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Land: Grönland
Reisezeit: 22.08.2010 - 09.09.2010
Region/Kontinent: Nordamerika
Tag1: 21.08.2010
Kangerlussuaq -> Ringsødal
Eigentlich wollte ich ja nach Island, wieso ich dann doch auf Grönland umgeschwenkt habe, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt nach Grönland zu reisen. Nach einer Busfahrt während der Nacht, die gerade noch pünktlich in Kopenhagen angekommen ist, ging es mit Air Greenland nach Grönland. In Kangerlussuaq wurde sich dann im Supermarkt mit den letzten benötigten Dingen so wie mit Gaskartuschen eingedeckt und es konnte losgehen.
Am ersten Tag bin ich nur ein wenig aus Kangerlussuaq rausgelaufen, um ein Lager für die Nacht zu finden. Vor allem lag dies daran, dass ich gar nicht mehr an die Zeitumstellung gedacht habe und so ganze 4 Stunden zu früh mein Nachtlager aufgebaut habe. Aber so konnte ich den ersten Abend in Grönland bei Sonne und angenehmen 20°C genießen.
Tag2: 22.08.2010
Ringsødal -> Limnæasø
Der zweite Tag begann wieder mit der Sonne am Himmel, die später alle Wolken verdrängte. Zunächst ging es wieder zurück auf die Straße die Kangerlussuaq und Kellyville miteinander verbindet. Kellyville liegt direkt neben dem kleinen Hafen, der so weit von Kangerlussuaq entfernt liegt damit der Fjord tief genug ist, um auch Kreuzfahrtschiffe beherbergen zu können. Außer 7 Einwohnern, paar Häusern, einem Spielplatz gibt es in Kellyville nur eine riesige Radaranlage zu sehen. Nach dem kleinen Dorf beginnt der Arctic Circle Trail und somit endlich die Natur wegen der man nach Grönland kommt.
Die ersten drei Seen sind leider Salzseen und somit bieten sich diese Seen nicht für das Übernachten an. Sehr schade, da diese drei Seen sehr schön sind und von der Landschaft zum Verweilen einladen. Am Ufer der Seen liegen ein paar verlassene Boote und etwas weiter entfernt steht auch ein Wohnwagen auf einer Anhöhe. Ob der auch verlassen war, habe ich nicht geschaut. Am Abend habe ich dann direkt am ersten Süßwassersee mein Zelt aufgebaut. Etwa eine Stunde später bekam ich dann Gesellschaft von 5 Dänen, die nach Grönland ausgewandert sind und auch vor hatten den Arctic Circle Trail zu laufen.
Tag3: 23.08.2010
Limnæasø -> Katiffik Hut
Leicht bewölkt begann der heutige Tag, was weit besser war als der Wetterbericht voraus gesagt hatte. Der erste Teil des Weges verlief wieder sehr eben und es ging immer wieder an kleineren Seen vorbei. Zwischendurch wurde es etwas sumpfig, aber das immer nur in kleinen Arealen und so konnte man auch ohne nasse Füße zu bekommen weiter laufen.
Im weiteren Verlauf des Weges ging es auch mal höher auf die Berge und man konnte etwas mehr von der Landschaft sehen. Sehr gut konnte man so sehen wie klar das Wasser in all den Seen war. Dazu muss ich sagen, dass das Wasser auch geschmacksneutral war und somit wie unser deutsches Leitungswasser war. Von der Qualität sicherlich sogar besser. Relativ früh habe ich an diesem Tag mein Ziel erreicht, die Katiffik Hut.
An der Hütte habe ich zunächst meine Sachen gewaschen und bin dann noch schnell selber ins Wasser gesprungen. Bei herrlichen 20°C war das auch kein Problem, wobei das Wasser schon hätte wärmer sein können. Eigentlich hatte ich gehofft an der Hütte auf Kanus zu stoßen, da an diesem See ein altes Kanucenter liegt. Weil aber die meisten Leute den Weg in die gleiche Richtung laufen wie ich, war leider kein Kanu vorhanden und so blieb nur zu hoffen, dass im Laufe der Nacht noch jemand von der anderen Seite ankommt.
Tag4: 24.08.2010
Katiffik Hut -> Canoe Center
Am Morgen wurde ich vom leichten Prasseln auf dem Zelt geweckt. Das hat meine Motivation zum Aufstehen stark gebremst, so dass ich erst nach dem Mittag aufgebrochen bin. Wie man sich bei so einem Tag denken kann, im Laufe des vorherigen Abends ist kein Kanu an der Hütte angekommen. Es ging also zu Fuß den Weg am Lake Amitsorsuaq entlang.
Aufgrund der wolkenverhangenen und kahlen Berge entlang des Ufers hat mich die Gegend an diesem Tag sehr an Schottland erinnert. Bei dem durchgängigen Regen und dadurch sumpfiger werdenden Boden dauerte es nicht lange bis meine Schuhe anfingen feucht zu werden. Wenigstens ließ der Regen später nach und machte das Laufen so angenehmer. Der Weg war durch den Regen jedoch teilweise zu einem kleinen Rinnsal verkommen.
Ich war froh als am Abend das Canoe Center in die Sicht kam. Hier konnte ich dann auch sehen wo die ganzen Kanus geblieben sind und zwar lagen am Canoe Center ganze 4 Kanus. Nicht im besten Zustand, aber sicherlich alle noch schwimmfähig. Paddel gab es nur behelfsmäßig aus Holzbrettern, dafür waren aber größtenteils Schwimmwesten vorhanden.
Tag5: 25.08.2010
Canoe Center -> Ikkattooq Hut
Das Wetter hat sich über Nacht gebessert und so konnte die Sonne immer mal wieder durch die Wolkendecke hervorkommen. Die Tagesetappe ging erst mal an all den Kanus vorbei, die ich auf der anderen Seite des Sees genötigt hätte. Gerade am Ende des Sees lagen viele der Kanus am Ufer verstreut. Das letzte Kanu lag an einem Bach der in den See mündet und mir ist nicht ganz sicher, ob das jemand bis zum nächsten See ziehen wollte, oder soweit den Bach hinauf gefahren ist. Weiter ging es über eine flache Ebene zum Lake Kangerluatsiarsuaq, wo ich bei Sonnenschein eine Stunde Pause machte.
Während der Pause machte ich die Feststellung, dass man die kleinen Fische in den Seen mit ein wenig Geduld auch mit der Hand fangen kann. Die sind einfach viel zu zutraulich, aber leider zu klein zu Essen. Der weitere Weg führte eine steile Felswand hinauf. Während des Aufstiegs hat man eine schöne Sicht auf die Etappe des Tages. Die Ikkattooq Hütte liegt an einem kleinen See und da die Hütte bereits besetzt war, habe ich mein Zelt an diesem See aufgebaut.
Tag6: 26.08.2010
Ruhetag: Ikkattooq Hut
Heute war nicht mein Tag. Gleich am Morgen ist einer der Zeltstangen gebrochen und das obwohl es nur minimal windig war. Da es außerdem den ganzen Tag über regnete habe ich das Zelt irgendwann abgebaut und mich in die Hütte verzogen, wo ich am Abend wieder auf die Dänen gestoßen bin.
Tag7: 27.08.2010
Ikkattooq Hut -> Eqalugaarniarfik Hut
Obwohl es heute wieder sehr schlechtes Wetter hatte bin ich losgezogen, weil ich nicht direkt alle meiner geplanten Ruhetage aufbrauchen wollte. Erst ging es ein paar Höhenmeter den Berg hinauf, um dann eine herrliche Sicht in das Tal des Ole's Lakseelev zu haben. Ist man ins Tal hinab gestiegen stellt sich die Frage, ob man sich durch den Sumpf zur neu gebauten Brücke kämpft, oder einen relativ normalen Weg geht und anschließend den Ole's Lakseelev furtet. Ich habe mich für das Furten entschieden. Der Fluss war zwar tief und hatte an einigen Stellen auch eine starke Strömung, aber an der Stelle wo der Pfad endet ist der Fluss gut zu überqueren gewesen. Auch wenn ich dort bis zum Oberschenkel im Wasser stand.
Nach der Flussquerung geht es noch ein paar Kilometer an der Felswand entlang, bis man irgendwann eine kleine Anhöhe erreicht, wo die Eqalugaarniarfik Hut steht. An der Hütte habe ich drei Münchner getroffen und später kamen dann auch noch die Dänen zur Hütte, so dass es sehr eng wurde. Da diese Hütte einen funktionstüchtigen Ofen hatte, war es sogar möglich die Sachen trocken zu bekommen.
Tag8: 28.08.2010
Ruhetag: Eqalugaarniarfik Hut
Am nächsten Tag sind die Dänen aufgebrochen und ich habe mit den drei Deutschen beschlossen einen Ruhetag einzulegen, um nicht jeder der Hütte mit den Dänen teilen zu müssen. Der Tag wurde daher zum Baden genutzt und später haben wir die meiste Zeit mit dem Kartenspiel „Schafkopf“ zugebracht. Was an dieser Hütte sehr schön war, waren die vielen Schneehasen, die immer mal wieder vorbei gehoppelt kamen.
Tag9: 29.08.2010
Eqalugaarniarfik Hut -> Innajuattoq Hut
Nachdem wir an den vorherigen Tagen unsere Sachen trocknen konnten waren wir dementsprechend froh am heutigen Tag nicht direkt im Regen starten zu müssen. Es war weiter bewölkt, ist aber die meiste Zeit trocken geblieben. Der Weg führte heute zunächst 250 Höhenmeter den Berg hinauf. Anschließend entlang des Bergkamms und später dann am Ufer eines Sees entlang. Hier gab es durch den Regen der vergangenen Tage viele Wasserfälle an den Hängen. Am Ende des Sees machten wir eine kurze Rast und konnten dabei einen Moschusochsen auf der anderen Uferseite entdecken.
Der Weg ging dann weiter durch den sumpfigsten Abschnitt des Tracks. Hier waren immer wieder größeren Flächen mit Moos bewachsen, so dass man bei jedem Schritt 10cm in den Boden gesunken ist. Gerade am Ende des Tages ist das noch mal eine enorme Anstrengung gewesen. Als die alte Innajuattoq Hütte zu erkennen war, konnten wir auf der Ebene vor der Hütte zwei Rentiere erkennen.
Die neuere Innajuattoq Hütte war die beste Hütte auf dem Arctic Circle Trail und auch nur das Canoe Center war größer. Aus diesem Grund konnten wir uns schön in der Hütte ausbreiten und der Abend wurde wieder mit einigen Runden „Schafkopf“ verbracht.
Tag10: 30.08.2010
Innajuattoq Hut -> Nerumaq Hut
Die erste Aufgabe des Tages bestand darin den keine 30 Meter von der Hütte entfernten Fluss zu überqueren. Zunächst sah der Fluss sehr groß aus, aber wenn man etwas weiter bergab geht, dann breitet sich der Fluss aus und ist somit nicht tiefer als 30cm. Im weiteren Verlauf des Weges sehen wir immer wieder Rentiere auf den Berghängen. Der Pfad führt uns nun eine Hochebene hinauf, so dass es immer weniger sumpfiges Gelände zu durchqueren gibt.
Später führt der Weg wieder ins Tal hinunter. Dabei sieht man das erste Mal während der über 100 Kilometer etwas höheres Gewächs. Durch die Kriechweiden haben sich jedoch schon deutliche Wege geformt, so dass diese bequem zu durchqueren sind. Außerdem ist es schön mal etwas anderes zu sehen als kahlen Boden. Nach einem rechtsschwenk des Tals sieht man direkt die Nerumaq Hut, die umgeben von den hohen Bergen noch viel kleiner aussieht als sie in Wirklichkeit ist.
Tag11: 31.08.2010
Nerumaq Hut -> Kangerluarsuk Tulleq
Sonne pur hieß es am heutigen Tag! Das hat auch gleich unsere Laune gehoben und unsere Tagesstrecken aufgrund der vielen Pausen verkürzt. Die erste Pause haben wir bereits nach zwei Stunden gemacht und erfolglos versucht einen der Fische mit unseren Händen zu fangen. Hauptsächlich motiviert durch die Videos in dem Air Greenland Airbus, wo gezeigt wird, dass man die Fische mit Hand fangen kann. Der Weg verlief immer an dem Fluss entlang und war von Bergen eingerahmt, was bei dem Wetter herrlich war.
Durch das schöne Wetter waren die Flüsse viel angenehmer zu durchqueren, da man sich bei Schuhe ausziehen Zeit lassen konnte und nicht von oben nass wurde. Auf dieser Etappe gab es mehrere tiefere Stellen die gequert werden musste. Mittags haben wir uns dann eine zweistündige Pause gegönnt und etwas Kleines gekocht. Anschließend wurde noch zwei Stunden in der Sonne gedöst und dann ging es weiter. Kurz vor dem Kangerluarsuk Tulleq ging es noch mal um einen größeren See herum.
Um die Hütte am Kangerluarsuk Tulleq zu erreichen ging es am Ende des Tages noch ein ordentliches Stück den Berg hinauf. Belohnt wurde man dafür mit einem wunderschönen Blick über den Fjord.
Tag12: 01.09.2010
Kangerluarsuk Tulleq -> Sisimiut
Das Wetter hat sich gehalten und so geht es bei Sonnenschein auf die letzte Etappe. Zunächst am Hang entlang mit immer wieder schönen Wasserfällen an der Seite. Nachher ging es 500 Meter den Berg hinauf, nur um auf der anderen Seite wieder hinab zu steigen. Im Tal hieß es dann den letzten Fluss überbrücken und gegen 16 Uhr waren wir in Sisimiut.
In der Stadt haben wir uns im Vandrehjem einquartiert, was uns allen gut gefallen hat. Es ist alles neu renoviert und sehr sauber. Der Preis war im Vergleich zu anderen Unterkünften auch gering. Die kommenden Tage nutzten wir viel die Küche des Vandrehjem, um endlich mal wieder etwas Anständiges in den Magen zu bekommen. Mir hat Sisimiut sehr gut gefallen mit den kleinen bunten Häuschen die auf den Felsen einfach kreuz und quer gebaut wurden.
Reisezeit: 22.08.2010 - 09.09.2010
Region/Kontinent: Nordamerika
Arctic Circle Trail
21.08.2010 - 01.09.2010
Tag1: 21.08.2010
Kangerlussuaq -> Ringsødal
Eigentlich wollte ich ja nach Island, wieso ich dann doch auf Grönland umgeschwenkt habe, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt nach Grönland zu reisen. Nach einer Busfahrt während der Nacht, die gerade noch pünktlich in Kopenhagen angekommen ist, ging es mit Air Greenland nach Grönland. In Kangerlussuaq wurde sich dann im Supermarkt mit den letzten benötigten Dingen so wie mit Gaskartuschen eingedeckt und es konnte losgehen.
Am ersten Tag bin ich nur ein wenig aus Kangerlussuaq rausgelaufen, um ein Lager für die Nacht zu finden. Vor allem lag dies daran, dass ich gar nicht mehr an die Zeitumstellung gedacht habe und so ganze 4 Stunden zu früh mein Nachtlager aufgebaut habe. Aber so konnte ich den ersten Abend in Grönland bei Sonne und angenehmen 20°C genießen.
Tag2: 22.08.2010
Ringsødal -> Limnæasø
Der zweite Tag begann wieder mit der Sonne am Himmel, die später alle Wolken verdrängte. Zunächst ging es wieder zurück auf die Straße die Kangerlussuaq und Kellyville miteinander verbindet. Kellyville liegt direkt neben dem kleinen Hafen, der so weit von Kangerlussuaq entfernt liegt damit der Fjord tief genug ist, um auch Kreuzfahrtschiffe beherbergen zu können. Außer 7 Einwohnern, paar Häusern, einem Spielplatz gibt es in Kellyville nur eine riesige Radaranlage zu sehen. Nach dem kleinen Dorf beginnt der Arctic Circle Trail und somit endlich die Natur wegen der man nach Grönland kommt.
Die ersten drei Seen sind leider Salzseen und somit bieten sich diese Seen nicht für das Übernachten an. Sehr schade, da diese drei Seen sehr schön sind und von der Landschaft zum Verweilen einladen. Am Ufer der Seen liegen ein paar verlassene Boote und etwas weiter entfernt steht auch ein Wohnwagen auf einer Anhöhe. Ob der auch verlassen war, habe ich nicht geschaut. Am Abend habe ich dann direkt am ersten Süßwassersee mein Zelt aufgebaut. Etwa eine Stunde später bekam ich dann Gesellschaft von 5 Dänen, die nach Grönland ausgewandert sind und auch vor hatten den Arctic Circle Trail zu laufen.
Tag3: 23.08.2010
Limnæasø -> Katiffik Hut
Leicht bewölkt begann der heutige Tag, was weit besser war als der Wetterbericht voraus gesagt hatte. Der erste Teil des Weges verlief wieder sehr eben und es ging immer wieder an kleineren Seen vorbei. Zwischendurch wurde es etwas sumpfig, aber das immer nur in kleinen Arealen und so konnte man auch ohne nasse Füße zu bekommen weiter laufen.
Im weiteren Verlauf des Weges ging es auch mal höher auf die Berge und man konnte etwas mehr von der Landschaft sehen. Sehr gut konnte man so sehen wie klar das Wasser in all den Seen war. Dazu muss ich sagen, dass das Wasser auch geschmacksneutral war und somit wie unser deutsches Leitungswasser war. Von der Qualität sicherlich sogar besser. Relativ früh habe ich an diesem Tag mein Ziel erreicht, die Katiffik Hut.
An der Hütte habe ich zunächst meine Sachen gewaschen und bin dann noch schnell selber ins Wasser gesprungen. Bei herrlichen 20°C war das auch kein Problem, wobei das Wasser schon hätte wärmer sein können. Eigentlich hatte ich gehofft an der Hütte auf Kanus zu stoßen, da an diesem See ein altes Kanucenter liegt. Weil aber die meisten Leute den Weg in die gleiche Richtung laufen wie ich, war leider kein Kanu vorhanden und so blieb nur zu hoffen, dass im Laufe der Nacht noch jemand von der anderen Seite ankommt.
Tag4: 24.08.2010
Katiffik Hut -> Canoe Center
Am Morgen wurde ich vom leichten Prasseln auf dem Zelt geweckt. Das hat meine Motivation zum Aufstehen stark gebremst, so dass ich erst nach dem Mittag aufgebrochen bin. Wie man sich bei so einem Tag denken kann, im Laufe des vorherigen Abends ist kein Kanu an der Hütte angekommen. Es ging also zu Fuß den Weg am Lake Amitsorsuaq entlang.
Aufgrund der wolkenverhangenen und kahlen Berge entlang des Ufers hat mich die Gegend an diesem Tag sehr an Schottland erinnert. Bei dem durchgängigen Regen und dadurch sumpfiger werdenden Boden dauerte es nicht lange bis meine Schuhe anfingen feucht zu werden. Wenigstens ließ der Regen später nach und machte das Laufen so angenehmer. Der Weg war durch den Regen jedoch teilweise zu einem kleinen Rinnsal verkommen.
Ich war froh als am Abend das Canoe Center in die Sicht kam. Hier konnte ich dann auch sehen wo die ganzen Kanus geblieben sind und zwar lagen am Canoe Center ganze 4 Kanus. Nicht im besten Zustand, aber sicherlich alle noch schwimmfähig. Paddel gab es nur behelfsmäßig aus Holzbrettern, dafür waren aber größtenteils Schwimmwesten vorhanden.
Tag5: 25.08.2010
Canoe Center -> Ikkattooq Hut
Das Wetter hat sich über Nacht gebessert und so konnte die Sonne immer mal wieder durch die Wolkendecke hervorkommen. Die Tagesetappe ging erst mal an all den Kanus vorbei, die ich auf der anderen Seite des Sees genötigt hätte. Gerade am Ende des Sees lagen viele der Kanus am Ufer verstreut. Das letzte Kanu lag an einem Bach der in den See mündet und mir ist nicht ganz sicher, ob das jemand bis zum nächsten See ziehen wollte, oder soweit den Bach hinauf gefahren ist. Weiter ging es über eine flache Ebene zum Lake Kangerluatsiarsuaq, wo ich bei Sonnenschein eine Stunde Pause machte.
Während der Pause machte ich die Feststellung, dass man die kleinen Fische in den Seen mit ein wenig Geduld auch mit der Hand fangen kann. Die sind einfach viel zu zutraulich, aber leider zu klein zu Essen. Der weitere Weg führte eine steile Felswand hinauf. Während des Aufstiegs hat man eine schöne Sicht auf die Etappe des Tages. Die Ikkattooq Hütte liegt an einem kleinen See und da die Hütte bereits besetzt war, habe ich mein Zelt an diesem See aufgebaut.
Tag6: 26.08.2010
Ruhetag: Ikkattooq Hut
Heute war nicht mein Tag. Gleich am Morgen ist einer der Zeltstangen gebrochen und das obwohl es nur minimal windig war. Da es außerdem den ganzen Tag über regnete habe ich das Zelt irgendwann abgebaut und mich in die Hütte verzogen, wo ich am Abend wieder auf die Dänen gestoßen bin.
Tag7: 27.08.2010
Ikkattooq Hut -> Eqalugaarniarfik Hut
Obwohl es heute wieder sehr schlechtes Wetter hatte bin ich losgezogen, weil ich nicht direkt alle meiner geplanten Ruhetage aufbrauchen wollte. Erst ging es ein paar Höhenmeter den Berg hinauf, um dann eine herrliche Sicht in das Tal des Ole's Lakseelev zu haben. Ist man ins Tal hinab gestiegen stellt sich die Frage, ob man sich durch den Sumpf zur neu gebauten Brücke kämpft, oder einen relativ normalen Weg geht und anschließend den Ole's Lakseelev furtet. Ich habe mich für das Furten entschieden. Der Fluss war zwar tief und hatte an einigen Stellen auch eine starke Strömung, aber an der Stelle wo der Pfad endet ist der Fluss gut zu überqueren gewesen. Auch wenn ich dort bis zum Oberschenkel im Wasser stand.
Nach der Flussquerung geht es noch ein paar Kilometer an der Felswand entlang, bis man irgendwann eine kleine Anhöhe erreicht, wo die Eqalugaarniarfik Hut steht. An der Hütte habe ich drei Münchner getroffen und später kamen dann auch noch die Dänen zur Hütte, so dass es sehr eng wurde. Da diese Hütte einen funktionstüchtigen Ofen hatte, war es sogar möglich die Sachen trocken zu bekommen.
Tag8: 28.08.2010
Ruhetag: Eqalugaarniarfik Hut
Am nächsten Tag sind die Dänen aufgebrochen und ich habe mit den drei Deutschen beschlossen einen Ruhetag einzulegen, um nicht jeder der Hütte mit den Dänen teilen zu müssen. Der Tag wurde daher zum Baden genutzt und später haben wir die meiste Zeit mit dem Kartenspiel „Schafkopf“ zugebracht. Was an dieser Hütte sehr schön war, waren die vielen Schneehasen, die immer mal wieder vorbei gehoppelt kamen.
Tag9: 29.08.2010
Eqalugaarniarfik Hut -> Innajuattoq Hut
Nachdem wir an den vorherigen Tagen unsere Sachen trocknen konnten waren wir dementsprechend froh am heutigen Tag nicht direkt im Regen starten zu müssen. Es war weiter bewölkt, ist aber die meiste Zeit trocken geblieben. Der Weg führte heute zunächst 250 Höhenmeter den Berg hinauf. Anschließend entlang des Bergkamms und später dann am Ufer eines Sees entlang. Hier gab es durch den Regen der vergangenen Tage viele Wasserfälle an den Hängen. Am Ende des Sees machten wir eine kurze Rast und konnten dabei einen Moschusochsen auf der anderen Uferseite entdecken.
Der Weg ging dann weiter durch den sumpfigsten Abschnitt des Tracks. Hier waren immer wieder größeren Flächen mit Moos bewachsen, so dass man bei jedem Schritt 10cm in den Boden gesunken ist. Gerade am Ende des Tages ist das noch mal eine enorme Anstrengung gewesen. Als die alte Innajuattoq Hütte zu erkennen war, konnten wir auf der Ebene vor der Hütte zwei Rentiere erkennen.
Die neuere Innajuattoq Hütte war die beste Hütte auf dem Arctic Circle Trail und auch nur das Canoe Center war größer. Aus diesem Grund konnten wir uns schön in der Hütte ausbreiten und der Abend wurde wieder mit einigen Runden „Schafkopf“ verbracht.
Tag10: 30.08.2010
Innajuattoq Hut -> Nerumaq Hut
Die erste Aufgabe des Tages bestand darin den keine 30 Meter von der Hütte entfernten Fluss zu überqueren. Zunächst sah der Fluss sehr groß aus, aber wenn man etwas weiter bergab geht, dann breitet sich der Fluss aus und ist somit nicht tiefer als 30cm. Im weiteren Verlauf des Weges sehen wir immer wieder Rentiere auf den Berghängen. Der Pfad führt uns nun eine Hochebene hinauf, so dass es immer weniger sumpfiges Gelände zu durchqueren gibt.
Später führt der Weg wieder ins Tal hinunter. Dabei sieht man das erste Mal während der über 100 Kilometer etwas höheres Gewächs. Durch die Kriechweiden haben sich jedoch schon deutliche Wege geformt, so dass diese bequem zu durchqueren sind. Außerdem ist es schön mal etwas anderes zu sehen als kahlen Boden. Nach einem rechtsschwenk des Tals sieht man direkt die Nerumaq Hut, die umgeben von den hohen Bergen noch viel kleiner aussieht als sie in Wirklichkeit ist.
Tag11: 31.08.2010
Nerumaq Hut -> Kangerluarsuk Tulleq
Sonne pur hieß es am heutigen Tag! Das hat auch gleich unsere Laune gehoben und unsere Tagesstrecken aufgrund der vielen Pausen verkürzt. Die erste Pause haben wir bereits nach zwei Stunden gemacht und erfolglos versucht einen der Fische mit unseren Händen zu fangen. Hauptsächlich motiviert durch die Videos in dem Air Greenland Airbus, wo gezeigt wird, dass man die Fische mit Hand fangen kann. Der Weg verlief immer an dem Fluss entlang und war von Bergen eingerahmt, was bei dem Wetter herrlich war.
Durch das schöne Wetter waren die Flüsse viel angenehmer zu durchqueren, da man sich bei Schuhe ausziehen Zeit lassen konnte und nicht von oben nass wurde. Auf dieser Etappe gab es mehrere tiefere Stellen die gequert werden musste. Mittags haben wir uns dann eine zweistündige Pause gegönnt und etwas Kleines gekocht. Anschließend wurde noch zwei Stunden in der Sonne gedöst und dann ging es weiter. Kurz vor dem Kangerluarsuk Tulleq ging es noch mal um einen größeren See herum.
Um die Hütte am Kangerluarsuk Tulleq zu erreichen ging es am Ende des Tages noch ein ordentliches Stück den Berg hinauf. Belohnt wurde man dafür mit einem wunderschönen Blick über den Fjord.
Tag12: 01.09.2010
Kangerluarsuk Tulleq -> Sisimiut
Das Wetter hat sich gehalten und so geht es bei Sonnenschein auf die letzte Etappe. Zunächst am Hang entlang mit immer wieder schönen Wasserfällen an der Seite. Nachher ging es 500 Meter den Berg hinauf, nur um auf der anderen Seite wieder hinab zu steigen. Im Tal hieß es dann den letzten Fluss überbrücken und gegen 16 Uhr waren wir in Sisimiut.
In der Stadt haben wir uns im Vandrehjem einquartiert, was uns allen gut gefallen hat. Es ist alles neu renoviert und sehr sauber. Der Preis war im Vergleich zu anderen Unterkünften auch gering. Die kommenden Tage nutzten wir viel die Küche des Vandrehjem, um endlich mal wieder etwas Anständiges in den Magen zu bekommen. Mir hat Sisimiut sehr gut gefallen mit den kleinen bunten Häuschen die auf den Felsen einfach kreuz und quer gebaut wurden.
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