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Land: Finnland
Reisezeit: Juli 2011
Wanderkarte: Utsjoki Kevo 1:100.000
So, hier ist endlich der Bericht von meinem diesjährigen Sommer-Lappland-Kurzurlaub. An Wanderungen waren geplant: Erst mal kurz 2 Tage Utsjoen Retkeilyreitti zum Einlaufen, dann Durchquerung des Kevo, je nach Wetter ggf. mit Abstecher in Richtung Kuivi (und zurück, 2 Tage), weswegen ich für die zweite Wanderung sicherheitshalber 7 Tage eingerechnet hatte. Da ich dann unterwegs jedoch beschloss, doch auf den Abstecher zu verzichten, blieb ich nur 6 Tage im Gelände – womit ich vermutlich ein Rekord-Schneckentempo drauf hatte (kürzeste Tagesetappe 6,5 km, längste 14). Aber noch früher wieder an die Straße wollte ich halt auch nicht. Grund für den Entschluss war die Tatsache, dass ich hier nicht – wie sonst fast immer in den letzten Jahren – die Möglichkeit hatte, einen Teil meines gesamten Urlaubsgepäcks irgendwo zu deponieren, wohin ich nach der Wanderung zurückkehren würde, sondern alles schleppen musste – was eigentlich bei dem verkürzten Urlaub ja irgendwie etwas weniger war, aber ich schätze, auf 23-24 kg kam ich immer noch. Dazu kam die Tatsache – die mir vorher, ehrlich gesagt, gar nicht bewusst war –, dass man bei der Kevo-Wanderung von Nord nach Süd mehr Steigungen hat als umgekehrt. Bei mir hatte diese Richtung eben am besten in die sonstige Planung gepasst (zudem kannte ich den südlichen Teil schon vom Sommer 2005, als ich von Sulaoja zum Fielluputous und zurück gewandert war; und nun wollte ich lieber mit dem unbekannten Teil beginnen). Die meisten „normalen“ Wanderer laufen von Süd nach Nord in 4 Tagen, die ganz schnellen in 3. Von Nord nach Süd kann man ca. 1 Tag dazurechnen, aber das macht halt irgendwie kaum jemand.
Und nun geht’s los:
Anreise: Am 20.7. flog ich mit Finnair über Helsinki-Vantaa, wo ich mich während der über 2 Stunden „Umsteigezeit“ noch kurz mit Freunden traf (die in Vantaa wohnen und passenderweise gerade seit Anfang der Woche Urlaub hatten), nach Ivalo, wo ich am späten Nachmittag landete. Der Bus nach Norden kam erst 3 Stunden später vorbei, und zwar auch nur an der ca. 2 km entfernt gelegenen E4 und nicht am Flughafen. Blöderweise gibt’s hier nur Busse nach und von Saariselkä, das weiter südlich liegt, für die Nordrichtung ist nix vorgesehen. Also was machen? hatte ich mir schon zuhause überlegt. Taxi nach Ivalo nehmen, um dort auf den Bus zu warten? Zu teuer. Außer es findet sich jemand zum Teilen, aber im Gegensatz zu solchen Flughäfen wie z. B. in Kiruna ist sowas in Ivalo irgendwie eher schwer zu finden. Naja, und wenn sich auch sonst keine Möglichkeit findet, kann ich ja die 2 km bis zur Straße latschen – in 3 Stunden sollte das zu schaffen sein.

Aber als ich dann mein Gepäck vom Band geholt hatte, sah ich, dass draußen ein Bus nach Saariselkä steht, und so beschloss ich kurzerhand, einfach erst mal dorthin zu fahren, zumal ich den Ort sowieso bisher nur vom Durchfahren kannte, um dann dort ca. 2 Stunden später in den Bus nach Norden zu steigen. Übrigens war das Wetter höchst sommerlich, ca. 24 Grad im Schatten + Sonnenschein. Bei blauem Himmel war das zwar eher kleine, aber doch recht hässliche Dorf dann eigentlich auch einigermaßen zu ertragen.



Nach 21 Uhr ging’s dann weiter mit dem Bus über Inari nach Kaamanen, wo ich mit etwas Verspätung gegen 10 vor 11 bei Kaamasen Kievari ausstieg, wo ich eine Hütte reserviert hatte. Es war immer noch sommerlich warm und ich konnte mich endlich umziehen und dann noch etwas draußen rumsitzen. Als ich um ca. 00:15 Uhr schlafen ging, hatte es draußen immerhin auf 18 Grad abgekühlt.

Am nächsten Tag ging es erst kurz nach 12 Uhr weiter, so dass ich morgens noch in Ruhe ausschlafen und duschen konnte. Dazu muss ich sagen, dass der Platz ja echt nett ist (ich kannte den Ort bisher von diversen Busstops, also die Tankstelle und das Resto, hatte aber bisher noch nie dort übernachtet), aber die Sanitäranlagen sind etwas merkwürdig. Zum einen haben die Toiletten nicht genug Licht (Lampe nur im Vorraum, in den Kabinen ist es rund um die Uhr höchst schummrig) und sowohl die 2 Duschen als auch die 3 Waschbecken haben jeweils nur einen Wasserhahn ohne Temperaturregler, d.h. zunächst kommt kurz kaltes Wasser, dann wird es immer wärmer und nach längerer Zeit irgendwie auch ziemlich heiß. D.h. zum Zähneputzen oder so eignete sich dann die Küche daneben besser, denn dort gab’s immerhin einen normalen Wasserhahn mit Mischbatterie. Aber das altbewährte Kaltabduschen von Beinen und Armen nach dem (warmen) Duschen wurde damit irgendwie unterbunden, was sich sehr merkwürdig anfühlte, zumal auch noch so sommerliches Wetter herrschte.


Naja, ich hab’s überlebt. Mittags fuhr ich dann jedenfalls mit dem Bus weiter bis zu den Kirchenhütten von Utsjoki, also ein paar Kilometer südlich des Dorfs Utsjoki, am Mantojärvi gelegen.

Etwa 10 vor 2 kam ich an und es hatte gerade angefangen zu regnen. Ich stellte erst mal den Rucksack ab, lief zur Kirche hoch und suchte dann an der Straße den Einstieg in den Wanderpfad „Utsjoen Retkeilyreitti“. Mittlerweile hatte Gewitter eingesetzt und ich nahm mir dann doch noch etwas mehr Zeit, um mir die Hütten und den dazugehörigen Laden anzugucken.

Als das immer wieder umherziehende Gewitter sich endlich verzogen hatte, lief ich um 15.10 Uhr los, wobei es gleich nach den ersten Schritten schon wieder zu nieseln anfing. Ich zog die Regenjacke über und stapfte auf dem Weg weiter, der vor allem mit meinem viel zu schweren Gepäck zum Teil sehr beschwerlich war, da es ziemlich viel auf und ab und über einige sehr steinige Passagen ging. Als ich an der Watstelle ankam, regnete es bereits nicht mehr, aber die Regenjacke zog ich erst aus, als ich auf der anderen Seite wieder die Schuhe anzog. Hier kamen mir 2 jüngere Wanderer entgegen.

Im weiteren Verlauf schien die Sonne wieder ziemlich erbarmungslos vom Himmel herab und ich machte bereits auf der ersten Hälfte der Tagesstrecke von insgesamt ca. 12 km mehrere Pausen.

Kurz nach halb 6 kam ich dann an der Feuerstelle mit Holzkota an, wo ich etwas länger rastete. Am Feuer saßen 4 junge Angler.

So 10 nach 6 lief ich weiter, auch wieder mit Steigungen, aber mit weniger steinigen Strecken, bis ich irgendwann die Baumgrenze überschritt. Dort wurde es angenehmer, es wehte ein netter Wind (weiter unten hatte es auch öfter ein paar Mücken gegeben, wenn auch nicht viele).

Nach einem furchtbar steilen Abstieg kam ich um 20:30 Uhr endlich an der Autiotupa Goahppelašjávri an.


4 jüngere Leute saßen in der Hütte, in der es viel zu heiß und die Luft ätzend schwül war. Ich riss also erst mal (mit Erlaubnis der anderen
) eines der Fenster auf, während die 4 gerade kochten. Ich packte etwas herum und belegte meinen Schlafplatz in Fensternähe mit meiner Isomatte. Dann ging ich erst mal an den etwas unterhalb gelegenen See zum Baden.

Danach brachte ich meine restlichen Sachen in die Hütte und fing bald darauf an, mein Abendessen zu kochen. Die anderen beschlossen bald, nun doch zu zelten und zogen mit ihrem ganzen Gerümpel von dannen, um draußen noch eine ganze Weile am Lagerfeuer herumzusitzen. Das Wetter war angenehm, ungefähr 12 Grad. Gleichzeitig kamen 4 andere Leute (ein älterer Mann, 3 jüngere), die sich in der Hütte breit machten und dort ziemlich viel selbstgefangenen Fisch brieten. Auch um 23 Uhr saßen sie noch munter plaudernd am Tisch, als ich mittlerweile endlich mal schlafen gehen wollte. Kurz nach 11 legte ich mich in den Schlafsack und stopfte mir die Ohren zu. Die anderen gingen dann wohl auch irgendwann für eine Weile nach draußen. Gegen 3 Uhr nachts klingelte das Handy von einem der vier, doch ich konnte danach noch weiterschlafen. Allem Anschein nach sind in der Nacht auch vereinzelte Mücken in der Hütte gewesen.
Als ich am Freitag früh um ca. 7:15 Uhr aufstand, fühlte ich mich nach der etwas unruhigen Nacht nicht gerade ausgeschlafen. Draußen maß das Thermometer 10 Grad und es nieselte so vor sich hin. Als ich einigermaßen startklar war, kam gerade ein heftiger Regenschauer im Gang, so dass ich noch etwas wartete. Als es wieder nur noch nieselte, lief ich um 8:30 Uhr los, wobei das Nieseln glücklicherweise bald nachließ. Zuerst musste ich das steile Stück wieder hoch und wieder auf den Wanderweg über der Baumgrenze. Dort ging es nach links und nun erst mal ebener weiter. Hier lief ich viel durch baumloses Gelände, aber bei leider sehr verhangenem Wetter und daher äußerst schlechter Sicht.


Irgendwann sah ich von weitem die ersten Rentiere, ansonsten begegneten mir unterwegs viele Vögel. Der Weg war zunächst ok, doch später folgte wieder zunehmend nerviges Auf und Ab. Die 4 von gestern, die dann doch gezeltet hatten, überholten mich irgendwann unterwegs, als ich gerade rastete. Die Sicht blieb schlecht, aber immerhin regnete es die meiste Zeit nicht mehr, dafür war es relativ windig. Auf den insgesamt gut 14 km bis Utsjoki rastete ich zum letzten Mal an der Feuerstelle Johtalanvárri, kurz nach der Weggabelung.

Von hier ging es nun bald wieder bergab und in den Wald hinunter, bald auch ziemlich steil.

Auf den letzten 2 km kamen mir 2 ältere Männer entgegen, die nur eine Runde drehen wollten.
Nach dem letzten steilen Abstieg nach Utsjoki kam ich um 14:35 Uhr an der Straße an. Als erstes schlich ich zur nächsten Bushaltestelle, um dort meinen Rucksack nochmal ein bisschen abstellen zu können, und lief dann noch die restlichen 10 Minuten bis zum Campingplatz, wo ich eine Hütte für die kommende Nacht reserviert hatte. Ich bekam die Nummer 7, lud meine Sachen ab und ging dann gleich duschen und meine Wanderklamotten waschen. In der Hütte hängte ich die Sachen alle auf und drehte die Heizung auf.

Dann lief ich ins Zentrum, sah mir alles an (zum letzten Mal war ich im Sommer 2005 hier gewesen) und ging schließlich bei Annukan Grilli essen.
Infopunkt Luontotupa:

Grilli:

Anschließend machte ich auf dem Rückweg zum Campingplatz noch einen Abstecher in das Dorfhaus Giisá, das gegenüber des Platzes auf der anderen Straßenseite steht.
Gegen 19 Uhr legte ich mich hin, las kurz etwas und döste etwas vor mich hin, bis ich etwa kurz nach halb 10 aufwachte. Ich ging nochmal hinaus und dann gleich Zähneputzen. Bei einer Außentemperatur von 8°C verzog ich mich bald wieder in die Hütte und ging um 22:40 Uhr ins Bett.
Reisezeit: Juli 2011
Wanderkarte: Utsjoki Kevo 1:100.000
So, hier ist endlich der Bericht von meinem diesjährigen Sommer-Lappland-Kurzurlaub. An Wanderungen waren geplant: Erst mal kurz 2 Tage Utsjoen Retkeilyreitti zum Einlaufen, dann Durchquerung des Kevo, je nach Wetter ggf. mit Abstecher in Richtung Kuivi (und zurück, 2 Tage), weswegen ich für die zweite Wanderung sicherheitshalber 7 Tage eingerechnet hatte. Da ich dann unterwegs jedoch beschloss, doch auf den Abstecher zu verzichten, blieb ich nur 6 Tage im Gelände – womit ich vermutlich ein Rekord-Schneckentempo drauf hatte (kürzeste Tagesetappe 6,5 km, längste 14). Aber noch früher wieder an die Straße wollte ich halt auch nicht. Grund für den Entschluss war die Tatsache, dass ich hier nicht – wie sonst fast immer in den letzten Jahren – die Möglichkeit hatte, einen Teil meines gesamten Urlaubsgepäcks irgendwo zu deponieren, wohin ich nach der Wanderung zurückkehren würde, sondern alles schleppen musste – was eigentlich bei dem verkürzten Urlaub ja irgendwie etwas weniger war, aber ich schätze, auf 23-24 kg kam ich immer noch. Dazu kam die Tatsache – die mir vorher, ehrlich gesagt, gar nicht bewusst war –, dass man bei der Kevo-Wanderung von Nord nach Süd mehr Steigungen hat als umgekehrt. Bei mir hatte diese Richtung eben am besten in die sonstige Planung gepasst (zudem kannte ich den südlichen Teil schon vom Sommer 2005, als ich von Sulaoja zum Fielluputous und zurück gewandert war; und nun wollte ich lieber mit dem unbekannten Teil beginnen). Die meisten „normalen“ Wanderer laufen von Süd nach Nord in 4 Tagen, die ganz schnellen in 3. Von Nord nach Süd kann man ca. 1 Tag dazurechnen, aber das macht halt irgendwie kaum jemand.
Und nun geht’s los:
Anreise: Am 20.7. flog ich mit Finnair über Helsinki-Vantaa, wo ich mich während der über 2 Stunden „Umsteigezeit“ noch kurz mit Freunden traf (die in Vantaa wohnen und passenderweise gerade seit Anfang der Woche Urlaub hatten), nach Ivalo, wo ich am späten Nachmittag landete. Der Bus nach Norden kam erst 3 Stunden später vorbei, und zwar auch nur an der ca. 2 km entfernt gelegenen E4 und nicht am Flughafen. Blöderweise gibt’s hier nur Busse nach und von Saariselkä, das weiter südlich liegt, für die Nordrichtung ist nix vorgesehen. Also was machen? hatte ich mir schon zuhause überlegt. Taxi nach Ivalo nehmen, um dort auf den Bus zu warten? Zu teuer. Außer es findet sich jemand zum Teilen, aber im Gegensatz zu solchen Flughäfen wie z. B. in Kiruna ist sowas in Ivalo irgendwie eher schwer zu finden. Naja, und wenn sich auch sonst keine Möglichkeit findet, kann ich ja die 2 km bis zur Straße latschen – in 3 Stunden sollte das zu schaffen sein.


Aber als ich dann mein Gepäck vom Band geholt hatte, sah ich, dass draußen ein Bus nach Saariselkä steht, und so beschloss ich kurzerhand, einfach erst mal dorthin zu fahren, zumal ich den Ort sowieso bisher nur vom Durchfahren kannte, um dann dort ca. 2 Stunden später in den Bus nach Norden zu steigen. Übrigens war das Wetter höchst sommerlich, ca. 24 Grad im Schatten + Sonnenschein. Bei blauem Himmel war das zwar eher kleine, aber doch recht hässliche Dorf dann eigentlich auch einigermaßen zu ertragen.



Nach 21 Uhr ging’s dann weiter mit dem Bus über Inari nach Kaamanen, wo ich mit etwas Verspätung gegen 10 vor 11 bei Kaamasen Kievari ausstieg, wo ich eine Hütte reserviert hatte. Es war immer noch sommerlich warm und ich konnte mich endlich umziehen und dann noch etwas draußen rumsitzen. Als ich um ca. 00:15 Uhr schlafen ging, hatte es draußen immerhin auf 18 Grad abgekühlt.

Am nächsten Tag ging es erst kurz nach 12 Uhr weiter, so dass ich morgens noch in Ruhe ausschlafen und duschen konnte. Dazu muss ich sagen, dass der Platz ja echt nett ist (ich kannte den Ort bisher von diversen Busstops, also die Tankstelle und das Resto, hatte aber bisher noch nie dort übernachtet), aber die Sanitäranlagen sind etwas merkwürdig. Zum einen haben die Toiletten nicht genug Licht (Lampe nur im Vorraum, in den Kabinen ist es rund um die Uhr höchst schummrig) und sowohl die 2 Duschen als auch die 3 Waschbecken haben jeweils nur einen Wasserhahn ohne Temperaturregler, d.h. zunächst kommt kurz kaltes Wasser, dann wird es immer wärmer und nach längerer Zeit irgendwie auch ziemlich heiß. D.h. zum Zähneputzen oder so eignete sich dann die Küche daneben besser, denn dort gab’s immerhin einen normalen Wasserhahn mit Mischbatterie. Aber das altbewährte Kaltabduschen von Beinen und Armen nach dem (warmen) Duschen wurde damit irgendwie unterbunden, was sich sehr merkwürdig anfühlte, zumal auch noch so sommerliches Wetter herrschte.


Naja, ich hab’s überlebt. Mittags fuhr ich dann jedenfalls mit dem Bus weiter bis zu den Kirchenhütten von Utsjoki, also ein paar Kilometer südlich des Dorfs Utsjoki, am Mantojärvi gelegen.

Etwa 10 vor 2 kam ich an und es hatte gerade angefangen zu regnen. Ich stellte erst mal den Rucksack ab, lief zur Kirche hoch und suchte dann an der Straße den Einstieg in den Wanderpfad „Utsjoen Retkeilyreitti“. Mittlerweile hatte Gewitter eingesetzt und ich nahm mir dann doch noch etwas mehr Zeit, um mir die Hütten und den dazugehörigen Laden anzugucken.

Als das immer wieder umherziehende Gewitter sich endlich verzogen hatte, lief ich um 15.10 Uhr los, wobei es gleich nach den ersten Schritten schon wieder zu nieseln anfing. Ich zog die Regenjacke über und stapfte auf dem Weg weiter, der vor allem mit meinem viel zu schweren Gepäck zum Teil sehr beschwerlich war, da es ziemlich viel auf und ab und über einige sehr steinige Passagen ging. Als ich an der Watstelle ankam, regnete es bereits nicht mehr, aber die Regenjacke zog ich erst aus, als ich auf der anderen Seite wieder die Schuhe anzog. Hier kamen mir 2 jüngere Wanderer entgegen.

Im weiteren Verlauf schien die Sonne wieder ziemlich erbarmungslos vom Himmel herab und ich machte bereits auf der ersten Hälfte der Tagesstrecke von insgesamt ca. 12 km mehrere Pausen.

Kurz nach halb 6 kam ich dann an der Feuerstelle mit Holzkota an, wo ich etwas länger rastete. Am Feuer saßen 4 junge Angler.

So 10 nach 6 lief ich weiter, auch wieder mit Steigungen, aber mit weniger steinigen Strecken, bis ich irgendwann die Baumgrenze überschritt. Dort wurde es angenehmer, es wehte ein netter Wind (weiter unten hatte es auch öfter ein paar Mücken gegeben, wenn auch nicht viele).

Nach einem furchtbar steilen Abstieg kam ich um 20:30 Uhr endlich an der Autiotupa Goahppelašjávri an.


4 jüngere Leute saßen in der Hütte, in der es viel zu heiß und die Luft ätzend schwül war. Ich riss also erst mal (mit Erlaubnis der anderen


Danach brachte ich meine restlichen Sachen in die Hütte und fing bald darauf an, mein Abendessen zu kochen. Die anderen beschlossen bald, nun doch zu zelten und zogen mit ihrem ganzen Gerümpel von dannen, um draußen noch eine ganze Weile am Lagerfeuer herumzusitzen. Das Wetter war angenehm, ungefähr 12 Grad. Gleichzeitig kamen 4 andere Leute (ein älterer Mann, 3 jüngere), die sich in der Hütte breit machten und dort ziemlich viel selbstgefangenen Fisch brieten. Auch um 23 Uhr saßen sie noch munter plaudernd am Tisch, als ich mittlerweile endlich mal schlafen gehen wollte. Kurz nach 11 legte ich mich in den Schlafsack und stopfte mir die Ohren zu. Die anderen gingen dann wohl auch irgendwann für eine Weile nach draußen. Gegen 3 Uhr nachts klingelte das Handy von einem der vier, doch ich konnte danach noch weiterschlafen. Allem Anschein nach sind in der Nacht auch vereinzelte Mücken in der Hütte gewesen.
Als ich am Freitag früh um ca. 7:15 Uhr aufstand, fühlte ich mich nach der etwas unruhigen Nacht nicht gerade ausgeschlafen. Draußen maß das Thermometer 10 Grad und es nieselte so vor sich hin. Als ich einigermaßen startklar war, kam gerade ein heftiger Regenschauer im Gang, so dass ich noch etwas wartete. Als es wieder nur noch nieselte, lief ich um 8:30 Uhr los, wobei das Nieseln glücklicherweise bald nachließ. Zuerst musste ich das steile Stück wieder hoch und wieder auf den Wanderweg über der Baumgrenze. Dort ging es nach links und nun erst mal ebener weiter. Hier lief ich viel durch baumloses Gelände, aber bei leider sehr verhangenem Wetter und daher äußerst schlechter Sicht.


Irgendwann sah ich von weitem die ersten Rentiere, ansonsten begegneten mir unterwegs viele Vögel. Der Weg war zunächst ok, doch später folgte wieder zunehmend nerviges Auf und Ab. Die 4 von gestern, die dann doch gezeltet hatten, überholten mich irgendwann unterwegs, als ich gerade rastete. Die Sicht blieb schlecht, aber immerhin regnete es die meiste Zeit nicht mehr, dafür war es relativ windig. Auf den insgesamt gut 14 km bis Utsjoki rastete ich zum letzten Mal an der Feuerstelle Johtalanvárri, kurz nach der Weggabelung.

Von hier ging es nun bald wieder bergab und in den Wald hinunter, bald auch ziemlich steil.

Auf den letzten 2 km kamen mir 2 ältere Männer entgegen, die nur eine Runde drehen wollten.
Nach dem letzten steilen Abstieg nach Utsjoki kam ich um 14:35 Uhr an der Straße an. Als erstes schlich ich zur nächsten Bushaltestelle, um dort meinen Rucksack nochmal ein bisschen abstellen zu können, und lief dann noch die restlichen 10 Minuten bis zum Campingplatz, wo ich eine Hütte für die kommende Nacht reserviert hatte. Ich bekam die Nummer 7, lud meine Sachen ab und ging dann gleich duschen und meine Wanderklamotten waschen. In der Hütte hängte ich die Sachen alle auf und drehte die Heizung auf.

Dann lief ich ins Zentrum, sah mir alles an (zum letzten Mal war ich im Sommer 2005 hier gewesen) und ging schließlich bei Annukan Grilli essen.
Infopunkt Luontotupa:

Grilli:

Anschließend machte ich auf dem Rückweg zum Campingplatz noch einen Abstecher in das Dorfhaus Giisá, das gegenüber des Platzes auf der anderen Straßenseite steht.
Gegen 19 Uhr legte ich mich hin, las kurz etwas und döste etwas vor mich hin, bis ich etwa kurz nach halb 10 aufwachte. Ich ging nochmal hinaus und dann gleich Zähneputzen. Bei einer Außentemperatur von 8°C verzog ich mich bald wieder in die Hütte und ging um 22:40 Uhr ins Bett.
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