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Hallo Liebe Outdoorseiten-Community,
"Vorwort"
in den vergangen Jahren habe ich dieses Forum seit meiner ersten Schottland-Reise im Jahr 2011 immer wieder gerne aufgesucht und habe so gut wie jeden Schottland-Bericht aufgesaugt. Sei es als Inspiration in der Planungsphase von weiteren Wandertouren oder einfach nur um dem unterjährig immer mal wieder anfallenden Fernweh in die Highlands Futter zu geben.
Leider habe ich es bis dato nie geschafft selbst eine unserer zahlreichen Touren in einen Bericht zu packen, um diesem Forum auch mal "etwas zurück zu geben". Dies soll sich nun aber ändern.
Hiermit möchte ich in eine kleine Reihe von Reisedokumentation der letzten Jahre starten. Dies alles nur anhand Erinnerungen, Karten und Fotos. Die Details werden somit, je weiter wir in den Jahren zurück gehen, abnehmen.
Den Start mache ich mit der jüngsten Reise aus dem Herbst 2022. Hier wird wohl noch das meiste an Erinnerung zu finden sein. Nach einer zweijährigen, "pandemiebedingten" Pause unserer (fast) jährlichen Wandertouren nach Schottland sollte es im Herbst endlich wieder los gehen. In den vorherigen Jahren hatte sich folgender Stil etabliert:
- Flug nach Edinburgh, Glasgow oder Inverness
- ein möglichst isoliertes Gebiet aussuchen (keine Straßen, Bahnschienen, Wohnhausansammlungen, kein Handynetz)
- mit einem Mietwagen an einen gut gelegenen Ein/Ausstiegspunkt fahren
- einen landschaftlich, spannenden 3-5 tägiger Rundweg planen
- im Idealfall mit Bothies (wir lieben sie!) auf der Route
- das Zelt jedoch immer als Plan B dabei
Diesmal sollte es das Gebiet um das Loch Monar werden. Anders als in den Jahren zuvor, hatten wir jedoch diesmal keine "fixe Route" geplant, sondern wollten von Tag zu Tag schauen, welche Option uns am nächsten Tag am attraktivsten erscheint. Einfach mal ein bisschen mehr treiben lassen - jedoch immer unser Zeitfenster für einen Rundweg im Hinterkopf.
Tag 0 - 23.09.2022
Köln nach Inverness
Am Flughafen Köln war die Hölle los. Aufgrund von Warnungen im Vorfeld waren wir bereits über 3 Stunden vor Abflug im Terminal. Zwar verlief die Gepäckaufgabe noch problemlos - nach einer kurzen Stärkung bei BK mussten wir jedoch feststellen, dass die Schlange zu Sicherheitskontrolle durch das komplette Terminal 1, durch das komplette Terminal 2, raus bis auf die Straße ging.
Waren wir am Anfang noch optimistisch, dass uns unsere ca. 2 1/2 Stunden "ja wohl reichen" würden es bis zum Gate zu schaffen, kehrte relativ schnell die Ernüchterung und Angst ein. Nach ca. einer Stunde langsamem Vorankommen, waren wir nicht einmal aus dem Terminal 2 zurück in Termin 1 gelangt. In der Verzweiflung fingen wir schon an nach einem Plan B (Mietauto, Zug, etc.) zu suchen, da die Option, beim Verpassen des Fluges zurück nach Hause zu fahren nicht in die Tüte kam. Dafür waren wir zu heiß auf Schottland!
Als wir eine halbe Stunde vor Abflug noch immer nicht einmal in der Nähe der Sicherheitskontrolle waren, schlenderte auf einmal ein Mitarbeiter des Koelnbonner Flughafens an der Menschen-Schlange vorbei "Hier noch jemand für den Flug nach Edinburgh?"..."Ja, hier!"..."OK, dann kommen sie mal bitte schnell mit!". In einer Traube von 50-60 Passagieren wurden wir zum Frust aller anderen Passagiere an der Schlange vorbei gelotst, zur Sicherheitskontrolle geleitet und zur Passkontrolle gebracht.
Wir schafften es tatsächlich zum Flug - anders als mehrere hundert bis tausende Passagiere an diesem Tag wie sich herausstellen sollte. Grund hierfür war wohl, dass der nächste Flug nach Edinburgh erst 4-5 Tage später gegangen wär. Passagiere mit einem Ziel, welches noch am selben oder kommenden Tag angeflogen wurde, wurden umgebucht und entschädigt. So zumindest die Informationen die wir herausfinden konnten. Nun denn - Was für ein Glück!
Endlich in Edinburgh angekommen, besorgten wir uns unser Mietauto. Eine kleine, quietschrote Fiat-Kugel sollte für uns beide und unsere Rucksäcke reichen. Die meiste Zeit würde sie eh verlassen in der Gegend rumstehen und auf uns warten. Nach einer entspannten Fahrt durch die Abenddämmerung, kamen wir gegen späten Abend am Youth Hostel Inverness an. Was das Abendessen anging, musste diesmal ein kurzer Abstecher bei Tesco herhalten. Ziemlich platt und aufgeregt ging es dann auch zeitig ins Bett.
Tag 1 - 24.09.2022
Inverness nach Scardroy
Scardroy zum River Orrin
Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) / durch eigenen Pfad ergänzt
Am nächsten morgen packten wir unsere Rücksäcke wieder in unseren roten Begleiter und düsten zum BandQ um uns mit Gaskartuschen zu versorgen. Da es noch ein wenig früh war, überbrückten wir die Wartezeit bei Starbucks und genehmigten uns ein ausgiebiges Frühstück (Kaffee+Keks).
Die Gaskartuschen im Gepäck, sollte es dann aber endlich losgehen. Wir verließen Inverness auf der A832 nach Nordwest. Ziel der ca. einstündigen Fahrt sollte ein Parkplatz am Loch Beannacharain sein. Nahe der kleinen Siedlung Scardroy am Ende des Lochs sollte unsere diesjährige Tour starten.
Am Parkplatz angekommen wurde nochmal der Rucksack umgepackt und dann ging es los. Die ersten 1-2 Kilometer folgten einer frisch asphaltierten Straße vorbei an wunderschönen Lodges mit üppigen Gärten, vorbei an einem kleinen Waldstück bis wir schließlich an einer Brücke über den River Meig "der Zivilisation den Rücken kehrten".
Wir folgten einem gut ausgeprägten Wanderpfad um den Fuße des Creag Coire Na Feola. Entlang des Allt Coire Mhoraigein wartete direkt der erste Anstieg. Die Stiefel saßen noch nicht richtig und die drei Jahre Wander-Pause konnte man merken. Der Rucksack fühlte sich schwerer an als sonst und wir kamen direkt ordentlich ins schwitzen, waren aber froh endlich wieder "raus" zu sein. Auch das Wetter spielte einigermaßen mit. Bewölkt, leichter Regen... also alles wie immer. Top.
Als wir den Pass erreichten öffnete sich das Panorama mit dem Blick auf das Loch Na Caiodhe. Die Sonne brach durch die Wolkendecke und spätestens bei diesem Anblick waren wir richtig angekommen! Endlich wieder Highlands! Wir genossen den Abstieg des Passes, gönnten uns eine kleine Abkürzen des Wanderwegs und machten am Westufer des Lochs unsere Mittagspause.
Ziel des Nachmittags war, das Tal westlich des Lochs entlang des River Orrin zu folgen, bis zu einer Furt, die uns südwärts den Hang des Druim Dubh hinauf führen sollte. Leider verpassten wir irgendwie die Furt und somit auch den Pfad. Wir einigten uns darauf, das Tal weiter entlangzugehen und nach einem guten Zeltplatz Ausschau zu halten. Am kommenden Morgen wollten wir dann den Pass zwischen Mullach A'Gharbh-Leathaid und Meall Dubh Na Caoidhe überqueren.
Wir fanden einen schönen Zeltplatz in einer Art Canyon des River Orrin und gönnten uns einen Tee und ein ausgiebiges Abendessen am Flussufer. Anschließend erkundigte ich noch ein wenig das Tal. M. hatte sich blöderweise am Nachmittag das Knie verdreht und blieb am Zeltplatz. Ziemlich K.O. von der Anreise und dem ersten Wandertag legten wir uns früh schlafen. Morgen wollten wir früh los.
*** Fortsetzung folgt ***
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