrönt war.
Also ging´s ab zur Busstation und ab nach Glasgow. Dort wurden die erforderlichen Gaskartuschen besorgt und per U-Bahn ging´s zum Startpunkt der Prologsetappe.
Nach 13 km erreichten wir den Startpunkt vom WHW. Meine Füße waren kurz davor zu explodieren. 29kg Gepäck mit Wasser, sind definitiv zu viel. Aber leider ging es nun noch 3km bis zu unserem ersten Zeltplatz. Ich war froh als ich da war und aus den Wanderschuhen rauskam.
Fix wurde das Zelt aufgebaut und Essen und Kaffe gekocht.
Anschließen noch etwas mit den anderen gequatscht und nach der Abendhygiene ging´s ab in den Schlafsack.
Zum Einschlafen habe ich dann noch ein, zwei Folgen "Geisterjäger John Sinclair oder die Drei ??? gehört.
Erkenntnis des Tages:
Ich bin keine 20 mehr.
Samsons_fox:
Diesen Tag verbringe ich mit einer letzten Besichtigungstour in Glasgow und den letzten Vorbereitungen für die Tour. Schnell noch einige Kleinigkeiten wie Gas und „Happa Happa“ (so nennt Rainer Dusemann sein Essen) eingekauft. Noch gemütlich ein Pint getrunken und n einen letzten Gang zum Monoliten, wo ich dann durch Zufall meine Wanderkollegen aus dem Forum treffen sollte. Ich war angenehm überrascht über die bunt gemischte, sehr sympathische Gruppe.
Rainer Duesmann:
Da zwei unserer geliebten Mitwanderer es nicht lassen konnten ihre Handywecker um 5 Uhr Morgens zu testen, ist die Nacht recht kurz. Nach frugalem Frühstück besteigen fast alle (Christian will noch ein wenig Edinburgh gucken) den Bus nach Glasgow. Dort überfallen wir den Tiso Outdoorsportladen in der Fußgängerzone und decken uns mit Gaskartuschen ein.
"... noch könnte ich dahinten in den Bus springen und abhauen..."

Rana verliebt sich in einige wasserdichte Packbeutel die sie allerdings nicht kauft. (Dies wird sich im Nachhinein als entscheidender Fehler herausstellen...
). Nach einer lustigen U-Bahnfahrt in der wahrscheinlich kleinsten U-Bahn der Welt (Dirk passt eigentlich nur quer hinein und wir müssen ihn fast mit drei Mann wieder herausziehen) erreichen wir den Startpunkt des Prologes zum WHW im Glasgower Kelvingrove Park. Selbst Zeit für einige Stunteinlagen wird gefunden.
"... Platz da!"

Unser Weg führt uns unter lautem Geplapper in 13 übersichtlichen Kilometern durch überraschend grüne Wege entlang der Flüsse Kelvin und Allander nach Milngavie. In der dortigen Fußgängerzone findet die große Vereinigung mit dem dort zufällig spazieren gehenden Mitwanderer Harald aus Österreich statt. Nach einigen Geschmacksproben bei den örtlichen Schnellimbissen und Bäckern gehts dann ab Richtung Campsite. Die liegt leider außerhalb von Milngavie und so müssen wir noch 3 öde Kilometer entlang einer Hauptstraße latschen. Der Abend wird mit Zeltaufbau, Körperpflege und Kochen verbracht. Leider ist es sehr windig und Regen zieht auf, so das wir alle nach recht kurzer Zeit in den Zelten verschwinden. Wie gehabt Gebet wegen Schalke und Bubu.
Komtur:
Die Nacht war kurz - irgendwann um 1:00 im Bett, schlecht geschlafen ... 16 Personen in einem Raum ...
Um 5 schon wieder wach "Heeeyyyyyyyyy, WER HAT SEINEN WECKER EINGESCHALTET?" Mann, Mann, Mann ......
Na dann noch mal schnell umdrehen und einige Minütchen weiter schlafen.
5:15 "Bing Bang Bong" Boooaahhhhhhh - noch ein WECKER! Ich fasse es nicht. Nun bin ich auch endgültig wach und kann mir das Schlafen auch schenken.
Naja, ...
Irgendwann dann runter in den Aufenthaltsraum und etwas Frühstück. Oh, Milch, Müsli, frische Brötchen, Marmelade - DAS sieht aber fein aus :-)
Nach dem Essen geht es mir doch schon wieder viel besser.
Reisezeit: 28.04. - 10.05.2009
Region/Kontinent: Nordeuropa
Teil 1
Hier ist dann nun endlich der lange ersehnte Reisebericht der ersten großen Forumstour "Das Forum geht den West Highland Way".
Dieser Reisebericht wurde aus einzelnen Berichten von einigen Mitwanderern erstellt. Um den Überblick in diesem Gesamtwerk zu behalten, gibt es für jeden Tag ein Kapitel, gefolgt von dem Namen des Verfasser und seinem Bericht.
Einleitung
ranunkelruebe:
"Ihr wart mit 18 Leuten 11 Tage im Regen wandern? Wie kommt man denn auf so eine bescheuerte Idee?"
Diese Frage, von guten Freunden gestellt, möchte ich hier beantworten

Also, das war so:
Schuld an Allem ist der Werner ähh, Rainer aus Dortmund oder anderswo her, der über seine Kintyreway-Wanderung 2008 einen so schönen Reisebericht in's Forum geschrieben hat. In ebenjenem Thread entwickelte sich dann die Idee, doch eine WHW-Forumstour zu veranstalten. OliverR eröffnete einen neuen Thread, schnell meldeten potentielle Mitwanderer ihr Interesse an und es entspann sich eine rege Diskussion über Etappenlänge, Dauer, Zeitraum und Modalitäten. Es wurden Flugpläne gecheckt und Busfahrpläne studiert und in Posting 142 machte Rainer dann Nägel mit Köpfen und stellte eine Grundplanung auf. Nach einer einwöchigen Einspruchsfrist galt diese als allgemein akzeptiert und die Ersten meldeten sich verbindlich an... und dann die Nächsten, und noch ein paar dazu. Wir waren vier, dann sechs, dann eine Fußballmannschaft (erst ohne, dann mit Auswechselspieler), die wilde Dreizehn, die furchtlose Vierzehn, dann meldeten noch ein paar nicht im Forum angemeldete Freunde von Mitwanderen ihre Teilnahme an, und schwuppdiwupp waren wir 18!
Es folgte die Klärung von Kleinigkeiten, das Organisieren der gemeinsamen An- und Abreise, es bildeten sich Fahrgemeinschaften und wir buchten alle unsere Flüge – die dann prompt am 28. Januar storniert wurden. Großes Hin und Her, Krisenrat und Geschimpfe auf Ryanair, dann hatten wir alle neue Flüge; fliegen wir halt nach Edinburgh statt Glasgow, macht ja nichts. Anfang Februar dann der nächste Schreck – eine erneute Flugumbuchung wird notwendig, Ryanair ist jetzt bei allen untendurch. Wir fliegen einen Tag früher und schlafen die erste Nacht im Hostel in Edinburgh, so soll es sein.
Dann die Packlistendiskussionen, Trainingspläne werden veröffentlicht, es gibt einen harten Kampf um die Position des Schlusslichts und am 23. Februar teilt OliverR, der 'Vater' des Threads mit, dass er leider nicht teilnehmen kann

Nochmehr Packlisten, am 18. April ein kleines Vortreffen bei Rainer im Garten... und dann treffen sich die ersten auch schon am Flughafen!

Unsere Gruppe am Startpunkt des WHW
Im Anschluss möchte ich euch die tapferen Mitwanderer vorstellen, in der Reihenfolge ihrer Anmeldung:

Jens (Stompy)

Rana (ranunkelruebe)

Anja (Anja2)

Hans

Rainer (Rainer Duesmann)

Berni (berni71)

Mathias (masc)

Thomas (dooley242)

Daniel (Mr.Sunrise)

Dirk (Komtur)

Stefan (Stefan FF)

Susi

Harry (samsons_fox)

Dominik (schluetti)

Sebastian (Beckerbursche-On-The-Run)

Micha (Michabbb)

Hinnerk

Christian (Dragamor)
Mr.Sunrise:
Es ist ein Tag im November und ich sitze im Zug nach Köln, wir treffen uns heute mal wieder zu unserem Kölner Stammtisch. Bis heute habe ich mir noch keinerlei Gedanken wegen meinem Urlaub für das kommende Jahr gemacht,
doch das wird sich heute Abend ändern - auch wenn ich jetzt noch nichts von meinem Glück ahne. Irgendwo im Forum ist eine gemeinsame Tour über den WHW ins Gespräch gekommen, leise, still und heimlich und von mir vollkommen unbemerkt. Abends fällt das Gespräch auch auf eben jenen Thread und so kommt es wie es kommen muss - Anja und Hans
schaffen es innerhalb kürzester Zeit mein Interesse für Schottland zu wecken. Keine 24 Stunden später habe ich mich durch den Planungsthread im Forum gelesen und in meinem elektronischen Briefkasten findet sich eine Buchungsbestätigung von Ryanair.
Weit ist es noch bis es losgeht, ein langer Winter liegt noch vor mir. Ich ahne auch noch nichts von dem Chaos, welches mich mit Ryanair durch Flugstreichungen Anfang des Jahre noch erwartet. Aber sämtliche Klippen auf dem Weg nach Schottland werden geschickt umsegelt und so stehe ich jetzt, gefühlt sind seit der Buchung keine zwei Tage vergangen, vor meinem großen Rucksack und überlege, was ich alles einpacken soll.
Anja2:
Inspiriert durch unzählige Romane und Filme stand Schottland schon vor c.a.5 Jahren auf meinem Reisewunschplan!
Wenn man aber Familie, einen Kleinzoo, einen Garten und einen Achtstundenjob hat, ist das mit der Umsetzung keine ganz einfache Sache. Abgesehen davon, sind wir noch nie eine Tour länger als drei Tage gelaufen und ich leide unter schlechter Kondition. Das musste sich ändern, der Weg ist das Ziel, ich muss mit!
Den Hans musste ich nicht lange überzeugen, er war Feuer und Flamme.Trotz einiger Zweifel im Bezug auf die Gruppengröße und dem vorher diskutierten Gruppenzwang, sowie mehrfaches Umbuchen aller Flüge durch Ryanair, freuten wir uns riesig auf dieses Abenteuer!
Schneller als gedacht, war es dann soweit.
Stompy:
Wir schreiben das Jahr 2008, Monat Ende Oktober.
Ich bin in diesem Monat 33 geworden und mein Umbau am Haus läuft seit ca. 2 Jahren schleppend voran.
So langsam kann ich keinen Beton, Mauersteine, Putz und Pflastersteine mehr sehen. Ich brauch mal ne Pause, aber dafür, muss ich mal ne Woche von Zuhause und dem Haus weg.
In meinem engerem Bekanntenkreis wird wie wild geheiratet und fleißig am Nachwuchs gearbeitet...
Hmm, ab nächstes Jahr wird sich vieles ändern, denke ich mir, wenn fast alle dann verheiratet sind und die ersten Kinder geworfen werden, ob der Freundeskreis, so wie früher bleiben wird?
Moment komme ich in meine Wechseljahre/Midlifecrisis oder was?!?
Ich brauche Urlaub, denke ich mir.
Schließlich habe ich seit über 10 Jahren keinen "echten" Urlaub mehr gemacht, von 5x Snowboardurlaub (die zum Teil in diversen Beinbrüchen und Bänderrissen endeten) mit den Kumpels mal abgesehen für ne Woche.
Aber was soll ich machen?
Hotel und am Strand liegen, ist nix für mich, da kann ich auch Zuhause im Garten sitzen.
Mal überlegen, was hatte ich den früher gerne gemacht?
Ach ja, früher warst Du jedes Jahr als Pfadileiter mit den Kiddies, Rucksack, Kocher und Zelt unterwegs.
Das ist es! Mal wieder den Rucksack raus kramen und mit Zelt und Kocher, wie früher, unterwegs sein.
Flugs wurde die Alte Ausrüstung gescheckt und festgestellt, das viele Dinge weg waren (durch verleihen und nicht zurückgegeben) bzw. ich leider gute 25-30 kg zugelegt hatte und die blöde Hose/Jacke einfach nicht mehr zugehen wollte. (nicht mal annähernd... ...war schon froh, wenn sie überhaupt über´n Arsch herüber ging... ...bin Ich Fett geworden...)
Schnell ne Liste gemacht, mit Dingen die ich noch an neuer Ausrüstung brauche und dann kam die Überlegung wohin.
Da ich Wärme nicht ab kann, musste es was im Norden sein.
Mein Finger wanderte über die Landkarte:
Irland, England, Norwegen, Finnland, Schweden da warst Du schon überall mal oder öfters.
Mal sehen. aha Schottland warst Du noch nicht!
Also nach Schottland.
Ich brauche Infos zu Schottland... ...mal googeln... ...und lande bei Outdoorseiten.net und stoße nach einigen Tagen lesen auf einen Thread... ..."Das Forum geht den WHW"...
Bingo! Das ist es.
- Vorbereitung
Ich gebe Unsummen an Geld bei Globi und Co. aus und bringe meine Ausrüstung auf aktuellerem Stand.
Wobei, jetzt kann ich die vielen Frauen, beim Schuhekaufen verstehen... ...es gibt so viele tolle Outdoorsachen, die man eigentlich nicht braucht, aber sie unbedingt haben muss...
(Von dem Geld hätte eine 5-köpfige Familie wahrscheinlich 3 Wochen All Inclusive im 5 Sternehotel auf Teneriffa gemacht - Und ich will 154km und noch mehr, freiwillig, im Regen wandern und im Zelt pennen?!?).
Teste diverse Zelte, Kocher und Co. und brate Abends im Wohnzimmer auf dem Gaskocher Spiegeleier, Pfannekuchen und Nudelgerichte...
Freue mich wie ein kleiner Junge und könnte im Kreis grinsen... ...das macht jetzt schon wieder Spaß...
(Mein Wohn- und Schlafzimmer, sind nur noch auf "Trampelfaden zu begehen, weil überall die neuen Outdoor(spiel)sachen verstreut liegen.)
Packlisten werden erstellt und mit der Küchenwaage alle Gegenstände gewogen.
Alle Dinge werden nochmals getestet, gereinigt und dann in den Rucksack gepackt.
Eigentlich wollte ich vor der Tour noch ordentlich den Crosstrainer entstauben, aber irgendwie hatte meine Couch einen höheren Anziehungswert....
...Scheiß drauf! Früher hattest Du auch 30kg im Rucksack und das ging... ...Böser Fehlgedanke...
Ergo geht´s ohne Fitnessvorbereitung dann am Dienstag los."
Samsons_fox:
WHW....eine unendliche Geschichte.....
Da ich schon immer davon geträumt hatte eine längere Trekkingtour zu machen, begann ich 2007 ernsthaft über dieses Vorhaben nachzudenken und mich in den bekannten Outdoorforen nach Tourbeschreibungen und Erlebnisberichten umzusehen. Es sollte nach Schottland gehen, dass ich nur von den schönen Bildern, dem saftigen Grün der Wiesen, den romantischen Lochs und den schönen alten Herrenhäusern aus Bildern und Filmen kannte.
Irgendwann 2007 stolperte ich dann über eine Tourbeschreibung von Rainer Dusemann aus Dortmund der auf seine lockere und nette Art seine Tour auf dem West Highland Way in Planung und Ausführung beschrieb.......
Ja genau so muss das auch bei mir sein dachte ich und nahm auch sofort mit dem netten Rainer aus Dortmund Verbindung auf.
Nach seinem ersten Reisebericht begannen meine ersten Planungen ,Listen wurden geschrieben und Wegstrecken skizziert. Die Tragweite dessen was ich da zu Planen begann war mir aber damals noch nicht bewusst.
Da eine Reise 2008 nicht möglich war plante ich diese für 2009. Ja im Juli will ich dahin, denn da ist das Wetter einigermaßen gut.
Schnell und euphorisch einen Post ins Forum um mit all den anderen meine Vorfreude zu teilen.
Dann ging es mit den Postings los..
„Bist Du dir hinsichtlich des gewählten Zeitraumes sicher? Im Juli dürften die Midgets sich sehr auf dein Blut freuen.
„Rainer hat Recht, fahre lieber im Mai oder im September. Ich war letztes Jahr Anfang September und hatte an einem Campingplatz einen kleinen Schwarm Midges. Das war die Hölle! Sonst wurde ich zum Glück verschont“
Ich beherzigte den Rat und überlegte nun ernsthaft Alternativen. Daraufhin wurde ich von Werner auf die Forumstour hingewiesen, damit ich dieser Hölle entgehen könnte. Nach langem hin und her konnte ich doch den neuen Termin fixieren und ich begann zu planen und Ausrüstung zukaufen die benötigt wurde. Die Vorfreude steigerte sich ins Unermessliche und ich hatte Freude an jeder Minute die ich mich mit meinem Projekt zubrachte.
Rainer Duesmann:
Nun gehts also Morgen los. Ich bin ganz schön aufgeregt. Bisher bin ich immer alleine auf Trekkingtour gegangen, habe höchstens mal eine kurze Zeit mit Zufallsbekanntschaften den Weg geteilt. Einige der Teilnehmer kenne ich aus dem Forum durch ihre Beiträge, andere sogar persönlich durch unser Treffen bei mir in Münster. Es scheint als wenn alle echt schwer in Ordnung sind. Aber wer weiß schon wie es auf Tour aussieht wenn wir in Stress durch die Anstrengung geraten? Nun, schauen wir mal. Heute am letzten Tag vor der Abreise gehe ich nochmal die Ausrüstung durch. Im Prinzip ist alles gleich wie bei meinen ersten beiden Touren zum WHW 2007 und 2008. Damals absolvierte ich den gesamten Weg in zwei Teilen. Wegens Forum und weil ich den Weg gerne einmal am Stück absolvieren möchte nun also ein zweites Mal WHW. Hoffentlich ist das Wetter wieder so prima wie die letzten Jahre. Mein Rucksack wiegt mit 2 Liter Wasser, Tütenfutter und Essen für 10 Tage nun endgültig gut 20kg. Da ich mich recht fit fühle sollte das Gewicht kein Problem sein. Seit Januar habe ich eisern an meinem Joggingplan festgehalten und dreimal die Woche eine Runde zwischen sechs und zehn Kilometer gedreht. Die anderen sind wahrscheinlich alle recht fit und ich will ja nun nicht ewig hinterherrennen müssen. Leider hats mit dem gewünschten Gewichtsreduzieren durch meine Gefräßigkeit nicht geklappt und die Waage zeigt stolze 101,5kg an. Was solls. Mit dem Gewicht bin ich die letzten Jahre ja auch los gezogen.
Komtur:
Wie es anfing:
In einem Thread über den WHW haben Oliver und ich ein klein wenig rumgealbert und über eine gemeinsame Tour nach Schottland geschrieben. In Folge dessen kam dann mein nicht ganz ernst gemeinter Kommentar: Dann mach doch einen neuen Thread auf "Das Forum geht den WHW"
... und was macht Oliver? .... genau .... nach 10 Minuten gab es bereits einen neuen Thread "Das Forum geht den WHW" ... Hey Oliver, machst Du immer was man Dir sagt?

Tatsächlich gab es dann innerhalb weniger Minuten die ersten Anmeldungen tapferer Mitstreiter.
Montag, der 27.04.2009
Samsons_fox:
so, und jetzt geht’s los. Mein Cousin brachte mich noch zum Flughafen und um 07 55 Ortszeit hob dann der British Airways Flug von Wien Schwechat Richtung Großbritannien ab. Einmal in Heathrow umgestiegen und um 13 45 landete ich in Glasgow International.
Ich brauchte eine Weile um mit dem äußerst strengen Schottischen Akzent zurecht zu kommen. Es war aber nicht notwendig nach dem Weg zu fragen, den mit dem großen Rucksack war jedem sofort klar wohin ich wollte.
„Ahh you´ll go the WestHighland Way” und “…wellcome to scotland and enjoy it”..sagte man mir immer wieder. Ich war ganz entzückt von der netten und freundlichen Art der Schotten. Mit dem Bus ging es dann zur Queens Street Station, und dann weiter mit dem Vorortzug nach „Mulgai“ wie Milgavnie von den Einheimischen genannt wird. Dort angekommen traf ich dann das erste Mal auf „Alan“, einen Kanadier dem ich immer wider auf dem Weg begegnen sollte, und mit dem ich einige sehr interessante Gespräche führen durfte. Danach steuerte ich mein B&B an, von dem ich nun 2 Tage die Gegend erkunden wollte. Laurel Bank B&B sei an dieser Stelle als besonders freundliches B&B empfohlen.
Ich hatte kaum ausgepackt, besuchte mich schon der erste Bekannte aus dem Forum, der aber schon am nächsten Tag mit seiner Tour beginnen wollte.
Mit VBender (Christian) spreche ich im Cross Keys am Abends noch über unsere Pläne, die fast identisch waren, bis wir uns dann händeschüttelnd trennten. Leider sollte ich dem sehr netten Kerl nicht mehr auf dem Weg begegnen.
Dienstag, der 28.04.2009
Mr.Sunrise:
Der Rucksack ist gepackt, zumindest die Ausrüstung und jetzt stehe ich zusammen mit Hinnerk vor unseren Einkäufen und überlege, wie wir das alles noch verstauen sollen. Das kommt also dabei rum, wenn man ohne einen wirklichen Plan in die Metro fährt und Proviant für die Tour einkauft. Diverse Kartons an Riegeln - welche mir in den nächsten Tagen einen neuen Namen einbringen werden - verschwinden in unserem Handgepäck.
Nach einigem wilden hin und her ist es geschafft, unsere Rucksäcke bleiben unter der magischen 15Kg Grenze und auch das Handgepäck bleibt im akzeptablen Rahmen. Dann geht es endlich los - wir lassen uns nach Weeze zum Flughafen bringen.
Dort angekommen gibt es erst mal eine große Begrüßung - schließlich sind wir schon 12 "Weezianer"! Jetzt müssen wir also nur noch zwei Stunden abwarten und dann startet endlich der Flieger in Richtung Schottland - ein
leichtes kribbeln macht sich in mir breit.
Bereits jetzt fange ich mit den Versuchen zur Gewichtsreduzierung an und
stelle eine Frage in den Raum, die in den nächste Tagen nur zu oft von mir zu hören sein wird - "Darf ich jemandem ein Mr.Tom anbieten?"
Dann ist es endlich soweit - wir haben den "Check-in" hinter uns gebracht uns sitzen im Flieger. In Edinburgh geht es dann als erstes zum Geldautomat und anschließend mit dem Bus in die Stadt. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichen wir das Hostel und ich freue mich, endlich ins Bett zu kommen. Ausgerüstet mit einem Sortiment Ohropax verbringe ich eine etwas zu kurze Nacht in der Donau! Ja Genau - richtig gelesen - unsere Betten sind alle nach Flüssen benannt.
Anja2:
Nachdem Thomas bei uns eingetroffen ist, fuhren wir gemeinsam mit einem leicht, mulmigen Gefühl im Bauch zum Flughafen. Als wir in Weeze ankamen waren schon einige der Mitwanderer da und es war von Anfang an so, als würden wir uns schon relativ gut kennen, einfach schön! Es war auch schön das zwei weitere Mitwanderinnen dabei waren, Rana die ich schon vom Stammtisch her kannte und Ihre Freundin Susi, die immer lächelt auch wenn es noch so weh tut.

Nach einem ruhigen Flug wurde noch schnell der Geldautomat am Flughafen EDI von den ODS'lern geplündert, weiter ging es mit dem Bus nach Edingburgh und dann zu Fuß ins Hostel. Es war schon c.a. 00:30 Uhr und im Dorm schliefen schon etliche Leute, so wurden die Betten leise im Dunklen bezogen. Es dauerte dann noch eine ganze Weile bis ich endlich einschlafen konnte, da klingelten auch schon zwei Handywecker, jetzt war an Schlaf nicht mehr zu denken, so war die erste Nacht sehr kurz.

Stompy:
Als ich um 6:30 Uhr von meiner Nachtschicht nach Hause fahre denke ich: "Scheiße, heute Abend geht´s los. War das wirklich so eine gute Idee? Du bist vollkommen untrainiert, hast viel zu viel Gepäck und Lebensmittel eingepackt und, ach egal. Gleich geh ich pennen und dann geht´s los.
Um 18:10 Uhr fahre ich los Richtung Weeze zum Bunker, wo ich mein Auto parken werde und lande natürlich direkt in einem 4km langen Stau. Na super, geht ja schon gut los, denke ich mir. Ich komme trotzdem pünktlich um 20:30 Uhr am Bunker an und werde von einem Shuttlefahrer zum Flughafen gebracht.
Kurz vor 21 Uhr erreichen wir den Flughafen, bin mal gespannt, wer schon da ist und was für einen Eindruck die Leute machen, die auf dem Vortreffen nicht konnten.
Nach und nach trudeln alle ein. Macht nen guten Eindruck die Runde. Schnell mal ausloten, ob ich der einzige Raucher bin - Gott sei dank hab ich zwei Mitstreiter...
Nach dem CheckIn und dem bezahlen von 2kg Übergepäck geht es nach kurzem warten in den Flieger und ab Richtung Edinburgh. Wir fahren, nachdem wir alle unser Gepäck in Empfang nehmen konnten, mit dem Bus in die Stadt und laufen durch die Straßen in Richtung von unserem Dorm. Schon jetzt merke ich, das 27kg Gepäck ohne Wasser, für die nächsten Tage nichts gutes verheißen werden.
Am Dorm angekommen geht es nach der Anmeldung und Bezahlung auf´s Zimmer.
Puh, stinkt wie im Pumakäfig und ist heiß wie in einer Sauna.
Rainer bewahrt meinen Rucksack rechtzeitig davor, von der glühenden Heizung eingeschmolzen zu werden.
Schnell wurde sich bettfertig gemacht und dann ging´s ab die Falle.
Erkenntnis des Tages:
Ein Zelt für sich alleine kann etwas sehr schönes sein.
Samsons_fox:
Frühmorgens, brach ich dann nach meinem ersten schottischen Frühstück wieder mit der Lokalbahn nach Glasgow auf.
Ich war ganz entzückt vom Leben auf der Straße und den alten Gebäuden. Gemütlich lasse ich das Leben an mir vorüber ziehen und besichtige einige der Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie den Dombezirk St. Mungos. Schwer beeindruckt und sichtlich Müde fahre ich abends wieder nach Mulgai, um in einem Pub noch angenehm den Tag zu beschließen.
Rainer Duesmann:
Jetzt gehts los!

Noch einmal die Abschiedsrunde bei meinen Eltern vorbei gemacht und schon sitze ich im Wagen und bin auf dem Weg zu Dirk.
Rein mit seinen Klamotten (Meine Fresse ist sein Rucksack groß und schwer




Nach erfolgreicher Ansteuerung des Zieles gibts ein großes Hallo in der Abflughalle. Alle "Weeze-Flieger" sind schon da. Großes Händeschütteln reihum. Die Chemie stimmt und trotz anfänglicher Zurückhaltung machen erste Witze die Runde. Sieht ja alles ganz professionell aus bei den Leuten.
Neugierig halte ich Ausschau nach den Mädels. Nachdem ich ja nun bei den Jungs wohl eher einer der letzten sein werde was die körperliche Fitness angeht, bin ich gespannt ob ich auch in der Gesamtwertung die rote Laterne halten darf.

Anja ist mit ihrem Mann Hans dabei. Man merkt sofort das die beiden mit beiden Beinen fest im Leben stehn. Der Typ Mensch bei dem man nach wenigen Minuten schon weiß das auch das sprichwörtliche "Pferdestehlen" kein Problem sein dürfte.

So, und wo sind die anderen Mädels? Da soll doch noch diese Rana mit einer Freundin kommen. Hm, wohl noch nicht da. Doch, Moment, da regt sich was. Ja haben denn die beiden Rucksäcke da vorn Beine?? Nein, da ist auch noch wer hinter! Tatsächlich. Und schon stehen Sie vor mir und grinsen mir offen ins Gesicht. Was ich vom weiten für Hobbits gehalten hätte entpuppt sich als zwei hübsche junge Frauen namens Rana und Susi. Die Körpergröße der beiden bemisst sich vielleicht nur auf ca. 150cm, aber die Geschmeidigkeit mit der beide ihre Rucksäcke händeln lässt auf geschätzte 50kg Energie und Fitness schließen. Hoffentlich sind die beiden so frech wie sie gerade ausschauen, dann bekommen wir eine Menge Spaß und es darf viel gelacht werden.
Na prima, denke ich. Bei der Gesamtgruppe werde ich mich wohl leistungstechnisch ganz hinten anstellen. Juckt mich allerdings auch wenig. Ist schließlich Urlaub und keine Flucht wo der letzte vom Hund gebissen wird.

Nach kurzem Flug haben wir Edinburgh erreicht und düsen per Flughafenbus in die City. Das kleine Hostel in dem die Rana uns eingebucht hat entpuppt sich als verwinkelter niedlicher Kasten. Prima das ich nicht allein unterwegs bin. Ich rechne fest damit mich eines Tages in so einem Wohnlabyrinth zu verlaufen und im Keller zu verhungern weil ich nicht wieder herausfinde! Der Tag ist aber noch nicht gekommen da ich einfach den anderen hinterher trotte. Ziel ist ein kleiner Schlafsaal mit ca. 10 Betten. Das Aroma der Luft ist durch die vielen Schläfer, nun ja, sagen wir mal grenzwertig (Zitat Jens:"Alter Falter! Das stinkt ja hier wie im Pumakäfig!"). Ich stelle als erstes die kochend heiße Heizung ab. Da ich in einem der selten Anfälle von Genialität meine Schlafklamotten griffbereit gepackt habe bin ich danach schnell bettfertig und verschwinde in meiner Koje. Schnell noch die nagelneuen Ohropax eingebaut (noch schmecken sie lecker...), ein kurzes Stoßgebet an den Herrn sich um die (bisher erfolglose) Trainersuche des glorreichen FC Schalke 04 doch mal persönlich zu kümmern und ich döse weg.
Mittwoch, der 29.04.2009
Mr.Sunrise:
Nach einer nicht gerade langen Nacht heißt es schon wieder raus aus den Federn. Nach einem ganz passablen Frühstück heißt es erst mal Rucksack umpacken. Unmengen von Mr.Tom und Corny füllen sämtliche Lücken meines Rucksacks aus, ich glaube alleine von den Riegeln die ich dabei habe kann
ich die ganze Tour überleben ohne auch nur einmal ein Hungergefühl zu haben. Nach dem packen machen wir uns auf die Suche nach einem Laden, der Gaskartuschen führt, aber leider sind wir damit wenig erfolgreich. Dann muss das halt warten bis wir in Glasgow sind. An der Bus Station brauche ich aber erst mal die Bustickets - ich weiß immer noch nicht warum, aber ich konnte die Tickets leider nicht online buchen. Egal, wozu gibt es denn noch den guten alten Schalter?
Die Busfahrt will ich eigentlich nutzen, um den fehlenden Schlaf noch etwas nachzuholen, aber der Bus ist derartig überheizt, dass an erholsamen Schlaf nicht zu denken ist und so steige ich 90 Minuten später leicht zerknautscht aus dem Bus aus. Hier bekommen wir beim Tiso auch die gesuchten Gaskartuschen und sind damit dann bestens gerüstet, um den für heute angedachten Prolog zu laufen. Dazu müssen wir erst mal ein Stück mit der U-Bahn fahren und die ist alles andere als für große Leute mit noch größeren Rucksäcken ausgelegt.
Nach ein paar Stationen erreichen wir die Kelvinbridge, den Startpunkt für heute. Jetzt ist der Moment gekommen, mein 27kg schwerer Rucksack will geschultert und in Richtung Norden getragen werden - ich bin ja mal gespannt was das gibt. Die Strecke ist von der Landschaft noch nicht das großartige, was ich mir vom WHW verspreche - aber was erwarte ich, wir sind hier immer noch mitten in der Stadt und laufen erst langsam durch die Vororte in die Schönheit der schottischen Natur.
Aber zumindest ist die heutige Etappe gut, um sich ein wenig warm zu laufen und sich an den Rucksack zu gewöhnen. Den gesamten Weg laufen wir in einer Gruppe und am Ende des Tages kann man schon sagen - da passt einfach alles.
Im Laufe des Tages wir dann auch die Forderung laut, dass mein Name in Mr.Tom geändert werden soll - aber wieso nur? Ich habe doch nur sehr selten besagte Riegel angeboten!

Am späten Nachmittag erreichen wir den Obelisken in Milngavie - hier also treffen wir morgen früh den Rest der Gruppe und starten eigentlichen Weg. Etwa 3 Kilometer später stehen wir an der Campsite, endlich, meine Füße sind sehr glücklich darüber. Nachdem wir die Zelte aufgeschlagen haben werden erst mal die schweren Schuhe durch bequeme Latschen ersetzt.
Zur Feier des Tages haben Hinnerk und ich im Ort Grillfleisch besorgt und wollen jetzt den eingepackten Grill einweihen - 2 kg Stahlplatten für die Feuerschale wollen ja nicht umsonst dabei gewesen sein.
Doch zu unserem Entsetzen müssen wir feststellen, das die mühevoll hierher getragenen Briketts nicht gescheit funktionieren und so wird aus dem Grillen leider nur ein braten im Trangia und der Sack mit den Briketts landet in der Tonne.
Anja2:
Die Vorfreude war so groß, wir konnten es kaum erwarten los zulaufen, es wurde noch schnell im Hostel gefrühstückt und dann ging es mit dem Bus weiter nach Glasgow, nachdem wir dort einen Outdoorladen stürmten um uns mit Gas einzudecken, fuhren wir mit der U-Bahn nach Kelvinbridge zu unserem Prologstartpunkt.

Start
Der Weg führte überwiegend durch einen Park, das Wetter war prima und wir voller Tatendrang, Daniel zauberte in gewissen Abständen, auf unerklärliche Weise, Berge von Mr. Tom - Riegeln herbei und ich konnte zusehen wie er Aufgrund des schwindenden Volumens aus seinen Taschen peu a´peu immer schlanker wurde.

Als wir abends am Obelisken in Milngavie ankamen, taten mir die Füsse weh, es beschlich mich die Angst, dass unser Bekanntenkreis, "der dieses Vorhaben ausnahmslos, mitleidig belächelte" doch hoffentlich kein Recht behält.
Zu unserer Überraschung waren wir nicht die Ersten dort, wir wurden von Harald herzlich begrüßt, er war schon einen Tag vorher angereist.
"Hallo ich bin der Harry aus Austria" dieser Satz hat uns noch so manches Mal zum schmunzeln gebracht!
Zu diesem Zeitpunkt war ich zwar glücklich aber sehr müde. Nach weiteren drei Kilometern, haben wir endlich unser erstes Ziel erreicht.
Unsere "Reihenhaussiedlung" war schnell aufgebaut und die Campside hatte wunderbare Duschen. Leider wurde es an diesem Abend so windig das wir nicht mehr lange zusammen sitzen konnten, also wurden die ersten Asianudeln im Zelt gekocht. Hans und ich sprachen noch kurz über unsere Eindrücke und dann sind wir zufrieden eingeschlafen.


Stompy:
Die Nacht war viel zu kurz und geschlafen habe ich auch nicht wirklich gut. Nach dem Waschen und Zähneputzen ging´s runter und erst einmal Frühstücken.
Danach haben wir noch kurz eine Runde durch die Stadt gedreht, auf der Suche nach Gaskartuschen, die leider nicht von Erfolg gekrönt war.
Also ging´s ab zur Busstation und ab nach Glasgow. Dort wurden die erforderlichen Gaskartuschen besorgt und per U-Bahn ging´s zum Startpunkt der Prologsetappe.
Nach 13 km erreichten wir den Startpunkt vom WHW. Meine Füße waren kurz davor zu explodieren. 29kg Gepäck mit Wasser, sind definitiv zu viel. Aber leider ging es nun noch 3km bis zu unserem ersten Zeltplatz. Ich war froh als ich da war und aus den Wanderschuhen rauskam.
Fix wurde das Zelt aufgebaut und Essen und Kaffe gekocht.
Anschließen noch etwas mit den anderen gequatscht und nach der Abendhygiene ging´s ab in den Schlafsack.
Zum Einschlafen habe ich dann noch ein, zwei Folgen "Geisterjäger John Sinclair oder die Drei ??? gehört.
Erkenntnis des Tages:
Ich bin keine 20 mehr.
Samsons_fox:
Diesen Tag verbringe ich mit einer letzten Besichtigungstour in Glasgow und den letzten Vorbereitungen für die Tour. Schnell noch einige Kleinigkeiten wie Gas und „Happa Happa“ (so nennt Rainer Dusemann sein Essen) eingekauft. Noch gemütlich ein Pint getrunken und n einen letzten Gang zum Monoliten, wo ich dann durch Zufall meine Wanderkollegen aus dem Forum treffen sollte. Ich war angenehm überrascht über die bunt gemischte, sehr sympathische Gruppe.
Rainer Duesmann:
Da zwei unserer geliebten Mitwanderer es nicht lassen konnten ihre Handywecker um 5 Uhr Morgens zu testen, ist die Nacht recht kurz. Nach frugalem Frühstück besteigen fast alle (Christian will noch ein wenig Edinburgh gucken) den Bus nach Glasgow. Dort überfallen wir den Tiso Outdoorsportladen in der Fußgängerzone und decken uns mit Gaskartuschen ein.
"... noch könnte ich dahinten in den Bus springen und abhauen..."

Rana verliebt sich in einige wasserdichte Packbeutel die sie allerdings nicht kauft. (Dies wird sich im Nachhinein als entscheidender Fehler herausstellen...

"... Platz da!"

Unser Weg führt uns unter lautem Geplapper in 13 übersichtlichen Kilometern durch überraschend grüne Wege entlang der Flüsse Kelvin und Allander nach Milngavie. In der dortigen Fußgängerzone findet die große Vereinigung mit dem dort zufällig spazieren gehenden Mitwanderer Harald aus Österreich statt. Nach einigen Geschmacksproben bei den örtlichen Schnellimbissen und Bäckern gehts dann ab Richtung Campsite. Die liegt leider außerhalb von Milngavie und so müssen wir noch 3 öde Kilometer entlang einer Hauptstraße latschen. Der Abend wird mit Zeltaufbau, Körperpflege und Kochen verbracht. Leider ist es sehr windig und Regen zieht auf, so das wir alle nach recht kurzer Zeit in den Zelten verschwinden. Wie gehabt Gebet wegen Schalke und Bubu.
Komtur:
Die Nacht war kurz - irgendwann um 1:00 im Bett, schlecht geschlafen ... 16 Personen in einem Raum ...
Um 5 schon wieder wach "Heeeyyyyyyyyy, WER HAT SEINEN WECKER EINGESCHALTET?" Mann, Mann, Mann ......
Na dann noch mal schnell umdrehen und einige Minütchen weiter schlafen.
5:15 "Bing Bang Bong" Boooaahhhhhhh - noch ein WECKER! Ich fasse es nicht. Nun bin ich auch endgültig wach und kann mir das Schlafen auch schenken.
Naja, ...
Irgendwann dann runter in den Aufenthaltsraum und etwas Frühstück. Oh, Milch, Müsli, frische Brötchen, Marmelade - DAS sieht aber fein aus :-)
Nach dem Essen geht es mir doch schon wieder viel besser.
Kommentar