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So Ihr Lieben. Eigentlich wollte ich ja nicht den X-ten Reisebericht zum Padjelantaleden schreiben, aber da wir doch die ein oder andere (für uns) ungewöhnliche Situation erlebt haben und dazu den Padjelanta in vollem Herbstornat erfahren durften, möchte auch ich unsere Erlebnisse kundtun. Wir sind den Weg auf der ganz profanen, allseits beschriebenen Route, ohne irgendwelchen Abstecher gelaufen. Nichts neues also. Daher wird der Bericht sehr Bilderlastig werden, vielleicht abseits der Wegbeschreibungen einfach unsere, vor allem meine Gefühls- und Gedankenwelt widerspiegeln. (Eventuelle Fehler mit Ortsnamen etc seien mir als Fjällneuling verziehen)
Es sei vorangestellt, das wir beide fotografische Amateure sind. Die schiere Schönheit der Natur und die famose Kameratechnik haben jedoch einige, m.E. zumindest, wunderschöne Bilder auf die Platte gebrannt.

Also dann es geht los:
Mitreisende: Sausemann, Peterle
Dienstag 03.09.2019. 5:30 Uhr
Heute soll es losgehen. Ich sitze in der Fjällstation Ritsem. Es scheint ein wunderschöner Morgen zu werden. Ich blicke aus dem großen Panoramafenster im Speiseraum und bekomme Gänsehaut. Vor mir liegt der Akkajaure in der aufgehenden Sonne. Auf der anderen Seite des Sees beginnen die Gipfel und Gletscher des Akkamassivs im Sonnenlicht zu glänzen.
Pierre mein Laufgenosse liegt noch in den Federn. Ich bin wahnsinnig froh, das er dabei ist. Wir sind seit fast 30 Jahren ziemlich beste Freunde und von all den Chaoten, mit denen ich seit der Jugendzeit befreundet bin, habe ich mit niemand so viel die Welt bereist, wie mit ihm. Von Jamaika über Dänemark, Frankreich, Schweiz und und und. Die Voraussetzungen sind super. Wir wissen genau, wie der andere tickt und auch wann und wo wir uns gegenseitig auf die Nüsse gehen werden.
Die Anreise lief erstaunlich glatt. Ich war höchst nervös, ob die diversen Verkehrsmittel die wir benötigt hatten um nach Ritsem zu kommen denn auch wirklich fahren, die Fahrpläne, die ich mir mit Internetschwedisch und dem Forum zusammengesucht habe auch wirklich stimmen, kurz ob wir überhaupt in Ritsem ankommen würden. Ich bin zwar der Sohn eines eingefleischten Bundesbahnlers, aber die Koordination von Flieger, Zug, Bus, Boot und das in der gerade begonnenen Nebensaison erschien mir doch sportlich. Aber trotz aller Bedenken ob der Tücken der Logistik trafen wir tatsächlich am 02.09. Nachmittags in Ritsem ein. Da die MS Storlurle heute nicht mehr fuhr quartierten wir uns in der Fjällstation ein und konnten nochmal eine heiße Dusche und ein richtiges Bett genießen bevor es losgehen sollte.

Teil Eins geschafft

5:45 Uhr Pierre liegt immer noch in den Federn. Ich bin etwas nervös. Schon in der Nacht bin ich alle 2 Stunden aufgewacht. Ich hab zwar schon diverse Mehrtagestouren hinter mich gebracht, auch in teilweise richtig üblem und steilen Gelände, jedoch noch nie so lange am Stück und noch nie soweit von der Zivilisation entfernt. Wird alles gut gehen? Werden wir unsere Tagesetappen schaffen? Werde ich wieder so zusammenklappen wie in den Cairngorms im Mai? Wird uns der Wettergott gnädig sein? Ich kann verraten das meine Bedenken allesamt nicht erfüllt wurden, sich jedoch andere, unerwartete, brenzlige Situationen auftaten.
6:00 Uhr. So langsam kommt Leben in die Bude. Pierre schält sich aus dem Bett und wir genießen einen herrlichen Ausblick bei Kaffee und Müsli. Ein Frühstück das sich die nächsten 10 Tage ständig wiederholen soll. Der neue kleine Kaffeefilter, den man sich auf seine Tasse clipsen kann bringt die volle Punktzahl. Vorbei die Zeiten der trüben Instantplörre. Ein erster kulinarischer Triumph.
Während des Frühstücks lernen wir Wendelin kennen. Einen sehr sympathischen Norddeutschen, vielleicht Mitte dreißig, der von Ritsem aus seiner Liebsten entgegen eilt. Die Gute ist gerade dabei, seit ich glaube Juni, von Süd Norwegen kommend bis ans Nordkap zu laufen. Den Rest ab ? (Sie treffen sich auf dem Padjelantaleden) werden sie dann zusammen gehen. ETA: Oktober
Um 6:40 Uhr haben wir unsere Sachen zusammengetüdelt und laufen los zur MS Storlurle. Auf dem Weg kommt uns ein junger Kerl Richtung Fjällstation entgegen gerannt. Wir hören nur wie er uns zuruft „Every time I take that fuckin boat I forget something“ Und weg isser. Am Anleger ankommend sehen wir noch den besten Allradantrieb der Welt und entern direkt das Deck. Um 7:15 Uhr sollen wir ablegen und um 7:14 Uhr kommt der vergessliche Junge Mann zurückgerannt. Insgesamt sind wir dann 4 Fahrgäste plus Skipper und Bootsmann. Wir trinken 10kr. Kaffee, der auch genauso schmeckt und genießen die Fahrt über einen spiegelglatten See, der in der Sonne glitzert.

Best 4-Wheel Drive ever

Gegen Acht Uhr legen wir an. Wendelin verabschiedet sich und verschwindet in Windeseile Richtung Süden.
Die Aufregung bei uns beiden ist groß. Das Abenteuer beginnt!
Am Anfang horche ich wie verrückt auf meinen Rücken. Zwickts hier? Zwickts da? Was macht der Nacken? Leider konnte ich im Vorfeld wegen diverser Zipperlein nicht richtig trainieren und wie das immer vor dem Urlaub ist, muss der Schreiner Schreibtischtäter raus in die Werkstatt und sich wie der Irre den Rücken zugrunde richten.
Ich bleibe gefühlt alle 5min stehen und rissele an sämtlichen Rucksackriemen herum.
Ein schöner fast lieblicher Weg durch lichten Birkenwald entlang bringt uns nach 2km zu den Akkastugorna.
Dort werben sie mit geräuchertem Fisch. Leider nutzen wir die Gelegenheit nicht, da wir denken unterwegs vielleicht noch was zu bekommen. Pustekuchen. Außer der Gisurishütte und Staloluokta ist alles geschlossen. Das es knapp wird wusste ich, nicht jedoch, dass das letzte Datum in Internet den Tag beschreibt, ab dem die Hütte geschlossen ist, nicht den letzten offenen. Nun gut. Zu Essen haben wir eigentlich genug dabei.
Noch knapp einen Kilometer geht es leicht bergan, dann machen wir auf glatt geschliffenen Felsplatten eine erste Pause. Kocher raus, Kaffee gekocht, Nüsschen und Beef Jerky verdrückt. Die Sonne scheint. Wie soll es besser anfangen? Wir sind trotzdem beide nervös. Pierre hat es ein bisschen am Kreislauf und mich hat die innere Unruhe noch voll im Griff. Nach einer halben Stunde stiefeln wir weiter.
Das Wetter scheint zu halten, obwohl jetzt bedrohlich dunkle Wolken auf und abziehen. Diese bleiben aber brav an den Gipfeln des Akka Massivs hängen. Gegen 12:00 Uhr das erste mal Mittagspause mit Asia Nudelsüppchen. Am Essen hab ich lange rumgetüftelt, Kalorien gezählt, Müsli und Milchpulver gewogen und und und. Im Grunde ist es dann ganz einfach. Morgens Müsli mit Milchpulver, Mittags ein Nudelsüppchen, Abends ein Trekking Tütenfraß. Dazwischen Nüsse, Beef Jerky und Riegel. So komme ich auf ca 2500 Kcal am Tag, was sich im Laufe der Tour als recht karg erweisen wird. Das nächste mal kommt definitiv mehr mit.



So ähnlich wie Umckaloabo unausprechlich, aber unaussprechlich toll

Mittag
Ca 1 Stunde rasten wir auf einer sonnigen Bank dann geht es weiter. Der Weg erweist sich als erstaunlich einfach. Trotz ein paar schlammigen Stellen kommen wir gut voran. Dann ca 3km vor der Gisurishütte, unserem Tagesziel, die ersten Rentiere! 5 Stück, die sich in einiger Entfernung durch die Birken schlagen.
Ich könnte vor Freude fast aus der Hose springen. Rentiere!
Wir bleiben 10min stehen und fotografieren was das Zeug hält. Leider sind die Rens so flink und soweit weg, das wir nur winzige verschwommene Bilder machen können.

hier sollten sie eigentlich zu sehen sein
Nach knapp 16km gelangen wir dann zu den Gisurishütten. Dort wollen unser mobiles Eigenheim aufschlagen. Wir sind uns noch am orientieren, da kommt Mads der Stugvard um die Ecke. Ein sympathischer hagerer Mann, ich schätze Mitte 50. Er ist sehr nett, aber auch ein bisschen verhuscht und zeigt uns alles. In seinem kleinen, fast leeren Kiosk, erstehen wir noch die legendäre Käseschmierage über die ich hier im Forum schon soviel gelesen habe. Geschmacksrichtung Bacon. Gewöhnungsbedürftig, aber nach 2 Happen süchtig machend. Als Käseschmierage Trägerrmaterial wird es Fladenbrot geben, welches Mads gerade am backen ist. Nachdem wir das Zelt neben der Hütte aufgebaut haben wird es auch schon so langsam dunkel.


Meiner Nichte zu Ehren wurden alle BLT Kloapierhalter nach ihr benannt. STF schwört auf Kathrin, diese Dame kenne ich nicht und wenn ja würde ich es abstreiten
Wir verkriechen uns in die Hütte, wo wir von zwei deutschen Wanderern erstmal in die Hüttenetikette eingewiesen werden. Wasser holen, Gas abdrehen, fegen etc. Die zwei kommen aus der Gegenrichtung, haben es also fast geschafft. Einer der beiden hat sich den flotten Otto eingefangen und musste die letzten Tage alle 10min ins Gebüsch. Als ich im Laufe der nächsten Tage die karge Landschaft sehe, war das für ihn wohl eher eine öffentliche Veranstaltung.
Jetzt bin ich doch froh den Sawyer Filter eingesteckt zu haben, wobei unsere Filterdisziplin gegen Ende der Tour rasant flöten geht. Ein bisschen Angst macht er mir schon. Ein Kerl wie ein Baum. Meint aber der Weg wäre sowas von fies, das hätte er leichter erwartet. Schon kommen wieder die Zweifel. Pack ich das? Hält mein Rücken das aus? Sind die Etappen nicht zu lang? Im Mai in den Cairngorms haben wir teilweise nur 10km am Tag geschafft und waren danach vollkommen am Ende.
Egal. Wir trinken noch die 2 Dosen Bier, die wir und luxuriöser Weise aufgebuckelt haben, natürlich nur um schnell Gewicht zu sparen und essen das erste Tütenfutter. Pulled Pork mit Reis. Tatsächlich sehr lecker Danach fallen wir müde, aufgeregt und zufrieden ins Zelt.
Bilanz: 15,6km in 4 Stunden Laufzeit. 417m rauf und 287m runter
Es sei vorangestellt, das wir beide fotografische Amateure sind. Die schiere Schönheit der Natur und die famose Kameratechnik haben jedoch einige, m.E. zumindest, wunderschöne Bilder auf die Platte gebrannt.
Also dann es geht los:
Mitreisende: Sausemann, Peterle
Dienstag 03.09.2019. 5:30 Uhr
Heute soll es losgehen. Ich sitze in der Fjällstation Ritsem. Es scheint ein wunderschöner Morgen zu werden. Ich blicke aus dem großen Panoramafenster im Speiseraum und bekomme Gänsehaut. Vor mir liegt der Akkajaure in der aufgehenden Sonne. Auf der anderen Seite des Sees beginnen die Gipfel und Gletscher des Akkamassivs im Sonnenlicht zu glänzen.
Pierre mein Laufgenosse liegt noch in den Federn. Ich bin wahnsinnig froh, das er dabei ist. Wir sind seit fast 30 Jahren ziemlich beste Freunde und von all den Chaoten, mit denen ich seit der Jugendzeit befreundet bin, habe ich mit niemand so viel die Welt bereist, wie mit ihm. Von Jamaika über Dänemark, Frankreich, Schweiz und und und. Die Voraussetzungen sind super. Wir wissen genau, wie der andere tickt und auch wann und wo wir uns gegenseitig auf die Nüsse gehen werden.
Die Anreise lief erstaunlich glatt. Ich war höchst nervös, ob die diversen Verkehrsmittel die wir benötigt hatten um nach Ritsem zu kommen denn auch wirklich fahren, die Fahrpläne, die ich mir mit Internetschwedisch und dem Forum zusammengesucht habe auch wirklich stimmen, kurz ob wir überhaupt in Ritsem ankommen würden. Ich bin zwar der Sohn eines eingefleischten Bundesbahnlers, aber die Koordination von Flieger, Zug, Bus, Boot und das in der gerade begonnenen Nebensaison erschien mir doch sportlich. Aber trotz aller Bedenken ob der Tücken der Logistik trafen wir tatsächlich am 02.09. Nachmittags in Ritsem ein. Da die MS Storlurle heute nicht mehr fuhr quartierten wir uns in der Fjällstation ein und konnten nochmal eine heiße Dusche und ein richtiges Bett genießen bevor es losgehen sollte.

Teil Eins geschafft

5:45 Uhr Pierre liegt immer noch in den Federn. Ich bin etwas nervös. Schon in der Nacht bin ich alle 2 Stunden aufgewacht. Ich hab zwar schon diverse Mehrtagestouren hinter mich gebracht, auch in teilweise richtig üblem und steilen Gelände, jedoch noch nie so lange am Stück und noch nie soweit von der Zivilisation entfernt. Wird alles gut gehen? Werden wir unsere Tagesetappen schaffen? Werde ich wieder so zusammenklappen wie in den Cairngorms im Mai? Wird uns der Wettergott gnädig sein? Ich kann verraten das meine Bedenken allesamt nicht erfüllt wurden, sich jedoch andere, unerwartete, brenzlige Situationen auftaten.
6:00 Uhr. So langsam kommt Leben in die Bude. Pierre schält sich aus dem Bett und wir genießen einen herrlichen Ausblick bei Kaffee und Müsli. Ein Frühstück das sich die nächsten 10 Tage ständig wiederholen soll. Der neue kleine Kaffeefilter, den man sich auf seine Tasse clipsen kann bringt die volle Punktzahl. Vorbei die Zeiten der trüben Instantplörre. Ein erster kulinarischer Triumph.
Während des Frühstücks lernen wir Wendelin kennen. Einen sehr sympathischen Norddeutschen, vielleicht Mitte dreißig, der von Ritsem aus seiner Liebsten entgegen eilt. Die Gute ist gerade dabei, seit ich glaube Juni, von Süd Norwegen kommend bis ans Nordkap zu laufen. Den Rest ab ? (Sie treffen sich auf dem Padjelantaleden) werden sie dann zusammen gehen. ETA: Oktober
Um 6:40 Uhr haben wir unsere Sachen zusammengetüdelt und laufen los zur MS Storlurle. Auf dem Weg kommt uns ein junger Kerl Richtung Fjällstation entgegen gerannt. Wir hören nur wie er uns zuruft „Every time I take that fuckin boat I forget something“ Und weg isser. Am Anleger ankommend sehen wir noch den besten Allradantrieb der Welt und entern direkt das Deck. Um 7:15 Uhr sollen wir ablegen und um 7:14 Uhr kommt der vergessliche Junge Mann zurückgerannt. Insgesamt sind wir dann 4 Fahrgäste plus Skipper und Bootsmann. Wir trinken 10kr. Kaffee, der auch genauso schmeckt und genießen die Fahrt über einen spiegelglatten See, der in der Sonne glitzert.
Best 4-Wheel Drive ever
Gegen Acht Uhr legen wir an. Wendelin verabschiedet sich und verschwindet in Windeseile Richtung Süden.
Die Aufregung bei uns beiden ist groß. Das Abenteuer beginnt!
Am Anfang horche ich wie verrückt auf meinen Rücken. Zwickts hier? Zwickts da? Was macht der Nacken? Leider konnte ich im Vorfeld wegen diverser Zipperlein nicht richtig trainieren und wie das immer vor dem Urlaub ist, muss der Schreiner Schreibtischtäter raus in die Werkstatt und sich wie der Irre den Rücken zugrunde richten.
Ich bleibe gefühlt alle 5min stehen und rissele an sämtlichen Rucksackriemen herum.
Ein schöner fast lieblicher Weg durch lichten Birkenwald entlang bringt uns nach 2km zu den Akkastugorna.
Dort werben sie mit geräuchertem Fisch. Leider nutzen wir die Gelegenheit nicht, da wir denken unterwegs vielleicht noch was zu bekommen. Pustekuchen. Außer der Gisurishütte und Staloluokta ist alles geschlossen. Das es knapp wird wusste ich, nicht jedoch, dass das letzte Datum in Internet den Tag beschreibt, ab dem die Hütte geschlossen ist, nicht den letzten offenen. Nun gut. Zu Essen haben wir eigentlich genug dabei.
Noch knapp einen Kilometer geht es leicht bergan, dann machen wir auf glatt geschliffenen Felsplatten eine erste Pause. Kocher raus, Kaffee gekocht, Nüsschen und Beef Jerky verdrückt. Die Sonne scheint. Wie soll es besser anfangen? Wir sind trotzdem beide nervös. Pierre hat es ein bisschen am Kreislauf und mich hat die innere Unruhe noch voll im Griff. Nach einer halben Stunde stiefeln wir weiter.
Das Wetter scheint zu halten, obwohl jetzt bedrohlich dunkle Wolken auf und abziehen. Diese bleiben aber brav an den Gipfeln des Akka Massivs hängen. Gegen 12:00 Uhr das erste mal Mittagspause mit Asia Nudelsüppchen. Am Essen hab ich lange rumgetüftelt, Kalorien gezählt, Müsli und Milchpulver gewogen und und und. Im Grunde ist es dann ganz einfach. Morgens Müsli mit Milchpulver, Mittags ein Nudelsüppchen, Abends ein Trekking Tütenfraß. Dazwischen Nüsse, Beef Jerky und Riegel. So komme ich auf ca 2500 Kcal am Tag, was sich im Laufe der Tour als recht karg erweisen wird. Das nächste mal kommt definitiv mehr mit.
So ähnlich wie Umckaloabo unausprechlich, aber unaussprechlich toll
Mittag
Ca 1 Stunde rasten wir auf einer sonnigen Bank dann geht es weiter. Der Weg erweist sich als erstaunlich einfach. Trotz ein paar schlammigen Stellen kommen wir gut voran. Dann ca 3km vor der Gisurishütte, unserem Tagesziel, die ersten Rentiere! 5 Stück, die sich in einiger Entfernung durch die Birken schlagen.
Ich könnte vor Freude fast aus der Hose springen. Rentiere!
Wir bleiben 10min stehen und fotografieren was das Zeug hält. Leider sind die Rens so flink und soweit weg, das wir nur winzige verschwommene Bilder machen können.
hier sollten sie eigentlich zu sehen sein
Nach knapp 16km gelangen wir dann zu den Gisurishütten. Dort wollen unser mobiles Eigenheim aufschlagen. Wir sind uns noch am orientieren, da kommt Mads der Stugvard um die Ecke. Ein sympathischer hagerer Mann, ich schätze Mitte 50. Er ist sehr nett, aber auch ein bisschen verhuscht und zeigt uns alles. In seinem kleinen, fast leeren Kiosk, erstehen wir noch die legendäre Käseschmierage über die ich hier im Forum schon soviel gelesen habe. Geschmacksrichtung Bacon. Gewöhnungsbedürftig, aber nach 2 Happen süchtig machend. Als Käseschmierage Trägerrmaterial wird es Fladenbrot geben, welches Mads gerade am backen ist. Nachdem wir das Zelt neben der Hütte aufgebaut haben wird es auch schon so langsam dunkel.

Meiner Nichte zu Ehren wurden alle BLT Kloapierhalter nach ihr benannt. STF schwört auf Kathrin, diese Dame kenne ich nicht und wenn ja würde ich es abstreiten
Wir verkriechen uns in die Hütte, wo wir von zwei deutschen Wanderern erstmal in die Hüttenetikette eingewiesen werden. Wasser holen, Gas abdrehen, fegen etc. Die zwei kommen aus der Gegenrichtung, haben es also fast geschafft. Einer der beiden hat sich den flotten Otto eingefangen und musste die letzten Tage alle 10min ins Gebüsch. Als ich im Laufe der nächsten Tage die karge Landschaft sehe, war das für ihn wohl eher eine öffentliche Veranstaltung.
Jetzt bin ich doch froh den Sawyer Filter eingesteckt zu haben, wobei unsere Filterdisziplin gegen Ende der Tour rasant flöten geht. Ein bisschen Angst macht er mir schon. Ein Kerl wie ein Baum. Meint aber der Weg wäre sowas von fies, das hätte er leichter erwartet. Schon kommen wieder die Zweifel. Pack ich das? Hält mein Rücken das aus? Sind die Etappen nicht zu lang? Im Mai in den Cairngorms haben wir teilweise nur 10km am Tag geschafft und waren danach vollkommen am Ende.
Egal. Wir trinken noch die 2 Dosen Bier, die wir und luxuriöser Weise aufgebuckelt haben, natürlich nur um schnell Gewicht zu sparen und essen das erste Tütenfutter. Pulled Pork mit Reis. Tatsächlich sehr lecker Danach fallen wir müde, aufgeregt und zufrieden ins Zelt.
Bilanz: 15,6km in 4 Stunden Laufzeit. 417m rauf und 287m runter
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