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28. August
Es beginnt. Und zwar mit einer Frage, die wir so nicht erwartet hätten. Klein-Cattlechaser wird die kommenden zwei Wochen bei Oma und Opa bleiben. Unruhig kommt er eine Stunde vor unserer geplanten Abfahrt zum Flughafen zu uns und fragt quengelnd: „Mama, Papa, wann fahrt ihr denn endlich?“ „Wieso?“ „Weil ich dann mit Oma Ice Age schauen darf!“ Aha, so einfach ist die Welt. Da wir anscheinend bei Oma und Klein-Cattlechaser nicht mehr gebraucht werden, machen wir uns auf dem Weg. Fahrt nach Frankfurt, Parken, Einchecken, Gepäckaufgabe, alles läuft problemfrei.
Bei Warten auf den Flug stelle ich im neu gekauften Reklam-Titel (ETA Hoffmann „Die Elexiere des Teufels“) fest, dass die ultrakleine Schrift für mich als „Best-Ager“ mittlerweile aussieht wie Ameisenkrieg und mir beim Lesen Kopfschmerzen verursacht. Also tausche ich es in einem Flughafenladen noch eben aus gegen ein Taschenbuch („Tschick“ von W. Herrndorf), welches sich während der Reise als echter Volltreffer erweisen wird.
Ankunft in Arlanda, Pasta am Flughafen, dann Zug nach Uppsala. Dort erfahren wir, dass der Schlafexpress nach Storlien eine ganze Stunde Verspätung hat und erst um 1 Uhr nachts in Uppsala ankommen wird. Wir genehmigen uns mit vier schwedischen Leidensgenossinnen noch einen Kurzschlaf in der Bahnhofshalle und besteigen dann gegen 0:55 Uhr endlich unseren Schlafwagen. Jetzt geht es richtig los!
Vor der Abreise: Unser Packvolumen, ohne Wasser und weitere Lebensmittel:
29. August
Wir sind gegen 6:30 Uhr wach. Für meine erste Nacht im Schlafwagen seit 10 Jahren habe ich ziemlich gut geschlafen. Der Zug hält in Are, viele Leute steigen aus. Wir gehen in das Bistro und genehmigen uns einen Kaffee und ein Sandwich. Der Genuss soll diesen Urlaub nicht zu kurz kommen (und wird es auch nicht). Eine Station vor Storlien steigt das Gros der verbliebenen Passagiere aus. Kurz später rollen wir gegen 8 Uhr 20 pünktlich in der Endstation Storlien ein. Mit uns steigen geschlagene fünf (!!) andere Leute aus, davon zwei Einheimische. Es ist faktisch bereits vom Bahnhof an eine sehr einsame Tour. Wir gehen zur Minitankstelle, die noch geschlossen hat. Eine Gaskartusche werden wir nicht bis zur Blahammaren bekommen. 1 km an der Straße weiter finden wir den Supermarkt, auf dessen Öffnung wir kurz warten und uns dann mit Käse und zwei Knoblauchsteaks für den heutigen Abend versorgen. Wie gesagt, wir haben für diese Tour der dehydrierten Trekkingnahrung abgeschworen und wollen uns soweit möglich genussvoll-frisch ernähren.
Vor uns verlässt eine mit dickem Rucksack behängte Gestalt den Supermarkt; ein anderer Kungsledenwanderer, wie wir richtig vermuten. Vom Supermarkt geht es 3 km weiter an der Hauptstraße Richtung Storvallen, die aber alles andere als stark befahren ist, zumindest für deutsche Verhältnisse. Der von Wolken verhangene Himmel klar zusehends auf. Die Sonne kommt heraus. Heute wird ein glänzend schöner Sommertag. Es soll, wie sich später heraus stellt, der letzte Sommertag im Jämtlandsfjäll werden. Der Anfang des Kungsleden ist nicht ausgeschildert. Dank engagierter Beratung der Einheimischen, welche mit uns aus dem Zug ausgestiegen sind, finden wir den Einstieg aber problemlos.
Die Sonne drückt bereits jetzt um 10 Uhr beträchtlich. Wind gibt es kaum. Es ist Sommer. Sommer!!! Der Kungsleden führt durch Planken über Sumpfgebiet langsam aufwärts. Die ersten Kilometer sind nicht sonderlich aufregend, erlauben aber schon mal schöne Ausblicke auf die Berge. Wir machen unsere Mittagspause in einem kleinen Waldstück bei einer Flussbrücke. Angesichts der brennenden Sonne kramen wir die nur vorsorglich mitgenommenen Sonnenbrillen und die Sonnecreme aus. Ich mache in der Wärme ein paar Minuten die Augen zu und so unversehens ein kurzes Nickerchen. Dann geht es weiter. Wir kommen schnell an die Baumgrenze. Der Pfad steigt an, erst langsam, dann immer steiler. Wir keuchen uns die Steigung zur Blahammaren-Fjällstation nach oben. Schließlich haben wir es geschafft. Bei einen nun kühlen Südwind aber dem ansonsten guten Wetter haben wir dick in die Jacken eingepackt einen traumhaften Panoramablick, von unserem Start in Storlien im Norden bis zu unserem morgigen Etappenziel im Süden, der Sylarna.
Blick zurück bei bestem Wetter:
Ein Nickerchen am Fluss:
Steiler Aufstieg zur Blahammaren:
Von der Blahammaren nach Norden…
…und der Blick nach Süden zur Sylarna
Wir stellen unser Zelt ca. 500 m südlich der Fjällstation an einem kleinen See auf. Die Rentiere laufen in geringer Entfernung vorbei. Bei uns gibt es heute Kartoffelpürree mit dem frisch gebratenen Entrecote in Knoblauchmarinade aus dem Supermarkt in Storlien. Im Fjäll schmeckt so was noch mal so gut. Himmlisch. In absoluter Windstille sitzen wir vor dem Zelt, beobachten die Rentiere, nehmen einen Schluck Wodka aus unserem Flachmann und genießen die Abendstimmung. Der erste Tag geht traumhaft und windstill zu Ende. Das soll sich aber schnell ändern…
Zeltplatz:
Steaks!!!
Es beginnt. Und zwar mit einer Frage, die wir so nicht erwartet hätten. Klein-Cattlechaser wird die kommenden zwei Wochen bei Oma und Opa bleiben. Unruhig kommt er eine Stunde vor unserer geplanten Abfahrt zum Flughafen zu uns und fragt quengelnd: „Mama, Papa, wann fahrt ihr denn endlich?“ „Wieso?“ „Weil ich dann mit Oma Ice Age schauen darf!“ Aha, so einfach ist die Welt. Da wir anscheinend bei Oma und Klein-Cattlechaser nicht mehr gebraucht werden, machen wir uns auf dem Weg. Fahrt nach Frankfurt, Parken, Einchecken, Gepäckaufgabe, alles läuft problemfrei.
Bei Warten auf den Flug stelle ich im neu gekauften Reklam-Titel (ETA Hoffmann „Die Elexiere des Teufels“) fest, dass die ultrakleine Schrift für mich als „Best-Ager“ mittlerweile aussieht wie Ameisenkrieg und mir beim Lesen Kopfschmerzen verursacht. Also tausche ich es in einem Flughafenladen noch eben aus gegen ein Taschenbuch („Tschick“ von W. Herrndorf), welches sich während der Reise als echter Volltreffer erweisen wird.
Ankunft in Arlanda, Pasta am Flughafen, dann Zug nach Uppsala. Dort erfahren wir, dass der Schlafexpress nach Storlien eine ganze Stunde Verspätung hat und erst um 1 Uhr nachts in Uppsala ankommen wird. Wir genehmigen uns mit vier schwedischen Leidensgenossinnen noch einen Kurzschlaf in der Bahnhofshalle und besteigen dann gegen 0:55 Uhr endlich unseren Schlafwagen. Jetzt geht es richtig los!
Vor der Abreise: Unser Packvolumen, ohne Wasser und weitere Lebensmittel:
29. August
Wir sind gegen 6:30 Uhr wach. Für meine erste Nacht im Schlafwagen seit 10 Jahren habe ich ziemlich gut geschlafen. Der Zug hält in Are, viele Leute steigen aus. Wir gehen in das Bistro und genehmigen uns einen Kaffee und ein Sandwich. Der Genuss soll diesen Urlaub nicht zu kurz kommen (und wird es auch nicht). Eine Station vor Storlien steigt das Gros der verbliebenen Passagiere aus. Kurz später rollen wir gegen 8 Uhr 20 pünktlich in der Endstation Storlien ein. Mit uns steigen geschlagene fünf (!!) andere Leute aus, davon zwei Einheimische. Es ist faktisch bereits vom Bahnhof an eine sehr einsame Tour. Wir gehen zur Minitankstelle, die noch geschlossen hat. Eine Gaskartusche werden wir nicht bis zur Blahammaren bekommen. 1 km an der Straße weiter finden wir den Supermarkt, auf dessen Öffnung wir kurz warten und uns dann mit Käse und zwei Knoblauchsteaks für den heutigen Abend versorgen. Wie gesagt, wir haben für diese Tour der dehydrierten Trekkingnahrung abgeschworen und wollen uns soweit möglich genussvoll-frisch ernähren.
Vor uns verlässt eine mit dickem Rucksack behängte Gestalt den Supermarkt; ein anderer Kungsledenwanderer, wie wir richtig vermuten. Vom Supermarkt geht es 3 km weiter an der Hauptstraße Richtung Storvallen, die aber alles andere als stark befahren ist, zumindest für deutsche Verhältnisse. Der von Wolken verhangene Himmel klar zusehends auf. Die Sonne kommt heraus. Heute wird ein glänzend schöner Sommertag. Es soll, wie sich später heraus stellt, der letzte Sommertag im Jämtlandsfjäll werden. Der Anfang des Kungsleden ist nicht ausgeschildert. Dank engagierter Beratung der Einheimischen, welche mit uns aus dem Zug ausgestiegen sind, finden wir den Einstieg aber problemlos.
Die Sonne drückt bereits jetzt um 10 Uhr beträchtlich. Wind gibt es kaum. Es ist Sommer. Sommer!!! Der Kungsleden führt durch Planken über Sumpfgebiet langsam aufwärts. Die ersten Kilometer sind nicht sonderlich aufregend, erlauben aber schon mal schöne Ausblicke auf die Berge. Wir machen unsere Mittagspause in einem kleinen Waldstück bei einer Flussbrücke. Angesichts der brennenden Sonne kramen wir die nur vorsorglich mitgenommenen Sonnenbrillen und die Sonnecreme aus. Ich mache in der Wärme ein paar Minuten die Augen zu und so unversehens ein kurzes Nickerchen. Dann geht es weiter. Wir kommen schnell an die Baumgrenze. Der Pfad steigt an, erst langsam, dann immer steiler. Wir keuchen uns die Steigung zur Blahammaren-Fjällstation nach oben. Schließlich haben wir es geschafft. Bei einen nun kühlen Südwind aber dem ansonsten guten Wetter haben wir dick in die Jacken eingepackt einen traumhaften Panoramablick, von unserem Start in Storlien im Norden bis zu unserem morgigen Etappenziel im Süden, der Sylarna.
Blick zurück bei bestem Wetter:
Ein Nickerchen am Fluss:
Steiler Aufstieg zur Blahammaren:
Von der Blahammaren nach Norden…
…und der Blick nach Süden zur Sylarna
Wir stellen unser Zelt ca. 500 m südlich der Fjällstation an einem kleinen See auf. Die Rentiere laufen in geringer Entfernung vorbei. Bei uns gibt es heute Kartoffelpürree mit dem frisch gebratenen Entrecote in Knoblauchmarinade aus dem Supermarkt in Storlien. Im Fjäll schmeckt so was noch mal so gut. Himmlisch. In absoluter Windstille sitzen wir vor dem Zelt, beobachten die Rentiere, nehmen einen Schluck Wodka aus unserem Flachmann und genießen die Abendstimmung. Der erste Tag geht traumhaft und windstill zu Ende. Das soll sich aber schnell ändern…
Zeltplatz:
Steaks!!!
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