Basel - Chiasso zu Fuss

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  • radlda
    Anfänger im Forum
    • 23.01.2006
    • 17

    • Meine Reisen

    Basel - Chiasso zu Fuss

    Hallo zusammen,

    ich suchte bereits seit geraumer Zeit Infos über og. Strecke. Jetzt habe ich über einen Beitrag im Forum die site von Ursula zum Thema gefunden (http://www.wandersite.ch/Basel_Chiasso.html, dafür erstmal ganz herzlichen Dank, tolle Seite!).

    Ich habe mir das empfohlene Buch mal bestellt, und bin ganz gespannt, würde aber das Vorhaben gern auch nochmal zur Diskussion stellen:

    Habt Ihr vielleicht noch ein paar Hinweise zu der Strecke (einen Reisebericht habe ich nicht gefunden)?

    Muss man, wenn man eine eher durchschnittliche Fittnes aufweist nicht zwischendurch den ein oder anderen Tag Pause einplanen? 27 Tage am Stück stelle ich mir ziemlich krass vor, oder sind die Etappen erträglich bemessen? In der Kurzversion bei Ursula waren nur Zeitangaben. 3 - 4 Stunden im Flachen sind pipifax, aber in den Alpen kann ich mir das ziemlich anstrengend vorstellen... .

    Zu mir: bisher habe ich lediglich ein paar kürzere Touren (3-4 Tage) in Südfrankreich und Schweden gemacht.

    Zuletzt bin ich im Spätherbst mit einem Freund von Schwerte nach Werl gewandert: 35km mit vollem Trekkinggepäck (einschl. Kocher und Zelt) in relativ einfachem Gelände. Start 1. Tag 15 Uhr, 18 Uhr wars finster, 2. Tag ab 8:00 Uhr, an ca. 14:30, dazwischen halbe Stunde Mittagspause. Danach war ich platt, wie ein Brötchen; jedenfalls mache ich das keine Woche am Stück. Ich komme draußen einigermaßen zurecht (Padfinder), habe allerdings keine Erfahrung in den Alpen.

    In den letzten Jahren hat meine Kondition ziemlich gelitten, aber ich plane die Tour für nächstes Jahr und will mich entsprechend vorbereiten. Da ich in diesem Zeitraum allerdings keine Wunder erwarte, schrieb ich oben von durchschnittlicher Fittnes (sorry, genauer ist schwierig).

    Was mich reizt, ist die Überquerung der Alpen auf historischen Spuren, über die Pässe, nicht der Sturm irgendwelcher Gipfel. Also eher Trekking als Bergsteigen. Falls Euch da noch andere Touren einfallen, bin ich auch da für Tips dankbar.

    Ach so: Jahreszeit: Sommer (bzw. wann empfehlenswert).

    Vielen Dank im Voraus!

  • Rajiv
    Alter Hase
    • 08.07.2005
    • 3187

    • Meine Reisen

    #2
    Hallo hier im Forum, dein Aviatar erinnert mich ja stark an den Bücherwurm von Spitzweg.

    Zu deinen Fragen.
    Also die Länge der täglichen Etappen ist das eine(meist nicht ganz so wichtige), das andere sind die täglichen Aufwärts-Höhenmeter.
    Als Richtwert(für den nicht so perfekt durchtrainierten) würde ich mal so 300Höhenmeter je Stunde für dich schätzen(evtl. weniger), wenn ihr in den richtig bergigen Gegenden(also im weitesten Sinne im Gotthard-Gebiet auf eurer Tour) seid. Im flacheren Teil zählt natürlich eher die Entfernung, da ist es schwierig eine Art Durchschnittsgeschwindigkeit vorherzusagen(weil es auch von den persönlichen Eigenarten abhängt, z. Bsp.: man bleibt alle 20 Minuten für 15 Minuten zum Fotografieren stehen).

    Euer Vorteil dürfte sein, daß ihr schon einige Tage Training hinter euch habt, wenn es in die Berge geht. Deshalb wird es euch wahrscheinlich nicht nach dem 2. Tag in den Bergen aus dem Rennen nehmen. Trotzdem werdet ihr sicherlich nicht eine ganze Woche täglich 1500 Höhenmeter leisten wollen. Also etwas zurückhaltender planen. Aber ich kenne etliche untrainierte Leute, die es geschafft haben eine Woche lang täglich knapp 1000 Höhenmeter zu schaffen(wie gesagt, es wird jeden Tag besser von der Kondition, wenn man sich nicht schon am ersten oder zweiten Tag völlig verausgabt hat).

    Vorher unbedingt Ausrüstung testen und vor allem die Schuhe einlaufen, wenn die Latschen Probleme bereiten, dann hat sich alles erledigt.

    Zeit: ab Juni und bis September; da habt ihr auch im Bereich über 2000m dann auf den Wegen keinen (nennenswerten) Schnee mehr. Wobei es Ende August schon mit dem neuen Schnee losgehen kann. Garantie gibt es keine.

    Habe gerade mir mal die Tour angesehen, also ihr werdet nur an einem Tag mal 1050 Höhenmeter haben, ansonsten wohl immer deutlich weniger. Also werdet ihr das schon schaffen. Nur Mut!

    Hilfreich sind auch die Angaben, wieviel Kilometer ihr da am Tag auf Straßen(Hartbelag) unterwegs sein werdet. Das ist auf die Dauer nicht zu unterschätzen. Waldwege laufen sich eben besser(fußfreundlicherer Belag, keine Autos, schöne Landschaft, kein Streß, hoffentlich nur wenige Leute...)

    Rajiv
    Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
    dann wollt ich jubeln laut,
    mir ist es nicht ums Elfenbein,
    nur um die dicke Haut.

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    • Flachlandtiroler
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 14.03.2003
      • 30218
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      In Teilen ist das ja direkt die Gotthard-(Autobahn-)Route...
      Zitat von wandersite.ch
      [20. Tag:] Bis Amsteg eine "Durchhaltestrecke" - obwohl kaum Hartbelag. Doch der Autobahnlärm lässt uns nach Ohrstöpseln lechzen. Die geplagten Einwohner tun uns leid. [...]
      [21. Tag:] Abwechslungsreiche Route, nur wenig Lärm. [...]
      [22. Tag:] Das Plätschern der Reuss übertönt den Verkehrslärm der Passstrasse, die oft in Galerien oder abseits unserer Route verläuft.
      Meine Reisen (Karte)

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      • radlda
        Anfänger im Forum
        • 23.01.2006
        • 17

        • Meine Reisen

        #4
        @Rajiv: Spitzweg ist richtig; falls es Dir darum ging: ist m.W. nach gemeinfrei.

        Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Vor allem der Hinweis, daß es von Basel aus ja nun auch nicht direkt ins Hochgebirge geht war (obwohl naheliegend ...) gut. Ist vielleicht wirklich kein Ding der Unmöglichkeit, die Tour zu machen, ohne einen Marathon laufen zu können (obwohl das sicher nicht schaden würde :wink: ).

        @ Flachlandtiroler:
        Das ist das, was mir neben meiner Unkenntnis am meisten Sorgen macht. Es scheint auch öfter durch Siedlungen zu gehen und auch die Eisenbahn macht teilweise Lärm. Allerdings geht es mir ja um die historiche Strecke (ich würd bei uns in der Gegend auch den Hellweg gern mal ein gutes Stück gehen, aber der Randstreifen der A40/B1 muss es dann wirklich nicht sein ).

        Das hier stimmt mich jedoch etwas hoffnungsvoller:

        http://www.viastoria.ch/D/Kulturwege/ViaGottardo.htm

        Im PDF über die Schnupperstrecke seht, daß die Fertigstellung der Route für 2007 geplant ist. Das käme ja hin (wenns denn klappt, aber den Schweizern sagt man ja Pünktlichkeit nach :wink: ).

        Grüße

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        • Flachlandtiroler
          Freak
          Moderator
          Liebt das Forum
          • 14.03.2003
          • 30218
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von Der Archivar
          Allerdings geht es mir ja um die historiche Strecke (ich würd bei uns in der Gegend auch den Hellweg gern mal ein gutes Stück gehen, aber der Randstreifen der A40/B1 muss es dann wirklich nicht sein ).
          Ich kenne die Gotthardstraße eigentlich seit Eröffnung des Tunnels -- damals war der Rest der Strecke noch Landstraße. Heute würde ich nie im Leben im Haupttal der Reuss wandern gehen -- zumal die Seitentäler in den Urner Alpen sagenhaft schön sind.
          Wenn Du eisern dazu entschlossen bist nimm' einen MP3-Spieler oder sowas mit und meide für die Etappen am Nordportal die Wochenenden. Der Vergleich zum Ruhrschnellweg ist schon ganz gut... bin einmal nach einer Woche Hüttentour ins Wipptal abgestiegen und mußte die letzten zwei Kilometer tatsächlich auf dem Standstreifen bis zum Brennerbahnhof laufen... kann einem schon den Tag verderben sowas.

          Gruß, Martin
          Meine Reisen (Karte)

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          • Rajiv
            Alter Hase
            • 08.07.2005
            • 3187

            • Meine Reisen

            #6
            Leider bin ich hier mit schweiz. Karten fast vollkommen unausgestattet.
            Deswegen bin ich nicht in der Lage 'ne Alternative zunennen, aber es stimmt schon, daß es um den Gotthard nicht gerade leise zugeht.
            Die Straße durchs Val Tremola ist meines Wissens auch nicht gesperrt(nur für Autos >3,5t), da wird man bei schönem Wetter auch etwas Verkehr haben.

            Aber östlich vom Gotthard müßte eine ganz nette Nord-Süd-Querung machbar sein.


            OT: Fragte nach Spitzweg, weil er mir gefällt(hat nach meiner Meinung kein anderer so schön hingekriegt wie er). Habe keine Ahnung wie das mit Urheberrechten oder ähnlichem Zeug da ist.

            Rajiv
            Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
            dann wollt ich jubeln laut,
            mir ist es nicht ums Elfenbein,
            nur um die dicke Haut.

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            • Keyser Soze
              Erfahren
              • 28.11.2003
              • 170

              • Meine Reisen

              #7
              Reusstal und Leventina würde ich auch nicht freiwillig bewandern. An vielen anderen historischen Alpenpässen gibt es jedoch wunderbar hergerichtete Saumpfade, zB Splügen, Susten oder Grimsel-Gotthard. Wirf doch mal einen Blick ins Buch "Querungen" (3 Routen quer durch die Schweiz) aus dem Rotpunktverlag, das Haus gibt eine ganze Reihe an wirklich empfehlenswerten Wanderführern heraus.

              Vielleicht bietet auch diese Site einen Ansatzpunkt.
              Ich fürchte, ich bin eher stur als integer. Aber wenn man lange genug stur bleibt, wird einem die Sturheit mit der Zeit als Integrität ausgelegt (Lee Hazlewood)

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              • radlda
                Anfänger im Forum
                • 23.01.2006
                • 17

                • Meine Reisen

                #8
                Hallo zusammen,

                @Martin: O-K, die Warnung ist angekommen. Ein MP3-Player mit Vogelgezwitscher und Waldesrauschen ist dann doch eher keine Lösung :wink:. Schade! Hast Du eigentlich den ein oder anderen Tip zum Thema "Trainingsgelände" (Sauerland, etc.?).

                @Keyser Soze: Danke für den Buchtip, es handelt sich um das o.g. Buch, das ich bereits bestellt habe 8) .
                Auf der ViaStoria-Seite habe ich mich auch schon umgetan:

                Ich hatte einige Hoffnung in die geplante ViaGottardo gesetzt. Ich habe mal hingeschrieben, ob die, wie geplant bis 2007 fertig ist und ob die Streckenführung weniger verkehrsbelastet sein wird. Aber es sieht auf den ersten Blick nicht so aus und Euren Kommentaren entnehme ich, daß das schlechterdings nicht möglich zu sein scheint.

                Die ViaSpluga hatte ich als Test ins Auge gefasst, um erste Erfahrungen in den Alpen zu sammeln.

                Beim Blick auf die Karte frage ich mich, ob für meine "große Alpenquerung" die "ViaGottardo" bis Luzern und dann ein Abzweig auf die ViaSbrinz eine angenehmere Alternative wäre.

                @Keyser Soze: Splügen sagt mir was, hast Du einen Tip, wie ich zu Susten und Grimsel-Gotthard weiterkomme?

                Vielen Dank Euch allen

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                • Flachlandtiroler
                  Freak
                  Moderator
                  Liebt das Forum
                  • 14.03.2003
                  • 30218
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von Der Archivar
                  Die ViaSpluga hatte ich als Test ins Auge gefasst, um erste Erfahrungen in den Alpen zu sammeln.
                  Splügenpaß ist schon mal wesentlich weniger befahren
                  Zitat von Der Archivar
                  Hast Du eigentlich den ein oder anderen Tip zum Thema "Trainingsgelände" (Sauerland, etc.?).
                  Frei-Schnauze-Prinzip: Paar Karten bevorraten, gucken wer gerade mitkommt / welche Verkehrsmittel zur Wahl stehen, wieviel Zeit vorhanden ist und dann entscheiden.
                  Habe mich da anfänglich nach den höchsten Bergen (Langenberg, Kahler Asten, Brocken, Botrange, Hohe Acht usw.) orientiert; aber mittlerweile taugt es mir besser, weniger zu fahren und dafür (vor der Haustüre quasi) ein paar Kilometerchen mehr zu laufen. Da kenne ich dann auch eher die kleinen Pfade -- so Forstschneisen mag ich nicht so gern. Von daher würde ich generell die Eifelwanderwege empfehlen, die verlaufen nämlich oft auf schmalen Pfaden. Aber ich denke an der Ruhr oder im Arnsberger Wald findet sich auch eine ganze Menge schöner Strecken.

                  Gruß, Martin
                  Meine Reisen (Karte)

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                  • Keyser Soze
                    Erfahren
                    • 28.11.2003
                    • 170

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Naja, Splügen und Grimsel/Gries lassen sich schlecht kombinieren, meist legt man es ja auf eine Nord-Süd-Querung an.

                    Dekbar wäre z.B., von Basel aus auf irgend einem Weg den Jura zu überqueren, dann auf den schönen "Grenzpfad Napfbergland" (www.grenzpfad.ch) zu wechseln (entlang der Kantonsgrenze Bern-Luzern). Damit zum Brienzer Rothorn, dann Meiringen-Grimsel-Griespass und entweder nach Domodossola (markierte Route) oder durch die Tessiner Berge (bzw. das Maggiatal hinab) nach Locarno-Chiasso.

                    Oder: über Grimselpass ins Wallis, dann über den Stockalperweg (Simplonpass) nach Domodossola.

                    Weiter östlich, also bei den "Zurbringern" zum Splügenpass kenne ich mich nicht so aus, aber es gibt sowohl zwischen Glarus/Uri und dem Vorderrheintal wie auch zwischen diesem und dem Rheinwald mehrere gut markierte und unterhaltene Passwege. Sehr schön finde ich zB den Kistenpass zwischen Linthal und Brigels.

                    Und als nächstes Projekt könnte dann die Alpenquerung Monaco-Monaco (München) in Betracht kommen, dafür braucht man aber sehr viel Zeit. Oder die Ost-West-Querung von Wien nach Nizza (auch dazu gibt's ein schönes Buch aus dem Rotpunktverlag).
                    Ich fürchte, ich bin eher stur als integer. Aber wenn man lange genug stur bleibt, wird einem die Sturheit mit der Zeit als Integrität ausgelegt (Lee Hazlewood)

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                    • radlda
                      Anfänger im Forum
                      • 23.01.2006
                      • 17

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zitat von Keyser Soze
                      Naja, Splügen und Grimsel/Gries lassen sich schlecht kombinieren, ...
                      Da habe ich mich mißverständlich ausgedrückt, "Splügen bzw. Grimsel" wäre besser gewesen.

                      Vielen Dank nochmal, ich denke, ich habe erstmal genug zum nachdenken und planen. Wenn es konkreter wird, werde ich mich nochmal melden!

                      Grüße

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                      • kakadu
                        Dauerbesucher
                        • 25.11.2004
                        • 593

                        • Meine Reisen

                        #12
                        hallo archivar

                        also aus sicht eines schweizers der in basel arbeitet, würde ich dir die idee empfehlen, würde allerdings meinen eigenen weg suchen und nicht eine vorgeschriebene route wandern. dies genau aus den oben genannten gründen.

                        mfg
                        flip
                        www.iglubauer.ch der Verein für kaltes Abenteuer

                        "Wer das Gesicht des Todes vergisst, hat verspielt" Wolfgang Güllich

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                        • Werner Hohn
                          Freak
                          Liebt das Forum
                          • 05.08.2005
                          • 10872
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zitat von Der Archivar
                          Vielen Dank nochmal, ich denke, ich habe erstmal genug zum nachdenken und planen. Wenn es konkreter wird, werde ich mich nochmal melden!

                          Grüße
                          @ Der Arichvar

                          Hört sich an, als wäre die Tour gestorben. Die ursprünglich von dir geplante Tour "Basel - Gotthard - Chiasso", ist nicht so schlecht wie sie hier leider dargestellt wird!

                          Es ist ein Weitwanderweg, bei dem auch schon mal einige Etappen anfallen, die man nicht unbedingt nochmals gehen möchte. Im Gegensatz zu vielen bekannten Höhenwegen in den Alpen, lassen sich die Weitwanderwege nicht nur auf die Höhepunkte beschränken. Dafür sind die Weitwanderwege in der Regel auch nicht überlaufen.

                          Die Gotthardroute ist eine gute Möglichkeit die Schweiz kennen zu lernen - nicht nur die Berge. Eine klassische Bergtour ist das Ganze eh' nicht. Bis auf den Gotthard (ca. 2100 m) bleibt die Streckenführung immer weit unter 2000 Meter.

                          Im Oktober 1998 bin ich mit einem Kumpel über den E1 [wiki]E_1[/wiki] von Konstanz am Bodensee bis nach Locarno am Lago Maggiore gewandert. Insgesamt elf Tage für 310 km. Bis auf zwei Nächte haben wir immer im Zelt übernachtet. Campingplätze gab es reichlich. Von Schrott bis Luxus!

                          In Brunnen am Urnersee stößt der E1 auf die Gottardroute. Ab hier kenne ich die von dir gewählte Strecke ganz gut als Wanderer. Ab Flüelen bis zu Grenze hervorragend als Autofahrer.

                          Es stimmt schon: Der Verkehrslärm wird dich für einige Tage begleiten. Der Lärm fällt dir schon nach wenigen Stunden nicht mehr auf. Sehr oft ist die Autobahn sogar außer Hörweite. Auch wenn die Autobahn im Tunnel verschwindet, bleibt der Verkehr dein ständiger Begleiter. Der Wanderweg steigt gemeinsam (nicht auf) mit der alten Passstraße zum Gotthard hinauf.

                          Wegen Nebel mussten wir den "Abstieg" durchs Val Tremola nach Airolo teilweise auf die neue Passstraße verlegen. Wir haben es überlebt.
                          Die "Autobahnstrecke" hatten wir in zwei Tagen hinter uns. Im Nachhinein war es halb so schlimm.
                          Durchs Tessin wird es dann wieder ruhiger. Die Autobahn fällt schnell auf 400 Meter ab, während der Höhenweg zwischen 1100 und 1400 Meter bleibt.

                          Im Wanderbuch "Gotthardroute Basel - Gotthard - Chiasso" wird die Autobahn nicht ausdrücklich erwähnt!
                          Zitat aus der Etappenkurzbeschreibung Flüelen - Silenen:
                          Mühelose Wanderung durch das Urner Unterland, die dem linken, vom Verkehr abgelegenen Reussufer entlang an interessanten historischen Stätten vorbeiführt.

                          Komisch - jetzt, aus der Erinnerung, kann ich dem nur zustimmen

                          Einem bekennenden Hochtourengeher aus meinem Bekanntenkreis, war die Streckenführung nur ein müdes Grinsen wert. Na und! Der geht auch keine 300 oder mehr Kilometer am Stück. Es war eine richtig geile Tour! Leider auch teuer! Schweiz!

                          Zur Tourenlänge: Siebenundzwanzig Etappen erscheinen mir etwas viel. Nach meiner Erfahrung ist da Luft drin. Bei meinen Wanderungen in der Schweiz bin ich immer unter den angegebenen Zeiten geblieben.

                          Also, ich würde die Strecke gehen.
                          Trainingsmöglichkeiten gibt es ja vor deiner Haustür genug: Das Sauerland verfügt über jede Menge Wanderwege.

                          Wenn es trotzdem mehr Berge und mehr Natur und mehr Einsamkeit sein soll: Der Schweizer Teil der Via Alpina bietet das alles.
                          Oder aber die franz. Variante des E2 der GR5 Genf - Nizza[wiki]GR5:_Genfer_See_-_Nizza[/wiki], da gibt es das auch alles.

                          Gruß, Werner
                          .

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                          • radlda
                            Anfänger im Forum
                            • 23.01.2006
                            • 17

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von Werner Hohn
                            Hört sich an, als wäre die Tour gestorben...
                            Nee, nee, wenn ich so schnell aufgeben würde, sollte ich wohl besser zu Hause bleiben :wink: . Ich wollte hier nur nicht wegen jedem Pups nachfragen, afaik kommt sowas in den meisten Foren (zurecht) nicht besonders an. Ich bin dabei mich per Literatur und Karte(n) weiter schlau zu machen, um dann konkrete Fragen stellen zu können. Vielen Dank auf alle Fälle für Deinen interessanten Beitrag!

                            Das o.g. Buch "Querungen" aus dem Rorpunktverlag ist inzwischen angekommen. Die Strecke führt tatsächlich durch sehr "zivilisierte" Gegenden, aber man kann sich natürlich auch fragen, was man will: 'Alpenglühen' oder die (reale) Schweiz kennenlernen - eben auch mit ihren Verkehrsbelastungen.

                            Momentan macht mir eher die Frage nach Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen. Auf vielen Etappen steht in dem ansonsten schönen Buch dazu nämlich leider nix. Einmal wird erwähnt, daß die Autoren dreimal an derselben Stelle übernachtet haben und die Etappen jeweils mit dem Bus angefahren sind. Das finde ich ja nun völlig daneben.

                            Ich wollte so viel wie möglich das Zelt nutzen, aber das ist auf dieser Tour dann schon wieder so eine Sache. Deshalb interessiert mich vor allem Deine Erfahrung zu Zeltplätzen: waren die auf dem von Dir begangenen Teil der von mir geplanten Route auch so häufig?

                            Zeit habe ich ja reichlich, denn ich will 2007 losziehen. Bis in den Sommer bin ich nicht fit genug, fürchte ich. Als Nahtrainingsgebiet habe ich im schönen Schwerter Wald die neuen Nordic-Walking Touren entdeckt. Mit genauen Entfernungs- und Höhenangaben. Gestern bin ich mit meiner Frau 8,85 km mit gut 200 Höhenmetern ohne Gepäck aber mit etwas Schnee und Eis in knapp zwei Stunden gelaufen, heute merke ich nichts. Das ist auf der einen Seite erfreulich, da ich letztes Jahr original garnichts gemacht habe, aber das reicht nicht um bis zum Sommer mit 15 kg Gepäck einen knappen Monat am Stück durch die Schweiz latschen zu können.

                            Wenn man die beiden schwarzen Touren kombiniert, hat man etwa 17 km mit etwa 420 Höhenmetern. Wenn ich das mit Gepäck mühelos an drei Tagen hintereinander in akzeptabler Zeit schaffe, würde ich sagen, daß ich einigermaßen fit bin.

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                            • Werner Hohn
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                              • 05.08.2005
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                              #15
                              Hallo Archivar,

                              wir empfanden es vor Jahren sehr angenehm, erst durch die wellige und hügelige Landschaft der Nordschweiz zu wandern. Zwischendurch wurde mal etwas Kondition abverlangt. So beim Weg zur Tweralp oder beim Aufstieg zum Grossen Myhten. Der lange Aufstieg zum Gotthard war dann nur noch ein Klacks.

                              Auf unserer Tour haben wir bis auf zwei Hotelübernachtungen und einmal im Massenlager, immer im Zelt gepennt. Einmal stand das Zelt im Wald, sonst haben wir immer einen Campingplatz gefunden. Unser Problem war der Abschnitt zwischen Bodensee und Zürichsee. Danach hatten wir die freie Auswahl. Bei einige Etappen wurde nachmittags nach der "Besichtigung " des ersten Platzes entschieden: bleiben oder gehen wir noch 3 bis 6 km bis zu nächsten Platz. Die bekannten Touristenregionen wie Vierwaldstätter See oder Tessin sind sehr gut mit Campingplätzen bestückt.

                              Zwischen Basel und Luzern dürfet ihr einige Probleme bekommen
                              Falls sich überhaupt nichts ergibt, bleibt dann noch das Notbiwak (eigentlich nur in den Bergen erlaubt [wiki]Schweiz-Wildcampen[/wiki]) oder ein preiswertes Hotel.

                              An der Gotthardroute bietet sich das Übernachten in den Schweizer Jugendherbergen an.
                              Die gibt es in Basel, Zofingen, Luzern, Gersau, Hospental, Bellinzona und Lugano.

                              Ausführliche Infos inkl. Camping-Atlas zum Download (19 MB) gibt im Netz.

                              Der TCS Touringclub der Schweiz unterhält auch einige gute Campingplätze.

                              Gruß, Werner
                              .

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                              • radlda
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                                • 23.01.2006
                                • 17

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Ay caramba,

                                das sind wirklich nochmal pfiffige links, vielen Dank! Auf die Sache mit den Jugendherbergen hätte ich eigentlich selbst kommen können. Vielen Dank für die Liste, das wird mir das Suchen erheblich vereinfachen.

                                Schöne Grüße alldieweil!

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