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Einen Reisebericht bin ich euch noch schuldig: Ende Oktober / Anfang November war ich in Schottland unterwegs, in der Gegend Torridon - Gairloch. Auch diese Tour verlief anders als geplant; dieses Mal war aber nicht das Wetter schuld, sondern ein netter grippaler Infekt, den ich schon von daheim mitgebracht hatte. Nur die ersten Tage waren „outdoor“, dann folgten Übernachtungen in B&Bs und nur noch kürzere Spaziergänge. Mehr war gesundheitlich einfach nicht drin. Dennoch war es ein schöner Urlaub, mit fantastischen Aussichten, wunderschönen Herbstfarben, und dem ersten Schnee für diesen Winter. Eine Jahreszeit, zu der ich bestimmt wieder dorthin fahren werde!
Anreise: 23. Oktober 2012
Ich fahre morgens mit Rucksack und bereits in Urlaubskleidung (ausgebeulte Wanderhosen, Fleecepulli, Inov8s) ins Büro, erledige noch einen Termin, trinke Kaffee, ärgere ein paar Kollegen, und setze mich später am Vormittag in Richtung Darmstadt Hauptbahnhof in Bewegung. Von dort aus fahre ich mit dem Airliner in nur 20 Minuten zum Frankfurter Flughafen. Manchmal hat es schon Vorteile, so nah am Rhein-Main-Gebiet zu wohnen.
Lufthansa bringt mich wie immer zuverlässig nach Edinburgh. Dieses Mal muss ich ungewöhnlich lange an der Gepäckausgabe warten; dann fährt mir ein Airlinkbus vor der Nase weg, und bis der nächste sich durch das mittägliche Verkehrschaos Edinburghs gekämpft hat, wird es knapp: Schaffe ich es noch, eine Gaskartusche zu kaufen, bevor der Bus nach Inverness fährt? Bis ich in Inverness ankomme, haben die Outdoor-Läden bereits geschlossen, und wenn sie morgen früh wieder öffnen, will ich schon im Zug sitzen. Ich schubse mich durch die Menschenmassen, suche mir einen Weg durch die Baustelle, und stehe endlich vor dem Nevisport. Schnell rauf in die Campingabteilung, Gaskartusche suchen, runter an die Kasse, zahlen, und weg. Ich schaffe es noch rechtzeitig zur Busstation, wenn auch nass geschwitzt und ziemlich außer Puste.
Im Bus verschnaufe ich dann erst einmal. Die Fahrt nach Inverness dauert eine Weile, und ich döse vor mich hin. Draußen ist es drizzelig. Erst kurz nach Aviemore klart es auf, und der Abend sieht richtig gut aus. Jedenfalls bis einige Kilometer vor Inverness: Dort ist es so neblig, dass man kaum den Verlauf der Straße erkennt.
In Inverness angekommen, gehe ich zuerst zum Bahnhof (der liegt praktisch gleich neben dem Busbahnhof) und hole am Automaten die vorbestellten Fahrkarten für den nächsten Morgen ab. Danach laufe ich zum SYHA-Hostel, melde mich an, und suche gleich meinen Schlafraum auf. Klasse, den habe ich heute Nacht für mich alleine! Es ist schon praktisch, außerhalb der Saison unterwegs zu sein. Später gehe ich wieder in die Innenstadt, weil mein Magen etwas zu futtern braucht. Im Supermarkt hole ich mir auch eine Schachtel Kopfschmerztabletten und etwas gegen den kratzenden Hals. Da wird doch hoffentlich keine Erkältung im Anmarsch sein?? Egal, Bewegung und viel frische Luft werden das schon richten. Dachte ich jedenfalls, ich Optimist.
24. Oktober 2012 - Der Tag, an dem noch alles planmäßig verlief
Ich nehme den Zug von Inverness zur Achnashellach Station. Diese ist ein so genannter request stop; man muss dem Zugbegleiter ausdrücklich sagen, dass man dort aussteigen will. Ich kenne das noch von früheren Zugfahrten; zwei Mitreisende, die in Lochluichart (ebenfalls ein request stop) aussteigen wollten, kannten dieses System nicht. Die Haltestelle wird zwar angesagt, der Zug fährt aber langsam durch. Nun, die beiden blieben sitzen. Keine Ahnung, was sie mit dem Rest des Tages machten.
In Achnashellach steige ich aus. Ein Bahnsteig, ein Shelter, ein Aushang mit Fahrplänen - das ist alles.

Achnashellach Station von Borderli auf Flickr
Ich gehe über das Gleis in den Wald und bin schon unterwegs. Mein heutiges Ziel ist der Coulin River, weiter will ich nicht. Ich habe also jede Menge Zeit und muss nicht hetzen. Der Weg führt zunächst durch den Wald, aber bald gibt es Sicht auf die Berge und auf den weiteren Wegverlauf (immer schön bergauf …). Das Wetter ist in Ordnung, etwas zu warm für meinen Geschmack, mit vielen Wolken, aber nahezu windstill und vor allem trocken. Die Farben sind, wie erwartet, herbstlich bunt und laden zum Staunen ein. Gut, dass der Weg so hervorragend ausgebaut ist; da muss ich mich nicht auf die nächsten Schritte konzentrieren, sondern kann die Landschaft genießen und „aufsaugen“. Ab und zu ist der Pfad etwas felsig, manchmal auch schön steil, aber trocken und gut befestigt. Es macht Freude, hier zu laufen!

Fuar Tholl von Borderli auf Flickr

Coire Làir Path von Borderli auf Flickr

Coire Làir Path von Borderli auf Flickr

Coire Làir Path von Borderli auf Flickr
Es ist so windstill, dass sich die Berge in den Pfützen spiegeln. Nur gut, dass jetzt keine Midges mehr unterwegs sind!
Auf dem höchsten Punkt des Weges, mit Blick auf Coire Làir, mache ich eine ausgedehnte Pause. Es gibt schöne Felsen, die zum Sitzen einladen, und noch schönere Ausblicke. Nur schade, dass so viele Wolken unterwegs sind. Etwas Sonnenschein, und der Tag wäre perfekt!

Spiegelpfuetze von Borderli auf Flickr

Coire Làir von Borderli auf Flickr
Die wenigen Abzweige, die es bei diesem Weg gibt, sind mit Cairns gekennzeichnet. Bald habe ich Aussicht auf die Berge Torridons. Die letzte Pause ist zwar noch nicht lange her, aber diese Aussicht verdient es, in Ruhe genossen zu werden.

Cairn von Borderli auf Flickr

Blick nach Torridon von Borderli auf Flickr
Dann geht es nur noch bergab, bis ich die winzigkleine Teahouse-Bothy sehe. Die Wasserfälle dort (Easan Dorcha - Dunkle Fälle) sind schon beeindruckend. Ich schaue mir die Bothy an, fotografiere ein wenig in der Gegend herum, fülle eine Wasserflasche auf, und gehe weiter.

Easan Dorcha von Borderli auf Flickr

Bothy von Borderli auf Flickr
Der Pfad wird nach der Bothy zu einem Landrovertrack. Bald erreiche ich die Coulin Bridge; dort geht es nach rechts zurück nach Achnashellach, und nach links weiter in Richtung Loch Coulin.

Brücke bei Coulin von Borderli auf Flickr
Ich laufe nach links und fange an, nach einem schönen Platz für mein Zelt Ausschau zu halten. Es ist zwar noch früher Nachmittag, aber es wird früh dunkel; und in der Nähe der Coulin Farm will ich nicht zelten. Entlang des Loch Coulin ist es auch schlecht bestellt mit Zeltplätzen, wie ich von einem früheren Spaziergang schon weiß. Und schon habe ich einen schönen Platz gefunden, in der Nähe des Flusses, ein Stück abseits des Weges. Ich mache ein paar Fotos, laufe noch ein wenig in der Gegend herum (wer weiß, vielleicht finde ich ja einen noch besseren Platz), und baue dann mein Zelt auf. Das Wetter wird immer trüber - tolle Aussichten.

Beinn Eighe und River Coulin von Borderli auf Flickr

Zelt von Borderli auf Flickr
Etwas später, ich krame gerade im Zelt herum, höre ich draußen Geräusche: Ich bekomme Besuch. Besuch von drei Highland Ponies, die ganz neugierig angelaufen kommen. Und schnell sind sie außerdem - ich habe etwas Angst um mein Zelt. Aber sie halten vorher an, begutachten mich, und eines davon kommt zu mir und lässt sich über die Nase streicheln. Wohl auf der Suche nach Futter leckt es mir die Hand ab - nee, Pech gehabt, ich gebe euch nichts. Sucht euch euer Futter selbst. Die drei bleiben noch lange in der Nähe meines Zeltes. Ich höre sie noch lange herumgehen und Gras rupfen.

Besuch von den Nachbarn von Borderli auf Flickr

Besuch von den Nachbarn von Borderli auf Flickr
Als ich so im Schlafsack liege, muss ich feststellen, dass ich mich im LaserComp nicht mehr wohl fühle. Egal wie ich es abspanne, das Innenzelt hängt nur ein paar Zentimeter über meinem Gesicht. Doof, sowas. Das ist im Soulo, das ich im Sommer erstmalig im Einsatz hatte, besser. Aber egal, ich wollte etwas Gewicht einsparen, da muss ich mit ein paar kleinen Unbequemlichkeiten leben.
Anreise: 23. Oktober 2012
Ich fahre morgens mit Rucksack und bereits in Urlaubskleidung (ausgebeulte Wanderhosen, Fleecepulli, Inov8s) ins Büro, erledige noch einen Termin, trinke Kaffee, ärgere ein paar Kollegen, und setze mich später am Vormittag in Richtung Darmstadt Hauptbahnhof in Bewegung. Von dort aus fahre ich mit dem Airliner in nur 20 Minuten zum Frankfurter Flughafen. Manchmal hat es schon Vorteile, so nah am Rhein-Main-Gebiet zu wohnen.
Lufthansa bringt mich wie immer zuverlässig nach Edinburgh. Dieses Mal muss ich ungewöhnlich lange an der Gepäckausgabe warten; dann fährt mir ein Airlinkbus vor der Nase weg, und bis der nächste sich durch das mittägliche Verkehrschaos Edinburghs gekämpft hat, wird es knapp: Schaffe ich es noch, eine Gaskartusche zu kaufen, bevor der Bus nach Inverness fährt? Bis ich in Inverness ankomme, haben die Outdoor-Läden bereits geschlossen, und wenn sie morgen früh wieder öffnen, will ich schon im Zug sitzen. Ich schubse mich durch die Menschenmassen, suche mir einen Weg durch die Baustelle, und stehe endlich vor dem Nevisport. Schnell rauf in die Campingabteilung, Gaskartusche suchen, runter an die Kasse, zahlen, und weg. Ich schaffe es noch rechtzeitig zur Busstation, wenn auch nass geschwitzt und ziemlich außer Puste.
Im Bus verschnaufe ich dann erst einmal. Die Fahrt nach Inverness dauert eine Weile, und ich döse vor mich hin. Draußen ist es drizzelig. Erst kurz nach Aviemore klart es auf, und der Abend sieht richtig gut aus. Jedenfalls bis einige Kilometer vor Inverness: Dort ist es so neblig, dass man kaum den Verlauf der Straße erkennt.
In Inverness angekommen, gehe ich zuerst zum Bahnhof (der liegt praktisch gleich neben dem Busbahnhof) und hole am Automaten die vorbestellten Fahrkarten für den nächsten Morgen ab. Danach laufe ich zum SYHA-Hostel, melde mich an, und suche gleich meinen Schlafraum auf. Klasse, den habe ich heute Nacht für mich alleine! Es ist schon praktisch, außerhalb der Saison unterwegs zu sein. Später gehe ich wieder in die Innenstadt, weil mein Magen etwas zu futtern braucht. Im Supermarkt hole ich mir auch eine Schachtel Kopfschmerztabletten und etwas gegen den kratzenden Hals. Da wird doch hoffentlich keine Erkältung im Anmarsch sein?? Egal, Bewegung und viel frische Luft werden das schon richten. Dachte ich jedenfalls, ich Optimist.
24. Oktober 2012 - Der Tag, an dem noch alles planmäßig verlief
Ich nehme den Zug von Inverness zur Achnashellach Station. Diese ist ein so genannter request stop; man muss dem Zugbegleiter ausdrücklich sagen, dass man dort aussteigen will. Ich kenne das noch von früheren Zugfahrten; zwei Mitreisende, die in Lochluichart (ebenfalls ein request stop) aussteigen wollten, kannten dieses System nicht. Die Haltestelle wird zwar angesagt, der Zug fährt aber langsam durch. Nun, die beiden blieben sitzen. Keine Ahnung, was sie mit dem Rest des Tages machten.
In Achnashellach steige ich aus. Ein Bahnsteig, ein Shelter, ein Aushang mit Fahrplänen - das ist alles.

Achnashellach Station von Borderli auf Flickr
Ich gehe über das Gleis in den Wald und bin schon unterwegs. Mein heutiges Ziel ist der Coulin River, weiter will ich nicht. Ich habe also jede Menge Zeit und muss nicht hetzen. Der Weg führt zunächst durch den Wald, aber bald gibt es Sicht auf die Berge und auf den weiteren Wegverlauf (immer schön bergauf …). Das Wetter ist in Ordnung, etwas zu warm für meinen Geschmack, mit vielen Wolken, aber nahezu windstill und vor allem trocken. Die Farben sind, wie erwartet, herbstlich bunt und laden zum Staunen ein. Gut, dass der Weg so hervorragend ausgebaut ist; da muss ich mich nicht auf die nächsten Schritte konzentrieren, sondern kann die Landschaft genießen und „aufsaugen“. Ab und zu ist der Pfad etwas felsig, manchmal auch schön steil, aber trocken und gut befestigt. Es macht Freude, hier zu laufen!

Fuar Tholl von Borderli auf Flickr

Coire Làir Path von Borderli auf Flickr

Coire Làir Path von Borderli auf Flickr

Coire Làir Path von Borderli auf Flickr
Es ist so windstill, dass sich die Berge in den Pfützen spiegeln. Nur gut, dass jetzt keine Midges mehr unterwegs sind!
Auf dem höchsten Punkt des Weges, mit Blick auf Coire Làir, mache ich eine ausgedehnte Pause. Es gibt schöne Felsen, die zum Sitzen einladen, und noch schönere Ausblicke. Nur schade, dass so viele Wolken unterwegs sind. Etwas Sonnenschein, und der Tag wäre perfekt!

Spiegelpfuetze von Borderli auf Flickr

Coire Làir von Borderli auf Flickr
Die wenigen Abzweige, die es bei diesem Weg gibt, sind mit Cairns gekennzeichnet. Bald habe ich Aussicht auf die Berge Torridons. Die letzte Pause ist zwar noch nicht lange her, aber diese Aussicht verdient es, in Ruhe genossen zu werden.

Cairn von Borderli auf Flickr

Blick nach Torridon von Borderli auf Flickr
Dann geht es nur noch bergab, bis ich die winzigkleine Teahouse-Bothy sehe. Die Wasserfälle dort (Easan Dorcha - Dunkle Fälle) sind schon beeindruckend. Ich schaue mir die Bothy an, fotografiere ein wenig in der Gegend herum, fülle eine Wasserflasche auf, und gehe weiter.

Easan Dorcha von Borderli auf Flickr

Bothy von Borderli auf Flickr
Der Pfad wird nach der Bothy zu einem Landrovertrack. Bald erreiche ich die Coulin Bridge; dort geht es nach rechts zurück nach Achnashellach, und nach links weiter in Richtung Loch Coulin.

Brücke bei Coulin von Borderli auf Flickr
Ich laufe nach links und fange an, nach einem schönen Platz für mein Zelt Ausschau zu halten. Es ist zwar noch früher Nachmittag, aber es wird früh dunkel; und in der Nähe der Coulin Farm will ich nicht zelten. Entlang des Loch Coulin ist es auch schlecht bestellt mit Zeltplätzen, wie ich von einem früheren Spaziergang schon weiß. Und schon habe ich einen schönen Platz gefunden, in der Nähe des Flusses, ein Stück abseits des Weges. Ich mache ein paar Fotos, laufe noch ein wenig in der Gegend herum (wer weiß, vielleicht finde ich ja einen noch besseren Platz), und baue dann mein Zelt auf. Das Wetter wird immer trüber - tolle Aussichten.

Beinn Eighe und River Coulin von Borderli auf Flickr

Zelt von Borderli auf Flickr
Etwas später, ich krame gerade im Zelt herum, höre ich draußen Geräusche: Ich bekomme Besuch. Besuch von drei Highland Ponies, die ganz neugierig angelaufen kommen. Und schnell sind sie außerdem - ich habe etwas Angst um mein Zelt. Aber sie halten vorher an, begutachten mich, und eines davon kommt zu mir und lässt sich über die Nase streicheln. Wohl auf der Suche nach Futter leckt es mir die Hand ab - nee, Pech gehabt, ich gebe euch nichts. Sucht euch euer Futter selbst. Die drei bleiben noch lange in der Nähe meines Zeltes. Ich höre sie noch lange herumgehen und Gras rupfen.

Besuch von den Nachbarn von Borderli auf Flickr

Besuch von den Nachbarn von Borderli auf Flickr
Als ich so im Schlafsack liege, muss ich feststellen, dass ich mich im LaserComp nicht mehr wohl fühle. Egal wie ich es abspanne, das Innenzelt hängt nur ein paar Zentimeter über meinem Gesicht. Doof, sowas. Das ist im Soulo, das ich im Sommer erstmalig im Einsatz hatte, besser. Aber egal, ich wollte etwas Gewicht einsparen, da muss ich mit ein paar kleinen Unbequemlichkeiten leben.
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