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Mitreisende | |
Land: Grönland
Reisezeit: August/September 2018
Dauer: 4,5 Wochen (die gesamte Reise dauerte 9 Wochen)
Zusammenfassung: Die Route von Narsarsuaq über Aappilattoq nach Tasiusaaq ist landschaftlich das Schönste, was ich bisher in Grönland gesehen habe. Zwar nicht mehr ganz so abgelegen und einsam, wie der Nordwesten, aber dafür extrem abwechslungsreich: Von üppiger Vegetation über verschneite Geröllfelder bis hin zu Gletscherbegehungen war alles dabei. Während der ersten 2 Wochen waren wir zu fünft, auf die letzten 16 Tage kamen dann noch zwei Mitstreiter dazu.
Ungefähre Route: Grönland Süden
Bergflanke in der Nähe von Aappilattoq.
Im Nebel ging‘s über einen steinigen Pass.
Packrafting am Jespersen Glacier.
Dieser Bericht schließt direkt an den ersten Teil an.
Viktor und ich erreichten Narsarsuaq am 20. August und blieben eine Nacht im Blue Ice Hostel. Am nächsten Mittag traf dann der Rest des Teams ein, Sofia, die ihr ja bereits aus einigen früheren Berichten kennt, und das Ärzte-Team Xaver und Moritz. Eigentlich hatten wir vor, noch am gleichen Tag mit Jacky über den Fjord zu unserem Ausgangspunkt am die Mündung des Black Rivers zu fahren, aber das Wetter war zu stürmisch und kein Boot wollte den Hafen verlassen. Also nahmen wir uns Zeit beim Packen, Vorbereiten und Spazieren. Am nächsten Morgen ging’s dann früh los.
Ein Hinweis zur Logistik: Ich hatte im Vorhinein Verpflegungspakete zu Jacky von „Blue Ice“ geschickt, der diese bis zu unserer Ankunft für uns gelagert und eben auch einen Bootstransfer für uns übernommen hat. Wer in der Gegend um Narsarsuaq logistische Hilfe braucht, darf sich getrost Blue Ice anvertrauen, ich habe nun schon das zweite Jahr super Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht. Guter Service und faire Preise!
Am Vorabend sortierten Viktor und ich die Verpflegung. Die Hostel-Gäste staunten nicht schlecht.
Viktor tauschte dann auch mal seine Matte aus, nachdem er 4 Wochen lang mehr schlecht als recht auf diesem löchrigen Teil verbracht hat. „I can deal with it“, hatte er immer wieder gesagt.
Die Landebahn in Narsarsuaq.
Nach einer knapp 30-minütigen Bootsfahrt ging‘s dann los, entlang des Black Rivers stromaufwärts mit Verpflegung für 14 Tage im Rucksack. In der Gegend gibt’s noch relativ viele Schafspfade, die das Vorankommen erleichtern. Am Jespersen Glacier angekommen, hat uns die Landschaft so sehr gefallen, dass wir entschieden, hier zu zelten und den nächsten Tag mit leichtem Gepäck die Gegend zu erkunden. Dafür paddelten wir über den Gletschersee und fanden eine Eishöhle, in die man bestimmt nicht reinfahren sollte… wir konnten aber nicht widerstehen.
Und los geht‘s!
Die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen.
In der Eishöhle.
Viktor stochert nach seiner Drohne, die er Minuten zuvor in der Höhle versenkt hatte. Nichts zu machen, das Teil war weg.
Modelshooting am Gletscher.
Die Drohne war weg, dafür hatte Viktor einen Eisberg bestiegen und nach seinem Namen benannt.
Nun hatten wir zwei Möglichkeiten: Entweder umgeht man den Gletscher auf der Westseite über den Hang, oder man marschiert schnurstracks übers Eis. Außer Sofia und mir hatte niemand in der Runde Gletscher-Erfahrung. Das musste sich natürlich ändern!
Himmelhoch jauchzend…
…zu Tode betrübt.
Am Südlichen Ende des Jespersen Gletschers öffnen sich ein weites Tal, dem man leicht folgen kann. Nach ein paar Stunden Fußmarsch fanden wir auf der rechten Seite, versteckt im Gebüsch, zwei Unterkünfte (wir wussten, dass die dort sind): eine alte Holzhütte und einen neu aussehenden „Schlaf-Contrainer“. Drinnen sind insgesamt 18 Betten installiert, offensichtlich wurde das Teil mal für kommerzielle Zwecke genutzt. Oder wird es noch? Keine Ahnung, wir verbrachten jedenfalls die Nacht darin. Und weil das Wetter so schlecht war, wir ansonsten eine sehr starke und flotte Gruppe waren, auch gleich noch eine zweite Nacht. Erst spät am Abend klarte der Himmel auf.
Am 26. August paddelten wir den Jespersen River hinunter und stiegen nach 1-2 Stunden wieder aus den Booten, kurz bevor der Fluss eine Wendung nach Westen macht. Bis dahin ist der Fluss schnell, aber leicht zu paddeln, das kann man auch Anfängern zutrauen. Aber Achtung: Kurz bevor der Jespersen River in den Fjord mündet, gibt’s ein paar gewaltige Stromschnellen, dort unbedingt rechtzeitig aussteigen! Wir selbst kamen an dieser Stelle nicht vorbei, aber im letzten Jahr habe ich einen Packrafter getroffen, der sich vorher nicht ausreichend informiert hatte und einfach bis in den Fjord paddeln wollte. Er wäre fast ertrunken, hat sich erheblich verletzt, musste für einige Tage ins Krankenhaus und verlor einen Teil seiner Ausrüstung.
Wir marschierten weiter über Wiesenlandschaften, bis wir fünf Tage später am Fuß eines schwierigen Passes ankamen. Das Wetter war meist trüb, es gab viel Regen. Manchmal war’s so schlecht, dass wir keine trockenen und geschützten Zeltplätze fanden, was natürlich die Stimmung etwas drückte. Ab und zu klarte der Himmel etwas auf, dann wurde schnell ein Foto gemacht, aber die meiste Zeit gingen wir einfach stoisch durch die verregneten Täler.
Hm, könnte ich das paddeln…?
…das hier wohl eher nicht!
Am 1. September überquerten wir dann den schwierigsten Pass dieser Tour, der Pass befindet sich HIER. Das lose Geröll war verschneit, wir mussten extrem vorsichtig sein. Auf der anderen Seite stiegen wir dann über den verschneiten Gletscher ab – die Schneedecke war noch dünn, alle Spalten waren sichtbar. Dennoch waren wir froh, ein paar hundert Meter weiter unten wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Das war bis dahin der erste Tag mit komplett blauem Himmel und ohne Niederschlag! Den hatten wir für diese Etappe auch dringend gebraucht, in 1.300 m Höhe wären wir sonst in den Wolken versunken.
Aufstieg übers Geröll.
Abstieg über den Gletscher.
Kurz darauf erreichten wir den Sondre Sermilik Fjord, den wir nun queren wollten. Wir haben‘s auch versucht, aber der Wind wurde so stark, dass wir überhaupt nicht mehr vorankamen und umkehren mussten. Das war ärgerlich, denn am nächsten Vormittag sollten wir Rike und Matthias an der anderen Fjordseite treffen, die mit einem Motorboot von Nanortalik kamen. Aber es war nichts zu machen! Ziemlich durchnässt bauten wir die Zelte am Ufer auf und sammelten Holz, um die wichtigsten Kleidungsstücke am Feuer zu trocknen.
Aufbauen…
…nass werden…
…trocken werden.
Reisezeit: August/September 2018
Dauer: 4,5 Wochen (die gesamte Reise dauerte 9 Wochen)
Zusammenfassung: Die Route von Narsarsuaq über Aappilattoq nach Tasiusaaq ist landschaftlich das Schönste, was ich bisher in Grönland gesehen habe. Zwar nicht mehr ganz so abgelegen und einsam, wie der Nordwesten, aber dafür extrem abwechslungsreich: Von üppiger Vegetation über verschneite Geröllfelder bis hin zu Gletscherbegehungen war alles dabei. Während der ersten 2 Wochen waren wir zu fünft, auf die letzten 16 Tage kamen dann noch zwei Mitstreiter dazu.
Ungefähre Route: Grönland Süden
Bergflanke in der Nähe von Aappilattoq.
Im Nebel ging‘s über einen steinigen Pass.
Packrafting am Jespersen Glacier.
Dieser Bericht schließt direkt an den ersten Teil an.
Viktor und ich erreichten Narsarsuaq am 20. August und blieben eine Nacht im Blue Ice Hostel. Am nächsten Mittag traf dann der Rest des Teams ein, Sofia, die ihr ja bereits aus einigen früheren Berichten kennt, und das Ärzte-Team Xaver und Moritz. Eigentlich hatten wir vor, noch am gleichen Tag mit Jacky über den Fjord zu unserem Ausgangspunkt am die Mündung des Black Rivers zu fahren, aber das Wetter war zu stürmisch und kein Boot wollte den Hafen verlassen. Also nahmen wir uns Zeit beim Packen, Vorbereiten und Spazieren. Am nächsten Morgen ging’s dann früh los.
Ein Hinweis zur Logistik: Ich hatte im Vorhinein Verpflegungspakete zu Jacky von „Blue Ice“ geschickt, der diese bis zu unserer Ankunft für uns gelagert und eben auch einen Bootstransfer für uns übernommen hat. Wer in der Gegend um Narsarsuaq logistische Hilfe braucht, darf sich getrost Blue Ice anvertrauen, ich habe nun schon das zweite Jahr super Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht. Guter Service und faire Preise!
Am Vorabend sortierten Viktor und ich die Verpflegung. Die Hostel-Gäste staunten nicht schlecht.
Viktor tauschte dann auch mal seine Matte aus, nachdem er 4 Wochen lang mehr schlecht als recht auf diesem löchrigen Teil verbracht hat. „I can deal with it“, hatte er immer wieder gesagt.
Die Landebahn in Narsarsuaq.
Nach einer knapp 30-minütigen Bootsfahrt ging‘s dann los, entlang des Black Rivers stromaufwärts mit Verpflegung für 14 Tage im Rucksack. In der Gegend gibt’s noch relativ viele Schafspfade, die das Vorankommen erleichtern. Am Jespersen Glacier angekommen, hat uns die Landschaft so sehr gefallen, dass wir entschieden, hier zu zelten und den nächsten Tag mit leichtem Gepäck die Gegend zu erkunden. Dafür paddelten wir über den Gletschersee und fanden eine Eishöhle, in die man bestimmt nicht reinfahren sollte… wir konnten aber nicht widerstehen.
Und los geht‘s!
Die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen.
In der Eishöhle.
Viktor stochert nach seiner Drohne, die er Minuten zuvor in der Höhle versenkt hatte. Nichts zu machen, das Teil war weg.
Modelshooting am Gletscher.
Die Drohne war weg, dafür hatte Viktor einen Eisberg bestiegen und nach seinem Namen benannt.
Nun hatten wir zwei Möglichkeiten: Entweder umgeht man den Gletscher auf der Westseite über den Hang, oder man marschiert schnurstracks übers Eis. Außer Sofia und mir hatte niemand in der Runde Gletscher-Erfahrung. Das musste sich natürlich ändern!
Himmelhoch jauchzend…
…zu Tode betrübt.
Am Südlichen Ende des Jespersen Gletschers öffnen sich ein weites Tal, dem man leicht folgen kann. Nach ein paar Stunden Fußmarsch fanden wir auf der rechten Seite, versteckt im Gebüsch, zwei Unterkünfte (wir wussten, dass die dort sind): eine alte Holzhütte und einen neu aussehenden „Schlaf-Contrainer“. Drinnen sind insgesamt 18 Betten installiert, offensichtlich wurde das Teil mal für kommerzielle Zwecke genutzt. Oder wird es noch? Keine Ahnung, wir verbrachten jedenfalls die Nacht darin. Und weil das Wetter so schlecht war, wir ansonsten eine sehr starke und flotte Gruppe waren, auch gleich noch eine zweite Nacht. Erst spät am Abend klarte der Himmel auf.
Am 26. August paddelten wir den Jespersen River hinunter und stiegen nach 1-2 Stunden wieder aus den Booten, kurz bevor der Fluss eine Wendung nach Westen macht. Bis dahin ist der Fluss schnell, aber leicht zu paddeln, das kann man auch Anfängern zutrauen. Aber Achtung: Kurz bevor der Jespersen River in den Fjord mündet, gibt’s ein paar gewaltige Stromschnellen, dort unbedingt rechtzeitig aussteigen! Wir selbst kamen an dieser Stelle nicht vorbei, aber im letzten Jahr habe ich einen Packrafter getroffen, der sich vorher nicht ausreichend informiert hatte und einfach bis in den Fjord paddeln wollte. Er wäre fast ertrunken, hat sich erheblich verletzt, musste für einige Tage ins Krankenhaus und verlor einen Teil seiner Ausrüstung.
Wir marschierten weiter über Wiesenlandschaften, bis wir fünf Tage später am Fuß eines schwierigen Passes ankamen. Das Wetter war meist trüb, es gab viel Regen. Manchmal war’s so schlecht, dass wir keine trockenen und geschützten Zeltplätze fanden, was natürlich die Stimmung etwas drückte. Ab und zu klarte der Himmel etwas auf, dann wurde schnell ein Foto gemacht, aber die meiste Zeit gingen wir einfach stoisch durch die verregneten Täler.
Hm, könnte ich das paddeln…?
…das hier wohl eher nicht!
Am 1. September überquerten wir dann den schwierigsten Pass dieser Tour, der Pass befindet sich HIER. Das lose Geröll war verschneit, wir mussten extrem vorsichtig sein. Auf der anderen Seite stiegen wir dann über den verschneiten Gletscher ab – die Schneedecke war noch dünn, alle Spalten waren sichtbar. Dennoch waren wir froh, ein paar hundert Meter weiter unten wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Das war bis dahin der erste Tag mit komplett blauem Himmel und ohne Niederschlag! Den hatten wir für diese Etappe auch dringend gebraucht, in 1.300 m Höhe wären wir sonst in den Wolken versunken.
Aufstieg übers Geröll.
Abstieg über den Gletscher.
Kurz darauf erreichten wir den Sondre Sermilik Fjord, den wir nun queren wollten. Wir haben‘s auch versucht, aber der Wind wurde so stark, dass wir überhaupt nicht mehr vorankamen und umkehren mussten. Das war ärgerlich, denn am nächsten Vormittag sollten wir Rike und Matthias an der anderen Fjordseite treffen, die mit einem Motorboot von Nanortalik kamen. Aber es war nichts zu machen! Ziemlich durchnässt bauten wir die Zelte am Ufer auf und sammelten Holz, um die wichtigsten Kleidungsstücke am Feuer zu trocknen.
Aufbauen…
…nass werden…
…trocken werden.
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