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Wie angekündigt einige Fotos und ein knapper Reisebericht der Tour im März 2013 von Ullapool nach Lochinver.
Wie immer lagen zwischen geplanter Tour und durchgeführter Tour Welten!
Eigentlich sollte die Tour folgendermaßen aussehen:
Von Leckmelm bei Ullapool zur Knockdamph Bothy.
Von der Knockdamph Bothy zwei Tage in die Comalt Hills und dann nach Elphin.
Von Elphin nach Lochinver.
Letztes Jahr hatten wir im März Temperaturen um die 20°C. Dieses Jahr war sehr schnell klar, dass wir glücklich sein können, wenn wir über 0°C haben würden.
Wir bereiteten uns also auf die Kälte vor und um beim Zelten weniger eingeschränkt durch Schnee und Regen zu sein, packte ich auch ein Tarp ein.
Wir dachten also wir haben an alles gedacht. Alte Schottland-Kenner eben.
Wir Idioten!
Das erste Problem trat schon in Inverness auf.
Wir kamen Sonntags gegen 20:00 Uhr in Inverness an und gingen sofort zum Tesco. Laut Internet hatte dieser auch Sonntags bis 22:00 Uhr offen.
Kurz und gut: Es gibt in Inverness 2 Tesco. Einen im Gewerbegebiet (Öffnungszeiten bis 22:00 Uhr, das Internet lügt nicht!) und einen in der Stadt (Öffnungszeiten bis 20:00 Uhr. Mann muss schon lesen was da im Internet steht....).
Wir konnten also nicht mehr einkaufen und entschieden uns, gleich morgens um 07:00 Uhr wieder am Tesco zu stehen, da unser Bus um 08:00 abfuhr.
Wecker gestellt, um 07:00 Uhr in den Tesco gestürmt, Riegel, Milchpulver, Brot & Whisky eingepackt, an die Kasse gegangen und erfahren, dass es Alkohol erst nach 10:00 Uhr gibt.
Panik!
Eine Tour ohne Whisky!
Geht gar nicht!
Plan umgestellt: Wir laufen ab Ullapool zur Bothy und nicht von Leckmelm.
Also sind wir ebis nach Ullapool durchgefahren und haben dort bis 10:00 Uhr gewartet. Im Freudenrausch über die Flasche Highland Park entschieden wir uns, auch noch einen 4er Pack Tennents einzupacken.
Die Grundversorgung war also gesichert und um kurz nach zehn ging es los.

Der Weg von Ullapool zur Bothy ist einfach zu laufen und recht unspektakulär. Allerdings waren wir schon nach kurzer Zeit sehr froh darüber, da wir nun merkten, was wir bei aller Planung absolut nicht bedacht hatten. WIND!
Der wurde immer stärker und zu einem echten Problem. Auf einmal konnten wir uns auch wieder daran erinnern, dass sich 0°C bei Wind schnell wie -10°C anfühlen. Ich fühlte mich langsam wie ein Idiot, bei solchem Wind ein Tarp als Wetterschutz mitgenommen zu haben...

Dann auch noch Schnee dazu:

Als wir die Bothy erreichten waren wir ziemlich ausgefrohren und stapften durch eine schöne Schneelandschaft.

Nur zum Vergleich nochmal ein Bild von letzten Jahr, selbe Zeit:

Am nächsten Tag wehte der Wind unvermindert stark und auch in der Bothy waren es Minusgrade. Wir entschieden bei einem solchen Wetter auf Zelten zu verzichten und in der Bothy auf besseres Wetter zu warten (das Tarp hätte ich am liebsten in der Bothy direkt verbrannt...).
Nachmittags kam zumindest zeitweise die Sonne zum Vorschein und so gingen wir wenigstens die 7 Kilometer zur Duag-Bothy.


Auf dem Weg dorthin mussten wir uns im Schnee bis auf die Unterhosen ausziehen und durch einen Bach furten, nachdem wir eine Stunde erfolglos nach Stepping Stones gesucht hatten. Man kann diese Aktion durchaus als leicht unangenehm bezeichnen
.
Nach der Furt bogen wir in ein Tal Richtung Osten ab. Dieses war praktisch "schneefrei", da der Wind die Schneeflocken einfach über das Tal hinüber wehte.


Am nächsten Tag hatten wir keine Chance mehr, an einem Tag nach Elphin zu gelangen (außer kilometerweit die Straße entlang).
So liefen wir zum Oykel Bridge Hotel und hofften per Anhalter nach Elphin zu gelangen.

Anfangs setzten wir uns an die Straße und warteten auf Autos.
Nach einer Stunde (und keinem Auto...) hielten wir es jedoch in dem kalten Wind nicht mehr aus und stellten uns windgeschützt hinter das Hotel mit Blick auf die Straße.
Die Hotelbesitzer boten uns netterweise an im Hotel zu warten, aber wie sollten wir dann ein Auto anhalten.
Nach einer weiteren Stunde ohne vorbeifahrendes Auto fragte ich im Hotel nach einem Taxi. Klar, blöde Idee...
Also warteten wir noch eine Stunde bis wir total ausgefrohren waren. Die Straße könnte man auch abreißen. Da fährt eh nix!
Nun erlebte ich wieder einmal, dass Schotten einfach unglaublich nette Menschen sind. Der Hotelmanager bot uns an, kostenlos in einem alten, noch nicht renovierten Zimmer zu schlafen. Wir müssten jedoch unsere Schlafsäcke benutzen, was ihm sichtlich peinlich war. Allerdings würde er uns zumindest noch ein eigenes Badezimmer zuweisen.
Einzige Bedingung war, dass wir abends am Buffet im Resteraunt essen (und natürlich zahlen). Diese Bedingung war für uns durchaus akzeptabel
. Am nächsten Tag würde uns die Köchin nach Elphin fahren.
Ich hätte den guten Mann umarmen können (das Thermometer am Hotel zeigte mittlerweile -7°C...)! Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein deutscher Hotelmanager 2 verdreckten Wanderern ein solches Angebot macht!
Den Abend verbrachten wir mit einer Flasche Rotwein an einem genialen Buffet!
Am nächsten Morgen standen wir pünktlich um 10:00 Uhr am Startpunkt des Pfades nach Lochinver:




Über Nacht war es anscheined bitterkalt gewesen. Selbst die Wasserfälle auf dem Weg waren gefrohren!




Wir verbrachten eine extrem kalte Nacht in der Suileag Bothy. Der Wind war so stark, dass wir Angst um das Dach der Hütte hatten!


Während der 6 Kilometer am nächsten Morgen nach Lochinver wurden wir mehrmals vom Wind vom Weg gedrückt, so dass wir froh waren, als wir ziemlich fertig am späten Vormittag im Bus nach Ullapool saßen. Selbst der Bus wackelte verdächtig und immer wieder blies der Wind die Tür und die Fenster auf.
Abends in Inverness gab es dann wie immer die obligatorischen Abschieds-Spaghetti!
Wie immer lagen zwischen geplanter Tour und durchgeführter Tour Welten!
Eigentlich sollte die Tour folgendermaßen aussehen:
Von Leckmelm bei Ullapool zur Knockdamph Bothy.
Von der Knockdamph Bothy zwei Tage in die Comalt Hills und dann nach Elphin.
Von Elphin nach Lochinver.
Letztes Jahr hatten wir im März Temperaturen um die 20°C. Dieses Jahr war sehr schnell klar, dass wir glücklich sein können, wenn wir über 0°C haben würden.
Wir bereiteten uns also auf die Kälte vor und um beim Zelten weniger eingeschränkt durch Schnee und Regen zu sein, packte ich auch ein Tarp ein.
Wir dachten also wir haben an alles gedacht. Alte Schottland-Kenner eben.
Wir Idioten!
Das erste Problem trat schon in Inverness auf.
Wir kamen Sonntags gegen 20:00 Uhr in Inverness an und gingen sofort zum Tesco. Laut Internet hatte dieser auch Sonntags bis 22:00 Uhr offen.
Kurz und gut: Es gibt in Inverness 2 Tesco. Einen im Gewerbegebiet (Öffnungszeiten bis 22:00 Uhr, das Internet lügt nicht!) und einen in der Stadt (Öffnungszeiten bis 20:00 Uhr. Mann muss schon lesen was da im Internet steht....).
Wir konnten also nicht mehr einkaufen und entschieden uns, gleich morgens um 07:00 Uhr wieder am Tesco zu stehen, da unser Bus um 08:00 abfuhr.
Wecker gestellt, um 07:00 Uhr in den Tesco gestürmt, Riegel, Milchpulver, Brot & Whisky eingepackt, an die Kasse gegangen und erfahren, dass es Alkohol erst nach 10:00 Uhr gibt.
Panik!
Eine Tour ohne Whisky!
Geht gar nicht!
Plan umgestellt: Wir laufen ab Ullapool zur Bothy und nicht von Leckmelm.
Also sind wir ebis nach Ullapool durchgefahren und haben dort bis 10:00 Uhr gewartet. Im Freudenrausch über die Flasche Highland Park entschieden wir uns, auch noch einen 4er Pack Tennents einzupacken.
Die Grundversorgung war also gesichert und um kurz nach zehn ging es los.
Der Weg von Ullapool zur Bothy ist einfach zu laufen und recht unspektakulär. Allerdings waren wir schon nach kurzer Zeit sehr froh darüber, da wir nun merkten, was wir bei aller Planung absolut nicht bedacht hatten. WIND!
Der wurde immer stärker und zu einem echten Problem. Auf einmal konnten wir uns auch wieder daran erinnern, dass sich 0°C bei Wind schnell wie -10°C anfühlen. Ich fühlte mich langsam wie ein Idiot, bei solchem Wind ein Tarp als Wetterschutz mitgenommen zu haben...
Dann auch noch Schnee dazu:
Als wir die Bothy erreichten waren wir ziemlich ausgefrohren und stapften durch eine schöne Schneelandschaft.
Nur zum Vergleich nochmal ein Bild von letzten Jahr, selbe Zeit:
Am nächsten Tag wehte der Wind unvermindert stark und auch in der Bothy waren es Minusgrade. Wir entschieden bei einem solchen Wetter auf Zelten zu verzichten und in der Bothy auf besseres Wetter zu warten (das Tarp hätte ich am liebsten in der Bothy direkt verbrannt...).
Nachmittags kam zumindest zeitweise die Sonne zum Vorschein und so gingen wir wenigstens die 7 Kilometer zur Duag-Bothy.
Auf dem Weg dorthin mussten wir uns im Schnee bis auf die Unterhosen ausziehen und durch einen Bach furten, nachdem wir eine Stunde erfolglos nach Stepping Stones gesucht hatten. Man kann diese Aktion durchaus als leicht unangenehm bezeichnen

Nach der Furt bogen wir in ein Tal Richtung Osten ab. Dieses war praktisch "schneefrei", da der Wind die Schneeflocken einfach über das Tal hinüber wehte.
Am nächsten Tag hatten wir keine Chance mehr, an einem Tag nach Elphin zu gelangen (außer kilometerweit die Straße entlang).
So liefen wir zum Oykel Bridge Hotel und hofften per Anhalter nach Elphin zu gelangen.
Anfangs setzten wir uns an die Straße und warteten auf Autos.
Nach einer Stunde (und keinem Auto...) hielten wir es jedoch in dem kalten Wind nicht mehr aus und stellten uns windgeschützt hinter das Hotel mit Blick auf die Straße.
Die Hotelbesitzer boten uns netterweise an im Hotel zu warten, aber wie sollten wir dann ein Auto anhalten.
Nach einer weiteren Stunde ohne vorbeifahrendes Auto fragte ich im Hotel nach einem Taxi. Klar, blöde Idee...
Also warteten wir noch eine Stunde bis wir total ausgefrohren waren. Die Straße könnte man auch abreißen. Da fährt eh nix!
Nun erlebte ich wieder einmal, dass Schotten einfach unglaublich nette Menschen sind. Der Hotelmanager bot uns an, kostenlos in einem alten, noch nicht renovierten Zimmer zu schlafen. Wir müssten jedoch unsere Schlafsäcke benutzen, was ihm sichtlich peinlich war. Allerdings würde er uns zumindest noch ein eigenes Badezimmer zuweisen.
Einzige Bedingung war, dass wir abends am Buffet im Resteraunt essen (und natürlich zahlen). Diese Bedingung war für uns durchaus akzeptabel

Ich hätte den guten Mann umarmen können (das Thermometer am Hotel zeigte mittlerweile -7°C...)! Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein deutscher Hotelmanager 2 verdreckten Wanderern ein solches Angebot macht!
Den Abend verbrachten wir mit einer Flasche Rotwein an einem genialen Buffet!
Am nächsten Morgen standen wir pünktlich um 10:00 Uhr am Startpunkt des Pfades nach Lochinver:
Über Nacht war es anscheined bitterkalt gewesen. Selbst die Wasserfälle auf dem Weg waren gefrohren!
Wir verbrachten eine extrem kalte Nacht in der Suileag Bothy. Der Wind war so stark, dass wir Angst um das Dach der Hütte hatten!
Während der 6 Kilometer am nächsten Morgen nach Lochinver wurden wir mehrmals vom Wind vom Weg gedrückt, so dass wir froh waren, als wir ziemlich fertig am späten Vormittag im Bus nach Ullapool saßen. Selbst der Bus wackelte verdächtig und immer wieder blies der Wind die Tür und die Fenster auf.
Abends in Inverness gab es dann wie immer die obligatorischen Abschieds-Spaghetti!
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