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Hej alle zusammen,
nachdem ich nun seit zwei Tagen hier festhänge und schon die verschiedensten Berichte gelesen habe, die uns in vielen Entscheidungen schon weitergeholfen haben, habe ich gedacht, ich versuche es auch einmal mit einem Bericht von einer sehr schönen Wanderung, die wirklich für jeden machbar sein sollte, dem Wind und Wetter nichts ausmachen. Und natürlich die Mücken, aber dazu später.
Außerdem soll das auch zeigen, dass auch zwei Frauen es wunderbar schaffen, sich durchzuschlagen. Vielleicht macht es ja anderen Mädels Mut:-)
Gestartet sind wir (meine beste Freundin Anja und ich) am 25.07.2010 im Frankfurt, Flug nach Bodö. Am nächsten Morgen ging es weiter von Fauske und von dort mit dem Bus nach Sulitjelma.

Die Kirche von Sulitjelma- es geht los
Ab hier heißt es dann laufen bis zu den Hütten von Ny Sulitjelma. Ist nicht weit, nicht anspruchsvoll, weil man zu den Hütten auch mit dem Auto fahren kann, geht man auf einem Fahrweg- nicht gerade Wanderers Traum und diese blöde Straße zieht sich, weil es stürmt und regnet. Wie immer in solchen Situationen kommen schon die ersten Fragen: "Warum eigentlich??? Hätten ja auch nach Sardinien fahren können:-)" Und dann überholt uns auch noch ein Auto, ein norwegischer Audi Kombi und nur einer sitzt drin... Der hätte uns ja ruhig mitnehmen können. Pah. Wir schimpfen über die unsensiblen norwegischen Männer und sind froh, als wir die Hütte, nein die Häuser von Ny Sulitjelma erspähen.

So einen Luxus haben wir gar nicht erwartet: Es gibt Strom, einen Warmwasserboiler und einen gemütlichen Aufenthaltsraum. und- wir sind fast alleine. Also nutzen wir den Luxus, kochen und lesen im Hüttenbuch, während draußen der Wind tobt... Die Berichte sind teilweise recht abenteuerlich, von plötzlichen SChneefällen, angeschwollenen Flüssen ist die Rede... ahhh ja. Ok. War ja im letzten Jahr im Juli.

Mit diesem tröstenden Gedanken wird es eine gute Nacht, das Pfeifen des Sturm kann uns hier nichts anhaben...
27.07. Blick nach draußen... alles grau, von den Bergen keine Spur. Tja, dann also gleich mal die Regenklamotten raus und los. Zunächst gehts noch etwas weiter auf besagtem Fahrweg, weiter oben sind einige Anglerhütten, dann biegen wir ab RIchtung Sorjosjavri. Es regnet und der Weg wird zusehends steiniger. Zudem ist es ziemlich kalt und auf der Karte ist ein dunkelblauer Fluss eingezeichnet. Nach 3 Tagen Dauerregen nicht gerade ermutigend, aber wir stapfen tapfer weiter, über Stock, über Stein und Schnee... Kommt Fluss, kommt Rat.

Den ersten Teil schaffen wir noch mit unseren Schuhen, der zweite Abschnitt ist viel zu tief. Also Schuhe aus, Hosen hoch. Hier habe ich übrigens sofort beschlossen, dass ich fürs nächste Mal Watschuhe brauche.
Gut durchblutet gings dann weiter über Schnee, um Schnee herum über unendlich viele Steine und immer durch den Regen. Ich bin sicher, dass die Gegend wunderschön ist, leider haben wir nur ab und zu mal einen Blick erhaschen können.



Nach einer kommen ENDLICH sie DNT Hütten von Sorjos in Sicht. Jaaa, Ziel in Sicht denken wir und stehen plötzlich vor einem abschüssigen Schneefeld, das in den See hineinreicht... Keine erkennbaren Spuren zu sehen. Und nun? Nun verlässt uns auch noch der Mut, so kurz vorm Ziel. Zu unserer Verteidigung muss ich sagen, dass wir zwei Jahre zuvor mal in einen Schneefeld eingebrochen sind, seitdem haben wir da Respekt. Unentschlossen versuchen wir, einen Hinweis zu bekommen, wos denn nun langgehen soll, und der kommt! Und zwar in Form eines freundlichen Engländers, der zusammen mit einigen Norweger eine Brücke baut, damit das Schneefeld vermieden werden kann. Denn im letzten Jahr sei dort jemand zu Tode gestürzt. Sehr ermutigend ist das nicht, aber er führt uns sicher auf einer kaum sichtbaren Spur hinüber. Wahrscheinlich würden wir sonst heute noch da stehen.


Blick zurück zum Schneefeld. Dazwischen ist noch ein Fluss...
Völlig ausgefroren, patschnass und hungrig beziehen wir ein Zimmer in der alten Hütte. Die neue ist voll mit Brückenbauern, ich hoffe, sie haben ihr Werk inzwischen beendet:-)
Hier ist es nicht gerade warm aber wir genießen mal wieder den Mädels-Bonus. Die beiden norwegischen Herren im Nebenabteil, Angler, machen uns nicht nur sofort das Feuer an (wir können das schon selbst, aber wenn sie wollen), sondern spendieren uns eine warme Fischmahlzeit. Es wird ein netter Abend.

28.07.
Geschlafen haben wir trotz der Wärme des alten Ofens prima, aber am Wetter hat sich nur wenig geändert. Nun ja, schlechtes Wetter gibt es ja nicht, man muss es nehmen, wie es kommt... Und so geht es weiter Richtung Schweden.
Nocheinmal geht es üner ein kleines Schneefeld und dann auf einmal bricht der Himmel auf- eine Offenbarung, die Sonne scheint ja! Und es kommt noch besser: Es gibt eine Brücke - und das in Norwegen. Hier ist es dann auch Zeit für ein ausgiebiges Picknick. Wir nutzen die Sonne und genießen unsere ersten Blicke auf den Gletscher.


Wie wunderschön es hier ist. Auf gut markiertem Pferd steigen wir dann leicht bergan zur Grenze nach Schweden. Wir treffen einen norwegeischen Wanderer, der von der Sorjusjaurehütte kommt, die unser Ziel heute ist. Er erzählt uns, dass dort scheinbar ein durchgeknallter Finne sich häuslich niedergelassen hat und rät uns, vorsichtig zu sein. AHA. Wir ziehen erstmal ein langes Gesicht und machen uns aufs Schlimmste gefasst. Je näher SChweden kommt, desto grüner wird es.

Und kaum haben wir die Grenze überschritten, wird das Gelände leicht sumpfig und die Markierungen sind weg.

Sowas, in Norwegen war auf jedem dritten Stein ein rotes T, hier verlieren wir sofort den Weg, was per se nicht so schlimm ist, weil wir ja unser Ziel schon am Ende des Sees sehen können, aber nach dem dritten Moorloch und dann doch noch nassen Füßen ärgern wir uns doch, dass wir den Weg verloren haben, der ein gutes Stück oberhalb des Ufers verlaufen muss. Aus der Ferne sehen wir auch schon besagten Finnen, in der Tat hängt alles voller Wäsche und vor der Hütte ist ein totales Durcheinander. Wir wechseln einen kurzen unsicheren Blick. Aber bisher haben wir ja immer alle Probleme bewältigt, nach 20 Jahren gemeinsamer Urlaube kann uns so schnell nichts mehr schocken. Ansonsten lässt auch hier schon erahnen, was für ein wunderbarer Ort dies ist. Der Sandstrand lädt zum Baden ein, die Berge spiegeln sich im See, hinter den Hütten stürzt sich der See mit lautem Getöse in ein Flussbett. Zurückblickend sehen wir nun auch die verschiedenen Gletscher. Es ist einfach traumhaft schön. Für mich definitiv einer der idyllischsten Orte in Lappland.


Gemächlich nähern wir uns der Hütte und erden gleich mit einem überschwänglichen HELLOOOO begrüßt und der Frage: "Do you like fish?" Wir sind etwas verwirrt, auch weil die Hütte für schwedische Verhältnisse sehr klein ist, aber vor allem wegen der Begrüßung. Und so lassen wir uns nieder auf der Isomatte des fremden Herrn und beschnuppern uns. Schnell wird klar, was er uns sagen will: Er hat geangelt, eine Forelle gefangen und bietet uns an, mitzuessen. Klar, das machen wir doch, zumal der Fisch ja nun eh schon tot ist. Und so verschwindet er in der Hütte, und lässt und leicht irritiert zurück.

Noch irritierter sind wir, als er nicht nur den Fisch serviert, sondern auch noch frischen Brokkoli...
Ein wandelnder Supermarkt. Aber nicht nur das: Wir stellen fest, dass wir die gleiche Route haben werden und dass wir uns so mehr oder weniger zwangsläufig immer wieder begegnen werden. Und es macht keinem von uns etwas aus. Wir sitzen bis tief in die Nacht am Strand, erzählen von früheren Touren, teilen eine halbe Packung Kekse und sind wie verzaubert von der warmen Sommernacht, kaum zu glauben, dass wir 24 Stunden vorher uns eher im Winter wähnten.

29.07.
Die Sonne scheint noch immer, der Himmel ist blau, die Welt so schön. Unser Finne ist noch am Aufräumen, als wir aufbrechen.

Blick zurück ins Paradies
Das erste Ziel heißt Staddajokka. Hiersollte es- so die Ankündigung "Europes most northern Italian Coffee Bar" geben.Wir sind gespannt und die 6 km sind wirklich leicht zu gehen.

Wenn man nach Süden läuft, kann man nach Pieskehaure laufen, aber wir haben uns ja für die Nordroute entschieden und so erreichen wir Stadda und schauen neugierig, wie ohne Strom eine Coffee Bar funktioniert.... Das Rätsel ist schnell gelüftet.Die Frau den Hüttenwarts ist Italienierin und Verfechterin des Cappuccinos. Also braut sie mit einer italienischen Espressokanne und einem Handmilchschäumer und Milchpulver ein köstliches Getränk. Dazu gibt es selbstgebackene Kekse. Verrückt:-) Wir lassen es uns also eine halbe Stunde gut gehen und brechen dann wieder auf, wir wollen noch nach Staloluokta. Traumhafter Sonnenschein unterstreicht die Schönheit der Landschaft und bald hat uns auch unsere Bekanntschaft aus Sorjusjaure eingeholt. Bei der Mittagspause im Moos erzählt er uns, dass er uns schon gesehen hat, als wir nach Ny Sulitjelma gelaufen sind. Es dämmert uns: Der Autofahrer, der Audi, der einfach an uns vorbeigefahren ist!
Unverschämt, da hilft auch keine Ausrede von wegen das Auto sei ja recht voll gewesen. Naja. Er hat es zurückbekommen...

Als sich dann der Blick auf den Virihaure öffnet, ist unser Glück perfekt. Der See liegt ruhig und schimmert in verschiedenen Farben. Lange Zeit stehen wir still und schauen.
Kurz vor Stalo trifft der Nordkalottleden auf den Padjelantaleden von Kvikkjokk und es wird ein wenig "voller", was aber auch an der Fjällstation liegt. In Stalo bekommen wir ein eigenes Zimmer und aufgrund der Mückenplage entschließt sich Hannu, auch mit uns in ein Zimmer zu gehen. Also, gut. Wieder werden wir bekocht und sind überrascht. Der ganze Aufenthaltsraum ist voller Rentner! Wir fragen uns kurz, wie die hierher kommen, als wir auch schon den ersten Hubschrauber hören. Es handelt sich um eine Gruppe Hobbybotaniker, die Pflanzen bestimmt. Allesamt sind mit dem Heli angereist. Generell ist das mit den Fjällstationen ja so eine Sache. Man kann Bier kaufen und etwas zu essen. Man hat auch allen anderen Komfort, aber eben auch viele Menschen. Stalo hat für uns einen riesigen Vorteil: Eine Sauna. Hier kann man mal so richtig ausspannen und direkt von der Sauna in den Fluss hüpfen. Wunderbar ist das. Als wir aus der Sauna kommen, scheint der See in Flammen zu stehen. Das Licht Lappland zaubert ja die wunderbarsten Farben in den Himmel, aber so etwas habe ich noch nie gesehen. Wir knipsen um die Wette und werden dabei von den Mücken zerfleischt, die sich freuen, dass wir noch so schön saunawarm sind.


30.07.2010
Der Wettergott hat beschlossen, nach zwei Tagen des Verwöhnens uns alle wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen: Wir sind nördlich des Polarkreises im Fjäll, da kann das Wetter machen, was es will: Und heute will es regnen. Zuerst geht es noch, immerhin brechen wir im Trocknen auf, und nehmen den Hügel in Angriff. Hügel bzw. Anstiege am Anfang einer Etappe sind bei uns nicht so beliebt, man ist noch nicht warmgelaufen, die Vortagesetappe sitzt noch ein bisserl in den Knochen, zu wenig geschlafen haben wir auch... Leicht muffelig machen wir drei uns auf den Weg, Hannu mit den langen Beinen vorneweg, wir trotten hinterdrein. Eigentlich könnten wir nun einen Bombenblick auf den Virihaure haben... ein wenig lässt sich erahnen, wie es bei schönem Wetter wohl ist.


Zum Glück sind es nur Schauer, die da auf uns zurollen, in den Regenpausen machen wir kurz Rast, plaudern über Gott und die Welt und 5 Damen jenseits der Sechzig in in unendlicher Langsamkeit an uns vorbeiziehen. Eine ungewöhnliche Gruppe.... Dazu später mehr. Oben auf dem Hügel sehen wir schon die Hütten von Arasluokta, aber es ist noch ein Stück des Weges, denn man muss noch den Arasjohka überqueren und dazu einen weiten Bogen schlagen. Und der nächste Schutt kommt bestimmt. Ich beschließe in Anbetracht der Tatsache, dass ich in meiner Regenhose immer extrem schwwitze, mich lieber nassregnen zu lassen. Die Fjällräven Hose trocknet auch so. Drei Herren mittleren Alters kommen uns entgegen, schauen mich an, kommentieren:"You will be wet soon!" Ich antworte nur mit einem knappen "Yes, I know"und gehe weiter, während Hannu sich totlacht. Ich meine, was soll man auch da sagen? Ich war schon den ganzen Tag mehr oder weniger nass. Die Hütten von Aras sind sehr komfortabel, vor allem bieten sie Privatspäre. Anders als die STF HÜtten werden die Anlagen am Padjelanta von Samifamilien geführt und sind ebenfalls recht gemütlich. Und pünktlich zur Ankunft kommt auch wieder die Sonne heraus. - bisschen spät, aber gut zum Klamottentrocknen. Mir hats bei einem Absitzer ein bisschen die Hose zerrissen, und so sitze ich und nähe erstmal.

Auch in Aras gibt es eine "Einkaufsmöglichkeit2, irgendwo in der Samisiedlung (blaues Haus, so die Angabe) gibt es Kleinigkeiten zu kaufen- sprich: Getrocknetes Rentierfleisch, Bier, Brot. Grundnahrungsmittel also. Wir schwätzen eine Weile in einem lustigen Kauderwelsch aus Norwegisch (Hannu), Schwedisch (Anja), Englisch (ich) und erfahren mal wieder viel über das Leben im Fjäll. Zurück an der Hütte treffen wir die Damen, auch Finninnen, allerdings von den Alandinseln. Somit sprechen sie eher Schwedisch als Finnisch, was uns lieb ist, weil das Finnische ja eine Sprache ist, die uns so gar nicht ins Ohr geht. Eine von ihnen hatte eine Herz Op, drum laufen die so langsam, brechen immer weit vor 8 auf, kommen Stunden nach uns an. Trotzdem habe ich größten Respekt und denke, das sollte allen Mut machen, sich auf den Weg zu machen.

So versöhnt mit dem Tag, dem Wettergott und unserem Magen klingt der Abend aus.

Am nächsten Morgen werden wir schon vom Wind geweckt... Düstere Aussichen am Himmel, kalt ist es. Also werden die Kameras wasserdicht verstaut, heute müssen es die kleinen Kompaktkameras tun. Wir hatte ja schon gedacht, dass es nach der ersten Etappe nciht mehr schlimmer kommen kann, aber das war definitiv der Tag, an dem wir dem Wind entgegenschrien und uns schworen, niemals, niemals mehr nach Lappland zu kommen. Es ist auch der Tag, an dem wir auf eine Pause verzichten und einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen.... Aber der Reihe nach: Viele Höhenmeter gilt es nicht zu bewältigen, geht hinauf auf knapp 900 m, aber alles sehr sehr gemächlich, die Flüsse sind durch Brücken zu überqueren, alles gut soweit.
Ab und zu hört auch der Regen auf und wir machen schnell ein paar Fotos.


Hinter der Brücke üder den Miellädno geht es gemächlich bergauf, im Regen. Hannu versucht und, in die Geheimnisse der finnischen Sprache einzuweihen. Keine Chance. Der Regen wir immer stärker und die geplante Rast entfällt. Nach knapp eineinhalb Stunden haben wir auch wieder die finnischen Damen überholt, die uns freundlich zuwinken.
Hauptsache, erstmal oben, ab da geht es ja nur noch runter, so denken wir.

Landschaftlich ist es wunderschön, das sieht man sogar durch den Regen. Leider hat man dafür weniger ein Auge, wenn es schüttet. Und endlich haben wir es geschafft. Höchster Punkt, doch was dann kommt, macht alle Freude zunichte: Gegenwind! Nein, Gegensturm. Wir haben das Gefühl, die Hölle bricht los. Binnen weniger Sekunden ist auch das nass, was bisher trocken war, der Wind peitscht den Regen ins Gesicht... Im Gänsemarsch geht es weiter, der große Finne vorneweg, wir hinterher... Prima Windschutz, so ein Finne.

Als Laddejakka in Sicht kommt, ist die Erleichterung groß: Nichts wie rein.
Wir machen uns ein wenig Sorgen um die fünf Damen und sind die ersten in der Hütte. Natürlich verzichtet Hannu auch heute aufs Zelten und wir wärmen uns erstmal mit einer Nudelsuppe auf. Es ist noch früh am Tag, wie gesagt, wir waren schnell. Nach und nach trudeln andere Wanderer ein. Einstimmige Meinung "It is hell"
und genau so sehen auch alle aus. Nass, verdreckt, rotes Gesicht, müde und ausgelaugt. Immerhin funktioniert das soziale Beisammensein sehr gut, abwechselnd kochen wir Kannen voll Tee, die den Ankommenden gereicht werden. " Stunden später treffen auch unsere Damen ein, sichtlich mitgenommen, aber im Lauf des Abends werden sie extrem lustig. 
Erst gegen Abend beruhigt sich der Sturm und gibt uns die Möglichkeit, die Gegend in Ruhe anzusehen. Wie schön es ist. Der Fluss tost in die Tiefe und macht uns mal wieder klar, wie unbedeutend wir noch sind.



Weniger schön ist die Waschgelegenheit in den Büschen. 2 Minuten Zähne Putzen, 4 Stiche. Ein echtes Mückenloch, da verzichte ich lieber auf Deckung, wenn das der Preis ist.
01.08.
August- Hochsommer:-)
Wir lassen es heute gemütlich angehen, es sind nur 18 km und das Wetter sieht recht stabil aus. Die Damen sind schon seit eineinhalb Stunden unterwegs, als wir uns aufmachen. Heute sind wir Mädels mal wieder unter uns, Hannu ist vorangegangen und versucht, zum Abendessen Fische zu fangen. An der dritten Brücke vor Kutjaure wollen wir uns treffen.


Inzwischen sind wir ziemlich schnell und der Weg ist wirklich einfachst. Viele Teilstücke sind durch Planken zur "Schnellstraße" umgebaut. Ab und zu springt mal ein Lemming davon, ansonsten ist alles ruhig.


Wir genießen einfach nur die wunderschöne Landschaft. An der ersten Brücke verlassen wir den Padjelantaleden, und folgen wieder dem Nordkalott in Richtung der Kutjaurestuga.

Und wie verabredet, werden wir an der dritten Brücke schon erwartet. Es ist gar nicht mehr weit bis Kutjaure, trotzdem machen wir unsere Rast und genießen die Landschaft. "Akka on both sides", stellt der Finne fest und wir überlegen, was er wohl meint. Klar, man kann das Akkamassiv zur Rechten sehen, aber links? Als wir erfahren, dass "Akka" alte Frau heißt, sind wir nicht gerade erfreut
.

Hinter uns ziehen die Wolken wieder auf, der Wind frischt auf, Zeit weiterzuziehen. Wir erreicht Kutjaure trockenen Fußes und suchen uns ein freies "Apartement". Die Waschstelle befindet sich hier unterhalb der Hütten, sehr idyllisch und auch gut nutzbar, wenn man davon absieht, dass man doch relativ steil nach unten muss. Und gerade mit dem waschen fertig, bricht der mal wieder ein Schutt los. Natürlich haben wir keine Regenjacke mitgenommen und so kommt es, dass wir patschnass in die Hütte zurückkommen. Tja, auch der rechte Moment will erwischt werden. Anja war schlauer und hat erstmal einen Tee getrunken, nach einem kurzen, heftigen Gewitter klart es auch wieder auf und sie zieht grinsend von dannen, während meine Haare nur langsam trocknen.

Nach einem leckeren Essen (mit Fisch!) nutzen wir eine Regenpause, um noch kurz zum Wasserfall zu schlendern. Immer sitzt uns der Regen im Nacken...

Blick auf Akka (das Massiv) :-)

Die Damen sind inzwischen auch eingetroffen und offenbaren uns ihr Geheimnis der guten Laune am Abend: Strohrum! Wir werden eingeladen, mitzutrinken. brrrr. Aber es wärmt auch und so sitzen wir bei Kerzenschein und Strohrum und lassen den Regen aufs Dach prasseln...
02.08.-Wolkenbruchstimmung
ES REGNET- und wie! Die letzte Etappe nach Vaisaluokta wird keine leichte sein, weil steinig und schwer
Wir sind ein wenig traurig, der Nordkalottleden zeigt sich nicht von seiner nettesten Seite und es wird unser letzter gemeinsamer Wandertag. Nach dieser Woche sind wir einander sehr vertraut, aus der Mädelstour ist eine Drei-Leute-Tour geworden und es war gut so:-)
Aber nun müssen wir aufbrechen, hinaus in den Regen. Immerhalb weniger Minuten läuft das Wasser an uns herunter, die Büsche weichen unsere Schuhe ein, wir versinken im Matsch und sind froh, als wir recht schnell wieder das Gestrüpp hinter uns lassen. Dafür rinnt nun das Wasser auf dem Weg uns entgegen. Irgendwie passt das so ein bisschen zur Stimmung und so laufen wir weit auseinander, jeder hängt so seinen eigenen Gedanken nach und lässt die letzten Tage Revue passieren. Zum Glück gibt es auf dieser Etappe eine Schutzhütte, wie so oft, wenn die Etappen etwas länger sind, und heute können wir sie auch wirklich brauchen. Ich bin inzwischen schon ein wenig genervt und wie immer fang ich dann an zu singen:-) Das befreit und außer den Rentieren, die über die Kuppe spähen, hört es ja auch keiner. Also singe ich alles, was mir zum Thema regen und Sturm einfällt und danach gehts mir erstmal besser


Nach der Rast im Windschutz, bei dem wir unsere letzten Vorräte teilen - irgendjemand zaubert sogar noch eine Schoko aus dem Rucksack - und wir uns einen Tee kochen, geht es erstmal ein bisschen besser. Schlimm ist dann immer nur, wenn man dann wieder in die nassen Klamotten muss. Ich habe inzwischen leicht offene Füße von der ständigen Nässe- bei dem Wetter helfen auch Goretexschuhe nur bis zu einem gewissen Grad.
Nach einer langen, ebenen Strecke geht es dann hinab zum Akkajaure und dieser Abstieg hat es bei dem Wetter wahrlich in sich... Halb rutschten, halb sanken sie dahin. Unter angekommen stellen wir fest:Wir sehen aus wie die Schweine. und mein Hintern ist nun auch noch nass... Die letzten drei Kilometer nach Vaisaluokta sind dann auch noch durch Grünzeugs, und wo es Planken gibt, haben die sich in Rutschbahnen verwandelt. Und wie ein Mantra wiederholen wir : "Nie mehr, nächstes Jahr in den Süden, auch noch Wurzeln, och nööööö". Als uns aber die Stugwärtin herzlich begrüßt, mit Saft empfängt und das Feuer brennt, ist auch das vergessen. Hannu guckt entsetzt auf meine Füße, ich kenn das schon von anderen Touren, aber so komme ich noch zu einem ordentlich Verband, einer Desinfektion und ner Wundsalbe mit Antibiotika. Was auch immer es war, am nächsten Tag sind die Wunden fast verheilt. Nun wissen wir auch, warum er 30 kg Gepäck und wir nur 16 dabeihatten. Was im Laufe der Woche aus dem Rucksack gekommen ist, war bemerkenswert:-)
Der letzte Abend in Vaisa nicht so fröhlich wie sonst, wir sidn auch inzwischen ziemlich müde- Zu spät ins Bett, anstrengende Wetterbedingungen. Trotzdem sitzen wir noch ewig und reden. Am nächsten Morgen werden wir mir dem Boot nach Ritsem fahren und die Wege werden sich trennen. Hannu muss ja den ganzen Weg zurück zu seinem Auto, wir haben uns in Salto eingebucht.. Jaaa. Wenigstens ein Lichtblick. 2 Tage Luxus:-)
03.08.
Es klart ein wenig auf, aber noch liegt über dem Akkajaure ein Schlechtwettergebiet. Wir hoffen auf Salto- Bei unserer Radtour viele Jahre zuvor hatte wir in Ritsem Mistwetter, 20 km weiter dann schon Sonne.
Wir überlassen Hannu unsere Essensreste und warten auf den Bus. Der kommt irgendwann und dann bleibt nur noch winken
Aber die kurze Fahrt lässt nicht viel Zeit für Traurigkeit, wir Mädels erreichen nach einer weiteren Bootsfahrt Saltoluokta und bekommen unser wunderbares kleines Zweierzimmer im Hauptgebäude.

Richtig cool ist es, dass man hier seine Wäsche waschen lassen kann. Man gibt den verdrecken, verschwitzten Sack ab und bekommt es gewaschen zurück. Da wir nach den Wandertouren immer noch ein wenig weiterreisen, ist das natürlich prima.

Noch besser: Wir können UNS mal wieder richtig waschen. Dusche, Sauna mit Blick auf den See, alles da. Und natürlich gönnen wir uns ein gutes Essen in Form des leckeren - total teuren -Menüs bei Kerzenschein.
Der Trubel erscheint uns immer unwirklich, nach Salto kommen auch viele, die nur Tagestouren unternehmen. Einmal haben wir mir einem Paar im Segeloutfit an einem Tisch gesessen, total etepete, sie in weiß mit Hackenschuhen. Jeh... Was hier in Frankfurt normal ist, mutet da oben im Fjäll einfach seltsam an. Da fehlt dann auch irgendwie der Gesprächsstoff.
Aber an diesem Abend haben wir Glück. Vom Tag kann ich übrigens nicht viel berichten, ich war einfach zu müde und das Bett war zu einladend, ich habe den Tag über fast nur geschlafen..Defizit würde ich sagen. Jedenfallas am Abend sitzen wir mit zwei Jungs zusammen, die durch den Sarek gelaufen sind- naj sie hatten es wohl vor, sind aber im Rapatal fast ersoffen und haben das Ganze dann auch stark entschärft. Einer war ein Stockholmer Fotograf und wir hatten uns richtig viel zu erzählen...

04.08.
Lange schlafen, nichts zusammenpacken müssen, ein wunderbares Frühstücksbüffet... ungewohnt das alles. Erstmal kümmern wir uns um unsere Wäsche . Eigentlich wollten wir heute einen ruhigen Tag machen, tingeln ein wenig durchdie Samisiedlung, die wir schon von letzten Reisen kennen und dann kommt die Erkenntnis: Man kann nicht in Fjäll sein und NICHTS tun. Also ziehen wir unsere SChuhe wieder an über die ramponierten Füße und laufen los, einfach so. Und es ist wunderbar:-)


Und am Abend das gleiche Programm vom Vorabend nocheinmal:

Das ist unser letzter Abend im Fjäll. Wir nehmen wehmütig Abschied. Und wissen, wir kommen wieder, ganz ganz sicher.
Unser Urlaub ist an dieser Stelle allerdings nicht zu Ende, wir reisen noch weiter in die Schären vor Lulea und genießen noch ein wenig den Sommer:-)
RESÜMEE
Das erste Stück in Norwegen hat uns ein wenig Überwindung gekostet und war ein schwieriger Einstieg. Zumindest wenn man nicht so ganz fit ist:-) Trotzdem ist die Strecke gut machbar für alle, die Spaß am Laufen haben. Auch und gerade für Mädels. Sind viel zu wenige da oben, vor allem alleine. Es waren unvergessliche Tage- gerade weil das Wetter so schwierig war. Bei Sonne kann ja jeder:-)
Der Nordkalott ist eine gute Alternative für alle, die gut markierte Wege haben wollen,aber nicht unbedingt den Padjelanta oder den Kungsleden laufen wollen.
Danke an Anja, mit der sich seit 20 Jahren fast jeden Sommer verreise, und an Hannu für eine unvergessliche Zeit!
Ich freue mich, dass ich vielleicht schon die ersten "Nachahmerinnen" gefunden habe und wünsche euch viel viel Spaß!
nachdem ich nun seit zwei Tagen hier festhänge und schon die verschiedensten Berichte gelesen habe, die uns in vielen Entscheidungen schon weitergeholfen haben, habe ich gedacht, ich versuche es auch einmal mit einem Bericht von einer sehr schönen Wanderung, die wirklich für jeden machbar sein sollte, dem Wind und Wetter nichts ausmachen. Und natürlich die Mücken, aber dazu später.
Außerdem soll das auch zeigen, dass auch zwei Frauen es wunderbar schaffen, sich durchzuschlagen. Vielleicht macht es ja anderen Mädels Mut:-)
Gestartet sind wir (meine beste Freundin Anja und ich) am 25.07.2010 im Frankfurt, Flug nach Bodö. Am nächsten Morgen ging es weiter von Fauske und von dort mit dem Bus nach Sulitjelma.
Die Kirche von Sulitjelma- es geht los
Ab hier heißt es dann laufen bis zu den Hütten von Ny Sulitjelma. Ist nicht weit, nicht anspruchsvoll, weil man zu den Hütten auch mit dem Auto fahren kann, geht man auf einem Fahrweg- nicht gerade Wanderers Traum und diese blöde Straße zieht sich, weil es stürmt und regnet. Wie immer in solchen Situationen kommen schon die ersten Fragen: "Warum eigentlich??? Hätten ja auch nach Sardinien fahren können:-)" Und dann überholt uns auch noch ein Auto, ein norwegischer Audi Kombi und nur einer sitzt drin... Der hätte uns ja ruhig mitnehmen können. Pah. Wir schimpfen über die unsensiblen norwegischen Männer und sind froh, als wir die Hütte, nein die Häuser von Ny Sulitjelma erspähen.

So einen Luxus haben wir gar nicht erwartet: Es gibt Strom, einen Warmwasserboiler und einen gemütlichen Aufenthaltsraum. und- wir sind fast alleine. Also nutzen wir den Luxus, kochen und lesen im Hüttenbuch, während draußen der Wind tobt... Die Berichte sind teilweise recht abenteuerlich, von plötzlichen SChneefällen, angeschwollenen Flüssen ist die Rede... ahhh ja. Ok. War ja im letzten Jahr im Juli.
Mit diesem tröstenden Gedanken wird es eine gute Nacht, das Pfeifen des Sturm kann uns hier nichts anhaben...
27.07. Blick nach draußen... alles grau, von den Bergen keine Spur. Tja, dann also gleich mal die Regenklamotten raus und los. Zunächst gehts noch etwas weiter auf besagtem Fahrweg, weiter oben sind einige Anglerhütten, dann biegen wir ab RIchtung Sorjosjavri. Es regnet und der Weg wird zusehends steiniger. Zudem ist es ziemlich kalt und auf der Karte ist ein dunkelblauer Fluss eingezeichnet. Nach 3 Tagen Dauerregen nicht gerade ermutigend, aber wir stapfen tapfer weiter, über Stock, über Stein und Schnee... Kommt Fluss, kommt Rat.
Den ersten Teil schaffen wir noch mit unseren Schuhen, der zweite Abschnitt ist viel zu tief. Also Schuhe aus, Hosen hoch. Hier habe ich übrigens sofort beschlossen, dass ich fürs nächste Mal Watschuhe brauche.
Gut durchblutet gings dann weiter über Schnee, um Schnee herum über unendlich viele Steine und immer durch den Regen. Ich bin sicher, dass die Gegend wunderschön ist, leider haben wir nur ab und zu mal einen Blick erhaschen können.


Nach einer kommen ENDLICH sie DNT Hütten von Sorjos in Sicht. Jaaa, Ziel in Sicht denken wir und stehen plötzlich vor einem abschüssigen Schneefeld, das in den See hineinreicht... Keine erkennbaren Spuren zu sehen. Und nun? Nun verlässt uns auch noch der Mut, so kurz vorm Ziel. Zu unserer Verteidigung muss ich sagen, dass wir zwei Jahre zuvor mal in einen Schneefeld eingebrochen sind, seitdem haben wir da Respekt. Unentschlossen versuchen wir, einen Hinweis zu bekommen, wos denn nun langgehen soll, und der kommt! Und zwar in Form eines freundlichen Engländers, der zusammen mit einigen Norweger eine Brücke baut, damit das Schneefeld vermieden werden kann. Denn im letzten Jahr sei dort jemand zu Tode gestürzt. Sehr ermutigend ist das nicht, aber er führt uns sicher auf einer kaum sichtbaren Spur hinüber. Wahrscheinlich würden wir sonst heute noch da stehen.


Blick zurück zum Schneefeld. Dazwischen ist noch ein Fluss...
Völlig ausgefroren, patschnass und hungrig beziehen wir ein Zimmer in der alten Hütte. Die neue ist voll mit Brückenbauern, ich hoffe, sie haben ihr Werk inzwischen beendet:-)
Hier ist es nicht gerade warm aber wir genießen mal wieder den Mädels-Bonus. Die beiden norwegischen Herren im Nebenabteil, Angler, machen uns nicht nur sofort das Feuer an (wir können das schon selbst, aber wenn sie wollen), sondern spendieren uns eine warme Fischmahlzeit. Es wird ein netter Abend.

28.07.
Geschlafen haben wir trotz der Wärme des alten Ofens prima, aber am Wetter hat sich nur wenig geändert. Nun ja, schlechtes Wetter gibt es ja nicht, man muss es nehmen, wie es kommt... Und so geht es weiter Richtung Schweden.
Nocheinmal geht es üner ein kleines Schneefeld und dann auf einmal bricht der Himmel auf- eine Offenbarung, die Sonne scheint ja! Und es kommt noch besser: Es gibt eine Brücke - und das in Norwegen. Hier ist es dann auch Zeit für ein ausgiebiges Picknick. Wir nutzen die Sonne und genießen unsere ersten Blicke auf den Gletscher.


Wie wunderschön es hier ist. Auf gut markiertem Pferd steigen wir dann leicht bergan zur Grenze nach Schweden. Wir treffen einen norwegeischen Wanderer, der von der Sorjusjaurehütte kommt, die unser Ziel heute ist. Er erzählt uns, dass dort scheinbar ein durchgeknallter Finne sich häuslich niedergelassen hat und rät uns, vorsichtig zu sein. AHA. Wir ziehen erstmal ein langes Gesicht und machen uns aufs Schlimmste gefasst. Je näher SChweden kommt, desto grüner wird es.

Und kaum haben wir die Grenze überschritten, wird das Gelände leicht sumpfig und die Markierungen sind weg.

Sowas, in Norwegen war auf jedem dritten Stein ein rotes T, hier verlieren wir sofort den Weg, was per se nicht so schlimm ist, weil wir ja unser Ziel schon am Ende des Sees sehen können, aber nach dem dritten Moorloch und dann doch noch nassen Füßen ärgern wir uns doch, dass wir den Weg verloren haben, der ein gutes Stück oberhalb des Ufers verlaufen muss. Aus der Ferne sehen wir auch schon besagten Finnen, in der Tat hängt alles voller Wäsche und vor der Hütte ist ein totales Durcheinander. Wir wechseln einen kurzen unsicheren Blick. Aber bisher haben wir ja immer alle Probleme bewältigt, nach 20 Jahren gemeinsamer Urlaube kann uns so schnell nichts mehr schocken. Ansonsten lässt auch hier schon erahnen, was für ein wunderbarer Ort dies ist. Der Sandstrand lädt zum Baden ein, die Berge spiegeln sich im See, hinter den Hütten stürzt sich der See mit lautem Getöse in ein Flussbett. Zurückblickend sehen wir nun auch die verschiedenen Gletscher. Es ist einfach traumhaft schön. Für mich definitiv einer der idyllischsten Orte in Lappland.


Gemächlich nähern wir uns der Hütte und erden gleich mit einem überschwänglichen HELLOOOO begrüßt und der Frage: "Do you like fish?" Wir sind etwas verwirrt, auch weil die Hütte für schwedische Verhältnisse sehr klein ist, aber vor allem wegen der Begrüßung. Und so lassen wir uns nieder auf der Isomatte des fremden Herrn und beschnuppern uns. Schnell wird klar, was er uns sagen will: Er hat geangelt, eine Forelle gefangen und bietet uns an, mitzuessen. Klar, das machen wir doch, zumal der Fisch ja nun eh schon tot ist. Und so verschwindet er in der Hütte, und lässt und leicht irritiert zurück.

Noch irritierter sind wir, als er nicht nur den Fisch serviert, sondern auch noch frischen Brokkoli...


29.07.
Die Sonne scheint noch immer, der Himmel ist blau, die Welt so schön. Unser Finne ist noch am Aufräumen, als wir aufbrechen.

Blick zurück ins Paradies
Das erste Ziel heißt Staddajokka. Hiersollte es- so die Ankündigung "Europes most northern Italian Coffee Bar" geben.Wir sind gespannt und die 6 km sind wirklich leicht zu gehen.

Wenn man nach Süden läuft, kann man nach Pieskehaure laufen, aber wir haben uns ja für die Nordroute entschieden und so erreichen wir Stadda und schauen neugierig, wie ohne Strom eine Coffee Bar funktioniert.... Das Rätsel ist schnell gelüftet.Die Frau den Hüttenwarts ist Italienierin und Verfechterin des Cappuccinos. Also braut sie mit einer italienischen Espressokanne und einem Handmilchschäumer und Milchpulver ein köstliches Getränk. Dazu gibt es selbstgebackene Kekse. Verrückt:-) Wir lassen es uns also eine halbe Stunde gut gehen und brechen dann wieder auf, wir wollen noch nach Staloluokta. Traumhafter Sonnenschein unterstreicht die Schönheit der Landschaft und bald hat uns auch unsere Bekanntschaft aus Sorjusjaure eingeholt. Bei der Mittagspause im Moos erzählt er uns, dass er uns schon gesehen hat, als wir nach Ny Sulitjelma gelaufen sind. Es dämmert uns: Der Autofahrer, der Audi, der einfach an uns vorbeigefahren ist!


Als sich dann der Blick auf den Virihaure öffnet, ist unser Glück perfekt. Der See liegt ruhig und schimmert in verschiedenen Farben. Lange Zeit stehen wir still und schauen.
Kurz vor Stalo trifft der Nordkalottleden auf den Padjelantaleden von Kvikkjokk und es wird ein wenig "voller", was aber auch an der Fjällstation liegt. In Stalo bekommen wir ein eigenes Zimmer und aufgrund der Mückenplage entschließt sich Hannu, auch mit uns in ein Zimmer zu gehen. Also, gut. Wieder werden wir bekocht und sind überrascht. Der ganze Aufenthaltsraum ist voller Rentner! Wir fragen uns kurz, wie die hierher kommen, als wir auch schon den ersten Hubschrauber hören. Es handelt sich um eine Gruppe Hobbybotaniker, die Pflanzen bestimmt. Allesamt sind mit dem Heli angereist. Generell ist das mit den Fjällstationen ja so eine Sache. Man kann Bier kaufen und etwas zu essen. Man hat auch allen anderen Komfort, aber eben auch viele Menschen. Stalo hat für uns einen riesigen Vorteil: Eine Sauna. Hier kann man mal so richtig ausspannen und direkt von der Sauna in den Fluss hüpfen. Wunderbar ist das. Als wir aus der Sauna kommen, scheint der See in Flammen zu stehen. Das Licht Lappland zaubert ja die wunderbarsten Farben in den Himmel, aber so etwas habe ich noch nie gesehen. Wir knipsen um die Wette und werden dabei von den Mücken zerfleischt, die sich freuen, dass wir noch so schön saunawarm sind.

30.07.2010
Der Wettergott hat beschlossen, nach zwei Tagen des Verwöhnens uns alle wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen: Wir sind nördlich des Polarkreises im Fjäll, da kann das Wetter machen, was es will: Und heute will es regnen. Zuerst geht es noch, immerhin brechen wir im Trocknen auf, und nehmen den Hügel in Angriff. Hügel bzw. Anstiege am Anfang einer Etappe sind bei uns nicht so beliebt, man ist noch nicht warmgelaufen, die Vortagesetappe sitzt noch ein bisserl in den Knochen, zu wenig geschlafen haben wir auch... Leicht muffelig machen wir drei uns auf den Weg, Hannu mit den langen Beinen vorneweg, wir trotten hinterdrein. Eigentlich könnten wir nun einen Bombenblick auf den Virihaure haben... ein wenig lässt sich erahnen, wie es bei schönem Wetter wohl ist.


Zum Glück sind es nur Schauer, die da auf uns zurollen, in den Regenpausen machen wir kurz Rast, plaudern über Gott und die Welt und 5 Damen jenseits der Sechzig in in unendlicher Langsamkeit an uns vorbeiziehen. Eine ungewöhnliche Gruppe.... Dazu später mehr. Oben auf dem Hügel sehen wir schon die Hütten von Arasluokta, aber es ist noch ein Stück des Weges, denn man muss noch den Arasjohka überqueren und dazu einen weiten Bogen schlagen. Und der nächste Schutt kommt bestimmt. Ich beschließe in Anbetracht der Tatsache, dass ich in meiner Regenhose immer extrem schwwitze, mich lieber nassregnen zu lassen. Die Fjällräven Hose trocknet auch so. Drei Herren mittleren Alters kommen uns entgegen, schauen mich an, kommentieren:"You will be wet soon!" Ich antworte nur mit einem knappen "Yes, I know"und gehe weiter, während Hannu sich totlacht. Ich meine, was soll man auch da sagen? Ich war schon den ganzen Tag mehr oder weniger nass. Die Hütten von Aras sind sehr komfortabel, vor allem bieten sie Privatspäre. Anders als die STF HÜtten werden die Anlagen am Padjelanta von Samifamilien geführt und sind ebenfalls recht gemütlich. Und pünktlich zur Ankunft kommt auch wieder die Sonne heraus. - bisschen spät, aber gut zum Klamottentrocknen. Mir hats bei einem Absitzer ein bisschen die Hose zerrissen, und so sitze ich und nähe erstmal.

Auch in Aras gibt es eine "Einkaufsmöglichkeit2, irgendwo in der Samisiedlung (blaues Haus, so die Angabe) gibt es Kleinigkeiten zu kaufen- sprich: Getrocknetes Rentierfleisch, Bier, Brot. Grundnahrungsmittel also. Wir schwätzen eine Weile in einem lustigen Kauderwelsch aus Norwegisch (Hannu), Schwedisch (Anja), Englisch (ich) und erfahren mal wieder viel über das Leben im Fjäll. Zurück an der Hütte treffen wir die Damen, auch Finninnen, allerdings von den Alandinseln. Somit sprechen sie eher Schwedisch als Finnisch, was uns lieb ist, weil das Finnische ja eine Sprache ist, die uns so gar nicht ins Ohr geht. Eine von ihnen hatte eine Herz Op, drum laufen die so langsam, brechen immer weit vor 8 auf, kommen Stunden nach uns an. Trotzdem habe ich größten Respekt und denke, das sollte allen Mut machen, sich auf den Weg zu machen.

So versöhnt mit dem Tag, dem Wettergott und unserem Magen klingt der Abend aus.

Am nächsten Morgen werden wir schon vom Wind geweckt... Düstere Aussichen am Himmel, kalt ist es. Also werden die Kameras wasserdicht verstaut, heute müssen es die kleinen Kompaktkameras tun. Wir hatte ja schon gedacht, dass es nach der ersten Etappe nciht mehr schlimmer kommen kann, aber das war definitiv der Tag, an dem wir dem Wind entgegenschrien und uns schworen, niemals, niemals mehr nach Lappland zu kommen. Es ist auch der Tag, an dem wir auf eine Pause verzichten und einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen.... Aber der Reihe nach: Viele Höhenmeter gilt es nicht zu bewältigen, geht hinauf auf knapp 900 m, aber alles sehr sehr gemächlich, die Flüsse sind durch Brücken zu überqueren, alles gut soweit.
Ab und zu hört auch der Regen auf und wir machen schnell ein paar Fotos.


Hinter der Brücke üder den Miellädno geht es gemächlich bergauf, im Regen. Hannu versucht und, in die Geheimnisse der finnischen Sprache einzuweihen. Keine Chance. Der Regen wir immer stärker und die geplante Rast entfällt. Nach knapp eineinhalb Stunden haben wir auch wieder die finnischen Damen überholt, die uns freundlich zuwinken.
Hauptsache, erstmal oben, ab da geht es ja nur noch runter, so denken wir.

Landschaftlich ist es wunderschön, das sieht man sogar durch den Regen. Leider hat man dafür weniger ein Auge, wenn es schüttet. Und endlich haben wir es geschafft. Höchster Punkt, doch was dann kommt, macht alle Freude zunichte: Gegenwind! Nein, Gegensturm. Wir haben das Gefühl, die Hölle bricht los. Binnen weniger Sekunden ist auch das nass, was bisher trocken war, der Wind peitscht den Regen ins Gesicht... Im Gänsemarsch geht es weiter, der große Finne vorneweg, wir hinterher... Prima Windschutz, so ein Finne.

Als Laddejakka in Sicht kommt, ist die Erleichterung groß: Nichts wie rein.
Wir machen uns ein wenig Sorgen um die fünf Damen und sind die ersten in der Hütte. Natürlich verzichtet Hannu auch heute aufs Zelten und wir wärmen uns erstmal mit einer Nudelsuppe auf. Es ist noch früh am Tag, wie gesagt, wir waren schnell. Nach und nach trudeln andere Wanderer ein. Einstimmige Meinung "It is hell"


Erst gegen Abend beruhigt sich der Sturm und gibt uns die Möglichkeit, die Gegend in Ruhe anzusehen. Wie schön es ist. Der Fluss tost in die Tiefe und macht uns mal wieder klar, wie unbedeutend wir noch sind.



Weniger schön ist die Waschgelegenheit in den Büschen. 2 Minuten Zähne Putzen, 4 Stiche. Ein echtes Mückenloch, da verzichte ich lieber auf Deckung, wenn das der Preis ist.
01.08.
August- Hochsommer:-)
Wir lassen es heute gemütlich angehen, es sind nur 18 km und das Wetter sieht recht stabil aus. Die Damen sind schon seit eineinhalb Stunden unterwegs, als wir uns aufmachen. Heute sind wir Mädels mal wieder unter uns, Hannu ist vorangegangen und versucht, zum Abendessen Fische zu fangen. An der dritten Brücke vor Kutjaure wollen wir uns treffen.


Inzwischen sind wir ziemlich schnell und der Weg ist wirklich einfachst. Viele Teilstücke sind durch Planken zur "Schnellstraße" umgebaut. Ab und zu springt mal ein Lemming davon, ansonsten ist alles ruhig.


Wir genießen einfach nur die wunderschöne Landschaft. An der ersten Brücke verlassen wir den Padjelantaleden, und folgen wieder dem Nordkalott in Richtung der Kutjaurestuga.

Und wie verabredet, werden wir an der dritten Brücke schon erwartet. Es ist gar nicht mehr weit bis Kutjaure, trotzdem machen wir unsere Rast und genießen die Landschaft. "Akka on both sides", stellt der Finne fest und wir überlegen, was er wohl meint. Klar, man kann das Akkamassiv zur Rechten sehen, aber links? Als wir erfahren, dass "Akka" alte Frau heißt, sind wir nicht gerade erfreut


Hinter uns ziehen die Wolken wieder auf, der Wind frischt auf, Zeit weiterzuziehen. Wir erreicht Kutjaure trockenen Fußes und suchen uns ein freies "Apartement". Die Waschstelle befindet sich hier unterhalb der Hütten, sehr idyllisch und auch gut nutzbar, wenn man davon absieht, dass man doch relativ steil nach unten muss. Und gerade mit dem waschen fertig, bricht der mal wieder ein Schutt los. Natürlich haben wir keine Regenjacke mitgenommen und so kommt es, dass wir patschnass in die Hütte zurückkommen. Tja, auch der rechte Moment will erwischt werden. Anja war schlauer und hat erstmal einen Tee getrunken, nach einem kurzen, heftigen Gewitter klart es auch wieder auf und sie zieht grinsend von dannen, während meine Haare nur langsam trocknen.

Nach einem leckeren Essen (mit Fisch!) nutzen wir eine Regenpause, um noch kurz zum Wasserfall zu schlendern. Immer sitzt uns der Regen im Nacken...

Blick auf Akka (das Massiv) :-)

Die Damen sind inzwischen auch eingetroffen und offenbaren uns ihr Geheimnis der guten Laune am Abend: Strohrum! Wir werden eingeladen, mitzutrinken. brrrr. Aber es wärmt auch und so sitzen wir bei Kerzenschein und Strohrum und lassen den Regen aufs Dach prasseln...
02.08.-Wolkenbruchstimmung
ES REGNET- und wie! Die letzte Etappe nach Vaisaluokta wird keine leichte sein, weil steinig und schwer

Aber nun müssen wir aufbrechen, hinaus in den Regen. Immerhalb weniger Minuten läuft das Wasser an uns herunter, die Büsche weichen unsere Schuhe ein, wir versinken im Matsch und sind froh, als wir recht schnell wieder das Gestrüpp hinter uns lassen. Dafür rinnt nun das Wasser auf dem Weg uns entgegen. Irgendwie passt das so ein bisschen zur Stimmung und so laufen wir weit auseinander, jeder hängt so seinen eigenen Gedanken nach und lässt die letzten Tage Revue passieren. Zum Glück gibt es auf dieser Etappe eine Schutzhütte, wie so oft, wenn die Etappen etwas länger sind, und heute können wir sie auch wirklich brauchen. Ich bin inzwischen schon ein wenig genervt und wie immer fang ich dann an zu singen:-) Das befreit und außer den Rentieren, die über die Kuppe spähen, hört es ja auch keiner. Also singe ich alles, was mir zum Thema regen und Sturm einfällt und danach gehts mir erstmal besser



Nach der Rast im Windschutz, bei dem wir unsere letzten Vorräte teilen - irgendjemand zaubert sogar noch eine Schoko aus dem Rucksack - und wir uns einen Tee kochen, geht es erstmal ein bisschen besser. Schlimm ist dann immer nur, wenn man dann wieder in die nassen Klamotten muss. Ich habe inzwischen leicht offene Füße von der ständigen Nässe- bei dem Wetter helfen auch Goretexschuhe nur bis zu einem gewissen Grad.
Nach einer langen, ebenen Strecke geht es dann hinab zum Akkajaure und dieser Abstieg hat es bei dem Wetter wahrlich in sich... Halb rutschten, halb sanken sie dahin. Unter angekommen stellen wir fest:Wir sehen aus wie die Schweine. und mein Hintern ist nun auch noch nass... Die letzten drei Kilometer nach Vaisaluokta sind dann auch noch durch Grünzeugs, und wo es Planken gibt, haben die sich in Rutschbahnen verwandelt. Und wie ein Mantra wiederholen wir : "Nie mehr, nächstes Jahr in den Süden, auch noch Wurzeln, och nööööö". Als uns aber die Stugwärtin herzlich begrüßt, mit Saft empfängt und das Feuer brennt, ist auch das vergessen. Hannu guckt entsetzt auf meine Füße, ich kenn das schon von anderen Touren, aber so komme ich noch zu einem ordentlich Verband, einer Desinfektion und ner Wundsalbe mit Antibiotika. Was auch immer es war, am nächsten Tag sind die Wunden fast verheilt. Nun wissen wir auch, warum er 30 kg Gepäck und wir nur 16 dabeihatten. Was im Laufe der Woche aus dem Rucksack gekommen ist, war bemerkenswert:-)
Der letzte Abend in Vaisa nicht so fröhlich wie sonst, wir sidn auch inzwischen ziemlich müde- Zu spät ins Bett, anstrengende Wetterbedingungen. Trotzdem sitzen wir noch ewig und reden. Am nächsten Morgen werden wir mir dem Boot nach Ritsem fahren und die Wege werden sich trennen. Hannu muss ja den ganzen Weg zurück zu seinem Auto, wir haben uns in Salto eingebucht.. Jaaa. Wenigstens ein Lichtblick. 2 Tage Luxus:-)
03.08.
Es klart ein wenig auf, aber noch liegt über dem Akkajaure ein Schlechtwettergebiet. Wir hoffen auf Salto- Bei unserer Radtour viele Jahre zuvor hatte wir in Ritsem Mistwetter, 20 km weiter dann schon Sonne.
Wir überlassen Hannu unsere Essensreste und warten auf den Bus. Der kommt irgendwann und dann bleibt nur noch winken


Aber die kurze Fahrt lässt nicht viel Zeit für Traurigkeit, wir Mädels erreichen nach einer weiteren Bootsfahrt Saltoluokta und bekommen unser wunderbares kleines Zweierzimmer im Hauptgebäude.

Richtig cool ist es, dass man hier seine Wäsche waschen lassen kann. Man gibt den verdrecken, verschwitzten Sack ab und bekommt es gewaschen zurück. Da wir nach den Wandertouren immer noch ein wenig weiterreisen, ist das natürlich prima.
Noch besser: Wir können UNS mal wieder richtig waschen. Dusche, Sauna mit Blick auf den See, alles da. Und natürlich gönnen wir uns ein gutes Essen in Form des leckeren - total teuren -Menüs bei Kerzenschein.
Der Trubel erscheint uns immer unwirklich, nach Salto kommen auch viele, die nur Tagestouren unternehmen. Einmal haben wir mir einem Paar im Segeloutfit an einem Tisch gesessen, total etepete, sie in weiß mit Hackenschuhen. Jeh... Was hier in Frankfurt normal ist, mutet da oben im Fjäll einfach seltsam an. Da fehlt dann auch irgendwie der Gesprächsstoff.
Aber an diesem Abend haben wir Glück. Vom Tag kann ich übrigens nicht viel berichten, ich war einfach zu müde und das Bett war zu einladend, ich habe den Tag über fast nur geschlafen..Defizit würde ich sagen. Jedenfallas am Abend sitzen wir mit zwei Jungs zusammen, die durch den Sarek gelaufen sind- naj sie hatten es wohl vor, sind aber im Rapatal fast ersoffen und haben das Ganze dann auch stark entschärft. Einer war ein Stockholmer Fotograf und wir hatten uns richtig viel zu erzählen...

04.08.
Lange schlafen, nichts zusammenpacken müssen, ein wunderbares Frühstücksbüffet... ungewohnt das alles. Erstmal kümmern wir uns um unsere Wäsche . Eigentlich wollten wir heute einen ruhigen Tag machen, tingeln ein wenig durchdie Samisiedlung, die wir schon von letzten Reisen kennen und dann kommt die Erkenntnis: Man kann nicht in Fjäll sein und NICHTS tun. Also ziehen wir unsere SChuhe wieder an über die ramponierten Füße und laufen los, einfach so. Und es ist wunderbar:-)


Und am Abend das gleiche Programm vom Vorabend nocheinmal:

Das ist unser letzter Abend im Fjäll. Wir nehmen wehmütig Abschied. Und wissen, wir kommen wieder, ganz ganz sicher.
Unser Urlaub ist an dieser Stelle allerdings nicht zu Ende, wir reisen noch weiter in die Schären vor Lulea und genießen noch ein wenig den Sommer:-)
RESÜMEE
Das erste Stück in Norwegen hat uns ein wenig Überwindung gekostet und war ein schwieriger Einstieg. Zumindest wenn man nicht so ganz fit ist:-) Trotzdem ist die Strecke gut machbar für alle, die Spaß am Laufen haben. Auch und gerade für Mädels. Sind viel zu wenige da oben, vor allem alleine. Es waren unvergessliche Tage- gerade weil das Wetter so schwierig war. Bei Sonne kann ja jeder:-)
Der Nordkalott ist eine gute Alternative für alle, die gut markierte Wege haben wollen,aber nicht unbedingt den Padjelanta oder den Kungsleden laufen wollen.
Danke an Anja, mit der sich seit 20 Jahren fast jeden Sommer verreise, und an Hannu für eine unvergessliche Zeit!
Ich freue mich, dass ich vielleicht schon die ersten "Nachahmerinnen" gefunden habe und wünsche euch viel viel Spaß!
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