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So, nun mein im Vorfeld versprochener Reisebericht. Wundert euch nicht, diesen Bericht schreibe ich parallel für ein Outdoor- und Schottlandforum sowie 2 Whiskyforen. Manche Sachen sind evtl. deshalb für den ein oder anderen nicht richtig verständlich. Ursprünglich wollte ich den Bericht nur in Englisch schreiben, weil ich ihn auch noch bei Scottishhills.com veröffentliche, habe aber jetzt doch zur besseren Verständlichkeit eine deutsche Version gemacht.
Dieser Bericht wird kein reiner Trekking-/Hillwalking-Bericht und auch nur in kleinen Teilen Whisky enthalten. Es ist mehr ein Backpackingreisebericht mit Augenmerk auf Trekking, Hillwalking und so einige Nebenereignisse. Und es könnte sein, dass der Bericht lang wird.
Die Vorfreude auf diesen Urlaub war schon sehr lange da. Ich hatte letztes Jahr frühzeitig einen günstigen Flug gebucht. Ursprünglich wollte ich eigentlich auch nach Knoydart, aber die Sehnsucht nach Islay/Jura war größer… irgendwie merkwürdig, denn ich mag ja eigentlich eher keinen Islaywhisky, aber die Insel, die Menschen und die Natur dort sind für mich wie ein Magnet. Dafür brauche ich auch Ruhe und deshalb ist es für mich ein ganz wichtiges Anliegen gewesen, dass ich nicht zur Feis Ile-Zeit hingefahren bin. Und wenn ich mal in Orten war, war es mir eigentlich auch schon zu voll.
Im Vorfeld dieses Urlaubs hatte ich ein bisschen Angst, ob ich überhaupt meinen Plan (über Arran, Jura und Islay zu laufen) in die Tat umgesetzen werden könnte, da ich im März Schulterprobleme hatte. Aber Ende März/Anfang April ging es wieder und ich konnte Sport machen, so dass ich eine gewisse Grundfitness hatte.
Los ging es am Mittwoch, dem 4. Mai, mit dem Zug Richtung Frankfurt. Am Frankfurter Hbf. habe ich mich noch mit meiner Schwester zum Mittag getroffen und bin dann von dort zum Flughafen gefahren. Ich war wie immer viel zu früh am Flughafen, aber ich kann das auch nicht haben, wenn ich auf die letzte Minute gestresst dort ankomme – vor allem da ich eine etwas weitere Anreise habe und ja auch mal einen Zug verpassen könnte. Am Flughafen habe ich mir das dürftige Whiskysortiment im Travel Value angesehen. Neues gab es nicht zu probieren, so dass ich mal die Cognacs probiert habe. Kann man trinken, sind nicht schlecht, muss ich aber nicht haben. Der Verkäufer beim Travel Value war sehr nett und bemüht, hat aber irgendwie keine Ahnung gehabt. Kam aber auch nicht negativ herüber, weil er nicht „den Wissenden“ heraushängen lasst und so habe ich ihm halt eine kleine Einführung in Single Malt etc. verpasst.
Der Flug verlief bis auf eine Verspätung ereignislos. In Edinburgh bin ich dann gelandet und auf dem Weg in die City noch kurz in den großen Tesco gegangen, um meine Müsliriegelvorräte für die Tour aufzufüllen (ich kann jedem nur die Eat Natural Bars empfehlen: sehr lecker, recht formstabil und selbst im zerquetschten Zustand noch gut essbar und vor allem sie zerkrümmeln dann nicht). Danach bin ich schnell zum Hostel (direkt in der Nähe des Castle/Grassmarket), wo ich aber eigentlich nur meinen Rucksack abgestellt habe, um kurz um die Ecke in die Bow Bar zu gehen, wo ich den Abend mit etlichen Ales und Whiskys ausklingen lassen habe. Das Hostel hat nur 15 Pst. für eine Nacht im 4-Mann Zimmer (aber m/w gemischt) gekostet, fand ich äußerst preiswert und sauber war es auch (es ist nur u.U. einiges an Partyvolk unterwegs, störte mich aber nicht, ich habe mir ja im Pub die notwendige Bettschwere zugeführt
).
Donnerstmorgen ging es früh in die Innenstadt, da ich noch eine Gaskartusche kaufen musste und mein Zug schon vormittags Richtung Glasgow und von dort weiter nach Ardrossan ging. Zugfahren in Schottland macht Spaß, die Regionalbahnen (Glasgow-Ardrossan) halten wirlich an jeder Gießkanne.
Die Mitarbeiter der schottischen Bahn sind auch äußerst hilfreich und der eine hat nur auf meine Frage „ob das dort der Automat ist, wo ich meine onlinegebuchten Tickets abholen könnte“ geantwortet „ich solle ihm mal mein Ticket geben, er macht das für mich“… fand ich super, ich hätte es zwar selbst hinbekommen, aber das war natürlich einfacher und wirklich sehr nett. In Ardrossan geht die Bahn direkt zum Hafen, von wo ich die Fähre nach Brodick (Arran) nehmen wollte….. wollte….. am Terminal angekommen, hat mir die Calmac-Mitarbeiterin gesagt, dass die Nachmittagsfähre wegen technischen Problemen gecancelt wurde und der Kapitän in einer Stunde erst überhaupt wüsste, ob heute überhaupt noch eine Fähre fahren könnte. Egal, erstmal im Wartesaal des Terminals bequem gemacht. Das Wetter war leider auch zu schlecht, so dass man nicht mal eben den Ort ansehen hätte können… zumindest nicht so, dass man ansatzweise trocken geblieben wäre.
Nach einer halben Stunde kam dann die Erlösung. :-) Nein, nicht die große Fähre fuhr, sondern einer aus dem Hafen kam und fragte, wer alles jetzt sofort auf die Insel will, für 20 Pst fährt er (geringfügig teurer als die normale Fähre)… man müsse aber seefest sein und offen sei das Boot auch. Es war dann ein Boot so ähnlich wie das, welches von Elgol zum Loch Coruisk (auf Skye) fährt (nicht der nette Dampfer). Man saß quasi wie auf einem Bob, es war nur am Schütten, zum Glück war es aber nicht windig.

Schottland_2010_05 002 von asdf.jklö auf Flickr
(die „alternative“ Fähre im Hafen von Brodick)
Neben mir saß ein Schotte vom Prädikat „groß und breit wie ein Türblatt und 2-3 Zehntner schwer“ (aber nicht unbedingt dick, halt nur sehr kräftig und muskulös), der war sehr nett und zeigte mir auf der Fahrt Fotos von Anfang der Woche, wo es noch schön auf Arran war und er u.a. zum Goatfell hoch war… jetzt sah man nichts… klasse. Am Pier in Brodick angekommen brauchte ich auf die Überfahrt erstmal ein Pint und einen Whisky… das B&B kann auch noch 30 Minuten auf mich warten. 5 Minuten später kam dann der besagte „Türblattschotte“ in den Laden und wir haben nur noch gelacht „2 Dumme, 1 Gedanke“… schade, dass ich nach dem Bier/Whisky zum B&B musste, ich konnte die ja nicht ewig warten lassen, sonst wäre der Abend noch lustiger geworden. Mein B&B lag etwas außerhalb von Brodick, was schon mal gut war, denn Brodick ist einfach mal kein schöner Ort. Abends war ich noch mal kurz in einem Pub, um was zu Essen und für das, was man da halt so macht.
Am Freitag war dann – zumindest zeitweise – endlich Schluß mit der Völlerei und dem bequemen Reisen per Bahn, Flugzeug und Fähre. Nun ging es endlich „richtig“ los. Meine erste Etappe war auch gleich die schwerste (ca. 20 km, ca. 1100 hm, also zumindest schwerste Etappe mit Vollgepäck) und dann auch noch mit schwersten Rucksack überhaupt, weil ich Essen für 6 Tage dabei hatte (für später auf Jura). Natürlich hätte ich mich auch in Port Askaig oder Craighouse noch etwas nachkaufen können, nur so was wie Real Turmat o.ä. bekommt man dort leider nicht. (Wer aber sich aber lieber mit Nudeln etc. versorgt, wird in den Dorfläden fündig.) Das Wetter war nicht gut an dem Tag, zumindest war es aber besser als das Wetter vom Vortag und es regnete nicht. Ich bin anfangs durch das Glen Rosa gelaufen, was sehr einfach zu erwandern ist und lieblich von Brodick aus in die Berge führt.

Schottland_2010_05 007 von asdf.jklö auf Flickr
(Glen Rosa mit Blickrichtung Süden)

Schottland_2010_05 009 von asdf.jklö auf Flickr
(Glen Rosa mit Blickrichtung Norden)
Teilweise war es langweilig, weil wirklich über jedes kleine Wässerchen ein Brückchen ging (auch über Sachen, die nur 0,5 m breit sind). Man kann also das Glen Rosa auch mit relativ wenig Erfahrung erwandern (Karte, passende Kleidung vorausgesetzt), es ist auch nicht sonderlich boggy dort. Leider hingen die Wolken komplett dicht auf 250/300 m und am Ende des Glen Rosa beim Anstieg zum Cir Mhòr bin ich dann stundenlang in Sicht von teilweise unter 5 m gelaufen und hatte gleich ein gutes Training in Karten- und Kompassarbeit. Den Gipfel vom Cir Mhòr habe ich mir dann bei dem Wetter geschenkt und vom Sattel zwischen Cir Mhòr und Beinn Tarsuinn westlich am Cir Mhòr Richtung Caisteal Abhail gelaufen.

Schottland_2010_05 012 von asdf.jklö auf Flickr
(Aufstieg zum Saddle zwischen Cir Mhór und Beinn Tarsuinn [das ist nicht „The Saddle“])

Schottland_2010_05 013 von asdf.jklö auf Flickr
(Lunch bei ungemütlichem Wetter, Wind und Nullsicht auf dem Saddle zwischen Cir Mhór und Beinn Tarsuinn)
Hier musste man nur aufpassen, dass man nicht zu weit östlich auf der Ridge entlang lief, denn da ging es teilweise sehr steil ins Glen Sannox ab, man konnte aber größtenteils immer gut einen Pfad folgen, was die Karten-/Kompassarbeit erheblich erleichtert hat (im Zweifel hätte ich aber noch ein GPS gehabt). Oben auf der Ridges war es sehr windig, war insgesamt imposant, man hat zwar nichts gesehen, aber ab und an haben sich die Wolken kurz auf 50 m Sicht geöffnet und dann flogen wieder Wolkenfetzen an einem vorbei… richtig mystisch. Auf dem Gipfel des Caisteal Abhail habe ich mich nur ganz kurz aufgehalten, weil das Wetter einfach zu ungemütlich war und bin dann Richtung Lochranza über die Ridge abgestiegen.

Schottland_2010_05 014 von asdf.jklö auf Flickr
(Aufstieg zum Caisteal Abhail, man konnte immer einen relativ guten Pfad folgen… meistens)

Schottland_2010_05 017 von asdf.jklö auf Flickr
(ich auf dem Caisteal Abhail oder das, was ich für den höchsten Punkt gehalten habe, ich konnte nämlich nichts sehen)
Auf der Seite von Lochranza war das Wetter heute deutlich besser. Dort öffnete sich schon auf 550 m die Wolkendecke. Im ersten Moment war das ein richtiger Schreck, wenn man vorher so ca. 2 Stunden in Nullsicht gelaufen ist. Man hatte dann aber sehr schöne Blicke in das Gleann Easan Biorach und in auf das Loch Ranza. Durch das Gleann Easan Biorach habe ich trotz der zu der Zeit vorherrschenden relativen Trockenheit einige Bogholes mitgenommen und mich und meine Hose noch ordentlich eingesaut. Zum Glück ist das meiste aber bis Lochranza wieder abgefallen (ich hatte ja nur diese eine Hose sowie eine Regenhose dabei
). Das schönste an diesem Tag war dann, als man in Lochranza gleich als erstes die Arran Distillery erblickt hat. :-) Dort habe ich mich gleich erstmal mit einer Whiskyflasche eingedeckt, deren Inhalt ich für Jura noch brauchte (ein 1998er Sherry Single Cask in Fassstärke… verdammt lecker, Fassnummer habe ich aber vergessen).

Schottland_2010_05 021 von asdf.jklö auf Flickr
(plötzlich aufreissende Wolkendecke beim Abstieg vom Caisteal Abhail in Richtung Lochranza)

Schottland_2010_05 031 von asdf.jklö auf Flickr
(Blick zurück zum im wolkenhängenden Caisteal Abhail und die Ridge)

Schottland_2010_05 029 von asdf.jklö auf Flickr
(Ridge vom Caisteal Abhail in Südrichtung nach grob in Richtung Lochranza)

Schottland_2010_05 033 von asdf.jklö auf Flickr
(Blick auf das Südende von Arran mit Loch Ranza)

Schottland_2010_05 043 von asdf.jklö auf Flickr
(Gleann Easan Biorach)
Als ich im Hostel von Lochranza eingetroffen bin, haben mich vor der Haustür schon einige aus dem Scottishhills-Forum empfangen, mit denen ich mich für Samstag zum Hillwalking auf Arran verabredet habe. Lochranza ist nach meinem Empfinden ein viel schönerer Ort auf Arran wie Brodick. Man hat zwar keine Geschäfte, aber es ist auch nicht so überlaufen, touristisch wie Brodick. Lustig sind die Rehe, die wirklich vor nichts zurückschrecken im Ort.

Schottland_2010_05 045 von asdf.jklö auf Flickr
(Blick auf Lochranza)

Schottland_2010_05 047 von asdf.jklö auf Flickr
(Rehe auf dem Golfplatz)
Der Abend war dann noch sehr lustig, wir haben u.a. mögliche Seebeisetzungen auf 9 minütigen Clydefähren diskutiert, die von einer Anwesenden schon durchgeführt wurde…. sie sagte nur, dass sie nächstes mal auf das unterste Deck dafür gehen würde und achten würde, dass darunter keiner mehr steht.
Dieser Bericht wird kein reiner Trekking-/Hillwalking-Bericht und auch nur in kleinen Teilen Whisky enthalten. Es ist mehr ein Backpackingreisebericht mit Augenmerk auf Trekking, Hillwalking und so einige Nebenereignisse. Und es könnte sein, dass der Bericht lang wird.
Die Vorfreude auf diesen Urlaub war schon sehr lange da. Ich hatte letztes Jahr frühzeitig einen günstigen Flug gebucht. Ursprünglich wollte ich eigentlich auch nach Knoydart, aber die Sehnsucht nach Islay/Jura war größer… irgendwie merkwürdig, denn ich mag ja eigentlich eher keinen Islaywhisky, aber die Insel, die Menschen und die Natur dort sind für mich wie ein Magnet. Dafür brauche ich auch Ruhe und deshalb ist es für mich ein ganz wichtiges Anliegen gewesen, dass ich nicht zur Feis Ile-Zeit hingefahren bin. Und wenn ich mal in Orten war, war es mir eigentlich auch schon zu voll.

Im Vorfeld dieses Urlaubs hatte ich ein bisschen Angst, ob ich überhaupt meinen Plan (über Arran, Jura und Islay zu laufen) in die Tat umgesetzen werden könnte, da ich im März Schulterprobleme hatte. Aber Ende März/Anfang April ging es wieder und ich konnte Sport machen, so dass ich eine gewisse Grundfitness hatte.
Los ging es am Mittwoch, dem 4. Mai, mit dem Zug Richtung Frankfurt. Am Frankfurter Hbf. habe ich mich noch mit meiner Schwester zum Mittag getroffen und bin dann von dort zum Flughafen gefahren. Ich war wie immer viel zu früh am Flughafen, aber ich kann das auch nicht haben, wenn ich auf die letzte Minute gestresst dort ankomme – vor allem da ich eine etwas weitere Anreise habe und ja auch mal einen Zug verpassen könnte. Am Flughafen habe ich mir das dürftige Whiskysortiment im Travel Value angesehen. Neues gab es nicht zu probieren, so dass ich mal die Cognacs probiert habe. Kann man trinken, sind nicht schlecht, muss ich aber nicht haben. Der Verkäufer beim Travel Value war sehr nett und bemüht, hat aber irgendwie keine Ahnung gehabt. Kam aber auch nicht negativ herüber, weil er nicht „den Wissenden“ heraushängen lasst und so habe ich ihm halt eine kleine Einführung in Single Malt etc. verpasst.


Donnerstmorgen ging es früh in die Innenstadt, da ich noch eine Gaskartusche kaufen musste und mein Zug schon vormittags Richtung Glasgow und von dort weiter nach Ardrossan ging. Zugfahren in Schottland macht Spaß, die Regionalbahnen (Glasgow-Ardrossan) halten wirlich an jeder Gießkanne.



Schottland_2010_05 002 von asdf.jklö auf Flickr
(die „alternative“ Fähre im Hafen von Brodick)
Neben mir saß ein Schotte vom Prädikat „groß und breit wie ein Türblatt und 2-3 Zehntner schwer“ (aber nicht unbedingt dick, halt nur sehr kräftig und muskulös), der war sehr nett und zeigte mir auf der Fahrt Fotos von Anfang der Woche, wo es noch schön auf Arran war und er u.a. zum Goatfell hoch war… jetzt sah man nichts… klasse. Am Pier in Brodick angekommen brauchte ich auf die Überfahrt erstmal ein Pint und einen Whisky… das B&B kann auch noch 30 Minuten auf mich warten. 5 Minuten später kam dann der besagte „Türblattschotte“ in den Laden und wir haben nur noch gelacht „2 Dumme, 1 Gedanke“… schade, dass ich nach dem Bier/Whisky zum B&B musste, ich konnte die ja nicht ewig warten lassen, sonst wäre der Abend noch lustiger geworden. Mein B&B lag etwas außerhalb von Brodick, was schon mal gut war, denn Brodick ist einfach mal kein schöner Ort. Abends war ich noch mal kurz in einem Pub, um was zu Essen und für das, was man da halt so macht.

Am Freitag war dann – zumindest zeitweise – endlich Schluß mit der Völlerei und dem bequemen Reisen per Bahn, Flugzeug und Fähre. Nun ging es endlich „richtig“ los. Meine erste Etappe war auch gleich die schwerste (ca. 20 km, ca. 1100 hm, also zumindest schwerste Etappe mit Vollgepäck) und dann auch noch mit schwersten Rucksack überhaupt, weil ich Essen für 6 Tage dabei hatte (für später auf Jura). Natürlich hätte ich mich auch in Port Askaig oder Craighouse noch etwas nachkaufen können, nur so was wie Real Turmat o.ä. bekommt man dort leider nicht. (Wer aber sich aber lieber mit Nudeln etc. versorgt, wird in den Dorfläden fündig.) Das Wetter war nicht gut an dem Tag, zumindest war es aber besser als das Wetter vom Vortag und es regnete nicht. Ich bin anfangs durch das Glen Rosa gelaufen, was sehr einfach zu erwandern ist und lieblich von Brodick aus in die Berge führt.

Schottland_2010_05 007 von asdf.jklö auf Flickr
(Glen Rosa mit Blickrichtung Süden)

Schottland_2010_05 009 von asdf.jklö auf Flickr
(Glen Rosa mit Blickrichtung Norden)
Teilweise war es langweilig, weil wirklich über jedes kleine Wässerchen ein Brückchen ging (auch über Sachen, die nur 0,5 m breit sind). Man kann also das Glen Rosa auch mit relativ wenig Erfahrung erwandern (Karte, passende Kleidung vorausgesetzt), es ist auch nicht sonderlich boggy dort. Leider hingen die Wolken komplett dicht auf 250/300 m und am Ende des Glen Rosa beim Anstieg zum Cir Mhòr bin ich dann stundenlang in Sicht von teilweise unter 5 m gelaufen und hatte gleich ein gutes Training in Karten- und Kompassarbeit. Den Gipfel vom Cir Mhòr habe ich mir dann bei dem Wetter geschenkt und vom Sattel zwischen Cir Mhòr und Beinn Tarsuinn westlich am Cir Mhòr Richtung Caisteal Abhail gelaufen.

Schottland_2010_05 012 von asdf.jklö auf Flickr
(Aufstieg zum Saddle zwischen Cir Mhór und Beinn Tarsuinn [das ist nicht „The Saddle“])

Schottland_2010_05 013 von asdf.jklö auf Flickr
(Lunch bei ungemütlichem Wetter, Wind und Nullsicht auf dem Saddle zwischen Cir Mhór und Beinn Tarsuinn)
Hier musste man nur aufpassen, dass man nicht zu weit östlich auf der Ridge entlang lief, denn da ging es teilweise sehr steil ins Glen Sannox ab, man konnte aber größtenteils immer gut einen Pfad folgen, was die Karten-/Kompassarbeit erheblich erleichtert hat (im Zweifel hätte ich aber noch ein GPS gehabt). Oben auf der Ridges war es sehr windig, war insgesamt imposant, man hat zwar nichts gesehen, aber ab und an haben sich die Wolken kurz auf 50 m Sicht geöffnet und dann flogen wieder Wolkenfetzen an einem vorbei… richtig mystisch. Auf dem Gipfel des Caisteal Abhail habe ich mich nur ganz kurz aufgehalten, weil das Wetter einfach zu ungemütlich war und bin dann Richtung Lochranza über die Ridge abgestiegen.

Schottland_2010_05 014 von asdf.jklö auf Flickr
(Aufstieg zum Caisteal Abhail, man konnte immer einen relativ guten Pfad folgen… meistens)

Schottland_2010_05 017 von asdf.jklö auf Flickr
(ich auf dem Caisteal Abhail oder das, was ich für den höchsten Punkt gehalten habe, ich konnte nämlich nichts sehen)
Auf der Seite von Lochranza war das Wetter heute deutlich besser. Dort öffnete sich schon auf 550 m die Wolkendecke. Im ersten Moment war das ein richtiger Schreck, wenn man vorher so ca. 2 Stunden in Nullsicht gelaufen ist. Man hatte dann aber sehr schöne Blicke in das Gleann Easan Biorach und in auf das Loch Ranza. Durch das Gleann Easan Biorach habe ich trotz der zu der Zeit vorherrschenden relativen Trockenheit einige Bogholes mitgenommen und mich und meine Hose noch ordentlich eingesaut. Zum Glück ist das meiste aber bis Lochranza wieder abgefallen (ich hatte ja nur diese eine Hose sowie eine Regenhose dabei


Schottland_2010_05 021 von asdf.jklö auf Flickr
(plötzlich aufreissende Wolkendecke beim Abstieg vom Caisteal Abhail in Richtung Lochranza)

Schottland_2010_05 031 von asdf.jklö auf Flickr
(Blick zurück zum im wolkenhängenden Caisteal Abhail und die Ridge)

Schottland_2010_05 029 von asdf.jklö auf Flickr
(Ridge vom Caisteal Abhail in Südrichtung nach grob in Richtung Lochranza)

Schottland_2010_05 033 von asdf.jklö auf Flickr
(Blick auf das Südende von Arran mit Loch Ranza)

Schottland_2010_05 043 von asdf.jklö auf Flickr
(Gleann Easan Biorach)
Als ich im Hostel von Lochranza eingetroffen bin, haben mich vor der Haustür schon einige aus dem Scottishhills-Forum empfangen, mit denen ich mich für Samstag zum Hillwalking auf Arran verabredet habe. Lochranza ist nach meinem Empfinden ein viel schönerer Ort auf Arran wie Brodick. Man hat zwar keine Geschäfte, aber es ist auch nicht so überlaufen, touristisch wie Brodick. Lustig sind die Rehe, die wirklich vor nichts zurückschrecken im Ort.

Schottland_2010_05 045 von asdf.jklö auf Flickr
(Blick auf Lochranza)

Schottland_2010_05 047 von asdf.jklö auf Flickr
(Rehe auf dem Golfplatz)
Der Abend war dann noch sehr lustig, wir haben u.a. mögliche Seebeisetzungen auf 9 minütigen Clydefähren diskutiert, die von einer Anwesenden schon durchgeführt wurde…. sie sagte nur, dass sie nächstes mal auf das unterste Deck dafür gehen würde und achten würde, dass darunter keiner mehr steht.

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