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Nun ist es soweit. Die erste RICHTIGE Tour ist zu Ende und ich versuche mich an meinem ersten Reisebericht.
Vorgeplänkel:
Nach unserer Tour im letzten Jahr (Berlin – Ostsee) stand für uns fest, dass wiederholen wir. Allerdings sollte es dieses Jahr schon etwa besser (professioneller) werden. Das 5 Personen Tarp sollte diesmal zu Hause bleiben, wir wollten etwas ruhiger unterwegs sein, eine schönere Landschaft haben und auch weniger Leute unterwegs treffen. Da wir beschlossen Zelte mitzunehmen und nicht auf Campingplätzen schlafen wollten fiel Deutschland als Wanderalternative aus. Also einigten wir uns allesamt auf Schweden und den dortigen Wanderweg „Bohusleden“.
Vorbereitungen:
Der Weg stand fest, nun hieß es Informationen sammeln. Im Internet gibt es dazu zahlreiche Seiten. Ganz besonders möchte ich hier nochmal auf die Seite Nordwinde.de hinweisen. Auch für die Tipps und Ratschläge aus diesem Forum möchte ich mich nochmals bedanken.
Wir einigten uns nach mehreren Reiseberichten und Bildern, die Route von Strömstad aus zu starten und in Richtung Göteborg zu laufen.
Die Flüge wurden kurzerhand gebucht und es stand fest, am 11.07.2012 werden wir uns in Schwedens wunderbarer Landschaft befinden.
Tag 1:
Um 8:55 starteten wir in Berlin Tegel und kamen gegen 9:50 in Göteborg an. Das Gepäck, welches problemlos mit dem Spirituskocher durchging, wurde vom Band genommen, Geld gewechselt und die Wasservorräte wurden aufgefüllt.
Dann ging es in die Innenstadt um Brennstoff zu besorgen. Zu dem Outdoorgeschäft läuft man ca. 10min. Um 12:30 fuhr unser Bus nach Strömstad ab. Nun hieß es noch 2,5h Busfahrt und es konnte los gehen. Dachten wir zumindest.
In Strömstad bemerkten wir, dass wir anstatt Spiritus Lampenöl gekauft hatten. Also nochmal in Strömstad nach Spiritus umgesehen und im Supermarkt die letzten Dinge eingekauft. Durch diese Aktion verloren wir gut 2h für unsere erste Etappe.
Dann konnte es endlich richtig losgehen.

Bahnhof Strömstad

Strömstad Promenade

Hafen von Strömstad
Nachdem wir die Einstieg in den Bohusleden problemlos fanden waren wir schon nach den ersten Metern begeistert. Gutes Wanderwetter, ein sehr ansprechender Weg (wir hofften das dieser so blieb) und Blaubeersträucher ohne Ende. Wir beschlossen nach ca. 4km den Weg zu verlassen und an einem See zu campieren. Am See angekommen stellten wir die Zelte auf, richteten uns ein und tranken unser Urlaubsbier.
Unsere Erste Feststellung an diesem Abend: Autanspray funktioniert super.

Einstieg in den Bohusleden

Die ersten Meter
Tag 2:
Gegen 6:00 wurde ich vom in der Nacht einsetzenden Regen geweckt und hoffte dass dieser bald aufhören würde. Nach Absprache mit den anderen beiden beschlossen wir, noch bis 7:00 zu warten und dann zusammen zu packen. Und so kam es auch. Gefrühstückt wurde eine Scheibe Brot mit Salami. Während der eine schmierte, packten die anderen zusammen. In Regenklamotten ging es dann zurück auf den Weg und weiter in Richtung Högstad. Nach ca. 1,5h kamen wir an einer Möglichkeit vorbei, an der man auch problemlos trocken hätte schlafen (boofen) können. Nur leider ist diese Möglichkeit nicht auf der Karte eingezeichnet gewesen. Wir packten dort nochmal die Außenzelte aus und machten eine längere Frühstückspause.

Möglichkeit zum Boofen
Frisch gestärkt mit Müsli hieß unser Ziel war für die kommende Nacht Utängen. Dort war zwar keine richtige Windschutzhütte verzeichnet, aber es gab einen kleinen Hinweis auf eine Zeltmöglichkeit. Unterwegs trafen wir auf zwei schwedische Urlauber die uns anboten unsere Wasservorräte aufzufüllen. Diese Möglichkeit nahmen wir sofort war. Sie gaben uns auch den Tipp zu dem See bei Flähult zu gehen und dort zu übernachten. Dies bedeutete zwar einen längeren (Um)Weg von ca. 3km aber es sollte sich wirklich bezahlt machen.
Am See angekommen schlugen wir unsere Zelte wieder auf und gingen 20m runter zum See. Klamotten aus und rein hieß es. Wir aßen auf dem Steg unser Abendbrot (Reis mit Bolognese) und ließen dort die Abend ausklingen. Es war erstaunlich zu sehen, das es tagsüber sehr windig und abends total windstill war. Der See stand so ruhig vor uns, das man dachte es wäre ein Spiegel.
Zweite Feststellung: Stirnlampen hätten zu Hause bleiben können (Midsommer)

See bei Flähult

Lagerplatz
Tag 3:
Für heute hieß unserer erster Punkt Björnerödpiggen. Dies ist mit 222m die höchste Erhebung des Bohuslän. Auf dem Weg dahin setze wiedermal der Regen ein. Also flucks die Regenklamotten über geschmissen und weiter ging es. Der Aufstieg war anstrengend und zog sich ziemlich lange hin. Aber im Vergleich zu dem was noch kommen und uns erwarten sollte, war es in Ordnung. Oben war ein Aussichtsturm aufgestellt, jedoch war die Sicht durch das Wetter ziemlich getrübt.

Aussichtsturm

Nach einer kleinen Pause in der Schutzhütte, welche auf dem höchsten Punkt aufgestellt ist, ging es weiter. Unser Ziel für heute war Sandvatten. Der Abstieg erwies sich deutlich schwieriger als der Aufstieg. Der Weg wurde immer schmaler und war teilweise durch umgestürzte Bäume versperrt. In Stranden kamen wir an einem kleinen Lokal vorbei. Kurzerhand setzen wir uns auf ein kühles Carlsberg rein. Der Weg nach Stranden ging erst an einem Fjord entlang. Immer wieder kam man an guten Plätze vorbei, die einem eine grandiose Aussicht boten.

Grandiose Aussicht
Danach ging es durch Moorgebiete. Dieser Wegabschnitt war sehr anstrengend, da man immer wieder nach einem trocknen Platz suchen musste, bevor man einen Schritt manchen konnte. Für 100m Weg brauchten wir ca. 10 Min.. Hier wurden durch Fehltritte die Schuhe meiner Mitwanderer das erste mal undicht. Auch ging unsere einzige Armbanduhr bei einem Sturz zu Bruch. Dies erwies sich jedoch als absoluter Glücksfall. Keiner fragte mehr wie spät es sei und so verlor man sein Zeitgefühl, HERRLICH.

Wasser,Wasser,Wasser

Sumpf,Matsch und Wasser
In Sandvatten angekommen erwartete uns eine großzügige Hütte, ein wunderschöner See und eine gute Bademöglichkeit. Das hieß für uns auch sofort rein ins Wasser. Kaum waren wir aus dem Wasser raus und hatten uns in der Hütte eingerichtet, fing es an zu Regnen. Wir lagen in der Hütte und beschwerten uns ein wenig über das doch recht wechselhafte Wetter. Immerhin hatten wir bisher immer Regen. Was wir da natürlich noch nicht wussten, es war das letzte mal das es auf unserer Tour regnen sollte. Der Schauer war rasch vorbei und uns zeigte sich ein Regenbogen, der etwa 100 vor uns anfing/aufhörte.
Erkenntnis für diesen Tag: Am Ende/Anfang eines Regenbogens gibt es keine Topf voll Gold

Windschutz Sandvatten

Badestelle Sandvatten

Kein Topf voll Gold da
Tag 4:
Heute erwartete uns die längste Etappe auf unserer Tour. In Vasbotten gibt es einen kleinen Campingplatz. Da dies unsere einzige Möglichkeit war, unterwegs etwas nachzukaufen wollten wir dort unbedingt hin. Auch versprachen wir uns eine Dusche und die Möglichkeit Klamotten zu waschen und im Trockenraum aufzuhängen.
Nach anstrengenden 23km, es ging wieder bergauf, bergab und durch zahlreiche Moorgebiete, kamen wir endlich an. Die Nacht sollte pro Zelt 150SEK kosten. Also rund 20,- €. Wir fanden einen Plan in dem ca. 150m weiter eine Schutzhütte eingezeichnet war. Logisch das wir die kostenfreie Variante wählten. Wir besorgten uns Duschmarken und genossen das warme Wasser und frische Gefühl danach.
Erkenntnis am Abend: Mist verrechnet, bis Munkedal schaffen wir es wohl nicht.

Hütte am Fjord in Vasbotten

Links die Hütte in Vasbotten von der anderen Seite

Grenzübergang
Tag 5:
Bevor wir starteten füllten wir wieder unsere Wasservorräte auf. Diesmal nicht an einem See sondern am Campingplatz. Das war für uns schon ein kleiner Luxus. Auch wenn das Wasser aus den Seen immer trinkbar war, hatte es einen komischen Eigengeschmack. Teilweise war es sehr eisenhaltig. Unser Weg sollte an diesem Tag in die Nähe von Nornäs gehen. Dort gab es eine Schutzhütte die sehr schön an einen See gelegen war. Da wir diesen Ort aber recht zügig erreichten und die Hütte schon bestz war, entschieden wir bis Daletjärnen weiter zu gehen. Zuvor machten wir noch eine Teepause und unterhielten uns kurz mit den dortigen Mitwanderern. Diese hatten eine weitere Karte dabei, auf der auch Bahnstrecken eingezeichnet waren. Wir entschieden uns bis Hällevandsholm zu gehen und von dort nach Göteborg zurück zu fahren. So hatten wir keinen Stress und Zeit für einen Ruhetag.
Als wir die Hütte in Daletjärnen wurden wir von einem üblen Mückenschwarm begrüßt. Also wurde Autanspray aufgetragen. Allerdings hatten die Mücken auch kleine Freunde mitgebracht, die sogenannten Gnitzen (Bartmücken)
Erkenntnis für diesen Tag: Autan beeindruckt diese Viecher nicht.
Also wurden kurzerhand die Innenzelte in die Hütte gehangen um halbwegs schlafen zu können. Wir beschlossen auch am Morgen einfach zusammen zu packen und später zu frühstücken.

Essen und ins Bett
Tag 6 - 7:
Der Aufbruch gestaltete sich relativ schnell, da wir doch ganz schon genervt waren von die vielen Bartmücken.
Nach einer kleinen Wanderung von ca. 30 Min erreichten wir eine schöne Stelle an einem See und machten uns Rührei zum Frühstück.

Frühstück am See
Der Weg führte uns wieder sehr abwechslungsreich durch Wald, Moor und Feldstraßen zum See Sjökärrsjön. Die dortige Schutzhütte ist wunderbar gelegen und man hat eine grandiose Aussicht. Einzig der Zugang zum See ist immer mit einem steilen Ab/Aufstieg verbunden. An diesem Ort entschlossen wir uns auch dazu, den Ruhetag zu verbringen. Das Wetter war herrlich und so konnten die Schuhe mal ordentlich durch trocknen. Da es an dieser Hütte kein Feuerholz gab, suchten wir uns Äste zusammen. Wir pflückten Blaubeeren und fanden auch genügend Pilze für eine kleine Pilzpfanne. Eine recht nette Abwechslung.
Erkenntnis für diesen Tag: Blaubeeren mit Honig = ein Traum

Schutzhütte am See Sjökärrsjön



Bademöglichkeit
Tag 8:
Nach unserem Ruhetag brachen wir sehr entspannt gegen 11:00 auf um die vorletzte Etappe zu gehen. Diesmal sollte unser Ziel der See Äntervattnet kurz vor Lunden sein. Da wir alle genug von dem sumpfigen, nassen Moorgebieten hatten, entschieden wir uns vom ursprünglichen Weg abzuweichen und eine kleine Abkürzung über eine Schotterstraße zu gehen. An einer erhöhten Stelle kurz vor dem See machten wir nochmals eine kurze Pause. den Anstieg zu dieser Höhe hat man gar nicht mitbekommen.


Es ist teilweise schon erschreckend wie schön die Natur sein kann.
Da wir unterwegs wieder reichlich Pilze sammelten, gab es auch an diesem Abend eine leckere Pilzpfanne. Und wir hatten sogar noch zusätzliches Glück welches uns bisher vorbehalten blieb. Wir fingen zwei Barsche die groß genug waren und wo es sich lohnte sie zu grillen. Also gab es zu den Pilzen auch noch gegrillten Fisch …. lecker.
Zum Abend hin wurde es wieder windstill. Nicht ein Blatt flatterte. Der Nebel zog langsam über den See. Es versprach wohl eine kalte Nacht zu werden.
Erkenntnis für diesen Tag: Fisch schmeckt lecker.




Tag 9:
Unsere letzte Etappe stand an. Da wir den ursprünglichen Plan änderten und nun nicht nach Munkedal sondern nach Hällevadsholm gingen, wollten wir so früh wie möglich dort ankommen. Wir wussten über diesen Ort ja so gut wie nichts. Es gab dort eine Touri – Info die wir aufsuchen wollten. Bis Lunden (ca. 1km) folgten wir noch dem Bohusleden um dann über Straßen nach Hällevadsholm zu gelangen. Dort angekommen sagte man uns wo wir den Bahnhof finden und wo wir schlafen konnten. Der „Campingplatz“ befand sich keine 100m hinter dem Bahnhof an einer Badestelle. Wir gingen noch einkaufen um für unseren letzten Nachmittag/Abend auch ein Stück Kuchen und ein paar Bier zu haben. Wir stellten unsere Zelte auf und gingen dann eine Runde schwimmen. Der Platz eignete sich optimal um wieder auf die Großstadt vorbereitet zu werden. Die Badestelle war eine Art Freibad, an der sich vor allem die Jugend traf. Zudem gab es dort auch einen Sportplatz mit einem Fußballverein, wo gerade trainiert wurde. Wir verabschiedeten uns frühzeitig ins Bett um am Morgen keine Zeit zu vertröddeln. Unser Zug fuhr um 9:20.
Erkenntnis für den Tag: Die Ruhe auf dem Bohusleden war angenehmer.



Tag 10:
Pünktlich um 7:00 standen wir auf und packten unsere Sachen zusammen. Eigentlich sollte schon um 7:30 ein Zug fahren, dieser kam jedoch nicht. Wir begannen uns auszumalen was wir wohl täten, wenn auch unser Zug ausfallen würde. Es gab zwar ein Bahnhof, aber kein Personal oder ähnliches. Um 9:00 saßen wir auf dem Bahnhof und warteten auf den Zug. Zu unserem Erstaunen wurde es richtig voll auf den Bahnsteig. Der Zug kam pünktlich und brachte uns in 1,5h nach Göteborg. Dort angekommen besorgten wir uns die Tickets für den Shuttle - Bus und spazierten ein wenig durch Göteborg.
Um 19:25 startete unser Flieger wieder nach Berlin.
Erkenntnis für diesem Tag: Göteborg ist eine recht schöne Stadt




Fazit:
Auch wenn ich ab und an zu lesen bekam, dass der Bohusleden überlaufen oder nur ein Anfänger/Einsteigerweg sei, bin ich begeistert. Der Weg ist wirklich sehr abwechslungsreich und hat auch einige schwierige bzw. anstrengende Passagen dabei.
Die Landschaft ist grandios und auch die Stille die einen dort erwartet ebenfalls. Die Anreise bzw. Abreise ist unproblematisch und auch der Wegverlauf ist sehr gut ausgeschildert. Das Wasser aus den zahlreichen Seen ist trinkbar. Auch wenn manche Gewässer eher rostfarbend aussahen. Diese waren nur sehr eisenhaltig, was man auch schmeckte.
Es war für mich genau die richtige Entscheidung und bin immer noch begeistert von dem Trip.
Impressionen vom Weg:








Vorgeplänkel:
Nach unserer Tour im letzten Jahr (Berlin – Ostsee) stand für uns fest, dass wiederholen wir. Allerdings sollte es dieses Jahr schon etwa besser (professioneller) werden. Das 5 Personen Tarp sollte diesmal zu Hause bleiben, wir wollten etwas ruhiger unterwegs sein, eine schönere Landschaft haben und auch weniger Leute unterwegs treffen. Da wir beschlossen Zelte mitzunehmen und nicht auf Campingplätzen schlafen wollten fiel Deutschland als Wanderalternative aus. Also einigten wir uns allesamt auf Schweden und den dortigen Wanderweg „Bohusleden“.
Vorbereitungen:
Der Weg stand fest, nun hieß es Informationen sammeln. Im Internet gibt es dazu zahlreiche Seiten. Ganz besonders möchte ich hier nochmal auf die Seite Nordwinde.de hinweisen. Auch für die Tipps und Ratschläge aus diesem Forum möchte ich mich nochmals bedanken.
Wir einigten uns nach mehreren Reiseberichten und Bildern, die Route von Strömstad aus zu starten und in Richtung Göteborg zu laufen.
Die Flüge wurden kurzerhand gebucht und es stand fest, am 11.07.2012 werden wir uns in Schwedens wunderbarer Landschaft befinden.
Tag 1:
Um 8:55 starteten wir in Berlin Tegel und kamen gegen 9:50 in Göteborg an. Das Gepäck, welches problemlos mit dem Spirituskocher durchging, wurde vom Band genommen, Geld gewechselt und die Wasservorräte wurden aufgefüllt.
Dann ging es in die Innenstadt um Brennstoff zu besorgen. Zu dem Outdoorgeschäft läuft man ca. 10min. Um 12:30 fuhr unser Bus nach Strömstad ab. Nun hieß es noch 2,5h Busfahrt und es konnte los gehen. Dachten wir zumindest.
In Strömstad bemerkten wir, dass wir anstatt Spiritus Lampenöl gekauft hatten. Also nochmal in Strömstad nach Spiritus umgesehen und im Supermarkt die letzten Dinge eingekauft. Durch diese Aktion verloren wir gut 2h für unsere erste Etappe.
Dann konnte es endlich richtig losgehen.
Bahnhof Strömstad
Strömstad Promenade
Hafen von Strömstad
Nachdem wir die Einstieg in den Bohusleden problemlos fanden waren wir schon nach den ersten Metern begeistert. Gutes Wanderwetter, ein sehr ansprechender Weg (wir hofften das dieser so blieb) und Blaubeersträucher ohne Ende. Wir beschlossen nach ca. 4km den Weg zu verlassen und an einem See zu campieren. Am See angekommen stellten wir die Zelte auf, richteten uns ein und tranken unser Urlaubsbier.
Unsere Erste Feststellung an diesem Abend: Autanspray funktioniert super.
Einstieg in den Bohusleden
Die ersten Meter
Tag 2:
Gegen 6:00 wurde ich vom in der Nacht einsetzenden Regen geweckt und hoffte dass dieser bald aufhören würde. Nach Absprache mit den anderen beiden beschlossen wir, noch bis 7:00 zu warten und dann zusammen zu packen. Und so kam es auch. Gefrühstückt wurde eine Scheibe Brot mit Salami. Während der eine schmierte, packten die anderen zusammen. In Regenklamotten ging es dann zurück auf den Weg und weiter in Richtung Högstad. Nach ca. 1,5h kamen wir an einer Möglichkeit vorbei, an der man auch problemlos trocken hätte schlafen (boofen) können. Nur leider ist diese Möglichkeit nicht auf der Karte eingezeichnet gewesen. Wir packten dort nochmal die Außenzelte aus und machten eine längere Frühstückspause.
Möglichkeit zum Boofen
Frisch gestärkt mit Müsli hieß unser Ziel war für die kommende Nacht Utängen. Dort war zwar keine richtige Windschutzhütte verzeichnet, aber es gab einen kleinen Hinweis auf eine Zeltmöglichkeit. Unterwegs trafen wir auf zwei schwedische Urlauber die uns anboten unsere Wasservorräte aufzufüllen. Diese Möglichkeit nahmen wir sofort war. Sie gaben uns auch den Tipp zu dem See bei Flähult zu gehen und dort zu übernachten. Dies bedeutete zwar einen längeren (Um)Weg von ca. 3km aber es sollte sich wirklich bezahlt machen.
Am See angekommen schlugen wir unsere Zelte wieder auf und gingen 20m runter zum See. Klamotten aus und rein hieß es. Wir aßen auf dem Steg unser Abendbrot (Reis mit Bolognese) und ließen dort die Abend ausklingen. Es war erstaunlich zu sehen, das es tagsüber sehr windig und abends total windstill war. Der See stand so ruhig vor uns, das man dachte es wäre ein Spiegel.
Zweite Feststellung: Stirnlampen hätten zu Hause bleiben können (Midsommer)
See bei Flähult
Lagerplatz
Tag 3:
Für heute hieß unserer erster Punkt Björnerödpiggen. Dies ist mit 222m die höchste Erhebung des Bohuslän. Auf dem Weg dahin setze wiedermal der Regen ein. Also flucks die Regenklamotten über geschmissen und weiter ging es. Der Aufstieg war anstrengend und zog sich ziemlich lange hin. Aber im Vergleich zu dem was noch kommen und uns erwarten sollte, war es in Ordnung. Oben war ein Aussichtsturm aufgestellt, jedoch war die Sicht durch das Wetter ziemlich getrübt.
Aussichtsturm
Nach einer kleinen Pause in der Schutzhütte, welche auf dem höchsten Punkt aufgestellt ist, ging es weiter. Unser Ziel für heute war Sandvatten. Der Abstieg erwies sich deutlich schwieriger als der Aufstieg. Der Weg wurde immer schmaler und war teilweise durch umgestürzte Bäume versperrt. In Stranden kamen wir an einem kleinen Lokal vorbei. Kurzerhand setzen wir uns auf ein kühles Carlsberg rein. Der Weg nach Stranden ging erst an einem Fjord entlang. Immer wieder kam man an guten Plätze vorbei, die einem eine grandiose Aussicht boten.
Grandiose Aussicht
Danach ging es durch Moorgebiete. Dieser Wegabschnitt war sehr anstrengend, da man immer wieder nach einem trocknen Platz suchen musste, bevor man einen Schritt manchen konnte. Für 100m Weg brauchten wir ca. 10 Min.. Hier wurden durch Fehltritte die Schuhe meiner Mitwanderer das erste mal undicht. Auch ging unsere einzige Armbanduhr bei einem Sturz zu Bruch. Dies erwies sich jedoch als absoluter Glücksfall. Keiner fragte mehr wie spät es sei und so verlor man sein Zeitgefühl, HERRLICH.
Wasser,Wasser,Wasser
Sumpf,Matsch und Wasser
In Sandvatten angekommen erwartete uns eine großzügige Hütte, ein wunderschöner See und eine gute Bademöglichkeit. Das hieß für uns auch sofort rein ins Wasser. Kaum waren wir aus dem Wasser raus und hatten uns in der Hütte eingerichtet, fing es an zu Regnen. Wir lagen in der Hütte und beschwerten uns ein wenig über das doch recht wechselhafte Wetter. Immerhin hatten wir bisher immer Regen. Was wir da natürlich noch nicht wussten, es war das letzte mal das es auf unserer Tour regnen sollte. Der Schauer war rasch vorbei und uns zeigte sich ein Regenbogen, der etwa 100 vor uns anfing/aufhörte.
Erkenntnis für diesen Tag: Am Ende/Anfang eines Regenbogens gibt es keine Topf voll Gold
Windschutz Sandvatten
Badestelle Sandvatten
Kein Topf voll Gold da
Tag 4:
Heute erwartete uns die längste Etappe auf unserer Tour. In Vasbotten gibt es einen kleinen Campingplatz. Da dies unsere einzige Möglichkeit war, unterwegs etwas nachzukaufen wollten wir dort unbedingt hin. Auch versprachen wir uns eine Dusche und die Möglichkeit Klamotten zu waschen und im Trockenraum aufzuhängen.
Nach anstrengenden 23km, es ging wieder bergauf, bergab und durch zahlreiche Moorgebiete, kamen wir endlich an. Die Nacht sollte pro Zelt 150SEK kosten. Also rund 20,- €. Wir fanden einen Plan in dem ca. 150m weiter eine Schutzhütte eingezeichnet war. Logisch das wir die kostenfreie Variante wählten. Wir besorgten uns Duschmarken und genossen das warme Wasser und frische Gefühl danach.
Erkenntnis am Abend: Mist verrechnet, bis Munkedal schaffen wir es wohl nicht.
Hütte am Fjord in Vasbotten
Links die Hütte in Vasbotten von der anderen Seite
Grenzübergang
Tag 5:
Bevor wir starteten füllten wir wieder unsere Wasservorräte auf. Diesmal nicht an einem See sondern am Campingplatz. Das war für uns schon ein kleiner Luxus. Auch wenn das Wasser aus den Seen immer trinkbar war, hatte es einen komischen Eigengeschmack. Teilweise war es sehr eisenhaltig. Unser Weg sollte an diesem Tag in die Nähe von Nornäs gehen. Dort gab es eine Schutzhütte die sehr schön an einen See gelegen war. Da wir diesen Ort aber recht zügig erreichten und die Hütte schon bestz war, entschieden wir bis Daletjärnen weiter zu gehen. Zuvor machten wir noch eine Teepause und unterhielten uns kurz mit den dortigen Mitwanderern. Diese hatten eine weitere Karte dabei, auf der auch Bahnstrecken eingezeichnet waren. Wir entschieden uns bis Hällevandsholm zu gehen und von dort nach Göteborg zurück zu fahren. So hatten wir keinen Stress und Zeit für einen Ruhetag.
Als wir die Hütte in Daletjärnen wurden wir von einem üblen Mückenschwarm begrüßt. Also wurde Autanspray aufgetragen. Allerdings hatten die Mücken auch kleine Freunde mitgebracht, die sogenannten Gnitzen (Bartmücken)
Erkenntnis für diesen Tag: Autan beeindruckt diese Viecher nicht.
Also wurden kurzerhand die Innenzelte in die Hütte gehangen um halbwegs schlafen zu können. Wir beschlossen auch am Morgen einfach zusammen zu packen und später zu frühstücken.
Essen und ins Bett
Tag 6 - 7:
Der Aufbruch gestaltete sich relativ schnell, da wir doch ganz schon genervt waren von die vielen Bartmücken.
Nach einer kleinen Wanderung von ca. 30 Min erreichten wir eine schöne Stelle an einem See und machten uns Rührei zum Frühstück.
Frühstück am See
Der Weg führte uns wieder sehr abwechslungsreich durch Wald, Moor und Feldstraßen zum See Sjökärrsjön. Die dortige Schutzhütte ist wunderbar gelegen und man hat eine grandiose Aussicht. Einzig der Zugang zum See ist immer mit einem steilen Ab/Aufstieg verbunden. An diesem Ort entschlossen wir uns auch dazu, den Ruhetag zu verbringen. Das Wetter war herrlich und so konnten die Schuhe mal ordentlich durch trocknen. Da es an dieser Hütte kein Feuerholz gab, suchten wir uns Äste zusammen. Wir pflückten Blaubeeren und fanden auch genügend Pilze für eine kleine Pilzpfanne. Eine recht nette Abwechslung.
Erkenntnis für diesen Tag: Blaubeeren mit Honig = ein Traum
Schutzhütte am See Sjökärrsjön
Bademöglichkeit
Tag 8:
Nach unserem Ruhetag brachen wir sehr entspannt gegen 11:00 auf um die vorletzte Etappe zu gehen. Diesmal sollte unser Ziel der See Äntervattnet kurz vor Lunden sein. Da wir alle genug von dem sumpfigen, nassen Moorgebieten hatten, entschieden wir uns vom ursprünglichen Weg abzuweichen und eine kleine Abkürzung über eine Schotterstraße zu gehen. An einer erhöhten Stelle kurz vor dem See machten wir nochmals eine kurze Pause. den Anstieg zu dieser Höhe hat man gar nicht mitbekommen.
Es ist teilweise schon erschreckend wie schön die Natur sein kann.
Da wir unterwegs wieder reichlich Pilze sammelten, gab es auch an diesem Abend eine leckere Pilzpfanne. Und wir hatten sogar noch zusätzliches Glück welches uns bisher vorbehalten blieb. Wir fingen zwei Barsche die groß genug waren und wo es sich lohnte sie zu grillen. Also gab es zu den Pilzen auch noch gegrillten Fisch …. lecker.
Zum Abend hin wurde es wieder windstill. Nicht ein Blatt flatterte. Der Nebel zog langsam über den See. Es versprach wohl eine kalte Nacht zu werden.
Erkenntnis für diesen Tag: Fisch schmeckt lecker.
Tag 9:
Unsere letzte Etappe stand an. Da wir den ursprünglichen Plan änderten und nun nicht nach Munkedal sondern nach Hällevadsholm gingen, wollten wir so früh wie möglich dort ankommen. Wir wussten über diesen Ort ja so gut wie nichts. Es gab dort eine Touri – Info die wir aufsuchen wollten. Bis Lunden (ca. 1km) folgten wir noch dem Bohusleden um dann über Straßen nach Hällevadsholm zu gelangen. Dort angekommen sagte man uns wo wir den Bahnhof finden und wo wir schlafen konnten. Der „Campingplatz“ befand sich keine 100m hinter dem Bahnhof an einer Badestelle. Wir gingen noch einkaufen um für unseren letzten Nachmittag/Abend auch ein Stück Kuchen und ein paar Bier zu haben. Wir stellten unsere Zelte auf und gingen dann eine Runde schwimmen. Der Platz eignete sich optimal um wieder auf die Großstadt vorbereitet zu werden. Die Badestelle war eine Art Freibad, an der sich vor allem die Jugend traf. Zudem gab es dort auch einen Sportplatz mit einem Fußballverein, wo gerade trainiert wurde. Wir verabschiedeten uns frühzeitig ins Bett um am Morgen keine Zeit zu vertröddeln. Unser Zug fuhr um 9:20.
Erkenntnis für den Tag: Die Ruhe auf dem Bohusleden war angenehmer.
Tag 10:
Pünktlich um 7:00 standen wir auf und packten unsere Sachen zusammen. Eigentlich sollte schon um 7:30 ein Zug fahren, dieser kam jedoch nicht. Wir begannen uns auszumalen was wir wohl täten, wenn auch unser Zug ausfallen würde. Es gab zwar ein Bahnhof, aber kein Personal oder ähnliches. Um 9:00 saßen wir auf dem Bahnhof und warteten auf den Zug. Zu unserem Erstaunen wurde es richtig voll auf den Bahnsteig. Der Zug kam pünktlich und brachte uns in 1,5h nach Göteborg. Dort angekommen besorgten wir uns die Tickets für den Shuttle - Bus und spazierten ein wenig durch Göteborg.
Um 19:25 startete unser Flieger wieder nach Berlin.
Erkenntnis für diesem Tag: Göteborg ist eine recht schöne Stadt
Fazit:
Auch wenn ich ab und an zu lesen bekam, dass der Bohusleden überlaufen oder nur ein Anfänger/Einsteigerweg sei, bin ich begeistert. Der Weg ist wirklich sehr abwechslungsreich und hat auch einige schwierige bzw. anstrengende Passagen dabei.
Die Landschaft ist grandios und auch die Stille die einen dort erwartet ebenfalls. Die Anreise bzw. Abreise ist unproblematisch und auch der Wegverlauf ist sehr gut ausgeschildert. Das Wasser aus den zahlreichen Seen ist trinkbar. Auch wenn manche Gewässer eher rostfarbend aussahen. Diese waren nur sehr eisenhaltig, was man auch schmeckte.
Es war für mich genau die richtige Entscheidung und bin immer noch begeistert von dem Trip.
Impressionen vom Weg:
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