[NO] Skikkelig kosetur - Lyngen und Kvænangen ganz entspannt

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  • Borgman
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    • 22.05.2016
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    • Meine Reisen

    #41
    Dienstag, 03. September: Storslett

    Am Morgen weht kräftiger Wind direkt in den Eingang. Das geht so nicht, ich muss erst das Zelt drehen, bevor ich Kaffee koche. Es ist wirklich ungemütlich, aber dafür sind meine Sachen tatsächlich trocken geworden.


    ein kleiner Trupp von 9 Rentieren kommt neugierig näher …


    galoppiert um das Zelt herum …

    [
    und betrachtet mich wieder neugierig von der anderen Seite


    am Fluss steht eine alte, sehr einfache Hütte



    Aufbruch 7:40 Uhr. Links vom Fluss gehe ich am oberen Rand der elegant geschwungenen Böschung talabwärts. Auf der anderen Talseite erkennt man eindeutig, dass auch an dieser Stelle ein Weg angelegt wurde:




    Blick nach Westen, Fávrresorda

    Auf meiner Seite geht aber ganz gut, vielleicht ist der Abstieg zum Fluss etwas steiler. Den furte ich bei erster Gelegenheit …


    Furt Rokkiljohka (die vierte Querung) …

    und steige ein Stück den Gegenhang hoch, bis ich auf Reste von dem alten Weg stoße. Viel benutzt wird der nicht, wohl auch nur von Rentieren. Aber ich freue mich über den Wald und das schöne Tal.



    Hier setze ich mich für 20 Minuten in die Sonne. Danach versuche ich, dem alten Weg zu folgen, aber er ist dann doch zu stark überwachsen. Nach dem ersten Moor finde ich ihn nicht wieder und gehe weiter talabwärts, bis ich auf den Querbach Fávrresjohka treffe.


    Blick zum Reisadal


    Fávrresorda

    Wenn ich den jetzt quere und nicht aus den Augen lasse, müsste ich nach kurzer Zeit auf eine Fahrspur treffen, die von Norden den Hang herunter kommt.


    da ist sie schon

    Ab jetzt ist alles ganz einfach. Nach vielleicht zwei Kilometern auf dem Weg sehe ich direkt vor dem Bach aus einem größeren Moor ein Schild:



    Der markierte Wanderpfad kommt unerwartet, ist jedenfalls nicht auf der Karte verzeichnet, aber das Männchen auf dem Schild sieht so aus wie ich, also folge ich ihm natürlich. Der Pfad bleibt immer links vom Bach und quert unten die Røyelelva über eine Hängebrücke.


    ab hier ist es nicht mehr weit zur Straße



    Hier wäre ich raus gekommen, wenn ich weiter auf der Fahrspur gegangen wäre. Von hier sind es noch vier bis fünf Kilometer durch Wald und Moor auf einem Schotterweg bis zur Hauptstraße.


    sieht nach Regen aus

    Ich könnte hier irgendwo bleiben und morgen Früh den Schulbus nehmen oder noch heute per Anhalter oder zu Fuß nach Storslett kommen. Mir ist allerdings mehr nach einem richtig guten, geschützten Platz im Wald kurz vor Storslett. Dann kann ich morgen ausschlafen und noch in Ruhe einkaufen, bevor der Bus nach Svensby abfährt. Und weil es selbst nach einer ausgiebigen Mittagspause (mit etwas Nieselregen) gerade erst früher Nachmittag ist, will ich die Strecke laufen und nicht den Daumen raus strecken.

    Der Wanderpfad zum Berg Jyppyrä, der laut Karte an der Styggøyelva beginnt, scheint mir geeignet um nach einem Zeltplatz zu suchen. Keine Ahnung ob dieser Pfad wirklich existiert, vielleicht muss man wissen wo er beginnt, aber als ich schon eine halbe Stunde einem Weg gefolgt bin, den die Karte nicht kennt, stelle ich fest, dass in dem Bach gar kein Wasser fließt. Dumm gelaufen. Dann muss ich eben wieder zurück und weiter unten suchen. So kann man auch den Tag verbringen.

    Schließlich finde ich dann doch noch die perfekte Zeltwiese am Bach, der hier immerhin ein Rinnsal ist. Ringsherum Bäume und einfach saugemütlich:



    So, das war doch mal eine abwechslungsreiche Fjelltour. Selbst ohne große Planung hat sich am Ende alles wunderbar gefügt. Morgen treffe ich Tom, der von seiner Tour auf Senja schon wieder in Tromsø angekommen ist, und dann verbringen wir die letzten Urlaubstage in Lyngen.

    (Ende Teil 3)

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    • fhvdrais
      Erfahren
      • 16.08.2015
      • 495
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      Spannende Tour, klasse Bilder und Text - danke!

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      • Borgman
        Dauerbesucher
        • 22.05.2016
        • 768
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        #43
        fhvdrais: Gerne! Jetzt aus den Herbstferien zurück, schaffe ich vielleicht heute, spätestens morgen den Bericht abzuschließen. Der letzte Teil wird etwas gestrafft - weil da nicht wirklich unbekannte Routen drin sind und weil Tom sicherlich noch mal darauf zu sprechen kommt.

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        • Borgman
          Dauerbesucher
          • 22.05.2016
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          • Meine Reisen

          #44
          4. Teil: Lyngen, Sør-Lenangen

          Zum Schluss geht es, wie schon im Juni, nach Lyngen. Zwei Tage weniger als ursprünglich angedacht, und ich möchte am Samstag den Nachmittagsbus nach Tromsø nehmen. Das schränkt die Möglichkeiten zwar etwas ein, aber hey, es ist Lyngen. Ihr könnt mich an jedem beliebigen Ort der Halbinsel aussetzen und ich hätte garantiert eine gute Zeit. Tom möchte gerne zum Blåisvatnet (auch Blåvatnet genannt), also machen wir das. Und wer sich schon mal gefragt hat woher der Name „Lyngen“ überhaupt kommt:


          das ist „lyng“ (noch mal das Bild aus Nordreisa, hier ist die Heide schon verblüht)


          Mittwoch, 04. September: Botnelva

          Angenehm gesättigt von Bohnensalat, Burrito und Bier geht es per Bus und Fähre am frühen Nachmittag von Storslett nach Svensby. Egal ob man sich von Norden (mit dem Schnellboot), Westen/Osten (Fähre) oder Süden (Bus) der Lyngen-Halbinsel nähert – wenn kein Nebel die Sicht verdeckt, staunt man immer wieder über die Fülle an herrlichen Gipfeln.


          links von der Mitte Koppangsbreen


          Kjostindane, Fastdalstinden

          Oben von der Fähre Olderfjord-Lyngseidet, unten von Svensby.


          Fornesfjellet, Durmålsfjellet



          Tom kommt eine Stunde später mit der Fähre von Breivikeidet, und gemeinsam nehmen wir den Bus bis zum Parkplatz an der Botnelva, wo der viel begangene Wanderpfad zum Blåisvatnet beginnt. Ja, das ist ein touristischer Hotspot, was uns aber nicht abschreckt. Beim Ausstieg bemerkt Tom, dass er … dass ihm ein Malheur passiert ist. Was das ist, wird er selber schreiben (in seinem Bericht, der hoffentlich kommt). Ich sage nur, dass seine gute Laune schlagartig eine Etage tiefer rutscht.

          Wir gehen nur noch ein kurzes Stück auf dem Pfad, bis wir eine gute Zeltstelle entdecken und richten uns dort häuslich ein.


          Donnerstag, 05. September: Abstecher Strupskardvatnan



          Am Morgen muss Tom eine Erledigung machen, die sich im Folgenden noch als extrem wichtig erweisen wird. Weil nicht abzusehen ist wie lange sie dauert, packe ich Zelt und alle Sachen zusammen und gehe erst mal die paar Kilometer zum Blåisvatnet.









          Selbst bei bedecktem Himmel ist seine Farbe einfach irre. Der See scheint aus sich selbst heraus zu leuchten. Ich möchte jetzt mal erkunden wie man im Strupskaret vorankommt und auf welcher Höhe man noch zelten kann. Weniger steinig wird es ja wohl nicht.


          Blick Richtung Strupskaret vom Blåisvatnet


          Lenangsbreen lugt gerade so über die Felskante


          in Gänze kriege ich den Blåisvatnet selbst von hier oben nicht aufs Bild


          im Strupskaret verstecken sich noch andere Seen


          See 344m


          mächtige Berge um Lenangs- und Strupetindan


          See 399m

          Es weht ein ungemütlich kalter Wind. Kann man hier zelten? Eventuell würde Tom für einen weiteren Vorstoß Richtung Osten nachkommen.


          na ja, ich würde eher abraten



          Eine Gipfeltour bietet sich auch nicht gerade an. Nach der Pause lasse ich die Sachen stehen und erklimme ohne Gepäck noch die nächste Stufe zum See 538m. Das Gehen ist hier schon recht mühsam.


          Strupskarvatnet 538m


          Blick zurück

          Tom schreibt, dass er keine großen Ambitionen hat und nach einem Abstecher zum Blåisvatnet wieder am selben Platz zelten möchte. Ist mir recht. Dann mache ich mich mal auf den steinigen Rückweg. Hätte ich ohne Gepäck einfacher haben können.


          bis zu dem Buckel links von der Mitte bin ich gekommen


          Veidalstindan


          litle Lenangstinden


          jetzt sind mehr Tageswanderer unterwegs


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          • Borgman
            Dauerbesucher
            • 22.05.2016
            • 768
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            • Meine Reisen

            #45
            Freitag, 06. September: Vassbotn, Jægervatnet

            Heute soll noch ein schöner Spätsommertag werden, für morgen ist Regen angesagt. Tom kann sich für die Idee erwärmen, dass wir am Jægervatnet entlang in Richtung Svensby gehen. Für mich sowieso die entspannteste Option. Falls es doch nicht so viel regnet, können wir morgen noch einen Abstecher machen oder den kleinen Schlenker zum Trollvatnet, ansonsten eben abwettern und am Nachmittag den Bus nach Tromsø nehmen.


            die Zelte stehen nach dem bewährten Prinzip: in Rufweite, aber außer Schnarchweite


            links Jægervasstinden, in der Mitte Stortinden – wirklich ein schöner Zeltplatz


            Tom auf dem breiten Wanderweg zum Aspevatnet


            Brücke Botnelva


            Aspevatnet

            Wir folgen noch ein Stück einer Fahrspur, queren einen Rentierzaun und gehen dann pfadlos weiter zur Tverrelva, die weiter unten verwirrenderweise ebenfalls Botnelva heißt. Sind aber zwei unterschiedliche Flüsse.


            Tverrelva

            An dieser zweiten Botnelva geht es teils recht mühsam durch Birkenwald entlang. Ich bin schon ein Stück voraus, als mir der Wald zu blöd wird. Lieber laufe ich durch das Moor zur Straße und warte an der Brücke auf Tom. Statt wieder auf der Ostseite vom Jægervatnet, da verläuft die übliche Lyngen på langs Route, wollen wir diesmal an der Westseite gehen. Die Strecke ist länger, verspricht aber befestigte Wege und eine wesentlich bessere Aussicht auf die Berge.


            Nordwestufer Jægervatnet


            Seeabfluss


            Jægervasstindan, Trolltinden


            Stortinden von seiner Schokoladenseite

            Nach einer gemütlichen Mittagspause am Windschutz (am Schotterweg ausgeschildert) laufen wir noch bis zum Ende des Wegs, lassen die Rucksäcke stehen und gucken uns das südliche Seeufer am Jægervassbotn an. Später holen wir das Gepäck nach, denn …


            es ist so schön, hier müssen wir einfach bleiben


            Isskartinden




            an diesem Platz stehen die Zelte allerdings in Schnarchweite




            Samstag, 07. September: Tromsø



            Die stille Morgenstimmung hält nicht lange an. Kurz danach regnet es fast durchgehend bis zum frühen Nachmittag. Um 13:00 Uhr breche ich schon mal auf, obwohl Tom schon das Zelt abbaut. Aber ich habe keine Lust im Regen herumzustehen, und man weiß nie, wie lange er wirklich noch braucht. An einer Grillhütte (am Bach Lilleheinelva, nicht in der Karte eingezeichnet) warte ich dann im Trockenen auf ihn, und wir gehen die letzten Kilometer nach Svensby zusammen.


            Blick zum Stortinddalen

            Für diese Nacht hat Tom ein Bett in einem Hostel in Tromsø gebucht, aber mich zieht es mehr zu meiner bevorzugten Stelle auf Kvaløya, nördlich der Slettaelva und ein gutes Stück den Hang hoch.



            Morgen treffen wir uns dann hier, es soll warm und sonnig werden, und verbringen den letzten Abend mit Bier und Leckereien draußen.

            Fazit: Koselig!


            Ende

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