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Mitreisende | |
Land: Schweden
Reisezeit: September 2012
Region/Kontinent: Nordeuropa
Hallo,
nachdem ich hier im Forum sehr gut hinsichtlich der Vorbereitung meiner ersten Solotour im schwedischen Fjäll beraten wurde, hatte ich mir vorgenommen dem Forum auch einen schönen Reisebericht zurückzugeben. Einen Reisebericht soll es nun auch geben, schön ist er leider nicht wirklich, da ich die Tour aus mehreren Gründen bereits nach zwei Tagen abbrechen musste. Aber eins nach dem anderen.
Vorbereitung
In vielen Threads habe ich mich hier bezüglich der Anreise, der Packliste, der Verpflegung und Ausrüstung (auch hier) vorbereitet und gute und wertvolle Tipps mitgenommen. An dieser Stelle nochmal zusammenfassend vielen Dank hierfür.
Mitgenommen habe ich im Endeffekt mit kleineren Änderungen diese Packliste.pdf
Anreise 03.09.2012 – 05.09.2012
Am Abend des 03.09. bestieg ich voller Vorfreude und großen Erwartungen den CNT von Frankfurt/Main nach Kopenhagen. Da ich bisher noch nie einen Schlafwagen von innen gesehen hatte, staunte ich nicht schlecht, als ich statt den erwarteten 3 Betten pro Abteil 6 vorfand. Das Platzangebot war, insbesondere in Hinblick auf meinen 70l Yukon, recht sparsam. Es gab keine Möglichkeit den Rucksack im Abteil unterzubringen, da bereits das Gepäck der 4 Mitreisenden die vorgesehenen Ablagen überforderte. Ein netter Mitarbeiter der Bahn erklärte sich dann aber zum Glück bereit, meinen Rucksack in einen Raum der Bahn-Angestellten einzuschließen.
Ich nahm noch ein kühles Becks im Bistro zu mir und verkroch mich danach in meine Koje. Die Nacht war gewöhnungsbedürftig. Ob meiner Länge konnte ich mich im Bett leider nicht ausstrecken. Aber egal – Hauptsache halbwegs bequem Richtung Norden!
Eigentlich sollte ich in Kopenhagen am nächsten Morgen knapp 1,5 Stunden Aufenthalt haben, also genug Zeit sich den Bahnhof in aller Ruhe anzusehen, das Gleis der Weiterfahrt ausfindig zu machen und evtl. sogar noch einen kleinen Rundgang durch Kopenhagen zu starten.
Daraus wurde aufgrund einer Verspätung, die aus einem außerplanmäßigen zweistündigen statt einstündigen Halt in Hannover resultierte leider nichts. Im Endeffekt hatte ich knapp 15 Minuten zum Umsteigen. Trotzdem schaffte ich es irgendwie noch eine Flasche Wasser und ein kleines Frühstück zu erstehen. Dabei lernte ich, dass es in Dänemark immer noch Kronen gibt und man, möchte man doch in Euro zahlen, die nur mit Scheinen tun kann und als Wechselgeld dänisches Münzgeld zurück bekommt...
Der Schnellzug nach Stockholm war modern und komfortabel. Ich genoss die vorbeifliegende südschwedische Langschaft mit ihren charakteristischen Felsen, die überall aus den Wiesen und den mit Kiefern und Birken bewachsenen Hügeln hervortreten.
Planmäßig um circa 17 Uhr in Stockholm angekommen, hatte ich nun bis nachts um 22:50 Uhr Zeit, die Centralstation anzusehen, einen Spaziergang durch das nahegelegene Regierungsviertel zu machen, letzte Besorgungen zu tätigen und sogar das Hostel zu suchen, das mir für die Rückfahrt eine angenehme Nacht bereiten sollte (vgl. hier).
Um 23 Uhr ging es dann mit dem Nachtzug Richtung Storlien weiter. Das Schlafabteil war wesentlich komfortabler als bei der DB. Kann auch sein, dass das hier erste Klasse war. Jedenfalls gab es nur 3 Betten. In den unteren beiden schliefen bereits zwei ältere Schweden. Ich stellte meinen Rucksack ins Abteil (hier passte das eigentlich ganz gut) und nahm noch schnell eine Tröpfel-Dusche zwei Türen weiter, bevor ich mich dann auch – immer noch oder erst recht – voller Vorfreude ins Bett legte (das diesmal so lang war, dass ich bequem ausgestreckt liegen konnte).
Am Morgen des 05.09. war der Zug bereits relativ leer, sodass ich mich entschloss, den beiden mitreisenden Herren das Abteil zu überlassen und mit meinen Sachen in das nächste leerstehende Abteil weiterzuziehen. Dort frühstückte ich erstmal ein kräftigendes Müsli mit SJ-Vatten und Vollmilchpulver, packte meinen Rucksack fertig und starrte die restliche Zeit voller Bewunderung in die nun doch schon recht "nordisch" anmutende Berglandschaft, die draußen vorbeiflog.
Leider sah es bereits hier so aus, als würden sich die Wettervorhersagen bestätigen: es regnete und die Berggipfel lagen in trüben grauen Schwaden. Egal – Hauptsache Norden!
Um kurz vor 9:00 Uhr öffneten sich die Zugtüren und ich stand am Bahnhof in Storlien. Das Wetter war wirklich richtig mies. Es regnete quer. Mit mir ausgestiegen waren 4 junge Deutsche, die ebenfalls den Kungsleden laufen wollten, allerdings zwei statt nur einer Woche zur Verfügung hatten. Unter dem Bahnhofsvordacht wurde sich mit Regenjacke und -hose abreisefertig gemacht, der Rucksack nochmals gut verschnürt und ein Startfoto geschossen. Die 4 anderen starteten, ich wollte lieber alleine loslaufen und blieb daher noch etwas am Bahnhof, knipste noch ein paar Fotos und machte mich dann auch bald auf den Weg ins Abenteuer.
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P10406861.JPG)
Der verregnete Bahnhof von Storlien
Tag 1: 05.09.2012; Storlien --> Blåhammaren
Erstmal ging es vom Bahnhof aus ein Stück bergauf und über die Schienen. Ich hatte gelesen über die E14 bis nach Stovallen laufen zu müssen und dort hinter der Jugendherberge auf den Kungsleden zu stoßen. Das hätte ich wohl auch tun sollen. Denn da ich es nicht tat, präsentiere ich bereits kurz nach dem Start meinen
Fehler Nr. 1
Kurz hinter den Schienen sah ich ein augenscheinlich relativ neues Schild, das mich darauf hinwies, dass ich Richtung Blåhammaren auch scheinbar parallel zur Straße auf einer Art Feldweg laufen könnte. Ich dachte, eventuell habe man mittlerweile eine angenehmere Alternative zu den 4 Km Europastraße erschlossen, und man könne nunmehr auch abseits der Straße nach Storvallen kommen. Dem war im Grunde auch so. Allerdings scheint es sich dabei um einen Winterweg gehandelt zu haben. Nachdem es nach kurzer Steigung zwischen scheinbar neu gebauten Ferienhäuschen und einem Birkenhain hindurchging, wurde der Weg bald matschiger und feuchter und endete schließlich auf einer Moorwiese. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meinen Fehler immer noch nicht bemerkt und ärgerte mich etwas über diese blöde Wegführung![Ignore](https://www.outdoorseiten.net/vb5/core/images/smilies/ignore.gif)
Ich denke, der Weg hat mich circa eine gute halbe Stunde gekostet, da ich zu diesem frühen Zeitpunkt meiner Reise noch darauf bedacht war, nicht mitten durch tümpelartige Großpfützen zu laufen und deshalb im Zick-Zack über das Areal schlich.
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Idyllischer See zwischen Storlien und Storvallen
Im Endeffekt traf der Weg dann kurz vor Storvallen auf die E14, auf der ich dann die letzten Meter Richtung Ortseingang zurücklegte. Es regnete leider immer noch recht heftig. Außerdem hatte es scheinbar auch die Tage vorher ausdauernd geregnet, was den weiteren Verlauf meiner Tour wohl auch wesentlich mit beeinflusst hat.
Kurz nach einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Ortseinganges von Storvallen sah ich ein Schild, das auf die "NSF-scouternas fjällstugor" hinwies. Die fälschliche Annahme, hierbei handele es sich um die erwähnte Jugendherberge führte unmittelbar zu
Fehler Nr. 2
Ich überquerte die E14 und lief ein kleines Stück bergauf in Richtung der Hütten. Oben gab es dann einen Wegweiser, der nach Blåhammaren wies. Ich folgte dem Pfad und erinnerte mich nunmehr daran, nicht den roten Kreuzen, sondern den orangenen Punkten zu folgen (Fehler Nr. 1 wurde mir trotzdem noch nicht bewusst).
Die Landschaft war schon hier herrlich. Unmittelbar hinter den Hütten tat sich eine Moorlandschaft auf, über die größtenteils Bohlen führten. Ich folgte den orangenen Punkten, die stets zusammen mit den roten Kreuzen angebracht waren. Komischerweise endete der Bohlenweg mehr oder weniger inmitten eines großen Sumpfes. Vor mir lag ein regelrechter Teich aus Wasser und Morast. Unmittelbar dahinter war der nächste Wegpunkt mit orangenem Punkt zu sehen. Erste Zweifel kamen auf: war ich falsch gelaufen? Ich kramte den (im Nachhinein relativ unbrauchbaren) Outdoorführer Kungsleden aus dem Conrad Stein Verlag heraus und vergewisserte mich: orangene Punkte=Sommerroute. Nun gut, da musste ich dann wohl durch. Ich hielt es für möglich, dass der anhaltende Regen dafür gesorgt hatte, dass auch die Sommerwege nicht mehr allzu gut zu wandern waren und hoffte, dass sich dieses Problem in einigen Höhenmetern erledigen würde. Auf der anderen Seite angekommen spürte ich am linken Fuß etwas, was mir gar nicht gefiel: an der Naht der Lasche war Wasser eingetreten. Dabei hatte ich die Meindl Ortler vor der Abreise noch in Grangers Wax ertränkt
Zu diesem Zeitpunkt war ich erst etwa eine Stunde unterwegs.
Nachdem ich das Moorfeld hinter mir gelassen hatte, betrat ich einen wunderschönen Birkenhain, der sich gemütlich und moderat weiter bergauf schlängelte. Reife Braubeeren standen überall am Wegesrand und ich konnte mir nicht verkneifen, trotz des schweren Rucksackes ab und zu zuzugreifen und es mir schmecken zu lassen. Zwischenzeitlich hatte sich auch der Regen mal eine kurze Pause gegönnt. Nur der nasse linke Fuß trübte meine Laune in diesem Moment noch etwas. Ich war einfach froh darüber, "das bisher Schlimmste" hinter mir gelassen zu haben.
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Birkenhain
Leider sollten meine Erwartungen was das anbetraf enttäuscht werden. Noch in dem Birkenhain stieß ich auf einen kleinen Teich, auf dessen anderer Seite die 4 Jungs vom Bahnhof standen und die Karte studierten. Wie ich jetzt weiß, hatten sie denselben Fehler (Nr. 2) begangen. Allerdings zerstreute ihre Anwesenheit in diesem Moment meine letzten Zweifel, ob ich überhaupt richtig war ("Na, wenn die auch hier sind...").
Da der ausgetretene Weg zunächst am Ufer des Teiches endete, musste ich einen kleinen Umweg machen, um den Teich zu umlaufen. Auf der anderen Seite angekommen, waren die 4 bereits verschwunden. Egal, weiter. Ich folgte den orangenen Punkten noch circa 30 Meter und trat aus dem Birkenhain heraus. Hier sah ich dann, wieso die anderen so ratlos in ihrer Karte geblättert hatten und nun nirgends mehr zu sehen waren: hinter dem Birkenwald lag ein Moor, das die Ausmaße desjenigen vor dem Birkenhain um ein Vielfaches übertraf. Inmitten dieser riesigen Fläche aus Pfützen und Morast standen in einigen Abständen, wie zum Hohn, Holzstangen mit rotem Kreuz am oberen Ende und einem orangenen Punkt auf halber Höhe.
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040702.JPG)
Moorfeld mit (Sommer-)Wegmarkierung
Auch ich machte erstmal kehrt und versuchte die anderen zu finden. Wie ich später herausfand, hatten diese versucht einen Weg zu finden, um das Moorfeld zu umgehen, kamen hierbei aber immer wieder an sumpfige, kaum passierbare Stellen und mussten schließlich umgekhren. Auch ich versuchte kurz einen Alternativweg in Sichtweite zu den Wegmarkierungen aufzutun, hatte dabei aber ebenfalls keinen Erfolg. Mittlerweile recht entmutigt begab ich mich also wieder auf den Weg und trat abermals aus dem Birkenhain heraus.
Um das ganze etwas abzukürzen: es ging im Zick-Zack-Kurs gefühlte 500 Meter durch dieses Moor. Als ich dachte, ich hätte es geschafft, da ich wieder kurz durch einen Streifen Birken kam, zeigte sich dahinter nochmal genau das gleiche Bild. Irgendwann sah ich mich um und sah in der Ferne hinter mir die 4 anderen ebenfalls durch das Moor hüpfen und matschen. Wiederum stellte sich bei mir das Gefühl ein, ich sei wohl doch irgendwie auf dem richtigen Weg, zumal ich ja den orangenen Punkten folgte. Der Regen hatte wieder eingesetzt und mein rechter Schuh hatte schon lange kapituliert. Beide Füße nass, circa 2 Stunden unterwegs, objektiv noch nicht auf dem Kungsleden...![:(](https://www.outdoorseiten.net/vb5/core/images/smilies/icon_frown.gif)
Irgendwann kamen dann quer von links nach recht Bohlen über diese Moorflächen mit einem Wegweiser, der nach rechts, bergauf, in Richtung Blåhammaren wies. Ich folgte diesen Bohlen (und damit nun endlich dem "echten" Kungsleden). Der Weg wurde aber nicht wirklich viel besser. Immer wieder (eigentlich ständig) musste ich Alternativwege suchen, um nicht mitten durch die tiefste Matsche laufen zu müssen.
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040704.JPG)
typischer Matschweg
Der Regen machte die Steine recht klitschig und so gestaltete sich der Anstieg in Richtung Rundvallen recht mühsam. Leider konnte ich die Natur um mich herum nun nicht mehr wirklich genießen, da ich stets darauf achten musste, wo ich meinen nächsten Schritt hinsetzte.
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040707.JPG)
Blick zurück Richtung Storvallen
Auch auf dem Plateau über dem Tal des Enan, kurz vor dem Rentierzaun musste wieder die bewährte Zick-Zack-Strategie zum Einsatz kommen, da der Weg wirklich in einer äußerst schlechten Verfassung war. Selbiges gilt für den Pfad durch den angrenzenden Birkenhain.
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Tal des Enan
So kam es dann, dass ich meine erste richtige Rast bereits ziemlich erschöpft direkt an der Brücke über den Enan in einem Windfang machte. Durch einen guten Schluck Tee und einem leckeren Käsebrot kam ich aber wieder zu Kräften und machte mich auf, den Ansteig zur Blåhammaren Fjällstation zu wagen.
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040719.JPG)
Brücke über den Enan
Unterwegs nahm der Wind und der Regen zusehens an Stärke zu. In Höhe der Schutzhütte konnte man schon ohne zu übertreiben von einem wahren Sturm sprechen. Deshalb kehrte ich auch ein und traf die 4 anderen wieder, die mich zwischenzeitlich, während meiner Rast überholt hatten. Außerdem hatten zwei weitere Deutsche Unterschlupf gefunden, die in der Nacht zuvor in unmittelbarer Nähe der Schutzhütte gezeltet und nun den gesamten Tag aufgrund des Unwetters in der Hütte verbracht hatten. Sie wollten dort auch die nächste Nacht verbringen und hofften, dass es am nächsten Tag besser werden würde. Während die 4 vom Bahnhof Bratkartoffeln mit Speck zubereiteten, trank ich noch schnell einen wärmenden Tee und machte mich dann auf, die letzten 2,5 Km zur Fjällstation zu erklimmen. Je höher ich kam, desto stärker wurde der Wind. Außerdem wurde es immer kälter, bis der Regen kurz unter der Station zu Graupel wurde. Die Sicht zurück tendierte gen 0. Es war recht kühl.
[Video zum Wetter unterhalb der Fjällstation]
In der Fjällstation angekommen war ich ziemlich hungrig und erschöpft. Ich wollte auf jeden Fall im Zelt übernachten, hatte aber geplant, direkt neben der Station aufzuschlagen, um den Trockenraum nutzen zu können. Der Umstand, dass ich zur Abendbrotzeit in der Station ankam führte dazu, dass ich erstmal niemanden in der Rezeption erreichen konnte. Ich hörte zwar Küchengeräusche und im Speisraum war einiges los, ich konnte aber niemanden auf mich aufmerksam machen. Auch das energische Betätigen der extra zu diesem Zwecke bereitgestellten Glocke auf dem Tresen der Rezeption half da nichts. Aufgrund meines desaströsen Zustandes, dem Hunger, der Müdigkeit, Nässe und Kälte war ich wohl nicht in der Lage die richtige Entscheidung zu treffen und beging
Fehler Nr. 3.
Ich entschloss mich nach circa 20 Minuten auf die Annehmlichkeiten der Einrichtungen der Station zu verzichten und stattdessen schnellstmöglich mein Zelt aufzubauen um mich der nassen Klamotten zu entledigen, in den Schlafsack zu schlüpfen und mir eine leckere Knorr Spagettheria zuzubereiten. Da ich aber nun nicht so ungefragt direkt neben der Station schlafen wollte, setzte ich meinen Rucksack wieder auf und ging durch den kräftigen Regen/Graupel und den starken Wind in Richtung Sylarna. Nach circa 300 Metern fand ich endlich einen halbwegs windgeschützen Platz (so dachte ich), der relativ frei von Steinen und relativ eben war. Ich warf meine Stöcke zu Seite und fing sofort an, mein Zelt aufzubauen. Dann richtete ich mich ein und tat, wie ich es geplant hatte: Schlafsack, kochen, lecker.
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Zeltplatz circa 300 Meter südlich der Fjällstation Blåhammaren
Gegen 21 Uhr wurde der Wind aber immer heftiger und ich hatte Probleme einzuschlafen. Um 2 Uhr wurde ich erneut wach, da der Sturm nur so an meinem Zelt zerrte und mit aller Kraft versuchte dieses in Richtung Stockholm zu befördern. Die Böhen hatten es wirklich in sich. Außerdem hörte sich der Niederschlag irgendwie komisch an. Ein Blick aus dem Fenster gab Gewissheit: Schnee! Naja, ich hatte schon oft gelesen, dass es auch im September dort oben mal schneien kann. Nicht weiter tragisch, dachte ich. Wirklich Sorgen machte ich mir nur wegen des Windes...
Am nächsten Morgen traf mich aber dann der Schlag: es hatte nicht "etwas geschneit", wie ich die entsprechenden Hinweise immer verstanden hatte, es lagen 10 – 20 cm Neuschnee!
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Erster Blick nach dem Aufwachen im Zelt: ich ahne nichts Gutes!
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Blinzeln aus dem Zelt – omg
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![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P10407321.JPG)
Ich entschloss, erstmal zurück zur Fjällstation zu gehen und machte mich daran einzupacken. Meine nassen Klamotten waren natürlich eiskalt. Bereits nach dem Schnüren meiner Schuhe waren die Finger taub. Meine dünnen Windstopper-Handschuhe waren nass und taten ihr Übriges. Ich baute mein Zelt ab und packte meinen Rucksack. Es fiel immer noch Schnee und und das Herausziehen der Heringe gestaltete sich als qualvoller Akt. Endlich hatte ich aber alles im Rucksack verstaut und wollte los gehen. Nur noch meine Stöcke....meine Stöcke?
Fehler Nr. 4:
Ich hatte sie einige Meter vom Zelt entfernt in das Gras gelegt. Wo genau, das konnte ich nicht mehr sagen. In einem Gebiet von circa 20x20 Metern konnten sie überall liegen. Ich erkannte sofort die Aussichtslosigkeit meines zaghaften Versuches sie unter den Schneemassen zu finden. Sie waren weg und ich würde sie jetzt nicht mehr wiederfinden können.... Sie liegen jetzt noch dort oben.![:(](https://www.outdoorseiten.net/vb5/core/images/smilies/icon_frown.gif)
Auf dem Rückweg traf ich einen Schweden, der wohl in Blåhammaren übernachtet hatte. Er sah mich überrascht an und fragte, ob ich von Sylarna käme (es war übrigens um ~ 9 Uhr morgens). Ich sagte ihm, dass ich hier gezeltet hätte und nun erstmal weiter zur Hütte wollte, um meine Situation zu überdenken und einen klaren Gedanken fassen zu können. Er sah mich fassungslos an und nannte mich in Hinblick auf den heftigen Sturm "a Hero", was mir in diesem Moment gefiel, da ich mir bis dahin nicht ganz sicher war, ob die Nacht wirklich so schlimm gewesen war, oder ich nur verweichlicht....![Ignore](https://www.outdoorseiten.net/vb5/core/images/smilies/ignore.gif)
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Rentiere zwischen Zeltplatz und Blåhammaren
In der Hütte angekommen war mir eigentlich schon klar, dass ich mit den nassen Sachen, insbesondere den Schuhen, kaum bis Sylarna werde laufen können. Außerdem hatte ich eigentlich keine Lust auf eine Schneetour, zumal ich hierfür einfach nicht ausgerüstet war. Der in der Station aushängende Wetterbericht las sich ebenfalls nicht besonders angenehm: zwar sollte es gegen Mittag aufhören zu schneien. Dafür war aber für den nächsten Tag bei Sylarna starker Regen angesagt.
Ich beschloss daher zunächst mal etwas abzusteigen, um aus dem Schnee heraus zu kommen. Aufgrund der Tatsache, dass meine Stöcke verschollen waren, war ich aber hinsichtlich des Weges skeptisch: den Weg zurück über den Enan wollte ich auf keinen Fall gehen, da er schon auf dem Hinweg recht steil und schwer zu laufen war und ich mir nicht vorstellen konnte über das zugeschneite Geröll ohne Stöcke sicher den Hang hinunter zu kommen. Ich entschied deshalb den etwas leichteren Weg in Richtung Storulvån zu nehmen, was ich dann gegen Mittag auch tat. Vorher hatte ich noch – gewissermaßen heimlich – meine Sachen in den Trockenraum geschafft, um sie wenigstens etwas anzuwärmen![Grins](https://www.outdoorseiten.net/vb5/core/images/smilies/biggrin.gif)
Auf dem Weg hinunter schien ab und zu die Wolkendecke etwas dünner zu sein, sodass es fast den Eindruck machte, als würde sich die Sonne persönlich die Ehre geben (was aber de facto nicht der Fall war – die Sonne habe ich dort oben kein einziges Mal zu Gesicht bekommen).
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040738.JPG)
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040741.JPG)
Der Weg war aufgrund des stellenweise sehr matschigen Schnees nicht besonders leicht zu gehen. Je weiter ich aber abstieg, desto grüner wurde die Landschaft wieder, bis der Schnee schließlich komplett verschwand.
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040743.JPG)
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040744.JPG)
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P10407451.JPG)
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040749.JPG)
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040751.JPG)
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040750.JPG)
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P10407482.JPG)
Im Tal erreichte ich eine Schutzhütte, in die ich aber nicht einkehrte, sondern sogleich eine geeignete Stelle zum Durchwaten eines kleinen Flusses suchte. Im Grunde handelte es sich um ein bildschönes Flussdelta, in das ich mich sofort verliebte. Ich traf einen netten Wanderer aus Lübeck, der die Nacht am Ufer des Flusses verbracht hatte. Mit ihm unterhielt ich mich eine Weile über das Wetter, meine Erfahrungen in der Nacht und mein weiteres Vorgehen. Aufgrund der guten Zeltplätze, dem saftigen Grün der Umgebung und der Tatsache, dass ich nach wie vor ziemlich erschöpft war, beschloss ich kurzerhand ebenfalls die nächste Nacht irgendwo an diesem Fluss zu verbringen. Da es nicht mehr regnete oder schneite hoffte ich sogar mein Sachen etwas im Wind trocknen zu können.
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P10407541.JPG)
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P10407551.JPG)
Leider musste ich noch vor der Suche meines eigentlichen Zeltplatzes feststellen, dass ich
Fehler Nr. 5
begangen hatte. Das morgens voll mit Eis und Schnee und in Windeseile eingepackte Zelt hatte sich mittlerweile in meinen Rucksack ergossen und meinen Schlafsack "befeuchtet". Er war zwar nicht komplett nass, hatte aber durchaus einige seh- und fühlbare feuchte Stellen abbgekommen. Ich wollte aber probieren, ihn ebenfalls im Wind etwas zu trocknen. Immerhin hatte sich die Daune noch nicht "verklumpt", weshalb ich davon ausging, dass die Nässe noch nicht so tief gedrungen sein konnte.
Zu dieser Zeit stand ich noch unter dem Eindruck des letzten Tages und der Nacht, war müde, hatte nasse, kühle Klamotten (insbesondere Schuhe) an und hatte soeben festgestellt, dass mein Schlafsack ebenfalls feucht war. Meine Stimmung war daher – gelinde gesagt – etwas angekratzt, wenngleich mich die wunderschöne Landschaft doch wieder etwas ermutigte.
Auch wenn sich das jetzt wie ein schlechter Thriller liest: in diesem Moment bekam ich einen Anruf von zu Hause mit der Mitteilung, dass es einen Todesfall in der engeren Familie gegeben hatte und die Beerdigung übermorgen (Samstag) sei.
In diesem Moment sind alle Stricke gerissen und ich habe mich sofort in Richtung der Fjällstation Storulvån begeben, die ich gute zwei Stunden später erreichte.
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![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040767.JPG)
Blick auf die Fjällstation Storulvån
![](http://www.outdoorseiten.net/fotos/data/500/medium/P1040768.JPG)
Von dort ging alles ganz fix: Bustaxi zum Bahnhof in Enafors bestellt und noch am selben Abend um kurz vor acht den Nachtzug nach Stockholm genommen. Die weitere Heimreise – ohne irgendwelche Tickets – war eine kostspielige Odyssee mit viel Feind und wenig Ehr'. Das wird euch aber sicher nicht en detail interessieren![Wink](https://www.outdoorseiten.net/vb5/core/images/smilies/icon_wink.gif)
Fazit
Als ich die Entscheidung getroffen habe, die geplante Route zu verlassen und erstmal abzusteigen war ich schon ziemlich zerknirscht. Ich hatte mich wirklich schon sehr lange auf die Tour gefreut, wollte Sylarna und Helags sehen und die ganze Sache genießen. Dass mir das Wetter in Verbindung mit meinen eigenen Fehlern die Tour so verhagelt hat, hat mich erstmal ziemlich runtergezogen. Auch der Umstand, dass ich meine Stöcke verloren habe, war meinem Gemütszustand nicht gerade zuträglich.
Als ich dann noch unten entscheiden musste, die Tour komplett abzubrechen war ich wirklich am Boden zerstört. Dafür hatte ich viel zu viel Zeit in die Planung investiert, mir Urlaub genommen und letztlich auch die Rückreise schon bezahlt (was ich im Endeffekt doppelt gemacht habe).
Zu meiner eigenen Überraschung bin ich aber mittlerweile trotzdem froh über die Tour. Ich habe einige Fehler gemacht, die mir so ganz bestimmt nicht mehr unterlaufen werden. Ich habe zwar nicht viel von der Landschaft gesehen, das wenige was ich gesehen habe, war aber traumhaft schön.
Letztenendes konnte ich Erfahrungen sammeln (auch, wenn die nicht nur finanziell recht teuer waren) und habe mit der Sturmnacht sogar ein kleines "Abenteuer" erlebt.
Ich habe beschlossen auf jeden Fall wieder zu kommen! Helags und Sylarna kommen mir so leicht sicher nicht davon....
Ich bitte schon mal um Nachsicht für die nicht sehr gute Qualität der Fotos. Das lag zum einen an meinen mangelnden Fähigkeiten, zum anderen an der Kamera und zuletzt wohl auch und insbesondere an den jeweiligen Verhältnissen unter denen die Bilder entstanden sind. Vielleicht gefallen sie euch trotzdem.
Liebe Grüße,
grissini
Reisezeit: September 2012
Region/Kontinent: Nordeuropa
Hallo,
nachdem ich hier im Forum sehr gut hinsichtlich der Vorbereitung meiner ersten Solotour im schwedischen Fjäll beraten wurde, hatte ich mir vorgenommen dem Forum auch einen schönen Reisebericht zurückzugeben. Einen Reisebericht soll es nun auch geben, schön ist er leider nicht wirklich, da ich die Tour aus mehreren Gründen bereits nach zwei Tagen abbrechen musste. Aber eins nach dem anderen.
Vorbereitung
In vielen Threads habe ich mich hier bezüglich der Anreise, der Packliste, der Verpflegung und Ausrüstung (auch hier) vorbereitet und gute und wertvolle Tipps mitgenommen. An dieser Stelle nochmal zusammenfassend vielen Dank hierfür.
Mitgenommen habe ich im Endeffekt mit kleineren Änderungen diese Packliste.pdf
Anreise 03.09.2012 – 05.09.2012
Am Abend des 03.09. bestieg ich voller Vorfreude und großen Erwartungen den CNT von Frankfurt/Main nach Kopenhagen. Da ich bisher noch nie einen Schlafwagen von innen gesehen hatte, staunte ich nicht schlecht, als ich statt den erwarteten 3 Betten pro Abteil 6 vorfand. Das Platzangebot war, insbesondere in Hinblick auf meinen 70l Yukon, recht sparsam. Es gab keine Möglichkeit den Rucksack im Abteil unterzubringen, da bereits das Gepäck der 4 Mitreisenden die vorgesehenen Ablagen überforderte. Ein netter Mitarbeiter der Bahn erklärte sich dann aber zum Glück bereit, meinen Rucksack in einen Raum der Bahn-Angestellten einzuschließen.
Ich nahm noch ein kühles Becks im Bistro zu mir und verkroch mich danach in meine Koje. Die Nacht war gewöhnungsbedürftig. Ob meiner Länge konnte ich mich im Bett leider nicht ausstrecken. Aber egal – Hauptsache halbwegs bequem Richtung Norden!
Eigentlich sollte ich in Kopenhagen am nächsten Morgen knapp 1,5 Stunden Aufenthalt haben, also genug Zeit sich den Bahnhof in aller Ruhe anzusehen, das Gleis der Weiterfahrt ausfindig zu machen und evtl. sogar noch einen kleinen Rundgang durch Kopenhagen zu starten.
Daraus wurde aufgrund einer Verspätung, die aus einem außerplanmäßigen zweistündigen statt einstündigen Halt in Hannover resultierte leider nichts. Im Endeffekt hatte ich knapp 15 Minuten zum Umsteigen. Trotzdem schaffte ich es irgendwie noch eine Flasche Wasser und ein kleines Frühstück zu erstehen. Dabei lernte ich, dass es in Dänemark immer noch Kronen gibt und man, möchte man doch in Euro zahlen, die nur mit Scheinen tun kann und als Wechselgeld dänisches Münzgeld zurück bekommt...
Der Schnellzug nach Stockholm war modern und komfortabel. Ich genoss die vorbeifliegende südschwedische Langschaft mit ihren charakteristischen Felsen, die überall aus den Wiesen und den mit Kiefern und Birken bewachsenen Hügeln hervortreten.
Planmäßig um circa 17 Uhr in Stockholm angekommen, hatte ich nun bis nachts um 22:50 Uhr Zeit, die Centralstation anzusehen, einen Spaziergang durch das nahegelegene Regierungsviertel zu machen, letzte Besorgungen zu tätigen und sogar das Hostel zu suchen, das mir für die Rückfahrt eine angenehme Nacht bereiten sollte (vgl. hier).
Um 23 Uhr ging es dann mit dem Nachtzug Richtung Storlien weiter. Das Schlafabteil war wesentlich komfortabler als bei der DB. Kann auch sein, dass das hier erste Klasse war. Jedenfalls gab es nur 3 Betten. In den unteren beiden schliefen bereits zwei ältere Schweden. Ich stellte meinen Rucksack ins Abteil (hier passte das eigentlich ganz gut) und nahm noch schnell eine Tröpfel-Dusche zwei Türen weiter, bevor ich mich dann auch – immer noch oder erst recht – voller Vorfreude ins Bett legte (das diesmal so lang war, dass ich bequem ausgestreckt liegen konnte).
Am Morgen des 05.09. war der Zug bereits relativ leer, sodass ich mich entschloss, den beiden mitreisenden Herren das Abteil zu überlassen und mit meinen Sachen in das nächste leerstehende Abteil weiterzuziehen. Dort frühstückte ich erstmal ein kräftigendes Müsli mit SJ-Vatten und Vollmilchpulver, packte meinen Rucksack fertig und starrte die restliche Zeit voller Bewunderung in die nun doch schon recht "nordisch" anmutende Berglandschaft, die draußen vorbeiflog.
Leider sah es bereits hier so aus, als würden sich die Wettervorhersagen bestätigen: es regnete und die Berggipfel lagen in trüben grauen Schwaden. Egal – Hauptsache Norden!
Um kurz vor 9:00 Uhr öffneten sich die Zugtüren und ich stand am Bahnhof in Storlien. Das Wetter war wirklich richtig mies. Es regnete quer. Mit mir ausgestiegen waren 4 junge Deutsche, die ebenfalls den Kungsleden laufen wollten, allerdings zwei statt nur einer Woche zur Verfügung hatten. Unter dem Bahnhofsvordacht wurde sich mit Regenjacke und -hose abreisefertig gemacht, der Rucksack nochmals gut verschnürt und ein Startfoto geschossen. Die 4 anderen starteten, ich wollte lieber alleine loslaufen und blieb daher noch etwas am Bahnhof, knipste noch ein paar Fotos und machte mich dann auch bald auf den Weg ins Abenteuer.
Der verregnete Bahnhof von Storlien
Tag 1: 05.09.2012; Storlien --> Blåhammaren
Erstmal ging es vom Bahnhof aus ein Stück bergauf und über die Schienen. Ich hatte gelesen über die E14 bis nach Stovallen laufen zu müssen und dort hinter der Jugendherberge auf den Kungsleden zu stoßen. Das hätte ich wohl auch tun sollen. Denn da ich es nicht tat, präsentiere ich bereits kurz nach dem Start meinen
Fehler Nr. 1
Kurz hinter den Schienen sah ich ein augenscheinlich relativ neues Schild, das mich darauf hinwies, dass ich Richtung Blåhammaren auch scheinbar parallel zur Straße auf einer Art Feldweg laufen könnte. Ich dachte, eventuell habe man mittlerweile eine angenehmere Alternative zu den 4 Km Europastraße erschlossen, und man könne nunmehr auch abseits der Straße nach Storvallen kommen. Dem war im Grunde auch so. Allerdings scheint es sich dabei um einen Winterweg gehandelt zu haben. Nachdem es nach kurzer Steigung zwischen scheinbar neu gebauten Ferienhäuschen und einem Birkenhain hindurchging, wurde der Weg bald matschiger und feuchter und endete schließlich auf einer Moorwiese. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meinen Fehler immer noch nicht bemerkt und ärgerte mich etwas über diese blöde Wegführung
![Ignore](https://www.outdoorseiten.net/vb5/core/images/smilies/ignore.gif)
Ich denke, der Weg hat mich circa eine gute halbe Stunde gekostet, da ich zu diesem frühen Zeitpunkt meiner Reise noch darauf bedacht war, nicht mitten durch tümpelartige Großpfützen zu laufen und deshalb im Zick-Zack über das Areal schlich.
Idyllischer See zwischen Storlien und Storvallen
Im Endeffekt traf der Weg dann kurz vor Storvallen auf die E14, auf der ich dann die letzten Meter Richtung Ortseingang zurücklegte. Es regnete leider immer noch recht heftig. Außerdem hatte es scheinbar auch die Tage vorher ausdauernd geregnet, was den weiteren Verlauf meiner Tour wohl auch wesentlich mit beeinflusst hat.
Kurz nach einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Ortseinganges von Storvallen sah ich ein Schild, das auf die "NSF-scouternas fjällstugor" hinwies. Die fälschliche Annahme, hierbei handele es sich um die erwähnte Jugendherberge führte unmittelbar zu
Fehler Nr. 2
Ich überquerte die E14 und lief ein kleines Stück bergauf in Richtung der Hütten. Oben gab es dann einen Wegweiser, der nach Blåhammaren wies. Ich folgte dem Pfad und erinnerte mich nunmehr daran, nicht den roten Kreuzen, sondern den orangenen Punkten zu folgen (Fehler Nr. 1 wurde mir trotzdem noch nicht bewusst).
Die Landschaft war schon hier herrlich. Unmittelbar hinter den Hütten tat sich eine Moorlandschaft auf, über die größtenteils Bohlen führten. Ich folgte den orangenen Punkten, die stets zusammen mit den roten Kreuzen angebracht waren. Komischerweise endete der Bohlenweg mehr oder weniger inmitten eines großen Sumpfes. Vor mir lag ein regelrechter Teich aus Wasser und Morast. Unmittelbar dahinter war der nächste Wegpunkt mit orangenem Punkt zu sehen. Erste Zweifel kamen auf: war ich falsch gelaufen? Ich kramte den (im Nachhinein relativ unbrauchbaren) Outdoorführer Kungsleden aus dem Conrad Stein Verlag heraus und vergewisserte mich: orangene Punkte=Sommerroute. Nun gut, da musste ich dann wohl durch. Ich hielt es für möglich, dass der anhaltende Regen dafür gesorgt hatte, dass auch die Sommerwege nicht mehr allzu gut zu wandern waren und hoffte, dass sich dieses Problem in einigen Höhenmetern erledigen würde. Auf der anderen Seite angekommen spürte ich am linken Fuß etwas, was mir gar nicht gefiel: an der Naht der Lasche war Wasser eingetreten. Dabei hatte ich die Meindl Ortler vor der Abreise noch in Grangers Wax ertränkt
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Nachdem ich das Moorfeld hinter mir gelassen hatte, betrat ich einen wunderschönen Birkenhain, der sich gemütlich und moderat weiter bergauf schlängelte. Reife Braubeeren standen überall am Wegesrand und ich konnte mir nicht verkneifen, trotz des schweren Rucksackes ab und zu zuzugreifen und es mir schmecken zu lassen. Zwischenzeitlich hatte sich auch der Regen mal eine kurze Pause gegönnt. Nur der nasse linke Fuß trübte meine Laune in diesem Moment noch etwas. Ich war einfach froh darüber, "das bisher Schlimmste" hinter mir gelassen zu haben.
Birkenhain
Leider sollten meine Erwartungen was das anbetraf enttäuscht werden. Noch in dem Birkenhain stieß ich auf einen kleinen Teich, auf dessen anderer Seite die 4 Jungs vom Bahnhof standen und die Karte studierten. Wie ich jetzt weiß, hatten sie denselben Fehler (Nr. 2) begangen. Allerdings zerstreute ihre Anwesenheit in diesem Moment meine letzten Zweifel, ob ich überhaupt richtig war ("Na, wenn die auch hier sind...").
Da der ausgetretene Weg zunächst am Ufer des Teiches endete, musste ich einen kleinen Umweg machen, um den Teich zu umlaufen. Auf der anderen Seite angekommen, waren die 4 bereits verschwunden. Egal, weiter. Ich folgte den orangenen Punkten noch circa 30 Meter und trat aus dem Birkenhain heraus. Hier sah ich dann, wieso die anderen so ratlos in ihrer Karte geblättert hatten und nun nirgends mehr zu sehen waren: hinter dem Birkenwald lag ein Moor, das die Ausmaße desjenigen vor dem Birkenhain um ein Vielfaches übertraf. Inmitten dieser riesigen Fläche aus Pfützen und Morast standen in einigen Abständen, wie zum Hohn, Holzstangen mit rotem Kreuz am oberen Ende und einem orangenen Punkt auf halber Höhe.
Moorfeld mit (Sommer-)Wegmarkierung
Auch ich machte erstmal kehrt und versuchte die anderen zu finden. Wie ich später herausfand, hatten diese versucht einen Weg zu finden, um das Moorfeld zu umgehen, kamen hierbei aber immer wieder an sumpfige, kaum passierbare Stellen und mussten schließlich umgekhren. Auch ich versuchte kurz einen Alternativweg in Sichtweite zu den Wegmarkierungen aufzutun, hatte dabei aber ebenfalls keinen Erfolg. Mittlerweile recht entmutigt begab ich mich also wieder auf den Weg und trat abermals aus dem Birkenhain heraus.
Um das ganze etwas abzukürzen: es ging im Zick-Zack-Kurs gefühlte 500 Meter durch dieses Moor. Als ich dachte, ich hätte es geschafft, da ich wieder kurz durch einen Streifen Birken kam, zeigte sich dahinter nochmal genau das gleiche Bild. Irgendwann sah ich mich um und sah in der Ferne hinter mir die 4 anderen ebenfalls durch das Moor hüpfen und matschen. Wiederum stellte sich bei mir das Gefühl ein, ich sei wohl doch irgendwie auf dem richtigen Weg, zumal ich ja den orangenen Punkten folgte. Der Regen hatte wieder eingesetzt und mein rechter Schuh hatte schon lange kapituliert. Beide Füße nass, circa 2 Stunden unterwegs, objektiv noch nicht auf dem Kungsleden...
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Irgendwann kamen dann quer von links nach recht Bohlen über diese Moorflächen mit einem Wegweiser, der nach rechts, bergauf, in Richtung Blåhammaren wies. Ich folgte diesen Bohlen (und damit nun endlich dem "echten" Kungsleden). Der Weg wurde aber nicht wirklich viel besser. Immer wieder (eigentlich ständig) musste ich Alternativwege suchen, um nicht mitten durch die tiefste Matsche laufen zu müssen.
typischer Matschweg
Der Regen machte die Steine recht klitschig und so gestaltete sich der Anstieg in Richtung Rundvallen recht mühsam. Leider konnte ich die Natur um mich herum nun nicht mehr wirklich genießen, da ich stets darauf achten musste, wo ich meinen nächsten Schritt hinsetzte.
Blick zurück Richtung Storvallen
Auch auf dem Plateau über dem Tal des Enan, kurz vor dem Rentierzaun musste wieder die bewährte Zick-Zack-Strategie zum Einsatz kommen, da der Weg wirklich in einer äußerst schlechten Verfassung war. Selbiges gilt für den Pfad durch den angrenzenden Birkenhain.
Tal des Enan
So kam es dann, dass ich meine erste richtige Rast bereits ziemlich erschöpft direkt an der Brücke über den Enan in einem Windfang machte. Durch einen guten Schluck Tee und einem leckeren Käsebrot kam ich aber wieder zu Kräften und machte mich auf, den Ansteig zur Blåhammaren Fjällstation zu wagen.
Brücke über den Enan
Unterwegs nahm der Wind und der Regen zusehens an Stärke zu. In Höhe der Schutzhütte konnte man schon ohne zu übertreiben von einem wahren Sturm sprechen. Deshalb kehrte ich auch ein und traf die 4 anderen wieder, die mich zwischenzeitlich, während meiner Rast überholt hatten. Außerdem hatten zwei weitere Deutsche Unterschlupf gefunden, die in der Nacht zuvor in unmittelbarer Nähe der Schutzhütte gezeltet und nun den gesamten Tag aufgrund des Unwetters in der Hütte verbracht hatten. Sie wollten dort auch die nächste Nacht verbringen und hofften, dass es am nächsten Tag besser werden würde. Während die 4 vom Bahnhof Bratkartoffeln mit Speck zubereiteten, trank ich noch schnell einen wärmenden Tee und machte mich dann auf, die letzten 2,5 Km zur Fjällstation zu erklimmen. Je höher ich kam, desto stärker wurde der Wind. Außerdem wurde es immer kälter, bis der Regen kurz unter der Station zu Graupel wurde. Die Sicht zurück tendierte gen 0. Es war recht kühl.
[Video zum Wetter unterhalb der Fjällstation]
In der Fjällstation angekommen war ich ziemlich hungrig und erschöpft. Ich wollte auf jeden Fall im Zelt übernachten, hatte aber geplant, direkt neben der Station aufzuschlagen, um den Trockenraum nutzen zu können. Der Umstand, dass ich zur Abendbrotzeit in der Station ankam führte dazu, dass ich erstmal niemanden in der Rezeption erreichen konnte. Ich hörte zwar Küchengeräusche und im Speisraum war einiges los, ich konnte aber niemanden auf mich aufmerksam machen. Auch das energische Betätigen der extra zu diesem Zwecke bereitgestellten Glocke auf dem Tresen der Rezeption half da nichts. Aufgrund meines desaströsen Zustandes, dem Hunger, der Müdigkeit, Nässe und Kälte war ich wohl nicht in der Lage die richtige Entscheidung zu treffen und beging
Fehler Nr. 3.
Ich entschloss mich nach circa 20 Minuten auf die Annehmlichkeiten der Einrichtungen der Station zu verzichten und stattdessen schnellstmöglich mein Zelt aufzubauen um mich der nassen Klamotten zu entledigen, in den Schlafsack zu schlüpfen und mir eine leckere Knorr Spagettheria zuzubereiten. Da ich aber nun nicht so ungefragt direkt neben der Station schlafen wollte, setzte ich meinen Rucksack wieder auf und ging durch den kräftigen Regen/Graupel und den starken Wind in Richtung Sylarna. Nach circa 300 Metern fand ich endlich einen halbwegs windgeschützen Platz (so dachte ich), der relativ frei von Steinen und relativ eben war. Ich warf meine Stöcke zu Seite und fing sofort an, mein Zelt aufzubauen. Dann richtete ich mich ein und tat, wie ich es geplant hatte: Schlafsack, kochen, lecker.
Zeltplatz circa 300 Meter südlich der Fjällstation Blåhammaren
Gegen 21 Uhr wurde der Wind aber immer heftiger und ich hatte Probleme einzuschlafen. Um 2 Uhr wurde ich erneut wach, da der Sturm nur so an meinem Zelt zerrte und mit aller Kraft versuchte dieses in Richtung Stockholm zu befördern. Die Böhen hatten es wirklich in sich. Außerdem hörte sich der Niederschlag irgendwie komisch an. Ein Blick aus dem Fenster gab Gewissheit: Schnee! Naja, ich hatte schon oft gelesen, dass es auch im September dort oben mal schneien kann. Nicht weiter tragisch, dachte ich. Wirklich Sorgen machte ich mir nur wegen des Windes...
Am nächsten Morgen traf mich aber dann der Schlag: es hatte nicht "etwas geschneit", wie ich die entsprechenden Hinweise immer verstanden hatte, es lagen 10 – 20 cm Neuschnee!
Erster Blick nach dem Aufwachen im Zelt: ich ahne nichts Gutes!
Blinzeln aus dem Zelt – omg
Ich entschloss, erstmal zurück zur Fjällstation zu gehen und machte mich daran einzupacken. Meine nassen Klamotten waren natürlich eiskalt. Bereits nach dem Schnüren meiner Schuhe waren die Finger taub. Meine dünnen Windstopper-Handschuhe waren nass und taten ihr Übriges. Ich baute mein Zelt ab und packte meinen Rucksack. Es fiel immer noch Schnee und und das Herausziehen der Heringe gestaltete sich als qualvoller Akt. Endlich hatte ich aber alles im Rucksack verstaut und wollte los gehen. Nur noch meine Stöcke....meine Stöcke?
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Fehler Nr. 4:
Ich hatte sie einige Meter vom Zelt entfernt in das Gras gelegt. Wo genau, das konnte ich nicht mehr sagen. In einem Gebiet von circa 20x20 Metern konnten sie überall liegen. Ich erkannte sofort die Aussichtslosigkeit meines zaghaften Versuches sie unter den Schneemassen zu finden. Sie waren weg und ich würde sie jetzt nicht mehr wiederfinden können.... Sie liegen jetzt noch dort oben.
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Auf dem Rückweg traf ich einen Schweden, der wohl in Blåhammaren übernachtet hatte. Er sah mich überrascht an und fragte, ob ich von Sylarna käme (es war übrigens um ~ 9 Uhr morgens). Ich sagte ihm, dass ich hier gezeltet hätte und nun erstmal weiter zur Hütte wollte, um meine Situation zu überdenken und einen klaren Gedanken fassen zu können. Er sah mich fassungslos an und nannte mich in Hinblick auf den heftigen Sturm "a Hero", was mir in diesem Moment gefiel, da ich mir bis dahin nicht ganz sicher war, ob die Nacht wirklich so schlimm gewesen war, oder ich nur verweichlicht....
![Ignore](https://www.outdoorseiten.net/vb5/core/images/smilies/ignore.gif)
Rentiere zwischen Zeltplatz und Blåhammaren
In der Hütte angekommen war mir eigentlich schon klar, dass ich mit den nassen Sachen, insbesondere den Schuhen, kaum bis Sylarna werde laufen können. Außerdem hatte ich eigentlich keine Lust auf eine Schneetour, zumal ich hierfür einfach nicht ausgerüstet war. Der in der Station aushängende Wetterbericht las sich ebenfalls nicht besonders angenehm: zwar sollte es gegen Mittag aufhören zu schneien. Dafür war aber für den nächsten Tag bei Sylarna starker Regen angesagt.
Ich beschloss daher zunächst mal etwas abzusteigen, um aus dem Schnee heraus zu kommen. Aufgrund der Tatsache, dass meine Stöcke verschollen waren, war ich aber hinsichtlich des Weges skeptisch: den Weg zurück über den Enan wollte ich auf keinen Fall gehen, da er schon auf dem Hinweg recht steil und schwer zu laufen war und ich mir nicht vorstellen konnte über das zugeschneite Geröll ohne Stöcke sicher den Hang hinunter zu kommen. Ich entschied deshalb den etwas leichteren Weg in Richtung Storulvån zu nehmen, was ich dann gegen Mittag auch tat. Vorher hatte ich noch – gewissermaßen heimlich – meine Sachen in den Trockenraum geschafft, um sie wenigstens etwas anzuwärmen
![Grins](https://www.outdoorseiten.net/vb5/core/images/smilies/biggrin.gif)
Auf dem Weg hinunter schien ab und zu die Wolkendecke etwas dünner zu sein, sodass es fast den Eindruck machte, als würde sich die Sonne persönlich die Ehre geben (was aber de facto nicht der Fall war – die Sonne habe ich dort oben kein einziges Mal zu Gesicht bekommen).
Der Weg war aufgrund des stellenweise sehr matschigen Schnees nicht besonders leicht zu gehen. Je weiter ich aber abstieg, desto grüner wurde die Landschaft wieder, bis der Schnee schließlich komplett verschwand.
Im Tal erreichte ich eine Schutzhütte, in die ich aber nicht einkehrte, sondern sogleich eine geeignete Stelle zum Durchwaten eines kleinen Flusses suchte. Im Grunde handelte es sich um ein bildschönes Flussdelta, in das ich mich sofort verliebte. Ich traf einen netten Wanderer aus Lübeck, der die Nacht am Ufer des Flusses verbracht hatte. Mit ihm unterhielt ich mich eine Weile über das Wetter, meine Erfahrungen in der Nacht und mein weiteres Vorgehen. Aufgrund der guten Zeltplätze, dem saftigen Grün der Umgebung und der Tatsache, dass ich nach wie vor ziemlich erschöpft war, beschloss ich kurzerhand ebenfalls die nächste Nacht irgendwo an diesem Fluss zu verbringen. Da es nicht mehr regnete oder schneite hoffte ich sogar mein Sachen etwas im Wind trocknen zu können.
Leider musste ich noch vor der Suche meines eigentlichen Zeltplatzes feststellen, dass ich
Fehler Nr. 5
begangen hatte. Das morgens voll mit Eis und Schnee und in Windeseile eingepackte Zelt hatte sich mittlerweile in meinen Rucksack ergossen und meinen Schlafsack "befeuchtet". Er war zwar nicht komplett nass, hatte aber durchaus einige seh- und fühlbare feuchte Stellen abbgekommen. Ich wollte aber probieren, ihn ebenfalls im Wind etwas zu trocknen. Immerhin hatte sich die Daune noch nicht "verklumpt", weshalb ich davon ausging, dass die Nässe noch nicht so tief gedrungen sein konnte.
Zu dieser Zeit stand ich noch unter dem Eindruck des letzten Tages und der Nacht, war müde, hatte nasse, kühle Klamotten (insbesondere Schuhe) an und hatte soeben festgestellt, dass mein Schlafsack ebenfalls feucht war. Meine Stimmung war daher – gelinde gesagt – etwas angekratzt, wenngleich mich die wunderschöne Landschaft doch wieder etwas ermutigte.
Auch wenn sich das jetzt wie ein schlechter Thriller liest: in diesem Moment bekam ich einen Anruf von zu Hause mit der Mitteilung, dass es einen Todesfall in der engeren Familie gegeben hatte und die Beerdigung übermorgen (Samstag) sei.
In diesem Moment sind alle Stricke gerissen und ich habe mich sofort in Richtung der Fjällstation Storulvån begeben, die ich gute zwei Stunden später erreichte.
Blick auf die Fjällstation Storulvån
Von dort ging alles ganz fix: Bustaxi zum Bahnhof in Enafors bestellt und noch am selben Abend um kurz vor acht den Nachtzug nach Stockholm genommen. Die weitere Heimreise – ohne irgendwelche Tickets – war eine kostspielige Odyssee mit viel Feind und wenig Ehr'. Das wird euch aber sicher nicht en detail interessieren
![Wink](https://www.outdoorseiten.net/vb5/core/images/smilies/icon_wink.gif)
Fazit
Als ich die Entscheidung getroffen habe, die geplante Route zu verlassen und erstmal abzusteigen war ich schon ziemlich zerknirscht. Ich hatte mich wirklich schon sehr lange auf die Tour gefreut, wollte Sylarna und Helags sehen und die ganze Sache genießen. Dass mir das Wetter in Verbindung mit meinen eigenen Fehlern die Tour so verhagelt hat, hat mich erstmal ziemlich runtergezogen. Auch der Umstand, dass ich meine Stöcke verloren habe, war meinem Gemütszustand nicht gerade zuträglich.
Als ich dann noch unten entscheiden musste, die Tour komplett abzubrechen war ich wirklich am Boden zerstört. Dafür hatte ich viel zu viel Zeit in die Planung investiert, mir Urlaub genommen und letztlich auch die Rückreise schon bezahlt (was ich im Endeffekt doppelt gemacht habe).
Zu meiner eigenen Überraschung bin ich aber mittlerweile trotzdem froh über die Tour. Ich habe einige Fehler gemacht, die mir so ganz bestimmt nicht mehr unterlaufen werden. Ich habe zwar nicht viel von der Landschaft gesehen, das wenige was ich gesehen habe, war aber traumhaft schön.
Letztenendes konnte ich Erfahrungen sammeln (auch, wenn die nicht nur finanziell recht teuer waren) und habe mit der Sturmnacht sogar ein kleines "Abenteuer" erlebt.
Ich habe beschlossen auf jeden Fall wieder zu kommen! Helags und Sylarna kommen mir so leicht sicher nicht davon....
Ich bitte schon mal um Nachsicht für die nicht sehr gute Qualität der Fotos. Das lag zum einen an meinen mangelnden Fähigkeiten, zum anderen an der Kamera und zuletzt wohl auch und insbesondere an den jeweiligen Verhältnissen unter denen die Bilder entstanden sind. Vielleicht gefallen sie euch trotzdem.
Liebe Grüße,
grissini
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