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Idee
Die Idee war diesmal, eine leichte Wanderung zu finden mit vergleichsweise kurzen Etappen, wenig Steigung, dazu Hotels bzw. andere Unterkünfte, eher nördlich als südlich von Deutschland. Wir hörten von dem Wanderweg Kyststien, der 120 km rund um Bornholm führt. Wir kannten Bornholm nicht, hörte sich aber gut an, die Insel mal auf einer Wanderung kennenzulernen. Wir waren im Juli 2023 unterwegs.
Infos zum Wanderweg gibt es auch hier.
Die Vorbereitung war easy, da Infrastruktur auf der Insel natürlich vorhanden ist. Komplizierter war das Finden von Unterkünften. Bornholm hat in weiten Teilen (insbesondere im Südosten) über Kilometer hinweg nur Ferienhäuser anzubieten. Dort für eine Nacht eine Unterkunft zu finden, stellte sich als schwierig, aber nicht unlösbar, heraus. Mit Zelt ist es weitaus einfacher.
Letztendlich buchten wir in den meisten Orten dann Hostels vorab. Einige waren sehr gut, andere nicht so toll. Ich will hier keine Werbung (oder Beschimpfung) machen, aber wen die einzelnen Einschätzungen zu den Hostels interessieren, kann mich gerne anschreiben. An zwei Orten übernachteten wir in Zimmern auf Campingplätzen (bzw. einer kleinen Hütte), die man ebenfalls für eine Nacht buchen konnte. In Rönne nahmen wir ein Hotel.
Ein paar Daten: Der Küstenwanderweg ist 120 Kilometer lang. Auf der OSM-Karte ist er teilweise abweichend eingezeichnet von der Ausschilderung vor Ort. Generell ist die Ausschilderung vor Ort nicht immer ausreichend für eine problemlose Orientierung. Eine Karte (bspw. irgendwas zur Orientierung auf dem Handy) ist auf jeden Fall notwendig. Wir sind in 7 Etappen gewandert, es geht sicher auch schneller (oder langsamer). Turnschuhe reichen aus, hohe Wanderschuhe sind nicht unbedingt notwendig.
Anreise
Die Anreise erfolgt für Deutsche wohl meist über Sassnitz auf Rügen. Die Fährüberfahrt von Schweden ist weitaus kürzer, falls dies jemandem in die Reisepläne passt. Ich stellte bald fest, dass die Fähre Sassnitz – Rönne für Autos sehr teuer ist (insbesondere wenn man nur 3 Monate vor Abfahrt in den Sommerferien buchen möchte). Also hatten wir die Idee, dass wir nur mit dem Rad (und Rucksack) übersetzen würden und zudem nach der Wanderung noch eine Woche in einem Hotel auf der Insel entspannen wollten.
Die Entscheidung war gut. Wir parkten das Auto in Sassnitz nicht auf dem offiziellen Parkplatz an der Fähre (für 14 Tage verrückt teuer), sondern am Straßenrand im Gewerbegebiet von Sassnitz (der Straßenname ist „Gewerbepark“). Von dort ist man mit dem Rad in 10 Minuten an der Fähre. Diese legt in Neu-Mukran ab, nicht im eigentlichen alten Hafen von Sassnitz.

Das Verschiffen für Radfahrer ist nicht nur chaotisch, sondern schon als unprofessionell zu bezeichnen. Das Finden der Ausschilderung zum richtigen Gatter ist bereits ambitioniert, die Auskünfte sind einsilbig („Nachher kommt jemand“). Immerhin ist der Wartebereich überdacht. Toiletten oder Wasser gibt es nicht in naher Entfernung.

Etwa 30 Radfahrer wollten einschiffen. Erst müssen alle Autos auf die Fähre, die restlichen Quadratmeter an Bord dürfen dann die Räder belegen. Das ist wörtlich zu nehmen. Wir mussten die Räder alle seitlich flach auf den Boden legen (mit Packtaschen bzw. Gepäck, damit sie nicht umstürzten). Irgendwelche Ständer gibt es nicht. Das dauerte alles so lange, dass die Aufgänge bereits verschlossen waren, als wir auf Deck wollten. Auch nicht schlecht.

Die Fähre ist uralt, auf Gastronomie, Toiletten etc. sollte man nicht viel Wert legen. Das Beste ist ein „Ruhebereich“ im hinteren Salon, wo man auf Liegen in zwei Etagen schlafen kann (Decke oder Pullover nicht vergessen, der Raum war recht kühl). Als Radfahrer kommt man dort allerdings an, nachdem die Autofahrer sich bereits seit einer Stunde breit gemacht haben (und die meisten Liegen hochgeklappt haben). Mit etwas Glück kann man dennoch die Stunden der Überfahrt einfach wegschlafen.

Das Ausschiffen in Rönne ebenfalls chaotisch, aufstellen der Räder, Stau und irgendwann geht die wilde Jagd von der Fähre herab. Immerhin ist man schnell in der Stadt. Wir fanden den Radweg aus der Stadt heraus und kurbelten noch in 90 Minuten schnaufend über die Insel nach Norden zum ersten Hotel. Der erste Eindruck von der Insel: eher durchwachsen. Viele Höfe im Zentrum der Insel waren verlassen, keine properen Dörfer, viel Getreidefelder und nicht besser als jede beliebige Gegend in Norddeutschland.
Und die Insel ist hügelig. Es geht durchaus bergauf. Da man faktisch sowieso nie sehr weit fahren kann, sollten Personen mit wenig Ambitionen an ein E-Bike denken. Das ist uncool, erleichtert die Fahrten aber natürlich enorm.
Wie auch immer, wir kamen komplett durchgeschwitzt gegen 20 Uhr am Hotel an. Der gute Mann an der Rezeption extrem freundlich, staunte über unsere Leistung zu später Stunde (es fiel der Begriff „Tour de France“) und wir machten Feierabend. Diesen Ablauf würden wir wieder so machen, hat alles prima geklappt.
Am nächsten Morgen begann die eigentliche Wanderung. Da wir im Nordwesten begannen, behalte ich die Reihenfolge der Etappen bei. Wir sind im Uhrzeigersinn gelaufen. Natürlich kann man auch im Südwesten, in Rönne, starten. Das macht letztendlich keinen Unterschied.
Die Idee war diesmal, eine leichte Wanderung zu finden mit vergleichsweise kurzen Etappen, wenig Steigung, dazu Hotels bzw. andere Unterkünfte, eher nördlich als südlich von Deutschland. Wir hörten von dem Wanderweg Kyststien, der 120 km rund um Bornholm führt. Wir kannten Bornholm nicht, hörte sich aber gut an, die Insel mal auf einer Wanderung kennenzulernen. Wir waren im Juli 2023 unterwegs.
Infos zum Wanderweg gibt es auch hier.
Die Vorbereitung war easy, da Infrastruktur auf der Insel natürlich vorhanden ist. Komplizierter war das Finden von Unterkünften. Bornholm hat in weiten Teilen (insbesondere im Südosten) über Kilometer hinweg nur Ferienhäuser anzubieten. Dort für eine Nacht eine Unterkunft zu finden, stellte sich als schwierig, aber nicht unlösbar, heraus. Mit Zelt ist es weitaus einfacher.
Letztendlich buchten wir in den meisten Orten dann Hostels vorab. Einige waren sehr gut, andere nicht so toll. Ich will hier keine Werbung (oder Beschimpfung) machen, aber wen die einzelnen Einschätzungen zu den Hostels interessieren, kann mich gerne anschreiben. An zwei Orten übernachteten wir in Zimmern auf Campingplätzen (bzw. einer kleinen Hütte), die man ebenfalls für eine Nacht buchen konnte. In Rönne nahmen wir ein Hotel.
Ein paar Daten: Der Küstenwanderweg ist 120 Kilometer lang. Auf der OSM-Karte ist er teilweise abweichend eingezeichnet von der Ausschilderung vor Ort. Generell ist die Ausschilderung vor Ort nicht immer ausreichend für eine problemlose Orientierung. Eine Karte (bspw. irgendwas zur Orientierung auf dem Handy) ist auf jeden Fall notwendig. Wir sind in 7 Etappen gewandert, es geht sicher auch schneller (oder langsamer). Turnschuhe reichen aus, hohe Wanderschuhe sind nicht unbedingt notwendig.
Anreise
Die Anreise erfolgt für Deutsche wohl meist über Sassnitz auf Rügen. Die Fährüberfahrt von Schweden ist weitaus kürzer, falls dies jemandem in die Reisepläne passt. Ich stellte bald fest, dass die Fähre Sassnitz – Rönne für Autos sehr teuer ist (insbesondere wenn man nur 3 Monate vor Abfahrt in den Sommerferien buchen möchte). Also hatten wir die Idee, dass wir nur mit dem Rad (und Rucksack) übersetzen würden und zudem nach der Wanderung noch eine Woche in einem Hotel auf der Insel entspannen wollten.
Die Entscheidung war gut. Wir parkten das Auto in Sassnitz nicht auf dem offiziellen Parkplatz an der Fähre (für 14 Tage verrückt teuer), sondern am Straßenrand im Gewerbegebiet von Sassnitz (der Straßenname ist „Gewerbepark“). Von dort ist man mit dem Rad in 10 Minuten an der Fähre. Diese legt in Neu-Mukran ab, nicht im eigentlichen alten Hafen von Sassnitz.
Das Verschiffen für Radfahrer ist nicht nur chaotisch, sondern schon als unprofessionell zu bezeichnen. Das Finden der Ausschilderung zum richtigen Gatter ist bereits ambitioniert, die Auskünfte sind einsilbig („Nachher kommt jemand“). Immerhin ist der Wartebereich überdacht. Toiletten oder Wasser gibt es nicht in naher Entfernung.
Etwa 30 Radfahrer wollten einschiffen. Erst müssen alle Autos auf die Fähre, die restlichen Quadratmeter an Bord dürfen dann die Räder belegen. Das ist wörtlich zu nehmen. Wir mussten die Räder alle seitlich flach auf den Boden legen (mit Packtaschen bzw. Gepäck, damit sie nicht umstürzten). Irgendwelche Ständer gibt es nicht. Das dauerte alles so lange, dass die Aufgänge bereits verschlossen waren, als wir auf Deck wollten. Auch nicht schlecht.
Die Fähre ist uralt, auf Gastronomie, Toiletten etc. sollte man nicht viel Wert legen. Das Beste ist ein „Ruhebereich“ im hinteren Salon, wo man auf Liegen in zwei Etagen schlafen kann (Decke oder Pullover nicht vergessen, der Raum war recht kühl). Als Radfahrer kommt man dort allerdings an, nachdem die Autofahrer sich bereits seit einer Stunde breit gemacht haben (und die meisten Liegen hochgeklappt haben). Mit etwas Glück kann man dennoch die Stunden der Überfahrt einfach wegschlafen.
Das Ausschiffen in Rönne ebenfalls chaotisch, aufstellen der Räder, Stau und irgendwann geht die wilde Jagd von der Fähre herab. Immerhin ist man schnell in der Stadt. Wir fanden den Radweg aus der Stadt heraus und kurbelten noch in 90 Minuten schnaufend über die Insel nach Norden zum ersten Hotel. Der erste Eindruck von der Insel: eher durchwachsen. Viele Höfe im Zentrum der Insel waren verlassen, keine properen Dörfer, viel Getreidefelder und nicht besser als jede beliebige Gegend in Norddeutschland.
Und die Insel ist hügelig. Es geht durchaus bergauf. Da man faktisch sowieso nie sehr weit fahren kann, sollten Personen mit wenig Ambitionen an ein E-Bike denken. Das ist uncool, erleichtert die Fahrten aber natürlich enorm.
Wie auch immer, wir kamen komplett durchgeschwitzt gegen 20 Uhr am Hotel an. Der gute Mann an der Rezeption extrem freundlich, staunte über unsere Leistung zu später Stunde (es fiel der Begriff „Tour de France“) und wir machten Feierabend. Diesen Ablauf würden wir wieder so machen, hat alles prima geklappt.
Am nächsten Morgen begann die eigentliche Wanderung. Da wir im Nordwesten begannen, behalte ich die Reihenfolge der Etappen bei. Wir sind im Uhrzeigersinn gelaufen. Natürlich kann man auch im Südwesten, in Rönne, starten. Das macht letztendlich keinen Unterschied.
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