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Dieses Jahr war meine Frau wieder für das Festlegen des Reiseziels in den Sommerferien zuständig. Daher war schon lange klar, dass es in den Norden geht. Sie hat sich dann für Südschweden entschieden. Und weil wir möglichst viele unterschiedliche Orte sehen wollten haben wir als Reisegefährt ein Wohnmobil auserkoren. Also habe ich mich im Internet auf die Suche nach selbigem gemacht. Mir war schnell klar, dass ich mir eine lange Anfahrt aus Deutschlands wildem Süden nicht ans Bein binden wollte. Die Wohnmobilmieten in Skandinavien sind aber Traumpreise. Also fiel die Wahl letztendlich auf ein Wohnmobil in Lübeck. Damit hatten wir auch gleich die Gelegenheit uns diese Stadt an zu sehen.
Das Reisegepäck wurde in Umzugskartons verpackt und mit der Post zum Vermieter geschickt. So war uns dann am Anreisetag ein entspanntes Reisen mit kleinem Gepäck möglich.
1. Tag: Reutlingen - Lübeck – Strukkamphuk (114 Km)
Donnerstag, 25. Juli 2013
Da der Sommer in Schweden recht kurz ist geht es gleich am ersten Ferientag von Baden-Württemberg los. Mit dem Regionalexpress geht es von Reutlingen nach Stuttgart. Dort haben wir noch Zeit für ein ausgiebiges Frühstück bis uns der ICE in wenigen Stunden nach Hamburg bringt. Nochmal kurz umsteigen und schon sind wir in Lübeck. Warum sich alle Welt immer die Urlaubsanreise mit dem Auto auf deutschen Staubahnen verunstaltet hat sich mir noch nie erschlossen.
Entspannt nehmen wir unser Gefährt entgegen und packen die Kartons aus. Als erstes geht’s zum nächsten Supermarkt um einen versorgungstechnischen Grundstock zu legen. Und schon kann der Urlaub losgehen!
Da wir auf eine exakte Planung verzichtet haben und uns lieber nach Gefühl durchschlagen wissen wir noch nicht wo wir heute Abend landen werden. Zuerst geht es natürlich an die Ostsee nach Travemünde. Wir gondeln ein wenig an der Küste entlang und nehmen dann aber doch die Autobahn und fahren nach Fehmarn. Der Campingplatz in Strukkamphuk hat ein Plätzchen für uns.

2. Tag: Strukkamphuk
Freitag, 26. Juli 2013
Das Plätzchen gefällt uns gut, das Wetter ist super – was will man mehr? So legen wir hier gleich mal den ersten Tag Pause ein. Zu fünft ist es zwar etwas eng in so einem Wohnmobil aber wenn das Wetter gut ist, sind wir eh den ganzen Tag draußen. Und wenn die Kinder Strand und Wasser haben sind die eh glücklich. Mehr brauchen Kinder nicht! Wir vertrödeln den Tag genüsslich am Strand und genießen frischen Fisch zum Abendessen.

3. Tag: Strukkamphuk – Malmö (252 Km)
Samstag, 27. Juli 2013
Am Morgen starten wir nach dem Frühstück in der Sonne. Wir fahren nach Burg auf Fehmarn. Wir brauchen noch ein paar Kleinigkeiten und das Städtchen hat wirklich was!

Das Stadtbild wird von den roten Backsteinhäusern geprägt. Während meine Mädels etwas shoppen werfe ich einen Blick in die St. Nikolaikirche.

Ein Eis darf natürlich nicht fehlen. Also lassen wir uns neben diesem Herrn auf der Terrasse einer Eisdiele nieder.

In Puttgarden verladen wir dann auf der Fähre und genießen die tolle Küche an Bord.

Die Überfahrt ist recht ruhig. Für die Kinder die erste „Hochsee“-Fahrt.

Von Rødbyhavn geht es dann auf die Autobahn in Richtung Norden. Das Land ist so flach, da kann man schon am Mittwoch sehen, wer einen am Sonntag besuchen kommt! Aber so sah es im Norden von Deutschland ja auch schon aus. Für mich als Bergliebhaber etwas gewöhnungsbedürftig.
Über Brücken und durch Tunnels geht es von einer Insel Dänemarks auf die nächste.
In København drehen wir eine Runde durch die Stadt. Schön – aber es hält uns nicht lange. Wir wollen heute doch noch nach Schweden rüber. Der „Campingplatz“ von Kopenhagen ist ein betonierter Platz, der mit Gittern umzäunt ist. Kein Fleckchen Grün! Geht gar nicht! Also weiter geht’s durch den Drogdentunnel auf die künstliche Insel Peberholm. Über das höchste Bauwerk Schwedens, die Öresundbrücke, kommen wir nach Schweden. Der Campingplatz von Malmö ist ein sehr guter und liegt etwas außerhalb im Ortsteil Limhamn, sehr dicht bei der imposanten Brücke. Wir treten dem Schwedischen Campingclub bei weil das für viele Plätze Voraussetzung ist – auch hier. Kostet aber nix.
Obwohl Malmö die drittgrößte Stadt von Schweden ist, ist der Campingplatz von der Größe her überschaubar. Deutlich kleiner als die Plätze auf Fehmarn.
4. Tag: Malmö
Sonntag, 28. Juli 2013
Es ist erstaunlich wie viele Schweden und wie wenig Ausländer auf dem Platz sind. Und das so dicht an der Grenze. Am kleinen Supermarkt gibt es morgens frische Brötchen. Und Heidelbeermarmelade – Lecker!
Direkt hinter dem Campingplatz kann man über eine Wiese direkt an die Ostsee. Der kleine Strand wird abends sauber gemacht und der Sand wird glattgezogen – sehr ordentlich!
Wir machen uns nach einem Vormittag am Strand dann auf um Malmö zu besichtigen. Durch einen Park gehen wir an die Straße vor, an der ein Bus nach Malmö fährt.

Die Bäume sind hier etwas anders als bei uns. Und viel blüht auch noch.

Am Hauptbahnhof verlassen wir den Bus und stromern durch die Stadt. Auch hier gibt es viele Backsteinbauten.

In der Innenstadt sind viele schöne Bauten aus vergangenen Jahrhunderten. Die hatten keinen Krieg, in dem viel zerstört wurde.

In den Straßen findet ein Markt statt. Von jeder europäischen Region gibt es einen Stand, der lokale Spezialitäten anbietet. Baden-Württemberg ist mit einem Stand vertreten, der Bärlauch-Aufstrich verkauft. Na, ich hätte da eher Maultaschen oder so was erwartet.

Abends suchen wir ein Lokal zum Essen. Sehr viel ist nicht zu finden. Überhaupt haben wir in Schweden nur recht wenige Gaststätten gefunden, die auch schwedisch Küche haben. Döner, Hamburger, Asia-Snack und co. sind in Schweden stark vertreten. Regionale Küche muss man suchen. Wir finden dann an einem schicken Platz zwei ansprechende Restaurants. Beide sind gut besucht. So kommen wir dann zum ersten richtig schwedischen Essen: Viel Fisch und total lecker!
5. Tag: Malmö
Montag, 29. Juli 2013
Uns gefällt es hier! Also bleiben wir noch einen Tag. Und den verbringen wir am Strand.

Was es hier sehr viel gibt, sind Marienkäfer. Unmengen lassen sich bei uns auf den Matten nieder.

Alle Strände hier sind bisher recht Kindertauglich gewesen: es geht flach rein und man kann lange stehen.
Den Abend verbringen wir am Platz. Obwohl eigentlich Hochsaison ist, ist der Campingplatz nur halb belegt. Und die spätere Erfahrung zeigt, dass das hier noch ein großer Platz ist aber die schwache Belegung war bei allen Plätzen in Schweden so.
6. Tag: Malmö – Ystad – Ronneby (289 Km)
Dienstag, 30. Juli 2013
Wir starten am Vormittag und gehen erst mal noch in Limhamn einkaufen. Die Supermärkte hier sind sehr sauber und extrem gut sortiert. Ein großes Angebot an Frischwaren. Und jeder Schwede spricht ein sehr gutes Englisch! Wie ich höre werden hier nicht alle Filme synchronisiert. Viele laufen in der Originalsprache mit Untertiteln.
Als es anfängt zu regnen machen wir uns auf den Weg. Wir fahren über Land zu einer der südlichsten Städte Schwedens: Nach Ystad.
Den Namen kenne ich von ein paar Krimis. Da gibt es einen Kommissar Kurt Wallander, der hier ermittelt.
Der Regen hat wieder aufgehört. Auf der Fahrt war es richtig kalt solange es geregnet hat. Aber sobald die Sonne raus kommt wird es wieder richtig warm.
Wir schlendern durch die Gassen von Ystad. Das kleine Städtchen ist richtig schick! Hier gefällt es mir richtig gut!

Die kleine Stadt ist sehr übersichtlich aufgebaut, man(n) weiß immer wo man ist und sie hat eine tolle Fußgängerzone.

Hier hat sich eine Vogelart entwickelt, die ich als Kreuzung zwischen Rabe und Elster einstufen würde.

Die Schweden sind wohl ein Volk mit viel Sinn zum Dekorieren. Es gibt jede Menge kleine Läden, in denen Deko in jeglicher Form angeboten wird. Die bei uns moderne klare Linie mit Symmetrie den Farben Schwarz und Weis sucht man hier vergeblich. Es gibt viele kleine Innenhöfe, die toll hergerichtet sind.

In einem kleinen Park gibt es einen Biergarten. Als Snacks gibt es Fisch und Krabben satt aber auch Köttbullar (Fleischbällchen) mit Rote Beete Salat. Nach dem Regenschauer ist es wieder richtig warm geworden und die Tische sind gut besetzt.
Unser Nachbartisch wird gerade verlassen. Da kommt schon einer der Raben-Elster-Vögel und räumt die Krümel auf.

Ein kleiner Bach fließt durch die Anlage und sorgt für eine tolle Atmosphäre.
Erst entlang der Küste und dann quer durch das Land fahren wir weiter nach Simrishamn. Noch so ein netter kleiner Küstenort. Ab hier orientieren wir uns dann nach Norden.
Auf teilweise kleinsten Straßen ziehen wir durch das Land. In den Städten sind Steinhäuser nicht unüblich. Auf dem Land sind die meisten Häuser in den typischen Skandinavischen Farben gehalten: Rot mit Weisen Fenstern und Rahmen. So wie man sich immer die Orte von Michel und Pipi vorgestellt hat.
Irgendwann weichen wir doch wieder auf die gut ausgebauten Bundesstraßen aus: Auf den kleinen kommt man einfach nicht voran.
Über Kristianstad und Karlshamn peilen wir einen Campingplatz in Ronneby an. Auf den Europastraßen geht das ganz fix.
Der Campingplatz liegt an den Schären. Man sieht das offene Meer gar nicht. Aber der leichte Salzgehalt des Wassers verrät die Ostsee.
Wir gehen abends noch an den Strand und wandern etwas am Wasser entlang.

7. Tag: Ronneby – Ekerum (190 Km)
Mittwoch, 31. Juli 2013
Wer Morgen begrüßt uns mit Regen. Im Wohnmobil ein deprimierendes Geräusch wenn es knapp über einem auf das Dach regnet. Zum Glück hört es schnell wieder auf. Aber nicht bevor die Kinder einen Tanz durch die Pfützen im strömenden Regen gemacht haben. Als wir den Platz verlassen scheint schon wieder die Sonne.
Über die E22 geht es weiter an Karlskrona vorbei nach Norden. Man fährt durch endlose Wälder. Kaum eine herausragende Erhöhung – Wälder, Seen und Rot-Weiße Häuser soweit das Auge reicht.
An Kalmar vorbei fahren wir auf die Insel Öland. Die Insel wird manchmal als Mallorca Schwedens bezeichnet. Mal sehen, wie sich die Schweden Mallorca vorstellen!
Zuerst erwischt uns aber nochmal ein Schauer. Laut Wetterbericht soll das der letzte für die nächsten Tage sein. Also verlassen wir den Campingplatz von Ekerum wieder und fahren zurück nach Kalmar. Im Mediamarkt und bei Ikea versorgen wir uns mit ein paar praktischen Dingen, die wir noch vermissen. In den Läden sieht es genau gleich aus wie bei uns. Nur das die Preise nicht in Euro dran stehen.
Auf der Rückfahrt strahlt die Sonne schon wieder vom Himmel. Also Gefährt parken und Badehosen an. Der Platz hat eine supertolle Badebucht. Das Wasser ist warm und man kann etliche 100 Meter weit rauslaufen ohne dass man den Boden unter den Füßen verliert. Wer es etwas rauer mag, kann auf der anderen Seite der kleinen Landzunge baden. Da gibt es aber keinen feinen Sandstrand. Die Kinder toben durchs Wasser, es werden Löcher gegraben und Sandburgen gebaut.

Über dem Festland hängen noch ein paar dicke Wolken. Aber hier auf der Insel scheint die Sonne.

Gegen Abend verziehen sich aber alle Wolken. Man merkt wie hoch wir im Norden sind! Ich bin um 23 Uhr nochmal am Strand. Die Sonne ist zwar schon unter gegangen aber man kann in Richtung Nord-Nord-West erkennen, wo sie sich kurz hinter dem Horizont aufhält.

8. Tag: Ekerum
Donnerstag, 1. August 2013
Meine Frau hat festgestellt, dass wir zu wenig zu lesen dabei haben. Die Vorteile einer globalen Zivilisation sind hier durchaus erkennbar: Sie bestellt bei Amazon was sie haben will und lässt sie hierher auf den Platz schicken. Na, schauen wir mal ob und wie das klappt!
Wir vertrödeln den Tag am Strand. Am Abend wollen wir das Büffet der Strandbar ausprobieren, dass gestern so gut geduftet hat. Aber hier ist die Saison sehr kurz. Buffet gibt es nur in der Hochsaison. Und die geht ca. 4 Wochen rund um Midsommer. Aber die Küche hier ist sehr gut! Der Fisch ist der Hammer! Schade, dass in Reutlingen keiner so einen Fisch macht!
9. Tag: Ekerum
Freitag, 2. August 2013
Nachts ist es angenehm kühl aber nicht kalt. Und Tagsüber haben wir um die 30 Grad. Ideal! Und wann das Wetter gerade so schön ist und wir einen grandiosen Campingplatz gefunden haben – warum sollte man da dann weiter fahren?
Auch dieser Tag zieht ins Land und wir machen uns noch einen faulen Tag.

10. Tag: Ekerum
Samstag, 3. August 2013
Eigentlich sollten die Bücher heute kommen. Was meine Frau aber leider übersehen hat war das herannahende Wochenende. Und samstags wird in Schweden keine Zustellung gemacht. Bei dem Wetter aber kein Beinbruch! Solche Sommertage auf Öland am Meer zu verbringen gehört nicht zu den schwierigsten Übungen!
11. Tag: Ekerum
Sonntag, 4. August 2013
Heute ist ein besonderer Tag: Unsere kleinste Tochter hat Geburtstag! Wir haben bauen noch vor dem Frühstück ihren Gabentisch vor dem Mobil auf.

Alles ist in Pink: Das Geschenkpapier, die Luftschlangen, die Luftballons – sogar die Kerze!

Zur Feier des Tages machen wir heute einen Ausflug. Wir fahren in die Glaswelt in die Region bei Nybro. Wir besuchen Glasbläsereien. Leider wird am Sonntag aber kein Glas geblasen. So ist das nicht so kurzweilig wie es sein könnte.
So brechen wir bald wieder auf und fahren nach Kalmar zurück. Wir schlendern durch ein schickes Viertel und gehen Brunchen im Kaffee beim Schloss.

Wir kriegen einen sonnigen Platz auf der Terrasse und zu dem absolut erstklassigen Essen gibt es Livemusik. Und das zu einem annehmbaren Preis.

Mit vollem Bauch rollen wir zum Schloss von Kalmar hinüber.

Kalmar war lange Zeit der südlichste Hafen von Schweden. Ab Kalmar Richtung Süden hat früher alles zu Dänemark gehört. So war dieser Hafen besonders wichtig und das Schloss hat einen starken Burgcharakter.
Im Innenhof werden Ritterspiele präsentiert, bei denen die Besucher mitmachen können. So wird das ein kurzweiliges Programm für die Kinder.

Wir schauen uns das Schloss an. Leider stehen nur noch recht wenige originale Möbel aus der Epoche im Schloss. Aber sehr interessant. Über schwedische Geschichte hat man bei uns in den Schulen nicht viel gehört.


Um das Schloss herum ist eine Wehranlage erbaut worden, die davon zeugt wie hart der Hafen und damit auch das Schloss umkämpft wurden.

Und zwischen den vielen Kanonen fühlen sich wilde Kaninchen pudelwohl.

Von außen ist die Mischung zwischen wehrhafter Burg und Schloss gut zu erkennen.

Wir verlassen das Schloss und ziehen durch den Friedhof in Richtung Wohnmobil.

Kalmar mit seinem Schloss hat mir richtig gut gefallen! Jeder, der hier mal vorbeikommt sollte sich hierfür etwas Zeit mitbringen.

Fortsetzung folgt!
Das Reisegepäck wurde in Umzugskartons verpackt und mit der Post zum Vermieter geschickt. So war uns dann am Anreisetag ein entspanntes Reisen mit kleinem Gepäck möglich.
1. Tag: Reutlingen - Lübeck – Strukkamphuk (114 Km)
Donnerstag, 25. Juli 2013
Da der Sommer in Schweden recht kurz ist geht es gleich am ersten Ferientag von Baden-Württemberg los. Mit dem Regionalexpress geht es von Reutlingen nach Stuttgart. Dort haben wir noch Zeit für ein ausgiebiges Frühstück bis uns der ICE in wenigen Stunden nach Hamburg bringt. Nochmal kurz umsteigen und schon sind wir in Lübeck. Warum sich alle Welt immer die Urlaubsanreise mit dem Auto auf deutschen Staubahnen verunstaltet hat sich mir noch nie erschlossen.
Entspannt nehmen wir unser Gefährt entgegen und packen die Kartons aus. Als erstes geht’s zum nächsten Supermarkt um einen versorgungstechnischen Grundstock zu legen. Und schon kann der Urlaub losgehen!
Da wir auf eine exakte Planung verzichtet haben und uns lieber nach Gefühl durchschlagen wissen wir noch nicht wo wir heute Abend landen werden. Zuerst geht es natürlich an die Ostsee nach Travemünde. Wir gondeln ein wenig an der Küste entlang und nehmen dann aber doch die Autobahn und fahren nach Fehmarn. Der Campingplatz in Strukkamphuk hat ein Plätzchen für uns.

2. Tag: Strukkamphuk
Freitag, 26. Juli 2013
Das Plätzchen gefällt uns gut, das Wetter ist super – was will man mehr? So legen wir hier gleich mal den ersten Tag Pause ein. Zu fünft ist es zwar etwas eng in so einem Wohnmobil aber wenn das Wetter gut ist, sind wir eh den ganzen Tag draußen. Und wenn die Kinder Strand und Wasser haben sind die eh glücklich. Mehr brauchen Kinder nicht! Wir vertrödeln den Tag genüsslich am Strand und genießen frischen Fisch zum Abendessen.

3. Tag: Strukkamphuk – Malmö (252 Km)
Samstag, 27. Juli 2013
Am Morgen starten wir nach dem Frühstück in der Sonne. Wir fahren nach Burg auf Fehmarn. Wir brauchen noch ein paar Kleinigkeiten und das Städtchen hat wirklich was!

Das Stadtbild wird von den roten Backsteinhäusern geprägt. Während meine Mädels etwas shoppen werfe ich einen Blick in die St. Nikolaikirche.

Ein Eis darf natürlich nicht fehlen. Also lassen wir uns neben diesem Herrn auf der Terrasse einer Eisdiele nieder.

In Puttgarden verladen wir dann auf der Fähre und genießen die tolle Küche an Bord.

Die Überfahrt ist recht ruhig. Für die Kinder die erste „Hochsee“-Fahrt.

Von Rødbyhavn geht es dann auf die Autobahn in Richtung Norden. Das Land ist so flach, da kann man schon am Mittwoch sehen, wer einen am Sonntag besuchen kommt! Aber so sah es im Norden von Deutschland ja auch schon aus. Für mich als Bergliebhaber etwas gewöhnungsbedürftig.
Über Brücken und durch Tunnels geht es von einer Insel Dänemarks auf die nächste.
In København drehen wir eine Runde durch die Stadt. Schön – aber es hält uns nicht lange. Wir wollen heute doch noch nach Schweden rüber. Der „Campingplatz“ von Kopenhagen ist ein betonierter Platz, der mit Gittern umzäunt ist. Kein Fleckchen Grün! Geht gar nicht! Also weiter geht’s durch den Drogdentunnel auf die künstliche Insel Peberholm. Über das höchste Bauwerk Schwedens, die Öresundbrücke, kommen wir nach Schweden. Der Campingplatz von Malmö ist ein sehr guter und liegt etwas außerhalb im Ortsteil Limhamn, sehr dicht bei der imposanten Brücke. Wir treten dem Schwedischen Campingclub bei weil das für viele Plätze Voraussetzung ist – auch hier. Kostet aber nix.
Obwohl Malmö die drittgrößte Stadt von Schweden ist, ist der Campingplatz von der Größe her überschaubar. Deutlich kleiner als die Plätze auf Fehmarn.
4. Tag: Malmö
Sonntag, 28. Juli 2013
Es ist erstaunlich wie viele Schweden und wie wenig Ausländer auf dem Platz sind. Und das so dicht an der Grenze. Am kleinen Supermarkt gibt es morgens frische Brötchen. Und Heidelbeermarmelade – Lecker!
Direkt hinter dem Campingplatz kann man über eine Wiese direkt an die Ostsee. Der kleine Strand wird abends sauber gemacht und der Sand wird glattgezogen – sehr ordentlich!
Wir machen uns nach einem Vormittag am Strand dann auf um Malmö zu besichtigen. Durch einen Park gehen wir an die Straße vor, an der ein Bus nach Malmö fährt.

Die Bäume sind hier etwas anders als bei uns. Und viel blüht auch noch.

Am Hauptbahnhof verlassen wir den Bus und stromern durch die Stadt. Auch hier gibt es viele Backsteinbauten.

In der Innenstadt sind viele schöne Bauten aus vergangenen Jahrhunderten. Die hatten keinen Krieg, in dem viel zerstört wurde.

In den Straßen findet ein Markt statt. Von jeder europäischen Region gibt es einen Stand, der lokale Spezialitäten anbietet. Baden-Württemberg ist mit einem Stand vertreten, der Bärlauch-Aufstrich verkauft. Na, ich hätte da eher Maultaschen oder so was erwartet.

Abends suchen wir ein Lokal zum Essen. Sehr viel ist nicht zu finden. Überhaupt haben wir in Schweden nur recht wenige Gaststätten gefunden, die auch schwedisch Küche haben. Döner, Hamburger, Asia-Snack und co. sind in Schweden stark vertreten. Regionale Küche muss man suchen. Wir finden dann an einem schicken Platz zwei ansprechende Restaurants. Beide sind gut besucht. So kommen wir dann zum ersten richtig schwedischen Essen: Viel Fisch und total lecker!
5. Tag: Malmö
Montag, 29. Juli 2013
Uns gefällt es hier! Also bleiben wir noch einen Tag. Und den verbringen wir am Strand.

Was es hier sehr viel gibt, sind Marienkäfer. Unmengen lassen sich bei uns auf den Matten nieder.

Alle Strände hier sind bisher recht Kindertauglich gewesen: es geht flach rein und man kann lange stehen.
Den Abend verbringen wir am Platz. Obwohl eigentlich Hochsaison ist, ist der Campingplatz nur halb belegt. Und die spätere Erfahrung zeigt, dass das hier noch ein großer Platz ist aber die schwache Belegung war bei allen Plätzen in Schweden so.
6. Tag: Malmö – Ystad – Ronneby (289 Km)
Dienstag, 30. Juli 2013
Wir starten am Vormittag und gehen erst mal noch in Limhamn einkaufen. Die Supermärkte hier sind sehr sauber und extrem gut sortiert. Ein großes Angebot an Frischwaren. Und jeder Schwede spricht ein sehr gutes Englisch! Wie ich höre werden hier nicht alle Filme synchronisiert. Viele laufen in der Originalsprache mit Untertiteln.
Als es anfängt zu regnen machen wir uns auf den Weg. Wir fahren über Land zu einer der südlichsten Städte Schwedens: Nach Ystad.
Den Namen kenne ich von ein paar Krimis. Da gibt es einen Kommissar Kurt Wallander, der hier ermittelt.
Der Regen hat wieder aufgehört. Auf der Fahrt war es richtig kalt solange es geregnet hat. Aber sobald die Sonne raus kommt wird es wieder richtig warm.
Wir schlendern durch die Gassen von Ystad. Das kleine Städtchen ist richtig schick! Hier gefällt es mir richtig gut!

Die kleine Stadt ist sehr übersichtlich aufgebaut, man(n) weiß immer wo man ist und sie hat eine tolle Fußgängerzone.

Hier hat sich eine Vogelart entwickelt, die ich als Kreuzung zwischen Rabe und Elster einstufen würde.

Die Schweden sind wohl ein Volk mit viel Sinn zum Dekorieren. Es gibt jede Menge kleine Läden, in denen Deko in jeglicher Form angeboten wird. Die bei uns moderne klare Linie mit Symmetrie den Farben Schwarz und Weis sucht man hier vergeblich. Es gibt viele kleine Innenhöfe, die toll hergerichtet sind.

In einem kleinen Park gibt es einen Biergarten. Als Snacks gibt es Fisch und Krabben satt aber auch Köttbullar (Fleischbällchen) mit Rote Beete Salat. Nach dem Regenschauer ist es wieder richtig warm geworden und die Tische sind gut besetzt.
Unser Nachbartisch wird gerade verlassen. Da kommt schon einer der Raben-Elster-Vögel und räumt die Krümel auf.

Ein kleiner Bach fließt durch die Anlage und sorgt für eine tolle Atmosphäre.
Erst entlang der Küste und dann quer durch das Land fahren wir weiter nach Simrishamn. Noch so ein netter kleiner Küstenort. Ab hier orientieren wir uns dann nach Norden.
Auf teilweise kleinsten Straßen ziehen wir durch das Land. In den Städten sind Steinhäuser nicht unüblich. Auf dem Land sind die meisten Häuser in den typischen Skandinavischen Farben gehalten: Rot mit Weisen Fenstern und Rahmen. So wie man sich immer die Orte von Michel und Pipi vorgestellt hat.
Irgendwann weichen wir doch wieder auf die gut ausgebauten Bundesstraßen aus: Auf den kleinen kommt man einfach nicht voran.
Über Kristianstad und Karlshamn peilen wir einen Campingplatz in Ronneby an. Auf den Europastraßen geht das ganz fix.
Der Campingplatz liegt an den Schären. Man sieht das offene Meer gar nicht. Aber der leichte Salzgehalt des Wassers verrät die Ostsee.
Wir gehen abends noch an den Strand und wandern etwas am Wasser entlang.

7. Tag: Ronneby – Ekerum (190 Km)
Mittwoch, 31. Juli 2013
Wer Morgen begrüßt uns mit Regen. Im Wohnmobil ein deprimierendes Geräusch wenn es knapp über einem auf das Dach regnet. Zum Glück hört es schnell wieder auf. Aber nicht bevor die Kinder einen Tanz durch die Pfützen im strömenden Regen gemacht haben. Als wir den Platz verlassen scheint schon wieder die Sonne.
Über die E22 geht es weiter an Karlskrona vorbei nach Norden. Man fährt durch endlose Wälder. Kaum eine herausragende Erhöhung – Wälder, Seen und Rot-Weiße Häuser soweit das Auge reicht.
An Kalmar vorbei fahren wir auf die Insel Öland. Die Insel wird manchmal als Mallorca Schwedens bezeichnet. Mal sehen, wie sich die Schweden Mallorca vorstellen!
Zuerst erwischt uns aber nochmal ein Schauer. Laut Wetterbericht soll das der letzte für die nächsten Tage sein. Also verlassen wir den Campingplatz von Ekerum wieder und fahren zurück nach Kalmar. Im Mediamarkt und bei Ikea versorgen wir uns mit ein paar praktischen Dingen, die wir noch vermissen. In den Läden sieht es genau gleich aus wie bei uns. Nur das die Preise nicht in Euro dran stehen.
Auf der Rückfahrt strahlt die Sonne schon wieder vom Himmel. Also Gefährt parken und Badehosen an. Der Platz hat eine supertolle Badebucht. Das Wasser ist warm und man kann etliche 100 Meter weit rauslaufen ohne dass man den Boden unter den Füßen verliert. Wer es etwas rauer mag, kann auf der anderen Seite der kleinen Landzunge baden. Da gibt es aber keinen feinen Sandstrand. Die Kinder toben durchs Wasser, es werden Löcher gegraben und Sandburgen gebaut.

Über dem Festland hängen noch ein paar dicke Wolken. Aber hier auf der Insel scheint die Sonne.

Gegen Abend verziehen sich aber alle Wolken. Man merkt wie hoch wir im Norden sind! Ich bin um 23 Uhr nochmal am Strand. Die Sonne ist zwar schon unter gegangen aber man kann in Richtung Nord-Nord-West erkennen, wo sie sich kurz hinter dem Horizont aufhält.

8. Tag: Ekerum
Donnerstag, 1. August 2013
Meine Frau hat festgestellt, dass wir zu wenig zu lesen dabei haben. Die Vorteile einer globalen Zivilisation sind hier durchaus erkennbar: Sie bestellt bei Amazon was sie haben will und lässt sie hierher auf den Platz schicken. Na, schauen wir mal ob und wie das klappt!
Wir vertrödeln den Tag am Strand. Am Abend wollen wir das Büffet der Strandbar ausprobieren, dass gestern so gut geduftet hat. Aber hier ist die Saison sehr kurz. Buffet gibt es nur in der Hochsaison. Und die geht ca. 4 Wochen rund um Midsommer. Aber die Küche hier ist sehr gut! Der Fisch ist der Hammer! Schade, dass in Reutlingen keiner so einen Fisch macht!
9. Tag: Ekerum
Freitag, 2. August 2013
Nachts ist es angenehm kühl aber nicht kalt. Und Tagsüber haben wir um die 30 Grad. Ideal! Und wann das Wetter gerade so schön ist und wir einen grandiosen Campingplatz gefunden haben – warum sollte man da dann weiter fahren?
Auch dieser Tag zieht ins Land und wir machen uns noch einen faulen Tag.

10. Tag: Ekerum
Samstag, 3. August 2013
Eigentlich sollten die Bücher heute kommen. Was meine Frau aber leider übersehen hat war das herannahende Wochenende. Und samstags wird in Schweden keine Zustellung gemacht. Bei dem Wetter aber kein Beinbruch! Solche Sommertage auf Öland am Meer zu verbringen gehört nicht zu den schwierigsten Übungen!
11. Tag: Ekerum
Sonntag, 4. August 2013
Heute ist ein besonderer Tag: Unsere kleinste Tochter hat Geburtstag! Wir haben bauen noch vor dem Frühstück ihren Gabentisch vor dem Mobil auf.

Alles ist in Pink: Das Geschenkpapier, die Luftschlangen, die Luftballons – sogar die Kerze!

Zur Feier des Tages machen wir heute einen Ausflug. Wir fahren in die Glaswelt in die Region bei Nybro. Wir besuchen Glasbläsereien. Leider wird am Sonntag aber kein Glas geblasen. So ist das nicht so kurzweilig wie es sein könnte.
So brechen wir bald wieder auf und fahren nach Kalmar zurück. Wir schlendern durch ein schickes Viertel und gehen Brunchen im Kaffee beim Schloss.

Wir kriegen einen sonnigen Platz auf der Terrasse und zu dem absolut erstklassigen Essen gibt es Livemusik. Und das zu einem annehmbaren Preis.

Mit vollem Bauch rollen wir zum Schloss von Kalmar hinüber.

Kalmar war lange Zeit der südlichste Hafen von Schweden. Ab Kalmar Richtung Süden hat früher alles zu Dänemark gehört. So war dieser Hafen besonders wichtig und das Schloss hat einen starken Burgcharakter.
Im Innenhof werden Ritterspiele präsentiert, bei denen die Besucher mitmachen können. So wird das ein kurzweiliges Programm für die Kinder.

Wir schauen uns das Schloss an. Leider stehen nur noch recht wenige originale Möbel aus der Epoche im Schloss. Aber sehr interessant. Über schwedische Geschichte hat man bei uns in den Schulen nicht viel gehört.


Um das Schloss herum ist eine Wehranlage erbaut worden, die davon zeugt wie hart der Hafen und damit auch das Schloss umkämpft wurden.

Und zwischen den vielen Kanonen fühlen sich wilde Kaninchen pudelwohl.

Von außen ist die Mischung zwischen wehrhafter Burg und Schloss gut zu erkennen.

Wir verlassen das Schloss und ziehen durch den Friedhof in Richtung Wohnmobil.

Kalmar mit seinem Schloss hat mir richtig gut gefallen! Jeder, der hier mal vorbeikommt sollte sich hierfür etwas Zeit mitbringen.

Fortsetzung folgt!
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