[NO, SE] Auf Rentierpfaden ins Padjelanta. 6 Wochen Trekking autonom.

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    [NO, SE] Auf Rentierpfaden ins Padjelanta. 6 Wochen Trekking autonom.

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    Im Sommer 2024 ging ich zum vierten Mal auf Trekkingtour in Lappland. Wie immer sollte es eine autonome Wanderung von 5-7 Wochen Länge werden. “Autonom” bedeutet für mich: Lebensmittel, Gas und Reparatursachen sind für die gesamte Dauer im Rucksack dabei. Hütten bzw. andere Versorgungspunkte spielen keine Rolle und ich habe maximale Freiheit für die spontane Routenwahl unterwegs, das ist mir wichtig.

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    Herausgekommen ist dabei diesmal ein ganz interessanter 6-wöchiger Süd-Nord Trek von der Arjeplog-Straße durch das Padjelanta bis nach Ritsem, siehe die grüne Tour auf der Karte:

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    In diesem Bericht geht’s um die grüne Tour

    Ich möchte meinen Trek diesmal etwas ausführlicher beschreiben als die drei vorherigen weil er sich wirklich gut für “Anfänger” eignet, die vielleicht erstmals das Wandern abseits der Wege ausprobieren möchten. Charakteristisch für die Tour ist, dass sie keine nennenswerten technischen Schwierigkeiten aufweist. Wie sich herausstellte gibt es unterwegs weder superproblematische Furten noch gefährliche An- und Abstiege. Die Strecke ist größtenteils ziemlich einsam, aber keine Angst: durch kleinere Änderungen bei der Route kann man Versorgungspunkte einbauen und muss nicht unbedingt wie ich alles für 6 Wochen dabei haben. Man braucht übrigens sowieso nicht 6 Wochen auf dieser Strecke zu verbringen wenn man bereit ist, bei jedem Wetter zu wandern. Ich selber meide traditionell alle Regentage, und von denen gab es diesmal viele. “Viele” für Lappland-Verhältnisse, also übersetzt für Balkan-Liebhaber eher eine Dauersintflut. Dies nur zur Einordnung.

    Jetzt aber erst einmal ein paar Eindrücke von dem, was man auf dieser Tour so alles zu sehen bekommt:

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    Schöne Ausblicke auf die Berge Norwegens...

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    Überhaupt gibt es unterwegs einige Weltklasse-Panoramen...

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    Seen, immer wieder Seen...

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    Das ist übrigens der einzige Abschnitt unterhalb der Baumgrenze...

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    Es gibt auf dieser Tour zwar kaum Pfade, aber an den sechs entscheidenden Stellen stehen zum Glück Brücken - eine kühner als die andere...

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    Landschaftlich schöne Zeltplätze...

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    Wasserfälle...

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    Grandiose Sonnenuntergänge...

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    Camps mit Aussicht...

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    Vergessene Hochtäler...

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    Wind und Sturm...

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    Passend zum Wetter: 50 cm - Risse im Zeltdach...

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    Selten mal eine Berghütte...

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    Dafür viel Einsamkeit...

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    Sogar Badestrände...

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    Komische Steine...

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    Alte Silberminen...

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    Blicke rüber zum Sarek-Park...
    Zuletzt geändert von Robtrek; 26.01.2025, 22:11.

  • Robtrek
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    #2
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 22.jpg Ansichten: 0 Größe: 489,9 KB ID: 3301342
    Wie bei jeder Tour - Licht und Schatten...

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    Gipfel unter Wolken...

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    Wolken über Gipfeln...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 25.jpg Ansichten: 0 Größe: 488,4 KB ID: 3301335
    Sonne und Regen...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 27.jpg Ansichten: 0 Größe: 642,6 KB ID: 3301338
    Stromschnellen...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 28.jpg Ansichten: 0 Größe: 430,5 KB ID: 3301336
    Viele viele Rentiere...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 29.jpg Ansichten: 0 Größe: 251,5 KB ID: 3301340
    Nordlichter im August...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 32.jpg Ansichten: 0 Größe: 530,5 KB ID: 3301343
    Die Weite Padjelantas...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 33.jpg Ansichten: 0 Größe: 394,7 KB ID: 3301344
    Mit weiteren Blicken nach Norwegen...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 34.jpg Ansichten: 0 Größe: 448,8 KB ID: 3301341
    Viele viele Rentiere! ...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 35.jpg Ansichten: 0 Größe: 412,8 KB ID: 3301348
    Viele viele Rentiere!!! …

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 36.jpg Ansichten: 0 Größe: 459,0 KB ID: 3301347
    Es beginnt einer der schönsten Abschnitte der Tour...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 37.jpg Ansichten: 0 Größe: 406,2 KB ID: 3301345
    Mit noch mehr einsamen Hochtälern...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 38.jpg Ansichten: 0 Größe: 655,1 KB ID: 3301346
    Winterstation der Rentierzüchter...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 39.jpg Ansichten: 0 Größe: 741,8 KB ID: 3301349
    Sarek voraus...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 40.jpg Ansichten: 0 Größe: 443,8 KB ID: 3301355
    Mehr Sarek...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 41.jpg Ansichten: 0 Größe: 473,2 KB ID: 3301351
    Noch mehr Sarek...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 42.jpg Ansichten: 0 Größe: 447,6 KB ID: 3301353


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 43.jpg Ansichten: 0 Größe: 672,4 KB ID: 3301354
    Vom Sarek zum Stora Sjöfallets Park...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 44.jpg Ansichten: 0 Größe: 698,6 KB ID: 3301350
    Ab hier wird’s dann deutlich touristischer...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 45.jpg Ansichten: 0 Größe: 895,9 KB ID: 3301352
    Vor der letzten Etappe ist wieder die Baumgrenze erreicht...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 46.jpg Ansichten: 0 Größe: 600,4 KB ID: 3301356
    Seltenheitswert: ein unregulierter Strom in Schweden...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pad24 47.jpg Ansichten: 0 Größe: 635,6 KB ID: 3301357
    Finish!

    Und damit erstmal Frohe Weihnachten an alle - demnächst geht’s dann hier weiter.​
    Zuletzt geändert von Robtrek; 23.12.2024, 17:43.

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    • les
      Erfahren
      • 22.12.2009
      • 111
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      • Meine Reisen

      #3
      Wow, das schaut schon mal sehr cool aus! Wie viele Kilometer waren das?
      Zuletzt geändert von les; 23.12.2024, 18:24.

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      • Robtrek
        Dauerbesucher
        • 13.05.2014
        • 913
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        • Meine Reisen

        #4
        Na auf jeden Fall deutlich über 200 km, aber genau weiß ich es nicht. Die Route auf der Karte ist von Hand gezeichnet, nicht per track recorder, und die sagt 225 km.

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        • vobo

          Vorstand
          Dauerbesucher
          • 01.04.2014
          • 824
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Pad24 11.jpg Ansichten: 0 Größe: 325,2 KB ID: 3301322
          Grandiose Sonnenuntergänge...
          Manche Orte vergesse ich nicht und erkenne sie sofort .
          Freu mich und ebenso Frohe Weihnachten.

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          • Breitfuessling

            Dauerbesucher
            • 06.04.2023
            • 805
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Hochkonzentrierter geht’s kaum. Danke für die schönen Eindrücke, ein guter Start in den Heiligen Abend.
            Ruhe, Licht oder nicht und Zeit. Was braucht man noch?

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            • Robtrek
              Dauerbesucher
              • 13.05.2014
              • 913
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
              Manche Orte vergesse ich nicht und erkenne sie sofort .
              Das ist sicher eines der schönsten Panoramen, das man in Lappland finden kann, wer könnte das vergessen...

              ​​​​Ich denke, da kommt jedes Jahr nur eine Handvoll Menschen vorbei. Die meisten davon wahrscheinlich aus diesem Forum?

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              • Robtrek
                Dauerbesucher
                • 13.05.2014
                • 913
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                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Breitfuessling Beitrag anzeigen
                Hochkonzentrierter geht’s kaum.
                Nur als erster Überblick, damit man geich weiß, ob einen die Tour überhaupt anspricht. Ich schreib dann später schon noch zu jeder Etappe was Genaueres zur Wegfindung. Wie gesagt, ich finde die Tour ideal für Leute, die vielleicht schon einen oder mehrere der "ledens" kennen und jetzt mal offroad gehen möchten, ohne gleich über riesige Blockfelder zu klettern oder sich hüfthoch durch reißende Flüsse zu kämpfen. Und speziell der Abschnitt im Padjelanta-Park ist sicher interessanter und schöner als der "offizielle" Padjelantaleden, jedoch kaum schwieriger.

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                • andrea2
                  Dauerbesucher
                  • 23.09.2010
                  • 984
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Wie cool, da freue ich mich sehr auf den Bericht. Erkannt hab ich schon mal die Seenkette oberhalb von Miehkak, den Wasserfall hab ich auch in meinem Reisebericht, das Sarddavágge, Vaimok, Råvejávrre, die alte Silbergrube am Silbbatjåhkkå, den Blick auf Guohper und Lánjektjåhkkå, die Brücke über den Miellädno, dann natürlich Nijak und Áhkká. In etwa kann ich mir die Route gut vorstellen. Bin gespannt wie genau du vom Råvejávrre bis zum Miellätno gelaufen bist, dort haben wir uns in diesem Sommer auch rumgetrieben, allerdings in umgekehrter Richtung.

                  Unterschreibe ich sofort. Wir hätten dort auch gerne gezeltet, aber es was noch zu früh am Tag. Der Ausblick ist einfach wunderschön.

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                  • Robtrek
                    Dauerbesucher
                    • 13.05.2014
                    • 913
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                    In etwa kann ich mir die Route gut vorstellen. Bin gespannt wie genau du vom Råvejávrre bis zum Miellätno gelaufen bist
                    Übrigens andrea, deine Reportage zu dem Gebiet um Miehkak hab ich mir vor der Tour durchgelesen, das hat mir Appetit gemacht! Die beiden Super-Panoramen vor und nach Miehkak sind ja auch wirklich umwerfend, allein dafür lohnt sich der Trek schon.
                    Wie ich genau gelaufen bin, da poste ich dann am besten später ein paar Screenshots von der Navi-App für dich. Die schönsten Ausblicke auf dem genannten Abschnitt bieten sich jedenfalls beim Abstieg von der Silbermine runter ins Tal, und später wenn es östlich um den Berg Álátjåhkkå herum geht. Die Strecke war auch recht einsam, auf dem ganzen Abschnitt zwischen Vaimok und der Miellädno-Brücke hab ich nur ein einziges Mal jemand anderes gesehen, beim Kreuzen des "offiziellen" Padjelantaledens.

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                    • Goldi
                      Erfahren
                      • 11.09.2022
                      • 249
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                      #11
                      Die Bilder und die Route machen definitiv Appetit auf mehr. Ich freue mich schon auf den Bericht. Erst mal einen guten Rutsch.

                      Kommentar


                      • Robtrek
                        Dauerbesucher
                        • 13.05.2014
                        • 913
                        • Privat

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                        #12
                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 088.jpg Ansichten: 0 Größe: 357,7 KB ID: 3303307

                        Ob viele Wochen lang oder nur einige Tage, ob autonom oder mit Nachkauf von Lebensmitteln unterwegs – jeder Trek benötigt einen Startpunkt. Im zentralen Teil des skandinavischen Hochlands, dem Schauplatz meiner bisherigen Touren, ist die Auswahl diesbezüglich sehr einfach. Im Süden wird das Gebiet durch die Straße 95 vom schwedischen Arjeplog über Jäkkvik ins norwegische Junkerdalen begrenzt. Im Norden ist es die E10 von Kiruna über Abisko nach Narvik in Norwegen. Dazwischen gibt's auf schwedischer Seite nur die Stichstraßen nach Örnvik, Kvikkjokk, Ritsem und Nikkaluokta. Für Abenteuerlustige kommen noch die Orte an der Bahnlinie zwischen Gällivare und Kiruna in Frage – ein landschaftlich besonders schöner und einsamer Zugang, der jedoch das Durchqueren der Sjaunja-Sümpfe erfordert.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 001c Route 01c.jpg Ansichten: 0 Größe: 614,1 KB ID: 3303290

                        Und damit hat es sich auch schon mit den Startpunkten in Schweden, wenn man keinen Helikopter benutzen will. Auf norwegischer Seite gibt es weitere Möglichkeiten, v.a. die Straßen nach Sulitjelma, zum Rago Nationalpark und ins Gjerdalen. Im Norden bieten die Täler um Narvik herum einfache Zugänge. Dazwischen liegen die fünf Fjorde mit einzigartiger Landschaft und Startpunkten, welche man z.T. mit Booten anfahren kann.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 053.jpg Ansichten: 0 Größe: 469,3 KB ID: 3303292

                        Eine exzellente Variante für die Anreise aus Norddeutschland ist der Flixbus Krakau-Lübeck-Kopenhagen-Malmö über die Fähre zwischen Fehmarn und Dänemark. Konkurrenzlos billig und schneller als die Bahn.

                        Dieses Jahr will ich an der Straße 95 Arjeplog-Norwegen starten, auch “Silvervegen” genannt. In dieser Gegend war ich noch nie, und von hier aus bieten sich auf der Karte eine ganze Reihe recht einsamer Routen nach Norden an. Mein Ziel sind die weiten Hochebenen des Padjelanta-Nationalparks. Wie ich von dort aus weitergehen werde bleibt erst einmal offen. Wahrscheinlich wird das Ende des Treks an der Stichstraße nach Ritsem liegen, aber wie immer wird meine genaue Route von Lust und Laune unterwegs abhängen, und natürlich vom Wetter. Jedenfalls nehme ich Proviant für 6 volle Wochen mit, um jeden Regen aussitzen zu können. Zeitdruck beim Wandern ist sowieso nicht mein Ding. Die ganze Strecke ist der Karte nach relativ frei von Hochgebirgen und sonstigen Schwierigkeiten, also scheint die Tour wie gemacht für Weicheier und Warmduscher (zwei Kategorien, zu denen ich mich stolz bekenne).

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 054.jpg Ansichten: 0 Größe: 447,6 KB ID: 3303293

                        Von Malmö geht es mit der Bahn nach Stockholm und weiter mit dem Nachtzug bis zur Station Jörn. Der Bus von Jörn nach Arjeplog fährt direkt vor dem Bahnhof ab. Wie immer in Schweden ist alles aufeinander abgestimmt, man kann ein einziges Ticket für die gesamte Strecke kaufen und muss nirgendwo sehr lange warten.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 055.jpg Ansichten: 0 Größe: 729,5 KB ID: 3303294

                        In Arjeplog hat man Anschluss an den Kleinbus über Jäkkvik nach Polcirkeln. Das ist die nördlichste Station auf der Straße 95, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Übrigens gibt es in Arjeplog 5 Minuten vom Busbahnhof einen Geldautomaten. Bargeld braucht man ja in Schweden normalerweise nicht, aber bei den Bootsverbindungen im Fjäll weiß man das dann doch nie mit letzter Sicherheit, also hole ich mir hier noch schnell ein paar Kronen.

                        Ansonsten vergeht die ganze Fahrt ab Deutschland wie im Flug und fast ohne Schlaf. Nicht wegen der Landschaft oder der Vorfreude – vielmehr habe ich dafür dem deutschen Finanzamt zu danken, das wegen einer besonders abstrusen Neu-Interpretation von Vorschriften zum Währungsumtausch eine Unmenge von E-Mails und Berechnungen in letzter Minute erforderlich macht, solange ich noch Internetzugang habe. Kleiner Tipp: wer Konten in anderen Währungen als Euro besitzt und darauf Zinsen bekommt, sollte aufpassen – es reicht nicht immer aus, diese Zinsen ehrlich und ordnungsgemäß in der Steuererklärung anzugeben. Da lauern im deutschen Steuerrecht noch ganz andere Fallstricke, die für einen Normalbürger mit gesundem Menschenverstand einfach nicht vorhersehbar sind.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 056.jpg Ansichten: 0 Größe: 883,3 KB ID: 3303299

                        Endstation Polcirkeln. Hier gibt es einen Parkplatz mit überdachten Bänken – ideal, um den Rucksack endgültig zu packen. Das Handgepäck von der Fahrt muss im großen Rucksack untergebracht werden, ebenso die Trailrunner. Dafür kommen die Bergschuhe endlich an die Füße und Kleinigkeiten wie Mückennetz, Signalpfeife und Kompass in die Hosentaschen. Aus alter Gewohnheit auch die Bärenrakete, sie wiegt ja kaum was und ist bei Notfällen auch als Signalrakete einsetzbar. Achtung, Abteilung nutzloses Wissen: Die Fjällräven-Hosen, die man überall in Schweden herumlaufen sieht, haben ja oft am linken Bein so eine komische längliche Seitentasche, angeblich für ein kleines Beil. In Wirklichkeit ist diese Tasche maßgeschneidert für die Bärenrakete. Falls ihr das noch nicht wusstet!

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 057.jpg Ansichten: 0 Größe: 853,6 KB ID: 3303298

                        Am 25.07. um 16:30 steht der Rucksack bereit zum Abmarsch. Das gute Teil wiegt irgendwo zwischen 40 und 45 kg, davon 14 kg Lebensmittel für 6 Wochen. Nicht jeder mag 40% des eigenen Körpergewichts auf seinen Schultern durch die Berge tragen, aber für mich ist das ein ausgezeichnetes Training. Und die Erfahrung zeigt, dass im Verlauf von 3-4 Wochen sämtliche Rücken- und Hüftschmerzen verschwinden, die sich im Laufe eines faulen Schreibtischjahres so angesammelt haben. Zur Nachahmung ausdrücklich empfohlen!

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 048a Route 03a.jpg Ansichten: 0 Größe: 625,8 KB ID: 3303291

                        Übersicht der ersten Woche des Treks

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 058.jpg Ansichten: 0 Größe: 903,8 KB ID: 3303297

                        Vom Silvervegen läuft man zuerst 3 km auf einem asphaltierten Seitensträßchen bis nach Vuoggatjålme, dabei wird auch der Polarkreis überschritten. In Vuoggatjålme gibt es einen Campingplatz und einen Hubschrauberlandeplatz. Gleich dahinter beginnt der Anstieg aufs Fjäll. Mein Ziel für heute liegt oben am Berg kurz unterhalb der Baumgrenze – hier ist auf der Karte eine Raststuga verzeichnet. Von dort verspreche ich mir eine gute Aussicht auf die Seen im Tal des Silvervegen. Zur Raststuga führt ein markierter Pfad durch schönen skandinavischen Wald.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 059.jpg Ansichten: 0 Größe: 313,9 KB ID: 3303296

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 061.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.003,5 KB ID: 3303304

                        Die Raststuga entpuppt sich als eine unerwartet große Ausflugshütte, und sie ist sogar offen. Es gibt einen Ofen und ein paar Tische und ich nutze die Gelegenheit, heute Nacht drinnen auf dem Holzboden zu schlafen. Vor der Hütte fließt ein Bach, in der Nähe könnte man auch gut zelten. Internetempfang gibt es hier ebenfalls, worüber sich mein Steuerberater freut, denn in 6 Tagen ist der Abgabetermin für die Steuererklärung.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 060.jpg Ansichten: 0 Größe: 527,3 KB ID: 3303295

                        Die Aussicht von der Hütte runter ins Tal des Silvervegen, wo ich gestartet bin.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 048b Route 03b.jpg Ansichten: 0 Größe: 515,1 KB ID: 3303289

                        Die ersten drei Tage im Detail

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 063.jpg Ansichten: 0 Größe: 396,3 KB ID: 3303300

                        Hinter der Hütte führt der Pfad noch ca. 1 Std. weiter nach oben, dann verläuft er sich, bzw. er scheint eher in die falsche Richtung zum Berg Tjidtjákgájsse abzubiegen. Auf der Karte ist er jedenfalls nicht mehr verzeichnet. Ich gehe den ganzen Tag lang auf einer Art Plateau nach Norden. Als Hindernisse gibt es ein paar Seen, einige leichte An- und Abstiege und ein bisschen Hochmoor, aber im Prinzip ist das alles leichtgängiges Gelände für jedermann und ohne große landschaftliche Höhepunkte. Das Wetter ist nicht besonders gut, erst am Abend öffnet sich der Blick auf die Berge Norwegens.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 064.jpg Ansichten: 0 Größe: 334,2 KB ID: 3303301

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 065.jpg Ansichten: 0 Größe: 582,6 KB ID: 3303305

                        Ein Zeltplatz ist hier schnell gefunden. Das wesentliche Kriterium ist der Windschutz, Wasser und Aussicht gibt es überall.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 066.jpg Ansichten: 0 Größe: 601,8 KB ID: 3303306

                        Hinter dem gerade aufgebauten Zelt ziehen vielversprechende Wolken hoch.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 067.jpg Ansichten: 0 Größe: 310,7 KB ID: 3303302

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 068.jpg Ansichten: 0 Größe: 328,1 KB ID: 3303303
                        Zuletzt geändert von Robtrek; 03.01.2025, 23:41.

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                        • Robtrek
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                          • 13.05.2014
                          • 913
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                          #13
                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 069.jpg Ansichten: 0 Größe: 794,0 KB ID: 3303314

                          Am nächsten Tag breche ich erst nachmittags auf, als sich das schlechte Wetter etwas bessert. Bald biege ich nach Westen ins Tjidtjákvágge ab, ein völlig verlassenes Hochtal. Das Gelände ist hier ein wahres Labyrinth aus Seen und Felsrippen, aber eigentlich nicht schwer zu gehen. Weit komme ich heute trotzdem nicht, das Wandern macht bei dem Wetter keinen rechten Spaß. Am See 951 schlage ich in einer Regenpause mein Zelt auf. Es ist ein schöner Platz am Ende einer Halbinsel, die weit in den See hinausragt. Ich richte das Zelt in den unangenehm kalten Wind, der die ganze Zeit über ziemlich stark bläst.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 070.jpg Ansichten: 0 Größe: 667,6 KB ID: 3303312

                          Mein Zelt auf der langen Halbinsel. Auch den ganzen nächsten Tag bleibe ich wetterbedingt am See 951. Es ist weiterhin sehr windig. Für das Fischercamp Miekak sind 40 km/h vorhergesagt, hier oben wird es wohl um einiges mehr sein. Miekak ist mein nächstes Ziel, 30 km Luftlinie von hier entfernt. Leider dreht der Wind auch noch und trifft das Zelt jetzt voll von der Seite. Naja, in puncto Windstabilität kann ich mich auf das gute Stück verlassen, es ist ja immerhin ein sogenannter Semi-Geodät.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 071.jpg Ansichten: 0 Größe: 599,6 KB ID: 3303311

                          Von der Anhöhe über meinem Zelt geht der Blick nach Westen auf den weiteren Weg durchs Tjidtjákvágge. Hier oben gibt es sogar schwachen Empfang, weshalb die Steuersaga noch ein wenig weitergeführt wird – bevor ich endgültig in den Weiten des Fjälls verschwinde...

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 072.jpg Ansichten: 0 Größe: 732,4 KB ID: 3303315

                          Am 29.07. ist es extrem windig, doch hurra – die Sonne scheint!

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 073.jpg Ansichten: 0 Größe: 763,0 KB ID: 3303320

                          Bei solchen Windverhältnissen wird das Zelt zuerst niedergelegt, bevor die Heringe gelöst werden. Ansonsten wäre es sofort auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 074.jpg Ansichten: 0 Größe: 897,2 KB ID: 3303316

                          Der Weg durch das Tjidtjákvágge setzt sich fort, wie er begonnen hat: Ein Wirrwarr von Seen und dazwischen Felsrippen, die jede gerade Linie beim Laufen unmöglich machen. Ich halte mich am linken, nördlichen Rand des Tals.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 049a Route 04a.jpg Ansichten: 0 Größe: 512,6 KB ID: 3303313

                          Der Weg des heutigen Tages. Das Wort “brod” bedeutet übrigens “Furt”. Weil ich meine ersten Furten alle in Zentralasien und Sibirien gemacht habe, blieben viele Begriffe aus dieser Zeit hängen. Ein anderes Beispiel ist die “tadschikische Mauer”. Damit wird eine bestimmte Technik bezeichnet, wie eine breiter, reißenden Strom sicher gefurtet werden kann, indem sich mehrere Leute zusammentun. Mit “brod” zeichne ich auf der Karte nur diejenigen Furten ein, wo man tatsächlich die Stiefel ausziehen muss.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 075.jpg Ansichten: 0 Größe: 792,1 KB ID: 3303321

                          Immerhin sind bisher alle Furten zwischen den vielen Seen und Bergbächen gut machbar, ohne die Stiefel auszuziehen. Ich hatte mir auf der Busfahrt von Arjeplog nach Polcirkeln mit der Navi-App noch schnell Satellitenbilder von den Stellen heruntergeladen, wo ich auf der Karte problematische Furten vermutete. Mit den Satellitenbildern kann man unterwegs viel besser eine gute Furt finden als mit der topografischen Karte. Das geht in der Navi-App ganz einfach: man markiert die geeignete Stelle auf dem Satellitenbild und wechselt dann mit einem Klick zurück zur Fjällkarte, die Markierung bleibt auch dort sichtbar. Aber auch in höchster Auflösung gibt ein Satellitenbild nicht immer alles preis, und die größte Furt steht mir erst morgen bevor: da legt sich eine lange Kette aus Seen und Verbindungsflüssen wie eine Barriere quer vor meinen Weg.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 076.jpg Ansichten: 0 Größe: 732,7 KB ID: 3303318

                          Unterhalb des Sees 917 komme ich an den ersten Bergbach, der nicht trockenen Fußes gequert werden kann. Beim Studium der Satellitenbilder während des Ruhetags gestern habe ich aber mehrere vielversprechende Furtstellen gefunden und markiert. Auf der Suche nach ihnen steige ich jetzt etwas den Hang hinauf.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 078.jpg Ansichten: 0 Größe: 831,1 KB ID: 3303328

                          Hinter einer Hügelkette öffnet sich der Blick. Gleich die erste markierte Furtstelle ist machbar. Hier bildet der Bach einen kleinen See, an dessen Ausfluss man gut queren kann. Für eine Minute werden die Bergstiefel über die Schultern geknotet. Statt Furtsandalen o.ä. nehme ich lieber stabile Trailrunner mit, weil die zur Not auch die Stiefel beim Wandern ersetzen können. Bei der Durchführung langer autonomer Touren hat man ja bei jedem Ausrüstungsgegenstand immer im Hinterkopf, wie man ihn im Notfall reparieren oder ersetzen könnte. Zum Schutz vor dem eiskalten Wasser habe ich außerdem Neoprensocken dabei, die aber nur ganz selten zum Einsatz kommen – die meisten Furten sind ja angenehm kurz, da friert man in den Trailrunnern nicht gleich.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 077.jpg Ansichten: 0 Größe: 775,1 KB ID: 3303322

                          Blick auf den Oberlauf des Bergbachs. Die Furtstelle befindet sich etwas weiter rechts.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 079.jpg Ansichten: 0 Größe: 679,7 KB ID: 3303323

                          Auch nach der Furt behält das Tjidtjákvágge seinen Charakter bei: Seen über Seen, zwischen denen man sich einen Weg suchen muss.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 080.jpg Ansichten: 0 Größe: 764,1 KB ID: 3303327

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 081.jpg Ansichten: 0 Größe: 636,8 KB ID: 3303324

                          Das Tal senkt sich nun langsam nach rechts hinunter und führt letztendlich zum großen Riebnes-See. Das ist überhaupt nicht meine Richtung, deshalb steige ich den linken, nördlichen Hang hoch.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 082.jpg Ansichten: 0 Größe: 667,2 KB ID: 3303326

                          Der weite Blick nach Süden geht bis zum Riebnes.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 083.jpg Ansichten: 0 Größe: 324,0 KB ID: 3303325

                          Der kleine blaue Zipfel in der Bildmitte gehört schon zu der Seenkette, die ich morgen überwinden muss.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 049b Route 04b.jpg Ansichten: 0 Größe: 574,4 KB ID: 3303319

                          Der Weg aus dem Tjidtjákvágge zur Seenkette führt über ein steiniges Hochplateau mit weiteren verwirrenden Seen und abfallenden Seitentälern. Markante Wegmarken zur Orientierung sind nicht vorhanden, vor allem bei tief liegenden Wolken. Wer nicht aufpasst, könnte hier zu früh ins falsche Tal absteigen und würde so doch wieder in Richtung Riebnes gelangen. Die Navi-App auf dem Handy macht das ganze aber zum Kinderspiel, da man jederzeit seine genaue Position auf der topografischen Karte abrufen kann. Das Beispiel oben zeigt den Wegabschnitt nach der Furt über das Plateau in größerem Detail.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 084.jpg Ansichten: 0 Größe: 449,6 KB ID: 3303329

                          In dieses Tal sollte man nicht absteigen, es führt zum Riebnes.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 085.jpg Ansichten: 0 Größe: 657,6 KB ID: 3303330

                          Wenn man lange genug in der richtigen Richtung über das Plateau wandert, öffnet sich schließlich der Blick nach Nordosten auf eine lange Bergkette. An deren Fuß verläuft, hier noch nicht sichtbar, die Kette der Seen. In der Bergkette gibt es genau eine Bresche, auf die ich beim Betrachten der Karte meine ganze Hoffnung gesetzt hatte. Es ist der See Njuonnerjávrre, im Bild oben im Hintergrund zu sehen. Ob seine Ufer überhaupt gut begehbar sind ist aber eine offene Frage.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 086.jpg Ansichten: 0 Größe: 540,1 KB ID: 3303332

                          Der Abstieg vom Plateau ist langwierig und unangenehm steinig. Es wird schon Abend, eigentlich möchte ich hier gerne auf halber Höhe mit schöner Aussicht zelten. Leider ist der Boden nirgendwo für ein Nachtlager geeignet und so gehe ich weiter und weiter, bis ich schließlich gegen 22:00 an der Seenkette lande. Dahinter baut sich die Steilwand auf, beides zusammen ein formidables Hindernis.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 087.jpg Ansichten: 0 Größe: 412,1 KB ID: 3303331

                          Im Licht der letzten Sonnenstrahlen finde ich an einem namenlosen See doch noch einen Platz mit brauchbarem Untergrund für mein Zelt, etwas schräg aber trocken und windgeschützt. Zum Kochen bin ich nach 12 Stunden Trekking viel zu müde. Das interessiert aber den Hunger nicht, der meldet sich jetzt nachdrücklich zu Wort. Ich esse beim Wandern nie zu Mittag und frühstücke auch nicht jeden Tag, heute habe ich zum Beispiel noch gar nichts gegessen. Doch die Lösung dieses Problems ist nicht fern, sie lagert als wertvolle Fracht tief in den Eingeweiden meines Rucksacks: sechs kaltgeräucherte Salamis, eine pro Woche. Und die erste davon ist heute fällig!

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024 Padjelanta 049c Route 04c.jpg Ansichten: 0 Größe: 632,6 KB ID: 3303317

                          Mein Camp ist auf dieser Karte etwa in der Bildmitte. Von links oben nach rechts unten zieht sich das Hindernis der Seenkette, dahinter die Bergwand. Die einzige Bresche in den Bergen ist der See Njuonnerjávrre, auf der Karte direkt oberhalb meines Camps gelegen. Aber wie sieht es an seinen Ufern aus? Das Satellitenbild lässt kaum Zweifel daran, dass der morgige Tag dort die ersten ernsthaften Blockfelder auf meinem Weg bereit hält. Immer vorausgesetzt, dass vorher die Furt der Seenkette möglich ist, denn sonst komme ich ja gar nicht erst an den Njuonnerjávrre heran.
                          Zuletzt geändert von Robtrek; 04.01.2025, 00:01.

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                          • Blahake

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                            #14
                            Risse im Zelt!?! Klingt noch schlimmer, als Steuergedöns im Fjäll! Ich lese natürlich auch gespannt mit und hoffe, dass alles glimpflich ausgeht. Und ich finde nicht nur Deine Tour fantastisch, sondern auch, dass Du sie hier so detailliert in Wort, Bild und Karte beschreibst! Ich werde Dir auf Schritt und Tritt virtuell folgen.

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                            • Ljungdalen

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                              • 28.08.2017
                              • 3244
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                              #15
                              Sehr schön, lese auch gern mit...

                              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                              Das Wort “brod” bedeutet übrigens “Furt”. Weil ich meine ersten Furten alle in Zentralasien und Sibirien gemacht habe, blieben viele Begriffe aus dieser Zeit hängen.
                              ...und zwar so oder sehr ähnlich in *allen*(?) slawischen Sprachen. Ist mir gleich bei der ersten Karte aufgefallen Meine erste "richtige", bis weit über die Knie, zum Glück bei relativ schwacher Strömung, war auch in Sibirien (Altai, Nebenarm des Katun, wir wollten da auf so 'ne Insel).
                              Zuletzt geändert von Ljungdalen; 04.01.2025, 12:39.

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                              • Robtrek
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                                • 13.05.2014
                                • 913
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                                #16
                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                Risse im Zelt!?! Klingt noch schlimmer, als Steuergedöns im Fjäll!
                                Wohl wahr. Ich finde, lange Treks durch die Natur sind nicht nur für den Körper gut, sondern machen auch den Kopf frei. Die Probleme verschieben sich auf das wirklich wichtige: wie bleibe ich trocken, warm, satt, unverletzt. Und den ganzen Problemkram aus dem Leben in der Zivilisation vergisst man dabei ganz schnell.

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                                • Robtrek
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                                  #17
                                  Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                  Meine erste "richtige", bis weit über die Knie, zum Glück bei relativ schwacher Strömung, war auch in Sibirien (Altai, Nebenarm des Katun, wir wollten da auf so 'ne Insel).
                                  Oh, da haben wir was gemeinsam. Vielleicht kommen auch mal wieder bessere Zeiten, aber im Moment hab ich jedes Interesse an dem Land verloren. Nicht an den Menschen, da halte ich Kontakt, zumindest mit solchen, die nicht ständig von der Eroberung Gayropas schwafeln (von denen gibt's leider auch ganz viele).

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                                  • Mortias
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                                    • 10.06.2004
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                                    #18
                                    Also wer mit über 40 kg Gepäck auf Tour geht, den würde ich niemals als Weichei und Warmduscher bezeichnen. 😉 Wirklich Respekt, dass Du es schaffst soviel mit Dir rumzuschleppen und wirklich 6 Wochen ohne Proviantnachschub auszukommen. Ich frag mich echt nur, wie Du es hinbekommst, dass Dir 14 kg Essen ausreichen. Soviel brauche ich bereits für 2 1/2 Wochen. 😅 Genauso frage ich mich, was Du dann ansonsten noch alles an Ausrüstung dabei hattest, wenn Du quasi mit fast 30 kg Grundgewicht unterwegs bist. Aber jedenfalls ein toller Auftakt für einen vielversprechenden Bericht. 👍

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                                    • carsten140771
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                                      #19
                                      Spannend wie ein Krimi!
                                      Sowas werde ich auch mal versuchen. Aber 6 Wochen mit nur 14 kg Proviant? Selbst mit Trekkingnahrung wird das knapp. Und dann noch der Brennstoff!?
                                      Die Vorbereitung interessiert mich.
                                      Und die Salami, die scheinbar nie fehlt 😀

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                                        #20
                                        Tolle Bilder! Da lese ich gespannt mit. Was für eine Navi-App hast du denn genutzt?

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